1843 / 3 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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gleihmäßigeres Gewebe, sondern vollendet dies au in kürzerer Zeit als der Handstuhlweber. Das Fabrikat ist besser und größer. Jun den Fabrifen also, wo jener in Auwendung kommt, muß dieser zu Grunde gehen, wenn er seine Arbeit nicht billiger liefern kann. Die Folge davon is, daß mit jeder Verbesserung des Dampf-Webestuhls, welche das Fabrifat entweder billiger oder die Dampfkraft in neuen Zweigen anwendbar macht, der Begehr nah der Arbeit des Hand- stublwebens abnimmt und endlich aufbören muß. Sein einziges Ret tungsmittel ist, bei den Maschinen Arbeit zu suchen, die er auch in vielen Fällen wohl finden würde; aber ein gewisser Widerwille gegen den Fabrifzwang und eine Abneigung gegen eine Aenderung des bis her Gewohnten, die, je nachdem die Erziehung mangelt, stärker oder schwächer ist, fesselt den größten Theil an den Handwebestuhl und läßt ihn im Elend. Unter dem alten Armengeseße waren diese Leute der gänzlichen Hülflosigkeit noch nicht preisgegeben, da der zu ihrem Unterhalte nicht ausreichende Arbeitslohn damals aus der Armen Kasse ergänzt wurde; gegenwärtig jedoch sind sie es, da im vorigen Jahre {hon in Ashton, jenem Orte, wo der Aufstand ausbrach, alle Weber=-Familien durch\chnittlich nur 4 Sh. 47 Pce, wöchentlich ver dienten und mit der Stockung im Handel in diesem Jahre ihre Ar- beit vollends ganz aufgehört hat. Folgende Schilderung eines Augen zeugen, des Dr. Tavlor, der die nördlichen Fabrik-Distrilte zur Zeit der Unruhen bereiste und seine Beobachtungen in einer Reihe von Briefen an den Erzbischof von Dublin veröffentlicht hat Ÿ, mag von der Lage tausend Anderer ein ungefähres Bild geben.

„Auf meinem Wege nach Colne wurde ih von einem Haufen Arbeiter aufgehalten, die ibr Elend in bestimmten, aber ehrerbietigen Worten offenbarten und Abhülfe verlangten. Einer von den Leuten fesselte vorzüglich meine Aufmerksamkeit; es war das lebendige Ge rippe eines Riesen. Seine Geschichte war bald erzählt; er war ein Mousselin de laine Weber gewesen und hatte in glücklichen Zeiten 30 bis 40 Sh. wöchentlich verdient; er hatte ein Weib und 4 Kin der, die ihm bei seinen Arbeiten beistanden, und die er lange in ziem lichem Wohlstande erbalten hatte; die Arbeit begann zu stocken, er hoffte, die Zeiten würden sih bessern und war unzufrieden, daß seine Familie die Bequemlichkeiten, an die sie gewöhnt war, jeßt verlieren sollte; er zog aus der Sparbank das kleine Kapital, das er dort de vonirt hatte; das Geld war bald verthan und die Arbeit flauer den je. Er begann sih einzuschränken und einen Theil seines Hausraths zu verkaufen 2c... .., bis zu Weihnachten v. J. Alles verschwunden war, ja selbst seine, seines Weibes und seiner Kinder Sonutagsklei der. Seit jener Zeit war er 17 Wochen ohne Arbeit gewesen und hauptsächlich durch die Barmherzigkeit seiner Nachbaru erhalten wor den. Als ih ihm einen Shilling anbot, verweigerte er ihn anzuneh men, bis ich ihm nicht meinen Namen und Adresse gesagt hätte, damit er ihn mir in besseren Zeiten eins zurüdckerstatten könnte.“ Dr, Taylor p. 08.

Doch die Maschinen sind es am wenigsten, welche die Schuld an dem Elende der Handstuhlweber tragen; ihre eigene Anzahl, die man auf 800,000 schäßt, steht in keinem Verhältniß zu dem Begehr nach ihrer Arbeit, und die niedrige Bildungsstufe, auf der sie stehen, macht sie unfähig, andere Beschäftigung zu wählen, Das Weben is das am schnellsten zu erlernende Geschäft, und eine Person von 13 bis 17 Jahren, gleichviel ob Frauenzimmer oder Mannsperson, kann mit we- nigen Wochen Uebung so gut weben, wie der stärkste und erfahrenste Weber. Wer sich einige Shillinge zusammengebettelt hat, miethet sich auf eine Woche einen Webestuhl und wird Weber. Die Unabhän- gigkeit, in seiner eigenen Behausung arbeiten zu können, gefällt besser als ter Fabrikzwang. Um sein Einkommen zu erhöhen, heirathet der junge Weber fo bald wie möglich, da die Frau so viel verdienen muß wie er. Die Kinder müssen mit dem 6ten Jahre und noch früher {hon Hülfe leisten, und so frühzeitige Arbeit hemmt natürlich alle Geistes= und Herzensbildungz die Familie wächst auf, eine Art mensch= licher Maschinen, mit keiner anderen Zukunft, als in der Eltern Fuß= tapfen zu treten, zu heirathen, ehe sie mannbar sind und einer gleich unreifen Nachkommenschaft das Daseyn zu geben. Ein solcher Zu= stand der Dinge verursacht eine unnatürliche Zunahme der Bevölke- rung, durch Unwissenheit, Gewohnheit und Armuth Fesselu, so stark wie die der Kasten Hindostans an ihre Beschäftigung , das Weben, gefkettet. Kein Wunder also, wenn diese Leute durch aufrüh= rerische Reden der Chartisten und geheime Umtriebe der Anti=corn- law-lcague aufgehebt, zu offener Gewalt schritten, um ihrem Elend ein Ziel zu sebenz kein Wunder, wenn ihre Unwissenheit sie in dem Wahne bestätigte, daß sie durch das Abstehen von aller Arbeit dies bewirken fönnten.

