mern gestimmtz sie ließen sich dur keine Mauifestatiou ihrer Wider- ae dur kein zu bringendes Opfer abschrecken, um das Monopol aufreht zu halten, in dessen Besib sie sich bereits befinden, oder um noch neue Begünstigungen zu erlangen, Als kürzlih das Ministerium den Plan e einen Handels-Vertrag zwischen Frankreich und Bel- pes vorzuschlagen, welcher der Weinbau - Judustrie hätte Vortheil ringen können, da ließen diese Judustriellen den Allarmruf ertönen, der in allen Städten des Nordens einen mehr oder weniger starken Wiederhall fand. Augenblicklich wurden Comités organisirt, Reprä- sentanten von allen Seiten nah Paris gesandt; hochgestellte Staats- beamte, Deputirte, sogar ein Minister hielten es nicht für unverträg- lih mit ihrem Charakter, ihre Klagen über die Bedrohung ihrer Ein- zel-Juteressen vernehmbar zu machen, Dieselben Männer, welche der Sache der Weinbau treibenden Departements auf solche Weise feindlich
egenübertreten, werden auch in den Kammern und im Rathe der dp im gleichen Sinne ihre Stimme vernehmen lassen. Jndeß 1st es ein Jrrthum, zu glauben, daß sie in der Mehrheit gegen uns seyen; im Gegentheile, wir sind weit stärker als sie, aber woran es uns bis jeßt fehlte und was daher uns die Aussicht auf Erfolg be- nahm und Ursache unserer Schwäche wurde, das war der Mangel an Einheit und Verständigung. Gerade die große Zahl der auf unserer Seite Stehenden hatte eine Verständigung schwieriger ge- macht. Diesem Uebelstande zu begegnen, sind nun gerade die eben ins Leben getretenen Comités bestimmt, und wir zweifeln nicht, daß sie ihren Zweck erreichen werden, Einigung giebt Stärte, und wenn unsere Gegner \sich an einander geschlossen haben, um dem Monopol und der Unbilligkeit den Sieg zu verschaffen, so wird es uns doch wohl auch möglich werden, eine Phalanx zu bilden, um der Sache der Gerechtigkeit und eines liberaleren Handels-Systems den Triumph zu sichern.“
Der von allen Seiten ausbrechende Beifall der Versammlung
bezeugte, daß sie von der Wichtigkeit und Bedeutung dieser Worte ganz durchdrungen sey. Nach einer kurzen Pause erhob sich einer der Se- cretaire, Herr Princeteau, um der Versammlung über den Entwurf zur Errichtung eines Weinbau-Vereins, der das Departement der Gironde und alle benachbarten Departements umfassen würde, Bericht zu er- statten. Durch diesen Verein sollen sogleich die Gemeinden unseres Departements in ununterbrochenen Verkehr im wechselseitigen, also emeinsamen Juteresse geseßt werden. Das Vereinigungs - Projekt sagt unter Anderem: „Um die Reform der Geseßgebung in Be tref der indirekten Steuern zu erlangen, welche das Weinbau- Produkt erdrücken, um die Reform unserer Zoll - Gesebge bung durchzuseßen, die durch unmäßig hohe Besteuerung der Erzeugnisse des Auslandes ein wahres Verbot der unsrigen im Aus lande nah si ziehtz um endlich die Reform der Octrois zu erlan gen, welche im Junern den Absaß unserer Weine dur fiskalische Schranken hemmen, müssen die betheiligten Departements sich an einander \{ließen, um im Einverstäudnisse mit einguder alle geseb lichen Mittel anzuwenden, Delegirte an das Central - Comité von Paris schicken, Petitionen und Adressen abfassen und unterzeichnen, laut und fest ihre Stimme in den Kammern ertönen lassen, wie vor der Regierung, und nicht eher rasten noch ruhen, bis sie eine voll fommene Befriedigung ihrer Juteressen erlangt haben,“
Die Erörterung der gestrigen Versammlung trug ganz den Cha-
rakter der Ruhe und Würde, nicht ein einziges leidenschaftlihes Wort wurde vernommen aus dieser Masse von nahe au 700 Personen, unter denen die meisten durch den bisherigen Zustand der Dinge sehr {wer benachtheiligt waren,
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Grossbritanien und Irland.
London, 24. Dez. Cin ministerielles Blatt versichert noh- mals, aus guter Quelle zu wissen, daß die Regierung leine weitere Abänderung der Korngeseße vorschlagen wolle, Cs wird hinzuge fügt, daß seit dem Schluß der lebten Session keiner der Minister auch nur im ius daran gedacht habe, einen Antrag n jenem Sinne zu machen.
Ju Jrland is, nach Berichten aus Dublin vom 20. Dezember, in dem Leinenhandel im Norden des Landes eine entschiedene Bosse- rung eingetreten, und jeden Tag werden noch neue Arbeiter in die Fabriken gerufen. Kürzlich sind verschiedene große Schiffs - Ladun- gen Garn nach Frankreich, Belgien, Amerika uad selbst nah CEmoy mm China abgegangen.
Die Morning Poft enthält heute einen Artikel über die Spa nischen Angelegenheiten, in welchem sie die Rechtfertigung des Fran zösischen Konsuls in Barcelona, Herrn Lesseps, durch die von der Französischen Regierung mitgetheilten amtlichen Dokumente für voll: fommen überzeugend erklärt.
Die Juhaber Spanischer Schabßscheine sind sehr aufgebracht darilber, daß ihrer in dem Finanzbericht des Herrn Calatrava gar nicht gedacht is. Als sie jene Art von Papier annahmen, glaubten sie ein Aequivalent für baares Geld zu empfangen, um so mehr als Syauiens inländische Gläubiger zur Zeit der Ausstellung der Schaß scheine wirklich mit baarem Geld bezahlt wurden, Das Anerbieten des Herrn Borrajo, die Schaßscheine als Coupons zu behandeln und zu der allgemeinen Konvertirung der Zinsrüikstände in die neue 3 proc. Schuld mit hinzuzuziehen, war den ZJnhabern sehr mißfällig. Sie hielten es für höchst unbillig, ein Papier, welches 5 vCt, Zinsen trüge, in demselben Licht anzusehen wie einen Coupon, der gar keinen Zins trägt; auch bezweifelten sie die Geschmäßigkeit des ganzen Verfah- rens, weil sie der Meinung waren, daß ein zux Konvertirung vou Rückständen bevollmächtigter Agent uicht das Recht habe, kraft dieser Vollmacht eine Art von Fonds zu kassiren und eine andere Art an deren Stelle auszugeben, Ju ihrer Opposition gegen jenes Verfah= ren des Spanischen Agenten wurden sie dur die Hoffnung ermun- tert, daß irgend ein Plan zu ihrem besonderen Vortheil von Herrn Calatrava werde vorgeschlagen werdenz ihre Enttäuschung Vir ballee sehr groß, als die Erklärung Calatrava's zu ihrer Kenntuiß gelangte Sie Geben nun Schreiben an diesen, so wie an den Grafen Äberdean gerichtet, worin sie ihre Beschwerden vortragen, - s
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Uiederlande.
