1878 / 41 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 16 Feb 1878 18:00:01 GMT) scan diff

Berliner Viehmarkt. Freitag, 15. Webruar, Zum E Verkauf Tiondaint 242 Rinder, 1056 Schweine, 705 Kälber und | veränd rt, 30—50 S pr. 1 Pfd. Schlachtgewicht. Was Hammel | 11,

1226 Hammel. Rindvieh nur in mitilerer un4 geringer Waare | anbetrifft, 80 war das Geschäft ein ganz geringes, trotzdem wurde vertreten, wurde nicht geräumt; die Preise erfrihren einen kleinen Rückgang. Bezahlt wurde 50—52 resp. 33—35 Æ pr. 100 Pfd.

nicht unter letzten Preisen verk-uft. T Generalverzamut ingen.

Schlachtgewicht. In Schweinen fand fast gar kein Geschäft 7. Mürz. Deutsohe Hypothekenbank , Aotien - Geseilsohaft.

statt, so dass massgebende Preise sïch nicht anführen lassen.

Ord Gen.-Vers. in Berlin,

“S E iti U Ait i t PE i 5 E E

Kälber wurden auch hente nur langsam untergebracht, Preise un- | 9, März. Drezdener Bank. Ord, Gen,-Vers, zu Dresden. T Preussisohe Hypotheken-Aotien-Bank. Ord. Gen,.-

Vers, in Berlin,

Denutsche Contineutaï-Gas-Geselisohast. Ord. Gen.- Vers. zu Dessau,

E DR

t.

D m E C E Le

Königliche Schauspiele,

Opernhaus. Keine Vorstellung.

Schauspielhaus. 46. Vorstellung. Johaunis- trieb, Schauspiel in 4 Aufzügen von Paul Lindau. Anfang 7 Uhr. :

Sonntag: Opernhaus. 43. Vorstellung. Rigo- letto. Oper in 4 Akten, nah dem Italienischen des F. M. Piave. Musik von G. Verdi. (Hr. Wachtel.) Hierauf : L rp voniPaul Taglioni. Musik von Richard Wagner. Anfang §7 Uhr.

Schauspielhaus. 47. Vorstellung. Der Damen- Erieg. Lustspiel in 3 Abtheilungen nach Scribe, bearbeitet von Olfers. Zum Schluß: Herrn Kau- dels Gardinenpredigten. Lustspiel i: 1 Akt von G. von Moser. Anfang 7 Uhr.

Saal-Theater. Sonnabend: 33. Vorstellung der franz. Schauspiel-Gesellschaft, unter Direktion von Emil Neumann. PVeuxième reoprésentation de: Adrienne Lecceuvreur. Comédie-Dramsoe en 5 actes Par Scribe et Legouvé,

Somitag: Vierunddreißigste Vorstellung der fran- zöfischen Schauspiel-Gesellschaft, unter Direktion von Emil Neumann. CLroisième représentation de: AÆAdrienne Lecouvreur.

Die Einladungen zu der am 29. d. Mts. ftatt- findenden Gala-Oper, erfolgen lediglih den Aller- höchsten Bestimmungen gemäß mit Berüfichtigung der Rangvechältnisse und der dur den beschränkten Raum bedingten Begrenzungen. :

Auf eine Korrespondenz hinsichtlich dieser Hof- lar einzugehen, liegt außerhalb der Mög- ihkeit.

Der General-Intendant der Königlichen Schauspiele.

V allner-Theater, Sonnabend: Erstes

Gastspiel des Hrn. Friedrich Haase. Zum 1. Male: Der Sklave. Lustspiel in 4 Akten nach dem Russischen des Alexandrow von G. v. Moser. Vor- her: Zch werde mir den Major eiuladen. Lust- spiel in 1 At nah dem Französishen von G. v. Moser. : , s fat

Sonntag: Zweites Gastspiel des Hrn. Friedrich Haase. Z. 2. M.: Der Silave. Vorher: Jch werde mir dveu Major cinladven.

Victeria-T heater. Direktion: Emil Hahn. Sonnabend: Rükbezahl.

Sonatag: Zur Borfeier des Hcchzeitstages Ihrer Königlichen Hoheiten bei festliher Beleuchtung: Nübezahl.

Friedrich-Vilhelmstädtisches Theater.

Sonnabend: Prinz Methusalem. Sonntag: Dieselbe Vorstellung.

Residenz-Thkeater. Sonnabend: Gastsp. d. K. K. Hofschauspielerin Fr. Auguste Wilbrandt- Baudius aus Wien. Zum 2. Male: Auf den ade ddah Schauspiel in 3 Akten von A. Wil- randt.