Die drei geschilderten Klassen von Arbeitern waren in dem lehz= ten Aufstande die Rebellen, Wir sehen, ihr geistiger wie physischer Zustand konnte wohl geeignet seyn, sie auf diesen Abweg gerathen zu lassen, aber dennoch möchten wir fast mit Gewißheit behaupten, sie wären nicht darguf gekommen, wenn die Machinationen der Auti= corn-law-leggue und der Chartisten sie niht im Geheim dazu gereizt hätten, Es i} wahr, das Elend besteht und is groß, aber für den Engländer i} es allein noch kein Element zur Rebellion. Dieser ift von Natur zu Umwälzungen nicht geneigt; das Bestehende übt eine wunderbare Kraft auf sein Gemüth aus, uud kein Volk der Erde er duldet vielleicht mit mehr Ergebung und Standhasftigkeit sein Elend. Wenn aber \chlaue und räukevolle Chartisten und Anti-corn-law-lea- gueïrs dies Volk in seinem elenden Zustande aufheßten uud seine Lei- denschaft weten, dann konnte es freilich nicht anders seyn, als daß eben die vielen Entbehrungen und die Noth ein thätiges und an

feuerndes Element zu Wuth und Aufruhr wurden. Wir wollen des halb noch keinesweges sagen, der Chartismus is die Ursache des Auf- standes gewesen; diese lag allerdings in dem Zustande der arbeiten- Berblubing mie doe A eee pre, g econlassug dazu ft von ibm is beitete zuerst die Massen in A Mair R ausgegangen. Diese bear- durch Reden, Pamphlets Galib- Bts ünsten, öffentlichen Meetings E fe alda B M = d sie wollte ihnen glauben ma- den, e Kingen einem rettungslosen Untergange entgegen, daß die Korngeseße die Schuld daran trügen, daß die Regierung sich um sie nicht lümmere, und daß sie, um Gerechtigkeit is ae u L zwingen, von jeder Arbeit abstehen müßten, Die Leg uers M A nen selbst viele Fabrikbesiber gehörten, brachten schon M Bu d uit den Chartisten endlich die drohende Herabsetzung des Mo Loltalakaas vor, und das gab den Ausschlag. A Ae

j ; Von da trat die Le id und überließ den Chartisten, als einem {on ands Aa A Leitung des wirklichen Aufstandes, Der Aufstand ward unterdrüct die Chartisten wurden der Strafe der beleidigten Gesetze übergeben und die League blieb verschout. ; t N

Wir kommen nunmehr wieder auf die Haupt - Aufgabe unserer Darstellung zurü, den Zustand der Arbeiterklassen in England zu erörtern, als dessen vorübergehende Folge wir die jüngsten Bewegun- gen bezeichnet haben. Diese sind vorüber, aber jener ist noch ziemlich in seiner alten Gestalt geblieben; er verdient es deshalb besonders, oaß man seine unmittelbaren Ursachen sih klar zu machen sucht. Ju dem ersten Artikel ist im Allgemeinen gezeigt worden, daß der zügel= lose Jndustrialismus den Pauperismus erzeugt habe; hier liegt es

*) Notes- of a Tour in the Mannufacturing Districts in a Series of

Rotte to the Archbishop of Dublin. By Dr, VV, C. Taylor 1842,

8 uns ob, die speziellen Felgen jenes Judustrialismus zu erörtern, um die gegenwärtigen so eben geschilderten Zustände der Arbeiter zu motiviren.

Wir sehen in England eine Million Menschen, d. h. Arbeiter, die vor zwanzig Jahren vielleicht sich uoch in ziemlichem Wohlstande befanden, jeßt zum Theil ganz brodlos, zum Theil nahe daran, es zu werden, und fragen warum? Die einfache Antwort darauf, weil ein Mißverhältniß sich in dem Begehr nah Arbeit zu dem Vorrath der vorhandenen Arbeitskräfte herausgestellt hat, läßt uns diejelbe Frage wiederholen, warum dies? Man kommt immer aus den In dustrialismus zurück, der die Menschen entsteven ließ (nicht das Elend, wie der Dr. Malthus mit jener unheimlichen Lehre meint, läßt die Volkszahl anwachjen) aud der in seiner Folge jenes Miß verhältniß mit sich brahte, unier dem die Menscheu Hunger leiden, Ju England und gewiß in jedem Lande, das einen gleichen Weg in der Jndustrie geht, sind es vorzüglich drei Haupt -Ursachen, die den Begehr nach Arbeit, gegenüber den reichlih vorhandenen Arbeits=- fräften, vermindern: die Neuheit eines Geschäfts mit der Abnahme des Verbrauchs, die fremde Konkurrenz, und die Komplotte der Ar beiter gegen ihre Fabrikherren. j

Wenn ein neuer Artikel eingeführt wird, so erbält der Arbeiter bei Fabrizirung desselben immer l:ohen Arbeitslohn, weil der Fabri fant, noch ohne Konkurrenten, viel gewinnt. Seine Gewerke werden bedeutender, die Anzahl der Arbeiter größer. Aber dies Glück trägt hon den Keim frühen Verfalls in sih. Andere Kapitalisten und andere Arbeiter werfen sih in das neue Geschäft, Das Juteresse jedes Fabrikanten erfordert es, den Preis des neuen Artikels bera zuseßen, um den Verkauf desselben auszudehnen, das Jnteresse des Arbeiters fordert es, so lange niedrigeren Arbeitslohn zu nehmen, als dieser noch den, welcher in anderen Geschäften gezahlt wird, über- steigt, bis endlich der Preis des Artikels, der Gewinn des Fabrikanten und der Arbeitslohn des Arbeiters auf hren natürlichen Standpuukt ] Schon dies veérursacht eine Minderung in dem Begehr nach Arbeit gegen anfangs; sie wird aber bedeutender, je nachdem der Verbrauch des Artikels, welcher der Mode unterworfen oder für fremde Märkte gearbeitet is, deren Standpunkt man {wer voraus= sehen kann, abnimmt,

