1901 / 101 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 30 Apr 1901 18:00:01 GMT) scan diff

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E D P E E R E E E G E L R RE E A L I

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Breslau.

die Linen Jahresberichte zu verarbeiten, sowie auf A en Nathschläge bezüglich der Gründung von Fürforgevereinen zu ert L Nah einem von dem Schriftführer dieser Zentralstelle, Dr. Rosenfeld, bearbeiteten überfihtlihen Berichte sind neben dem Berliner Verein (vom Jahre 1827) der 1877 gegründete Verein für Berliner Stadt- mission, die Evangelish-KirhlicheVereinigung und die Fürsorgekommission der jüdischen Gemeinde thätig gewesen. Ferner bestehen in der Provinz r locteverrhes für entlassene Strafgefangene “in Brandenburg a. H.,

cesfow, Kottbus, Franksurt a. O., Guben, Oderberg (Mark), Pots- dam, Schwedt a. O. und Bru. Doch sollen in sämmtlichen Orten, in denen si größere Strafanstalten befinden, wie in Sonnen=- burg, Luckau, Prenzlau, Landsberg a. W. u. a., Fürsorgevereine ins Leben gerufen werden. Von den einzelnen Vereinen ist im Jahre 1900 eine überaus sfegensreihe Thätigteit entfaltet worden. So hat der Berliner Verein allein 3494 entlassenen Strafgefangenen Arbeit nachgewiesen; eine eigene- Frauenabtheilung widmete sih der Familienfürsorge. E fatholishe Abtheilung hatte 91 . Strafentlassene in Pflege. Der Verein für Berliner Stadtmission unterstüßte 400 männlihe Personen; 61 von ibnen fanden in dem Johanniterstraße 5 eingerihteten Asyl Unter- kunft, wo fie in der Tabadckindustrie beschäftigt wurden. Die Evangelis - tirchliche Vereinigung unterstüßte 188 Personen und gab dafür 1498 aus. Die Thätigkeit der Fürsorgekommission der jüdishen Gemeinde erstreckte sich auf 121 Perfonen und Familien. Dem Kottbuser Verein wurden aus den verschiedenen Anstalten 134 Personen überwiesen; von 69 Personen, welche Arbeit suchten, erhielten 90 solhe nahgewiesen. Der Frankfurter Verein hatte 32 Bestrafte in ege: der Gubener Verein verschaffte den sich aus den verschiedenen

nstalten Meldenden, soweit sie in Guben verblieben, Arbeit. Die Zahl der vom Potsdamer Verein unterstüßten Personen betrug 118; in Brandenburg a. H. wurden ‘von dem dortigen Verein im Berichts- jahre 41 Strafentlassene unterstüßt. Die Zentralstelle, deren Vor- fißender der Wirkliche Geheime Ober-Justizrath Dr. Starke ist, er- halt zunäst für die Jahre 1900 bis 1902 aus dem Zinsenfonds der dem Ministerium des Innern unterstellten Strafanstalten und Ge- fängnisse einen jährlihen Beitrag von 1200 zur Deckung der Ge|chäftsunkosten.

Die hundertjährige Wiederkehr der Uebersiedelung I. G. Fichte's von Jena nach Berlin (3. Juli 1799) hat der „Philosophischen Gesellschaft zu Berlin“ Anlaß gegeben, dem Gedanken der Er- richtung eines Denkmals für den großen Denker, den edlen Menschen und den begeisterten Patrioten in der Neichshauptstadt näher zu treten. In Berlin hat Fichte im Winter 1807 bis 1808 die „Reden an die deutsche Nation“ gehalten; er hat zur Gründung der Universität in Berlin mit Rath und That beigetragen und- die vaterländishe Begeisterung, die das Heldenzeitalter der Befreiungskriege kennzeichnet, dur sein mächtiges Wort entflammen helfen. Ein Denkmal für ihn wird souach ein Denkmal der Gesinnung fein, welhe die Wieder- herstellung der deuts{hen Nation aus tiefem politishen Verfall bewirkt und die Errihtung des Deutschen Reichs für die geeinigte Nation vorbereitet hat. Ein Comité, an dessen Spitze die Herren Frefelor Dr. A. Döring, Professor Dr. R. Kehrbah, Professor Dr.

