1923 / 44 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 21 Feb 1923 18:00:01 GMT) scan diff

Moi an Lrankendehand!nng und Aerzien. Die Kraukenanstalten LXonnen thre Aufgaben nicèt meyr vo!l erfülten, weil es an Mitteln fehlt, Eine Krankenanstalt braucht z. B. täglich für eine Millión ark Koblen. Viele Kranke werden erft im Augenblick der leßten Gefahr ins Krankenhaus gebracht. Die Arznetiversorgung wird êmmer schwieriger. weil die Preise von Woche zu Woche steigen; : die Rezepte werden nicht ausgeführt, weil sie zu teuer sind. Be- Fonders ver wird die Lage im Ruhrbezirk, weil die Truppen - rüdsihtslos Lebensmittel und Wohnungen mit Beschlag belegen. - Schulärzte sehen sich auch die Shulen beshlagnahmt sind. Frankreih hat Maßnahmen - gegen Seucheneinschleppung durch seine farbigen Truppen getroffen, 6 t aber keine Bedenken, diese Truppen in das beseßte Gebiet na Deutschland zu entsenden. Das Ausland sonst hat uns dur Sendungen Hilfe geleistet, und wir danken dafür herzlih. Aber do3 allein kann uns nicht helfen. Das deutsche Volk muß sich auf feine eigene Kraft stüßen. | ;

Abg. Kunert (Soz.): Diese Darstellung war uns nichts Neues, aber 1918/19, als die Gesundheit8zustände schon sehr trübe waren, Hat mau die Zustände uns nur in rosigem Lichte geschildert. Be- Haueclih ist die Verteuerung der Medikamente und ‘gerade der- Fentigen, die zur Bekämpfung von Volksseuchen notivendig sind. Was fostet allein heute das Salvarsan! Aber die Dividenden der chemischen Fabriken steigen und der Kurs ihrer Aktien. Dabei hat Professor Ehrlich selber erklärt, der Verkaufs8preis müsse möglichst niedrig sein, die Krankenhäuser und Krankenkassen müßten das Mittel zum Selbstkostenpreise erhalten. Jegt wird Klafsenhygiene getrieben zugunsten der Besißendeu. Eine Besserung kann nur dur Berstaatlilming des gesamten Gesundheitswesen erzielt meren.

Aba. Lind (D. Nat.): Dem Vorceduer gebe ih dacin ret, daß das Reich die Salvarsankuren verbilligen muß. Der Ver- Hraucer muß vor Lebensmittelfälshungen geshüut werden. Die ÜUntersuchungsämter lassen aber viel zu wünschen übrig.

Hierauf wird die Weiterberatung auf Mittwoch, 2 Uhr, veriagt; außerdem Etat des Wehrministeriums,

Exluß 6 Uhr.

ezwungeu, ihre Tätigkeit einzustellen, weil

Handel und Setwerte. Berlin, den 21. Februar 1923. Telegraphiiche Auszablung.

D A erm I D D R D E L E Em I. 21, Februar 90. Februar. (Selb Brief Geld Brick

Misterd.-Notierd. 9077 25 9122,75 §102,158 9147,82 Buenos Aires .-(Papiterpeso) 84757 8521,25 8528,62 8571,38 Brüssel u. Autw. 1926,92 1233,08 1236,90 1243,10 SGhriftlania . . « 4214,43 423007 4514,18 4335,82 Kopenli\agei . « 4413,93 4436,07 4438,87 4461,13 Sto(kholm und |

Gothenburg . 6059,81 - 6090,19 | 6184,,0 6215,50 Sjeliingror8 . . 613,46 616,54 630 42 633,58 San FLOT 22 2s 1122,18 1127,82 London . L 10773000 108270,00 1107979,37 108520,63 Meiv Vork . . « 22142 90 30008 33191,87 23308 13

E 141353 | 140647 1413,53 SMIVCIT cs o 4329,15 4350,85 4364,06 4385,94 Spanien ..« « 3615,93 3634 07 3640,87 3659,13 S 10872 75 10327 25 f 11072,25 11127;69 Rio de Fanéiro 2593 50 2606,50 2618 43 2631 57 Mien 32,41 32,59 33,41 33,59 Dag 633,28 686,72 695,25 698,75 Sajgoflawieu

(Clara u. Bel :

rad). S 219,45 22,00 225,48 226,07

4 Kr. =1Diniar MBUdel. 03 7,97 8,57 8,63 U, e 131 67 132,33 135,66 136,34 Donstantinovel. . -— -— a

e A

JIuslándiihe Banknoten vom 21. Februar.

(Geib Brief Suertfanif®de Banfnecten 1000—5 Dol, . « . 23690,60 23809,40 3 s 9 und 1 Doll. »# #2334100 23405/9090 Belgife é z O Lo Bulgarische c e E 104,70 105,30 Dänische é L 24448880 4D (Engliiche Z aróle 4 4 4 108228,(0 1087129 5 Ï Abschn. zul £ u.darunter 107730,=— 108270,— Funiliche Ï y s a 598,50 601,50 sFranzöfife ë D Bie Holländiiche 2 e 9226,85 9273,15 ítaltenifcte s Le t L A D 1117,20 - -1422,80 Zugoslawische e. (l:Dinar = 4 Rx.) 194,50 - - 195,50 Florwcgifche é ; . “4189,50 4210,50 Ocesterreicvi! che ; neue (1000-5000 Kr.} 30,90 31,10

S L neue (10 u: 160 Kr.}) « itumdánifdie S S000 u 10D Let e 112,70 113,30

5 ¿unter 00 A e 7 Scchwediice s : a C000 GOSD 20 Schrocizer é . 4389 4411,— Syaniiche 5 E 3541,10 3558,90 Tschebolow. Staatsnot., neue (100 Kr. u. darüd.} 673,3 676,70

: unter 100 x. 671,30 674,70 4

Ungarisce Banknoten 6,93 6,27

Die Notiz „Telegravhiihe Auszahlung“ fowie „Banknoten“ vers steht fich für je | Gulten, Franfen, Krone, Finnländiiche Mark, Lire, Pesetas, Lei, Pfund Sterling, Dollar, Pefo, Ben und Milreis und für je 100 öfterreichtïche Kionen.

ia amm mR t ed

Sn Anwesenheit von Vertretern der staatliden unb städtisben ehörden, ter Banf-, Indufsric- und Handelsfreise erfolate, laut Meldung des „W. T. B.*, gestern in Magdeburg die Eröffnung elner amtlichen Eftektenbörie. Ängealiedert werden pec Gffettenbör1e neben den bereits bestehenden börienartigen Ver- ammlungen für Nob- und Weißzuker, Melasse und Getreide bôrien- artige Versammlungen jür den Landesprodukten-, Kolonial» und Chemifkaliengroßhandel

