1878 / 99 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 27 Apr 1878 18:00:01 GMT) scan diff

X den Zusäßen und der Fortsezung des Paulus, die Dr. Ô: roysen bearbeitet, weit vorgeschritten und wird jedenfalls im Lauf des nächsten Jahres zur Ausgabe gelangen. Der Vollendung nahe ist die Bearbeitung des Victor Vitensis von N Þr. Peiper* hat für die Ausgabe des Avitus eine ise nach Lyon und Paris gemacht. Einzelne Arbeiten wur- den in Rom von Dr. Dessau und Mau, in Paris von Chatelain, in Brüssel von Folb, in Cheltenham von Wait für die Abtheilung ausgeführt; außerdem von den ausgebern der verschiedenen Autoren die ihnen zugesandten ndschriften aus Paris, Laon, St. Petersburg u. \. w. an und Stelle benußt.

Von dcr Abtheilung Scriptores sind der 24. und 25. Band im Druck; von jenem 60, von diesem 12 Bogen geseßt. Beide führen die Sammlung der Geschichtschreiber der Staufischen Zeit fort, in der Weise, daß Band 24 hauptsählih Nachträge zu den bisher erschienenen Bänden liefert, zugleih aber die Sa mens der kléineren Welt- oder Kaiser- und Papst-

hronifen des 13. Jahrhunderts bis zum Schluß desselben hinabführt die Ausgaben des Gilbert, der Chronica minor, der Flores temporum u. a. besorgte Holder-Egger, der 25. die Reihe der Lokalchroniken fort)eßt, anfangend mit der umfassenden Bischofsgeshihte Lüttihs von Aegidius, bear- beitet von Dr. Heller, woran sih die Chronik des Christian von Mainz, deren Ausgabe Archivsekretär Dr. Reimer in Marburg vollendet hat, anschließt. Wenn der Raum es gestattet, sollen hier Die Auszüge aus den fran- igen Historikern angereiht werden, die großentheils

. Moalinier in Paris zur Ausgabe vorbereitet hat, für die außerdem wichtige Vergleihungen in Rom, Auxerre, London s auch Handschristen aus Paris und Montpellier hier

i sind: für die Ausgabe der betreffenden Stücke aus der Philippeis des Guillelmus Brito is die Theilnahme des Dr. Pannenborg in Aurih gewonnen.

Eine Reise, die der Leiter der Abtheilung, Geheimer Regierungs-Rath Wait, in Gemeinschaft mit Prof. Pauli in Göttingen nah England unternahm, und auf der er auch Brüssel und Varis besuchte, war zum Theil auch diesen Ar- beiten gewidmet, beutete aber auf dem Britischen Museum in London, bei einem längeren Aufenthalt in der reichen, von Sir Thomas Philipps hinterlassenen Bibliothek in Chelten- ham und in Oxford eine bedeutende Zahl verschiedenen Ge- bieten angehöriger Handschriften aus, unter denen hier nur das in Oxford aufgefundene Original der Annales Palidenses

erwähnt werden mag. Prof. Pauli und der ihm nah Eng-

land vorangegangene Dr, Liebermann beschästigten si ein- gehend mit den für die Nachträge im 13. und für den 26. Band bestimmten Mittheilungen aus englischen Historikern, Lir welche die nöthigen Vergleihungen größtentheils vollendet ind. Dem Dr. Liebermann gelang es auch die Einsicht einiger Handschriften aus der reichen Bibliothek des Earl of Ashburnham zu erlangen, in welhe Pauli und Waiß zur Zeit ihrer Anwesenheit in England vergebens Eintritt nach- gesucht hatten. Die englishen Gelehr:en haben diesen Ar- beiten alle die bereitwilligste Förderung zutheil werden lassen.

n Jtalien sind eine Anzahl wichtiger Vergleihungen auch für diese Abtheilung von Dr. Ewald ausgeführt, unter denen namentlich die der Luccheser Handschrift des Liber poutificalis hervorzuheben ist, die bisher nur ungenügend für die Monu- menta benußt war, auf deren Wichtigkeit neuerdings eine interessante Schrift von Duchesne in Paris aufmerksam ge- macht hat. Eine eingehende Untersuhung, die in einer Sißung der Königlihen Akademie vorgelegt ist, hat u dem Resultat geführt, daß Duchesne ganz mit Recht der bisherigen Annahme, der sogenannte Ca- talogus Felicianus fei die Quelle des Liber pontificalis, entgegen getreten ist, daß aber nicht, wie er annimmt, die in dem Luccheser Codex enthaltene Rezension des leßteren als die ursprüngliche angesehen werden kann, vielmehr die in der Neapolitaner Handschrift enthaltene den Vorzug verdient, beide aber auf eine ältere zurückgesührt werden müssen. Die hiernach für die neue Ausgabe sih ergebenden Grundsäße sind festgestellt ; auch das handschriftlihe Material für dieselbe fast vollständig vorhanden. Aber eine große, in vieler Beziehung anziehende, aber auch mit niht geringen Schwierigkeiten ver- bundene Arbeit bleibt übrig.

Für Band 13 der 8kriptores hat Prof. Breßlau die von ihm als selbständiges Werk nachgewiesene sogenannte Epitome Sangallensis des Hermannus Augiensis , Prof. S{um in Halle das Chronicon Magdeburgense, Dr. Simon s- feld in München das Chronicon Altinate übernommen, derleßtere dafür bereits eine Zeit lang in Venedig gearbeitet. Von den Streitschrifsten aus der Zeit Heinrich IV. und V. wird ein Theil von Prof. Thaner in Fnnsbruck, ein anderer von Dr. Bernheim in Göttingen bearbeitet. Des Cäsarius von Heisterbah Vita Engelberti Coloniensis und die Lebens- beschreibungen der Landgräfin Elisabeth von Thüringen wird Konsistorial-Rath Prof. E. Ranke in Marburg herausgeben. Die von dem verstorbenen Staats-Archivar Dr. Götze in

dstein unvollendet gelassene Ausgabe der Limburger Chronik it an den Archiv-Sekretär Dr. Wyß in Marburg über- gegangen.