Krolls Theater, Sonnabend: Großes

Maskenballfesi(Wal masqué et paré), unter Protecktion des Grafen von und zu Dattenberg. Eintrittskarten à 4 A. sind bis Abends 9 Uhr in fol- genden Verkaufsstellen zu haben: Markgrafenstraße 5la, im „Invalidendank“. Unter den Linden 17 bei Schulze Sohn. Leipzigerstraße 39 u. 91 in den Weinhandlungen von Leon v. Beckerath. Unter den Linden 44 beim Hoflieferanten G. Hirsch. Ankhaltstraße 15a. bei Huth (Café Gregor). In der Kommandantenstraße, Gratweilsche Bier- hallen, sowie an der Kasse des Krollshen Etablisse- ments. Ganze Logen, sowie einzelne Logenbillets à 5 #. sind vorher nur im Krollshen Etablissement zu haben. An der Abendkasse triti pro Billet eine Erhöhung von 1 4 ein. Der Eintritt ist ohne Ausnahme nur in Balltoilette oder maskirt ge- M Kasseneröffnung 85 Uhr. Ende des Balles

b Sonntag: Ermäßigte Preise, Der Welt- aeier wider Willen. Vorher: Hans Taps. Weihnachts-Ausstellung. Dienstag: Benefiz für Hrn. Fr. Heder. Zum 1, Male: Hoch hinaus.

Sonnabend:

Heoltersdorfi-Theater. Zweite Berliner

Oper. Sonnabend: 5. Gastspiel der Signora Emilia Chiomi. Martha. Rom.-kom. Oper in 4 Akten von F. v. Flotow. (Martha: Signora Chiomi als Gat.)

Sonntag: Don Juan,

National-Theater. Sonnabend: Zum Besten eines Stip. Fonds d. Sophien-Gymnasiums. Bei gefl. Mitw. des Hrn. Arbre. Rezept aegen Schwiegermütter. Jm Wartecsalon L. Klasse. Darstellung natürliher Wunder. n

Sonntag: Einmaliges Gastspiel des Hrn. Theodor Lebrun: Der Hypochouder.

Ostend-Theater, Große Frankfurterstraßc130.

Sonnabend: Philippine Welser. Anf. 74 Uhr. Sonntag: Der Goldbauer.

Stadt-Theater. Sonnabend: Gastspiel des

Hrn. Direktor Emil Hahn: Mama muß hei- rathen. Lustspiel in 1 Akt von Günther. Hierauf: Die Stühßen der Gesellichaft. Schauspiel in 4 Akten von Henrik Jbsen. Für die deutshe Bühne b:arheitet von Emil Jonas.

Sonntag: Erstes Gastspiel des Frl. Therese von Meersberg, sowie des Hrn. G. Engels vom Wallner- Theater und Gastspiel des Herrn Direktors Emil Hahn: L. Hohe Gäste. Schwank in 1 Akt von Belly. xX2, Die Stübßen dex Gescllschaft, IIL, Eine verfolgte Unschuld. Posse mit Gesang in 1 Aft von Emil Pohl. (Lieder-Einlagen von Frl. v. Meersberg.)

Belle-Alliance-Theater. Sonnabend und folgende Tage: Gastspiel des Frl. Lina Mayr und des Frl. Martha Kopka, mit bedeutend verstärktem Orchester: Pariser Leben. Operette in 5 Akten. Musik von Offenbach. (Gabriele: Frl. Lina Mayr. Metella: Frl. Martha «Kopka.)

E. Basch’s Theater, 19. Dorotheenstraße 19,

Edcke der Friedrihstr. Programm ganz neu.

Bellachini, Königl. Hoffkünstler, Passage, Ein- gang, Behrenstraße. Täglich Vorftellung. Die E Anfang 7 Uhr. Billets vorher Passage 12.

Den geehrten Vereinen, die noch im Besiß von Billets zu ermäßigten Preisen sind, die ergebene An- zeige, daß dieselben auch noch für diesen Cyclus Gültigkeit haben, jowie ih folche aub anderen Ver- einen zu geben bereit bin und gefällige Meldungen Abends an der Kasse erbitte.

Conucert-Haus, Concert des Kal. 1a n Hof - Musikdirektor2 Herrn Bills Use

Circus Herzog. Im CircusRenz, Unterbaum:- brüde, Haltestelle der Ringbahn. Täglich: Große Vorstellung. Anfang 7 Uhr.

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Olga Hoffmann mit Hrn. Ritter- gutsbesißer Carl Rebling O LThal- born bei Weimar)... Frl. Johanna Leppien mit Hrn. Gerichts-Assessor Haccius ura —— Frl. Rofa Reichenau mit Hrn. Referendar Nudolf Hinze (Marienwerder).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Dr. Emil Adam (Zduny), Ein Tochter: Hrn. Korvetten- Kapitän v. Treuenfeld (Wilhelmshaven).

Gestorben: Hr. Geh. Ober-Finanzrath und Pro- vinzial-Steuerdirektor Gustav Schobh (Posen). Hr. Ober-Bergrath Theodor Wagner (Halle a. S.). Fra: Marie v. Gfug, geb. Stieler v. Heydekampf (Nüger8hof). Hr. Ober-Shlof- hauptmann Otto Ernst v. Trotha (Hannover).