Aus dem Haag, 27. Dez. Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Albrecht von Preußen ist heute früh hier eliñettófenì j
Aus dem Haag, 20. Dez. Ju der heutigen Sihung der zweiten Kammer der Generalstaaten legte der Finanz - Minister el Geseß=-Entwürfe vor, welche zusammen das Ausgabe-Budget für 184 und 1845 bilden. Der Gesammt=-Betrag dieses Budgets beläuft sich für 1844 auf 70,251,486 und für 1845 auf 70,157,450 Fl. Hier- auf ging der Minister zu dem Geseh-Entwurf in Betreff der Mittel ur Deckung dieser Ausgaben über und sagte, der Hauptzweck sey, die
estehenden Belastungen mit einigen Modificationen beizubehalten. Zu diesem Ende legte er vor: 1) einen Geseß-Entwurf über die Grund- N 2) einen Entwurf über die Personalsteuerz 3) einen Entwurf ber die Patentsteuer. Er gab ferner zu erkennen, daß er einen Ent-
F gegen Espartero nimmt immer mehr zu. ! „Barcelona i unterdrückt, aber nicht unterworfen, j werden friedliche Bürger aus ihren Betten gerissen, um in die Ker-
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wurf eines abgeänderten Tarifs der Ein=, Aus- und Durchfuhr=Zölle in Bereitschaft habe, deren Shäßung 390,000 Fl. weniger für den Schatz abwerfe. Uebrigens bemerkte der Minister, daß die Accisege- seße weder in der Hauptsumme noch in den zusäßlichen Cents eine Veränderung erleiden würden. Zur Deckung des in Folge der geriu- geren Erträge einiger Schäbungen und des geringeren Ueberschusses qus den Ostindischen Geldmitteln durch den geringeren Ertrag der Produkte entstandenen Defizits legte er zwei Geseß-Entwürfe vor: 1) eine erhöhte Besteuerung der Erbschaften und 2) eine Erhöhung des Stempels, Durch den ersten dieser Entwürfe sollen die Abgaben von Kollateral - Erbschaften um 2 pCt. erhöht werden, mit Ausdeh ung dieser Belastung auf die direkte Linie, nah Verhältniß einer ge wissen Klassifizirung. y
Man i wegen der beinahe noch neuen Fregatte «Emma4 in Besorgniß, die um Mitte August Batavia verlassen hat. Schiffe, die erst im September von dort abgingen, sind bereits in Holländi hen Häfen eingelaufen, :
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Deutsche Bundesstaaten.
_ Hannover, 28. Dez. Die Hannövrische Zeitung pu- hlizirt nachstehendes Königliche Pateut: : „Ernst August 2c. Nachdem zwischen Unserer Regierung und der Regierung von Preußen, für sich und in Vertretung der übrigen Staaten des Zoll - Vereins, so wie mit den Regierungen von Oldenburg, Braun shweig und Schaumburg-Lippe eine Uebereinkunft getroffen worden ist, nach welcher die über Steuer - und Verkehrs - Verhältnisse für das Jahr 1842 geschlossenen Verträge auf ein Jahr verlängert worden sind; und nachdem zu einer Verlängerung jener Verträge von Seiten Unserer getreuen allge- meinen Stände - Versammlung die verfassungsmäßige Zustimmung bereits ertheilt worden iz #0 verfügen Wir hiermit, daß die in Unserem Pateute vom 24. Dezember 1841 und in Unserem Patente vom 16. Februar d. J. näher bezeihneten Staats-Verträge auch für das Jahr 1843 in Kraft blei- ben und in Anwendung kommen sollen, Wir befehlen Allen, welche es augeht, sich hiernah gebührend zu achten, und werden das gegenwärtige Patent durch die 1ste Abtheilung der Gesetz - Sammlung zux öffentlichen Kenntniß bringen lassen, : i Gegeben Hannover, den 27, Dezember 1842,“
Hanuovevr, 27. Dez, Die Hannoversche Zeitung pu= blizirt die Namen der Mitglieder der vier Abtheilungen des Staats Raths für das Jahr 1843. Der Konsistorial - Rath Bergmann und der Hosrath Bode sind zu außerordentlichen Mitgliedern des Staats Raths ernaunt worden,
Kiel, 27. Dez, Zuverlässigem Vernehmen nach, wird jebt der= jenige Theil der neuorganijirten Armee des Dänischen Staates, wel- cher das Holstein-Lauenbur gische Kontingent bilden soll, fixirt werden. Dasselbe wird aus dem 1Äten, 45ten, 16ten LUnien-Bataillon (Gar- nison Rendsburg und Glückstadt), dem 5ten Jäger-Corps (Garnison Kiel), dem 2en Dragoner -Regiment (Garnison Jbehoe, Kiel und Plön) und einer Batterie Artillerie (Garnison Rendsburg) gebildet werdenz die Mannschaft \oll uur aus Holsteinern und Lauenburgern bestehen. Auch darf man einigen anderen Bestimmungen über die Einrichtungen des Bunde8=Kontingents entgegensehen,
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A. 3;) Von der Großherzoglich Badischen Regierung ist über die Streitigkeit mit Aargau eine Note au den Vorort eingegangen, in welcher die Dazwischeulunft des lehteren in Anspruch genommen wird, um Aargau zur Zurücknahme seiner Maß regeln zu bewegen, wo dann Vaden gleichfalls zum Einleuken geneigt wäre, widrigenfalls würde es sich zu strengen Maßregeln veranlaßt finden. Zunächst kann wohl von nichts anderem als von einer Mik theilung au die Regierung von Aargau die Rede seyn, und somit wird es höchst unwahrscheinlich, daß von dem von der vorörtüchen Leitung bald abtreteunden Bern noch irgend etwas in dieser Angele genheit verfügt werde. Für zern is die Vermittlung ein ziemlich shwieriges Geschäft, aus Dessen Behandlung die Fähigkeit und Um sicht der neuen Behörde wohl am richtigsten zu beurtheilen jeyn wird. Die Spannung, welche zwischen Luzern und Aargau herrscht, giebt dem neuen Vorort weit weniger Einfluß auf Aargau als dem abtretenden. -
Welchen Ausgang. der Kampf zwischen der Luzernischen Regte
rung und der die Herrschaft der Jesuiten begünstigenden Mehrheit des Großen Raths haben werde, darüber herrschen verschiedene Mei- mungen, Die Einen glauben, die Ansicht dieser Mehrheit geze wir lich aus dem Volke hervor , die Anderen hingegen halten dafür, daß bei einem ernstlichen Kampfe der Einfluß der den Jesuiten abgeneig- ten Weltpriester die Oberhand gewinnen müßte, Alles dies muß bald zur Entscheidung kommen.