Von den früheren ständigen Mitarbèitern der Monumenta seßt Prof. Arndt in Leipzig die Vorbereitungen für die Bere ene der Merovingischen Geer fort; Prof.

eiland in eta hat einige kleinere Beiträge zu dem 24. Bande geliefert. Von den jeßt fungirenden is Dr. Heller besonders mit belgishen Autoren und Flodoards Historia Remensis beschäftigt gewesen, Dr. Holder-Egger mit dem Bande der 88. rerum Langobardicarum, zu dem er au Register und Glossar geliefert hat, und den kleinen Chroniken des 13. Jahrhunderts. :

Von beiden, Prof. Breßlau, Dr. Strauch (für die Ausgabe des Enenkel) und dem Leiter der Abtheilung wurden L im Laufe des Jahres Handschriften benußt aus Bamberg,

eslau, Darmstadt, Düsseldorf, Eichstädt, Erlangen, Karls- ruhe, Leipzig, München, Nürnberg, Wien, Wolfenbüttel, Würzburg, der Gräfli OÖrtenbur ischen Bibliothek auf Schloß Tambach, der Fürstlih Lobkowi isen in Prag, den Stiftern Göttweig und Melk, der Bibliothek von Dr. Haiser in Zürich, aus Brüssel, Luxemburg, Namur, Leiden, Montpellier, Paris und Troyes. o es exforderlih war, hat das Auswärtige Amt stets aufs Bereitwilligste seine geneigte Vermittelung eintreten lassen. Einzelne Mittheilungen werden Dr. Bayer in Wien, Dr. Loewe aus Monte-:Cassino, Dr. Mau in Rom, Dr. Chr. Meyer und Mart. Mayr in München, Dr. C. Müller und Dr. Shweizer während ihres Aufenthalts in Paris, Bishop in London, Ceriani in Mailand verdankt. jn der Abtheilung dex Leges sind die Vorarbeiten für die Ausgabe der Lex Wisigothorum unter Aufsicht des Prof.

Krüger in Königsberg vom Referendar Dr. London. zu einem vorläufigen Abschluß gebraht und der Plan der néuen Ausgabe von jenem näher festgestellt. “Die Edition der Lex Ribuaria und Lex Salica hat Prof. Sohm in Straßburg in Angriff genommen, und für dieselbe unlängst in Paris ge- arbeitet. Die Handschriften der Capitularien in Rom und Paris sind von Prof. Boretius an Ort und Stelle benußt ; einiges hier Einshlagende konnte auf der englischen Reise ausgeführt werden. Für die Ausgabe der Stadtrehte hat Prof. Frensdorff im vorigen Herbst Belgien bereist und in den Archiven und Bitliotheken des Landes unter bereit- willigste® Unterstüßung ihrer Vorsteher reihe Ausbeute gewonnen.

Fiïr die Abtheilung der Diplomata hat der Leiter derselben, Hofrath Prof. Sickel in Wien, im Laufe des Jahres Hannover, München, Stuttgart, Karlsruhe, Heidelberg, Darmstadt, Frankfurt a. M., Meiningen und Nürnberg be- suht, Dr. Fol Nord-Frankreih, Belgien und verschiedene Orte Deutschlands, Dr. Rieger Nord-Ftalien bereist. Da- neben wurden die Arbeiten in Wien lebhaft fortgeseßt. Die Sammlung des Materials für die Ausgabe der Königs- urfunden der Periode von. 911—1022 is soweit vorgeschritten, daß die Zahl der neuen Abschriften bis auf 1040 gestiegen ist und nur etwa noch 130 Stück ausstehen. Es kann daher an die Ausgabe selbst herangetreten werden: eine erste Ab- theilung, die Urkunden Konrad 1. und Heinri 1. ent- haltend, soll in der Weise veröffentliht werden, daß sie zugleih für die Zwecke des akademischen Unterrichts benußt werden kann. Wichtige Vorarbeiten enthalten Sickels Beiträge zur Diplomatik, von denen Nr. VI. mit vier Tafeln Facsimiles in den Sißungs- berihten der Wiener Akädemie, und daraus besonders abge- druckt, 1877 erschienen ist. Eine andere Publikation von ungedrucktem urkundlichem Material zur Geschichte der späteren Staufer durch Prof. Winkelmann in Heidelberg ist daneben in Aussicht genommen.

Die Ausgabe der Briefe Papst Gregor d. Gr. als erster Band der Abtheilung Epistolae unter Leitung von Prof. Wattenbach is durch Dr. Ewald so gefördert worden, daß der Druck im Laufe 78 Jahres begonnen werden kann. Eine ausführliche kritishe Untersuhung über die Entstehung und Ueberlieferung der Sammlung ward im 3. Bande des N. Archivs veröffentliht. Daneben sind die Sammlungen für spätere Theile, soweit es möglich war, bereichert.

Prof. Dümmler seßte in der von im geleiteten Ab- theilung Antiquitates die Arbeiten für die Sammlung der Karolingishen Gedichte mit bestem Erfolg fort, besuchte selbst München, Sangallen, Paris, Reims, Verona, Modena, Bo- logna, benußte außerdem Handschriften von Bamberg, San- gallen, Zürich, Paris. Freundliche Mittheilungen wurden dem Herausgeber gemaht von Brambach in Karlsruhe, Hau- thaler in Salzburg, Leitshuh in Bamberg, Förste- mann in Leipzig, von Ottenthal und Uhlicz in Wien, Richenbah in Einsiedeln, Wartmann in Sangallen, Ruelens in Brüssel, Du Rieu in Leiden, Thompson in London. Anderes lieferten die Mitarbeiter anderer Ab- theilungen. :

So sind auch in diesem Jahre von Privaten wie von den Vorstehern öffentlicher Anstalten die Arbeiten der Central- Direktion mannigfah gefördert worden. Jhnen allen sei hier der aufrichtige Dank ausgesprochen.

„Das Reichspostgebiet. Topographisch-statistishes Handbuch für die Reihs-Post- und Telegraphenanstal- ten Deutschlands.“ In 2 Theilen. Berlin 1878. R. von Deckers Kommissionsverlag, Marquardt u. Scenck. gr. Lex. 8. I, Th. 395 S. Il. Th. 263 S. Preis 15 M

Als im Jahre 1874 bei sämmtlichen Reichspostanstalten die Führung von statistishen Heften nebst Chroniken und Beschreibungen der Postorte nah dem Vorbilde des im Postarhiv Jahrg. 1874 S. 634 veröffentlichten Musters angeordnet worden war, zeigte es si bald, daß der Grundgedanke diefer Ancrdnung allgemein rictig aufgefaßt und die Ausführung mit Verständniß und regem Eifer betrieben wurde. Diese Wahrnehmung legte den Gedanken nahe, den durch die gemeinsamen Bemühungen gewonnenen reichhaltigen Stoff zur Kenntniß des deutschen Reich2postgebiets in Form eines topographisch-statistishen Handbuchs M Denn der Mangel eines derartigen Nachschlagewerkes, der sih für jede inner- halb des Deutsckèn R:ichs auszuübente praktische Thätigkeit geltend macht, ist nirgends empfindlicher hervorgetreten als im Kreise der Verkehrsa: stalten, deren amtlihe Wirksamkeit eine genaue Bekannt-

schaft mit den örtlichen Verhältnissen unbedingt vorausfseßt, und

deren Beamte, vermöge der Elaftizität der Verkehrseinrihtungen, häufiger als andere einem Wechsel in dem Amtssiß ihrer Thätigkeit unterworfen sind.

