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den Gerichts-Affsessor Geich in Saarlouis zum Amts- rihter in Trier, :
den Gerichis-Affssefsor Preztzell ‘in Köslin zum Staats- anwalt in Bartenstein,
den Gerichts-Assessor Klenßau in Berlin zum Staats- anwalt in Prenzlau,
die Gerichts-Affessoren Schweißer in Beuthen O.-S., Neugebauer in Glaß und Kaempffer in Halle a. S. zu Staatsanwälten in Beuthen D.-S.,
den Gerichts-Assessor Dr. Engelmann in Gleiwiß zum Staatsanwalt in Gleiwiß,
den Gerichts-Asffessor Barnstorf in Naumburg a. S. zum Staatsanwalt in Ratibor,
den Gerichts-Assessor Bauer in Stendal zum Staats- anwalt in Torgau,
den Gerichts-Assessor Dr. Bölefahr in Dortmund zum Staatsanwalt in Naumburg a. S., l Aas Gerichts-Assessor Wessig in Köln zum Staatsanwalt in Essen,
den Gerichts-Affessor Dr. Rindfleisch in Lüneburg zum Staatsanwalt in Duisburg,
den Gerichis-Affessor Dr. Russell in Hagen zum Staats- anwalt in Hagen,
den Gerichts-Assessor Dr. jur. Müller in Düsseldorf zum Staatsanmwali in Wiesbadeu, :
den Gerichts-Assesor Schmidt-Ernsthausen aus Bonn zum Staatsanwalt in Elberfeld,
den Gerichts Assessor Dr. Frings in Krefeld zum Staats- anwalt in Düsseldorf,
den Gerichts-Asessor Dr. Schorn in Köln zum Staals- anwalt in Köln und
den Gerichts-Assessor Dr. von Kraewel in Saarbrücken zum Staatsanwalt in Aachen zu ernennen, sowie
den in den einstweiligen Ruhestand verseßten Beamten, Oberlandesgerichtsräthen Krug in Breslau und Dr. Freiherr von Thermann in Köln, Landgerichts-Direktoren Philipp aus Ratibor, zur Zeit in Breslau, Junghann in Berlin und Dr. Schrader in Frankfurt a. M. den Charakter als Ge- heimer Justizrath zu verleihen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht : dem Ober-Landmesser und Vermessungs-Revisor Christian Textor in Caffel, sowie A ihres Uebertritts in den Nuhestand dem Sekretär bei der Provinzial-Steuer-Direktion Schul in Breslau, den Eisenbahn-Sefretären Hau ck und Schulz in Breslau, Berresheim und Metternich in Köln den Charafter als Rehnungsrath zu verleihen.
Ministerium der öffentlihen Arbeiten.
Verfügung des Ministers der öffentlihen Arbeiten, betreffend anderweite Feststellung der Grenzpunkte zwischen mehreren Eisenbahn-Direktionsbezirken.
Auf Grund des § 1 Absazz 3 der durch den Allerhöchsten Erlaß vom 15. Dezember 1894 genehmigten Verwaltungs- ordnung für die Staatseisenbahnen (G.-S. 1895 S. 11) bve- stimme ich, daß mit dem 1. April d. J.
* a. die Grenze zwischen den Verwaltungsbezirken der Eisen- bahn-Direktionen Berlin und Hannover auf der Strecke Berlin (Lehrter Bhf.)—Stendal von km 240 nah km 31,7 verlegt wird, sodaß die Station Wustermark aus dem Eisenbahn- Dircktionsbezirk Hannover in den Eisenbahn-Direktionsbezirk Berlin übergeht;
h. die Grenze zwishen den Verwaltungsbezirken der Eisen- bahn-Direktionen Halle a. S. und Magdeburg auf der Strecke Halle a. S.—Aschersleben von km 2,8 nah km 10/0 verlegt wird, sodaß die Stationen Trotha und Teicha sowie die Zweigbahn von Trotha nah der Saale aus dem Eisenbahn- Direktionsbezirk Magdeburg in den Eisenbahn-Direktionsbezirk Halle a. S. übergehen;
c. die Grenze zwischen den Verwaltungsbezirken der Eisen- bahn-Direktionen Essen a. Ruhr und Münster i. W. auf der Strecke Wanne—Recklinghausen—Haltern von km 165 nah km 18,0 verlegt wird, sodaß die Station Sinsen aus dem Eisenbahn-Direktionsbezirk Münster i. W. in den Eisenbahn- Direktionsbezirk Essen a. Ruhr übergeht:
d. die Station Schönwalde aus dem Eisenbahn-Direktions- bezirk Breslau in den Eisenbahn-Direktionsbezirk Halle a. S. übergeht und die Grenze zwishen den Verwaltungsbezirken dieser beiden Eisenbahn-Direktionen entsprehcnd verschoben roird.
Berlin, den 26. März 1901.
Der Minister der öffentlihen Arbeiten. von Thielen.
Bei dem Ministerium der öffentlihen Arbeiten sind er- nannt worden: der bisherige Geheime Kanzlei-Sekretär Grimmel zum Geheimen Registrator, der Regierungs-Bausekretär Daust zum Geheimen Revisor, die Regierungs-Sek-etäre Worzewski und Radtke, sowie der bisherige Eisenbahn-Sekretär Mahlo zu Geheimen erpedierenden Sekretären und Kalkulatoren und die Kanzlei-Diätare Hermann Langen und Ferdi- nand Otto zu Geheimen Kanzlei-Sekretären.
Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten. Der Charakter als Hegemeister ist verliehen worden den Förstern E H Adolf Klenner zu Harmerz, Oberförsterei Giesel, Re- gierungsbezirk Caffel, Wilhelm Marcus zu Polle, Oberförsterei Polle, Re- gierungsbezirk Hannover, i Ferdinand Peiter zu Pichelsberg, Oberförsterei Grune- wald, Regierungsbezirk Potsdam, Albert Schneider zu Bobersberg, Oberförsterei Braschen, Regierungsbezirk Frankfurt, Karl Wirth zu Eichkamp, Oberförsterei Grunewald, Regierungsbezirk Potsdam.
Der bisherige Regierungs-Sekretär Friedrich Hane- buth aus Stade und der bisherige General-Kommijsions- Sekretär Friß Backhaus aus Hannover sind zu Geheimen expedierenden Sekretären und Kalkulatoren im Ministerium
der pidherige Geheime Kanzlei-Diätar Stohldreyer ist zum Geheimen Kanzlei-Sekretär in demselben Ministerium er- nannt worden.
Justiz-Ministerium.
Der Rechtsanwalt Reimann in Hultschin ist zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgerihts Breslau, mit Anweisung seines Amtssißes in Hultschin, ernannt worden.
Ministerium für Handel und Gewerbe.
Der bisherige Leggemeister August Hagedorn aus Göttingen ist zum Sekretär bei der Königlichen tehnischen Zentralstelle für Textil-Jndustrie in Berlin ernannt worden.
Ministerium der geistlihen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten. Beranit hung. Die im Jahre 1901 zu Berlin abzuhaltende Prüfüng für Vorsteher an Taubstummen-Anstalten wird am 11. September beginnen. Meldungen zu dersclben find an den Unterrichts-Minister zu richten und bis zum 10. August d. J. bei demjenigen König!:hen Provinzial-Shulkollegium bezw. bei derjenigen Königlichen Regierung, in deren Aufsihtskreise der Be- werber im Taubstummen- oder Schuldienste angestellt oder beschäftigt ist, unter Einreihung der im § 5 der Prüfungs- ordnung vom 11. Juni 1881 bezeichneten Schriftstücke an- zubringen. Bewerber, welche niht an einer Anstalt in Preußen thätig sind, können ihre Meldung bei E des Nachweises, daß solhe mit Zustimmung ihrer Vorgeseßten bezw. ihrer Landesbehörde erfolgt, bis zum 15. August d. J. unmittelbar an mich richten. Berlin .W. 64, den 27. März 1901. Der Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten. Im Auftrage: Kügler.
Dem Privatdozenten in der medizinishen Fakultät der Friedrich-Wilhelms-Üniversität und dirigierenden Arzt im städtischen Krankenhause am Urban zu Berlin Dr. Ernst Stadelmann ist das Prädikat „Professor“ beigelegt worden.
Nichtamfkliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 2. April.
Seine Majestät der Kaiser und König hörten heute Vormittag den Vortrag des Chefs des Militärkabinets, General-Obersten von Hahnke und begaben Sich hierauf zu militärishen Besichtigungen nah Potsdam.
Der Empfang bei der Ober-Hofmeisterin Jhrer Majestät der Käiserin und Königin Fräu Gräfin von Brockdor ff fällt am 4., 6. und 8. April aus.
Mit dem 1. April ist der vortragende Rath im Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten und Konservator der Kunstdenkmäler Reinhold Persius in den Nuhestand getreten, nahdem ihm von Seiner Majestät dem König die aus gesundheitlihen Rücksihten nachgesuchte Dienst- entlassung unter Beilegung des Charakters als Wirklicher Geheimer Ober-Regierungsrath Allergnädigst bewilligt worden ist. Am 27. August 1835 in Potsdam geboren, widmete ih Persius dem Studium des Baufachs, leitete 1864 bis 1867 die Schloßbauten auf der Burg Hohenzollern und trat nah deren Beendigung in den Hofbaudienst, bis er im Jahre 1886 als Konservator der Kunstdenkmäler und vortragender Rath im Kultus-Ministerium in den Staatsdienst übernommen wurdck@ In das neue Amt brachte er eine Fülle von Eigenschaften mit, wie sie nur selten in einer Persönlichkeit vereinigt sind. Vor allem besaß er die für einen Pfleger der Kunstdenkmäler unerläßlihe objektive Pietät für das Ueber- lieferte. Eine ausgebreitete kunstgeshichtlihe Kenntniß und ein ausgereifter Geshmack befähigten ihn, das künstlerisch und historisch Werthvolle von dem minder Bedeutenden zu unter- scheiden, Mit einer vorurtheilsfreien, das Nothwendige, Mögliche und Wünschenswerthe abwägenden Würdigung ver- band er die Gabe, durch Anregen und Vermitteln das Er- reihbare zu sichern, unterstüßt burh eine vielseitige praktische Erfahruna, die er sih durch eine dreißigjährige Thätigkeit auf dem Gebiete des Bauwesens erworben hatte. : j So ausgerüstet, widmete sich Persius mit wvollster Hingabe den mannigfaltigen Aufgaben scines s{wierigen Amtes. Unermüdlih in der Arb-it, hat er durch die ruhige, überzeugende Art seines Auftretens in weiten Kreisen niht nur Verständniß, sondern auch thatkräftiges Interesse für den Shug und die Erhaltung der Kunst- und Baudenkmäler zu wecken verstanden und damit der Denk- malpflege weiter die Bahn geebnet. Die Erhaltung und Wiederherstellung einer großen Zahl bedeutender Baudenkmäler wird seiner Fürsorge verdankt. Unter seiner Leitung ist die Denkmalpflege selbt durch gründlihes Studium der Technik und der Kunstformen vertieft und das Prinzip der Schonung | des Bestehenden an Stelle des stilistishen Purismus immer klarer h. rausgearbeitet worden. Ein besonderes Verdienst hat sih Persius um die Organi- sation der Denkmalpflege in den Provinzen erworben. Wenn diese Einrichtung perhältnißmäßig rash Leben gewonnen und sih ecingebürgeri hat, so ist dies in erster Neihe seiner rein sahlihen Wirkjamkeit und der selbstlosen Hingabe an die Interessen seiner Mitarbeiter zu danken. Auch die Aufnahme und Verzeihnung der vorhandenen Kunstdenkmäler ist durch seine anregende Mitwirkung wescntlich gefördert und dem Abschlusse vier geführt worden. Jn Perfius verliert der Staat niht nur einen hervor- ragend tüchtigen Beamten, sondern auch den erfahrensten
und Anerkennung für fein segensreihes Schaffen begleiten i mit der Verehrung, die er sich in weiten Recila ca ber in den wohlverdienten Ruhestand.