VBevLù, 22, Dez.
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Nom, 18. Dez. Gestern kamen die Großfürstin Marie von Rußland und der Herzog von Leuchtenberg mit einem Gefolge von 54 Personen aus Ancona hier an. Das Fürstenpaar hat in der Wohnung des Russischen Gesandten die für dasselbe in Stand ge seßten Appartements bezogen,
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Paris, 26, Dez. Die Regierung hat folgende telegraphische Depesche erhalten:
„Der Regent i den 22sten nach Valencia abgereist. Van Halen ist noch immer in Barcelong,“
Madrid, 19. Dez. Die Heftigkeit der Oppositions - Blätter Im Heraldo liest man : Jn jeder Nacht
ker der Citadelle geworfen zu werden. Tüglich werden ganze Hau- t Gefangener von den benachbarten Dörfern in die Stadt ge- chleppt. Die Zahl der Verhafteten beträgt bereits 1000, obgleich die am meisten kompromittirten Personen zu Hunderten ausgewandert sind. 13 Personen sind bereits erschossen und man spricht bereits ¿von geheimen Hinrichtungen in den Gefängnissen, Die Häuser der Entflohenen sind erbrochen worden. Die Straßen und Promenaden nd verödet und man hört nur den Schritt der Patrouillen, welche ie Stadt nach allen Richtungen durchziehen. Die auf den Pläben ationirten Detaschements zwingen die Vorübergehenden, ihre Män- el zu öffnen. „Wenn der Oberst Prim und andere Tapßfere ihre ahne in dem FürstentHume aufpflanzten, so würden Tesnibe von
oldaten ihnen zuströmen. Er macht der Regierung große Sorgen.
Der Spanische Konsul in Perpignan i} abgeseßt worden, weil er dem Obersten Pässe gegeben, und der politische Chef von Gerona hat dasselbe Schicksal gehabt, weil er den tapferen Obersten nicht verhastete,“
_ Varcecelona, 19. Dez. Ein Tagesbefehl vom gestrigen Tage zeigt an, daß am L24sten eine allgemeine Juspizirung aller hiesigen Gefängnisse stattfinden werde, und der General - Gouverneur Zavala verlangt eine genaue Nachweisung über sämmtliche Gefangene,
Fünf Offiziere, die ihr Alibi während der Ereignisse in Barce lona nachgewiesen haben, sind vou der Ute der in dem Banudo vom 5ten bezeichneten Personen gestrihen worden,
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Were MmMenla«aud.
4 Dez. (A. Z.) Das neue Königliche Palais if zwar fertig, allein die Aerzte wollten nicht gestatten, daß es schon am 15, November vom Hofe bezogen werde. Wahrscheinlich wird der Umzug bis zum Griechischen Neujahr stattfinden, Gegen das Vorhaben, den Piräeus zum Freihafen zu machen, tritt die Handels Kammer von Syra entschieden auf. Sie hat bereits Protestationen beim Ministerium eingereiht und darzuthun gesucht, daß die Jusel durch einen solchen Schritt völlig in Verfall cerathen müßte. Uebi
haupt dürfte das fragliche Projekt s{werlich so bald zu Stande fom men, denn abgesehen davon, daß Se. Majestät der König gegen daj selbe eingenommen seyn soll, sind jeßt weit wichtigere Interessen für den Staat zu. berücksichtigen, deren Regelung alle Kräfte in Anspruch nimmt. Die Finanzen Griechenlands befinden sih in einem Zustande, der immerhin beflagenswerth cheint, wenn er auch nicht so troftlos seyn mag, als die Opposition ihn schildert. Die Militair- und Civil Beamten sind seit drei Monaten mit ihrem Gehalte im Nückstaude, sämmtliche Kassen erschöpft, die Ausgaben bedeutend. Juzwischen sollen zur Deckung des Defizits für sechs Millionen Drachmen *) Bons ausgegeben und mit denselben die Beamten bezahlt werden. Bei der Spannung, welche zwischen der Griechischen mit der Engli {hen und Russischen Regierung herrscht, is von “diesen eine Garautle fur eine etwa einzugehende Anleiße micht zu er warten, während gerade die wohlhabendsten Kaufleute und Schiffseigner nur zu zahlreih nah der Türki und anderen Länderu auswandern, um den Hen:mungen zu entgehen, welche ihr Verkeh1 durch das neue drückende Zollgeseß erleidet. Hoffen wir, daß die versprochene Reform bald eintrete! Der kürzlich ernannte Finanz Minister, Herr Silivergos, is noch nicht wieder ‘hergestellt, und das Portefeuille is vorläufig dem Justiz-Minister, Herrn Rallis, überge ben, bis die Wahl eines anderen Finanz-Ministers getroffen seyn wird.
Athen, 12.