(Getretde und YLandesprodufte an den Börsentagen notiert

- Der Aussichtörat der Allgemeinen Garantiebaunk, bef{loß laut Meidung des „W. T. B." die Verteilung von 20 vH tür das verflossene Geschäftsjahr nah Vo1zuahme der Rückstellungen. Zugleich wird der auf den 23 März 1923 einzuberufenden Generalversamms- fung die Erböbung des Grundfapital? von 20 Millionen Mark auf 159 Millionen Ma ê vorgeschlagen. Die jungen, zunächst mit 25 vH eiuzutahlenden Aftien werden einein Kontortium unter Führung deß Bankhauses E. L. Friedmann & Co. dberlassen mit der Veroflichtung, Hiervon nominell 100 Millionen Vak den bisberigen Aftionären zum j restlichen 30 Millionen Ma? bleiben zwecks Verwertung zur Verfügung des

Versicberungealtiengesellshait, Berlin,

Kurse 145 vH zum Bezuge anzubieien. Die

pon

Konsortiums. E L

- Zach tem Geichästsbericht der Witwerke gese | der Geihäitägang r

fzage der Landwirtscha!t nach

Die Effefteubörse und die börsenartigen Versammlungen finden, abgesehen von denen für Zucker, bie wert- “tägli abgehalten werden, am Montag, Mittwoch und Freitag ftatt. Außer den Wertyavierku sen werden au die Preise für Melasse,

: Aktien- ilscbaft, Berlin, für das Geschäftsjahr 1921/1922 war in allen Zweigen der Unternehmungen günstig. In deu Produfktenabteilungen war er entsprechend der ftarken Nach-

getreide und Gerste lebhaft und entfyreGend ertragrei&. Auch die Beteiligungen aux anderen Unternehmungen biachten durchweg zufrieden- ftellende Erträge. Das Gesamtergebnis des Geschärtsjahrs gestattet nah Avichreibung |ämtlichec Zugänge auf den mit H 1 zu Bache stehenden Anlagekonten und Vornahme der Nüfitellungen aur das dur Beschluß der außerordentlichen Generalversammlung vom 6. Dezember 1921 erhöhte Grundkapital 75 vH tür die Stammafktien und 6 vH für die Vorzugsaktien vorzuichlagen. In der G-.neralversamnm- lung wurde von feiten der Verwaltung mitgeteilt, daß die Oitwerfe jeßt im Besiy von nom. 12000 000 4 Aktien der Oberschleji1chen Koköwerke und Chemischen Fabriken A. G. eien. Ueber den Geschätts8gang im neuen Geschäftejahr bericht ete der Vorsitzende des Vorstands, daß alle Geichäftszweige der Gesellichaft bisher befriedigead gearbeitet haften, so daß ein günstiges Ergebnis des Geschäftsjahrs ichon jeßt gesichert erscheine. _ i

In der am 17. d. M. stattgefundenen Aufsichtsrat ssizung der Deutsche Post- und Eisenbahn - Verkehrswelen N. G. in Staaken-Berlin wurde die Einberufung der ordent- lichen Generalversammlung auf Mittwoch, den 14. März, beschlossen. Derselben soll vorgeschlagen werden die Verteilung von 100 vH, ferner aus dem Gewinn 5 000 000 4 zu reservieren zwecks Ginzablung auf 5 000 000 neu auszugebender Aftien für Rechnung der Aktionäre. Das Kavital foll erhöht werden um 110000004 dur Ausgabe von 10 000 000 4 Stammaktien und 1 000 000 Mh Norzugsaltieu. Von den. Stammaktien wird ein Teilbetrag von 5 000 000 .4 den Aftionaren dergestalt zum Bezuge angeboten, daß auf je zwei alte Aktien eine neue Aktie ohne Entgelt, jedoch gegen Erstattung des Schlußscheinstempels und einer Pauschale für Ab- geltung der Bezugörechtösteuer bezogen werden kann. Die restlichen 5 000 000 .4 sollen für Rechnung der Gesellschaft unter Einräumung einer Beteiligung für das Uebernahmekonfortiumt verwertet werden. Bern, 2. Februar. (W.T.B.) Wochenausweis der Schweizer i- 1{en Nationalbank vom 15. Februar (in Klammern Zunahme und Abnahme im Vergleich zu dem Stande vom 7. Februar 1923) in Franken: Metallbestand 636 926 162 (Zun. 396 021), Darlehns- fassensceine 12 333 875 (Abn. 249 375), Wechselbestand 434 012 052 (Zun. 43701636), Sichtguthäben im Ausland 6 818 400 (Zun, 742 800), Lombardvorshüsse 47 853 649. (Abn. 1 790 138), Wert- schriften 8 658 341 (Abn. 974 327), Korrespondenten 14 043 328 (Zun. 4551 772), fonstige Aktiva 20432 738 (Abn. 15 801 543), Eigene Gelder 30 440 858 (unverändert), Notenumlauf 840 697 075 (Abu. 19 267 705), Girodepot 280 514 442 (Zun. 59 327 326), sonstige Pasfiva 29 426 166 (Abn. 9 482 775),

Wagengestellung für Kohle, Koks und Brikeits ; an 19. Februar 1923:

a S

NRuhrrevier | Oberschlesisches- Revier Anzahl der Wagen

p

Gejtellt. , 5 459 2 395 Nicht gestellt . 4 097 ms Beladen zurück« j E gelicfert 4 207 2 399 men

Die Elektrolytkuptfernotierung der Vereinfgung für deutsche Gleftrolvtkupfernotiz stellte sih laut Berliner Meldung des „W. T. B.* am 20. Februar auf 8182 4 für 1 kg (am 19. Februar auf 7166 4 für 1 kg)

E Pr E P EEL

Kartokfelprekse der Notierungskommifssionen des Deutschen Laudwirtschafisrats. EGrzeugerpr eis e für Speisefartoffeln in Mark je’ Zentner ab Verladestation:

weiße rote aelbfleisch. i Kartoffeln

Berlin, 20. Februar: Wonen Frost kein Geschäft, S tettin, 20. Februar: 3600 3600 __ 3900 Dresden, 19. Febr. : 3000—3300 3000—3300 3000—3300 Gafsel, 14. Februar: 2000 2000 2000 Frankfurt a. M. E e