Stectbriefe und Untersuchungs - Sachen+

[1382] Urtheil 8-Auszug. Durch das von der korrektionellen Kammer des Königlichen Landgerichtes zu Aachen vom 23. Ja- nuar 1878 erlaffene Erkenntniß wurde Peter Brandts, 23 Jahre alt, stellvertretender Redacteur, zu Erkelenz wohnend,

für überführt erklärt: «im Jahre 1877 im Inlande durch den in der „Nr. 14 der Erkelenzer Zeitung am 10, No- „vember 1877 veröffentlihten Artikel „Poli- „tishe Plaudereien“, insbesondere in dem Passus, „welcher mit den Worten beginnt: „Wir gingen „jeßt in die Hauptabtheilung, die deutsche u. \. w.“ „das Königliche Staats-Ministerium in Bezuz „auf feinen Beruf beleidigt zu haben“,

und auf Grund der 88. 185, 200 u. 41 des Str.

G E; des S. 20 des Preßgesetes, sowie des Art. 194

er Cr. zu einer Gefängnißstrafe von einem Monat und in die Kosten verurtheilt, auch dem belei- digten Staats-Ministerium die Befugniß er- theilt, binnen drei Monaten nach beschrittener Rechtskraft des Urtheils die Verurtheilung ein- mal durch den Reichs - Anzeiger und einmal durch die Erkelenzer Zeitung auf Kosten des Verurtheilten bekaunt zu machen, und verordnet, daß die betreffenden Zeitungseremplare, sowie die zu ihrer Herstellung bestimmten Platten und Formen unbrauchbar zu machen seien.

Für die Richtigkeit des Auszuges, unter Beschei- nigung der Rechtskraft :

Der Landgerichts-Sekretär. Bewer.

Subhastationen, Lufgebote, Bor- ladungen #. dergl.

0014] Subhastations-Patent.

Das früher dem Maurermeister Friedrih Spruch zu Berlin, jeßt dem Handelsmann Gustav Kraf- fert zu Berlin gehörige, in Tempelhof belegene, im Grundbuch vonx Tempelhof Band VI. Blatt Nr. 342 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll

den 21. März 1878, Vormittags 113 Uhr, an Gerichtsstelle, Zimmerstr. 25, Zimmer Nr. 22, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags ebenda Zimmer Nr. 12

den 26. März 1878, Mittags 12 Uhr, verkündet werden.

Das zu versteigernde- Grundstück is 11 Ar 95 Qu.-Meter groy und zur Gebäudesteuer mit e jährlichen Nußungs8werth von 2400 4 ver- anlagt.

Auszug aus ter Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblatts, ingleichen etwaige Abschäßungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bu- reau V. A.3 einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums- oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetra- gene Realrechte geltend zu machen haben, werden R dieselben zur Vermeidung der Präklu- sion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden,

Berlin, den 4. Januar 1878.

Königliches ia Der Subhasftations-Richter.

[518] Subhastatious-Pateut.

Die dem Kaufmann Carl Seeger zu Berlin ge- hörigen, in Lankwihß belegenen, im Grundbuch

von Lankwiß Band I., Blatt Nr. 38 und Band I., Blatt Nr. 39 verzeichneten Grundstücke nebst Zü- behör sollen

den 21, März 1878, Vormittags 10 Uhr, an Gerichtsstelle, Zimmerstr. 25, Zimmer Nr. 22, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags ebenda, Zimmer Nr. 12,

den 26. März 1878, Mittags 12 Uhe, verkündet werden.

Die zu versteigernden Grundstücke find zur Grund- steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt- “iyt ego von 50 Ar, bezüglich 29 Ar 40 Quadr.- Metern mit einem Reinertrag von 7 # 5 H, be- züglih 4 M 14 veraulagt. : ;

Auszüge aus der Steuerrolle und Abschrift der Grundbuchblätter, ingleichen etroaige Abschäßun- gen und andere die Grundstücke betreffende Nach- weisungen und besondere Kaufbedingungen find in unserem Bureau V. A. 3 einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums- oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber niht eingetra- gene Realrechte geltend zu machen haben, - werden aufgefordert, diejelben zur Vermeidung der Prä- flusion spätestens im Verfleigerungstermin anzu- melden.

Berlin, den 4. Januar 1878,

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

013760] Nothwendiger Verkauf.

Nachstehende dem Gasthofbesißzer Carl Brendel zu Glogau gehörigen Grundfstücke :

1) das Haus Hypoth. Nr. 140 der Stadt Glogau,

2) das Gasthaus Hypoth. Nr. 141 der Stadt Glogau zu einem Hause vereinigt, zu einem Nußungswerth von zusammen 1000 Thlr. zur Gebäudesteuer veranlagt und je e einer ganzen Brauurbargerechtigkeit ver- ehen,

3) das Haus Hypoth. Nr. 152 der Stadt Glo- gau im Rosengäßchen belegen, bestehend in Vorderhaus, Stall- und N-misengebäude mit fleinem Hof und Seitengebäuden, Wohn- und Stallgebäuden zur Gebäudesteuer zusammen mit 175 Thlr. Nutzungswerth veranlagt, sol- Ien inkl. der zu dem GBasthofbetriebe noth- wendigen Inventarienstücke

im Wege der nothwendigen Subhastation am 26. April 1878, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Subhastations-Richter in unserem Gerichtslokal, Zimmer Nr. I., verkauft und das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlages am 30. April 1878, Vormittags 10 Uhr, ebendaselbst verkündet werden.