Auf diesem Wege entstand in verhältnißmäßig kurzer Zeit das vorliegende umfangreihe Werk, dessen erftes Exemplar, wie im vorigen Jahre das erste Exemplar der illustrirten Auêëgabe des Post- stammbuches, Sr. Majestät dem Kaiser am 22. März zur Feier des Allerhöcbsten Geburtstages überreiht werden konnte.

Das Werk, in Lerikon-Oktav auf zweispaltigen Seiten mit enger aber klarer Druckscrift hergeben zerfällt in zwei Bände. Der erste Theil enthält die Beschreibungen sämmtlicher einzelnen Postorte innerhalb des dcutshen MReichs-Postgebietes. Die Beschreibungen stüßen fich auf die aus den zuverlässigsten Quellen geshöpften amt- lichen Mittheilungen der Verkehrsanstalten selbst über Lage, Boden- beshaffenheit, Klima, Einwohnerzahl, Bekenntniß und Erwerbsver- hältnisse. Gewerbe, Handel und Verkehr sind eingehend berüksich- tigt. Bei bedeutenderen Orten ist das Wichtigste aus ihrer Ge- \chihte in gedrängten Umrissen erwähnt und der allgemeinen Bauart, der hervorragenderen Kunst- und Baudenkmäler u. \. w. gedacht. Den Schluß der Beschreibungen bildet die Aufzählung der vorhandenen Behörden, Lehr- und anderen öffent- lichen Anstalten, der Post- und Telegraphenanstalten des Orts, sowie der Postverbindungen. Die Reihenfolge der Orte ift innerhalb der einzelnen Staaten, für Preußen auch innerhalb der Provinzen, alpha- betish geordnet. Die hierdurch entstandenen Abschnitte sind mit ge- drängten Darstellungen der geschichtlichen und politishen Entwicke- lung, sowie der allgemeinen Verhältnisse der einzelnen Länder und Provinzen eingeleitet. Bei dieser Anordnupg des Stoffes ist indessen auch der Zweck eines handlihen Nachschlagebuhes durch ein am Schlusse des ersten Theiles enthaltenes alphabetishes Ortsverzeichniß mit Angabe der Seiten gewahrt. :

Der Wee Theil enthält die statistishen Uebersichten über den ost- und Telegraphenverkehr: 1) in den einzelnen Ober-Postdirektions- ezirken, 2) in den einzelnen Bundesländern und 3) in den einzelnen

Orten mit Post- bzw. Telegraphenanstalten. In der leßteren Ueber- sit sind die Postorte lediglih nah der alphabetishen Reihenfolge aufgeführt. Diese Statistik umfaßt namentlih: die Angabe der Ober-Postdirektionsbezirke, zu welchen die einzelnen Postorté gehören, die Klasse der Verkehrsanstalten (ob Postamt I., Il. oder 111, Post- agentur u. \. w.), die Zahl der in den Orten vorhandenen Post- anstalten, Telegraphen-Betriebsstellen und Apparate, die amtlichen Verkaufsstellen für Postwerthzeihen, Posthaltereien, die Zahl der Postbriefkasteu, der täglih ankommenden und abgehenden Posten, ferner die Zahl der Briefsendungen, Packete mit und ohne Werth- angabe, Postvorshußsendungen, Postauftragsbriefe, Postanweisungen,

Postreisenden und Telegramme, endlich die Porto- und bezw. Tele- gräphengebühren-Einnahme in den einzelnen Orten.

Schon bei einer allgemeineren Duré(hsicht des Werkes leuchtet cs vor Allem ein, daß die Hauptaufgabe der rausgeber darin beitanden

t, die Einzelbeschréibungen, deren Zahl sfih auf beinahe 7090 be- äuft, unbeschadet ihrer ründlichfeit und der antestrebten Nußzbär- féit für vielseitige Zwecke, in ein moLG knappes Gewand zu fléi- dén, damit nit das Werk dur die Zahl und Dickleibigkeit seiner Bände von vornherein eher abschreckend als zum Gebrauche eîn- [adend wirke.

Die Erfüllung dieser Hauptaufgabe darf nah beiden Richtungen

als vollkom.nen gelungen bezeichnet werden. Wenn man der im Vor- wort enthaltenen Bemerkung, daß dabei Bde RücksiÞten und manche Theile des Stoffes, sofern leßtere ohne Schädigung des Ganzen entbehrlich schienen, hätten geopfert werden müssen, nur bei- pflichten kann, fo erblickt man do nirgends eine stôörende Lücke oder cine die ftilistische u vaug verleßende Kürze, Die nicht seltez an- gewendeten Abkürzungen überschreiten weder die Grenzen des Uebli- cen, noch_beeinträhtigen sie das Verständniß des Tertes, da jeder mit dem Gegenstande nur einigermaßen Vertraute selbst ohne Zu- bülfenahme der dem ersten Theile vorgedruckten Erläuterung der Ab- fürzungen sih mit ihnen abzufinden im Stande ift. __ So gleichmäßig durcbgeführte und so eingebe.1de Nachrichten über alle bedeutenderen Orte des Reichspostgebietes dürften \ich in keinem der vorhandenen geographishen oder anderen der- artigen Hülfsbücher in gleich handliher Form vereinigt finden. Wer sich üher die näheren Verhältniffe eines Ortes in seinen verschiedenen Beziehungen aus der Literatur genauer zu unterrichten wünschte, war bisher auf eine weitläufige Zusammenhaltung der verschieden- artigsten Quellen angewiesen. Das vorliegende Buch bietet in lexiko- graphischer Gründlichkeit zuverlässige Aufschlüsse über das Ge- wünschte. So wird das Werk nicht nur in den Kreisen der Poft und Telegraphie, sondern auch für viele andere Behörden und för das geschäfts- und handeltreibende Publikum als ein bisher entbehrtes Verkehrshülfsmittel sicherlich willkommen sein. Jeder- mann wird si aber dabei dem von den Herausgebern zum A usdruck gebrahten Wunsche gern anschließen, daß die Umstände es bald ge- rien möchten, das Werk auf alle Orte des Deutschen Reichs aus- zudehnen.