Bedeutender noch als dies wirkt auf den Begehr nah Arbeit die fremde Konkurrenz. Es i ein wohlbekanutes Geseß in der Manufaktur=Judustrie, daß caeteris paribus mit jeder Zunahme der fabrizirten Quantität die Kosten der Fabrication sich mindern, und was dasselbe is, daß mit jeder Abnahme derseiben die Kosten wachsen. Sobald deshalb eine Klasse Fabrikanten spürt, daß ihre Konkurrenten sie zu überholen anfangen, sobald sie auf den Märkten dieselben Waa ren, welche sie fabriziren, zu niedrigeren Preisen finden, alfobald müssen sie erkennen, daß sie in einem Kampf verwidckelt sind, der, wenn seine Elemente dieselben bleiben, verderblich für sie enden muß. Kömen sie diese Elemente ändern, können sie die Fabrications- weise ihrer Konkurrenten annehmen oder ähuliche lofale Vortheile sich verschaffen, so könnten sie ihr Feld vielleicht behaupten; wenn sie aber unfähig oder niht Willens sind, diese Mittel zu ergreifen, so muß mit jedem Jahr ihre Juferiorität größer werden. Je weniger sie fabriziren, desto größer i der Kostenpreis der Waare, während ihre Nivalen durch die Mehr -Fabrication an diesem gewinnen. Zuerst zeigt sich dann eine Verminderung des Ertrags, dann eine Herab setzung des Arbeitslohns, dann unregelmäßige Beschäftigung bei ber abgesetzter Löhnung, bis endlich der Kapitalist ruinirt oder gezwungen ist, sein Geschäft aufzugeben, und der Arbeiter seinem Beispiele fol gen, und in der Regel, da er nicht so bald ein neues findet, weil er zu unwissend is, von der Barmherzigkeit seiner Mitmenschen leben muß.

England 1} in der Lage, einen solchen Kampf mit dem Auslande bestehen zu müssen. Sechsundzwanzig Friedensjahre haben das Ka- pital seiner gefährlichsten Rivalen, der Bölker des nordöstlichen Euro- pa’s und der Vereinigten Staaten von, Amerika bedeutend erhöht. Die innere Communication in Amerika übertrifft schon die Englauds, denn dies hat nichts der inländischen Schifffahrt und den 4900 Eng- lische Meilen langen Eisenbahnen jener zu vergleichen. Das mittlere Europa hat langsamere Fortschritte gemacht, aber Belgien i} doch {hon mit einem Eisenbahnnetz bedeckt, und neben den vielen vollen deten Bahnen in Deutschland sind hier noch mehr im Fortbau be griffen, Der Fortschritt in Bau und Anwendung von Maschinen ift noch bedeutender. 1824 wurden bie Amerikaner als noch 30 Jahre gegen England zurück augesehen und 1833 waren ihre Baumwolleu= Maschinen im Allgemeinen schon eben so gut, und zur Verarbeitung der gröberen Stoffe noch besser als die Englischen, so daß ihnen die neuesten Verbesserungen entlehnt wurden. 1824 fing Frankreich als Nebenbuhler Englands an, Deutschland, die Schweiz uud zum Theil auch Belgien mit Maschinen zu versorgen, und 1839 war Belgien nicht allein unabhängig vou Frankreich, sondern auch ein gefährlicher Rival Englands geworden,

Deutschland hat in mancher Hinsicht sogar bessere Mittel zur Fabrication aufzuweisen als England, was selbst von Engländern ein gestanden wird. Vy, Bowring sagt in diefer Beziehung: „Die Kunst des Zeichneus und ihre Anwendung in verschiedenen Fabriken wid dort (in Deutschland) besser verstandeu, die Metalle werden besser ver= arbeitet, hemis{che Kenntnisse in allen ihren Zweigen sind weiter vor= geschritten als bei uns. Ueberall findet man Dampfmaschinen, und mechanische Verbesserungen haben dem eigenthümlichen Deutschen Forschungsgeiste ein weites Feld eröffnet, der, wenn er auch nicht \o sehr in der Exsindung ausgezeichnet ist, sich doch vorzüglich mühsamer und schwieriger Anwendung und unverdrossenem Streben nah dem Ziel, welches ihm vorschwebt, hingiebt.“ : :

Eine solche Erhebung der fremden Judustrie muß vorzüglich auf den Handel ihre natürlihe Wirkung äußern, und wir haben nicht weit zu suchen, um ein eklatantes Beispiel dafür beibringen zu können. Ju unserer Residenz Berlin gab es in der Spandauerstraße und Umgegend einen Distrikt, deu man häufig Klein-Manchester nannte, weil dort bedeutende Waarenlager Englischer Baumwollen-Mauusakte, meist direkt von Manchester eingeführt, sich befanden z sie sind gegen- wärtig fast gänzlich verschwunden. Die Eigenthümer haben ihre Kapitalien aus einem mit Verlusten verknüpften Handel zurückgezo- gen und einige von ihnen sie sogar in Manufakturen angelegt, um mit England zu wetteifern, so daß ihr ganzer Einfluß, der einst auf Seiten möglichst freier Einfuhr gewesen war, sih jeßt zu Gunsten hoher Schuß= und Prohibitiv=Zölle geltend machen möchte. Auch können gewebte Englishe Baumwolleustosfe hier fast gar uicht mehr verkauft werden, da der Zoll von 50 Rthlr. pro Centner sie aus-= {hließt; rohe und halb rohe Artikel, namentlih das dort besser ge- \ponnene Garn, finden allein noch offene Häfen.

