1901 / 72 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 25 Mar 1901 18:00:01 GMT) scan diff

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I R P E S E

C E E E I

«angeregt; meines Wissens will er aht oder sieben Jahresabstufungen vornehmen. Das ist doch kein Einmischen in die Selbständigkeit von Berlin, fondern einfach eine Ausübung der pflihtmäßigen Aufsichts- thätigkeit des Kultus-Ministers. Ih wüßte niht, worin die Auf- sichtsthätigkeit bestehen sollte, wenn fie niht in solchen Fällen in der Lage wäre, ein anderweitiges Verfahren anzuregen, welches zweck- mäßiger und den Schulabsichten in höherem Maße genügt. Es sind darüber kommissarische Berathungen cingeleitet und boffentlihß werden diese zum Ziele führen. Also eine unzulässige Einmischung liegt meines Erachtens in keiner Weise vor.

Schließlich hat der Herr Abg. Richter bezüglih der Vororte mit Recht darauf hingewiesen, daß der Gesetzentwurf insofern vielleicht unvollkommen sei, als nur eine Anzahl von Vororten in regimineller, administrativer Beziehung angegliedert werden soll. Allein, meine Herren, ih bin auch in diesem Falle den Intentionen dieses hohen Hauses gefolgt. Es wird den Herren erinnerlich sein, daß bei der früheren Vorlage die Ermächtigung erbeten war, in die polizeiliche Regelung nicht nur diese drei Vorortgemeinden hereinzunehmen, sondern durch Königliche Verordnung den Nahmen weiter zu ziehen und andere Gemeinden in denselben hineinnehmen zu können. Das Abgeordneten- haus trug Bedenken, dem zuzustimmen und beschränkte die Regelung der polizeilihen Zuständigkeit auf die drei Stadtgemeinden Charlotten- burg, Schöneberg und Nixdorf. Ich bin dem gefolgt, und au bei der jeßt vorliegenden Vorlage habe ich mich dem Wunsche des Abgeordnetenhauses angeschlossen. Jh kann auch nit anerkennen, daß alle Vororte oder au nur das Gros derselben, die der Herr Abg. Nichter genannt hat, {on annähernd in dem Maße mit Berlin verwachsen sind, wie das der Fall ist mit Charlottenburg, Schöneberg und Nixdorf. Möglich ift es, daß vielleiht Wilmersdorf, das viel- [leiht annähernd den drei genannten Gemeinden gleich steht, auh in absehbarer Zeit in diese Negelung hineinbezogen werden muß. Aber ih halte es durchaus nicht für ein Unglück, wenn seitens der Regierung und des Abgeordnetenhauses diesen so wichtigen Vorgängen in und um Berlin ein besonderes Maß von Aufmerksamkeit geschenkt wird, ein höheres, als es der Fall war; und wenn wir uns vielleicht in 10 oder 9 Jahren damit zu beschäftigen haben, ob es sich empfiehlt, die Ge- meinde Wilmersdorf in die Negelung einzubeziehen.

Der Herr Abg. Richter hat dann davon gesprochen, daf: die Vor orte insofern eine capitis diminutio erführen, als die Mitglieder vom Provinzial-Ausf{chuß zu ernennen sind. Das if auch nit der Fall. Denn auch gegenwärtig hatten auh die Vorortsgemeinden ihrer- seits diese Mitglieder nicht zu wählen: es findet also eine capitis diminutio nit ftatt.

Endlich ist der Abg. Nichter und das ift ein sehr wichtiger Punkt auch noch einmal auf die Frage des Ausscheidens dieser drei Kommunalverbände aus dem Kommunalverband der Provinz zu sprechen gekommen und hat seinerseits ausgeführt, es sei eine Forde- rung der Gerechtigkeit, diese Gemeinden aus dem Kommunalverbande der Provinz Brandenburg ausscheiden zu lassen. Ex hat darauf hin- gewiesen, daß diese drei Städte erheblih mehr an Provinzialabgaben zahlten, als ihnen da Vortheile aus dieser Zugehörigkeit zur Provinz erwüchsen. Meine Herren, dicser Deduktivu vermag ih nicht zu folgen ; wenn wir uns auf den Standpunkt stellen wollen, daß ieder sei es ein Individuum, sei es eine Gemeinde nur das an Ab- gaben zu leisten hat, was seinem Vortheil entspriht, so würden wir ¡u den wunderbarsten Zuständen kommen. (Sehr richtig! rets.) Ich erinnere nur an die Individualbesteuerung! Wenn jeder reidhe Marin erklärt: ich bezahle nur so viel Steuern dem Staat, als ich Vortheile habe, so würde der Finanz-Minister von Miquel alsbald die Bude zumachen können. (Heiterkeit.) Und ebenso ist es dort in den Gemeinden. Auch die wohlhabenden Gemeinden müssen für die minderwohlhabenden Gemeinden eintreten bei allen Leistungen für das öffentliche Leben; die Abgabe richtet sich na der Steuer- fähigkeit, nah der Leistungsfähigkeit, nicht aber nah dem Maße des Vortheils. Denn, meine Herren, die Sache liegt doch thatsächGlich so: die Provinz Brandenburg hat diese ganzen Einrichtungen auf dem Gebiete der öffentlichen Armenpflege, der Irrenpflege u. \. w., auch jeßt auf dem Ge- biete des Fürsorgewesens getroffen und gefeßlih treffen müssen unter Berücksichtigung der 3 Stadtgemeinden Charlottenburg, Schöneberg und Rirdorf. Sie hat also die Aufwendungen dafür machen müssen, und es wäre meines Erachtens durchaus unbillig, jeßt einfah diese 3 Gemeinden aus der Provinz aus\s{eiden zu lassen, ohne der Provinz dafür ein entsprehendes Entgelt zu geben. Wenn die Provinz Bran- denburg fich mit den Gemeinden darükter verständigt, so teht die Sache für mich anders; so lange aber eine Verständigung zwischen der Provinz und diesen drei Stadtgemeinden nicht erfolgt ift, wäre es meines Erachtens unbillig, diese Stadtgemeinden mit ibrer Steuerkraft aus dem Kommunalverbande ausscheiden zu lassen.