Der Landrath Graf von Westarp ist aus dem Kreise Bomst in gleicher Amktseigenschaft in den Kreis Randow, Regierungsbezirk Stettin, verseßt worden.
Der Regierungs-Affsessor von Aschoff in Potsdam is der Königlichen Regierung zu Wiesbaden zur weiteren dienst- lihen Verwendung überwiesen worden.
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Hansa“, mit dem Zweiten Admiral des Kreuzer-Geschwaders, Kontre- Admiral Kirhhoff an Bord, Kommandant: Kapitän zur See Paschen, am 31. März von Tsingtau nah Hongkong in
See Sagen,
S. M. S. „Hela“, Kommandant: Korvetten-Kapitän Rampold, ist am 31. März in Tsingtau eingetroffen. S. M. S. „Tiger“, Kommandant: Korvetten-Kapitän von Mittelstaedt, ist am 31. März in Hankau und S. M. S. „Weißenburg“, Kommandant: Kapitän. zur See Hofmeier, an demselben Tage in Schiakwan angekommen. Der Dampser „Darmstadt“ mit der abgelösten Besaßung von S. M. S. „Möwe“, Transportführer: Oberleutnant zur See Walter, ist am 30. März in Ant- werpen eingeirosfen und beabsichtigle, heute die Heimreise nah Bremerhaven fortzusetzen.
Danzig, 1. April. Gestern Mittag wurde, wie „W. T. B.“ berichtet, auf der Kaiserlihen Werft das neugebaute Kanonen - boot A getauft. Nach einer Rede des Ober-Werftdirektors, Kontre-Admirals von Prittwiß und Gaffron taufte die Gemahlin des kommandierenden Generals von Lenße das Schiff auf den Namen „Panther“.
Oldenburg. Das Hofmarschallamt hat gestern, wie die „Weser-Ztg.“ berichtet, folgendes Bulletin veröffentlicht:
„Seine Königliche Hoheit der Großherzog hat die Mc jagekur beendet, da die Herzerweiterung dauernd beseitigt und dieselbe seit Wothen, troß großer Spaziergänge und Treppensteigens, niht wieder eingetreten ist. Der Herzklappenfehler ist vollständig kompensiert. Geheimer Medizinalrath Dr. von Rey her. Sanitätsrath Lin ow.“
Reuß ä. L. Seine Durchlaucht dec Fürst ist nah mehrwöchigem Aufenthalt im Auslande gestern wieder nah Greiz zurück- gekehrt.
Deutsche Kolonien.
Der deutsche Theil der Kivu-Grenzregulierungs- Kommission ist, wie das „Deutsche Kolonialblatt“ berichtet, nah einer Meldung des Hauptmanns Herrmann am 17. De- zember v. J. in Usumbura am Nordende ‘des Tanganyika- Sees angekommen und hat dort Standlager bezogen. Die Kommission seßt sich aus folgenden Personen zu- sammen: deutscherseitss aus dem Hauptmann Herr- mann und dem Professor Lamp als Kommissaren, dem Leutnant Fonk T1. als Führer der Truppe, dem Vermessungs- gehilfen Dannert und dem Feldwebel Richter als Hilfskräften; belgischerseits aus Bastian, Kapitän im Regiment der belgischen Grenadiere, und Mercier, Leutnant bei den 2. Lanciers, als Kommissaren, Tilman, Doktor der Naturwissenschaften, und Farineau, Sergeant-Mazor, als Hilfskräften, Nevers, Sergeant, als Führer der Eskorte. Die Belgier wurden erst Ende Januar d. Js. in Usumbura erwartet.
Groftbritannien und Frland.
Der Herzog und die Herzogin von Cornwall und Jork haben gestern Vormittag, wie „W. T. B.“ meldet, an Bord des Dampfers „Ophir“ ihre Reise von Suez nah Aden fortgeseßt. s : E i
Ueber das Befinden Lord Salisbury's ist gestern kein amtlicher Bericht veröffentliht worden. Die Besserung schreitet, wie gemeldet wird, in befriedigender Weise fort.