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Athen, 12. Dez. Der ministerielle Courrier schreibt: „Nach den Aufschlüssen, welche uns schon zugekommen sind, hoffen wix bald im Stande zu seyn, durch eine llare Darlegung zu beweisen, daß die finanzielle Lage des Staats weit entfernt ist, das Bild zu rochtferl gen, welches in jüngster Zeit durc) die gewöhnliche Bösilligkeit des Parteigeistes aufgestellt wurde,“
3 Athen, 12. Dez. Wir sind leider {on wieder ohne winanz-Minister. Der vor kurzem erst neu ernannte Minister wurde Fenige Tage nah seinem Amts Antritte durch Krankheit man sagt, daß sich auch Spuren von Gemüths-Krankheit gezeigt haben außer Stand gesebßt, sich der Voitinia DAP (G \chAfto fornei u mwiil ziehen. Das Portefeuille wurde provisorisch dem Marine - Minister Kriesis übertragenz indeß hat späterhin der Finanz-Yi it seine definitive Entlassung verlangt und erhalten, Es handelt sich also jeßt um die Wiederbesetzung De8 erledigten Mimsteriuums, welche freilich auf manche Schwierigkeiten st|ößtz aber doch erscheint es hoch wünschenswerth, ja sogar nothwendig, daß sie mhk zu lange aufg {oben werde. Unter den Kandidaten nennt man den Staatsratl Theocharis, den General=-Secretair Provilegios und den Banquier Lukas Rhallis. Man zweifelt indeß, daß ciner der genannten Herren das Portefeuille annehmen wird, und in diesem Falle dürfte sich der Kreis der Kompetenten beträchtlich erweitern,
Neulich wurden von dem hier versammelt gewesene Geschwoi neugericht cinige Judividuen freigesprochen, welche angeklagt waren, auf Türlischem Gebiet einen Naub begangen zu haben. Diese Frei sprechung wird nicht verfehlen, auf der auderen Seite einen unang?e nebmen Eindruck hervorzubringen; jedoch muß man zugeben, daß dio Regierung wenigstens in der Sache durchaus loyal verfahre ist, und daß sämmtliche dabei betheiligte Justiz Beamte vollkommen ihre Schuldigkeit gethan haben. Dieser Borfall giebt Manches zu bedenken hinsichtlich der Zweckmäßigkeit der Geschwornengerichte, wenigstens für einige Fälle, und bei den Zuständen, wie sie sich n Griechenland vorfinden, E
Uebrigens gehen die Dinge ruhig 1hren gewohnten Gang, Die Baulust hat noch nicht abgenommen, allenthalben machi fi d) eine größere Solidität, hin und wieder sogar Eleganz, bei den Pri vatbauten bemerklich. Die Hausmiethen sind gegen früher ziemlich gesunken (wiewohl auch heute noch für einen Stock in einem guten Hause bis 10,000 Drachmen gefordert werden) und man fanz? al, sich fomfortabler einzurichten. Mehrere nei ctablirte Gastlzciusi währen deu Fremden ein anständiges und mccht zu kheurcs fommen, Auch trägt die fortwährende Anwesenheit sremder Kriegs schiffe im Piräus nicht wenig dazu bei, den Verkehr und die Stra ßen zu beleben. Ju manchen der lebkeren sieht man ohnehin 901 Morgen bis Abend ein bedeutendes Gewühl von Menschen, da man, wie überhaupt im Süden, viel mehr auf der Skraße und 1m (zreien lebt. Die Italienische Oper, welche im vorigen Jahre wegen unzu reichender Mittel Schiffbruch litt, is für diesen Winter durch emen Actien - Verein gesichertz wir sahen bis jeßt die nt ganz mißlun genen Aufführungen der ¿GEnMna M Verg und des „„Roherlo Deyecreux““ von Donizetti,
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x Paris, 26. Dez. Durch das am 21 sten um 5 Uhr Abends zu Marseille eingetroffene Paketboot „Sesostris“ hat man Briefe aus Alexandrien vom 6ten erhalten, welche unter Auderem melden, daß am ten das Sardinische Dampfboot „Tripoli“ von Genua ein traf, von wo es am 24. November abgesegelt war. Es brachte dem General-Konsul Sardiniens Instructionen von seiner Regierung, wo nah er beauftragt wird, für die dem Sardinischen Konsulate wider fahrene Junsulte durch Züchtigung eines Janitscharen desselben mi! Stockstreichen Genugthuung zu verlangen. Vas Schreiben des Sar dinischen Ministers an Boghos Bey soll mit vieler Würde ab gefaßt seyn, die Größe der Verleßung der zwischen den
*) Diese Angaben scheinen jedenfalls übertrieben , da selbs die Eng lischen Blätter, die, wenn sie von Griechischen Dingen reden, 1mmer ins Schwarze malen, nur von einem Defizit von zwei Millionen Dr. reden,
i y (Anmerk, der Allg. Z.)
beiden Mächten bestehenden Verträge hervorheben, eine da- mit im Verhältnisse stehende Genugthuung verlangen und nut
Hinweisung auf die unverzügliche Abberufung des Herrn Mathieu, dessen Benehmen nicht ganz vorwurfsfrei erschien, die Hoffnung aus sprechen, daß Mehmed Ali nun gleihe Gerechtigkeit üben werde. Bie die Sache endigen wird, wußte man nicht; jedenfalls is es die Schuld des Pascha, daß er es bis zur Absendung eines Dampfschif fes von Seiten Sardiniens hat kommen lassen, Der Konsul hatte ibm alle Mittel an die Hand gegeben, sich aus der Schwierigkeit zu ziehen, ohne seiner Eigenliebe zu nahe zu treten. Auch der Franzo sische Konsul hatte dem Pascha gerathen, die Sache \chuell abzuma chen. An die Repräsentanten der Großraächte hatte sich der Sardi nische Konsul übrigens nicht gewendet, um deren Vermittelung nach zusuchenz er hielt seine Regierung okein für stark genug, sich Respekt zu verschaffen.
Der Französische Konsul befand sich noch immer zu Kahira, fol aber Mehmed Ali noch nicht zu Gesicht bekommen haben. Der Englische Konsul hatte mehrere Tage bei dem Pascha zu Mausura zugebraht. Die Konsuln von Oesterreich und Nußland follten am 7ten nah Kahira abgehen. Von Mansura aus hatte Mehmed Ali Befehl zur Beschleunigung der Anfertigung von Kanonen - Lafetten gegeben, mit welcher man im Arsenale beschäftigt war. Man hatte in den leßten Tagen Versuche mit einem aus England erhaltenen Geschüße gemacht, das 418-Tonnen wiegt. Da man keine Lafette von hinreichender Stärke für dasselbe hatte, so legte man es auf den Boden auf einer geneigten Fläche und feuerte mit demselben in dieser Lage. Was gber ein so wer zu handhabendes Geschüß nuten soll, is {wer zu begreifen. Das Sardinische Dampfboot follte nach Beirut abgehen, dort Erkundigungen über die Angelegenheiten des Landes einzieben, dann aber hierher zuriüicffommen, um die Antwort
Mehmed Alis abzuwarten,
Vereinigte Staaten von Uord-Amerika.