Meine Herren, der Herr Abg. Richter hat noch hingewiesen auf die Weiterentwickelung von Berlin und den Vororten. Er bat dafür plaidiert, einen besonderen Kommunalbezirk - zu bilden, wenn ih ibn richtig verstanden habe. Jch glaube, meine Herren, daß diesem Kommunalbezirk dieselben Bedenken entgegenstehen, die der Herr Abg. Richter seinerseits gegen den Provinzialverband vorgebracht hat. Wie es im Provinzialverband niht möglich sein wird, entweder Berlin ausrèihendes Stimmrech{t zu verleiben oder aber zu verhüten, daß Berlin allen übrigen prävaliert, so würde es in dem Kommunal- verbande, soweit ih das übersehen kann, genau fo der Fall sein. Ich glaube aber, auf diese Frage, die in der That in ferner Zukunft liegt, im Augenblick nicht eingeben zu olle ind mi nos H obl Worten wenden zu dürfen L tin “ger es Mere s L E, E

Aut Imgen 9 L Av. STIMCT.

Der Herr Abg. Dr. Irmer hat ausgeführt, daß dur die Schaffung dieses Ober-Präsidenten gewissermaßen der Gedanke einer Provinz Berlin neu belebt werden würde. Ich möchte mich dem nit an- schließen, meine Herren; denn das ist kein neuer Gedanke: wir baben auch jeßt {on für Berlin einen Ober-Präsidenten. Es handelt si eben lediglich darum, daß statt des Ober-Präsidenten in Potsdam ein Ober-Präsident in Berlin selber geshaffen werde.

Auf die von ihm angeregte und in der That sebr wichtige Frage, ob man an Stelle des Ober-Präsidenten einen Regierungs-Präsidenten für ten neuen Administrativbezirk {afen soll, möchte ich in dieser Stunde nicht eingehen. Ih glaube, es wird in der Kommission der Play sein, diese Frage eingehend zu erörtern. Ich will aber das {hon erklären, daß mir bei dieser ganzen Regelung das große Be- denken anfommt, daß dadurch eine Duplizität zwischen dem Regierungs-Präsidenten und dem Polizei-Präsidenten geschaffen wérden wird, die, glaube ich, die Geschäftälage nit erlei

ichtern, sondern erschweren wird. Außerdem würde der Ober-Präsident in Potsdam

nach wie vor zweite Instanz bleiben, während er ja nah dem Vor- schlage der Regierung von den Kommunalgeschäften in Berlin ganz entlastet wird. Bleibt er zweite Instanz, so würde er nah meiner Meinung nit in dem Maße entlastet werden, um diese neue, überaus wichtige Aufgabe der einheitlichen Strombau-Direktion seinerseits über- nehmen zu fönnen, und ih glaube, vom Standpunkte der Provinz Braudenburg ist gerade auf diese Strombau-Direktion ganz besonderer Werth zu legen. Aber, meine Herren, wir wollen das in aller Muße in der Kommission berathen, und indem ich nur meinen Dank aus- sprechen kann für die wohlwollende Prüfung, die allérseits der Vorlage geworden ist, hoffe ich, daß diese Kommissionsberathung zu einem gedeihlihen Ende führen werde. (Bravo!)

Abg. Dr. Langerhans (fr. Volksp.): Der Magistrat von Berlin hat zu der Frage noch nicht Stellung genommen, die Stadt- verordneten-Verfammlung auch nicht, aber aus ihrer Mitte ist Wider- spruch erhoben worden. Der Minister will die Selbstverwaltun Berlins nicht beschränken, aber es besteht in dieser Hinsicht dvd manche Befürchtung. Hat doch der Ober-Präsident bei der Ober- Bürgermeister-Wahl eine Liste derjenigen verlangt, die den Ober-Bürger- meister gewählt haben. Wenn man den Magistrat von Berlin auf- fordert, \sich um die Wohnungsfrage zu bekümmern auf Grund von Zeitungsausschnitten ist das die richtige Art? Haben Sie wirklich Veranlassung, sih in dieser Beziehung über die Gemeinden zu be- klagen? Die kommunale Thâtig'eit der Städte kann auf diese Weise nicht gefördert werden. Die Selbstverwaltung Berlins mag ja mit- unter unbequem fein, aber ih denke, sie hat doch auch ihre Verdienste. __ Die Vorlage wird einer Kommission von 14 Mitzliedern Überwiesen.

__ Schluß ?/44 Uhr. Nächste Sißung: Dienstag, 12 Uhr. (Kleinere Vorlagen, Petitionen, Anträge).

Parlamentarische Nachrichten.

__ Jm Hause der Abgeordneten haben die konservative, die freikonservative Partei und Ae des Zentrums einen Antrag auf Annahme des nachstehenden Gesezentwurfs, betreffend die Beförderung der inneren Koloni- sation, eingebracht :

Sl

Der Staatsregierung wird aus bereiten Mitteln cin Fonds von 12 Millionen Mark zur Verfügung gestellt, um

1) Grundstücke käuflich zu erwerben,

_ 2) dieselben planmäßig zu besiedeln durch Errichtung neuer Stellen von mittlerem oder kleinem Umfange; in Ausnahmefällen ift auch die Bildung größerer Restgüter zulässig,

3) diejenigen Kosten zu bestreiten, welche entstehen

a. aus der erstmaligen Einrichtung neuer Stellen,

___ b. aus der erstmaligen Regelung der Gemeinde-Schul- und Kirchenverhältnisse.

Mit der käuflichen Erwerbung von Grundstücken ist nur in dem Umfange vorzugehen, daß hinlängliche Mittel zur Bestreitung der nach Nr. 2 und 3 erforderlichen Kosten übrig bleiben.

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Die neu zu bildenden Stellen dürfen nur als Rentengüter ver- kauft werden. Die Ablösung der vereinbarten Rente kann dur Ver- mittelung der Rentenbank erfolgen.

: & 3.

Alle Einnahmen aus der Wiederveräußerung der Grundstücke und deren Zubehör, fowie aus Zwischennußungen fließen zu dem im § 1 bezeihneten Fonds zurück.

S 4 8 4. L __ Die Durchführung der Aufgaben des § 1 erfolgt durch Ans- siedelungsstellen, welhe nah Bedarf für die einzelnen Provinzen zu errichten sind.

Die Ansiedelungsstelle besteht aus dem Ober-Präsidenten der Provinz bezw. dessen Stellvertreter als Vorsitzenden, aus dem Landes- Direktor (Landeshauptmann), aus einem vom Minister für Land- wirthschaft, Domänen und Forsten bestellten Mitgliede der General- Kommi|sion und aus drei von der Landwirthschaftskammer der betreffenden Provinz aus der Zahl der zur Landwirthschaftskammer wählbaren Personen gewählten landwirthschaftlihen Sachverständigen. Für leßtgenannte Mitglieder werden in gleicher Weise 3 Stellvertreter gewahlt.