Der Auszug aus der Steuerrolle, d:r neueste Grundbuchschein, die ev. besonders gestellten Kaufs- bedingungen, etwaige Abschäßungen, das Verzeichniß des Gasthofinventars und andere das Grundstü betreffende Nachweisungen , können in unserem Bu- reau 11. während der Amtsftunden eingesehen werden.

Alle Diejenigen, welche Eigenthum oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht ein- getragene Realrechte geltend zu machen haben, wer- den hiermit aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion späteftens im Versteigerungstermine an- zumelden. 2

Glogau, den 9. Februar 1878.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

[1369] Bekanntmachung.

Die Caution, welche für die Erfüllung des in dem Koukursc über das Vermögen des Kaufmanus Josef Marcus zu Grabow am 22. Februar 1877 ges{lossenen Akkords im Grundbuch des Grund- stüds Grabow Nr. 90 in Abthk. IIL. Nr. 2 im Betrage von 10,000 4 eingetragen steht, soll zur Löschung gebracht werden.

Alle Diejenigen, welche noch Ansprüche auf diese Caution zu haben vermeinen, werden aufgefordert, diefelben bis zum 15. April d. J. einschließli bei uns s{riftlich oder zu Protokoll anzuzeigen.

Kempen, den 8. Februar 1878.

Königliches Kreisgericht. T. Abtheilung.

N] Aufgebot.

Der Versicherungsschein Tabelle V. Nr. 9990 der Lebcus-, Pension3- und Leibrenten-Ver- sicherungsgesellshaft Jdvuna vom 25. August 1859 über 300 M, versichert dem August Friedrich Carl Hollstein in Baldenburg, geboren am 28. April 1857 für den Fall des erreichten achtzehnten Lebens8- jahres, ist angeblich verloren gegangen. Es werden Alle, welche an diese Versicherungssumme, oder an den darüber ausgestellten Versicherungsschein aus irgend einem Rechtsgrunde Ansprüche zu haben meinen, aufgefordert, dieselben binnen 3 Monaten vom erften Erscheinen dieser Bekanntmachung ab, spätestens aber in dem auf

den 30. April 1878, Vormittags 11 Uhr, vor Herrn Kreisrichter Sydow an hiesiger Gerichts- stelle, Zimmer Nr. 10, anberaumten Teeminte an- zumelden, widrigenfalls der gedahte Schein für amortisirt erklärt werden wird.

Halle a./S., den 12. Januar 1878.

Königliches Kreisgericht. T, Abtheilung.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen 2c«

[1253] Bekauntmachung.

Die dem hiesigen weltgeistlihen Seminar ge- hörigen

Rittergüter Bielawy und Separowo,

im Kreise Buk, 113 Kilometer von der Kreisstadt und Eisenbahnstation Buk entfernt, mit einem

Areal von 1125 ha 60 a, worunter 884 ha Aer und 125 ha Wiesen, sollen ohne Juventar auf 21 Jahre vom 1. April d. F., event. von Johanni d. J. ab im Wege des öffentlichen Aufgebots ander- weit verpachtet werden. i Die zu bestellende Pachtkaution is auf den Be- trag der einjährigen Pacht, welche bisher 15,000 betragen hat, bestimmt und das zur Uebernahme der Pacht erforderlihe Vermögen vor Abgabe eines Gebotes in Höhe von 90,000 4A nachzuweisen. Bietungstermin wird auf den 9, Marz d. J., Vormittags 11 Uhr, im Geschäftslokale des Unterzeichneten, am Dom Nr. 2, mit dem Bemerken anberaumt, daß die Ver- pachtungsbedingungen dieselben sind, wie bei der Verpachtung der Königlichen Domainen. : Wegen Besichtigung der Güter wolle man sich an den Administrator von Jezewski in Bielawy wenden. S Poscu, den 6. Februar 1878. Der Königliche Kommissarius für die erzbischöfliche Vermögens-Verwaltung in den Dibzesen Guesen nud Posen. Perkuhn.

[1218] Submission, /

Der Verkauf auf Abbruch des auf dem Güter- bahnhof Wedding der Berliner Verbindungsbahn, Sennfstraße 25, stehenden massiven Wohngebäudes nebst Halle, soll im Wege öffentliher Submission verdungen werden.

Termin am Montag, veu 18. Februar d. J., 115 Uhr. Bedingungen, Zeichnungen und Submis- sionsformulare liegen täglich von 9—1 Uhr im Baubureau, Bahnhofstr. Nr. 3.IT. aus.

Berlin, den 8. Februar 1878. Cto, 103/2.)

Der Abtheilungs - Baumeister.

[1136] Beïkauntmachung.

Die Ausführung der im Etatsjahr 1878/9 bei dem unterzeichneten Proviant-Amte vorkommenden Magazin-Fuhren jeglicher Art soll im Submissions- wege verdungen werden. Die bezüglihen Bes dingungen sind in vnserem Amtsbüreau, Köpnicker- straße Nr. 16/17, zur Einsicht ausgelegt, wohin auc die Offerten, versiegelt und mit:

„Submission auf Fuhrenleistung“ bezeichnet, bis zur Stunde des Termins franco ein- zusenden sind.