Jn der gestrigen Sißung des Unterhauses erklärte der Staatssekretär für die Kolonien Chamberlain, die Regierung sei nah eingehender juristisher Prüfung zu dem Schluß gelangt, daß das Necht, Ersazansprüche für die durch den Einfall Jameson's Transvaal zugefügten Schäden geltend zu machen, nicht mit der Annektierung Transvaals auf die britische Regierung über- gegangen sei, und daß die Chartered Company in keiner Weise gejeßlih dazu angehalten werden könne, der britishéèn Re- gierung als Vertreterin der Transvaal-Regierung irgendwelche Entschädigungen anläßlich des Zuges Jamesons zu zahlen. Der Staatssekretär theilte ferner mit, Sir Alfred Milner sei ersucht worden, der Königin des Swazilandes zu sagen, die Swazis sollten sih, solange der Krieg dauere, ruhig und friedlich verhalten. Wenn der Krieg beendet sei, werde man sih an ihren Wunsch erinnern, unter britishem Schuße zu leben. Jn Beantwortung einer anderen Anfrage bemerkte Chamberlain, die Deserteure vom Westafrikanishen Regiment hätten in Cape Coast Castle keinerlei Schaden angerichtet. Sie würden jeßztnah Sierra Leone transportiert. Jm weiteren Verlaufe der Debatte erklärte der Unter-Staatssekretär des Auswärtigen Amts Lord Cranbourne, die Regierung habe die belgische Regierung davon in Kenntniß geseht, daß sie bereit sei, über die Frage der Zuckerprämien aufs neue in Unterhandlungen einzutreten, und habe um gewisse vorläufige Mittÿyeilungen ersucht. Weitere Angaben könnten zur Zeit niht gemacht werden. Hicrauf brachte Labouchère cine das Abgeordneten- Privilegium ‘betreffende Frage vor, indem er unter stürmischer Heiterkeit erklärte, der Erste Lord des Schaygsamts Balfour babe kein E im Dane zu sißen, da er vor seiner Wieder- anstellung bei Beginn der Regierung des Königs fich zunächst hätte wieder wählen lassen müssen. Der Vertreter des Sprechers entgegnete, es sei jeßt zu spät, auf die Säche vom Gesichts- punkt des Abgeordneten-Privilegiums aus einzugehen. Wenn die Frage wirklich aufgeworfen werden sollte, müsse das vor Gericht geshehen. Das Haus genehmigte dann die zweite
für Landwirthschaft, Domänen und Forsten und
Pfleger. der Schäße unserer künstlerishen Vergangenheit. Dank
Lesung der Bill, welche bestimmt, daß eine erneute Ernennung
des Jnhabers eines von der Krone beseßten Amtes beim Tode des Souveräns nit S sein jfolle, mit 155 gegen 72 Stimmen. Das Gefeß hat rückwirkende Kraft und wird demnach auch für diejenigen Personen zur Anwendung ge- langen, welche Aemter unter der Königin Victoria erhalten eris Der Staatssekretär des Jnnern Ritchie erklärte im
E des NE Los, daß Allerhöchstderselbe seine Rechte, soweit sie bei dem Geseß in Frage kämen, dem Hause zur Ver- fügung ftelle.
Frankreich.
Der Minister-Präsident Waldeck-Nousseau leidet, wie „W. T. B.“ erfährt, an einem Halsgeshwür und mußte auf den Nath des Arztes gestern Vormittag das Bett hüten.
Dér sozialistifche Deputirte Jaurès erklärt in der „Petite République“, er werde auf dem Lyoner Sozialisten- Kongreß beantragen, daß ein Sozialist nur dann in ein Kabinet eintreten dürfe, wenn wmindestens zwei Drittel der Parteidelegirten zustimmten.
In Lyon is es am Sonntag Abend nah einem Vor- trage des fonservativen Abgeordneten Lerolle über das Vereins geseß zwishen Nationalisten und Sozialisten zu einer Rauferei gekommen. Die Polizei Mie ein und nahm ete Verhaftungen vor, die zjedoch nicht aufrechterhalten wurden.
Rußland.
Der kommandierende General des TI. turkestanischen Armee-Korps und Chef des transkaspischen Gebiets, Gencral Boguljupow ist, wie „W. T. B.“ aus St. Petersburg erfährt, zum kommandierenden General des V. Armee-Korps und der Chef der 3. Garde - Jnfanterie - Division, General Weiß zum kommandierenden General des XVY. Armee-Korps ernannt worden.
Portugal.
Den Pariser Blättern wird, dem „W. T. B.“ zufolge, aus Lîtssabon gemeldet, daß der Buren-General Piennaar in Thomar mit lebhaften Sympathiekundgebungen auf- genommen worden sei. Eine zahlreihe Volksmenge habe ihn L usen auf Krüger und die Unabhängigkeit Transvaals
egrüßt.
Serbien.
_Dem „W. T. B.“ wird aus Belgrad gemeldet, die be- vorstehende Verfassungs änderung mache einen Wechsel im Minister-Präsidium nothwendig, da der jeßige Minister-Präsident als hoher Berufsbeamter mit den einzelnen Parteien keine rehte Fühlung habe. Wie verlaute, werde das Minister-Präsidium auf den bisherigen Minister des Aus- wärtigen Dr. Wuitsch übergehen. Der bisherige Minister- Präsident Jwanowitsch, der auch Justiz-Minister sei, werde zum P EEA des Kassationsh ofes ernannt werden. Für den Posten des Justiz-Ministers sei der Sektions-Chef Stamenkowitsch auser g dog
Bulgarien.