. Lasson und Dr. Ferdinand Jakob Schmidt stehen, ist in der Bildung begriffen. L

Der Verein zur Förderung der Kunst veranstaltete am

Freitag v. W. imBürgersaale des Nathhauses einen „Wilhelm

aabe- Abend“, der zum e hatte, das Publikum vor dem im Me bevorstehenden 70. Geburtstage des Dichters noch einmal mit

ärme auf ihn hinzuweisen und zum Lesen seiner Werke anzuregen. Eingeleitet wurde der Abend durch einen an Stelle des erkrantten Verfassers von Dr. Rose verlesenen Vortrag von Adolf Bartels, in welhem derselbe das deutsche Volk in herzlichen Worten auffordert, diesen „deutshesten Dichter“, wie er ihn nennt, ganz kennen und voll würdigen zu lernen. Eine Auswabl ernster und heiterer Abschnitte aus dem „Hungerpastor“, der „Chronik der Sperlings8gasse“ und dem „Horacker", sowie mehrere sinnige Gedichte wurden von Dr. Gustav Manz in wirkungsvollster Weise zum Vortrag gebracht. Dazwischen sang Fräulein Irma Harden

einige kleinere Lieder, komponiert von Eugen Hildah und Jossá Vianna | ber- Graf ß V f- 4 da Motta nah Dichtungen von- Raabe, welche großen Beifall fanden. j trage Seiner Majestät des Kaisers und-Königs an die | chemische Fabrik „Electron“ in Griesheim, an die Fabrik chemischer

Wetterbericht vom 30. April 1901, 8 Uhr Vormittags.

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| rihtung |

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station

Neeres

eiter. 3 Akten

Temperatur in Celfius.

Barometerst 1

Stornoway . | Blackfsod. . . | Shielbs . . . | S Ssle d'Aix . | - | Pas... - |— 3 Vlissingen. . | 762,3 j 3 Aufzügen e ck WES von H. hristiansund | 767,1 Skudesnaes . | 765,8 Skagen ... | 765,8 Kopenhagen . | 763,0 Karlstad. . . | 768,9 |9 Stockholm . | 768,8 |9 2\wolkenlos Wisby. . . . | 767,5 {SO 4\wolkenlos Haparanda . | 774,7 \Windstille [wolkenlos Borkum . . .| 763,4 2|wolkenlos Keitum 762,8 | 2|bedeckt Penn ä l SOON 9 2|bedeckt winemünde | 760,7 |9 2 heiter

Nügenwalder- 762,0 | 2\wolkenlos

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762,2 3'bedeckt Karlsruhe . . | 763,1 3|bedeckt München . . | 762,2 6'bededckt Pes és - | e. ¿4 7700 4heiter 9,6 766,4 1|\wolkenlos 11,6 Ein Marimumliegt über Lappland, über Kontinental- Europa ist der Luftdruck gleihmäßig vertheilt; ein Minimum von unter 755 mm liegt südwestlich von Frland. In Deutshland ist das Wetter, außer im ordosten, trübe und meist ziemlich kühl. Meist trübes, im Westen und Süden wärmeres Wetter, vielfa mit Regen, wahrscheinli. Deutsche Seewarte.

Freitag:

Theaters.

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Maire.

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Shakespeare.

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(1. Abend: Freitag,

| Königliche Schauspiele. Mittwoh: Opern- 113. Vorstellurg. ; von Windsor. von Otto Nicolai. nach William Shakespeare's gleihnamigem Lustspiele. Tanz von Emil Graeb. Schauspielhaus. 116. Vorftellung Macbeth. Trauer- spiel in 5 Aufzügen von William Shakespeare. Nach der Schlegel-Tieck {en Uebersetzung. Anfang 74 Uhr. T Donnerstag: Opernhaus. 114. Vorstellung. Hänsel Märchenspiel in Engelbert Humperdinck. Text von Adelheid Wette. Zum E Male: r einem Vorwurf des A. Kollmann) Pogel. Anfang 74 Uhr. Schauspielhaus. Lustspiel Anfang 7X Uhr. Opern - Theater. 8 Uhr: Wohlthätigkeits - Vorstellung. Die Komische Operette mit Linz 3 Akten von Meilbac und Halévy. C. Haffner und Richard Genée. von Emil Graeb. Der Billet-Verkauf Königlichen Schauspielhause statt.

Deutsches Theater. Mittwoch: Cyrano von Anfang 73 Uhr.

Donnerstag: Der Biberpelz.

oŒœnmoutag.

Mittwoch: D’r Herr Maire. Donnerstag: D’r Herr Maire. Freitag (34. Abonnements-Vorstellung) : D'’r Herr

Schiller-Theater. Gastspiel von Ferdinand Bonn. von Venedig. Lustspiel in 5 Akten von

Donnerstag, Abends 8 Uhr: Faust, 11. Theil. as Neich der Mütter.)

