1901 / 72 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 25 Mar 1901 18:00:01 GMT) scan diff

4 T vis E E E E b A

E R

1) die Studierenden, welche die Universitätsstudien

erst beginnen, und zwar Angehörige des Deutschen Rei hs: dasjenige Reifezeugniß einer höheren Lehranstalt, welches für die Zulassung zu den ihrem Studienfah ent- sprechenden Berufsprüfungen in ihrem Heimathsstaaî vor- geschrieben ist, Ausländer: ausreichende Legitimations- papiere, Paß 2c. und amtliche Zeugnisse über die erlangte Schulbildung ;

2) die Studierenden, welche von einer anderen Universität kommen: die zu 1 geforderten Zeugnisse und ein Abgangszeugniß von jeder der früher bejuhten Uni- versitäten.

Angehörige des Deutshen Reichs, welhe ein Reifezeugniß nicht erworben , jedoch wenigstens dasjenige Maß der Schulbildung erreiht haven, welhes für die Er- langung der Berechtigung zum Einjährig-Freiwilligen-Dienst vorgeschrieben ist, können mit besonderer Erlaubniß der unter- zeichneten Kommission auf vier Semester immatrikuliert und bei der philofophishen Fakultät eingetragen werden.

_ Die bezüglichen Gesuche find unter Beifügung der Zeug- nisse persönli an den Univerfitäts-Sefkfretär abzugeben. For- mulare zu denselben können bei dem Ober-Pedell in Empfang genommen werden.

Berlin, den 22. März 1901

Die Jmmatrikulations - Kommission. Harnack.

Ministerium des Jnnern.

BerkanutmäaGuUnGd

Auf Grund des § 4 Absaß 1 und 2 der Kreisordnung für die Provinz Schleswig-Holstein vom 26. Mai 1888 erkläre ih rovin die Stadt Neumünster im Regierungsbezirk Schleswig in der Art aus dem Verbande des Landkreises Kiel für ausgeschieden, daß sie vom 1. April d. F. ab einen Stadtkreis bildet.

Berlin, den 22. März 1901.

Der Ministe- des Jnnern. Jn Vertretung: von Bischoffshausen.

Nichtamkliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 25. März.

Seine Majestät der Kaiser und König wohnten, wie „W. T. B.“ meldet, gestern Vormittag dem Gottesdienst in der alten Garnisonkirhe bei, hörten um 12 Uhr Mittags den Vortrag des Reichskanzlers Grafen von Bülow und empfingen hierauf den österreichish-ungarishen Botschafter von Szoegyeny-Marih in Audienz. Seine Majestät tragen seit vorge}tern keinerlei Verband mehr.

Heute Vormittag hörten Seine Majestät im Auswärtigen Amt den Vortrag des Reichskanzlers Grafen von Bülow und im Königlihen Schlosse die Vortcäge des Statthalters in Elsaß-Lothringen Fürsten zu SaheulvhecCakäenbilta und des Chefs des Zivilkabinets, Wirklihen Geheimen Raths Pr. von Lucanus.

__ Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Handel und Verkehr und für Justizwesen hielten heute eine Slßung.

Im Monat Januar d. J. sind auf deutschen Eisen- bahnen ausschließlich der bayerishen 22 Entgleisung on auf freier Bahn (davon 12 bci Personenzügen), 26 Entgleisungen in Stationen (davon 13 bei Personenzügen), 4- Zusammen- st óße auf freier Bahn (davon 2 bei Personenzügen), 24 Zu- sammenstöße in Stationen (davon 6 bei Personenzügen) vor- gekommen. Dabei wurden 3 Bahnbedienstete getödtet, 63 Reisende und 27 Bahnbedienstete verleßt.

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Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Fürst Bismarck“, Kommandant: Kapitän zur See Graf von Moltke, mit dem Chef des Kreuzer-Geshwaders , Vize Admiral Bendemann an Bord, am 22. März in Taku und S. M. S. „Jrene“’, Kemmandant: Fregatten -Kapitän Gildemeister, an demselben Tage in Tschifu angekommen.

Hessen,

Zhre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Yao 4 é l ç c G Wp Ç c Großherzogin haben 1ich am Sonnabend ‘zu längerem Auf- enthalt von Darmstadt nach Nizza begeben.

Oesterreich-Ungarn. Ueber die am Sonnabend abgehaltene Sißung der öster-

reihishenQuoten-Deputation verlautet, dem „W. T. B.“ zufolge, daß der Referent, Abg. Baer, den bisherigen Standpunkt vertreten habe, wonach die Quote mit 65,4 und 346 festzustellen jei Demgegenüber beantragten mehrere Abgeordnete andere Quotenziffern, darunter der Abg. Kaiser 50 zu 50, der Aba.

Großbritannien und JFrland.

unpäßlich. S

Jn der vorgestrigen Sißung des Unterhauses theilte, wie „W. T. B.“ meldet, der Staatssekretär für die Kolonien Chamberlain mit, daß kein spezieller Einwand gegen irgend- welche Bedingungen Lord Kitchener's erhoben worden sei. Botha habe keine Gegenvorshläge gemacht. Die einzige Information, welche die Regierung, außer jener, welche bereits veröffentliht worden sei, besize, sei in einem Privat- telegramm Lord Kitchener's enthalten, welhes melde, daß Botha scharf Stellung gegen Sir Alfred Milner genommen habe. Jm weiteren Verlaufe der Sißung wurde der im Marine-Budget vorgeschene Effektivbestand mit 224 gegen 54 Stimmen angenommen; ebenso wurde der Kredit von 5 760 000 Pfund Sterling zur Aufrehthaltung des Effektivbestandes genehmigt, und zwar mit 196 gegen 53 Stimmen.