2 Paris, 26. Dez. Die Abolitionisten in den Vereinigten Staaten zeigen, daß es ihnen mit ihren Bestrebungen Ernst is, und daß sie, so wie einerseits sich durch kein Hemmniß und durch feine Gefahr von dem ibneu vorschwebenden edlen Ziele abschrecken lassen, andererseits mit eben \o viel Eifer als Entschlossenheit jeden Anlaß, jeden günstigen Moment benußen, um ihrer Sache Vorschub zu thun, Sie nehmen jeßt in dem Augenblicke, wo die Eröffnung einer neuen Session des Kongresses bevorsteht, eine feste, energische Haltung an; wie immer sind die Staaten des Nordens, wo keine Sklaven vor handen sind, an der Spiße der Bewegung. Die neuesten Nachrich ten aus New = York bis 1. Dezember melden, daß das Beispiel von Boston bereits auch audererwärts Nachahmung gefunden hakt. Die beiden Zweige der Legislatur des Staates Vermont haben einstim mig Beschlüsse gefaßt, durch welche sie ertlären: 3 gegeit
1): daß fie die Aufnahme von Texas oder irgend eines anderen Sklavenstaates in die Unton protestiren ; 2) daß der Kongreß die Sklaverei im Di \trift von Columbien abschaffen, oder daß der Siß der Regierung außerhalb dieses Distrikts verlegt werden solle; 3) daß der Kongreß den Sklavenhandel zwischen den Stagten untersagen solle; 4) daß die Constitution in der Art verbessert werden solle, daß ein Artikel darin aufgenommen werde, wodurch die Unterdrückung der Sklaverei in allen Staaten der Vereinigten Staaten ausgesprochen würde z 9)
‘ [ b C 49 7) Von Con þ x 2 ck 2 Moyv11411 11 daß die Senatoren und Meypräsentanten des Staates Bermont den Auftrng rrHiriten; Gir fe eifihlervruru Zuorikr belm Kongrxfsc zu bi
treiben. Man darf sonach sicher seyn, daß der Kampf 1m Kongresse bald über diese wichtige Frage beginnen wird,
Ju drei Kirchspielen des Staates Louisiana soll am 16. Noven= ber eine gewisse Aufregung geherrs{cht haben, nämlich in Coucordia, Madison und Caroll. Man hätte dort ein Jusurrections-Projekt von 3900 fupferfarbigen Negern, die entflohen waren, eutdeckt, und dieje hatten auch mit einer großen Anzahl der auf den Pflanzungen zurückgebliebenen Neger Einverständnisse unterhalten; 15 bis 20 Neger jollen arrettrf worden seyn, Wird nicht endlich das eigene Juteresse die Sklavenbesißer zu der Eiasicht bringen, daß sie thun, was allein allen diejen Bejorgnissen und von Zeit zu Zeit wieder tehrenden Gefahren allgememen oder theilweisen Aufstandes der Schwarzen wirflich ein iel zu jeben vermag? Leider hat es in Ame rifa wenigstens noch keinen Anschein dazu. Deun während in den (Englischen Kolonieen die Sklaven bereits ganzlich emanzipirt sind, in den Framösischen und selbst in den Spamschen Antillen wenigstens allmälig auf eine Befreiung derselben auf friedlichem Wege hinge arbeitet wird, in den Französischen Kolonieen, namentlich jedes Jahr, auf dem Wege der freien Ucbereinkunst zwischen den Pflanzern und den Sklaven Hunderte der lehteren 1hre Freiheit erhalten, sind die Sflavenlesizer der Union in deren südlichen Staaten so außerordent lich hartnäckig in Aufrechthaltung dessen, was sie 1hre Rechte nennen, daß sie auch das Wort schon, das von einer Modification des Looses der Sklaven \präche, als ein Signal zu Mord, Brand und Aufruhr verschreien, und derjenige, der es dort wagen sollte, seine Stimme in diesem Sinne zu erheben, selb Gefahr für sein Leben liefe.
Cs scheint sich zu bestätigen, daß die Kabinette von St, James, ck{, Cloud und Washington gemeinschaftlich in dem Kriege zwischen Merifo und Teras zu intervenmren entschlossen sind; denn man meldet, daß die Englische Regierung die Seeleute zurückgerufen habe, welche sie Meriko geliehen hatte. - Andererseits geht das Gerücht, die Miß velligkeiten zwischen der Amerikanischen Regierung und der Merikani {hen seyen durch den letzten Botschafter Geueral Almonte nicht nur nicht ausgeglichen worden, sondern vielmehr im Zunehmen, und das Dampfschiff „Missouri“ \ey mit einer Art Ultimatum nach Veracruz abgegangen, wohin ihm eine Escadre folgen würde. Außerdem haben die Fregatten „Judependance“, „Constitution“ und „Vincennes“ Be fehl erhalten, zu der Escadre in den Gewässern der Antillen zu stoßen. Wenn die Vereinigten Staaten einigen guten Willen zeigen, und die Merikaner sich mckcht sehr beeilen, o wird- Texas noch einmal und wahrscheinlich für immer gerettet seyn, :
Bie Gesez-Sammlung8-Juteressenten werden benachrichtigt : daß vom l. Januar 1843 ab die Verkaufspreise für die Gesez-Sammlung abermals ermäßigt worden sind; so, daß cin Exemplar ;
von 1810 ab bis 1825 einschließlich auf Druckvapier nur... 4 Rthlr, der einzelne Jahrgang daraus aber... 74 Sgr. von L S S eres e tiire s E G N der einzelne Jahr Z S R E 15 Sgr von 1838 big 1841 . E é 3 J A V und der einzelne Jahrgang davon 1 Rihlr.
rode von aueiges Erémplar von 1810 bis 1841 daher... 14 Nihlr. ojtelz vom „zahre 2 ab jedo die gewöhnliche Pränumeration von 2 Nthlr zur Anwendung kommt. j; L A IUNRMENLHOII 90H MENEN-
Der Nachtrag für die Jahre 1806 bis 1810 ist nur allein noch im Folio «Format vorhanden und kostet für sich jedoch in Verbindung mit eínem von 1810 ab zu entuchmenden fompletten Exemplar der Geseh Sammlung \ 15 Sgr N Auch erneuert bei dieser Gelegenheit das unterzeichnete Comtoir die Nachricht, daß das Eremplar Sach- und Namens Negister zu der Gesehz- Sammlung von 1806 bis 41820 auf Drukpapier zu 10 Sgr. bei sämmt-
4 Nihlr,
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lichen inländischen Post- Anstalten zu beziehen ist und bei allen Ausgaben der Geseß -Sammlung das Schreibpapier einem höheren Preis - Aufschlage von 50 pCt. unterliegt.