Abends 8 Uhr:

(2. Abend: Faust's Tod und Erlösung.)

Theater des Westens. Mittwoh: Der Digerne ogoon, onnerstag: Die weiße Dame. eitag und Sountag: Lehmann und Herr Emil Fischer.)

A. F. „Zur Kriegs8zeit Ls China* hatte Dr. Georg Wegener feinen fürzlih im Theatersaale der „Urania“ (Tauben- straße) vor einèr großen a I gehaltenen Vortrag benannt. Dr. Wegener traf im September v. I. gleichzeitig mit dem General- A LaNMEN Grafen von Waldersee auf der Rhede von Taku ein.

r war dann an der Expedition von Paotingfu betheiligt, machte den kühnen Zug des Majors von Foerster zu den Gebirgen des Westens und der Großen Mauer mit und war Augenzeuge der bei Tsching- fwan bon den Deutschen gezeigten Tapferkeit. Im November und Anfang Dezember befand er sich in Peting, dessen dem Europäer bis dahin LrjGlossenen Theile, namentli die verbotene - Stadt und den Himmelstempel, er besuchte und soweit als thunlih auf der photo- graphischen Platte festhielt. Jn der zweiten Hälfte des Dezember verließ der Reisende Petschili, um von Schanghai aus an der Fahrt des deutschen Dampfers „Sui-hsiang“ auf dem Yangtsckiang theil- zunehmen, dessen Aufgabe es war, festzustellen, ob es möglich jei, die sogenannten „Gorges“, d. i. die Stromschnellen des Yangtse oberhalb I-tschang, zu forcieren. Der unglücklihe Ausgang diesesWersuchs, der Verlust des Schiffes am 27. Dezember, nöthigte Dr. Wegener zur Rückkehr nah Schanghai, doch it ohne noh einige dér s{önsten Partien am oberen Yangtse seiner Photographien-Mappe einverleibt zu haben. Ueber alle diefe wechselvollen- Ereignisse und Erlebnisse berichtete der Vortragende in freier, flotter und humorvoller Rede unter Begleitung zahlreicher, vom Bildwerfer mit bemerkenswerther Präzision (nämlich vom Vortragenden felbst dirigiert) vermittelter Ansichten von Land und Leuten. Besonders werthvoll wurde der seine Hörer fast zwei Stunden fesselnde Bortrag durch die allgemeinen Betrachtungen und Urtheile, zu denen \ich der Redner auf Grund seiner Beobachtungen veranlaßt fand. Der vom Kriege unberührte Theil von Petschili hat ihm den Eindruck großer Fruchtbarkeit ge- macht; er fand einen mittleren, behaglihen Wohlstand dort all- gemein verbreitet. Aehnlich waren die Eindrücke am Yangtse, wo merkwürdig wenig von den Ereignissen im Norden bekannt war. Dr. Wegener glaubt nach seinen Erfahrungen nicht an das Slagwort von der versteinerten Kultur der Chinesen. Dafür er- schien ihm die Bevölkerung körperlich allzu kräftig und tüchtig: diese Eigenschaften hätten nichts mit Degeneration zu thun. Allerdings sei die Kultur so wesentli von der unseren verschieden, daß es {wer werde, sie zu begreifeu. Der Vortragende zitierte das Wort eines alten China- bewohners europäischer Herkunft, also lautend : Wer 4 Monate in China war, glaubt darüber ein Buch schreiben zu dürfen, wer 4 Jahre dort war, trägt Bedenken, ob er erfahren genug ist, über China zu berihten, und wer 40 Jahre dort ist, hat inzwischen die Unmöglichkeit eingesehen, daß die Europäer das Seelenleben der Chinesen jemals richtig verstehen werden. Dennoch glaubt Dr. Wegener, daß der Zeitpunkt gekommen sei, wo die beiden Kulturen, die europäishe und die ostasiatische, welche bisher unvermittelt, zweien durch Gebirge getrennten Strömen vergleihbar, nebeneinander. flossen, sih nähern und verstehen lernen würden. Die chchinesishe Angelegenheit dünkt ihm daher keine vor- übergehende Episode von geringer Tragweite, sondern vielmehr der Beginn einer weltgeschichtlihen Epoche, der Beginn der „Welt- geschichte“ im- wörtlihen Verstande.