Ruf:land.

Die Akten des finländishen Staatssekretariats der Jahre 1809 bis 1825, welhe auf Befehl des Kaisers dem Reichs-Archiv einverleibt werden follen, werden, wie dem „W. T. B.“ aus Helsingfors berichtet wird, durch den Staatsrath Berends.- nah St. Petersburg überführt werden. Die Akten sind in aht Kisten verpackt und mit den Siegeln des Staats-Archivs und des Staatssekretariats versehen.

JFtalien,

Jn der Deputirtenkammer standen vorgestern: das Kriegsbudget und die Vorlage, betreffend außerordent- lihe Heeresausgaben, zur Berathung. Der Deputirte Fraca]si beantragte, wie „W. T. B.“ meldet, die Berathung solle auf 3 Monate vertagt werden; während dieser Zeit sollten

Ergebnisse mit den bisherigen Ausgaben für die Landes- vertheidigung erreiht worden seien. Der Kriegs-Minister d i San Martino und nah ihm der Deputirte Sonnino be- kämpften den Antrag. Die Kammer lehnte darauf denselben einstimmig ab und trat in die Generaldebatte ein.

Portugal.

Einer in Madrid eingetroffenen Meldung aus Lissabon zufolge hat am 19. März Abends in Thomar (Provinz Estremadura) die Menge auf der Straße eine Puppe ver- brennen wollen, welhe einen Jesuiten darstellte. Als diese Puppe dann von einem Jungen fortgeshleppt worden war, veranstaltete die Menge eine lärmende Kundgebung. Die Polizei mußte eingreifen, wurde aber von der Menge ver- höhnt, worauf Kavallerie hinzukam und mit blanker Waffe auf die Mznifestanten einhieb, welche die Truppen mit Steinen bewarfen. Es wurden zahlreihe Verhaftungen vorgenommen.

Belgien.

Wie „W. T. B.“ aus Bcüssel meldet, gab der König vorgestern Abend im dortigen Schlosse ein Galadiner zu Ehren der außerordentlichen britishen Gesandtschaft, welche zur Notifizierung der Thronbesteigung des Königs Eduard nah Brüssel gekommen ist. Der König Leopold brachte einen Trinkspruch auf den König Eduard aus und hob hervor, daß er glücklich sei, die Ae Mission zu empfangen. Der König dankte ferner dem König Eduard dafür, daß er thm in so feierliher Weise seine Thronbesteigung habe anzeigen lassen, gedachte der Regierung der verstorbenen Königin Victoria und sprach zum Schluß den Wunsch aus, daß unter der Negierung des Königs Eduard Großbritannien groß, {stark und blühend ein möge. i

Dem „Petit Bleu“ zufolge, werde die Frage der Wiederübernahme des Congostaats seitens Belgiens: welhe den Kammern nach Ostern unterbreitet werden solle, folgende Lösung finden: Die Regierung werde vorschlagen, den Congostaat sofort wieder zu übernehmen, und zwar als belgische Kronkolonie, die von dem König ohne direktes Eingreifen des Parlaments verwaltet werden solle.

Dänemark.

Die Königin von Großbritannien ist am Sonn- abend Abcnd, wie „W. T. B.“ meldet, in Kopenhagen ein- getroffen. Der König, die Kaiserin-Wittwe von Nuß- land jowie der Prinz Waldemar waren der Königin bis Roeskilde entgegengefahren. Jn Kopenhagen wurde die Königin von den übrigen Mitgliedern des Königlichen Hauses am Bahnhofe empfangen und von dem zahlreich anwesenden Publikum lebhaft begrüßt.

Amerika. Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Washington hat der Chef des Justiz-Departements Griggs seine Ent- lassung eingereiht. __ Der in Philadelphia erbaute neue russische Kreuzer ist auf telegraphishe Anweisung „am Sonnabend von dort in See gegangen. Derselbe soll nach Ausfage des Kapitäns zu- nächst nah Norfolk (Virginien) und von da über Frankreich nah Kronstadt gehen, man glaube indessen, daß er sofort nah Japan gehen werde. : Weder das Staäatsdepartement in Washington noch der chinesishe Gesandte daselbst hat, wie das „Reuter’she Bureau“ erfährt, die Mittheilung erhalten, daß China das Mandschurei-Abkommen abgelehnt habe. Es sei wahrscheinli, daß die Vereinigten Staaten ihr leßtes Wort gesprochen hätten und niht weiter Einspruch erheben würden, gleihwohl erkenne man an, daß die Vereinigten Staaten große kommerzielle Jnteressen in der Mandschurei hätten, welche nur darunter leiden könnten, wenn die Provinz thatsächlih in russishe Hände überginge.

Kowse 62 zu 38. Ein weiterer Antrag verlangte die Fest- stellung des Quotenverhältnisses auf Grund der Bevölkerungs- jiffer, eventuell der Steuerlcistung. Nah Ablehnung sämmt icher Abänderungsanträge verblieb es bei dem Standpunkt des Referenten. Zum Zwecke der Verhandlung mit der unga rishen Quoten-Deputation wurde ein Subcomité von 7 Mit gliedern gewählt. _ Die ungarische Quoten-Deputation fkonstituierte sih gestern und beschloß, einen shriftlihen Nuntienwe@hsel zu | unterlassen und am 28. März in Wien mit der österreichischen Deputation wegen Feststellung des Quotenverhältnisses in mündlihe Verhandlung zu treten.