D 9.

__ Die gewählten Mitglieder und deren Stellvertreter sind dur die mit der Ausführung des Gesetzes beauftragten Minister zu bestätigen. Sie werden durch den Ober-Präsidenten vereidigt, erhalten Tagegelder und Reisekosten und können aus Gründen, welhe die Entfernung eines Beamten aus seinem Amte rechtfertigen 2 des Gesetzes vom 21. Juli 1852, betreffend die Dienstvergehen der nichtricterlichen Beamten, G.-S. S. 465) im Wege des Disziplinarverfahrens ihrer Stellen enthoben werden. Für das Disziplinarverfahren gelten die Vorschriften des genannten Geseßes mit folgenden Maßgaben :

Die Einleitung des Verfahrens, sowie die Ernennung des Untersuhungékommijsars erfolgt durch den Ober-Präsidenten.

Die entscheidende Behörde erster Instanz ist der Bezirksaus\{uß, die entscheidende Behörde zweiter Instanz das Plenum des Ober Berwaltungsgerichts.

Der Vertreter der Staatsanwaltschaft wird für die erste Instanz von dem Vber-Präsidenten, für die zweite Jnstanz von den mit der Ausführung dieses Gesetzes beauftragten Ministern ernannt.

E Z Í ä S 6,

__ Die Ansiedelungsstelle ist befugt, sich zur Vorbereitung und Aus- führung der Besiedelung privater Unternehmungen zu bedienen.

- » s " D l. - - Die gesammten Geldgeshäfte, weld&e auf Grund dieses Geseßzes zu erledigen find, werden der Seehandlung übertragen.

L I 8. Die persönlihen und sächlihen Verwaltungsausgaben \ind aus

dem in § 1 genannten Fonds zu bestreiten. 8 9. ; Dem Landtage is jährli über die Ausführung dieses Gesetzes, insbesondere über die erjolgten Aukäufe und Verkäufe, die Ansiedelungen oder deren Vorbereitung Rechenschaft zu geben. i Veber die gesammten Einnahmen und Ausgaben des bereitgestellten Fonds ist nach Maßgabe der Ausführungsvorschriften Rechnung zu

legen. 8 10.

H En e S e e ÿ ,_, Die zur Ausführung dieses Gesetzes erforderlichen Anordnungen, insbesondere diejenigen über die Bildung der Ansiedelungsstellen und ibren „Geschäftsgang werden von dem Minister für Landwirthschaft, Domänen und &orsten, dem Minister der Finanzen und des Innern getroffen, deren Dienstaufsiht au die Ansiedelungsstellen unterstellt werden.

Land- und Forstwirthschaft, Die indische Theeernte im Jahre 1900.

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Ver Kai} rlich Seneral-Konsul in Kalkutta berichtet ¿rolgendes:

Vie indische Thecernte im Jahre 1900 ist zufolge einer Meldung des , Pioneer“ _vom 22. Februar d. J. cine über Erwarten aünstige gewesen. Thatsäachlih hat sich diese Ernte auf 187 527 000 enalis{e Pfund beziffert, während dieselbe auf 182 144 000 englische Pfund ab-

ge\häßt worden war. Jm Dooars-Distrikt allein find 7 Millionen

Pfund Thee mehr geerntet worden, als der Schäßung nah zu er- warten waren. , i

Die Thee-Ausful,r von Kalkutta nach Großbritanni E der Zeit vom 1. April v. J. bis zum 31. Januar d. J. hat 156 gidteat ao Pius vetragen, L i A. eine ae von annähery,

illionen Pfund im Vergleich zum entsprechendei ; selben Zeit des Vorjahrs. E Export in der Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Ab Maßregeln.

Portugal. Eine im „Diario do Governo“ Nr. 61 veröffentlichte Ve-fz..

des Königlich portugiesischen Ministeriums des Innern vom eidung bestimmt, daß die durch die Verfügung vom 14. April 1897 einge. führten Maßregeln zur Verhütung der Einschleppung e Beulenpest auf die Herkünfte aus Kobe, Osaka und aus den: Distrikt von Shizonoka (Japan) niht mehr an wenden sind. (Vergl. „N.-Anz.“ Nr. 177 vom 27. Juli, Nr. Eg vom 9. November und Nr. 307 vom 28. Dezember v. J.) M

Belgien.

_Durch Verfügung des belgischen Ministeriums für Landwirts. schaft 2c. vom 16. d. M. sind die LBE Que Berbütna der Exe [hleppung der Beulenpest für Herkünfte aus Sydney, der Insel Haiti, Neu-Seeland, den Philippinen und Egypten angeordneten Maßnahmen wieder aufgehoben worden. (Vergl „M.-Anz.“ NL 119 vom 13; Mai v: J) /

Dänemark. Der dänische Landwirthschafts-Minister hat dur Verfügung vow 16. d. M. „mit Rücksicht auf eine in Deutschland unter dem Feder. vieh aufgetretene bögartige, ansteckende und meist tödtliche Krankheit bis auf weiteres die Einfuhr von Federvieh aus Deuts. land nah Däneinark untersagt. :

Egypten. Der Internatiouale Gesundheitsrath in Alexandrien bat für

Herkünfte vonSingapore und Brisbane das Pestreglement in Kraft geseßt.

sperrungs:

Kapstadt, 24. März. (Meldung des „Reuter'shen Bureaus! ) Gestern und heute sind 12 Pestfälle vorgekommen; unter den Ex: krankten befinden sich 4 Europäer.

Verdingungen im Auslande,

Ftalien.

Ohne Datum. Adriatishe Bahnen: Ersaß der „Hardy"-Bremiex durch „Westinghouse“ - Bremsen bei 30 Stttactiuie 88 Pétsonen wagen und 10 Gepäckwagen und Lieferung der Nothsignalvorrichtungen für die Personenwagen. Anschlag 244 000 Fr.

30. März, 10 Uhr. Präfektur von Livorno: Lieferung und Auf- stellung zweier Metalldächer für den Zolldienst bei Andana degli Anelli. Anschlag 48 790,78 Fr. Vorläufige Kaution 2000 Fr., definitive 109/90 des Angebots. Ausfühßrungsfrist 8 Monate. 4

Spanien.

31. März. Die Stadtverwaltung von Barcelona beabsichtigt, für die Gasbeleuhtung der Stadt und der Vororte die neuesten Svsteme nebst Zubehör-Artikeln einzuführen, und nimmt Angebote, denen Pläne und Kostenanschlag beiliegen müssen, bis zum 30. März entgegen. Vertragsbestimmungen bei der Stadtverwaltung erhältlich.