19, Februar: L 3700 3700 5700 Köln a. Nh., 16, Februar: 9900 _— 6000

Kurse der Federal Neservebank, New Fork, vom 9. Februar 1923: 1 G-M. § 0,238 216 293 815 1#§= P.-M. 41 666,667 1 G.-M. = Fr. Fr. 3,757 L L = P.-M. 194 870,833 1 G.-M. = Belg. Fr. 4,277 1 Fr. Fr. = P.-M. 2641,667 1 G.-M. = Port. Cscudos 5,514 1 Belg. Fr. = P.-M. 2320,833 1 G.-M. = V.-M. 9925,679 1 Lira, it. = P.-M, 2016,667 vom 6, Februar 1923: 1 G.-M. = # 0,238 216 293 8153 18 = DP.-M. 37 037,037

1 G.-M. = Fr. Fr. 3,722 1 £ = P.-M. 173 418.519 1 G.-M. = Belg. Fr. 4,224 1 Fr. Fr. = P.-M. 2370370

1 G -M. = Port. Gscudos 5,402 - 1- Belg: Fr = P.-M..2088,889 1 G.-M. =P.-M. 8822,826 1 Lira, it. = P:-M. 1803,704 vou 7. Februar 1923:

1 G.-M. == § 0,238 216 293 815 18.= P.-M. 37 037,037

1 G-M. == Fr. Fr. 3,811 1 £= P.-M. 173 292,993

1 G.-M. = Belg. Fr. 4,323 1 Fr. Fr. = P.-M. 2314,815

l G.-M. = Port. Fscudos 5,402 1 Belg. Fr. = P.-M. 2940,741

1 G.-M. == H.-M. 8822,826 1 Lira, it. =ck P.-M. 1796,296 vom 8, Februar 1923:

= § 0,238 216 293 815 1§= P.-M. 33 333,333

= Fr. Fr. 3,809 1 £ = P.-M. 155 786,667

= Belg. Fr. 4,323 1 Fr. Fr. = P.-M. 2086,667

i E

1 G.-M. 1 G.-M. 1 G.-M. 1 G.-M. 1 G-M.

= Port. Escutdos 5,451 elg. = P-M. 7940,543 Lira, it. = P.-M. 1610,000 vom 9. Februar 1923:

1 G.-M. = # 0,238 216 293 815 - 1 § = P.-M. 31 250,000

vom 10. Februar 1923: = § 0,238 216 293 815 18 = P.-M. 29 411,765 = Fr. Fr. 3,836 1 £L= P.-M. 137 838,235 == Belg. Fr. 4,363 1 88 Fr. = P..M. 1826,471 = Port. Gêcubdos 5,476 1 Belg. P oM. 7006,362 1 Lira, it. = P.-M. 1417,647

vom 13. Februar 1923: == § 0,238 216 293 8159 18 = P.-M. 26 315,789 = Fr. Fr. 3,892 1 L = P.-M. 123 286,842 = Belg. Fr. 4,411 1 He Fr. = P -Mi. 1610,526 = Po Gécudot 5,4022 1 Velg. Fr. M. 6268,850 1 Ura, it. = P-M. 1265,789 vom 14. Februar 1923: == § 0,238 216 293 815 18 = D 2a (202100 1 G.-M. == Fr. Fr. 3,977 1£= P.-M. 106 313,636 i G-M. = Belg. Fr. 4,512 1 Fr. Fr. = P-M. 1361 364 1 G.-M. == Port. Cscubdos 5,402 1 %elg. Fr. = 1 G-M. = P.-M. 5414,007 1 Lira, it. = P:.-M. 1084,091

vom 15. Februar 1923:

1 G.-M. 1 G.-M. i G.-M. | G.-M. 1 G.-M.

==

1 G.-M. 1 G.-M. 1 G.-Pt. 1 G.-M. 1 G-M. =

1 Gei.

Futter und Düngemitteln sowie zu- folge des großen Bedarfs der eigenen Unternehmungen au Brot -

1 G.-M. == P.-Vt. 4670,908 1 Lira, it, = P-M. 941,176

Fr. = P.-M. 1636,667

1 G-M. = Fr. Fr. 3,816 1 £ = P.-M. 146 206,260

1 G.-M. = Belg. Fr. 4,316 1 Fr. Fr. = P.-M. 1950,000 1 G-M, = Port. Cécudos 5,439 1 Belg. Fr. == P.-M. 1725,000 1 G-M. = P.-M. 7444 259 1 Lira. it. = P.-M. 1509,375

Fr. = P.-M. 1605,882

P.-M. 1421,953

P -M. 1200,000

'

Berlin, 20. Februar. (W. T. B) Großhandels preite inBerlinimVerkehrmitdem Einuzelbhander offiziell festgestellt durh den Landeeverdand Berlin und Branden; burg des Reichsverbands- des: Deutichen Nahrungsmittelgroßhande| E. V., Berlin. Die Preise verstehen sih ür § kg ab Lage Berlin. Gerstenflocken, lose —,— bis —,— M, Gerstenzraupey lose 945,00 1175,00.4, Gerstengrüge, lote 945,00—1000,00.4, Hater. floden, lote 1100,00—1175,00 .4, Hafergrüge, lose 1100,00—1150,00.4 termebl, lose —,— A, Kartoffelstärkemehl 710,00—790,00 4 Maisflocken, ioje —,— bis —,— A, Maisgrieß 770,00—875,00 ck Maismehl 665,00— 785,00 Æ Maispuder, lose 840,00—884,00 .4 Makkaroni, lose 1800,00—1990,00 #4, Schnittnudeln, lose 1300,06 bis 1450,00 4 eis —,— bis —,— M, Burmareis 99000 big 1015,00 #4, glas. Tafelreis 1050,00-—1500,00 4, grober Bruthe reis 795,00 840.00 .4 Reismebl, lose 835,00—860,00 .4, Neigs grieß, lose 860,00— 885,00 .4, Ningäpfel, amerif. 1420,00—3866,00 4 err. Aprifoten, cal. 2523,00—9341,00 4, getr. Biruen, cal. 4705 00 is 6068,00 4, getr. Pfirsiche, cal. 1705,00—5100,00 4, getr Pflaumen 975,00—4780,00 .4, Korinthen, 1922er Ernte 4473,00 big 4703,00 4, Rosinen. fiup. carab., 1922 er Ernte 2963,00—3348,00 4,

Sultaninen in Kisten 1922 er Ernte - 4705,00-——7068,00 Mandeln. bittere 4489,00— 4600,00 #4 Mandeln, üße 6833 09

bis 8980,00 4, Kaneel 7964.00—11504,00 - Kümmel 8904,09 bis 9401,00 4, sckwarzer Pfeffer 5152,00— 5210,00 .#, weißer Pfeffer 5997,00— 6600,00 4, Kaffee prime roh 7500,00—8000,00 A Kaffee, superior 7009,00—7350,00 6. Yösifaffee, minimal 10000,09 bis 15000,00 4, Grsazmischung 20 9% Kaffee 3000,00 4, Nöstroggen 975,00— 1000,00 A, Nöstgerite 950,00—1000,00 .4, Bohnen, weiße 910,00—1200,00 4. Weizenmehl 935,00— 1250,00 Æ, Speiscerbsen 975,00—1350,00 A, Weizengrieß 1025,00—1325,00 Æ Linsen 1100,00—1700,00 .#, Purelard 4150,00— 4250,00 4, Bratenshmalz 4150,00—4250,00 4 Speck, geialzen, fett 3950,00—4400,00 #, Corned beer 12/6 1bs per Kiste 180000,00 185000,00 Æ#, Marmelade 600,00—-1275,00 4, Kunsthonig 614,00—72%5,00 4, Auslandszuder, raffiniert 1752,00—1855,00 4.