Der Termin zur Eröffnung der eingegangenen Offerien ist auf Mittwoch, ven 20. Februar cr., Vormittags 11 Uhr, anberaumt worden.

Berliu, den 6. Februar 1878.

Königliches Proviant-Aut.

[1172] Fricdberg-Hanaucr Eisenbahn.

Für die Herstellung der Friedberg-Hanauer Bahn sollen 2 Arbeitsloose der 2. Sektion, umfassend die Erd- und Planirungs- 2c. Arbeiten (lösen und Transport von 45 000 resp. 92 000 ebm Bodenmassen), nebst Herstellung der kleineren Brückenbauten im Wege öffentlicher Submission vergeben werden.

Zeichnungen, Bedingungen, Massen- und Preis- verzeichnisse nebst Submissioneformulare liegen auf dem Betriebs- und bautechnishen Bureau, in unserem Verwaltungsgebäude hierselbst, zur Einsicht aus, und Éönnen dieselben ebendaselbst, mit Ausnahme der Zeichnungen, für den Betrag von 3,0 M. pro Arbeitsloos bezogen werden. N sind versiegelt und portofrei unter Auf- chrift:

„Friedberg - Hanauer Eisenbahn, Sektion IL., Offerte auf Loos 4 (r:\p. 5)“ an uns bis spätefieus zun 20. Februar d. J., 11 Uhr Vormittags, einzureichen, an welchem Tage die Eröffnung der- selben in Gegenwart der etwa erschienenen Sub- mittenten exfolgen wird. :

Bon jedem Submittenten is bei unserer Haupt- fasse hierselbst eine Kaution von 3000 (G pro Ar- beitsloos vor dem bezeichneten Termin zu hinter- legen.

‘Caffel, den 1. Februar 1878. .Cto. 71/2.

Königliche Direktion der Main - Weser - Bau.

[1390] Zur Beachtung!

In dem mit dem 1. April d. J. ins Leben treten- den gemeinschaftlihen Männer-Zuchthaus hier sollen von dem 175 Köpfe zählenden Bestande etwa 109 bis 150 Mann, wenn mögli innerhalb der Anstalt, als Cigarrenwickler, Korkschneider und in ähnlichen In- dustriezweigen beschäftigt werden.

Hierauf reflektirende Herren Ha rcanien wollen ihre desfallsigen Offerten unter Angabe der nähern Bedingungen und der Anzahl der event. zu beschäf- tigenden Leute baldmöglichst bei der unterfertigten Verwaltung der bisherigen Strafanstalt hier ein- reichen und wird noch bemerkt, daß Maßfeld etwa 1 Stunde von jeder der Bahnstationen Meiningen, Grimmenthal und Ritschenhausen entfernt ift.

Maßfeld, den 14. Februar 1878.

Herzogl. S. Meiniug'sche Juspektion der Straf- und Besserungs- Austalten. Schmidt.

[1378]

In Folge - mehrfacher an uns kecangetretener Wünsche hat die gest-rn abgehaltene Generalver- na uns-rer Aktionäre beschlossen, die bereits eit dem 31. März 1876 präkludirten Thaler- Noten unsere: Bank uoch bis zum Schlusse dieses Jahres ciuzulöseu.

Wir fordern daher die Inhaber derartiger Bank- noten hierdurch auf, solche bis spätestens am 81, Dezember d. J. bei unserer Kasse Behufs der Einlösung zu präsentiren, da solche nach diesen! Tage unbedingt nicht mehr engen werden. |

erlin, den 14. Februar 1878.

Bank des Berliner Kassen - Vereint.

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Deutscher Reichs-Anzeiger

und

Königlich Preußischer Staats-Anzeiger.

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dition: 8SW. Wilhelmstr. Nr. 82. L

M 41,

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

dem General - Major z. D. von Cramer, bisher Kommandant von Magdeburg, den Rothen Adler-Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub und Schwertern am Ringe ; dem Ober-Medizinal-Rath und praktishen Arzt Dr. meg. Dommes zu Hannover den Königlichen Kronen-Orden dritter Klasse; dem Schullehrer und Küster Distler zu Stentsch, im Kreise Züllichau-Schwiebus, den Adler der Jnhaber des Kö- niglichen Haus-Ordens von Hohenzollern; dem Kreisgerichts- Boten und Exekutor Merseburger zu Naumburg a. S. das Allgemeine Ehrenzeichen ; sowie dem Buchhalter Julius Ee bes zu Spremberg die Rettungs-Medaille am Bande zu verleihen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

dem Kaiserlih russishen Obersten und Militär-Attaché von Dahler zu Berlin den Rothen Adler-Orden zweiter Klasse; dem Kaiserlich russishen Fregatten-Kapitän und Attaché bei der Kaiserlichen Botschaft in Berlin, von Nevakhowit\ch, sowie dem Kaiserlich-Königlich österreichishen Oberst-Lieutenant Bonn im Generalstabs-Corps und Flügel-Adjutanten des Reichs-Kriegs-Ministers den Königlichen Kronen-Orden zweiter Klasse zu verleihen.