Wir kommen zu dem dritten Hauptpunkt, der den Begehr nach Arbeit mindert, den Komplotten der Englischen Arbeiter gegen ihre n deren. Der Zweck derselben is im Allgemeinen Erhöhung des

rbeitslohns und durch diese Verbesserung des Zustandes der Arbei= at A de Enjahrung hat gelehrt, daß dadur gerade das Ge- gen 6 2 O Ms des N us und der Lage nicht allein ata G Arbeiter fun O Pen aller au davon it Vev Saal 4 i wirkt wird. Die Arbeiter konstituiren ih er Regel in solhen Komplotten zu folgenden Zweden: Den Arbeiter der Kontrolle des Herrn zu entziehen, den Arbeitsl l Klassen gleichzustell t a zu entziehen, den Arbeitslohn aller n gleichzustellen, nicht vön dem Fleiß, der Kraft oder der Kunst-

fertigkeit abhängig seyn zu lassen, das Sinken des Arbeitslohns zu hindern, und endlih zu Erreichung dieser Zwecke die Zahl der an besten bezahlten Klassen zu bes{chränken. Jhr Hauptmittel, t-° Zwecke zu erreichen, besteht in der Einschüchterung des Fabrikherrn durch Verweigerung der Arbeit, oft durch gewaltthätige Verleßung seines Eigenthums. Diese Mittel sind von bedeutendem Gewi) Gesebt, eine Spinn -= Fabrik besteht aus 700 bis 800 Arbeitern, o erfordert sie nicht mehr als nur 50 bis 60 Spinner; das darin an gelegte Kapital fann 100,000 Pfd. St. betragen, von welchen 75,000 Pfd. St. in Gebäuden und Maschinen stecken. Ein Komyvlott dieser 60 Spinner macht die ganze Masse von Arbeits- und Geld Kapital nußlos, Wenn nun, wie es häufig der Fall is, eine Dampf webstußl-Faktorei mit einer solchen Spinn- Fabrik in Verbindung steht, so is der Einfluß des Komplotts noch bedeutender, und 69 Spinner bestimmen oft über das Loos vieler tausend Arbeiter und über Hun derttausende von Kapital. Derartige wirkli vorgekommene Exempel fann man unzählige anführen. Aber erreichen die Arbeiter mit den Verbündungen ihren Zweck? Gewiß niht. Jun jedem Falle ift das Resultat Arbeitslosigkeit, also Minderung des Begehrs nach Arbeit, denn sie zerstören die Kapitale oder machen sie nublos, Dringen sie mit ihren Anforderungen so weit durch, daß der Fabrik herr nachgiebt, wie es an manchen Orten der Fall gewesen, so wird jener ruinirt und die Arbeiter befinden sih nur etwas später in nah rungslosen Zustand; sind ihre Bestrebungen fruchtlos, so bleiben jic ohne Arbeit und bringen andere Geschäfte ins Stocken, Der aus der dreiwöchentlihen Geschäftslosigkeit während des leßten Aufstandes hervorgegangene Total - Verlust für die Arbeiterklassen wird auf weit mehr als 590,000 Pfo. St. geschäßt.

Der Englischen Regiernng liegt die {were u gabe ob, das aus diesen drei Haupt - Ursachen verhältn!ß in dem Begehr nah Arbeit zu vorhandenen Arbeitskräfte durh eutsyrechende Maßregeln zu seitigen. zweifeln durchaus nicht an dem Vorhandensegn zweckmäßiger Heilmittel für das tief eingreifende Uebel. Denn kein anderes Land hat jolch ein Kapital, im Allgemeinen solche Maschinen, solchen Reichthum an Mineralien, wie Eisen und Kohlen, und vor Allem solhe Menschen, was Kuunstfertigkeit und Betriebsam feit anbelangt, aufzuweisen. England kaun mit jedem Lande der Welt konkurriren, nur müssen weise Geseße seine Judustrie regeln. Tüchtige Bildung des Volkes i} eine der ersten Bedingungen einer heilsamen Reform des Zustandes der arbeitenden Klassen. Bildunc giebt thätigen und geschickten Arbeitern die Mittel an die Hand, andere Beschäftigungen für sich und ihre Familien zu finden, sobald die alten stocken, veranlaßt die Familien zu dem kleinen Opfer, ihr Kinder besser zu erziehen und \{üßt sie gegen die Theilnahme an jenen unheilvollen Komplotts, weil fie ihre Jnteressen besser verstehen lernen. Schule und Kirche sind die stüßenden Pfeiler der Bolks wohlfahrt. Sie fehlen in England noch an vielen Orten, Wo ab das Volk, an die bloße vergängliche Materie gekettet, uicht lebt, son dern nur vegetirt, da fällt es mit dem Untergang dieser Materie

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oder dient verbrecherischen Absichten zum Werkzeug. A.

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Lonigliche Schauspiele.

Montag, 2. Jau. Jm Opernhause: Voltaire's Ferien, Lustspiel in 4 Aft. Hierauf, zum erstenmale w.ederßolt: Die Tarantel, pan tomimisches Ballet in 2 Akten, vou Scribe und Coralli. Mujik vou Casimir Gide. Für das Königliche Theater eingerihtet vou Dlle. Fanny Elßler. Die neue Decoration im zweiten Aufzuge i} vo1 C, Gropius, (Dlle. Fanny Elßler : Lauretta.)

Preise der Plage C Ds n oe Logen Des erten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. 2e.

In Potsdam: Die Schwestern von Prag, komisches Singspiel in 2 Abth., von W, Müller.