Durch einen Tagesbefehl des Kriegs-Ministers ist, einer Meldung des „W. T. B.“ aus Sre mblae dem aktiven Militär die Betheiligung an der Thätigkeit des macc- donishen Comités bei Verlust der Charge und sofortiger Entlassung verdoten worden. Angeblich sollen einige O ffiz iere, die sich dennoch für das macedonishe Comité angemeldet hatten, entlassen worden sein. Die Zivil-Verwaltung soll für die Staatsbeamten ein ähnlihes Verbot planen.
Asien.
Dem „Reuter'shen Bureau“ wird aus Schanghai vom 31. v. M. berichtet, es verlaute aus chinefisher Quelle, daß der Hof unverzüglich ein Edikt erlassen werde, in welchem sein Entschluß, das Mandschurei-Abkommen nicht zu rati- fizieren, b:kannt g-geben werde. Ferner verlaute, die Negierung beabsichtige, den Prinzen Sa zum Minister und den Prinzen Tsching zum Unter-Staatssekretär des Auswärtigen zu ernennen.
5 Den Londoner Blä:tern wird aus Peking vom gestrigen Tage gemeldet, der Kaiser von China habe dem Kaiser von Rußland die Antwort auf das Ersuchen der russischen Regierung, das Mandschurei-Abkommen zu unterzeichnen, uUberjandt. Der Kaiser führe aus: wenn die Suprematie Chinas über die Provinzen verloren çehe, so würden die anderen Mächte ermuthigt, dem Beispiele Rußlands zu folgen, und ersuche den Kaiser dringend, das Gebiet zurückzugeben und China gegenüber wohlwollend und rechtlich zu handeln.
__ Die „Agence Havas“ berichtet aus Peking, mit Rüc& nt auf den Ga’ g der Verhandlungen, welcher eine baldige Erledigung erwarten lasse, sei die Abreise des französischen Ge- sandten Pichon bis zum Eintreffen des Botschafts-Sekretärs Beau verschoben worden, welcher sih am 7. April in Marseille einschiffen werde.
Der „Kölnischen Zeitung“ wird aus St. Petersburg gemeldet, daß in der Mandschurei in der Umgegend von Tschangthufu neuerdings wieder Unruhen durch Räuber- banden, marodicrende chinesishe Soldaten und Boxer hervor- gerufen worden seien. Der General Baron Kaulbars habe die Militärposten auf der Eisenbahnstree von Charbin bis Tschangthufu verstärken lassen und den General- Gouverneur, General Grodekow ersuht, ihm größere Truppenabthe;lungen nah Charbin zu senden, da im Früh- jahr ein allgemeiner Wiederausbruch der Boxerbewegung er- wartet werde. Die gesundheitlichen Verhältnisse in Tsitsikar jeien infolge Umherliegens zahlloser Leichen getödteter und Pungers gestorbener Chinesen und Mandschuren fehr ungünstig. Die russishe Garnison habe es in der Stadt nicht mehr aus- halten können und außerhalb derselben auf der Höhe ihr Lager aufshlagen müssen.
Die Londoner „Daily Mail“ erfährt aus St. Peters- bura vom 31. v M., in Korea scheine die Unruhe zu wachsen. Jn der Grenzïadt Samsu hätten 200 bewaffnete Chinesen elnige Koreaner auf koreanishem Gebiet angegr!ffen und viele Häuser niedergebrannt bezw. geplündert. Schließlich seien die Angreifer zurückgeworfen worden.
Li Afrika.
__Die „Times“ meldet aus Middelburg, daß im Hinblick auf das Herannahen des Winters eine allgemeine Nordwärts- bewegung der Buren nah dem Buschveldt stattfinde, daß aber an. beiden Seiten d.r Bahnlinie herumshwärmende Abtheilungen zurückgeblieben seien. s
Kunft und Wissenschaft.
Der gestrigen Eröffnung der in Stuttgart tagenden Ver- sammlung der Deutschen Meteorologischen esellschaft wohnte, wie „W. T. B." meldet, Seine Majestät der König von Württemberg bei. Ferner waren als Vertreter der Regierung der Minister des Innern von Pischek und der Finanz-Minister von Zeyer zugegen. -Die Begrüßungsrede hielt im Namen des Statistischen Landesamts der Direktor von Zeller. Der Vorsitzende, Direktor des Berliner M ORE Gen Instituts, Geheime Ober- Regierungsrath, Limielor Dr. von Bezold, dankte dem König für sein Erscheinen.
ierauf hielt der Hofrath Perntner- Wien einen Vortrag über Wetterschießen. Der König hat die Theilnehmer an der Ver-
sammlung für heute in das Palais „Wilhelma“ als Gâste geladen.
Die von dem VII. Internationalen Geographentage ernannte permanente seis8mologische Kommission wird, wie »Petermann's Mittheilungen“ melden, in den Tagen vom 11. bis 13. April in Straßburg i. E. zu ihrer ersten Ver- sammlung zusammenzutreten. Gegenstände der Berathung sind: Wahl der Geschäftsleitung , Fest)eßung der Aufgaben der Kommission und Bestimmung von “Zeit und Ort der nächsten Konferenz der permanenten Kommission und vorläufige Sestseßung ihres Programms. Beabsichtigt ist die Gründung einer internationalen feismologischen Sozietät, zu welcher der Geographenkongreß bereits seine Zustimmung gegeben bat. An den Nachmittagen werden Berichte über die seismishe Thäligkeit in den verschiedeuen Ländern erstattet, Instrumente vorgeführt und besprochen und theoretische Vorträge gehalten werden. S
Theater und Musik.