Deutsches Neich.

L Se. Majestät der Kaiser und König haben im Namen des Deutschen Reiches den Kaufmann Emil Grallert in Ne zum Konsul des Deutschen Reiches zu ernennen geruht.

Se. Majestät der Kaiser haben im Namen des

Reichs die von dem Direktorium der Kirhé Augsburgischer

Konfession zu Straßburg vorgenommene Ernennung des Vicars August Diez an der Thomaskirhe in Straßburg zum Ee in Schoenburg, Bezirk Unter-Elsaß, zu bestätigen geruht.

Dem Konsul N. Veers in Zanzibar ist auf seinen An- trag die Entlassung aus dem Konsulatsdienste ertheilt worden.

Königreich Preußen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : den Bezirks-Physikern, Sanitäts-Räthen Dr. Sieber und

Dr. Riedel zu Berlin den Charakter als Geheimer Sanitäts- Nath zu verleihen; und

in Folge der von der Stadtverordnetenversammlung zu Elbing getroffenen Wahl, den Stadtrath und Stadtsyndikus El ditt daselbst als unbesoldeten Beigeordneten (zweiten Bür- ermeister) der Stadt Elbing für die geseßlihe Amtsdauer von echs Jahren zu bestätigen.

Berlin, den 16. Februar 1878,

Jhre Königlichen Hoheiten der Prinz von Wales und der Herzog von Connaught sind gestern E hier eingetroffen und im Kronprinzlihen Palais ab- gestiegen.

Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

‘Der bisherige Baumeister Bernhard Schelten in Aurich ist zum Königlichen Landbaumeister ernannt und dem- selben die tehnische Hülfsarbeiterstelle bei der dortigen König- lihen Landdrostei verliehen worden.

Justiz-Ministerium.

Verseßt sind: der Kreisgerihts-Rath Buddee in Sorau an das Kreisgericht in Greifswald, der Ober-Amtsrichter Heß in Gladenbah als Kreisgerihts-Rath an das Kreisgericht in Dillenburg, der Ober-Amtsrichter Bening in Bleckede an das Amtsgericht in Nienburg.

Die nachgesuchte Dienstentlassung mit Pension ist dem Kreisgerihts-Rath Passow in Cottbus ertheilt.

_Der Erste Appellationsgerihts-Präsident Dr. Luther in Cassel, der Appellationsgerihts-Rath Fink in Bromberg, der Rechtsanwalt und Notar, Justiz-Rath Bo h nstedt in Essen a der Advokat-Anwalt Dies ch in Saarhrücken sind ge-

orben.

Angekommen: Se. Excellenz der General der Jnfan- terie von Tresckow, General-Adjutant Sr. Majestät des Kaisers und Königs und kommandirender General des IX. Armee-Corps, von Altona.

Personalveränderungen.

Königlich Preußische Armee. L Ernennungen, Beförderungen und Verseßungen. Im aktiven Heere. Berlin, 7. Februar. v, Puttkamer,

Rittmeister und Compagnie-Chef vom Train-Bataillon Nr. 8, unter

Beförderung zum Major, zum Commdeur des Train-Bataillons Nr. 4 ernannt. Lendering, Pr. Lt. vom Train-Bat. Nr. 8, zum Rittm. und Comp. Chef befördert. Graßmann, Sec. Lt. vom Garde- Train-Bat., unter Beförderung zum Pr. Lt., in das Train-Bat. Nr. 8, v. Zakrzewski, Sec. Lt. vom Ulan. Regt. Nr. 10, in das Train-Bat. Nr. 1, v. Haenlein, Rittm. und Escadr. Chef vom Drag. Regt. Nr. 24, als Comp. Chef in das Train-Bat. Nr. 4, v. Tevenar, Rittm. und Escadr. Chef vom Drag. Regt. Nr. 10, in das Draa. Regt. Nr. 24, verseßt. v, Hagen, Rittmeister vom Dragoner - Regiment Nr. 10, zum Escädrons - Chef ernannt. Alberti, Sec. Lt. von dems. Regt., zum Pr. Lt. befördert. 9, Februar. Meyer, Oberst-Lt., beaufiragt mit der Funktion als Abtheil. Chef beim Kriegs-Ministerium, zum Abtheil. Chef im Kriegs-Ministerium ernannt. Frhr. v. Ketteler, Sec. Lt. v-m Leib-Gren. Reg. Nr. 109, in das Inf. Regt. Nr. 41 verseßt. v. Leveßow, Pr. Lt. vom Jäger-Bat. Nr. 14, zum überzähl, Hauptm. befördert. 10. Februar. Prinz Waldemar von Preußen Königl. Hoheit, zum Sec. Lt. îm 1, Garde-Regt. z. F. ernannt. Mischke, Oberst und persönl Adjut. des Kronprinzen Kaiserl. und Königl. Hoheit 2c., neben feinen anderweitigen Dienst- geschäften mit W1hrnehmung der Funktion als Milit. Gouverneur des Prinzen Waldemar von Preußen Königl. Hoheit beauftragt.