Dienstag, 3, Jan. Jm Opernhause: Der Herzog von Olonua,

Im Schauspielhause: 1) [?höôtel garni, ou: La leçon sin gulière. 2) La première représentalion de: Une visite nocturne, ou: Cartouche, vaudeville nouvean en 1 acle, du théâtre du G ymnase, par Mr. Théaulon. 3) La reprise de: Moiroud el Compagnie, vaudeville en 1 acte, par Mr. Bayard.

üönigsstädtisches Theater.

Montag, 2. Jan, (Jtalienische Opern - Vorstellung.) Zum erstenmale wiederhelt: Maria, ossta: La Figlia del Reggimento. (Marie, oder: Die Tochter des Regiments.) Opera busla in 2 Atti. Musiíica del Maecstro Donizelli.

Dienstag, 3. Jan. Vorstellung der Kaiserlich Russishen Pan tomimisten, Herren Gebrüder Lehmann. Zum erstenmale : Der Bar bier von Pekin, Englische Pantomime in 1 Aft, arrangirt von W, Seymour, Hierin kommt vor zum erstenmale: Die Japanische Messe. Vorher, zum erstenmale wiederholt: Der dicke Lord Plum pudding. Komische Pantomime in 2 Akten. Vor Anfaug der Pan- tomime: Vetter Benedict, Lustspiel in 1 Alt, von L. Angely. (Neu einstudirt.)

O I E Ä A Ra

Verantwortlicher Redacteur Dr. J, W, Zinkeisen,

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei.

Preis: 2 Kthlr. sür % Iahr. 4 Rthlr. - §5 Iahr. S8 Rihir. -- 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiscrhöhung.

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Fraukreich. Paris. Vorbereitungen zur Sizung. Vermischtes. Schreiben aus Paris und Bordeaux. (Die ministerielle Entschei dung in der Zucker-Frage. Verein der Weinbauer.)

Großbritanien uud Jrlaud. London. Veizögerung der Rückreise des Oberst - Lieutenant Malcolin. Der Englische Konsul in Barce- lona. Vermischtes. Schreiben aus London. (Zur Charakteristik der ParteiStellungz Dr. Thirlwall.)

Niederlande. Haag. Denkmal Wilhelin's von Oranien.

Deutsche Bundesstaaten. München. Rheinschanz-Bexbacher Cisen- ban. Stuttgart. Aufhören des Deutschen Conriers. Altona. BVesiznahme- Patent der vom Oldenburgischen Fürstenthum

Lübeck eingetauschten Landestheile. i

Spauniem. Schreiben aus Paris. (Dic gegenwärtige Stimmung in Bezug auf die Erxcignisse in Barcelona; Zurbano; Oberst Prim.)

Vereinigte Staaten von Nord-Nmerika. Fortsezung der Bot- schaft des Präsidenten. Schreiben aus New-York. (Die wihtig- sten Punkte der Botschaft.) :

JIulaud. Neuß. Königl. Geschenk zur Herstellung des St. Muünsters, : :

Quirin-

Der christliche Staat,

Zeitungs -Uachrichten.

Ausland.

S C U M.

Paris, 28. Dez. Die Deputirten sind bereits in ziemlicher Anzahl auweseud, doch haben sie noch feine vorbereitenden Versamm-= lungen gehalten, um sich über ihr Verfahren bei Eröffnung der Session zu besprehen. Man weiß noch nicht einmal gengu, ob eine Thron-Nede wird gehalten werden, denn die Minister scheinen sich erst in der nächsten Woche definitiv darüber entscheiden zu wollen, damit die verschiedenen Oppositions - Nüancen nicht Zeit haben, sich zu verständigen, Es finden indeß täglich Privat = Zusammenlünsfte vet den Herren Molé, Thiers, Odilon Barrot und Lasitte statt. Man versichert, die Opposition der Linken und die Nügauce des Herrn von Lamartine seven auf dem Punkte, si zu verständi= gen, um gemeinsam guf den Sturz des Kabinets vom 29, Oktober hinzuwirken, Die Pairs ihrerseits haben in diesen Tagen zaßlreiche Bersammlungen gehalten, wie es heißt, im Interesse des Herrn Mole, den man an die Stelle des Herrn Guizot zu seßen wüuschte. Vor etwa etnem Monat soll Derr Molé von einer gewissen Seite her aufgefordert worden seyn, in dieser Beziehung Schritte zu thun. Er machte sih auch sofort ans Werk, um eine muisterielle Combina- tion vorzubereiten, allein befanntlih sind seine Versuche bei den bedeutendsten Männern, denen er seine Portefeuilles zu übertragen wünschte, gescheitert, indem sie sich scheuten, sich dem ehemaligen Chef des Kabinets vom 15. April anzuschließen. Ju Folge des Mißliugens der Bemühungen des Herrn Molé hat man beschlossen, das Ministe- rium Soult - Guizot ferner zu unterstüßen.

Dem Vernehmen nah werden den Kammern in der nächsten Session folgende Geseß=Cutwürse vorgelegt werden: 1) Ankauf des Museums H»§on Versgilles durch den Staatz 2) Vollendung des Louvre; 3) Dotation des Herzogs von Nemours; 4) Dotation des Grafen von Paris; 5) Genehmigung des Witthums der Herzogin von Orleans; 6) Das Geseß in Betreff der Staats = Minister; 7) Das Geseß über die Civil =Pensionenz; 8 Das Geseß über die Vermehrung des Gehalts der Beamten; 9) Das Budget = Geseh; 10) Das Gefeß über die Subventionen für die Befestigung von Paris.

Dem Vernehmen nach soll für die neuen Staats = Minister fürs erste cin Kredit von 300,000 Fr. verlangt werden und die Zahl der Ernennungen sich auf 20 beschränken. Das Gehalt wird 10,000 Fr. betragen, mithin die Zahl der Staats-Minister 30 nicht übersteigen.