Berichte vou auswärtigen Devktsen- und Wertpapiermärkten-.

Devisen.

B. T D) Amtlice Devifenkurfe:

Köln, 20. Februar.

Holland 10 004,92 G., 10 055,08 B., Frankreich 1526,18 G. 1533,82 B, Belgien 1381,55 G., 1388,45 B., Amerika 25 735,90 G. 25 864590 B,

England 121 420,69 G., 122 029,31 B. Schweiz 4867,80 G., 4892,20 B, Stalien 1211,97 G., 1218,03 B., Dänemark 4927,69 G., 9952,35 B, Htorwegen 4763,06 G. 4786,94 B, Schweden 6812,92 G, 6847,08 B., Spauien 3410,20 G., 3929,80 B, Prag 758,10 G, O9 B, Budapest 10,29 G., 10,31 B, Wien (neue) 33,48 G, 33,92 B. Danztg, 20. Februar. (W. T. .B.) 24 937,590 G., 25 062,50 B., Polnische 63,34 G., 4 graphische Au3zahlungen: London 112218,75 G., -112781,05- B, Holland 9476,25 G., 9523,79 B., Paris 1446,39 G.,, 1453,63 B, Pojen 55,61 G., 96,39 B, Warschau 55,86 G, 96,14 B. Prag, 20. Februar. (W. L. B.) Notierungen det Vevijen ¡entrale (Durhschaittskurse): Anisterdam : 1362 00, Berlin 19% Ghristiania 6368,00, Kopenhagen 660,00 Stockholm 915,90, Zürich 648,00, London 161%, New York 34/5; Wien 5,00 Wiarknoten 15,25, Polnische Noten 8,60, Paris —,—. Bei den Kursen bandelt es fi jeweilig um 100 Ginheiten der betreffenden Währung, (ine Ausnahme bilden Berlin, Wien und Polnische Noten, die in 10 000 Einbeitea, und New Bork und London, die tn etner Einheit der betresfcnden Währung notiert werdep. as London, 20. Februar. 1 W.T.B., Devisenkurte. Partd 77,0% Belgien 88,00, Schweiz 24,934, Holland 11,872, New Bork 47g Spanien 30,03, Jtalien 97,75, Deutickland 117 090, Wien 330 000 Bukarest 1042,00, : Í msterdam, 20, Februar (W. T. B.) Depitenkurte. London 11,874, Berlin 0,01,05, Parts 15,374, Schweiz 47,75, Wien 0,003df, Kopenkbagen 48,75, Stockholm 67,20, Christiania 46,95, New ork 992,25, Brüssel 13,55, Madrid 39,66 Italien 12.124, Budapest ——, Prag 7,49—7,55, Helsingfors 6,75-——6,80. : rrch, 20. Februar. (W. T. B.) Devisenkurie. Lerlin 0,02,37, Wiea 0,00744, Prag 15.674 Holland 209,590, New Wor! 9,28, London 24,87, Paris 32,174, Italieu 25,424, Brüfßiel 28,29, Kopeil ‘hagen 101,75, Stöckholm 141,00, Christiania 98,590, Madrid 82,90, Buenos Aires 196,50, Budapest 0,194, Bukarest —.—, Agram —.— Warschau 0,01,45, Belgrad 505,00. Kovenbagen, 20. Februar. (W. T. B.) Devnenkuris Louvdon 24,40, - New Bort 5,19,90, Hamburg 0,02,90, Paris 31,65, Antwerpen 28,00, Zürich 98,90, Nom 25,15, Amsterdam 206, Stockholm 138,50, Christiania 96,25, Helsingrors 14,10 Prag 19,39 i Stodholm, 20. Februar. (28. L. B.) Devisentur]e. London 17,66, Berlin 0,01,80, Paris 23,00, Brüssel 20,29, _schweiz. Pläye 71,25, Amsterdam 149,25, Kovenhageu 72,79, Christiania 69,90 Washington 3,76, Helimgkors 10,15. Rom ——,——e Prag 11,30 C bristiania, 20. Februar. (W. T: B.) Deptenkurie. cond0 25,35, Hamburg 0,02,50, Paris 35,75, New Yori 95,40, Amiterdan! 914;00, Züri 102,25, Helsingfors 14,55, j holm 144,00, Kopenhagen 104,00, Nom ——,—, Prag 16,25

F t D

Loudon, 20, Febritar. - (W. T. B.) Silber 30!!/1g Silber auf Lieferung 30,50,

Noten: Anerikanische 63,66 B. Teles

Wertiyapiere. Wien, 20. Februac. (W. T. B.) Türkische Lofe —,—, Me rente 650, Febrnarrente 1380, Oesterreichi)he Kronenrente Desterr. Goldrente 15 500, Ungarische Goldrente 86 000, Ungar! i Kronenrente 8000, Anglobant 204 000, -Wiener - Bankverein u I Oesterreichische Kreditanstalt 60 000, Ungarische Kreditbank 454 ( | Länderbank, junge 155 000, Desterr.-Ungarishe Bant 259 (00, Des Unionbank 80 0090, Lloyd Triestina —,—, Staatsbahn L : Südbahn 209 000, Südbabnprioritäten 532 000, Siemens Su? 97 000, Alpine Montan 408 000, Poldihütte 935 000, Prager C1 2 000000 MNima PVêurany 232 000, .Waffenfabrit 32 000. Brut Koblen 1 990 000, Salgo-Kohlen 1 440 009, Veitscher 14A Daimler 11 600, Skoda-Werke 890 000, Leykam-Josefsthal 162 (