Die Vorlesungen an der Universität in Budapest | find am Sonnabend ohne Zwischenfall wieder aufgenommen

worden,

Wie dem „New York Herald“ aus Rio de Janeiro ge-

| meldet wird, hat der Baron Burgal, einer dec Führer der | monarchischen

nona Vershwörung, welher dieselbe enthüllte, Selbstmord begangen, während die Behörden die Angelegen- heit weiter verfolgen. Die „Agence Havas“ meldet, daß der Admiral Mello, der Anstifter zur Revolution vom 6. September 1893, auf Befehl der Regierung verhaftet worden sei. Derselbe wird, dem „Reuter'shen Bureau“ zu- folge, nah Norden überführt werden, um weitere Befehle ab- zuwarten. Außer ihm sei ein Portugiese, Namens Borlido, verhaftet worden, der deportiert werden solle. Es herrsche überall Ruhe.

Asien, Der General-Feldmarschall Graf von Waldersee hat,

wie „W. T. B.“ erfährt, aus Peking vom 22. d, M. ge- !

Dem „Daily Chronicle“ zufolge ist Lord Salisbury

der Heeresauss{huß und der Marineausshuß untersuchen, welche .

meldet, daß die Zurükzieh ung der british-ru K Tientsin an diesem Tage in Serciaa R e dae. Der Gesundheitszustand des Expeditionskorps sei vi

Der „Kölnischen Zeitung“ wird aus Peking vom ae Tage gemeldet: Der aus den Gesandien Deuts Großbritanniens, Frankreichs und Japans bestehende Ausschuß, welcher die Hülfsquellen Chinas prüfen und be ade lih der Bestreitung der Kriegskosten Vorschläge machen i hat heute seine erste formelle Sißzung abgehalten. Alle e s gebenden Männer im Finanzwesen und sonstigen FachmänE auch Sir Robert Hart und Favier, ffch aufgeforde.; werden, über die Art und Weise der von China zu leistenden Entschädigungen Vorschläge zu machen. f i

__ Einer Meldung der „Times“ aus Peking vom 23. 5 M zufolge, ist Graf Lamsdorff mit der britischen Negie- rung dahin übereingekommen, daß der Streitfall in Tientsin der schiedsgerichtlichen Entscheidung des Grafen v A aare an rede ia Me solle. n

Aus Tientsin berichtet das „Reutershe Bureau“ s der deutshe Vize-Admiral Bendemann a 22. d. M paß eingetroffen und am 23. d. M. nah Peking weitergereist sei Das russishe Kriegsschiff „Abo“ sei am 2. d. M fr in Tientsin eingetroffen. Auf der Außenseite er Barre von Taku lägen jeßt «folgende Kriegs: schiffe: die russishen Schiffe „Kornilow*, „Dimits Donskoi“, „Gilyak“ und „Bobr“, die französischen Schiffe „Redoutable“, „Bengali“ und ein anderes, sowie das deutsche I „Fürjt Bismarck“. Die Walliser Füsiliere und 100 Mann vom Dengeon -Regiment seien“ in Tientsin einge- troffen. Der engli]he Misstionar Stonehouse sei vierzehn Meilen von Tientsin von Räubern ermordet worden.

Nach einer Meldung desselben Bureaus aus Schanghai vom 23. d. M. ist der britishe General Gaselee dort an- gekommen.

Der „Times“ wird aus Tokio vom 23. d. M. berichtet daß die Gerüchte von einer japanischen Flotten: demonstration in den koreanishen Gewässern völlig unbegründet seien; die Beziehungen zwischen Nußland und MpS L E

Aus Yokohama vom gestrigen Tage meldet d „Reuter*iche Bureau“, auf eîne Anfétge n Pa Hamel SE der Minister des Auswärtigen bemerkt, daß die

rflärung des Reichskanzlers Grafen von Bülow im Deutschen Reichstage übec die SACTHUg des deutsch-britischen Abkommens seitens Deutschlands Japan nicht berühre. Das leßtere habe, als es dem Abkommen beiget:eten sei, die fiare Bedeutung seiner Bestimmungen acceptiert und gedeake, an dieser Jnterpretation festzuhalten.

Afrika.

__ Das „Reutershe Bureau“ meldet aus Kapstadt, ein heftiger Kampf habe am 22. d. M. bei Haartebeestfontein stattgefunden; an demselben seien die Jmperial Light Horse und die Yeomanry stark betheiligt gewesen. Aus Durban wird demselben Bureau berichtet, etwa 400 Buren hätten am 22. d. M. etwas nördlich von Vlaklaagte cinen Pr oviant- zug zerstört und mehrere Wagenladungen erbeuteter Vorräthe mit sih genommen.

Die portugiesishe Regierung hat, wie dem „W T. B“ aus dem Haag mitgetheilt wird, den Aerzten und Kranken- pflegerinnen des niederländishen Vereins vom Rothen Kreuz jede Unterstüßung zugesagt, damit diese ihre Thätigkeit unter den südafrikanischen lüchtlingen fortseßen können. Die portugiesischen Behörden sollen die Ambulanzen stellen. Das Sanitätsmaterial und das Gepäck der Ambulanzen sollen von jedem Zoll befreit sein, und die portugiesishe Gesellschaft vom Rothen Kreuz ist, wie ihr Präsident erklärt hat, bereit, für jede Erleichterung zu sorgen. Zwei Aerzte und drei nieder ländische Pflegerinnen werden die südafrikanishen Flüchtlinge begleiten.

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Parlamentarische Nachrichten.

Der Bericht über die vorgestrige Sißung des Hauses der Abgeordneten befindet sih in der Ersten und Zweiten Beilage.