Niederlande.

27. März, Mittags. Kolonial - Ministerium , Haag: Lieferung folgender Gegenstände: 1) Lastenheft 266 und L. [IIl: galvanisiertes Eisenwellblech nebst Zubehör für die Eisenbahnverwaltungen von JIáva und von Sumatra. 2) Lastenheft Litt. V. 5: montiertt Gestelle für offene und geschlossene Güterwagen, theilt mit, theils ohne Bremse. 3) Lastenheft Litt. V. 5: Alsen mit Nädern für Personen- und Güterwagen. 4) Lastenheft Litt. W. 5: 69 Zug- und Stoßapparate nebst Zubehör für Personen- und Güter wagen. 5) Lastenheft Litt. X. 5: Wagenfedern verschiedener Art. 6) Lastenheft Y. 5: 380 Stück gußeiserne Shmierbüchsen nebst Zu- behör für Personen- und Güterwagen, für die Dampfstraßenbahn-Verwal tung in Atjeh. 7) Lastenheft Litt. Z. 5: Galvanisiertes Eisen zu Hebeln für die Abtheilung der öffentlichen Arbeiten in Niederländis{- Indien. 8) Lastenheft Litt. A. 6: 275 Tonnen Zubebörstücke aus aspklaltiertem Gußeisen und Nöhren für eine Wasserleitung in Soerabaya. Dic Lastenhefte sind bei Martinus Nyhoff, Haag, Nobelstraat 18, erbält lich; Nr. 266 L. T!T und 2. 5 kosten je 0,50 Gulden, Nummer V. d, W. 5, X. 5 und V. 5 je 1 Gulden, Nr. U. 5 und A. 6 je 4 Gulden.

Serbien.

Militär-Bekleidungsamt in der Unteren Festung zu Belgrad:

1) 5. April. Lieferung von 313 662 m American (Leinewand); 127518 m Futterleinewand, 41 680 m Sackleinewand ; 70155 m Zwillicb. ¿

2) 3. April. Lieferung von (4893 wm) baumwollenem Atlas Metallknöpfen, gelber Schnur für Nummern u. \. w., Mütenschirmen, (3000 Stck.) Kalpaks nebst Schachteln dazu, Kokarden, Decken, Sporen Brandfohlleder, Holzstiften u. \ w. Muster und Bedingungen ü obigem Amte. Kaution 15 9/.

Queensland.

Die Regierung beabsichtigt, demnächst die Lieferung eines größere: Postens von Schienen im Gewicht von 61 und 42 Pfund englis in Wege der Verdingung zu vergeben. Der Termin bleibt späterer Felt- setung vorbehalten.

Handel und Gewerbe.

(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten „Nachrichten für Handel und Indusfstrie“.)

Der Handel Oesterreichs mit Ungarn im Jahre 1900.

Nach Veröffentlichungen des österreihis{en Handels-Ministeriumt

bezifferte sih die Einfuhr Ungarns nah Oesterreich auf 47 117 362 dz

während die-Einfuhr Oesterreißs nach Ungarn nur 21 671 205 dz

betrug. z

Die Einfuhr Ungarns nah Oesterrei erstrecktc sich auf folgende - wichtigeren Waaren :

Getreide, Hülsenfrüchte und Mebl 21 910 655 dz (darunter Weizen 5 247 629 dz, Roggen 3 358 661 dz, Gerste 2299714 dz, Mt 2543 436 dz, Mais 2379952 dz und Mebl 5294 092 dz).

Holz, Kohlen und Torf 10 077 240 dz (tarunter Sägewaaren und roh behauenes weihes Werkholz 1 149 572 dz, Braunkohlen 4455 052 az und Steinkoblen 853 704 dz),

Mineralien 5 371 630 dz (darunter Eisenerz 3 664 502 dz)

Gemüse, Obst und Pflanzentheile 2 890 216 dz (darunter Zur rüben 1 117 895 dz, Kartoffeln 507 466 dz, Stroh 279768 dz un Heu 302-181 dz).

a 6 D d is Eisen und (darunter Rohetten Stäben 292 229 dz,

Traversen (Träger)

Eisenwaaren 1745 076 âz 590 571 dz, Alteifen 204 374 az, Eisen in schwarzes Eisen und Stahlblech 168 266 dz, 158 477 az) Abfälle 1 389 006 4z (darunter Kleie 953 533 dz). Getränke 791 808 dz (darunter Wein 643 652 dz). Tbierische Produkte 545 852 dz (darunter Milch Geflügeleier 220 097 Az). Chemische Hilfsstoffe 239 848 Az Fettwaaren 203 632 dz Efwaaren 171 874 dz chemis{che Produkte 166 133 dz. Zch{lacht- und Zugvieh 906 402 Stück (darunter Schlachtohsen 193 693 Stück, gemästete Schweine 350 245 Stück, magere Schweine 124 134 Stück, Schafe 126 947 Stück). fa 1! nyferde 13 842 Stück -=

ad « ck O7 4 - G ebend 3923 987 Ski

958 627 ds;

Hühner und Poulardé,

unck M Lt Á A

t «H

¡e hauptfächlichsten Cinfuhrgegenstände Oesterreichs nach Ungarn „ten sich aus folgenden Waaren zusammen : : Holz, Kohlen und Torf 11 855 429 dz (darunter Steinkohlen 397 144 dz, Koks 2579020 dz, Braunkohlen 897 851 dz und Sägewaaren sowie roh behauenes weiches Werfholz 1571 137 dz). Mineralóle und Theer 1283 011 dz. S

Fisen und Eisenwaaren 1058 605 dz (darunter Eisen in Stäben 172272 dz, Nägel und Nieten 102769 dz). -

Gemüse und Obst 862793 az Getränke 680581 äz Mineralien 625 102 dz Baumwolle, Garne und Waaren daraus 17281 dz Thonwaaren 454 302 dz Zudcker 431 857 dz Papier und Papierwaaren 405 197 dz Steinwaaren 296 515 dz * Chemische Hilfsstoffe 247 167 dz Maschinen 245 741 dz Glaswaaren 230 266 dz Sdhlacht- und Zugvieh 10829 Stück.

(Handels-Mufeum.)

Ueber die Kohlenfunde bei Dover.