Berlin, den 31, Dezember 1842,
Debits-Comtoir der Geseß-Sammlung,
Die Messen zu Leipzig und Frankfurt a. d. D. (Eingesandt.)
Das ganze Manufakturwaaren Geschäft, besonders aber das auf den Messen zu Leipzig und Frankfurt a. d. O., hat in den lebten Jahren durchschnittlih ein so ungünstiges Resultat geliefert, daß es an der Zeit seyn dürfte, die Ursachen, aus welchen dies entspringt, näher zu beleuchten. Jm Allgemeinen is wohl die zu große Pro duction, die zur Consumtion in keinem richtigen Verhältnisse mehr steht, die Haupt - Ursache dieses Uebelstandes. Dies dürfte indeß die Zeit gusgleihen, indem entweder Einschränkungen in der Fabrication stattfinden oder die ausländischen Manufakte noch mehr von den Märkten des Zoll=- Vereins \hwinden müssen, als es seither der Fall war.
Ein sehr wesentlicher Uebelstand scheint aber auch die zu große Anzahl der Messen zu seyn, denn es i} eine unleugbare Thatsache, daß die zur Erleichterung der Communication gemachten riesigen «Fort \chritte der neueren Zeit vie frühere Bedeutung und Wichtigkeit der Messen sehr vermindert haben. Der Käufer betritt jeßt den Meß plaß nicht mehr, wie früher, in der Absicht, seinen Bedarf auf län gere Zeit hinaus einzukaufen, wél es ihm eben ein Leichtes is , sich &die Waaren, selbst aus einiger Entfernung, binnen wenigen Tagen zu E verschaffen. So lange der Zoll-Verein noch nicht ein für den Welt S landel fabrizirender Staat geworden und mit dem Absaß seiner Fa
# brifate vorzüglich auf seine Gränzlinien beschräuft ift, fo lange dürfte daher # auch eine diesem beschränkteren Handels Verkehr angemessene Verrin i gerung
der Messen als eine Schutwehr gegen den noch größeren Berfall des Manufaktur=Geschäfts betrachtet werden können,
Bekanntlich bestehen in Leipzig und Frankfurt a. d. O. allein im Jahre sechs Messen, Wir sind aber der Meinung, daß für diese |- beiden Pläbe in der Folge vier, an jedem zwei im Jahre hinreichend seyn würden. Mit Rücksicht auf die Epoche der Mode könuten die Leipziger Messen am 15. April und 1. Oktober, und die Frankfurter Messen am 15. Februar und 15. Juli für den Groß-Handel begon
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nen werden. Denn die Bestimmung der Zeit nach einem festgesetz ten Datum scheint hon deshalb um so zweckmäßiger, weil daun die Entfernung von einer Messe zur anderen in jedem Jahre ein und dieselbe bleibt, und hiernach auch auf eine regelmäßigere Erfüllung der Zahlungs-Verbindlichkeiten, als bisher, gerechnet werden dürfte. Einer Verminderung der Messen stehen zwar auch allerhand Juteressen entgegen, welche sih gegen die hier dargelegte Ansicht erklären wer den, wie namentlich die der Hgusbesißer, Gastwirthe und Spediteure 2c. in den betheiligten Orten. Allein wenn es bei jeder wichtigen Verän derung darauf ankommt, daß das allgemeine Jnteresse gefördert werde, selbst wenn es auf Kosten des Einzelnen geschehen müßte, so dürften auch hierbei die Betheiligten um so eher zufrieden zu stellen seyn, als ih leiht beweisen ließe, daß ihnen durch vier große Messen ebensoviel Erwerb zugeführt werden würde, als durch die früheren sechs kleinen.
Dagegen leuchten die Vortheile, Messen zu Leipzig und Frankfurt g. d, dem Geschäft im Allgemei nen erwachsen würden, von solbst' cin, Dent außer den Ersparnissen an Fracht, Reisekosten und Meßspesen, gläuben wir namentlich die wohlthätige Wirkung, die sich in einen ruhigeren und regelmäßigeren Verkehr äußern würde, dahin rehnen zu dürfen. Die Folgen davon würden seyn, daß die Lager mit dem Bedarf mehr in Einklang zu bringen wären, und der Wechsel der Moden sich im Jahre nur 4mal erneuern könnte; daß endlich der Käufer und ngmentlih der, welcher sein Geschäft in einem kleinen Ort betreibt, sich nicht so oft von demselben nur in der Absicht zu eutfernen brauchte, um zu sehen, was es auf einer Messe Neues und hauptsächlich Entwerthetes giebt, da mit sein Nachbar und Konkurrent, aus einem etwa vortheilhaften Kaufe nicht allein Nuben ziehe. Auf der anderen Seite giebt es auch für den Produzenten nichts Verderblicheres, als eine \chlechte vder selbst nur flaue Messe. Denn er wird durch eine folhe genü thigt, seine Waare loszuschlagen, um uur wieder aufs neue fabriziren zu könnenz und zu diesem Zwecke muß er nicht selten Schulden kon trahiren und sogenannte Nothverkäufe machen, wovon Niemand, nicht einmal der Käufer, den geringsten Vortheil zieht, da durch den billi S sein ganzes Lager leiht entwerthet wird, weil gewöhn
A Preis des einen Artifels, den des anderen bestimmt. Wir glauben daher nicht zu irren, wenn wir dies als einen Hauptgrund Pr -Muaren L N auch das ganze Detail Geschäft in Manufak s A n gropen als an kleinen Orten, sh jeßt in einec so gedrückten Lage befindet, P.
aus der Verminderung der
die S
Berri U T. ties Co t — Eis L E C CE N id E A E L E O A.
on E x : Wissenschaft, Kunst und Literatur. A E A 2 1 Zur Sanst-Nrcháäologie.