Zu der Explosionskatastrophe in Griesheim licgen heute folgende weiteren Meldungen des „W. T. B.“ vor:

Griesheim, 29. April. Unter allgemeiner Theilnahme der hiesigen Einwohner wurden heute Mittag zwölf bei der Explosion Getödtete bestattet. Unter den Anwesenden befanden sich der Ober-Präsident Graf von Zedliß-Trüßschler, der Regie- rungs - Präsident in Wiesbaden Dr. Wengel und der Kom- mandant von Frankfurt a. M., Generalleutnant von Stülp- nagel. Die Beisetzung erfolgte in einem gemeinsamen Grabe. Nach den Reden des evangelischen und des fatholischen Geistlichen widmete

-,

der Fabrikdirektor, Professor Dr. Lepsius, den Verblichenen warme |

Abschiedsworte. Alsdann legte der Regierungs-Präfident Dr. Wentzel im Namen der Minister Freiberr von Rheinbaben und Brefeld ein Palmenarrangement an dem Grabe nieder. Andere Blumenspenden folgten. Den Schluß der Feier bildete ein von einer Militärkavelle gespielter Choral. - :

Wiesbaden, 29. April. Der „Rheinishe Courier“ [det Der Ober-Präsident Graf von Zedliß-Trüßschler hat im Auf-

Sonnabend: - Volksthümlihe Vo

Theater.

und Zimmermann.

Lessing-Theater.

als Erzicher. Donnerstag: Johannisfeuer.

_ Die lustigen Weiber Komisch-phantastishe Oper in Text von Mofsenthal,

Anfang 7ck Uhr.

Neues Theater. Mittwoh: Gastspiel des Theaters“. (Direktion: Konrad Der Gemeindekaspar.

3 Bildern- von Aschenbrödel. Ballet in Johann Strau.

Die Jour- von“ Gustav

Abends

Musik von

117. Vorstellung.

in 4 Aufzügen Vorverkauf ohne Aufgeld.

Sonnabend,

in | burg.) Bearbeitet von Musik von Johann Villetreservesaßz findet täglich im

Alfred Capus. 1 Akt von Otto Berti.

stellung.

(Neberbrett’l). Anfang 8 Uhr.

stellung.

Méaly du

Mam'’zelle Nitouche. Donnerstag: Mlle. Méaly.

Operette in 5 Akten.

Mittwoch, Abends 8 Uhr:

Der Kaufmann illiam

Der Zigeunerbaron.

Thalia-Theater.

auft, IL Theil.

Fledermaus. Fro\sch:

ng 74 Ubr. (Frau Lilli

Norma. stellung.

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J : rstellung zu halben Preisen: Das Glöctchen des Eremiten. Sonntag, Nachmittags: Zu halben Preisen: Zar

Mittwoch: Flachsmann

Freitag: Die Zwillingsschwester.

(Direktion: Nuscha Buge.) „Schlierseeer

BVolks\ftück mit Gesang und Tanz von Benno RNRauchenegger. Donnerêtag: Der Gemeindekaspar. Freitag und folgende Tage: Der Amcrikaseppl.

Residenz-Theater.(Direktion: SigmundLauten- Mittwoch: Leontinens Ehemäuuer. (Les maris de Léontine.) Schwank in 3 Akten von Vorher: Teremtete. ti. Anfang 73 Uhr.

__Donnerêtag und folgende Tage: Dieselbe Vor-

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei bis über bie Hälfte ermäßigten Preisen: Trilby. von

Secessionsbühne. (Alexanderstr. 40.) Mitt- woch: Gastspiel E. von Wolzogen's Buntes Theater

Donnerstag und folgende Tage :

Friedrich - Wilhelmstädtishes Theater. (Direktion: Julius Fritsche.) Mittwoch: Gastspiel der französishen Operetten-Gesellschaft der Mie. Théâtre des YVariétés de Paris.

Anfang 7 Lte

ad. N L E P ? S Bie nass 8 Uhr: Zu halben Preisen: | T TA stalt, Berlin 8M, Wilhelmstraße Nr. 32.