Dem Moniteur parisien zufolge hat das Ministerium den Beschluß gefaßt, sogleich beim Beginn der Session die Unterdrückung der Fabrication inländischen Zuckers gegen eine Entschädigung zu beantragen. E

Der ehemalige Geueral - Prokurator, Herr Plougouln, is zum General-Prokurator am Königlichen Gerichtshofe zu Nismes ernanut worden.

Der Baron Thénard, Pair vou Frankreich und Vice - Präsident des Conseils für den öffentlichen Unterricht, is zum Großoffizier der Ehren-Legion ernannt worden.

Börse vom 28. Dezember. Die Französischen Renten waren heute, in Folge der höheren Notirung der Consols, während der ganzen Dauer der Börse sehr fest. Die Botschaft, welche der Präsident der Vereinigten Staaten an den Kongreß in Bezug guf die Nothwendigkeit, den Amerikanischen Tarif zu modifiziren, gerichtet hat, macht allgemein einen günstigen Eindruck. :

_«“»_ Paris, 28, Dez. Das Ministerium hat in Betreff des Zuckergesobes, welches den Kammern in den ersten Tagen der Ses- sion vorgelegt werden soll, endli einen Entschluß gefaßt. Man wird das System der Ablösung der einheimischen Fabrication annehmen, und dies soll die Basis des Geseb-Entwurfes bilden. Man kennt noch nicht die näheren Bestimmungen , die übrigens nur eine untergeordnete Wichtigkeit haben, Der Entwurf hat in dem Mini= ster-Conseil eine sehr bedeutende Majorität gehabt; es scheint indeß, daß die Herren Martin (du Nord) und Villemain Sts elbeit nicht ihre Zustimmung gegeben haben. Die inländischen Zucker-Fabrikanten haben eine Grun an das Ministerium gerichtet, worin sie die Unterdrückung der inländischen Zucker = Fabrication mittelst einer Ent-=

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Preußische Staats-Zeitung.

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Berlin, Dicnsiag den S Januar

schädigung fordern. Sie verlangen jedoch, daß, ehe man zu diesem Aeußersten schreite, die Gesebgebung von 1840, als äußerste Gränze der möglichen Eristenz für die noch nicht ruinirten Fabrikanten, beibe halten werde. Mit der Beibehaltung dieser Geseßgebung, wenn man ihr eine lange Dauer geben wollte, würde man zugleich die Nachsteuer von ausländischem Zucker erheben und mehrere wichtige Reformen bei der Erhebung der Abgaben von inländischem Zucker würden zwecklos werden. „Ohne dies“, sagen die Fabrikan= ten des NRunkelrüben =- Zuckers, „gehen wir unserem unvermeidlichen Untergange entgegen. Jrgend eine Vermehrung dieser Steuer, die nur durch die geheime Absicht, uns zu vecnichten, ohneuns zu entschä= digen, motivirt ist oder motivirt werden föunte, würde eine verstellte, aber wirkliche Konfiszirung der in unseren Fabriken angelegten Ka pitalien seyn. Wenn man sich auf die Worte der Erklärung ver= lassen darf, \o hätten die Fabrikanten vor Allem den Wunsch, ihre Jndustrie auf ehrenvolle Weise fortzusetzen und uur wenn Staats- gründe und politische Rücksichten die Unterdrückung des Runkelrüben= Zuckers gebieterish forderten, würden sie sich einer gezwungenen Ex= propriation gegen Entschädigung unterwerfen. __ Die Abgeordneten der Kolonicen haben ebenfalls dem Minister-Con= seil ein Memoir überreicht, worin sie, wie gewöhnlich, die Noth der Kolo= neen, den Verlust der Pflanzungen, die Abnahme der überseeischen Schiff fahrt und den nahe bevorstehenden Ruin aller Niederlassungen schildern ; sie unterwerfen die Gesebgebung von 1840, deren Beibehaltung die inländischen Fabrikanten wünschen, einer scharfen Kritik, und erklären, daß man den beabsichtigten Zweck nicht erreicht habe. Die Ab- geordneten der Kolonmeen behaupten, es scy mögli, ein Gleich- gewicht zwischen zwei Steuern herzustellen, dies könne aber nicht bei Zudustriezweigen geschehen, deren Erzeuguisse dieselben, deren Ursprung und deren Bedingungen der Existenz jedoch verschieden seyen. Der geringste Fortschritt des einen von beiden werde das Gleichgewicht aufheben. Dadurch würden abwechselude Krisen, ungufhörliche Kon= oulsionen bis zum Tode des einen oder des anderen Judustriezweiges entstehen. Die Abgeordneten der Kolonieen bestehen auf Gleichheit zwischen beiden nationalen Zuckerarten. Diese nah dem gemeinen Recht von den Kolonieen verlangte Gleichheit würde umfassen : 1) Gleichheit des Tarifsz 2) gleiches Recht für beide Judustriezweige, ihre Erzeugnisse dem Konsumenten in gleihem Grade der Vollkom- menheit zu überliefern; 3) gleihe Befähigung, ihre Erzeugnisse nach allen Märkten und unter allen Flaggen auszuführen; 4) gleiche Befähigung, die fremden Erzeugnisse innerhalb der Grän=- zen und unter den Bedingungen der Zoll - Geseßgebung der Hauptstadt zu fonsumiren. Außerdem verlangen die Abgeord= neten im Namen ihrer Kommittenten agusdrücklich noch die Unterdrückung des Runkelrüben- Zu&ets gegeu Entschädigung.