Galíizia 7 825 000, Ferdinand Nordbahn 10 400 000. i London, 19. Februar. (W. T. B.) 4 %/ rundierlt Kren anleihe 88,50, 5 9% Kriegsanleihe 101,00, 4 9% Siegesanleihe 09,9 Loudon, 12, Februar. (W. T. B.) Privatdiskont 2/16 de Amsterdam, 20. Februar. (W. T. B. 9 6 tedei ane Staatsanleihe von 1918 88?/e, 3 9% Niederländische 2 anleibe 63,00, 3 9% Deutiche vicichsauleibe Zanuar-Zuli «Lv 0/16, Königlich Niederländ. Petroleum 410,75, Holland - Am Linie 125,00, Atchison, Topeka & Santa #6 —,—, tod Ai Z Southeru Railway 34,00,

——, Southern Pacific 95,79, : E Pacific —,——, - Anaconda 1048/2, United States Steel (Sorp. 109,9 Flau. :

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

per

harlottenbuß

Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, E “icl

Verantwortlich für den Aeg Der Vorsteher der Rechnungsrat Mengering in Berlin. 2

Verlag der Geschäftsstelle (Mengering) in Beri,

Dru der Nordoeutschen Buchdruckerei und Verlagsanii® Berlin. Wilhelmstr. 32.

Drei Beilagen

,

N

1 G.-M. = § 0,238 216 293 815 1 §= P.-M. 19 607,843

1 G.-M. = Fr. Fr. 3,899 1 £ = P.-M. 91 937,255

1 G-M = selg. Fr. 4,436 1 Fr. Fr..= P.-M. 1198,039 1 G.-MY. = Port. Gécudos3 5414 1 Belg Fr. = P.-M. 1052941

und Erfte, Zweite, Dritte und Vierte Zen tral-Handelsregifter-BiE

h utge0ti,

Antwerven 28,75. Sto f

ochen worden, so daß bis jeßt 16 Bergleute noch nicht geborgen

E.

(- Jgd

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um Deutschen NeichSanzeiger und Preußischen

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T T T. 20

ESrste Beilage

Berlin, Mittwoch, den 21. Februar

pfd

StaatSanzeiger _1923

r. 44. —— Nichtamtliches.

(Fortsegung aus dem Hauptblatt.)

Preußischer Staatsrat. Sißzung am 20. Februar 1923, (gericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungöverleger.) Die Vollsizung des Staatsrats eröffnete Vizepräsident ráf mit einer Ansprache, in der er erneut Verwahrung ein- hate gegen die Ne Gewaltpolitik.

"Oie Erlebnisie der leßten Woche haben gezeigt, wie immer will- finlider der französische Vêilitariemus in der Lebensader des deutschen

olkes gegen das deutihe Volk vorgeht, und wie Beamte und Arbeiter jy ihrer treuen Pflichtersüllung zu leiden haben. Auch das Mitglied

Dr. Jarres ist davon betroffen worden. Er wurde

g Staatsrats Der Staatsrat

yerhaftef, ausgewtesen und zu Getängnis verurteilt.

itbictet den Bewohnern des Nubrgebiets, “ren Beamten und ibeitern feine Grüße. Das deutihe Volk stelt der franzöfischen

(ewaltyolitif fein Ret und die Ge1chlossenheit feines Lebenswillens (Lebhafter Beifall.)

Auf der Tagesordnung fteht der Entwurf einer Aus- jührungsanweisung zum Lichtspielgesez.

Jm Ausschuß ist am meisten umstritten die Frage ge- esen, ob ein vom Lichispielgeseß unabhängiges, allgemeines, (udesrechtiiches Verbotsrecht der Ortspolizeibehören gegen jen gugelajsenen Bildstreifen gegeben sein soll und ob der Drlspolizeibehörde die Befugnis gegében werden soll, die Vor- sihrung zu unterjagen.

Qr. Weinberg (Ver. Soz.) wandte sich gegen eine orls- polizeitilhe Zensur, da subalterne Polizeibehörden uicht geeignet feien, ieraitige Verbote zu erlafien. Auch Ait. 118 der Verfassung wider- ede einer lolchen Bestunmung ; tür Lichtipiele fönnten nur durch Geseh folie Bestimmungen testgelegt werden. Es liege auch eine nscópfeude reichegeseßlicde Regelung vor. Zu wünschen sei auch die Streichung der Stratbestimmungen geaen Jugendliche über 12 Jahre, de sich ia cine für biete verbotene Kinovoistellung einge|chmuggelt ten. Nuter 16 Jahren jollte man Jugendliche überhaupt nmckbt

rail.

Dr. Stephan (Zentr.) wünschte Kautclen gegen Nachteile ues bereits zugelassenen Lichtivielstteifens. Die Verhältnisse z. B. jn Berlin könnten nicht für ‘alle andern Landesteile gelten. Seine artei verlange Nuschließzung von Bildstreiten, die geeignet sind, das cligióle Empfinden zu verleßen oder vezrohend und entsitilihend wirken, Filmprütitellen sollien niht nur tu Berlin errichtet werden.

Oberbürgermeister Dr. B öß (Dem.) erflärte fich im Sinne der Ausführungen von Dr. Weinberg. N

Vegierungörat Ban dmann verteidigte die Strafbestüinmungen gege Jugendlicbe. Es fei ein unerhörter Schlepp- und Spanner- dienst orgamsiert; aur ein einziges Lichtzeichen ver|chwänden die Jugendlichen durch einen besondeiei Ausgang. Für die Zulässigkeit mes Ortopolizeiverbotes liege die RNechtslage ktiar. Das Metchs- ihispielgeiez führe in den §8 1 und 4 eine Bor- und eine Nachzentur in Es fönuten nachträglich Umstände eintreten, die einen Ver- 1gungsgrund darstellen.

Die Aenderungen, wie sie von Dr. Weinberg vorgeschlagen wurden, wurden mit fuapper Mehrheit abgelehnt. Der Zentrums- antrag cuif Ausschließung vou verrohend wirkenden Bildstreifen wurde angenommen, ebenso der Entwurf in-der Ausschußfassung. Das Schreiben des Ministers des Junern über die Aus- iung der Sicherheitspolizei in ben Stadtkreisen Altona und Wandsbek, wonach die Ausübung besonderen staatlichen Be- amten übertragen wird, wurde uach Ausführungen des Sozial- demokraten Schuhmann gegen die Organisation Noßbach ohne weitere Debatte zur Kenntnis genommen.

Mittwoch 5 Uhr: Kleine Gegenstände.