Die Vertiefung der Grubenschächte westwärts vom Shakespeare- Tunnel bei Dover [reitet in befriedigender Weise fort. Die gegen- wärtig in Thätigkeit gestellten Pumpwerke sind age ihrer größeren Leistungbfähigkeit im stande, da® Wasser zu be errschen, sodaß bisher eine Tiefe von etwa 850 Fuß erreiht worden ift. Nach den Bohranzeigen wurde ein etwas über zwei Fuß starkes Kohlenlager in einer Tiefe von ungefähr 1130 Fuß entdeckt, sodaß zu erwarten steht, daß, wenn nicht unvorhergesehene Hindernisse ein- treten, die erste Kohle in 4 bis 5 Monaten an die Oberfläche gefördert wird. Die aufgefundene Kohle ist von sachverständiger Seite als gut befunden worden. Da die Grube nur ungefähr zwei Meilen von Dover entfernt und nahe an der South Castern Railway liegt, so werden die den Hafen von Dover anlaufenden Schiffe im stande sein, sh auf billige Weise Bunkerkohlen zu verschaffen. (Nah einem ericht des Kaiserlichen Konsulats in Dover.)

ch2

Die neuen Kohlenfelder im Kaukasus.

In den neu entde@ten Kohlenfeldern des Kaukasus im Gouver- nement Kutais, im Gebiet von Tfkwarezelsk, scheint die reiste Ab- lagerung sich auf dem linken Ufer der Galisga zu befinden. Dieselbe etitreckt sich über einen Raum von 8 Quadratwerst, in welchem vier dur Schieferkohlenlager getrennte Flöze entdeckt worden sind.

Das unterste Flöz hat eine Mächtigkeit von 17 m, die beiden folgenden eine solche von ungefähr je 1,50 m und das oberste nur eine folhe von 0,60 m. Das taube Gestein zwischen der untersten und nächsten Ader n ungefährt 14 m. Man schäßt die Menge der in diesem Lager vorhandenen Kohlen auf 75 Millionen Tonnen.

Die Kohlen finden sich nicht nur auf dem linken, sondern auch auf dem rechten Ufer der Galisga, wie Bohrungen an fünf verschiedenen Stellen einer Fläche von 40 Quadratwerst ergeben haben; vermuthlich birgt dieses Land einen großen Kobtenreichthum.

Die Kohle eignet sih vorzüglich ‘zur Kok8erzengung. des Mines et de la Métallurgie.)

(L’Echo

Belgiens Ein- und Ausfuhr von Kohlen in den Monaten Fanuar und Februar 1901. Januar und Februar 1901 1900 1899 Tonnen Einfuhr nah Belgien: Steinkohlen O S ais Steinkohlenbriquets Ausfuhr nah Belgien: E C eie t GOESIA E e ADOBTO 179.996 Steinkohlenbriquets . .. 89646 66608

An der Einfuhr von Steinkohlen nach Belgien in den Monaten Januar und Februar 1901 (und 1900) war Deutschland mit 229 236 t (255058 t), Großbritannien mit 110324 t (202060 t), Frankrei mit 57 180 t (98 634 t) und die Niederlande mit 6021 t (5583 t) betheiligt. Von der Kokseinfu hr in den beiden erften Monaten 1901 stammten 27 091 t (31 768 t) aus Deutschland, 2944 t (5874 t) aus Großbritannien und 1580 6 (4591 t) aus Frankreich. Der bei weitem größte Theil der Steinkohblenbriquets wurde im Januar und Februar d. I. aus Deutschland bezogen, und zwar 3839 t, während in den gleichen Monaten des Vorjahres 52292 t, Briquets nah Belgien eingingen.

Die Ausfuhr von Steinkohlen in den Monaten Januar und Februar 1901 (und 1900) vertheilte sich auf die wichtigsten Länder, wie folgt: Frankrei 549 846 t ( Deutschland 38 957 t (27 020 1), Luxemburg 35545 t (74166 t), Niederlande 33 480 t (52831 t), Schweiz 17 320 t (18 850 t), Vereinigte Staaten ton Amerika 7480 t (4770 t) und Großbritannien 4745 t (14 740 t). Die wichtigsten Bestimmungsländer bei der Koksausfuhr von Belgien in den beiden eriîten Monaten 1901 (und 1900) waren folgende: Frankreih mit 88 725 t (105 376 t), Luremburg mit 22561 t (43 240 t), Deutschland mit 17132 t (14 082 t) und die Nieder lande mit 5196 t (8454 t). An Steinkohlenbriquets sind im Januar und Februar 1901 (und 1900) nach Frankreich 59 886 t (34 973 t), nach Luxemburg 7807 t (5900 t), nah Deutschland 6367 t (2580 t) und nach der Schweiz 2660 t (5000 t) geliefert (Nach dem Bulletin Monsuel du Commerce Spécial de la B Igique.)

402 776 33 238

3 922

561 551 43 622

5 376

773 102

mArho DOTOenN.

Er begründet seine Ansicht mit Folgendem: Die Tarifposition, nas welcher die Gewebe aus dieser Gruppe allein verzollt werden, lautet nah dem Allgemeinen Zolltarif : oGeine und leichte Gewebe und Stoffe: wie Jakonet, Linon,

Musselin, Tüll für Vorhänge und anderen Gebrauch, Sammet, alle Gewebe und Stoffe mit eingewebten, Stickereien nachahmenden Verzierungen.“

Nach dem Bertragstarif mit Oesterreil-Ungarn lautet diese Be- stimmung:

„Tissus et étoffes fins et légers, comme jaconas. linon, mousgeline, tulle pour rideaux et autres usages; velours; tous les tissus et. étoffes à dessins tissés imitant la broderie.“

Wie man aus der Aufführung dieser einzeln genannten Waaren wie Tüll für Vorhänge und anderen Gebrauch u. \. w. ersieht, fommen in diese Position Gewebe aus Gruppe Ill, sodaß der Sat: „alle Gewebe und Stoffe mit eingewebten, Stickereien nahahmenden Verzierungen“ auch alle anderen Gewebe aus dieser Gruppe umfaßt, auch wenn die Verzierungén auf die erste, zweite," dritte oder fünfte Art gewebt sind.

Unter Berücksichtigung dieser Umstände {lägt mir der Zollrath vor und nehme ich diefen Vorschlag dahin an, daß alle nah Mustern gewebte Gewebe (façconnierte Gewebe, Gewebe mit Verzierungen und Figuren) in Nr. 304 des Allgemeinen Zolltarifs oder Nr. 56e 4 des Ausnahmetarifs für Oesterreih-Ungarn eingereiht und mit 200 bezw. 100 Dinar für 100 kg verzollt werden.