_ Das Herrenhaus tritt morgen Nahmittag 1 Uhr zur 3. Plenar fißung zusammen. Die Tagesordnung derselben lautet: 1) Einmalige Chlußberathung über den Eatiourf eines Gesetzes, betreffend die Auf- bebung der Ziffer 8 der zusäßlihen Vorschriften zu dem dur Allerhöchste Kabinetsordre vom 29. Februar 1840 für die preußischen Staaten genchmigten Tarif zur Erhebung des Chaufee- per für eine Meile von 2000 preußischen Rutben sowie die Auf- ung einiger in den vormals Grofßberzogliß und Landgräflih hessishen Gebietstheilen des Regierungsbezirks Wiesbaden geltenden gefeßlihen Bestimmungen; Berichterstatter : Herr Dr. von der Mals bur . Antrag des Berichterstatters: Unveränderte Annahme. ma ige Schlußberathung über den Entwurf eines Geseges, die Ergänzung der Gesege über die Errihtung von Markfteine 7. Oktober 1865 und vom 7. April 1869; Berichterstatter: Gr Hutten-Czapsfi. Antrag des Berichterstatters: Unveränderte Anna

3) Einmalige S@{lußberathung über den Entwurf eines Ge!eyes betreffend Einführung einer Schonzeit für das schottishe Moorhuhn (Grouse); Berichterstatter: Fürst zu Salm-Horstmar Antrag de Berichterstatters : Annahme des Gesetzentwurfs. 4) Bericht der IX. Kommission über den Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Um- legung von Grundstücken in Frankfurt a. M ; Berichterstatter: err Ober-Bürgermeister Dr. Adickes. Kommissions-Antrag: Annahme unter Abänderung der Regierungsvorlage. 5) Einmalige Sd berathung des 52. Berichts der Staats|{ulden-Kommission über Verwaltnng des Staatsschuldenwesens im Etatsjahre 1899: erstatter: Herr von Graß. Antrag des Berichterstatters: Decharge- 6) Einmalige Schlußberathung über den Vertrag vom 20. Novem? 1900 wegen des Eintritts der Fürstli6 \{warzburgishen Unter- herrshaften in den Thüringischen Zoll- und Steuerberein ; Beri? erstatter: Herr Erster Bürgermeister Trenckmann-Mühlhausen. Antrag des Berichterstatters: Zustimmung.

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Ds V Beritt

Statistik und Volkswirthschaft,

Ernte statistik. E

Eine ausführlihe Bearbeitung der Erntestatistik des Reichs ur

das Jahr 1900 ist jeßt vom Kaiserlichen Statistischen Amt im neue!"

seiner Vierteljahrshefte veröffentlicht worden, nachdem die paupEer Se

nisse der Ernte im „Reichs- und Staats-Anzeiger“ bereits am 26. A

zember 1900 mitgetheilt worden sind. ata bos Die Anzahl der Berichterstatter für Saatenstand und Ernte

trug im Jahre 1900: 7451. Es wurden im Deutschen Räch geerntet Tonnen (1000 kg):

s E E rf A E (Sommer-) er-) Sommer- T2 4307512 3002182 8675792 4323542 2983876 9032175 4121761 2829112 8170511 37295759 2 564 439 8 534037 3845167 2727 105 7724902 3642580 - 2793 974 8343033 3875991 2 849 118 33 608 894 8941914 * 3932528 2 359 722 1 40 724 386. “Eine Berechnung der im Deutschen Reich an Getreide und Kartoffeln verfügbaren Mengen unter Berücksichtigung der Ernte, der Aussaat und der Ein- und Ausfubr und unter Umrechnung der ein- V: zuêgeführten Mehlmengen auf Getreide ergiebt für das Erntejahr E Auli 1899/30. Juni 1900, daß für menschliche und thierishe Ernährung und gewerblihe Zwecke zur Verfügung standen uf den Kopf der Bevölkerung an Roggen 144,6, Meizen 82,3, Spelz 0 Gerste 69,5, Hafer 116,9 und Kartoffeln 581,1 kg.

Kartoffeln

40 585 317 38 486 202 36 720 609 33 776 060 32 329 046 37 786 006

Zur Arbeiterbewegung.

n Aachen legten, wie die „Rh.-Westf.-Ztg." mittheilt, außer den bereits M Ausstank befindlichen Arbeitern der Bötger'schen Lohn- weberei (vergl. Nr. 67 d. Bl.), auch die Weber der Firma Ehlen wegen Lohndifferenzen die Arbeit nieder. E

Aus Trier berichtet dasselbe Blatt ferner, daß beim Bau der Stredte Hermesfkeil—Kir{berg 220 Bahnarbeiter, infolge yerweigerter Lohnerhöhung, in den Ausstand getreten sind. ; :

Aus Marseille meldet ,W. T. B.“ unterm 23. d.-M., daß sowohl die Rheder als auch die Hafenarbeiter und Auslader i mit der Einseßung eines Schiedsgerichts einverstanden erklärt aben (vergl. Nr. 70 d. Bl.). Die Zahl derjenigen, Arbeiter anderer Kategorien, welhe mit den ausständigen Hafenarbêitern gemeinsame Sache gemacht haben, hat sih beträhtlih vermehrt. Gearbeitet wird an den Quais nur von etwa 1200 Mann. Der Ausftand der Straßenbah n-Bediensteten dauert gleichfalls noch an; au Nukhe- störungen und Kundgebungen haben sich wiederholt. i

In Neapel fordern, demselben Bureau zufolge, die Auslader, welche anfänglich nur wegen der Ankunft des französischen Dampfers

Massilia“ die Arbeit, niederlegt hatten (vergl. Nr. 69 _ d. Bl.), jet eine Erhöhung der Löhne und die Entlassung der zur Aushilfe angenommenen Arbeiter. Die Auslader in Senua und Torre Annunziata erklärten außerdem in einem nach Neapel erihteten Telegramm, sie würden die mit Schiffen aus Neapel K artenden Waaren, welche von jenen Aushilfsarbeitern verladen seien, nit ausladen. Der obengenannte Dampfer befindet sih noch im Hafen von Neapel.