Jn dem System der Gleichheit der Bedingungen würden die Art. 3 und 4 das Kolonialwesen von Grund aus umgestaltenz selbst der Art. 2 würde dasselbe verändern. Denn bei dem gegenwärtigen Zustande der Dinge is den Kolonieen nicht nur das Raffiniren des Zuckers untersagt, sondern der Rohzucker is auch, sobald er eine gewisse Weiße hat, bei seiner Einfuhr in rankreich einer höheren Steuer unterworfen. Die Befähigung, die fremden Erzeuguisse 1nerhalb der Gränzen unter den Bedingungen der Zollgesebe der Hauptstadt zu fonsumiren, würde den Fabrif=Preis des Koloniagl-=Zuckers erniedrigen. Die Befähigung, die Kolonial - Produkte zu vervollkommnen und sie nach allen Märkten und unter allen Flaggen auszuführen, würde den Kolonial - Produzenten einen dreifachen Vortheil darbieten. Zuerst wvürden die Kolonisten ihre Erzeugnisse im Auslande abzuseßen suchen, wenn der National-Markt damit überfüllt wäre. Sie würden direkt und unter weniger lästigen Bedingungen allen rafsinirten Zucker liefern, den ¿Frankreich ausführt. Zweitens würde der unter fremder Flagge verschiffte Kolonial-Zuker iveniger hohe Fracht zahlen und auch von den Diffe- renzial - Zöllen frei seyn, die überall zur Begünstigung der National- Schisssahrt bestehen. Endlich würde der Zucker, womit die Kolonieen die Artikel, welche sie empfingen, bezahlten, den fremden Spekulan= ten, die ihre Waaren zu einem geringeren Preise verkaufen könnten, Riückfracht geben. Wollte man dergleichen Bedingungen aunehmen, so würde man sich merllich dem in den Spanischen Kolonieen üblichen System näheru. Allein die Regierung wird n‘emals diesen Weg ein= {lagen und wird, wie bereits oben erwähnt, den Nunkelrüben- Zucker unterdrücken, um der Kolonial =- Krisis ein Ende zu machen. Es ist dies eine Operation, die 40—50 Millionen Fr. kosten und doch viel= leicht die tropischen Niederlassungen nicht retten wirdz nur die Eman-= cipation der Sklaven, die unstreitig in der nächsten Zeit eintreten muß, wird diese Kolonicen gänzlich umgestalten.

A Vordeaux, 24. Dez. Ju der gestern in dem Saale des Kasino gehaltenen General - Versammlung der Abgeordneten der Weinbauer, în welcher die förmliche Konstituirung ihres Vereines statt= fand, verlas Herr Princeteau den Entwurf zu einer Adresse an den König, der {hon während der Verlesung mehrere Male mit allge- meinem Beifall aufgenommen und endlich mit Acelamation angenom-= men wurde, Die Fassung dieser Adresse is eben so ehrerbietig als würdig und fest, und dieselbe wendet sih an die Gerechtigkeit des Königs zu Gunsten der Weinbau - Juteressen. Es wurde beschlossen, daß diese Adresse durch eigens dazu abgeordnete Commissaire dem Monarchen überreicht werden solle, denen sich anzuschließen die De- putirten der Gironde gebeten werden sollten. Ein Mitglied der Ver= sammlung drückte dabei das Bedauern aus, daß gestern nur ein einziger (Herr Ducos) der sämmtlich eingeladenen Deputirten bei der Versammlung erschienen sey, Darauf wurde über die Mittel berathen, wie man den Beschlüssen des Weinbau-Vereins in der Pariser und der Departe- mental= Presse Nußen verschaffen könne. Die Versammlung fand in der Begründung cines Journals, das demnächst zu Paris d rin soll, alle erwünschbaren Bürgschaften, und sprach sich einstimmig zu Gunsten dieses Unternehmens aus. Ein Abgeordneter von Pauillac ging noch weiter, indem er den Vorschlag machte, allgemein das Abonnement auf die Blätter abzubestellen, welche die Weinbau - Jn= teressen bekämpfen, oder die Veröffentlichung der Arbeiten des Ver= eins verweigern würden. Auch dieser Vorschlag wurde mit Enthu- siasmus angenommen, und alle Anwesenden verpflichteten sich au CEhrenwort, sich streng an diesen Beschluß zu halten. Um 4 Uhr lag die Sißung unter wiederholten allgemeinen Acclamationen, :

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Aile Post - Anstailen des In- und Auslandes nehmen Sestel- lung an, für Serlin dic Expedition der Staats-Zcitung: Fricdrichsstrassc Ür. 72.

1543.

Grossbritanien und Arland.

London, 28. Dez. Oberst - Lieutenant Malcolm wird mit den für China bestimmten Depeschen erst im nächsten Monate zugleich mit der alsdann zu expedirenden Ostindischen Post von bier ab= gehen.

Herr Penleaze, der jeßige Britische Konsul in Barcelona, is lange ¿Zeit Parlaments-Mitglied für Southampton gewesen und ge= hört der liberalen Partei an. Z

An der Fondsbörse is die Rede vou dem Projekt einer neuen Anleihe für Spanien, das indeß niht vielen Anklang zu finden scheint. Es sollen nämlich 1 Million Pfund gegen Verpfändung der Revenüen von den Kolonieen und der Tabaks= Pacht aufgenommen und eine Subsidiar-Hypothek durch Ausgabe vou 5 Millionen Pfund 3proc. Fonds geschaffen werden.