Indem ih dies den Zollämtern mittheile, beauftrage ih dieselben, sich bei der Verzollung von baumwollenen Geweben \trengstens danach zu richten und ein abweichendes Verfahren nicht zu gestatten.

(„Srpske Novine“ vom 13. Januar a. St. 1901.)

*) Auch des deutschen. **) Auch Deutschland.

Beförderung von Soldaten und Truppenversorgungs- Material auf Natals Bahnen. Vom Beginne des Burenkriegs bis zum 31. Oktober 1900 waren auf den Staatsbahnen von Natal befördert worden: 176 921 englische

herangezogene Eingeborene, 1712 Kriegsfahrzeuge, 269 Kanonen, 9385 Kisten Munition, 7676 t Geväck und Proviant, 39 Pontons, 80 Zug- maschinen und Wagen (trucks), 114216 Pferde, Maulesel, Rinder u. dergl. und 271 165 t fonftige Militärgüter. (The British and South African Export Gazette.) : L Ce  u R E I E E N EE V A BEE

ca ms U Err ed

Goldproduktion von Neu-Seeland im Januar 1901 und Goldausfuhr im Jahre 1900.

Im Monat Januar 1901 wurden îin Neu-Seeland 21 893 Unzen im Werthe von 83 699 Pfd. Sterl. gegen 38 289 Unzen im Werthe von 151 489 Pfd. Sterl. im Januar des Vorjahres gewonnen.

Die Goldausfuhr dieser Kolonie betrug im Jahre 1900 571 993 Unzen im Werthe von 1 432 953 Pfd. Sterl. ; dagegen bewerthete si die Ausfuhr im Jahre 1899 auf 1518272 Pfd. Sterl. (The British Australian.)

Goldgewinnung in Victoria und Queensland 1900. Die Goldgewinnung in der Kolonie Viktoria betrug im leßten Jahre807 407 Unzen (Troy-Gewicht) im Werthe von 3229628 Pfd. Sterl,

während Queensland 1900 im Ganzen 961 100 Unzen Gold erzeugte. ("The Board of Trade Journal.)

Konkurse im Auslande.

Bukowina.

Konkurs ist eröffnet über das Vermögen des Wolf Mittel- mann in Gurahumora mittels Beschlusses des K. K. Kreis gerihts, Abtheilung T1V, in Suczawa vom 18. März 1901 No. S. 1/901. Proviforischer Konkursmasseverwalter Advokat Dr. Chomed in Gurahumora. Wakbltagfahrt (Termin zur Wahl des definitiven Konkursmasseverwalters) 19. April 1901, Vormittags 9 Uhr. Die Forderungen sind bis zum 20. April 1901 bei dem K. K. Bezirks- gerihte in Gurahumora anzumelden; in der Anmeldung ist ein in

Offiziere und Mannschaften, 11 748 Indier und zum Kriegsdienst

Magistrats, p des Ober-Präsidenten der Provinz Branden- burg u. \. w.) unverzüglich dem Vereinsbureau, Kraufenstraße 35, zur Kenntnißnahme einzureichen.

Das belgische General-Konsulat in Berlin hat dem Vor - stand des Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller zugleich mit der Aufforderung, die betheiligten Verkehrskreise zweck- entsprechend zu benachrichtigen, Plan und Gruppeneintheilung der während der Monate August und September d. F. unter dem Protektorat des Königs Leopold 11. und unter dem Schuße der städtishen Verwaltung in Ostende stattfindenden Aus- stellung für Hygiene, Fischerei und Vorrichtungen gegen Seeunfälle übersandt. Die Ausstellung umfaßt die Haupt- abtheilungen: Gesundheitspflege, Sicherheit und Rettung, Fischerei und physische, fittlihe oder geistige Entwickelung der Fischer und Seemänner und als vierte Gruppe gewerblihe und industrielle Fischerei. Die Veranstaltung bietet den deutschen Interessenten eine voraussfichtlih gute Gelegenheit, die Erzeugnisse ihres Erfindungsgeistes oder ihrer Technik vor einem großen internationalen Publikum vor- führen zu fönnen. Die näheren Bedingungen der Betheiligung können Interessenten 1m WVereinsbureau, Krausenstr. 35, werktäglich Wor- mittags, einsehen.

Berlin, 23. März. Bericht über Speisefette von Gebr. Gause. Butter: Die- Einlieferungen feinster Butter räumen sich gut, und es konnten für feinste Marken höhere Preise erzielt werden. Zweite Qualitäten in der Preislage von 100—105 find sehr gesucht, aber wenig vorhanden, ebenso bleibt gute frische Landbutter lebhaft gefragt. Die heutigen Notierungen sind: Hof- und Genofsen- \chaftsbutter Ta. Qualität 108,00—112,00 Æ, Hof- und Genossenschaftsbutter Ia. - Qualität 106,00—108,00 # Schmalz: Bei weiter in Amerika steigenden Preisen entwickelte fich hier ein lebhaftes Geschäft, besonders in raffinierten Marken, wobei ich Knappheit an dieser Waare herausstellte, sodaß auf den Bahnbezug zurük- gegriffen werden mußt». Die heutigen Notierungen sind: Choice Western Steam 47,50 #Æ, amerikanisches Tafelshmalz 49,00—50,00 4, Berliner Stadtschmalz 50,50—51,00 #4, Berliner Bratens{hmalz 52,00—53,00 A Spedck: Die lebhafte Nachfrage hält un- verändert an.