Kurzer Abriß einer kirchlichen Kunsst-Archäologie des gi 4 E | è ‘ hne M e c E 1004 e Mittelalters, mit besonderer Beziehung auf die Königlich Vronblo Bonin S 5) 1 I: H 9) 54 Preußische Provinz Sachsen, von Speinrich Htte, Pastor in FFröhden, ordentlichem Mitgliede des Thüringisch-Sächsischen Vereins für Erforschung des vaterländischen Altertbums. Nebst drei Steindrucktafeln. Nordhausen, Verlag von Ferdinand Goöorstemann. 1842. 8,
: Dem Verfasser , dessen in den Mittheilungen des Thüringisch- Sächfi schen Vereins veröffentlichte gründliche und gediegene Arbeiten über Kunst Gegenstände der christlichen Vorzeit bereits verdiente Anerkennung bei Sachkennern gefunden haben, verdanken wir unter obigem Titel eine tleine Zhrift, die als Beitrag zur Begründung und Förderung eines allgemei neren Studiums der christlichen Alterthumskunde sehr beachtenswerth ist. Fern davon, ein Werk in streng wissenschaftlicher Form und \ystematischer Abgeschlossenheit und Vollständigkeit geben zu wollen, wozu überdies der Gegenstand noch nicht reif seyn möchte, hat der Verfasser vielmehr nur denjenigen, welchen die Würdigung und Erhaltung kirchlicher Alterthümer vorzugsweise obliegt, also ganz besonders den Predigern, so wie Allen welche ohne bedeutenden Kostenaufwand und eigenes mühsames Studium mit den Gegenständen der vaterländischen Kunst einigermaßen bekannt zu werden suchen, diesen in gedrängter Kürze abgefaßten Abriß als bequemen Leitfaden darzubieten beabsichtigt, Er behandelt folgende Gegenstände :
; L, Denkmale der. Kunst.
1) Kirchen - Gebäude. 2) Junere Einrichtung und Auss{hmückung der Kirchen (Altar, Altarschmuck, Tabernakel, Chorstühle, Taufsteine und Taufbecken , Kanzel, Orgel, Grabdenkmäler, Glocken, verschiedene Gegen- stände). i
Il, Geschichte der Kunst. {1 Baukunst (Basilikenstol, Byzantinischer, Gothischer — Romanischer, Germanischer — Styl, in ihren eigenthümlichen, charakteristischen Entwicke lungsphasen, wodurch man in den Staud geseht wird, mit ziemlicher Si- cherheit die Bauzeit kirchlicher Gebäude nah den einzelnen Jahrhunderten zu bestimmen, Hierbei von Steinmeßzen und Bau-Vereinen).
2) Bildende und zeichnende Künste, (Gegenstände der Plastik: Erz-
güsse, Skulpturen, Schnißwerkez der Malerei, Weberei, die ornamentische
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Kunst, in den verschiedenen Perioden des Byzantinischen und Gothischen Styls.) 111. Hülfswissenschaften.
1) Evpigravhik,. (Aeußere: Form der Juschriften z besondere Ei- genthümlichkeiten der mittelalterlihen Schriftz Orihographie; Abkürzungen ; die Römischen, Neu -Gothischen Majusfel - und Minusfel - Schriftzeichen, nebst Angabe der Zeit, in welcher sie gebräuchlich gewesen, zur allgemeinen Beurtheilung des Alters von Kunstgegenständen, an welchen die Jahreszahlen meistens fehlen, von höchster Wichtigkeit ; endlich von den Ziffern. JInuere: Inhalt der Juschristenz von den gewöhnlichen Formen historischer und re- ligióser Inschriften an Epitaphien, Glocken, Tabernakeln, Tausbecken 1c.) 2) Heraldik. 3) Jkonographie (die historishen und religiösen Bilder der mittelalterlichen Kirchen z hierbei von den Trachten, biblischen und Heiligen- bildern, von den Symbolen, den Typen des alten Testaments 2c.)
Als Anhang folgt ein zur Erkennung der Heiligenbilder unentbehr- liches Verzeichniß der in den Sächsischen Kirchen am häufigsten vorkom- menden Heiligen nebst ihren Attributen, — Jun allen einzelnen Abschnitten finden sih Hinweisungen auf die in der Provinz Sachsen bekannten Kunst- denfkmäler aller Art, in deren Beurtheilung der Verfasser sowohl der eige- nen Anschauung als den besten neuesten Forschungen gefolgt ist.
Zur Veranschaulichung sind drei Steindrucktafeln angehängt:
1) Grundriß einer Gothischen Kirche ; 2) Charafkteristishe Details aus der Byzan::nischen und Gothischen Baukunst (Säulen, Portale, Fenster 2c.)z 3) Neu-Gothische Alphabete (Majuskel und Minusfkel), nebst den im Mit- telalter vorkommenden Formen der Ziffern.