(it. (Vg

Preußishec Landtag. Sihung vom 20. Februar 1923, Nachmitiags 3 Uhr. des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger*) Präsident Leiner t eröffnet die Sitzung nah 3/4 Uhr nit folgender Ansprache:

Dex französische Militarismus hat im Westen alieriei Geivalt» fen ausgeübt und zwar gegen Beamte wie gegen Privatpersonen. \ärmende Zurufe bei den Kommunisten.) Der französische Vili- lariómus hat auch nicht Halt gemaczt vor unseren Abgeordneten, ren FZmmunität durch die Reichs- und durch“ die Preußilche Verfassung gewährleistet ist. Abgeordnete des siebzehnten Wahl- irelles Westsalen-Nord sind verhaftet und vor ein französisches Kriegsgericht gestellt worden. Der granosiiGe Militarismus hat also nicht einmal vor der in aller Welt garautierten Fmmunität wn Abgeordneten Halt gemacht. Jch erhebe hiermit nahdrücklih Protest gegen diese Vergewaltiguug der Abgeordneten eines deut- den Landesteils. (Lebhafter Beifall bei der Mehrheit, Zurufe bei dai Kommunisten: Genau wie die Vehrheit dieses Hauses gegen uns) Jch habe den Minister des «Fnnern und dieser hat deu Ninsster des Auswärtigen ersucht, gegen diese Mißachtung der Immunität Verwahrung einzulegen. (Lebhafte Zustimmung.) Am T Jonuar haben durch das ote Grubenunglück in der Heyniß- ube 144 Bergleute den Tod gefunden. Nach derx eingeleiteien Untersuchung charakterisiert sih die Katastrophe als eine Kohlen- ouverplosion, vermutlih verursacht dur S Unmitiel- ¿n von der Explosion betrojfen wurden 27 Bergleute, während Ne übrigen 117 durch die infolge der Explosion entstandenen cdivaden ihren Tod fanden. Dur die gewaltige Wirkung der Wplosion sind die Zugangspläße zu den Arbeitspunkten unter-

207.

(Bericht

verden fonnten. Sch stelle fest, daß Sie sih zur Ehrung der Toten von FJhren Siven erhoben haben; ih darf auch im Namen des ¿andtages den Angehörigen das tele Beileid des Hauses aus- Ae (altseitige Zustimmung). Am 28. Januar ist der Abg. Schrift- teller Ludwig Werner (D. Nat.), am 3. Februar Pfarrer oseph V alda (Pole) verstorben. Das Haus ehrt das Andenken der beiden seporbenen “Mitglieder dur Erheben von den Siyen. Die Mit- Lieder Oberstaatsanwalt Schulte (Zentr.) undStaatsminister a. D. aerat (D. Nat.), haben das Mandat niedergelegt. Für Schulte Pol Graf Ballestrem (Zentr.), für Waida Graf v. Sierakowski \vole) in den Landtag ein.

d Auf der Tagesordnung steht die zweite Beratung es Haushalts der Justizverwaltung.

thu Abg, Sch{ ulz - Neukölln (Komm.) beantragt an erster Stelle W ae Al A beratlen, der von den B e R : i gi e l ae ind die Regierung oauffördert, ungesäumt Maßregeln gzuc

® } 1 Lis s Mit Ausnahme dec durch Sperrdruck hervorgehobenen Wieden Lerren Muruister, die 1m Wortlaute wiedergegeben sind.

A A E Es

Abstellung der Not des Volkes zu treffen. Dem Antrag geht eine längere Motivierung voraus, in welcher die Regierung und die Regierungsparteien beschuldigt werden, in sträflicher Weise die Volksmassen vernachlassigt, dagegen den kapitalistishen Jnteressen und dem Privatvorteil der Großindustrie und des Großkapitals M geleistet zu haben.

bg. Knoth- Frankfurt (Komm.) unterstüßt seiner Partei und fordert die sofortige Beratung.

Abg. Ka y (Komm) stellt dieselbe Forderung. Der Präsident

denke aber nicht daran; er handle partetish. Man wolle den Not- \chrei über das Elend der Bevölkerung nicht hören. _ Präsident Leinert weist unter andauerndem Lärm der Kommunisten die Angriffe gegen seine Geschäftsführung zurüd. Die Einbringung des Antrages entspreche nit der Geschästs- ordnung.

Hierauf wird cin Antrag auf Schluß der Aussprache an- genommen. (Lebhafte Pfuirufe und anhaltender Lärm bei den Kommunisten.)

Nachdem der Präsident dem Berichterstatter für den Justizhaushalt, Abg. Dr. Höpker-Aschoff (Dem.), das Wort erteilt bat, verlangen die Kommunisten von neuem stürmisch zur Geschäftsordnung das Wort und rufen dem Präsidenten zu, daß er einen Fehler gemacht habe. Sie drängen die Treppe zur Rednertribüne hinauf und verhindern durch andauernde Rufe den Referenten am Sprechen. Erst sehr allmählich läßt der Lärm nach, und leisten die Kommunisten der wiederholten Aufforderung des Präsidenten, ihre Pläye einzunehmen, Folge.

Abg. Dr. Höpker-Ascho ff (Dem.) kann endlich mit jeinent Bericht als Referent beginnen. Während desselben nimnt dev Präsident Gelegenheit, mitzuteilen, daß er vorhin vergessen habe, das Haus gu besragen, ob gegen die sofortige Beratung des kommu- nistishen Antrags Widerspruch erhoben werde (Ruje bei den Kom- munisten: Na endlih!). Da Widerspruch erhoben wivd, kann die sofortige Beratung. nicht erfolgen. Der Rejerent fährt in der Berichkerstattung über die Verhandlungen des Hauptausschusses ort, Er nimmt dabei ausführlich auf die parallelen Beratungezt im Hauptausshuß und im Plenum des Reichstags bezug, sonoyl hinsichtlih der Lage der Gefeßgebung wie betr. der materiellen Fragen (so u. a. der Not der Rechtsanwälte).

Abg. Frau Wolfstein (Konm.) erhebt zur Geschäftsordnung gegen den Präsidenten Anklage, daß er sich einer Shiebung ohne- gleichen shuldig gemacht habe, indem ex den Antrag Schulz-Neukölln nicht zur Abstimmung brachte. Ebenso erhebt sie entrüsteten Protest

den Antrag

R Festsezung der Redezeit für jede Fraktion auj 14 Stunden, wodurch den Kommunisten die Möglichkeit, die

grauenvollen Zustände im preußischen Fustizwesen zu schildern, elend verkümmert werde. Rednecin erhält für eine das Haus beleidigende Aevßerung einen Ordaungsruf; sle muß, da die 5 Minuten Redez: .… abgelaufen Ae ihre Ausführungen abbrechen.