Berlin, 20. März. WowMGenbêeriht für. Stärke, Stärkefabrikate und Hülsenfrüchte von Mar Sabersky. In dieser Woche trat eine weitere Steigerrng der Preise für Kartoffelfabrikate niht ein, da die Kauflust infolge geringer Nachfrage erheblih nachließk. Es sind zu notieren : la. Kartoffelstärke 172—18 M, "Ia. Kartoffelmehl 173—18 M, 11. Kartoffelmehl 15—16 #Æ, feuchte Kartoffelstärke (Frachtparität Berlin u. Frankfurt a. O.) 9,60 M, gelber Syrup 21—214 M, Kap.- Syrup 22—224 Æ, Export-Syrup 23—234 A, Kartoffelzucker gelb 911__99 M, Kartoffelzucker kap. 22—223 MÆ, RNum-Kuleur 33—34 F, Bier-Kuleur 32—33 #, Dextrin gelb u. weiß Ta. 24—241 Æ, do. sekunda 21—22 M4, Weizenstärke (fleinst.) 35——36 M, (großst.) 36—37 M, Hallesche und Scblesishe 39—40 #, Schabestärke 30—34 M, Neis- itärke (Strahlen) 500—51 Æ, do. (Stücken) 49—50 M, Ia. Maisstärke 29—33 M, Viktoria-Erbsen 21—25 M, Kocherbsen 18—21 M, grüne Erbsen 19—22 Æ, Futtererbsen 15—154 Æ, inl. weiße Bohnen 21—23 M, flahe Bohnen 23—25 #, ungar. Bohnen 214—23 M, galiz.-russ. Bohnen 19—21 #Æ, große Linsen 30—38 #, miitel do. 24—30 M, kleine do. 18—24 M, weiße Hirse 20—23 Æ, gelber Senf 36—40 Æ#, Hanfkörner 20—22 #, Winterrübsen 257—26 ÆÆ, Winterraps 26—264 M, blauer Mohn 43—46 Æ, weißer Mohn 48—53 M, Pferdebohnen 16-——17} F, Mais loko 11—11} A, Buchweizen nom. 15—16 #, Wicken 17—19# M, Linsaat 23—25 M, Klinmnmel 33—38 A, la. inl. Leinkuchen 14—14} AÆ, do. ruff. do. 14—141 Æ, Rapskuchen 117—134 #, Ta. Marseill. Erdnußkuchen 13—135 M, la. doppelt gesiebtes Baumwollsaatmehl 58—62 9/6 12413 Æ, helle getr. Biertreber 11—11] #Æ, getr. Getreide- {lempe 13&—15 #4, Maissc{lempe 133—14 Æ, Malzkeime 94 bis 9 M, Roggenkleie 10—10} M, Weizenkleie 10—10} A (Alles ver 100 kg ab Bahn Berlin bei Partien von mindestens 10 000 kg.)

Der GeschäftsberiWßt der Gummiwaaren-Fabrik Voigt u. Winde (Aktien-Gesellschaft) in Berlin für 1900 weist einen Nein gewinn von 66453 Æ (gegen 69559 f im Vorjahre) auf, welcher die Vertheilung einer 6 (gegen 62) 9/6 igen Dividende gestattet. Der

Gurahumora wohnhafter Bu E Ug Dev er namhaft zu machen. Liquidierungstagfahrt (Termin zur Feststellung der Ansprüche) 24. April 1901, Vormittags 9 Uhr.

Zwangsversteigerungen.

Beim Königlihen Amtsgeriht T Berlin gelangten die nachbezeihneten Grundftücke zur Versteigerung: Pappel- Allee 99, dem Steinseßmeister Rob Wegenéêr gehörig. Nußzungswerth 3770 M Mit dem Baargebot von 59 500 Æ blieb Steinseßmeijter Ernst Kuhl- brodt, Elbingerstr. 4/5, Meistbietender Schönholzerftraße 10 a., dem Hof-Dachdeckermeister Louis Herrmann gehörig. Nußungs werth 5230 Mit dem Baargebot von 177 000 M blieb Kaufmann Eduard Niebage in Vlotho a. d. W. Meistbietender. Möckern- straße 92, dem Maurermeister Herm. Müller in Charlottenburg gehörig. Nutzungêwerth 10 690 (4 Mit dem Baargebot von 86600 M blieb der Königlihe Schloßpolier Andreas Westphal, Oranienburger straße 78, Meistbietender.

Zwangsversteigerungen im April d. I.

Serbien.

Verzollung von baumwollenen Geweben. Ein Erlaß des Finanz-Ministers an die Zollämter vom 16. Dezember 1900 (a. St.) Nr. 21 452 lautet:

Aus Anlaß einiger konkreter Fälle bei der Verzollung baum- wollener Gewebe am Belgrader Zollamt ift zufolge Beschwerde der Vellaranten bei der Zollabfertigung die {Frage aufgeworfen worden, welche baumtoollenen Gewebe wie Gewebe mit eingewebten, Stickereien nachahmenden Verzierungen behandelt und nach Nr. 304 des All gemeinen Zolltarifs oder nah Nr. 56 c 4 des- Oesterreichish-Ungari en *) Vertragstarifs verzollt werden sollen. | S

Um diese Frage regelrecht zu entscheiden und eine rihtige Tarif auslegung zu erreichen, hat der Zollrath diese Frage besonders geprüft und mir berichtet, daß technologis{ch Gewebe in vier Gruppen eîin- getheilt werden :

L Glatte Gewebe (ebene);

[T. Köper und Croîsé (vierfadige [vierfahe] Gewebe);

„UHT. Fagonnierte Gewebe (Musterweberei, Bildweberei, die ge musterten Stoffe, facçconnierte, dessinierte, figurierte Zeuge, -Bild- gewebe, étoflus fagonnées [eingewebte]);

[V. Sammet und Plüsch

Die Gewebe aus der dritten Gruppe werden in einer Farbe oder in verschiedenen Farben auf folgende fünf Arten gewebt: _

1) Verzierungen, Muster (dossins), gefertigt aus Kette und Ginschlag; ; 2) _AWON gefertigt durch Einweben eincs besonderen Ein- lags, ter sich nur in der Verzierung zeigt; J

3) Verzierungen, gefertigt durch Einweben einer besonderen Kette ;

4) Verzierungen, gefertigt durh netzartige Ausführung von Veff nungen auf dem Webstuhl für Gaze oder in Gazè selbst oder in

einwand;

5) dur Verbindung zweier Stoffe, wobei die Art der Verbindung das Muster bildet Doppelgewebe.

In Berücksichtigung dieser tehnologishen Eintheilung der Gewebe

t der Zollrath ak rüfung bestimmt, im Tarif einzutragen, daß Iue Gewebe aus der 111. Gruppe verzollt werden nach Nr. 304 des gemeinen -Tarifs und nach Nr. 56 ec 4 des Ausnahmetarifs für lterreih-Ungarn. **)

Beim Königlihen Amtsgeriht 1 Berlin gelangen 20 Grundstücke zur Versteigerung; beim Königlichen Amtsgericht [l Berlin 17, und zwar in Mariendorf 2, in Marienfelde 1, in Groß - Lichterfelde 1, in Hoben- Schönhausen 1, in Weißensee 1, in Pankow 1, in Schöneberg 3, in ‘Tegel 1, in Treptow 1, in Lichtenberg 1, in Friedrichsfelde 1, in Neinickendorf 1 Grundstück. Ina Beeskow 1, in Charlotten burg 5, inRirxdorf 4, in Köpenick 3 und endlich in Oranienburg 5 Grundîtüe.