Mittwoch: Ensemble- Gast-

iel des Friedri{-Wilbelmstädtishen Theaters. Die mil Thomas, als Gast.)

a t! or E Mas und folgende Tage:

E von Marx und Müller und_ die Farbwerke von Oeges tel und Co. in Griesheim ein Telegramm gerichtet, “in welWem allen Betheiligten die \{twerzliche Theilnabene Seiner Majestät des Kaisers und: Königs an dem {weren Un, fall, welcher die chemishen Fabriken vorx Griesheim, deren Angestellte und Arbeiter betroffen hat, ausgesprochen wird. In gleicher Weise hat auch Ihre Majestät die Kaiserin Friedrih den Ober-Prä, fidenten Oa der aufrichtigen Theilnahme Ausdruck zu geben, von welcher Ihre Majestät für die Betroffenen bewegt sei. Das Telegramm {ließt mit der Bitte, diese Kundgebungen Seiner Majestät des Kaisers und Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrih auch zur Kennt. niß der Angestellten und Arbeiter der Fabriken zu bringen. Das unter dem Vorsiß des Regierungs-Präsidenten Dr. Wentzel zur Unterstüßung der Verunglückten in Griesheim hier gebildete Hilfscomité is heute Nachmittag zu einer Sitzung zusammen- getreten und hat dem Ortscomité eine beträhtlihe Summe zu fo- ortigen Unterstüßungen überwiesen.

Quedlinburg, 29. April. Heute früh um 5 Uhr bra, der «Magd. Ztg.“ zufolge, in dem kleineren his 2 fien Thürme der Benediktikirhe Feuer aus. Der größere Khurm, der von den. selben mitergriffen wurde, ist bis auf das Mauerwerk niedergebranrt. Das Feuer wurde durch die Explosion einer Petroleumlampe in da im kleineren Thurm gelegenen Thürmerwohnung verursacht.

Bremen, 30. April. (W. T. B.) Die Rettungs station „Norderney“ der Deutschen Gesellshaft zur Rettung Schif. brüchiger telegraphiert: Von der hier gestrandeten deutschen Aas „Friede“, Kapitän Meiners, mit Kohlen von Newcastle nach Norderney bestimmt, sind sieben Perfonen gerettet dur das Nettungsboot „Fürst Bismarck“ der Weststation.

Vannes, 29. April. (W. T. B.) In dem Dorfe St.-Jean, in welhem sechs Batterien Artillerie, die zu Schießübungen aus- gerückt waren, Kantonnementsquartiere bezogen : hatten, brag in ‘der vergangenen Nacht Feuer aus. Acht Soldaten kamen um,

mehrere sind verleßt.

Nach SHhluß der Redaktion eingegangenc Depeschen.

Weimar, 30. April. (W. T. B.) Seine Majestät der Kaiser und Seine Königliche Hoheit dec Großherzog trafen um 121/25 Uhr . hier ein und begaben Sich, vom Publikum lebhaft begrüßt, zu Wagen na dem Friedhof, wo Seine Majestät in der Fürstengruft am Sarge des Großherzogs Karl Alexander einen | Kranz niederlegte. Kurz vor 1 Uhr erfolgte die Abreise Seiner Majestät des Kaisers nah Berlin, während Seins Königliche Hoheit der Großherzog sih nach der Wartburg zurückbegab.

Lemberg, 30. April. (W. T! B! Die Nuhe- störungen haben sih gestern Abend wiederholt. Jn der Sieniawskagasse wurden Fensterscheiben eingeshlagen. Weitere Ausschreitungen wurden durch die Sicherheitswache verhindert.

Paris, 30. April. (W. T. B.) Aus Algier wird berihtet, daß nunmehr fast sämmtlihe Araber, wekche das Dorf Marguéritte geplündert haben, festgenommen seien. Auf Befehl der Staatsanwaltschaft seien 125 Verhaftungen aufrecht erhalten worden.

Konstantinopel, 29. April. (W. T. B.) Der Sultan hat befohlen, ihm die Akten des Prozesses in Salonichi zu unterbreiten, um, der Bitte des bulgarishen Agenten gemäß, die gegen die Bulgaren gefällten Urtheile zu mildern. Die russishe Botschaft hatte die bulgarische Bitte unterstütt

(Fortsczung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

Bentral-Theater. Mittwoch: Mit vollständig neuer Ausftattung an Dekorationen, Kostümen und Neqguisiten: Die Geisha. Operette in 3 Aïten von Sidney Jones. Anfang 8 Uhr.

Donnerstag und folgende Tage: Die Geisha. Anfang 8 Uhr.

Belle-Alliance-Theater. (Gaftspiel-Theater.) Gastspiel der „Schwarzwälder* unter Leitung vom Hof-Schauspieler Emil Richard. Mittwoch: Dorf und Stadt. Schwarzwälder Volksftück in 4 Aïten von Charlotte Birh-Pfeiffer. Hierauf: EinmaUges Gastspiel des Königlichen Hof-Schauspielers Emil Nichard. Ein kleiner Beamter. (Hieronymus Kadéreit : Emil Richard, als Gast.)