Neues Theater.
: Das Gastspiel desSchlierseer Bauern -Theaters wurde gestern mit Hans Neuéèct's Volfsstück „Lieserl von Stliersee“ eröffnet welches von den früheren Vorstellungen dieses Ensembles im Belle-Alliance- Theater noch in bester Erinnerung sein dürfte. Auch diesmal mate das einfahe Stück mit seinem dem Volksleben entnommenen, bald ernsten, bald humorvollen Inhalt den gewohnten fesselnden und erbeiternden Eindruck und erfuhr seitens des gut beseßten Hauses eine recht freund- liche Aufnahme. Das frische, flotte Zusammenspiel der Mitwirkenden, von denen feiner aus dem Rahmen des Ganzen herausfällt, trug nit wenig zu diesem Erfolge bei. Die Nollenbeseßung war die frühere, bereits an dieser Stelle besprohene. Jm Vordergrunde stand auch diesmal wieder Herr Xaver Terofal, dessen urwüchsige Komik stets \o zwanglos und natürlich in die Erscheinung tritt, daß sie die Zu- sauer unwiderstehlich mit sich fortreißt. 4
Konzerte.
Das gestrige Konzert zum Besten des Pensionsfonds des Berliner Philharmonischen Orchesters unter Arthur Nifkisch’s Leitung in der Philharmonie {loß, wie in jedem Jahre, die Reihe der großen Konzertveranstaltungen dieser Künstler-Ver- einigung würdig ab. Jm Mittelpunkt des Interesses standen Professor Joachim und Frau Norman-Neruda, der bedeutendste Geiger und die bedeutendste Geigerin der Gegenwart, welche das Doppel- kfonzert in D-moll für ¿wei Violinen von Bach in \olcher Vollendung vortrugen, wie es wohl selten gehört worden ist. Das Publikum ruhte \chon nach dem zweiten Satze nit eher, als bis das herrliche Largo wiederholt wurde. Später spielte Frau Norman-Neruda noch allein das E-moll-Konzert von Mendelssohn in der ihr eigenen genialen Weise. Zwischen den beiden genannten Programmnummern kam eine Orchesternovität zu Gehör, und zwar „Früh lingsfeier", eine von dem Direktor der “Sing-Akademie, Herrn Georg SGMhu- mann fomponierte Konzert - Ouvertüre, welhe der Genannte auch selbst leitete. Das Tonwerk, welches nit allein die Stimmung der auf der Höhe des Blühens befindlihen Natur sondern vielmehr au den Jubel des auf der Höhe des Seins befind- lihen Menschen \{ildern \oll, bekundet eine ret erfindung8reibe Phantasie ihres Schöpfers und drückt im Ganzen das Gewollte, wenn auch nicht mit neuartigen Mitteln, recht verständlih aus. Den Se(bluß des Abends bildete das bekannte Virtuosenstück der Dirigierkunst des Herrn Nikish, die Symphonie pathétique von Tschaïkowsty, deren Ausführung, wie stets, dem Orchester und seinem Leiter stürmischen Beifall eintrug. E
Am Montag v. W. erzielte die Sängerin Fräulein Lisa Bura- meter iîn einem in der Sing-Akademie mit Herrn Friedri Nigali (Klavier) gegebenen Konzerte einen freundli thre woblflingende Altstimme kam in älteren und modernen Gesängen zu voller Wirkung, und auc die natürliche Art ibres Vortrages trua ibr iel Beifall ein; nur die Aussprache ließ bisweilen etwas zu wünscen. Herr Niggli führte die Begleitung aus und ließ \ich außerdem auch als Solist hören. Seine Vorträge litten aber stark unter einer gewissen Unklarheit und Oberfläcblichteit, wodurch beispieläweise aus Schumann's „Carneval“ der-poetische Hauch vollständig verbannt wurde Dies mußte um so mehr verwundern, als Herr Niggli sich bei seinem
Anfang März im Saal Bechstein veranstalteten Komvositions
7 4 S
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m Erfolg
Abend als ein Musiker von gediegener Bildung und beahtenswerthem Schaffensvermögen gezeigt hatte. — Ebenfalls am Montag veranstalteten die Herren E. Howard Jones (Klavier) und Sam Grims\on (Violine) im Saal Bechstein gemeinschaftlich ein Konzert, zu welbem sich eine zahlreiche Zuhörerschaft eingefunden hatte. Die jungen Künstler brahten zu Anfang die bereits oft gehörte Violinsonate in D-mol] (op. 108) von Brahms zu Gehör, ohne jedo das formvollendete, fein- sinnige Werk genügend erschöpfen zu können. Besonders ließ der Violinist manches zu wünschen. Herr Grimson besißt zwar, in Anbetrachbt seines jugendlichen Alters, eine bereits ziemli gut entwickelte Tecbnik und sichere Vortragsweise, müßte jedoch leßterer noch mehr Leben und Wärme einzuflößen suchen, um für sein Spiel wirkli interessieren zu können. Herr Jones bot dagegen mit der Wiedergabe des Präludiums und der sih daranscließenden Fuge in D-dur von Bac-d'Albert eine sehr annehmbare Leistung. Sein großer, kraftvoller Ans{laag {uf im Verein mit einer sicheren, gleihmäßia abgerundeten Technik und tiefemPfundenen Auffassung ein reizvolles Tongemälde. aanz im Geiste des großen Schöpfers. Ebenso fesselnd war die Wiederaabe der E-dur-Sonate (op. 109) von Beethoven, welche dem jungen Virtuosen reihen Beifall einbrahte. Die Klavierbegleitung zu den einzelnen Violinfoli lag in der siheren Haud des Herrn Heniot Levy.