Der amtliche stenographische Unterricht im Hause der Abgeordneten beginnt am Montag, den 6. Mai. Neben verschiedenen Anfängerkursen, ‘die vorzugsweise für Schüler der oberen Klassen höherer Lehranstalten bestimmt sind und bis 1. Juli (nach etwa 12 Unterrichts\tunden) brendet sein werden, finden au praktische Uebungen für Diejenigen statt, welche sih zu Fachstenographen ausbilden wollen. Die Kurse sind unentgeltlich. Anmeldungen werden von Montag, den 29. d. M. ab, Vormittags von 11 bis 1 Uhr, im stenographishen Bureau des Hauses der Abgeordneten angenommen.

Im Königlichen Opernhause kam gestern zum ersten Male in diesem Winter Aubers „Fra Diavolo“ zur Aufführung. Die Oper, obwohl gegenwärtig bereits 48 Jahre alt, ist noch heute beliebt und gehô.t mit zu den besten Arbeiten Aubers, welcher auf dem Gebiete der komischen Opern seine bedeutendsten Erfolge und Verdienste hat. Hier entfaltet der fruchtbare französishe Kompo- nist frei und voll die hervorragenden Eigenschaften seines Talents: pikant erfundene und lebensvolle Melodien, glänzende und ftets an- gemessene Koloriruug durch die Jnstrumentation, treffende Charak- terisirung der Situationen und Individuen und feinen sce- nischen Takt. Die „Zerline“ gab gestern als Gast Frl. Tagliana vom K. K. Hof-Operntheater in Wien. Frl. Tagliana ging von Wien her der Ruf einer bewährten und begabten Sängerin vor- aus. In der Rolle der „Zerline“ hatte sie hier einen s{chwierigen Stand, da sie den Verglei mit Vorgängerinnen, wie Fr. Lucca und Fr. Mallinger auszuhalten hatte. dr Tagliana bekundete auch gestern respektable gesangliche Vorzüge. Sie verfügt übér eine zwar nit große, aber flangvolle Stimme von solider, sorgfältiger Schule, welche besonders in der Leichtigkeit und Sicherheit hervortrat, mit welcher die Läufe und Figurea zum Ausdruck kamen; die Intonation ift meist korrekt und rein und der Vortrag zeugt von musikalishem Verständniß und Geschmack. Damit verbindet die junge Dame eine für die komische Oper nicht zu untershäßende Eigenschaft, Gefällig- feit und Anmuth im Spiel und in der Erscheinung. Was ftörend wirkt, ist, daß sie ihrem ausgeprägt österreichischen Dialekt in dem gesprochenen Dialog uneingeshränkt die Zügel schießen läßt. Das Auditorium verhielt sich anfangs den Leistungen des Gastes gegenüber etwas reservirt, erst nah dem Vortrage der Arie: „in der That mein Wuchs ist niht übel“ trat die beifällige Stimmung mehr hervor, welche sih nah der Arie: „erblickt auf Felses Höhen“ noch steigerte. Am Schluß legte Frl. Tagliana eine italienische Arie ein, in welcher sie Gelegenheit hatte, ihre bedeutende Fähigkeit für den Koloratur- gesang an den Tag zu legen; ihr wurde dafür lebhafte Anerkennung zu Theil. Den „Fra Diavolo“ sang Hr. Wachtel mit dem gün- tigsten Erfolge. Der gefeierte Sänger war gestern besonders gut disponirt. Ein Meisterstück der Gesangskunst war der Vor- trag der Arie im zweiten Akte, welche man selten zu hören bekommt, weil die meisten Sänger vor der Schwierigkeit derselben zurückshrecken. Der Vortrag der Arie war ein neuer voll- gültiger Beweis, welch ausgezeichneten Gebrauch Hr. Wachtel von dem Falsette zu mahen weiß und wie fünstlerish vollendet er den Uebergang von dem Brust-Register in das Falsette vermittelt. Be- währte lobeswürdige Leistungen sind die des Frl. Horina als Lady Pamella und des Hrn. Salomon als Lord Cookburn. Hr. Schleich, welcher den „Lorenzo“ sang, sien gestern im Ganzen niht recht bei Stimme zu sein, doch erntete er mit der Arie „Ewig will ih Dir gehören“ Beifall. Die gesanglich wenig hervortretenden Rollen der beiden Banditen hatten in den HHrn. Krolop und Bollé ge-

wandte Vertreter. E a Das Personal des Meininger Hoftheaters ijt.nun- aben die Proben zu der auf

mehr vollzählig hier eingetroffen, auch ) ] Ito festgestellten ersten Vorstellung der „Räuber“ bereits egonnen. j N Die morgige Vorstellung der Oper „Rigoletto“" in Krolls Theater findet in derselben Beseßung statt, in welcher sie am Dienstag vor den Allerhöchsten und Höchsten errshaften in Scene ging. Die Preise der Pläße zu diejer Vorstellung sind her- abgesetzt. Am nächsten Dienstag wird Frl. Meijo in ihrem Ab- \chiedsbenefiz, zu welchem dieselbe die Jacobsohn-Görlißsche Posse „Die Kohlenschulz'n“ gewählt hat, zum leßten Male auf der Kroll- {hen Bühne, der sie 14 Jahre angehört hat, auftreten. Im National-Theater beschließt Hr. LudwigBarna y morgen und am Montag sein Gastspiel mit der Rolle des Schiller in Kaube's „Karlsschülern“ und des Lord Rochester in „Die

Waise von Lowood“.

Der Allgemeine Deutsche Musikverein erläßt folgende Bekanntmachung: „Nachdem die Stadt Erfurt durch ihre Be- hörden sowohl, wie durch einflußreihe Privatpersonen unserem Plane, daselbst eine Tonkünstlerversammlung abzuhalten, auf das bereitwilligste entgegenkommen ist, nachdem ferner Se. Durchlaucht Fürst Günther Friedrih Karl von Schwarzburg - Sondershausen die Mitwirkung Seiner Hofkapelle huldreichst bewilligt hat, wird die dies- jährige Tonkünstler versammlung zu Erfurt und zwar auf die Tage Donnerstag den 13. Juni bis Sonntag (nah Pfingsten) den 16. Juni einschließlich hiermit ausgeschriében.“ :

Nedacteur: J. V.: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.