Abg. Schol em (Komm.): Diese Spottgeburt von einem Par- lanment (große Unruhe) . . . man kann es nicht anders nennen, hat die Redesreiheit shamlos beschnitten (Gelächter rehts). Sie machen ih damit zu Komödianten, (Ordnungsruf.) Wir müssen unbe- chränkte Redefreiheit haben, um die Schande der Klassenurteile tm vergangenen Fahre nah Gebühr zu brandmarken. Sie übertreffen alle ihre früheren Leistungen durch diese Schamlosigfkeit (zweiter Orduungsruf),

Ein Antrag auf Schluß der Geschäftsorduungsdebatte ivird angenommen, und der Antrag der Kommunisten auf unbeschränkte Redezeit gegen die Stimmen der Antragsteller abgelebnt. -

Abg. Heilmann (Soz.) erhält als erster Reduer in der Aus» sprache das Wort. Er begiunt mit dex Erklärung, daß auch er gern

itber eine längere Redezeit verfügt hätte.

Diese Eingangsworte entfesseln einen neuen Ausbruch der Entrüstung bei den Kommunisten, welche wiederum die Treppe zum Rednerpult hinaufstürmen. Abg. Heilmann sucht weiter zu sprechen; er beruft sih für die Zustimmung seiner Fraktion zux -Redezeit von 14 Stunden auf die sachliche Notwendigkeit; weiter wîcd aber von seinen Ausführungen bei dem an- dauernden betäubenden Lärm nichts mehr verständlich. -Die Kommunisten drängen gegen den Redner vor, Abg. Paul Hoff- manu sucht unmittelbar an Heilmann heranzukomunten; diesen decken seine Fraktionsgenossen. Paul Hossmann wird die Treppe hinuntergestoßen. Nunmehr entwickelt sich ein wüstes Durcheinander auf und an der Treppe, es kommt zu Faust- fämpfen, die sih uoch fortseßen als Vizepräsident Dr. Porsch sih von seinem Sitze entfernt und damit die Sißung unter- brochen hat. Die sturmbewegte Au8einandersezuxg zwischen Kommunisten und Sözialdemokraten dauert noch eine halbe Stunde an, ehe Beruhigung eintritt.

Um 5 Uhr 20 Minuten wird die Sizung durch den Präsidenten Leinert wieder eröffnet und die Beratung des Justizhaushalts wiedec aufgenommen.

Abg. Heilmann (Soz.): Am Schlusse der lezten Sizung haben auh die Kommunisten der Festsesung der Redezeit auf d/, Stunden nicht widersprochen tene i den Kommunisten). Meine Fraktion ist eisern entschlossen, sh nicht terrorisieren zu lassen, und jeder Angriff wird auf entsprehende Abwehr stoßen {erneute Durs bei den Kommunisten). Ueber Rechtssragen sprehe ih niht mit Leuten, die das Recht mit der Elle des russischen Goldrubels messen, mit dem sie bezahlt werden, die das shamlose Urteil gegen die russischen Sogzialrevolutionäre e (stürmifcher Widersrpuch von den Kommunisten). Jh rechte über Rechtsbegriffe auch nicht mit Parteigenosjsen des Herrn Adolf Meinberg, der drei Fahre Vorsizender der kommunistischen Partei im Ruhrrevier war, jeyt aber aus der Partei wegen Unterschlagung ausgeschlossen ist. Dieser Hecr hat jeßt eine Broschüre über die fommunistishe Partei veröffentliht, wonach an ihrer Spitze ein P von Jdioten und Verbrechern steht (stürmische Heiterkeit vei der Mehrheit), und die Mitgliederzahl im Ruhrrevier auf wenige Hunderte gesunken ist. Wenn die Kommunisten noch eine Spur von Scham hätten, wären Szenen wie vorhin unmöglich ge- wesen. Bei der Beratung des Rechtsetats können wir an den französishen Kriegsgerichten am Rhein und an dec Ruhr nicht vorbeigehen. Dieje Gerichte wüten gegen die Bevölkerung. Mit flammender Entrüstung sicht das deutshe Volk diesem traurigen Schauspiel zu, mit innigjter Anteiluahme steht es zu den Opfern dieser Recht heuchelnden Brutalitäten, die ihren Urhebern zu ewiger Schande gereihen werdeu. Aufs neue Kampf ums Recht aus8getragen. Druck erzeugt Gegendruck; Gewalt ruft Widerstand hervor, kann aber nur Haß und Ver- achtung erzeugen; wenn sie sih in den Mantel des Rechts kleidet. Der Schein des Rechts reizt mehr auf als selbst offene Brutalität. Es ist bloß Rechtsheuchelei (Zuruf bei den Kommunisten: Sagt das Herrn Ebert!). Die französishen Kriegsgerichte sind nur Werkzeuge des französishen Jmperialismus. Fn Deutschland ift die Justiz leider immer noch parteipolitisch sehr unglücklih zu- tammongeseyt. Dem Staatsgerichtshof hat der Kollege Baeckec auf dem Deutschnationalen Parteitage in Görliß den Vorwurf be- wußtec Rechtsbeugung gemacht. Fu politischen Dingen kaun die

wird hier ein -

mäßigen

Richterschaft nicht zum wahren Urteil gelangen, solange sie partels politish zusammengeseßt ist. Jun den leßten vier Tagen wurde ein Jngenieux freigesprochen, der den Reichspräsidenten Ebert als größten Schieber der Welt bezeichnet haben sollte, weil der Bildungsgrad des Arbeiters, der die Aeußerung gehört hatte, nah der Ansi ht des Gerichtshofs nicht zur sicheren Bekundung auss reichend war! Herr Müller-Hanjen ist zu 600 A4 Geldstrase ver- urteilt worden ivegen schwerer Beleidigung des Ministecs a. D. Gothein sogar ein Blatt der Rechtspactei meint, es könne daraus volle Schimpffreiheit hergeleitet werden. Die Zahl solcher Urteile ist Legion. Gegen einen Beamten des Amts- gerichts Breslau, der die amtliche Bezeichnung des Gerichts al3 „töniglih“ bemängelt hatte, ist eine Disziplinaruntersuchung ver- hängt worden. Gerade in der heutigen Zeit, wo Deutschland um sein Recht kämpft, müssen Reformen durchgeführt werden, und dazu fordern wir die Mitwirkung des Ministers. Die Stand- gerichte gegen Proletarier müssen vershwinden. Wir vermissen am JZustizministerium die richtige republikanishe Einstellung. Recht muß Recht bleiben, Recht soll Recht werden! (Beifall bet den Sozialdemokraten; Rufe bei den Fommunisten: Gut gebrüllt, L0IM0eC!)