Die Damen Maria Lesemann (Gesang) und Helene Fürst (Violine) ließen \sich am Dienstag im Konzertsaal des Römischen Hofes hören. Die Erstgenannte hat noch manches zu lernen. Si besißt cine kleine, ganz woblklingende Stimme; die Bebandluna d Tons und der Aussprache, sowie die ganze musikalishe Auffassun und finngemäße Wiedergabe der Lieder steht noch niht auf der Höhe Die Leistungen der Geigerin bekundeten zweifellos Begabung: ein weicher, melodisWer Ton, eine sihere und graziöse Bogenführung saubere Technik und gutes musikalisGes Empfinden sind ihr eigen. Alle diese Vorzüge véreinigten \sih zu einem äußerst svmpatbischen Gesammteindruck. Die von ihr vorgetragene Sonate von Händel (A-dur), welche ebenso wie die Lieder in Frau Henriette Bielen - berg eine gute Begleiterin fanden, war eine recht erfreuliche Leistung. Zum Besten des Ferienheims in Wernigerode fand an dem selben Abend in der Stadtmissionskirhe ein Woblthätig- keits-Konzert unter Mitwirkung ausgezeihneter künstlerischer Kräfte statt. Fräulein Böhnish sang mit zwar nicht großem, aber in allen Tonlagen ansprechendem und ausgeglihenem Sopran die Arie aus Graun's „Tod Jesu“: „Singt dem göttlichen Propheten“ mit voran- gebendem Recitativ besonders ausdrucksvoll. Fräulein von Türckbeim ließ in den Arien „Hochgelobter Gottessohn* von Bach und „Wie seh’ ih Dich, mein Jesu, bluten“ von Franck ihren fonoren Alt prächtig erklingen, und Herr Hofprediger Keßler wußte in Arien von Bach und Pergolesi seinem Cello weihe, gesangvolle
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des Kirchenhors bon St. Marien und St. Nicolai unter Herrn POeOe Krause's Leitung» Wie weich ‘ist der Tonansaßz bei den Knaben, und was für Klangwirkungen erzielt der Dirigent mit diesen Kinderstimmen im „Crucifixus“ von Lotti und im „Dialog“ von Becker! Daß er hierin die Frage der Maria von Knaben ausführen ließ und nit, wie sonst üblich, von einer Altistin, s{wähte das etwas theatralishe Gepräge dieser Komposition auf das glücklihste ab. Herr Grabert hatte das Orgelspiel übernommen. i
: Frau Nellie Kauffmann-Kendall gab am Mittwoch im Beethoven-Saal einen Klavier-Abend, der nur wenig Interessantes bot. Im Ganzen zeigte das Spiel der Dame eien zu unbestimmten Charafter, und so blieb auch Beethoven's „Mondschein-Sonate“, deren legter Saß mit seiner Leidenschaft männ- liche Kraft verlangt, ohne tiefere Wirkung. Im weiteren Verlauf des Abends gab ihr Spiel auc binsihtlich der Technik und des Vortrags zu einigen Ausstellungen Veranlassung. Die kleine Schaar der ¡Pihbrer war jedoch dankbar und spendete reihen Beifall. — Gleichfalls am Mittwoch veranstalteten die Herren Oskar Noë (Tenor) und Benno Schuch (Violine) im Saal Bechstein ein Konzert, bei welhem Herr Leo Schratten holz den Klaviervart übernommen hatte. Der leßtgenannte Künstler eröffnete zunächst durch die gute Technik und feinsinnige Auffassung bekundende Wieder- gabe der Sonate in A-dur (op. 100) von Brahms die Reibe der Vorträge. Herr Noë, welcher sich alsdann hören ließ, besint eine recht kräftige, in der Höhe jedo etwas gepreßt und in der Tiefe bisweilen flach klingende Stimme. Seine gesangliche Technik konnte sonst aber befriedigen, au zeigte sein Vortrag bei redt deut- licher Aus]prahe musikalisches Empfinden. Herrn Schuß's Violin- |ptel liey hinsichtlih der Reinheit noch zu wünschen; auch fiel stellen- weise etne etwas scharfe Tongebung auf. Im übrigen verfügt er jedoeh über ein bemerkens8werthes technisches Können, und auch sein Ausdrucksvermögen is im allgemeinen befriedigend. — Ein im Römischen Hof von Frau Johanna Shhrader- Nöôthig (Sopran) und Herrn Franz Stahr (Violine) an dem- selben Abend veranstaltetes Konzert war nur von einer kleinen Zu- hörerzahl besuht. Die Dame verfügt über eine im allgemeinen gut- ges{ulte Stimme, „die aber nur angenehm berührt, wenn sie nit forctert wird. Bei den Liedern „Mainaht®* von Brahms und „An die Leyer* von Schubert gab l an Ausdruck und Empfinden das Beste, und es wurde ihr freundliher Beifall zu theil. Herr Franz Stahr spielte mit ziemli vorgeschrittener Technik eine Ballade und ein Konzert G-moll für Violine eigener Komposition. Beide Stücke waren musikalisch recht unbedeutend, gewannen aber durch die gewandte Vortragsweise des Künstlers. — Der Abschieds-Abend des „Ude l- ckuartetts*, welcer gleichzeitig im Saal Bechstein stattfand, erhielt die zahlreihe Zuhörershaft während seines ganzen Verlaufs in frober Stimmung. Namentlih waren es au diesmal die trefflichen Leistungen des Herrn Professors Udel, welche stürmischen Beifall her- vorriefen. Die Künstler wurden; wie stets, zu mehrfachen Wieder- holungen ihrer launigen Liedervorträge veranlaßt.