Die mit großer Klarheit und Gründlichkeit durchgeführte Arbeit, als Ergebniß eigener, unmittelbarer Forshung und der Benußung der besten Quellen (Kugler, Puttrich, Stiegliß, Wiggert u. A.) entspricht dem Plane vollkommen, und Neferent wünscht dem Abriß um so mehr eine allgemeine Verbreitung, als die hohe Wichtigkeit der bis in die neuesten Zeiten zu wenig beachteten Kunst - Gegenstände der cchristlihen Vorzeit mit regerem Interesse anerkannt zu werden anfängt. Insbesondere Geistlichen dürfte diese kleine Schrift auf das angelegentlichste zu empfehlen seyn, da dieselben darin einen sicheren Wegweiser zur Beurtheilung und Würdigung der unächst ihrer Obhut anvertrauten christlichen Kunst-Gegenstände und gewiß um \o mehr Veranlassung finden werden, jedweder rüdsichtslosen und unbesonnenen Zerstörungssucht nachdrücklichst CAUBeHFNINANVENEN
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Bert Den 31, Dezember 1842. ? H, Pr. Cour. ; R Pr. Cour. Fonds |& Cen S ¿ P es Geld. | Brief. | Geld. M | Brl. Pots. Eiseub, | 5 | 1263 1253 L au | E r 0 j [ETA1) | E | 1022 St. Schuld-Seb. ) [37 10-1 103 5 do. do. Prior. Obl. 4 | 1035 s Pr. Engl. Ob1.30. | 4| 1027 | 102! Md. Lpz. Eisenb. | 127 — Präm. Sch. der | | do. do. Prior. Obl, 4| 1037 102% Seehandlung. —| _— | 927 Brl. Aub. Eisenb, |—| 1075 1665 Kur- u. Neumärk. | | | do. do. Prior. Obl. 4 | 103 — Secbuldverschr. Z5| — 161 L Düss. Elb. Eisenb. | 5 e 50% Berl.Stadt-Obl. *) |35| 102% | 1013 j} do. do. Prior. Obl. | 4 942 — Dauz. do. in Thb. |—| 48 | _— Rbein. Eiseub. |5 S2 1 Westpr. Pfandbr. 34) 102% 102 L do. do. Prior. Obl. | 4| 96% 967; Grossh. Pos. do. |4| ——- 105% Berl. Frankf, Eis. 5| 101 100 do. do. 35 102% 101 L do. do. Prior. Obl, 4 | _— 101 L Ostpr. Pfaudbe. 35 1:37 Ob .-Secbles. Eisb. | 4 | es Di ) ì do 3 037 (0:3 z c 6 S U se | zl e s D iadeldhedoe |—| _USE I e N E E | N 4 T And.Gldw.à 5 Th. |— 10 9? Schlesisecbe do. 32 1017 Disc l | 3 N 4 M SCONIO, — L E *) De r Käufer vergütet auf den am 2. Januar 1843 fälligen Coupon L pCt. | Pr. Cour. T echsei Cu | Thlr. zu 30 Sgr. | Brief. | Geld. Amsterdam - « ¿50 FI Kurz | — | 140 do ci : s 250 FI. 2 Mit. — | 1395 Hamburg O Kurz 1515 | 1515 do. S li O M 2 Mt 150% 150% odd ci, j : l Let a Mt 6 2185| — Pi aid ad B00 Pri 2 Mt L 0E — Wien in 20 Xzr. N ¿190 FL 2 Mt 103% 103% ÄUDAUE o C O l S M | 1023 | 1023 Breslan eere sit, 14 j 100 Thule. | 2 Mt 997 | 995 Leipzig in Courant im 14 Tbl. Fuss 100 Thlr. 9 Tage 993 | E Frankfurt a. M. WZ 150 FL| A Me 4 191; Pataribure ci S l SRbULI 3 Woch. 1 Fe | —
Auswärtige Börsen. Niederl. wirkl. Sch. 52 Ñ é anes Pass. 4+. Ocsterr. 1087. Zins. —. Neue Anl. 19.
52 do. 1014,
ZinsI, -—s
Amsterdam, 27. Dez. Kanz-Bill. —. 5% Span. 19. 3 Preuss. Präm. Sch. —. Pol. —.
Antwerpen, 26. Dez.
Ausg. —.
Hiamburg, 29. Dez. Bank- Actien 1635. Eugl. Russ. 108.
London, 24. Dez. Cons. 3% 935. Belg. —. Neue An]. 18S}. Pas- cive 4. Ausg. Sch. 102, 239 Toll. 025. 55 1005, 05 Port, 90. 95 297- Engl. Russ. . Dras. 70. Chili =—, ‘Columb. Mex. 317. Peru 17.
Paris, 26. Dez. 52 Reute fin cour. 119. 25. 3° Rente fin cour. 78, 85. Aul. de 1841 —. 5°; Neapl. au compt, 106. 50. 5%; Span. Rente 237. Pass. 4.
Pete rsburg, 23. Dez. Lond. 3 Met. 07 L, Hamb, ZZXK. Paris 397. Poln. à Paris 300 FI. 78. do. 500 Fl. T0. do. 200 FI, —.
Wien, 26. Dez. Bank-Actien 1618. Anl. de 1839 1107,
Königliche Schauspiele. Sonntag, 1. Jan. 1843. ten, komische Oper in 3 Abth., Auber.
Im Schauspielhause: Les mémoires d1 diable, vaudeville nouvean en 3 actes, imilé du roman de Mr. Fr. Soulié, Par MM. Arago et Vermond.
In Potsdam: Doktor Wespe, R. Benedix. - Hierauf: Solotanz.
Montag, 2. Jan. Jm Opernhause: Voltaire's Ferien. Hierauf, zum erstenmale wiederholt: Die Tarantel. (Dlle. Fanny Elßler : Lauretta.)
Es wird ersucht, die zu allen Vorstellungen der Dlle. F. Elßler durch Meldungen reservirten Billets bis Sonntag, den 1. Januar, Mittags 2 Uhr, abholen zu lassen. :
In Potsdam: Die Schwestern von Prag.
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Im Opernhause: Die Krondiaman- von Scribe, mit Tanz, Musik von
Lustspiel in 5 Abth., von
Üönigsslädtisches Theater. Sonntag, 4. Jan. Der Talisman. Posse mit Gesang in 3 Akten, von J. Nestroy. Musik von A Müller. : Montag, 2. Jan, (Jtalienische Opern - Vorstellung.) Zum erstenmale wiederholt: Maria, oss1a: La Figlia del Reggimento. (Marie, oder: Die Tochter des Regiments.) Opera bufla in 2 Atti. Musica del Maestro Donizetti.
Oeffentliche Aufführungen.
Sonntag, 1. Januar 1843, Abends 7 Uhr, in der Sing - Aka- demie: Zweites Konzert von Th, Döhler. Außer den bereits mit- getheilten Piècen, welche der Konzertgeber vortragen wird, kommen darin folgende Gesangstücke zur Ausführung: Duett aus „Sargines“, von Paer, Arie aus „Niobe“ von Paccini, Mignon’'s Lied von M Ganz, mit Violoncelle - Begleitung, und andere Leder, gesun en von Frau von Faßmann, Dlle, Hedw. Schulße und Herrn Pantaleoni.
——————_——— Verantwortlicher Nedacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Gedrudt in der Deer schen Geheimen Ober- Hofby eaallei
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