Drei Beilagen (eins{chließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

„A2 9D,

Personalveränderungen.

Königlih Preyßisckc Armee.

Srnenaungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Berlin, 20. April. Laube, Dlerft vom Inf. Regt. Nr. 95, zum Commdr. des Jrf. Regts. Nr. 63, v. Ger- hardt, Oberst, beauftr. mit der Führ. des Gren. Regts. Nr. 110, Fischer, Oberst, beauftr. mit dec Führ. des Inf. Reats. Nr. 68, v. Kretshman, Oberst, beauftr. mit der Führ. des Jnf. Regts. Nr. 52, zu Commdrs. der betr. Regtr. ernannt. v. Otto, Major vom Infant Regt. Nr. 117, als Commandeur des Füsilier - Bataillons in das Infanterie - Regiment Nr. 95, v. No st iß, Major vom Inf. Regt. Nr. 95, als Bats. Commdr. in das Inf. Regt. Nr. 117 verseßt. v. Monbart, Major vom Inf. Regt. Nr. 95, zum etatsm. Stabéoffiz. ernannt. Frhr. Spiegel, von und zu Peckels heim, Major aggr. dem Inf. Regt. Nr. 95, in die älteste Hauptmannsftelle dieses Regts. einrangirt. v. Ober - ni §8, Major vom Generalstabe des 111, Armee-Corps, unter Ver- seßung zum Großen Generalstab, als Generalstabsoffiz. zur 5. Armee- Insp. kommandirt. RNömheld, Major 3z. D., früher Hauptm. im damaligen Hessishen 1. Infanterie - Regiment, zum Bezirks- Commandeur des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 115 ernannt. Rese, Oberst und Commandeur des Kadettenhauses in Ploen, von dem Kommando nach Berlin zur Vertretung des ersten Direktions- mitgliedes der Kriegsakademie entbunden. Spieker,- Oberst : nd Commandeur des Kadettenhauses in Bensberg, mit der Uniform des Kadettencorps, zu den Offizieren von der Armee verseßt. v. Sy- dow, Major aggr. dem Inf. Regt. Nr. 94, unter Entbindung von dem Kommando zum Kadettenhause in Ploen, zum Commandeur des Kadettenhauses in Bensberg ernannt.

Abschiedsbewilligungen. JmaktivenHeere. Berlin, 20. April. v. Kawe czynsk i, Gen. Major a. D., zuleßt Oberst und Commdr. des Füs. Regts. Nr 80, zur Disp. gestellt. Frhr. v. Dalwig, Hauptm. und Comp. Chef vom Garde-Fuß- Art. Regt... mit Pens. und seiner bisher. Unif. der Abschied bewilligt. Jaeger. Oberst-Lt. z. D., von der Stellung als Bez. Commdr. des 2. Bats Landw. Regts. Nr. 115 entbunden. Barraud, Haup'‘mann a. D., zuleßt Comp. Chef im Gren. Regt. Nr. 8, mit der Erlaubniß zum ferneren Tragen der Unif. des Füs. Regte. Nr. 36 zur Disp. ge- tellt. Springer, Hauptm. a. D., zuleßt Comp. Chef im Juf. Regt. Nr. 112, der Charakter als Major verliehen.

Im Beurlaubtenstande. Berlin, 20, April. Beck, Sec. Lt. von der Nef d:8 Inf. Regts. Nr. 23, mit {lichtem Abschied entlassen.

Im Sanitätscorps. Berlin, 20. April. D. Behrens, Ober-Stabsarzt 2, Kl. und Regts.-Arzt des Ulan. Regts. Nr. 16, zum Ober-Stabsarzt 1. Kl., Dr. Richter, Stabs- und Bats. Arzt des 2. Bats. Füs. Regts. Nr. 90, zum Ober-Stabsarzt 2. Kl. und Reg!8. Arzt des Drag. Regts. Nr. 8, Dr. Müller, Assist. Arzt 1. Kl. vom Fuß-Art. Bat. Nr. 9, zum Stabs- und Bats. Arzt des 2. Bats. Inf. Regts. Nr. 13, Dr. Riedel, Assist. Arzt 1. Kl. in