Abschiedsbewilligungen. Îmaktiven Heere. Berlin, 7. Februar. v. Knobels8dorff-Brenkenhoff, Oberst-Lt. und Commdr. des Train-Bats. Nr. 4, mit Bas zur Disposition gestellt. Schüller, Sec. Lt. a. D., zuleßt im Inf, Regt. Nr. 58, die Aus- siht auf Anstellung im Civildienst ertheilt.

Nichtamfkliches. Deutsches Neîch.

Preußen. Berl in, 16. Februar. Se. Majestät der Kaiser und König empfingen gestern den Reichskanzler Fürsten von Bismarck. +

Heute nahmen Se. Majestät denEktrag des Militär- kabinets, sowie zahlreiche militäris{he Mébdungen ‘entgegen und machten Fhren Königlichen Hoheiten dem Prinzen von Wales und dem Herzog von Connaught einen Besuch im Kronprinz- lichen Palais.

Beide Kaiserliche Majestäten erschienen gestern mit Jhren (Gästen, den Großherzoglich badischen Herrschaften, im Opernhause.

Heute empfingen Beide Majestäten den Besu Jhrer König- lihen Hoheiten des Prinzen von Wales und des Herzogs von Connaught. Fhre Majestät die Kaiserin-Königin wohnte, wie alljährlih an diesem Tage, der Gedächtnißfeier für die Großfürstin Maria Paulowna, Großherzogin von Sachsen, Lt ie 0E Mutter, in der Kapelle der Kaiserli russischen Botschaft bei.

Heute Abend findet im Königlihen Schlosse ein Souper für die ankommenden Hohen Gäste statt.

Jhre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronpc in begaben Sich gestern um 73 Uhr früh zum Empfang Jhrer Königlichen Hoheiten der Großherzoglih badischen Herrschasten nah dem Anhaltischen Bahnhof.

Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit nahm um 113 Uhr militärishe Meldungen entgegen.

Um 45 Uhr Nachmittags empfingen die Höchsten Herr- schaften den spanischen außerordentlihen Gesandten, General Don Juan de Jbareta.

Um 5 Uhr ershienen Beide Majestäten mit den Großherzoglih badischen Herrschaften zum Diner bei den Kronp-inzlichen Herrschaften.

Abends wohnte Se. Kaiserlihe und Königliche Hoheit

der Kronprinz der Vorstellung im Opernhause bei. ___ Demnächst begaben Sich Jhre Kaiserlichen und König- lichen Hoheiten die Kronprinzlihen Herrschaften zum Empfang JZhrer Königlichen Hoheiten des Prinzen von Wales und des Herzogs von Connaught nah dem Potsdamer Bahnhof.

FJhre Königlichen Hoheiten der Prinz von Wales und der Herzog von Connaught trafen gestern Abend nach 11 Uhr auf dem Potsdamer Bahnhof hierselbst ein. __ Höchstdieselben wurden von Jhren Kaiserlichen und König- lihen Hoheiten dem Kronprinzen und der Kronprinzessin, dem großbritannishen Botschafter Lord Odo Russel, dem Persottal der Botschaft und einigen anderen Herren von Distinktion empfangen.

Auf dem Perron war eine Ehrencompagnie vom 2. Garde- Regiment z. F. mit Fahne und Musik aufgestellt, welhe beim Eintreffen der Hohen Gäste die englische Nationalhymne spielte.

_Die Höchsten Herrschaften verweilten kurze Zeit in den Kaiserzimmern und begaben Sih alsdann nach dem Kron- prinzlichen Palais.

Der Reichskanzler hat dem Bundesrath den Entwurf eines Gesetzes, betreffend den Verkehr mit Nahrungs- mitteln, - Genußmitteln und Gebrauchsgegenständen, zur Be- s{lußnahme vorgelegt.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Ge und Verkehr und für Justizwesen traten heute zu einer ißung zusammen.

den 16. Februar, Abends.

1878,

M AKS

_— In der heutigen (5.) Sizung des Deutschen Reichstages, welcher am Tische des Bundesraths der Prä- sident des Reichskanzler-Amts, Staats-Minister Hofmann und

mehrere andere Bevollmächtigte zum Bundesrath beiwohnten,

begrünete der Abg. Dr Thiienius seine in Gemeinschaft mit dem Alg. Dr. Zinn gestellte Jnterpellation, welche lautet : „Die Unterzeichneten erlauben sich an den Herrn Reichskanzler folgend2 Fragen zu rihten: 1) Beabsithtigt die .Reichsregierun dem Rcichstage noch in gegenwärtiger Session: a. einen Entwu eines Leichenschaugeseßes, b. einen Geseßentwurf über die Anzeige- pflicht bei ansteŒenden und gemeingefährlichen Krankheiten, e. einen