E L L ROE L E E I B N IIF E f L E Familien-Nachrichten.

Verlobt: Ruth Gräfin Kospoth mit Hrn. ber leutnant Max Frhrn. von Venningen (Slos Briese). Frl. Else Hübler mit Hrn. Gerichté- Assessor Dr. Franz Scholz (Berlin). id

Verehelicht: Hr. Landrath Ernst von Bismarl mit Frl. Lisel von Lettow-Vorbeck (Stettin). Hr. Leutnant Hans Frhr. Schenck zu Schweiné berg mit Frl. Margarethe von ‘Cochenhausen (Colmar à. Els.). Hr. Legationsrath Alexander

Kries mit Frl. Wally Bier (Brüssel-

Berlin). e A Geboren: Ein. Sohn: Hrn. Rittmeister 2E Thiel (Karlsruhe i. B.). Hrn. Oberleut, Wilfried von Lettow-Vorbeck (Berlin). Cin

Tochter: Hrn. Landrath Scherenberg (29

winkel). E L Gestorben: Hr. Paul de Ahna (Derlin). einert

Eisenbahn-Direktions-Präsident “es (Danzig). Fr. Oberleutnant Therese Widen

mann, geb. Wahlen (Köln-Deuß). A

Bauern- Dreher - Brafkl.)

Anfang 8 Uhr.

Schwank in

Dieselbe Vor-

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Dru der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlag?

ephisto,.

Zehn Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage), sowie die Junhaltsangabe gzu Nr. 6 des lichen Anzeigers (Eins) Nr. 2- ver chten D u E ges ie Woche vom

Dieselbe Vor- Ce nD d und Aktien gese sGasten. l 1901.

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Dienstag, den 30. April

1901.

M 101. S L L

Verichte von deutshen Fruchtmärkten.

E - E E E T E I E T R E T O A E S T Außerdem wurden M

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am Markttage (Spalte 1) na übers{lägliher S verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)

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Lyck Dose. #4 Crone a. Br. Breslau . Strehlen i. S Striegau Grünberg Löwenberg Oppeln

Neuß .

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Bemerkungen. Die verkaufte

Ein liegender Strich (—) in den Spalten für

Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswerth auf volle Mark abgerundet mitgetheilt. Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis niht vorgekommen ift, ein Punkt (.) in den legten sech3 Spalten, daß en

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E E 14,50 15,50 17,20 17,40 16,70 17,30 16,25 18,00 18,20 18,80 17,70 18,20 17,20 17,80 15,70 17,40 15,70 17,40 Roggen. 1225| 12.759

15,00 14,60 14,80 15,60 15,70 15,60

14,80 15,80 16,00 15,50 15,20 15,90 15,00 15,50 12,50 13,90 14,58 15,00 —— 16,00 12,50 13,90 G erste. 13,25 13,75 15,50

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1 883 390 G88

1 620 591 530

13,00 14,40 14,21 14,01 13,25

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14,50

14,00 13,00 14,32 15,60 13,00

14,65 14,00 13,5

18,20 16.30

13,50

14,40 13,00 14,03

15,00 13,00

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9

Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zableßh berehnet.

tsprehender Bericht fehlt. s

Deutscher R

83. Sißung vom 29. April 1901.

Staatssekretär "des Graf von Posadowsky-Wehner,

_ Am Bundesrathstische : Staats-Minister Dr. f

eichstag. 1 Uhr.

Staatssekretär des Reichs-Justizamts Dr. Nieberding.

Die zweite Berathung des Geseßentwurfs über die privaten Versicherungsunternehmungen wird fort- geseht. Die Abstimmung über den § 81, vor welcher in der leßten Sißung durch den Äbg. Richter die Beschlußfähigkeit des | Hauses bezweifelt und durch den Namensaufruf die Beschluß- | nfähigkeit festgestellt war, wird auf Vorschlag des Präsidenten

einjtweilen ausgeseßt.

Die S8 82—91 werden unverändert angenommen. Der Ab-

schnitt VIT: führt die Ueberschrift :

„Uebergangsvorschriften für

die beim Jnkrafttreten des Geseßes zum Geschäftsbetriebe be-

fugten Unternehmungen“.

Auf Antrag des Abg. Kirsch (Zentr.) wird die Ueber- shrift in „Uebergangsvorschriften“ abgekürzt. Der Abschnitt VIT (§8 92—104) wird angenommen.