Handel und Gewerbe.

Jn der heute Vormittag um 10 Uhr abgehaltenen Sizung des Zentralausshusses der Reichsbank bemerkte der Vorsigende, Präsident des Reichsbank-Direktoriums, Wirkliche Geheime Rath Dr. Koh im Anschluß an die leßte Wochen- übersicht, daß die Lage sich, seit der Ermäßigung des Diskonts um ein halbes Prozent, niht erheblich verändert habe. Die Anlage sei noch etwa ebenso groß wie zur gleichen Zeit des Vorjahres bei einem Rückgang der diskfontierten Schaßanweisungen um etwa 30 Millionen, näâmlich 808 M.llionen, und höher als in den beiden Vorjahren, das Metall um 65 Millionen besser, die fremden Gelder nicht unwesentlih höher als in den vorangegangenen drei Jahren. Der Privatdiskont sei gestiegen, der Kurs der fremden Wechsel, bei schr unbedeutenden Goldbewegungen, |tetig gefallen. Eine Diskontveränderung empfehle “h 1egzt um so weniger, als gegen den Schluß des Vierteljahres sicherlih eine bedeutende Jnanspruhnahme der Reichsbank bevorstehe. Gegen diese Ausführungen wurde von keiner Seite Widerspruch erhoben. Hierauf wurden die Deputirten des Zentralausshusses und deren Stellvertreter (Bankgeseß S 34) sammilich auf cin Jahr wied:rgewählt und die erforderlichen Neuwahlen zu den Bezirksaus]hüssen bei den Reichsbank: Hauptstellen (Bankgesez F 36) vorgenommen. Nachdem noch einige Gattungen von Schuldverschreibungen zur Beleihung im Lombardverkehr zugelassen worden waren, wurde die Sißung geschlossen.

(Weitere Nachrichten über „Handel und Gewerbe" st. i. d. Zweiten Beilage.)

Kunst und Wissenschaft.

Im Königlihen Kunstgewerbe-Museum ist in einem der oberen Sâle eine Sonder-Ausstellung der legtjährigen Er- werbungen von Werken älterer Kunst eröffnet worden. Dem Werthe nah im Vordergrunde stehen: eine fassettierte Holzdecke mit Schniterei edelster Hochrenaissance, aus einem Florentiner Palaste (aus der Zeit um 1525), und der mittlere Theil einer \panis - maurischen Fayence - Vase mit Malerei in Goldlüster, im Stil am näcsten verwandt jenen Hauptstücken der mittels alterlid-maurishen Keramifk, den fsogenanuten Alhambra - Vasen, von denen sich eines noch jeßt in der Alhambra zu Granada, ein ¡weites im Archäologishen Museum zu Madrid, ein drittes in Stock bolm befindet. Untertheil und Hals der Vase mit beiden Henkeln sind in Holz ergänzt, um von der Form und Größe des Stüdcks (über 1} m) eine Vorstellung zu geben. An den Wänden des Raumes baben cinige Möbel und plastishe Arbeiten in Stein und Thon Auf- stellung gefunden, in den Glasschränken kleinere Gegenstände, wie eine Moscheelamve, türkishe Favyencen des 16. Jahrhunders und eine Anzahl europäischer Porzellane, unter denen besonders die Fabrik von Frankenthal reich vertreten ift.

_ v. A. Untér dem Titel „Die Kunst im Leben des Kindes" ist im Sezessionsgebäude (neben dem Theater des Weitens) eine Ausstellung veranstaltet worden, deren Bestimmung sich durch folgende drei Gruppen fkennzeichnet: 1) Künstlerisher Wandschmuck für Schule und Haus; 2) Bilderbücher: 3) Das Kind als Künstler. Die erste Gruppe nimmt den breitesten Raum ein und umfaßt au dasjenige Gebiet, das noch am meisten der Pflege bedarf. Der Katalog enthalt eine sehr \{äßenêswerthe Einlcitung, in der die Veranstalter ihren Wünschen und Zielen Ausdruck geben. Daraus geht hervor, daß das vorliegende Material auch ihren Ansprüchen durhaus noch nicht genügt. Wirklich ist an werthvollen, zugleich fünstlerishen und für das findlide Auge verständlichen modernen Arbeiten in dieser Gruppe so gut wie nichts vorhanden, aus- genommen die in jcder Weise trefflihen Blätter von Steinhausen, die Kraft und Deutlichkeit der Zeichnung mit tiefem Gefühlsgehalt verbinden; au die Mebrzabl der Thoima'’shen Blättér wird vermöge derjelben Eigenschaften Verwendung finden können. Sonst herrscht

i den modernen Künstlern eine vaainge Kühle ‘vor, einé rein objektive Darstellung des Menschen, ein mehr dekoratives Streben in der Unienführung, die weder das Interesse nvch das Auge des Kindes zu fesseln im stande sein werden. Was die modernen Künstler an Phantasie und Gefühl besitzen, {einen sie in die Landschaft zu legen; auf diesem Gebiete sind treffliche Lithographien Stuttgarter Künstler zu sehen, die in deutlichen, kräftigen Linien und satten Farben gehalten find. Doch seten solhe rein landschaftlichen Motive schon ein ausgebildetes ästhetisches Urtheil voraus. Sehr glüklih ist das