_ Abg. Dr. Me yer- Ostpreußen (Komnm.) bemerft zuc (Hes {häftsordnung: Lügen sind dann am gemeinsten, wenn fie Tat-

N vershweigen. Der Vorfall vorhin ist von dem sozial- mokratischen Abg. Schubert hervorgerufen worden, dec mi

zurüdstieß, offenbar in der Meinung, ih hätte vor, den Abg. Heilmann tätlih anzugreifen. E

Abg. Heilmann (Soz): Es wird durch diese Taschenspieler- kunststüce, jeßt Herrn Schubert statt Herrn Paul Hoffmann vor- zuschieben, nicht gelingen, die Wahreit zu verdunkeln.

Abg. Dr. Meyer (Komm.) bleibt bei seinen Behauptungen. Heute jei Abg. Heilmann auch im UAeltestenrat zugegen gewejen, wo die Kommunisten die Beschränkung der Redezeit zu beseitigen verlangten.

Abg. Schu lz - Neukölln (Komm.) bestätigt das; Herr Heil4 mann habe sogar seine Sympathie mit dem kommunistischen An- trag bekundet. Man wolle eben die Kommunisten systematisch mundtot machen, und dazu lichen die Sozialdemokraten und der Präsident gleichmäßig ihre Hand,

Nach einer nohmaligen Richtigstellung der Sachlage durch den Präsidenten wird die Geschäftsordmungsdebatte ge- schlossen und die Sißung vertagt.

Abg. Paul Hoffmann (Konin.) protestiert gegen die vout Abg. Heilmann gegen ihn vorgebrachte „Unwahrheit“.

Nächste Sizung Mittwoch, 12 Uhc (lleine Fustizhausbalt).

Schluß nach 674 Uhv,

Vorlage,

Parlamentarische Nachrichten.

Der Aeltestenrat des Reichstags beschloß gestern, bis Ostern den Sonnabend und Montag in jeder Woche von Plenarsißungen freizulassen, um angesits der gespannten poli- tischen Lage den Abgeordneten immer wieder Gelegenheit zu geben, sih mit ihren Wählern in den Wahlkreisen in Verbindung zu jeßen und über dite Berhältnissce im Ruhrgobiet sich auf dem laufenden zu halten. Jn der nächsten Zeit soll vouwicuctw dis Beratung des Etats uud des Notgeseßes ge¡ördexrt werden.

a ement mrn

Im Haushaltsausschuß des Reichstags wurde gestern zunächst die Etatsberatung über das Aus- wärtige Amt zu Ende geführt. Zux Pflege humanitärer und wissenschaftlicher Einrichtungen im Ausland wurden 728 Miss lionen Mark bewilligt. Hieraus sollen außer Schulen auch Krankenhäuser im Ausland unterstüßt werden. Für die deutsche Gruppe der Union interparlemontaire pour l'urbit.rago national verlangte der Abg. Schücing (Dem.) die Anscbung erhöhter Beiträge im Nachtragsetat. Für die Zoologische Station des Professors Dohrn in Neapel, die von Ftalien bisher beschlag- nahmt war, im Laufe des Jahres aber wieder eröffnet tvird, wurden mit Kursausgleihsbeträgen 9 Millionen Mark bezoilligt, Heute wird der Haushaltsplan des Wiederaufbauministeriums behandelt.

Jm Rechtsausschuß des Reichstags rourde gestecn das No tgesey beraten, das aus Anlaß des widerrecht» lihen Einbruchs în das Ruhrgebiet die Äupassuug einiger Beo stimmungen des geltenden Rechts an die besonderen Verhältnisse erstrebt. Fusbesondere drehte sih die Aussprache um die Be4 fämpfung von denjenigen unlauteren Elementen, die versuchæw die allgemeine Notlage wucherisch zu eigenem Vorteil zu über- Preissteigerüungen Und wuherttüer Warenzurückhaltung auszubeuten. Von seiten der Re- gierung wurde betont, daß jolchem unter den gegenwärtigen Ver- hältnissen besonders verwerflihen Gebaren mit allen geseßlichen WVachtmitteln entgegengetreten werden müsse. Die besichenden Vorschriften gegen Preistreiberei und verwandte Straftateu böten schon starke Handhaben zum Einschreiten. Eine gewisse Lücke bes stände im geltenden Recht nur insofern, als die offentliche Brandes / markung dex Wucherer und Schieber noch nicht in allen be- deutenderen Fällen zwingend vorgeschrieben sei. Das soll ergänzt werden. Darüber hinaus beantragte Abg, Era (Zeutr.), daß neben der öffentlichen Bekanntmachung der Bestrafung das

esamte Vermögen des Schuldigen einzuziehen; Mi Dieser Einziehung sollen auch alle Vermögenszuwendungen unterliegen, die der Verurteilte an seinen Ehegatten oder Dritte | gemacht hat, soweit sie nachweislich aus der strafbaren Bes e a d des Verurteilten stammen. Der Antrag wurde ah« gelehnt.

Angenommen wurde die Regierungsvorlage, wonach bei vors säßlihen Zuwiderhandlungen gegen die Strajvor|cristen tvider Preistreiberei, Schleichhandel, verbotene Ausfuhr lebentwichtigerx ; Gegenstände und unzulässigem Handel auf Freiheitsstrese von drei Monaten oder mehr oder auf Geldstrafe von hunderitäausend Mark : oder mehx erkannt werden joll. Neben der Strafe soll stei3 dia öffentliche Bekanntmachung der Verurteilung durch eie Tages zeitung sowie der öffentlihe Anschlag auf Kosten des Shuldigen | angéordnet werden. Ein Antrag des Abg. Dr. Bell (Zentr.', dex i angenommen wurde, bestimmt außerdem, daß für den rail, daß j der Verurteilte innerhalb eines Jahres seinen Wohniis aerleat, ? dann auch dort die öffentliche Bekanntmachung und der öffentliche Aniaaa Q seine Aen Ia ist. : j

emag etnem vom us\huß angenommenen Antr ge des i Abg. Warmuth (D. Nat.) wurde die Reichsregierung ers | mächtigt, mit Zustimmung des Reichsrats die geltenden Vor« schristen zum Zwecke einer wirksamen Bekämpfung der Preiss ! treiberei, des Schleichhandels, der verbotenen Ausfuhr und Eininhx und des unzulässigen Handels sowie über Höchstpreise, das Preiso | prüfungswesen, die Ausfunftspflicht über wirtschaftliche Berdülts ! nisse, den Preisaushang und andere Beschränkungen des Handel3 | und Gewerbes in neuen Verordnungen zusammenzufaisen. Dabei | fann sie die gelteuden Vorschriften ändern, soweit dies zur Vers | einheitlihung oder Klarstellung der Vorschriften oder zur Aus j passung an die veräuderten ivietschaftlichen Berhältnisse odex zut i

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