_Abschnitt vorschriften“. Der S 107,

VIIT (SS 105—113)

enthält die „Straf-

„Bestrafung doloser Angaben von Sach-

verständigen“, gelangt mit einem redaktionellen Amendement der Abgg. Dietrich (d. kons.) und Genossen zur Annahme. Der S 108 der Kommissionsbeschlüsse lautet:

__ „Wer im Inlande das Versicherungêgeshäft ohne die vor- geschriebene Erlaubniß betreibt, obwohl er Kenntniß davon hat, daß diese Erlaubniß erforderlich ist, wird mit Geldstrafe bestraft bis zu 1000 Æ oder mit Haft oder mit Gefängniß bis zu drei Monaten.

Die gleiche Strafe trifft denjenigen, welher im Inlande für

eine daselbst zum Geschäftsbetrieb einen Versicherungsvertra

e niht- befugte Unternehmung als Vertreter oder Bevollmächtigter ab-

shließt oder den Abschluß von Versicherungsverträgen geschäfts- mäßig vermittelt, obwohl er Kenntniß davon hat, daß die für solche Verträge erforderliche Erlaubniß nit ertheilt ist.“

Abg. Dietrich

der Worte in Absatz 1 Erlaubniß erforderlich ist“,

laubniß nit ertheilt ist". Es sei

: rich beantragt und überwiegenden Mehrheit der Kommissionsmitglieder die „obwohl er Kenntniß davon hat, daß diese und in Absay 2: „obwohl er .

namens der Streichung

befürwortet

Ges Gb nicht angängig, den allgemeinen

Rechtsgrundsatz: Tgnorantia legis nocet an diefer Stelle zu durch-

rehen. Geheimer Ober - Regierungsrath

im Reichsamt des Innern

Gruner bittet dringend, diesem E Folge zu geben.

bg. von Strombeck (Zentr.) Kommissionsbeschlüsse, die namentlich ncht gelungen sei, cine Definition derj deren Betrieb nah dem Gesetze eine

ellt sich auf den Boden der deshalb gefaßt seien, weil es enigen Geschäfte zu geben, zu rlaubniß nothwendig fei.

Innern, |

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S Molkenbuhr (Soz.) tritt ebenfalls für die Kommissions- saljung etn; die Rücksicht darauf, daß es nicht s{ön sei, den erwäbnten

Grundsaß zu durhbrechen, könne niht den Ausslag geben. Uebrigens |

sei dieser Grundsaß auch son in anderen Geseßen dur{brochen. Da niemand wisse, was nah dem Gesetze strafbar sei und was nit, da man abgelehnt habe, eine Definition des Beagriffes Versicherungs-

geschäfte zu geben, so bleibe garnichts Anderes übrig, als diese Klauseln |

zu § 108 aufzunehmen.

_ Abg. Schmidt-Warburg (Zentr.): beim Kommissionsvorschlag zu belassen. Es bandelt si bier um ein Strasge!eß, und es muß unter den obwaltenden Umständen für den guten Glauben des Unternehmers eine Kautel geschaffen werden. Vier ist ja nit etwa ein zivilre{chtliher Jrrthum in Frage, denn die zu ertheilende Erlaubniß beruht auf öffentlidem Rechte.

Staatssekretär des Jnnern, Staats-Minister Dr. Graf

T - von Posadowsky-Wehner:

Das hohe Haus wolle mir gestatten, eine etwas abweibende An- sicht von derjenigen Auffassnng zu vertreten, welbe ‘von den letzten Herren Rednern kundgegeben ist. Was bezweckt die angegriffene Be-

daß derjenige, welher ein Versicherungsgeshäft abschließt, auch die formelle Berechtigung dazu besitzt und so demjenigen, der in gutem Glauben mit einem Agenten ein solhes Geschäft abs{ließt, aub das

volle Recht aus dem Versicherungsvertrage wird. Wenn jemand ein | | Versicherungsgeschäft abschließt, der dazu nit formell im Sinne dieses |

Paragraphen legitimiert ist, dann kann das unter Umständen für den- jenigen, der die Versicherung eingeben will, ein damnum irreparabile darstellen. Ih erinnere z. B. nur an die Verträge über Lebens- versicherungen.