S Ee Mat u e

unübertroffen sind. Auch die Auswahl von Reproduktionen alter Meister ist mit großem Verständniß getroffen. Die französischen Lithographien von Rivière find in der Farbe wohl ein wenig matt, abgesehen davon, daß sie durch ihren rein französischen Charakter für deutshe Schulen niht in Betracht kommen. Im allgemeinen laffen viéle der ausgelegten Zeihnungen die im Programm als unum- gänglih bezeihneten Eigenschaften: faclihe Klarheit, Sicherheit und Reiz der Zeichnung, vermissen. Solche wirren Linien oder zu matte Farben, die das Einzelne ih nicht deutlich von einander abheben assen, eignen sih nicht fürden Zweck, vielmehr ist ein genrehafter, novellistischer Inhalt, der {hon stofflich das Interesse der Kinder erregt, zu bevorzugen. In jedem Falle ijt indessen das Gebotene schr dankenswerth, da es die vorhandenen Lücken nachweist und zuglei auch die Wege zeigt, auf denen sie am besten auszufüllen find.

Sebr reih und von großem - Interesse ist die Zusammenstellung von Bilderbüchern aller Länder. Es zeigt sich, daß Deutschland bier bedeutend im Rückfstande ist, daß der feine, humoristische Zug, der die englischen Kinderbücher so liebenswürdig macht, das märchenhafte, zauberische Leben fast völlig fehlt. Vielfach findet man mangelhafte Zeichnung mit grellen Farben und großer Flachheit verbunden. Es gilt dies jedoch nur für die Mehrzahl der Arbeiten, einzelne übersteigen bei weitem dieses Durhschnittsniveau. Die Minderwerthi gfeit wird au erst besonders deutlich neben den hervorragenden englischen Büchern, unter denen die von Walter Crane und Kate Greenaway die erste Stelle einnehmen, und den gesund realistishen und künstlerisch hochbedeutenden japanischen Heften, die für Kinderbücher in Deutlichkeit, Zeichnung und Farbe fast vorbildlih erscheinen. i / i

Den Schluß der Ausstellung bildet der für Erzieher und Lehrer zweifellos sehr bedeutsame Saal „Das Kind als Künstler“. Von den ersten Anfängen an sind hier kindliche Zeichenversuche zusammengestellt, welche die Lust und Freude des Kindes an bildlicher Wiedergabe zeigen. Dafür, wie das in erziehliher Weise zu benußén sei, giebt die Cin- leitung ein vaar beachtenswerthe Winke. Auch wird das Schädliche des mechanischen Zeichenunterrihts in vielen Schulen dur diefe Zu- sammenitellung nahgewiefen. Interessant sind die Modellierversuche von Sextanern, die aus der Erinnerung einen Elephanten in Thon nacgebildet haben. Einzelne dieser Versuche zeugen von überraschender Geschicklichkeit. Neu hinzugekommen sind Zeichnungen indianischer Kinder, die durch Sauberkeit und Korrektheit auffallen.

Theater und Musik.

Königliches Schauspielhaus. Shakespeare's gewaltige Tragödie „Macbeth“, welche seit mehr als zwanzig Jahren im Spielplan der Königlichen Schauspiel- bühne fehlte, ging am Sonnabend mit Herrn Matkowsky in der Titel- rolle und Fräulein Poppe als Lady Macbeth, neu einstudiert, in Scene. Das Interesse konzentrierte sch naturgemäß auf die SFnhaber dieser beiden Hauptrollen, deren Wiedergabe für die Gesammtauffüßrung von entscheidender Wichtigkeit i; und es sei glei vorausgeshickt, daß die beiden genannten Künstler am rechten Plaße standen. Herrn Matkowsky's überschäumende Kraft- natur war fo recht dazu geeignet, den allen Anfechtungen des Ge- wissens troßenden- Macbeth glaubhaft zu verkörpern. Seine Leistung erhob sich stellenweise, so bei der grauenerregenden Bankett- scene, zu monumentaler Größe. Fräulein Poppe zeichnete das ebrgeizige Weib, welches den Gatten mit dämonischer Gewalt auf der Bahn des Verbrechens weiterzieht, im Ganzer mit sicheren, kräftigen Strichen. Nur zuweilen verlor sie sich in eine der Löfung threr Aufgabe niht förderlihe Maniriertheit. - Mit Aner- fennung find ferner Fräulein Wachner (Lady Macduff) sowie die Herren Christians (Macduff)d, Molenar (Banguo) und Kraußneck (Arzt) zu nennen. Die von Herrn Ober-Regisseur Grube geleitete úFnscenierung trug das Jhrige dazu bei, die unheimlihe Gespenster- stimmung des Werkes wirksam zu unterstüßen.

Deutsches Theater.