Tägliche Wagengestellung für Koblen und Koks an der Ruhr und in Oberscblesien. An der Ruhr sind am 23. d. M. gestellt rechtzeitig gestellt keine Wagen. / In Oberschlesien find am 22. und 23. d. M. gestellt 5973 bezw. 5910, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.

16 052. nicht

Seitens des Ministers für Handel und Gewerbe ist an den Vorstand des Vereins Berliner Kaufleute und Jn- dustrieller die Aufforderung ergangen, die zur Kenntniß des Vor- stands gelangten Einzelfälle, îin denen über Handwerksmäßigkeit cines Betriebes von den Regisierrichtern anders als von den Ver- waltungsbehörden entschieden worden ist, dem Minister mitzutheilen. Nachdem es während des leßten Jahres mehrfah wvor- gekommen ist, daß auch in Berlin Gewerbetreibende, die felbst ihren Betricb als kaufmännischen, niht aber als handwerksmäßigen auf- fassen, troßdem auf Ersuchen der Zwangsinnungen von der leßten behördlihen Instanz für zur Beitragsleistung an die Zwangsinnungen verpflichtet erklärt worden sind, beabsichtigt dec Vorstand des Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller infolge der erwähnten Aufforderung des Handels - Ministers, diesem die einzelnen bisher befannt gewordenen Fälle erneut zu_ unterbreiten Der Vorstand ersucht deswegen diejenigen hiesigen Firmen denen er eine direkte Aufforderung niht hat zusenden können einen etwaigen Bescheid, durch den die betreffenden Firmen wider ihren Willen der Zwangéinnung zugezählt worden find, sowie die gegen diesen Bescheid eingelegte Beschwerde und alle weiteren, die Frage be | treffenden Schriftstücke (Entscheidung der Gewerbe - Deputation des

Betriebsfonds wird bei Jahresscbluß mit 410588 (gegen 405 611) bei einem Aktienkapital von 1 Million Mark angegeben, während die Neservekonten 164 924 M. betragen.

Auf den Königlih bayerishen Staats-Eisen

babnen wurden im Monat Februar 1901 befördert 1629 933 Per- sonen und 1203859 t Güter gegen 1704865 bezw. 1206512 in demselben Monat des Vorjahres. Die Einnahmen betrugen im Fe bruar d. J. zusammen 9125 798 AÆ, d. 1. 499 117 Æ weniger alt 1900. Die Gesammtsumme derselben belief sich bis Ende Februar d. I. auf -19 363297 Æ, d. 1. 602185 A weniger als in dem gleichen Zeitabschnitt des Borjahres. : Nach dem Bericht des Erbländischen ritterschaftlichen Creditvereins im Königreich Sachsen zu Leipzig erhielt das Anstaltsvermögen aus den Erträgnifssen des Jahres 1900 einen Zufluß von 488 M, sodaß es nunmehr 773 572 Æ beträgt. Dem Amorti sations-Reserve-Konto wurden ferner 35000 Æ zugeführt, wodur dasselbe eine Höhe von 77538 Æ erreiht. Der Saldo des Konto- Korrent- Kontos wird mit 68 148, der Bestand des Wechsel-Kontos mit 577000 und derjenige der Reservefonds (Serie T bis XV1la.) mit 2166 148 (gegen 2091 479 Æ im Vorjahre) angegeben.

Dem Jahresbericht des Zwickauer Brücckenberg tein koblenbau-Vereins für 1900 entnehmen wir, daß die Förd ( insgesammt 707 978 Karren Kohle und die Einnahmen, eins{chl. Bor- trag aus 1899, 4 482 863 M betragen haben. Der Brutto-Uebershuß wird mit 226 819, der Reingewinn mit 406 697 Æ angegeben, und es sollen, vorbebaltlih der Genehmigung der Generalversammlung, davon u. a. als Dividende 50 Æ für jede Aktie gezahlt sowie 4212 K auf neue Rechnung vorgetragen werden. Jn der Bilanz vom 31. De zember v. J. sind, bei einem Kapital von 2700000 Æ, die Reserve fonds mit 435 093 Æ verzeichnet.

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n 0191191

Königsberg i. Pr., 23. März. (W. T. B.) Bei der Oft preußischen Südbahn betrugen im Jahre 1900 in runden Summen: die Betriebs - Einnahmen 5930000, die -Ausgaben 3 240 000 A4, sowie die Rücklagen zu den Fonds, Verzinsung und Tilgung der Obligationen 1 530 000 ff# Gegen das Vorjahr sind die Betriebs - Einnabmen um 648000 und die -Ausgaben um 606 000 A gestiegen. (Vergl. Nr. 70 d. Bl. dritte Beilage.)

Breslau, 23. März. (W. T. B.) Schluß-Kurse. Schles. 349% L -Pfdbr. Litt. A. 97,15, Breslauer Diskontobank 94,60, Breslauer Kreditaktien —,—, Schlefisher Bankv.

Wechslerbank 105,50

[41.00

witzer 200,75, Oberschles. Eis. 121,00, Caro Hegenscheidt Akt. 112,75,

Oberschles. Koks 139,25, Oberschles. P.-Z. 119,50, Opp. Zement

(123,00, Giesel Zem. 114,50, L.-Ind. Kramsta 158,00, Schles. Zement

15420, Sl. Zinkb.-A Laurahütte 209,65, Bresl. Oelfabr.

' Obligat. 95,50, Niederschles. elektr. und Kleinbahngesell- Cellulose Feldmühle Kosel 155,25, Oberlaler ge 119,00, Emaillierwerke „Silefia“ 128,00, Schlesische und Gasgesellschaft Litt. A. —,—, do. do. Litt. B.

77,75, Kol daft 62,00 Bank-Aktien Fleftrizitäts- 196,75 Gd. Gleiwitk, 23. März (W. T. B) Die Bildung eines oberschlesis{en RNobeisen-Syndikats, welhem alle für den Verkauf obers{lesishen Nohbeisens maßgebenden Hochofenwerke bei- getreten sind, ist beute erfolgt. Dasselbe wird sich als Gesellschaft mit beschränkter Haftung konitituteren. : Magdeburg, 23. März (W. T. B.) Zutdckerbericht. Kornzucker 889% ohne Sack 9,90—10,05. Nachprodukte 75% o. S. 7,40—7,80. Stimmung: Ruhig. Krystallzuckder 1. mit Sack