Entwurf eines Viehseuchengesetßes, vorzulegen ? 2) Ist die Auf-

stellung einer Viehseuchenstatistik für das Reich in Angriff genom-

men und wie weit sind die bezüglichen Arbeiten gediehen ?“

Der Präsident des Reichskanzler-Amts beantwortete die gnterpellation dahin, daß das von den Jnterpellanten ge- wünschte Geseß sich noch im vorbereitenden Stadium Seitens des preußischen Staats-Ministeriums für den Bundesrath be- finde, Die materielle Erörterung der einschlägigen Fragen sei noch nicht abgeschlossen, und bei dem lebhaftesten «Fn- teresse der Reichsregierung für dieses der öffentlichen Gesundheits- pflege so wichtige Geseß, sowie bei der angestrengtesten Thätig- keit der mit den Vorarbeiten befaßten Behörden könne die Vorlegung des Gesetzes für diese Session niht mit Sicherheit in Aussicht ® ang werden. FJedoh könne er niht zugeben, daß diese Verzögerung zum Schaden des Gesetzes gereiche, O werde das Gesey dadurch gründlicher bearbeitet werden.

__ Auf den Antrag des Abg. Dr. Zinn trat das Haus in die Besprehung der Jnterpellation ein.

__ Es ergriffen das Wort außer dem leßteren Antragsteller die Abgg. Reichensperger (Crefeld), Graf v. Behr:Shmoldow, Dr, Löwe, Sombart und von Helldorf.

Der Präsident des Reichskanzler-Amts, Staats-Minister Penau fonstatirte, daß die Reichsregierung wohlgethan

abé, wenn dieselbe sih zunächst an die preußische Regierung gewendet habe, um deren Erfahrungen über das Viehseuhen-

Geseß von 1875 sich zu Nuße zu machen. QALE Ge- sihtspunkte seien in dieser Frage für die Reichsregierung niht maßgebend gewesen.

Damit war dieser Gegenstand erledigt.

Es folgte die dritte Berathung des Geseßentwurfs, betr. die Einlösung und Präklusion der von dem vor- maligen Norddeutshen Bunde ausgegebenen Darlehnskassenscheine. Auf eine Anfrage der Abgg. von Benda und Dr. Hänel erwiderte der Präsident des Reichskanzler-Amts, Staats-Minister Hofmann, daß ein definitiver Beschluß des Bundesraths, ob in dieser Session dem Reichstage der Geseßentwurf, betreffend die Verwaltung der Einnahmen und Ausgaben des Reichs, vorgelegt werden solle, noch nit gefaßt sei, jedoh demnächst in Aussicht stehe und zur Kenntniß des Hauses kommen werde.

Der Geseßentwurf wurde unverändert angenommen.

Es folgte die dritte Berathung des Gesezentwurfs, be- treffend das dem Reiche gehörige, in der Voßstraße in Berlin gelegene Grund|tück. Nah dem Abg. Schröder (Friedberg) hatte beim Schlusse des Blattes der Kommissarius des Bundesraths, Geheime Regierungs-Rath Aschenborn, das Wort.

Die Einnahmen an Zöllen und gemeinschaft- [lihen Verbrauchssteuern haben im Reiche für die Zeit vom 1. April 1877 bis zum S&luf, e des Monats Januar 1878 (ver- glichen mit der Einnahme in demselben Zeitraum des Vor- jahres 1876/77) betragen : Zölle 92 826 078 M (—10 218 516 M), Rübenzuckersteuer 45 920 922 /6 (+9 327 900 4), Salzsteuer 30 564 802 M6 (+1 827 921 6), Tabaksfteuer 1014 393 M (—75 213 4), Branntweinsteuer 29 545 220 Á6 (—1 705 639 46), Uebergangsabgaben von Branntwein 90 957 4 (—13 926 L Brausteuer 14 316 776 A (—383 512 46), Uebergangsabgaben von Bier 765 726 #6 (+18 698 M6); Summa 214 844 874 M (—1 222 287 M).

Jn den deutshen Münzstätten sind bis zum 9. Februar 1878 geprägt worden, an Goldmünzen: 1 166 728 580 6 Doppelkronen, 365 299 450 # Kronen, 27 018 650 6 halbe Kronen; hiervon auf Privatrechnung: 240 452 780 6; an Silbermünzen : 71 653 095 4/6 5-Markstücke, 97 810 892 #6 2-Markstücke, 146 957 541 6 1-Markstüe, 71 486 552 M 50-Pfennigstücke, 35717922 M 80 „S 20-Pfennigstücke. Gesammtausprägung an Goldmünzen: 1559 046 680 M; an Silbermünzen: 423 626 002 M4 80 „S.

Wiewohl das Ober-Tribunal konstant angenommen hatte, daß Geistliche (Kirchendiener) im Sinne des Reichs- Strafgesebbuches und des Preuß. Allg. Landrechts nicht den öffentlihen Beamten zuzuzählen sind, so hat doch das Reichs-Strafgeseßbuch, wie das Ober-Tribunal in einem Erkenntniß vom 24. Januar d. J. ausführt, in Beziehung auf das Strafantragsrecht bei Beleidigungen kirhliher Be- hörden eine Ausnahme gemacht, sofern diese Behörden gleich den staatlichen Behörden für fich resp. für die ihnen unter- geordneten Behörden zur Stellung eines Strafantrages be- rechtigt sind.

Fp.

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