i Am Donnerstag spielte die Pianistin, Fräulein Therese Pott aus Köln (Klavier) im Beethoven-Saal mit dem Philhar- monishen Orchester das D-moll-Konzert (op. 70) von Nubinfstein
sowie das Konzert in D-dur (op. 17) von Saínt-Saëns. Die Künstlerin, eine Schülerin Pauer's, verfügt über einen namentlich im Piano {chönen Anschlag, welcher im Forte fraftvoll, aber leiht zu hart wird. Ihre Technik is bereits weit vorgeschritten, wie dies namentlich im RNubinstein’shen Konzert si zeigte ; daß dieselbe aber nicht absolut zuverlässig ist, trat in der As-dur-Ballade von Chopin deutlich hervor. „Winterszeit“ (Nr. 1) von Schumann und ein „Lied ohne Worte“ von Mendelssobn gefielen dem nicht eben zahlreichen Publikum besonders. Bis auf die stellenweise nicht ganz reine Tongebung der Hörner im ersten Saß des Konzerts von Saint-Saëns begleitete das Orchester _ unter Musikdirektor NRebi&ek's Leitung vorzüglich.
In der Sing-Akademie gab am Donnerstag der Geiger, Pro- fessor Johann es Miersch sein zweites Konzert in dieser Saison vor gut beseßtem Hause. Der bedeutende Virtuose bewies auch dies- mal wiederum fein bereits an früherer Stelle eingehend gewürdigtes Können. ; weise, a (
__ Vollkommener in Ton und Vortragsweise, als der ge- nannte Künstler die A-dur Sonate von Händel und drei Piècen von Bach (aus den sechs Sonaten für Violine allein) spielte, könnte die Wiedergabe dieser Tonwerke kaum gedacht werden. Gleich vollendet wurden das im großen Stile angelegte Adagio aus dem 9. Violin - Konzert von Spohr und die glänzende Polonaise von Wieniawski zu Gehör gebracht. Von großer Wirkung waren auch der gegen Ende hin vorgetragene Gesang für die G-Saite der Bioline von D. Flörsheim und eine an die Technik große Anforderungen lende, von dem Ausführenden selbst komvonierte Konzert Polonaise. _Beifall dankte dem Künstler f n gebotenen Genuß und aßte ihn zur Wiederbolung zwei er bvier-Abend des Herrn Conrad Ansorge, dessen ramm namentli am Freitag den gesullt. Herr und fesselte durd %Yortrage d zuschende Zubörerschaft bis zum letzten 2 )ebung verdient die vom Vortragenden aus Beethovens „An die ferne und duftig gespielt wurde, jelten gut gespielte Cis - moll - Nocturne vor ‘bopin Im Saal Bechstein trug an diesem Abent Je Altistin aus Frankfurt a. M., Fräulein Minna Weidele, mebrere Lieder von Schu- mann, Schubert, Brahms, Nichard Strauß: 1 J re zwar nit jehr große, aber im allgemeinen gut ausgeg nen angenehmen, sympatbischen Klang, auc zeiate ib Verständniß. Stellenweise, besonders in Sd und -Leben“, sowie bei der Wiedergabe der mißte man jedoch Temperament und 6
V1 254 Y Ap Dep L Ì y Begleitung war bei Herrn V. Bos in
2 E E Im Königlichen Overnhaust F O, ci A Per „Samlon und Valitla è ft o N b fY iglihenSchauspielk
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as von Dr. Juliut E d „El aus Straßburg, welches in der Zeit vom |1
Berliner Theater ein Gastspiel geben wird, b: regelmäßigen Aufführungsabende im Straßburger Stadtthbeat Dort ver- anstaltet es alle Jahre eine Reibe von Vorstellunaen darunter jedesmal mehrere Erstaufführungen. Es verfügt über einen reien Fundus von gediegenen Kostümen und Negquisiten und ist, obwobl niht subventioniert, finanziell fest gegrün Seine Königliche Hobeit der Großherzog von Baden und der Sta r Fürst zu Hobenlobe- Langen burg haben die Vorstellungen i caßzburg wiederholt besucht. Im Thalia-Theater bleibt er Kadettenvater“ auch über die Viterfeiertage auf dem Repertoire. verabschiedet sih das Ensemble in demselben Stüd, n au@wärtigen Gast- spielverpflihtungen nahzukommen.
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zie dem ,W. T. B.° aus Hamb
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E durg gemeldet wird, ereignete sih im dortigen Stadt-Theater bei der gestrigen Auffübruna von Wagner's Oper „RNienzi“ im dritten Aft durch Bruch eines Quer- balkens der bedauerlihe Unfall, daß der Darsteller der Titelrolle, der Sanger Birrenkoven, mit dem Pferde in die Versenkung stürzte. Vie Vorstellung wurde abgebroche1 Birrenkoven bat nur
Tône zu entlocken. Den höchsten Genuß aber gewährte der Gesang
eine leihte Verleßung am Arm erlitten.