Der Schaden, den das leßte Feuer in Liverpool verursacht hat, wird jebt auf 45,00) bis 47,000 Pfund angegeben. '

| Jn Blackwall sollen 5 große Dampf = Fregatten für Rechnung | der Nufsischen Regierung erbaut werden. fa

| Das große Handelshaus Dunn in Wakefield hat \sich für in= solvent erflärt. Die Passiva sollen an 309,000 Pfund E

H Loudon, 27. Dez. Schon vor einigen Monaten lenkte ih Jhre Aufmerksamkeit auf den Zustand der Parteien in England und da die politische Session herannaht, so möchte es nicht unpassend seyn, einige Hauptzüge beider Lager zu mustern. Jh erinnere mich feiner Parlaments-Ferien, wo die Opposition so wenig Anstrengungen gemacht hätte, ihre Organisation jals Partei wiederherzustellen oder ihren verlorenen Einfluß auf die Nation wieder zu gewinnen. Die eigentlich sogenannten Whigs oder wenigstens die Führer, welche diese alte Benennung noch in Ehren halten, kehrten frühzeitig nah ihren Landsißen oder zu ihren literarischen Beschäftigungen zurück. Sie haben au der durch den Verein gegen die Korngeseße veranstalteten ‘Auf= regung keinen Antheil genommen, und während sie kluger Weise es verschmähten, sih mit dem Auswurfe der demokratischen Partei zur Verbreitung falscher Angaben und übertriebener Prinzipien im Lande zu verbinden, haben sie nicht einen einzigen Punkt der Politik, der das Vertrauen des Volkes anziehen oder den Gang der Regierung angreifen fönnte, ins Leben gerufen. Jch wage zu behaupten, daß die Opposition der Whigs gegen das jeuige Englische Ministerium eine rein per= sönliche is und daß sie in Bezug auf politische Prinzipien weit mehr unter si selost abweichen, als ihre Führer von Sir Robert Peel. So steht oder licgt vielmehr die Partei, die vor zehn Jahren über die ganze Stärke und Energie des Englischen Volkes dispouirte, nunmehr zu Boden geworfen und überwältigt durch ein Unternehmen, das auszuführen, sie uiht Stärke genug besaß, ohne Führer, ohne Glaubensformel, ohne Enthusiasmus und obne Vertrauen zu einander. Das einzige Lebenszeichen geht von dem unruhigen Geiste Lord Palmer=

sstton's aus. Die Heftigkeit der angeblich von Palmerston inspirirten Morning Chronutcle hat scit kurzem eine solche Höhe erreicht und ist als so nachtheilig für die Partei erkauut worden, daß etwa acht oder neun Personen, deren Namen die höchsten unter den Whigs und vielleicht die höchsten im Lande sind, neuerlich beschlossen haben, dieser= halb eine schriftlche Vorstellung an Lord Palmerston zu richten. Diese Mittheilung, welche dem ehemaligen Secretair für die auswärtigen Angelegenheiten den unvermeidlichen Bruch schilderte, den seine Hef= tigkeit in der Partei zuwege bringen müsse, versebte ihn aufangs in Zorn. Einiges Nachdenken überzeugte ihn jedo bald, dasi es flug ses, nachzugeben. Er kündigte daher an, daß er die Absicht habe, nun seine persönliche Meinung gegen die auswärtige Po= litif des gegenwärtigen Ministeriums im Unterhause auszusprechen, und zeigte sich bereit, derjenigen allgemeinen Politik, die man für die beste halten möchte, beizutreten. Unterdessen is die Morning Chronicle so kriegerisch, wie gewöhnli. Weun das Parlament erössnet worden is, wird Lord Palmerston mit großer Heftigkeit sprechen; Lord John Russell wird s{hweigen, und die Whigs werden sih mehr und mehr der Führung Lord Palmerston's faktisch unter= worfen finden, :

Als die Tories wieder zur Gewalt gelangten, rühmte. sich die Opposition, daß sie die Regierung durch die Eitelkeit ihrer Angriffe und durch die Menge der Fragen, welche gegen dieselbe aufgestellt werden fönnten, in jedem Umfange ermüden fönne. Damals. schien etwas Plausibles in dieser Taktik zu liegen. Ein höchst wichtiges Element, ja, das wichtigste, war indeß vergessen worden, Jch meine die Konzentrirung. Die Leichtigkeit, womit die Opposition ver= schiedene Angriffe und plößliche Demonstrationen macht, is unverein= bar mit dem standhaften und unwiderstehlichen Vordringen fombinirter Operationen. Sie sind eine Armee von Voltigeurs, die nicht von Artillerie oder einer Phalanr von Junfanterie unterstüßt wird. Eine so leichte Art der Kriegführung kann die Citadelle der politischen Gewalt in England nicht wieder erobern. j

__ Große Aufmerksamkeit hat die Pastoral-Rede des de. Thirlwall, Bischofs von St. David's, an die Geistlichen seiner Diözese erregt. Dieser Prälat, obgleich einer der jüngsten auf der Bischofs-Bank ist unstreitig der gelehrteste, wie er der liberalste und vielleicht einer der kräftigsten Neduer seines Standes ist. Er verdient besondere Auf= merksamkeit in Deutschland, da er seine literarische Laufbahn mit der Ueberseßung von Niebugr's Nömischer Geschichte und Schleiermacher's Kommentar zum Lukas begann. Seine Ernenuung zum Bischof von St. David's war eine der lehten und besten Handlungen von Lord

Melbourne's Verwaltung. Junerhalb weniger Monate nach seiner Einführung hatte er sich dem Studium der Walischen Sprache mit solchem Erfolge gewidmet, daß er in dieser Sprache in der Kathe- drale von Stk. David's predigte, indem die Englische Sprache dem Volke vou Carmarthenshire und jener Diözese fast ganz unbekannt ist. Die oben erwähnte Rede wurde guch in Walischer Sprache gehaltenz indeß hat ihr Juhalt mehr Aufmerksamkeit erregt, als ihre Form, denn obgleich sie von einem Manne gehalten wurde, der zu den frei= sinnigeren Prälaten der Englischen Kirche gehört und eine Zeit lang „wegen der Vorrede zu seiner Uebersetung von Schleiermacher's Kom= mentar zum Lukas der Heterodoxie verdächtig war, n zeigt er si doch als ein Anhänger derjenigen theologishen Sch eld Minorität der Universität Oxford angehört. ne ebe:

und Observanzen, welche in den zzTract chn