Zwei Neubheiten gelangten am Sonnabend zum ersten Mal zur Aufführung: „Morgen“, eine Scene von Georg NReide „Wiedersfinden“, Schauspiel in drei Aften von Rudolf ? ner. Das Neicke’she Stück \{ildert eine moderne Frau Leben in allen feinen Tiefen und Untiefen ergründet zu ha Sie dünkt sich daher über jedes Verwundern, jede Erregung de Herzensneigung erhaben und lebt nur der Kunst. Endlich aber bricht nach einem sie wie immer unbefriedigt lassenden Festabend, ein Morgen an, dessen goldiger Sonnenaufgang hellitrahlend auch în ihr dringt, das ih nun dem einzigen Manne entdeckt, zu dem fie hin zusehen vermag. Diese, ledigli auf Gefühlsmalerei beruhende Handlung wird in einem zwar geistvollen, aber stellenweise etwas umst iche durhgeführt. Die bisweilen ermüdenden Längen desfel durch mancherlei stimmungsvolle scenishe Effekte einigermaßen mw auszugleichen gesucht, lassen es jedoch zu einer rechten Erwärmung Zuschauer nicht fommen. Selbst das treffliche darsteller, des Fräuleins Dumont und Herrn von W hieran nichts ändern, und der gespendete Beifa gemischt. F E

Das von dem bekannten Mitgliede dieses Theaters verfaßte Schar spiel behandelt das „Wiederfinden“ zwe J

‘ier JIugendgespielen, Nar Else und Wolfgang, deren Lebenspfad in langer Trennungszeit bei Manne bergauf, bei dem Mädchen hingegen bergab geführt hat Erinnerung an die gemeinsame Heimath und die erste unschuldsvolle Liek läßt beide das Gewesene vergessen und sih au innerlih wiederfinden.

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Diese wiedererwachte Seelenharmonie wird j

dazwischendrängende, krasse Wirklichkeit jäh vernichtet, und auf ertr Glúck Verzicht leistend, gebt jeder wieder traurig feines V : Nimmerwiedersehn. Das Stück ist im allgemeinen psychologisck folgerichtig aufgebaut, zeigt einen flotten, gefälligen Dialog und

eine Reibe bald von reizvollem Humor, bald von ernster Stimmung getragener, mit kurzen, kräftigen Strichen gezeihneter Einzelbilder von ungekünstelter Natürlichkeit. Diese Vorzüge en die an un

ich etwas dürftige Handlung zwar einigermaßen aus, könn Eindruck der theilrveisen Verflahung des leyten Aktes verwiscben; auch dürfte cine demselben eingefügte, nicht gerade be?ondert aeschmadckvoll erfundene Rolle von Else's fklcinem Töchterchen vie leiht entbebrlih sein. Gespielt wurde wie immer mit voller Hingebung und die von Fräulein Lehmann (Else), sowie Herrn Kayßler (Wolfgang) vertretenen Hauptrollen waren Kabinetstücke feiner CCharakteriji runa. Ebenîo boten von den anderen Mitwirkenden u. A. die Herren Nissen, Schwaiger, Reinhardt, Ziener und Reicher treffliche Leistungen sodaß aub deren barmonisches Zusammenspiel und die dazu kommende geschickte Juscenierung ihren veilen Antheil an dem ausgesprochenen Erfolge des Abends hatten. Auch der Autor konnte wiederholten Hervorrufen Folge leisten.

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Konzerte Der letzte Konzert-Abend der Herren Professor Ha M üller und Dechert fand am Sonntag v. W. im volll Beethoven-Saal ftatt und brachte, außer dem Beethoven" C-moll - Quartett (op. 18 Nr. 4) und demjenigen (os, M. Ne O) vou Haydn, noch das Brabms (op. 18), welches in Gemeinschaft mit Kötscher (2. Bratshe) und Espenhahn (2 ebenso mustergültig vorgetragen wurde, wie die vorgenannten Tonwerke. Die flare Durchführung der einzeln Stimmen, das sichere Zusammenspiel und das feinfinnige Eingehen auf die Intentionen der Komponisten kamen auch diesmal vollkommen zur Wirkung und gestalteten den Abend wiederum zu einem ret genußreichen Der den Künstlern gespendete Beifall war daher auch ein wahrhaft türmischer. :

Jn der Sing-Akademie veranstaltete am Montag die Ber liner Kammermusik-Vereinigung ihr zweites dieswinterliches Konzert. Das Programm war ges{chmackvoll zusammengestellt, aber do wobl etwas zu umfangreich. Die Vorführung der einzelnen Ton werke war indeß fo anregend und erfrischend, das Zusammen!piel bei

utückgreifen auf dié Blätter von Schnorr von Carolsfeld und die -

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aller Präzision von solcher Freiheit und Schmiegsamkeit und von jo '

niht zur Aufführung gelangt ist.

Male vor.

An demselben A Opernsänger Herr August von Manoff aus Mitwirkung von Fräulein Bertha Michàlek (Klavier) ein Konzert. Der Künstler besißt eine umfangreihe, an und" für sih recht

cinbeit - und KlangsGönheit , daß keinerlei

püren war.

werib war eine C-moll- Sonate für Klavier “ias Flemming) von M. Laurischkus, die T

Besonders ;

und Obos

zwar auf dem

ogramme nicht als Neuheit vermerkt war, aber hier wohl noch

entsprechend

deshalb uch ganz befonders

Man nahm das Tonstück äußerst beifällig entgegen, und mit vollem Rechte, denn der Aufbau desfelben ist fest und fraftvoll, die Harmonik durchweg eigenartig, ohne gefucht zu fein, und die beiden Instrumente“ find ibren Charakter

ganz und gar

verwendet. Reizvolle Effekte bringt die Obos namentlich in einem prickelndem Scherzosaß- hervor, der Im Saal Bechstein stellte sich ebenfalls am Montag ein junger englischer Klavierspieler Mr. Donald Francis Tovey zum ersten Er that diesen Schritt, ficher gelcitet 1nd wirksam unter- tüßt von Herrn Professor Joachim. Aber auch fein eigenes Können,

anîprach.