Ich gestatte mir auch darauf hinzuweisen, daß unseres Entwurfs keineswegs êtwas Neues enthält. Ganz dieselbe Bestimmung befindet sih in § 7 des preußischen Gesetzes vom 17. Mai 1853, betreffend die Geschäftsbetriebe der Versicherungsanstalten. Eine ähnliche Bestimmung entbält auch das Strafgeseßbuch, denn bekanntli wird auf Grund des § 360 Absatz 9 des Reichs-Strafgeseßbuchs auch derjenige bestraft, welcher Versicherungsanstalten begründet, obne dazu die erforderlihe Genehmigung erhalten zu haben. Es ist au in diesem Falle keineswegs verlangt, daß ihm die geseßliche Vorbedingung, daß er hierzu einer Genehmigung bedarf, bekannt sei. Fordert man aber im Reichs-Strafgeseßbuch für dis Straffestsetzung nicht, daß si jemand bewußt sei, er müsse eine staatlihe Genebmigung besitzen, um eine Versicherungsanstält zu betreiben, so ist es ganz folge richtig, wenn man diese Bedingung, daß er von dieser geseßlichen Vor- bedingung ausdrüdcklich Kenntniß habe, niht da stellt, wo er un-

die Bestimmung |

Auch ih bitte dringend, es |

stimmung, welche die Vorlage der Regierung entbält ? Sie bezwedckt, j wenn man

i RNeichsgeseße

| i : berechtigt Ver Betreiben von

Ausfluß der Begründur

ibe (C

5 §)

rungs

Bersicherungsgeschäften

pr Mori orer l C er Bersicherungêanîstalt.

1 ck7 77 179 c 44

mir au, darauf binzuweisen, daß

bat, daß man

das

für die Straffälligkei dem Angeschu

| führen müsse, daß ibm bewußt gewesen sei

Grund einer obrigkeitlihen Genehmigung. Dieser Nabweis | einzelnen Falle außerordentli {wer zu ] auh mit Recht

a O " do 3. D. an den F

Geseß davon 147 der Neihs-Gewerbeordnung. Dort

welcher einen Gewerbebetrieb unberetigt dem eine polizeilihe Konzession nothwendig ift,

or +5 ge ch à TCE

man in andere

betreibt, denn das ist doch s{ließlich nur der Gestatten Sie Borschriften der n Nachweis verlangt en Nachweis

andeln auf s würde im und deshalb bat abgesehen. - Jh erinnere Sie wird sowobl unternimmt, zu als auch derjenige be-

Itrast, der eine genehmigungspflihtige Betriebsanlage unberetigt ein- richtet, zu der eine polizeiliche Genehmigung erforderli ist. Hier wird

also für die Straffälligkeit keineswegs der Nachweis verlangt, daß der

Schuldige Kenntniß von jener Bestimmung gehabt hat. Weg der Kommission ginge,

ie bandelt es s, im Rechtsleben seit Langem be

Schaden

bier den der Versicherten um d

gemeine Staatsinteressen

einen

währten Grundsay verlassen.

Schließlich ist der Einwand gemacht, weder die gierungen, noch die bobe Kommission sei in der haupt zu definieren, was ein Versicherungsgeschäft

Ich glaube, würde man zum nit um all

A Lt « p R verbündeten Ne- Lage gewesen, über- tei: deshalb sei es

aber au ungerecht, den zu bestrafen, der ein soles Versicherungs-

geshäft abschließt ohne Genehmigung, weil man von einem einzelnen J "o »no arAGoro Ms 2E »y Es :

Manne keine größere RNechtskenntniß verlangen könne wie von den

gesetzgebenden Körperschaften.

Ich möchte dem über einwenden,

daß es eine ganz verschiedene Sache für ein Rechtsgebiet von fo viel- jeitiger Natur wie das Versicherungsrecht ist, eine allgemeine De-

finition zu finden für das, was unter einem Versicherungsgeshäft zu verstehen ist, oder im einzelnen Fall den Nabweis zu führen, daß ein Versicherungsges{chäft unzweifelhaft vorliegt; leßteres wird den allermeiften Leuten klar sein, wenn sie ein soles Geschäft eingehen. Man fkann also daraus cinen Einwand gegen die Vorlage der Re- gierung nicht herleiten, indem man sagt, daß die Regierungen selbst niht in der Lage sind, eine allgemeine Definition des Versicherungs-

geschäfts

zu geben.

És giebt eben cine ganze Masse von Nechts-

begriffen, die man in casu concreto vollkommen flarstellen fann, für die es aber niht möglich ist, eine gemeinsame Definition zu finden, wenn sie nicht außerordentlich weitläufig, mißdeutig und \{leppend sein soll, eine Definition, welche alle Fälle des wechselnden praktischen;