_Berlin, Sonnabend, den 27. April

der etatsm. Stelle bei dem Gen. und Corps-Arzt des XI. Armee- Corps, zum Stabs- und Bats, Arzt des 2. Bats. Inf. Regts. Nr. 15, Dr. Sommerbrodt, Assist. Arzt 1. Kl. vom Invaliden- hause zu Berlin, zum Stabêarzt beim medizinish-chirurgishen Friedrih-Wilhelms-Institut, Dr. Flas8har, Assist. Arzt 1. Kl vom Drag. Regt. Nr, 4, zum Stabs- und Bats. Arzt des 2. Bats. Inf. Regts. Nr. 48, befördert. Dr. Dannenberg, Assist. Arzt 2. Kl. vom Ulan. Regt. Nr. 3, Dr. Plum, Assist. Arzt 2. Kl. vom Inf. Regt. Nr. 69, Dr. Rudelo ff, Assist. Arzt 2. Kl. vom Invaliden- hause zu Berlin, Dr. Vüllers, Assist. Arzt 2. Kl. vom Hus. Regt. Nr. 11, Dr. Stolte, Assist. Arzt 2. Klasse vom Garde- Jäger-Bataillon, Dr. Schilling, Assistenz-Arzt 2. Klasse vom Inf. Regt. Nr. 74, Dr. Gaffky, Assist. Arzt 2. Kl. vom 1. Garde- Regt. z. F., Dr. Hildebrandt, Assist. Arzt 2. Kl. vom Drag. Regt. Nr. 19, Dr, Demuth, Assist. Arzt 2.-Kl. vom Drag. Reat. Nr. 22, Dr. Wendt, Assist. Arzt 2. Kl. der Marine, Dr. Jaeh- ner, Assist. ‘Arzt 2. Kl. vom Füs. Regt. Nr. 38, Bacbler, Assist. Arzt 2. Kl. vom Feld-Art. Regt. Nr. 1, Dr. v. Kobylecki, Assist. Arzt 2. Kl. vcm Draz. Reat. Nr. 21, Dr. Eckstein, Assist. Arzt 2. Klasse vom ODragoner-Regiment- Nr. 11, Pr. Kaegler, Assist. Arzt 2. Kl. vom Feld-Artillerie-Regiment Nr. 5, Dr. Lhemel, Assist. Arzt 2. Kl. vom Ulan. Regt. Nr. 6, Dr. Groeningen, Assist. Arzt 2. Kl. vom Inf. Regt. Nr. 27, D-, Koehler, Assist. Arzt 2. Kl. vom 3. Garde-Regt. z. F., Dr. Scheibe, Assist. Arzt 2. Kl. vom Dragoner-Regt. Nr. 6, Dr, Es8peut, Assist. Arzt 2 Kl. vom 3. Garde-Grenad. Regt. zu Assist. Aerzten 1. Kl. beförd. Dr. Bugge, Marine-Assist. Arzt 1. Kl. von der 1. Matrosen-Div., zum Marine-Stabsarzt, vorl. ohne Patent, Dr. Peiper, Ober - Stabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt vom Kür. Regt. Nr. 3 zum Feld-Art. Regt. Nr. 6, Dr. Groschke, Assist. Arzt 1. Kl. vom Hus. Regt. Nr. 14, in die etatsm. Stelle bei dem General- und Corps-Arzt des Xl1. Armee-Corps, Dr. Stat, Assist. Arzt 2. Kl. vom Ulan. Regt. Nr. 4, zum Drag. Regt. Nr. 10, Dr. Thomas, Assift. Arzt 2. Kl. vom Füs. Rgt. Nr. 39, zum Inf. Regt. Nr. 55, Schreuer, Assist. Arzt 2. Kl. vom Inf. Regt. Nr. 16, zur Marine verseßt. Dr. Stier, Ober-Stabsarzt 1. Kl. und Garnison-Arzt in Breslau, mit Wahrnehm. der divisionsärztl. Funk- tionen bei der 11. Div. bcauftragt. Dr. Schotte, Stabsarzt der Marine, Dr. Sarnow, Assist. Arzt 1. Kl. vom Ulan. Regt. Nr. 15, Patenté ihrer Charge verliehen. Dr. Willmann, Ober-Stabsarzt 1. Kl. und Regts. Arzt vom Feld-Art. Regt. Nr. 6, beauftr. mit Wahrnehm. der divisionsärztl. Funktionen bei der 11. Div., als General-Arzt 2. Kl. mit Pens. und der Unif. des Sanitäts-Corps, Dr. Helm bold. Stabs- und Bats. Arzt vom 2. Bat. Inf. Regts. Nr. 13, mit Pens. und der Unif. des Sanitätscorps, Dr. Heine- mann, Stabsarzt der Landw. vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 76, mit Pens., Dr. Schlesinger, Stabêarzt der Landw. vom Res. Landw. Regiment Nr. 38, mit der Uniform des Sanitätêcorps, Dr. Freundt, Stabsarzt der Landw. vom 1, Bat. Landw. Regts. Nr. 51, Dr. Giese, Stabsarzt der Landw. vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 64, Dr. Meisenburg, Stabsarzt der Landw. vom Res. Landw. Bat.

: 1878.

Nr. 39, Dr. Noetel, Assist. Arzt 1. Kl. der Landw. vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 30, diefem mit der Uniform des Sanitäts-Corps, der Abschied bewilligt. Dr. Schm idt, Assist. Arzt 1. Kl. vom Feld-Art. Regt. Nr. 16, ausgeschieden und zu den Aerzten cker Res. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 4, Dr. Klose, Assist. Arzt 2. Kl. vom Inf. fing Nr. 63, ausgeschieden und zu den Aerzten der Ref. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 72, übergetreten.

ÄTEL. (Königlih Württembergisches) Armee-Corps.

Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. ‘8. April. Rohde, Sec. Lt. im Drag. Regt. Nr. 26, à la saite des Regts. gestellt. 15, April. Nat- stehende Selektaner und _Primaner des Königlichen Kadettenhauses in Berlin, welche die Offizier- bezw. Portepeefähnrihs-Prüfung be- standen haben , sind als Seconde-Lieutenants bezw. charakterisirte Portepeefähurihs im Königlichen Armee-Cocps angestellt und über- wiesen: Ludwig, Port. Unteroff. , als Sec. Lt dem Inf. Regt. Nr. 120, v. Gräâveniß, Port. Unteroff. , als Sec. Lt. dem Gren. Regt. Nr. 119, Frhr. v. Stetten-Buchenbach, Port. Unteroff., als Sec. Lt. dem Inf. Regt. Nr. 122, Mayer I., Port. Unteroff, als Sec. Lt. dem Inf. Regt. Nr. 124, Frhr. v. Hügel, Port. Unteroff., als Scc. Lt. dem Inf. Regt. Nr. 125, Beigél, Port. Unteroff, als Sec. Lt. dem Grenadier-Regiment Nr. 123, Jetter, Gefr., als charakterif. Port. Fähnr. dem Inf. Regt Nr. 125, Schenk, Kadet, als charakteris. Port. Fähnr. dem Inf. Regt. Nr. 126, v. Rom, Kadct, als charakteris. Port. Fähnr. dem Gren. Regt. Nr. 119, . Schnißler, Kadet, als charakteris. Port. Fähnr. dem Inf. Regt. Nr. 124, Frhr. v. Ziegesar I., Kadet, als charakteris. Port. Fähnr. dem Gren. Regt. Nr. 119, Treutler, Kadet, als charakteris. Port. Fähnr. dem Inf. Regt. Nr. 124, Assenheimer, Kadet, als ha- rakteris. Port. Fähnr. dem Inf. Megt. Nr. 120, wv. Enzberg, Kadet, als charakteris. Port. Fähnr. dem Inf. Regt. Nr. 125.

Abschiedsbewilligungen. Imaktiven Heere. 8. April. Jung, Major und Abtheil. Commdr. im Feld-Art. Regt. Nr. 29, der Abschied mit Pens. bewilligt.

In der Kaiserlichen Marine. Ernennungen, Beförderungen, Versetzungen 2c. Berlin, 16. April. Bat\sch, Contre-Admiral, untex Sutbindung von der Stellung als Chef des Stabes der Admiralität, zum Chef der Marinestation der Nordsee, v. Blanc, Kapitän zur See im Admiralstab, bisher Dezernent in der Admiralität, zum Chef des tabes der Admiralität, Freiherr von der Golß, Kapitän zur See, zum Ober-Werftdirektor der Werft in Kiel ernannt, v. Haeseler, Unter-Lt. z. See, zum Lt. zur See beförd. Bachem, v. Bunsen, Poshmann, v. Dassel, Unter-Lts. zur See, ein vom 15. Februar 1877 datirtes Patent ihrer Charge verliehen. Klatt, Contre-Admiral, in Genehmigung feines Abschiedsgesuches8, als Vize-Admiral mit Pens. zur Disp. gestellt. Donner, Korvet- ten-Kapitän, als Kapitän zur See mit Pens. und seiner bisherigen linif., Rößler, Unter-Lt. zur See der Seewehr 1. Kl. vom 1. Bat. Landw. Negts. Nr. 51, der Abschied bewilligt.