r gleih am Anfang mit der Wiedergabe der "berühmten Arie mit

:thätigte, erwarb ihm schnell die Gunst der Zuhörer genartig, voller Empfindung, tehnis{ch klar, auch die ve

eues Streifklicht auf das Thema, die Arie, wirft.

emacht.

e ißig Variationen von Bach (4. Theil der Klavier-Uebung) glänzend

“4 A “T+ M . Er spielt Ba ST 1 PIELL rwideltsten F

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rierungen, und so weich, daß sich selbst das Spröde der Bach’shen Muse dem Ohr einshmeichelte. Das Siunige, fast Grübelnde aber diesen geistvollen Veränderungen gut, von denen

berrscht vor, steht jede einzelne ein Der Pianist ver-

fügt über eine ganz bedeutende Technik, ihm ift aber feine Virtuosität nur Mittel zum Zweck, er bleibt stets der gediegene Musiker, der in drei kleinen Duetten für Violine und Klavier äuch Begabung für Komposition bewies. Außer diesen drei Stücken spielte er noch, vereint mit Herrn Professor Joachim, die B-dur-Sonate von Mozart. Mr. Tovey ist pianistisch von Fräulein Weiße in England ausgebildet, seine Studien in der Komposition hat er bei Sir Hubert Parry

Am Dienêtag gab Herr Mar Landow in der Sing-Akademie inen Klavier-Abend. Die Leistungen des jungen Pianisten auf teh-

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nishem Gebiete waren bedeutende, auch fehlte es ihm nit an Frische und Temperament. Von leßterem seßte er bisweilen zu viel ein, und zin Anschlag wurde dadurch stellenweise hart. Sein Vortraß konnte

reilih nicht sonderlih erwärmen, da es ihm oft noch an tieferer

Empfindung fehlte. Außerdem war der Flügel fo daß au darunter der Gesammteindruck etwas litt. Der Saal war nur mäßig gefüllt; an Beifall fehlte es

, Pad gab im Römischen Hof der Königliche Hof-

vohlklingende Baritonstimme, deren Kraftfülle

Im Saal Bechstein konzertierte am M

Marguerite Melville, eine junge Pianistin, vor einigen Jahren dem hiesigen Publikum voritellte.

wenig flangreich, jedoch nicht.

Wiesbaden unter

er jedoch dem

Konzertsaal nicht immer gebührend anzupassen weiß; andererseits aber ist sein Organ im Piano nicht Der Vortrag zeigt zwar Le, mustikalishes Empfinden, aber feine binreihende Modulationsfähigkeit und auch die Intonation ließ bisweilen zu wünschen. Ungeachtet dessen verfehlten jedoh die von ibm mit seiner sonoren Stimme vorgetragenen Lieder, namentlich die- jenigen von Schubert und Schumann, ihre Wirkung nicht und trugen ibm woblverdienten Beifall ein. Ein gleiches Ue entfaltete auch die mitwirkende Pianistin Fräuleir technisches Können, obwohl immerbin {on anerkennenswerth, gleich- falls noch nicht auf der Höhe stand.

ergiebig genug.

bermaß an Kraft 1 Michàlek, deren

ittwoch Fräulein welche fich bereits

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ie spielte

men von Mozart, Beethoven, Paderewsêki, chumann,

hms und Chopin gewissenhaft und fleißig eingeübt mit hin

Technik, weichem Anschlag und warmem, zu weihlihem Vortrag; überhaupt feblte ise an Krast und Lemperament. ZZn

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lânali Wi L or od Ad bisweilen jedo y LCDE es threm Spiel

der Nessource

18) veranîtaltete die Großherzoglißh medcklen-

in welchem ihre zahlreïihen Schülerinnen Gelegenhbei

zinen musfifalischen t hatten, ibre

Fortschritte im Konzert- und dramatishen Gesang zu zeigen.

Leistungen waren in mehrfacher Htnsicht bemerkens waren die Stimmen gut gebildet, der Ansatz wie es bei der vorzüglichen welher Frau Galfy hervorgegangen ist, zu

Marchesi’ schen

werth. rein Schule,

erwarten war.

Kleine Schwankungen der Intonation waren bei einigen Damen

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der begreiflihen Aufregung eines erstens Austretens

licbfeit zuzuschreiben. Zuerst wurden Lieder vo1 P

Lowe und Vorn

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zu Gehör gebracht. Nicht

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diente. Zu erwähnen ist dabei noch die verdienstliche Mitw

ç { wmornsknaorä £ Facobs sowie stimmbegabten VWpern}iangers Ver SacoDs 1omMIe

B » L » M T t nth ti Herrn Raßbach, der die Begleitung fetnfublig aus

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zuweilen vergaß, daß man nit fertige Künstler, fondern Lernende

nchG batte, fo ift das gewttz das bl wie ibren Eleven ausstellen fann. ierôtag veranstaltete das elf Oper Frau Marie Kn üpf (Violine)

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voetishem Gehalt und wirkte auch bei seiner

I F T A T F S (4. +4. Wiedergabe stellenweise recht festelnd, sien

Publikum im Großen und Ganzen talt zu laîien.

Wärme und Begeisterung erfaßte dic Absc{bluß des Abends bildenden Symphonie * von Beethoven, deren zweiter Saki, scherzando, auf allscitiges Begehren wicderbo Ebenfalls am Freitag fand im Saal Bechitei Fräulein Sonia Herma statt, bei welhem Fräulein Marie Geselschap, an deren N iszwianski am Klavier mitwoirkte. über eine wobllautende Stimme

Schulung, bisweilen cine etwas

beste Zeugniß, welhes man Frau

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sonst guter rs zu loben

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