U B

Staats-Anzeiger, das Central-Handels8register und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition des Dentschen Reihs-Anzrigers und Königlich

L Berlin, 8. N. Wilhelm-Straße Nr. 32. 52

Stekbriefe und Untersuchungs - Sachen. | [2390]

Steckbriefs-Erledigung. Der hinter den §ellner Aljired Eustav Boenish wegen Hehlerei in den Akten B. 105 de 1878 unter dem 3. d. Mts. erlassene Steckbrief wird hierdurch zurückgenom- men. Berlin, den 24. April 1878. Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungssachen. Kommission 11. für Voruntersuchungen.

Stecbricfs-Erledigung. Der hinter den Gast- wirth Wilhelm Schmidt aus Schweidniß unterm 29. November 1876 erlassene Steckbrief ist erledigt. Scchchweidnit, den 8. April 1878. Königliches Kreis8- gericht. Erste Abtheilung.

Offene Requisition. Der Former Hermann Klemmt von Petersdorf ist durch Erkenntniß des unterzeichneten Gerihts vom 18. Dezember 1876 wegen unerlaubter Auswanderung in seiner Eigen- schaft als beurlaubter Landwehrmann zu einer Geld- strafe von fünfzig Mark, event. eine Woche Hasft- strafe, rechtskräftig verurtheilt worden. E8 wird er- sucht, von dem 2c. Klemmt diese Geldstrafe im Wege der Exekution beizutreiben, event. die Haft- strafe gegen ihn zu vollstreten. Sprottau, den 20. April 1878. Königliches Kreikgericht. mission für Uebertretungen. ®

Kom-

Steckbrief. Der Schmiedegesell Johaun Fol- fert aus Kemen, 25 Jahr alt, von s{chwächlicher Gestalt, hagerer Gesichtsbildung und dunklem Haar, ist wegen Untersblagung und {weren Diebstahls zu verhaften. Sprottau, den 17. April 1878,

önigliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

forderlich. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen 2c.

[3556] Bekanntmachung.

Am Montag, den 29. d. Mts., Vormittags 10 Uhr, sollen auf unserem Packhofe nachstehend aufgeführte Gegenstände gegen gleih baare Bezah- lung öffentlich meistbietend verkauft werden:

„L Koffer mit Herrenröcken und Schlafröken br. 125 Pfd.; 1 Kiste mit Pußwaaren br. 48 Pfd. ; 1 Gas französisher Weine br. 198 Pfd.; 1 Ballen Kauts{ukwaare br. 55 Pfd.; 1 Kiste mit einer Wärmemaschine br. 33 Pfd.; 1 Patket mit angc- Tleideten Puppen br. 3,4 Pfd. ; 20 Kisten verdorbene Rosinen br. 223 Pfd.; 1 Kiste mit Gelees br. 30 Pfd.; 1 Kiste baumwollenes Garn br. 332 Pfd.; 1 Kiste mit baumwollenen Geweben und Leinwand br. 35 Pfd.; 1 Kiste mit 2 Firmenschildern br. 119 Pfd.; 1 Kiste mit Puywaaren br. 5 Pfd.; 1 Sack mit Kautschukshläuchen br. 11 Pfd.; 1 Kiste mit Porzellannägeln br. 363 Pfd. und 1 Kiste mit Glasbehängen zu Kronleuchtern br. 190 Pfd.“

Berlin, den 16. April 1878. L Königliches Haupt-Steuer- Amt für ausländische

Gegenstände.

Loos I.

werden.

1. Steckbriefe und Untersucdungs-Bachen. 2. S De Anfgebote, Vorladungen ¡ u, dergl. Preußischen Staots-Anzeigers : 3. Verkäafe, Verpachtungen, Submissionen eto. | 7 4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung | 8. Theater-Änzeigen. m. s. w, von öffentlichen Papieren, 9,

Bekanntmachung. Die im Kreise Loeßen liegende Königliche Domüäne Lawken soll für die Zeit von Johannis 1878 bis dahin 1895 meistbietend verpachtet werden. Der Bietungstermin wird Donnerstag, den 9. Mai 1878, Vormittags 11 Uhr, im Sitzungssaale der Regierung, Finanzabtheilung (Kirchenstrafe), vor dem Regierungs-Rathe, Herrn Tomasczewski, anberaumt.

Die Verpachtungsbedingungen, sowie die Regeln der Lizitation sind im Domänen-Bureau 11. und bei der Königlichen Kreis-Domänenverwaltung in Loetzen während der Dienststunden einzufehen.

Die Domäne umfaßt ein Areal von

1) Ackér I

j Wiesen Weiden Garten Holzungen Hofraum . Oedland . Wegen

Gleichzeitig und in Verbindung mit der Domäne gelangen zur Verpachtung:

a. die darauf befindliche Brennerei,

b. der Lawkersee mit einem Flächeninhalt von

78,247 Hektaren.

Das Pacbtgelderminimum für die Pachtobjekte ist auf 6000 4. festgeseßt und ist zur Uebernahme der Pacht ein disponibles Vermögen von 72,000 A er-

Gumbinuen, den 4. März 1878. Königliche Regierung, Abtheilung für direkte Steuern, Domänen

F S4 dukts der Berliner Stadt- m E ma Gi enbahn auf den sogenannten Schöneberger Wiesen soll in 2 Looseù, von denen ca. 11000 chm und Locs II. ca.’ 14 800 cbm Mauerwerk umfaßt, eins{hließlih der Lieferung der Materialien, im Wege der Submission verdungen Die Bedingungen und Zeichnungen können in unserem Centralbureau, Beethovenstr. selbst, bei dem Bureau - Vorsteher Weltermann, in den Vormittagsstunden von 8—1 Uhr eingesehen, auch von demselben Abdrücke der Bedingungen nebst dem Submissionsformular gegen Erstattung von 3 M. bezogen werden, jedoch wird die Abagte nur an folche Unternehmer erfolgen, deren Qua

S Deffentlicher Anzeige

5, Indnstrielle Etablissements, Fabriken und

Grosshande!, . LTäáterarizche Anzeigon,

Familien-Nachrichten,

gewiesen wird.

nenen Submittenten erfolgen. Berlin, den 23. April 1878.

[3716]

306,329 Hektaren, 155,725 ë 110,519 1,850 33,117 4,598 0,071 10,493 Ï

Zusammen 622,702 Hektare.

christ:

Lieferung“

mando gelangen lassen. Berlin, den 23. April 1878.

[3763] Submissiöun.

werl sind zu vergeben. straße Nr. 125 I1,, aus.

Berlin, den 25. April 1878. und Forsten. Grapow.,

3581 Berliner Stadt-Eisenbahn. et,

Die Ausführung der Fun- dirungs- und Maurer-Arbeiten zur Anlage des massiven Via-

liefern sind, angekauft werden.

kostenfreie Proben :

r. 1 “hier-

/ B 25 P Inserate nehmen an: das Central - Aunoucen-

6, Verschiedene Bekanntmachungen.

In der Börsen- beilags. D P

kation uns bekannt ift oder durch Atteste nach- Anerbietungen find versiegelt und portofrei mit der Aufschrift: „Offerte auf Anlage des Stadtbahn-Viadukts auf den Schöneberger Wiesen“ bis zum 13. Mai d. J., Vormittags 11 Uhr, an uns einzureichen-und wird die Eröffnung der Offerten alsdann in Gegenwart der etwa erschie-

Königliche Direktion der Berliner Stadt-Eisenbahn-Gesellschaft.

Die Lieferung des LVedarfs an Oberschlesischen Steinkohlen (Würfelkohlen), und an Holz für die diesseitigen Kasernements für die Zeit vom 1. April 1878 bis ultimo März 1879 soll im Wege der öffentlichen Submission verdungen werden. Die Bedingungen sind auf Stube 25, Kaserne IlI., täglih von 10 bis 12 Uhr einzusehen. lustige wollen ihre Offerten versiegelt unter der Auf-

„Submission auf Kohlen- und Holz-

bis zum 6. Mai cer. an das unterzeichnete Kom-

Kommando des Kaiser Franz Garde-Grenadier- Regiments Nr. 2.

Die Maurerarbeiten für die Pfeiler-Bahnen auf dem Kohlenbahnhof Wedding ungefähr 4000cbm Mauer- | _ve Bedingungen und Zeich- nungen [iegen täglih in dem Baubureau, Leipziger- ] Termin - daselbs Mitt- woch, den 8. Mai d. J., 11 Uhr Vormittags.

Der Abtheilungsbaumeister.

Bekanntmachung. Es sollen im Wege der öffentlihen Verdingung. 3,000 Centner Schwefel und 12,000 Centner Braunkohlen, welche an die hiesige Königliche Pulverfabrik einzu-

Unternehmer werden daher hiermit aufgefordert,

vom Schwefel mindestens 0,5 kg,

/ von den Braunkohlen mindestens 1 U], bis zum Dienstag, den 30. d. M. eins{hließlich und D die bezüglihen Preisofferten bis zu dem auf Sonnabend, den 4. Mai cr., 11 Uhr, im diesscitigen Geschäftslokale anbe-

raumten Termine, portofrei an die unterzeichnete Direktion cinzusenden. Die Lieferungsbedingungen, welche jeder ifi- * zu unterschreiben oder in seiner Offerte als maß-

Bureau der deutschen Zeitungen zu Berlin, Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen-Expeditionen des -„Juvalidendank““, Nudolf Mofse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Vüttuer & Winter, sowie alle übrigen größeren Annoncen-Vureaus.

gebend anzuerkenncn hat, können im Bureau de- Fabrik eingesehen, auch gegen Cinsendung von 50 „S pro Exemplar abschriftlih bezogen werden. Spandau, den 17. April 1878. Direktion der Pulverfabrik.

[3671]

Berkauf cines Kasernen-Grundstücks. Donnerstag, den 9. Mai cr., Vormittags 10 Uhr, wird in unserem Geschäftslokal, Stresow-Kaserne Nr. 2, die in der Breitenstraße hierselbst belegene Kaserne Nr. 2 Kehlkaserne auf Abbruch und gleih darauf auch der Grund und Boden derfelben beides getrennt öffentlich an den Meistbie- tenden verkauft, wozu Kauflustice mit dem Be- merken hierdurch eingeladen werden, daß die dem Verfahren zum Grunde liegenden Bedingungen, Tare und der Situationsplan ebendaselbst eingesehen wer- den können.

Spandau, den 23. April 1878. Königliche Garnison-Verwaltung.

Cto. 230/4.)

Lieferungs-

[3740] Bekanntmachung.

Die Lieferung von 500 Kilogramm Rofßhaare soll im Wege der Submission verdungen werden. Die Bediagungen nebft Haarprobe sind in unserem Geschäftslokal, Stresow-Kaserne Nr. 2, einzuschen und versiegelte Offerten bis zum Dienstag, den 7. Mai c., Vormittags 19 Uhr, daselbst einzureichen.

Spandau, den 25. April 1878.

Königliche Garnison-Verwaltung.

Am Montag, den 29. d. Mis., Vormittags von 10 Uhr an, sollen auf unserem Päckhofe folgende Gegenstände öffentlih meistbietend gegen gleih baare Bezahlung verkauft werden: „1 Flagge aus wollenem Zeugstoff; 7 Anschlage- lenke (Tauenden); 3 eiserne unbrauchbar gewordene Gewichtsftücke à 1 Ctr. und circa 80 Pfd. Kehricht von rohem Kaffee und Gewürzen.“ Berlin, den 16. April 1878. Königliches Haupt-Stener-Am§ für ausländische Gegenstände.

[3301] Bekauntmachung.

Das durch Verlegung der Garnison Hier entbehr- lih gewordene seit ge Königliche Garnison- Lazareth-Gebäude uebst Grundstück soll im Auf- trage der Königlichen Intendantur des 7. Armee-

Corrxs zu Münster

am 6. Mai d. Js., Vormittags 10 Uhr, auf dem hiesigen Rathhause, im Standesamts- 1 öffentlih meistbietend verkauft werden.

ie Verkaufsbedingungen liegen von heute ab im Magistrats-Bureau zur Einsicht der Betheiligten offen, können auch gegen Erstattung der Sthreib= gebühren, von dort bezogen werden.

Höxter, den 9. April 1878. (Hp. 11442.)

Die magistratualische Garnison «- Verwaltung. Edtardt.

Cto. 229/4.)

Vormittags

tetende