1843 / 4 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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1744 bis 1748 erster Lord der

welcher von : zur Zeit des

50 Minister des Junern, ) Jrland war, später als

Bedford,

Herzogs von _weld von da bis 17:

| leteniähri R, Krieges Lord-Lieutenant vou | Gesandter. in Paris den Friedens- Vertrag vou 1763 unterhandelte und als Präsident des Geheimen Raths in das in demselben Jahre | von Herrn Grenville gebildete Kabinet eintraf. Die Korrespondenz | wird als ein wichtiger Beitrag zur _politischen Geschichte Englands | von 1744 bis 1770 betrachtet. Der erste Band reicht bis zum | |

I ie ih „Blonde“, welche einen Theil der Chinesischen Ent- schädigungsgelder überbringf, wird mm kurzem erwartet, und die Baar haft der Bank wird dann wahrscheinlih um beinahe cine Million anwachsen. Man glaubt, hoffen zu dürfen, daß die Bank-Direktoren durch Vermehrung des

Geld = Umlaufs dem Handel einen kräftigen Vorschub leisten werden.

———— Mane marik.

Kopenhagen , 25. Dez. Nachstehendes is die bereits er wähnte, au Se. Majestät den König erlassene Adresse der Jütlän dischen Stände-Versammlung hinsichtlich der Dänischen Sprache und Nationalität in Schleswig : „UAllergnädigster König! : i

hat sich schon längst im hohen Grade dem betrübten Loose zugewandt, welchem Dänische Sprache und Nationalität in dem mit dem Königreicbe vereinigten Herzogthume Schleswig unterworsen sind, Kein Däne kann e gekränktes Nationalgefühl es mit ansehen, wie eine frühere fremdc roberung und darauf folgende unglückliche Verhältnisse bewirkt habci, daß die Dänische Sprache in einem- großen Theile Schleswigs zurückgedrängt worden, und in einem anderen Theile, wo die ursprüngliche Nationalität ih noch erhalten hat, in einer unwürdigen und gedrückten Stellung erhal

M

ten wird, indem die Dänisch redenden Bewohner dem (Bebrauche der Deut | f

schen Sprache in der Rechtspflege und Administration, und theilweise selbst im Schul - Unterricht und im öffentlichen Gottesdienst, unterworfen sind, Daß dieser Zustand und die dadur bewirkte fortschreitende Unterdrückung der Dänischen Sprache annoch stattfindet, scheint um o mehr Gegenstand der Beschwerde scyn zu müssen, als die unter der Herrschaft mehrerer Lan- desherren zersplitterten Theile des Herzogthums schon im Lause des vorigen Jahrhunderts durch Friedensschlüsse und anderweitige Traktaten wiederum von der Dänischen Krone zusammengebracht und mit ihr vereinigt worden sind, für welche es von höchster Wichtigkeit seyn muß, daß Dänische Natio nalität in diesem ursprünglich Dänischen Lande aufrecht erhalten werde. Das kräftige Erwachen der Dänischen Nationalität , welches sich in den leyteren Jahren bei dem Nordschleswigschen Volke gezeigt hat, und dessen auf die Wiedereinseßung der Muttersprache in ihre natürlichen Rechte gerichteten Bestrebungen mußten daher lebhafte Svmpathie bei dem Volfe im Königreiche finden, und es fand dic dankbarste Anerkennung aller Dänen, als Ew. Majestät, ungeachtet der Gegenbestrebungen einer viel- vermögenden Partei, diesen Wünschen durch den Befehl entgegenkamen, daß qie Dänische Sprache in den Schleswigschen Distrikten, wo sie Schul- und Kirchen - Sprache is, allmälig auch in Regierungs- und Gerichtssachen

| Ï | î | | | j j | î Die Aufmerlsamkcit des Dänischen Volkes f l | |

cingeführt werden solle. Aber, Allergnädigster König! je cinleuchtender die Gerechtigkeit und Billigkeit dieses Gebotes Jhrer Majestät erscheinen mußte, desto mehr mußte man erstaunen über den heftigen Widerstand, den jene Partei, und darunter mehrere Beamte des Staats selbst, nun gegen die Ausführung des bestimmten Befehls Jhrer Majestät zu erheben wagte, und das ganze Verfahren der Partei mußsite einen um so größeren Unwillen erregen, als es zur Auflösung der Bande führen zu können schien, die verfassungsmäßig das Herzogthum an das Königreich knüpfen, Die nämlichen Betrachtungen müssen durch die ganze Wirksamkeit jener Partei in der gegenwärtigen Schleswigschen Stände-Versammlung hervor gerufen werden, in welcher dieselbe eben so mächtig durch ihre Zahl als durch den persönlichen Einfluß einzelner ihrer Theilnehmer aufgetreten ist, Die Reihe kränkender Ausfälle gegen die Dänische Staats - Verbindung, Dänische Sprache und Dänische Nationalität, welche die Stände-zzeitung der Welt vor Augen gelegt hat, von den Verhandlungen an, durch die Schleswig als ein Deutsches Herzogthum bezeichnet ward, bis zu dem Be- \chlusse, durch welchen ein Däne (Dansk Mand ) von der Versammlung ausgeschlossen ward, weil er von dem bisher unbestrittenen Recht Gebrauch machte, seine Muttersprache zu reden, hat eine so allgemeine Bewegung unter dem Dänischen Volke hervorgerufen, daß Nordjütlands jeßt versjam- melte Provinzialstände es als Pflicht gegen König und Vaterland angeschen haben, sich an Ew. Majestät zu wenden, um die im Volke herrschende Stimmung auszusprechen. Leihen Sie also, Allergnädigster König, der Stimme Jhrer treuen Provinzial - Stände ein geneigtes Ohr, wenn wir es als unsere Ueberzeu- gung aussprechen, daß das Dänische Volf sich um o mehr durch die oben erwähnte staatsgefährliche Partei - Wirksamkeit gekränkt und beunruhigt ge fühlt hat, als cs hat bemerfen müssen, daß dic Organe der Regierung der- selben nicht mit dem gehörigen Ernst und der erforderlichen Kraft entgegen- getreten sind. Wir dürfen versichern, daß cs keinesweges die Meinung des Dänischen Volkes is, die gegenwärtige in den historischen Verhältnissen begründete Stellung des Herzogthums Schleswig, als eines besonderen Theils des Dänischen Staats, mit eigener Geseßgebung, Rechts Verfassung und Administration beeinträchtigen (fraenke) zu wollen, und eben so wenig die Deutsche Nationalität im Herzogthum, \o weit sich dieselbe jeßt wirk- lih erstreckiz auf der anderen Seite aber hegt das Volk auch die zuversicht lihe Erwartung (Fortröstning), daß die Deutsche Nationalität im Herzog thum in jeder Hinsicht dieselbe Berechtigung und dieselbe Pflege und Beschüßung erhalten werde, als die Deutsche, und dieses durch solche wirksame Veranstaltungen, welhe #0 viel als möglich das Ein treten der Veränderung nicht in eine ferne Zukunft hinaus verschieben, während die Wahrnehmung der Juteressen der Dänischen Nationalität großen- theils abgeneigten (modvillige) Beamten überlassen wird. Nur auf diese Leise wird eine wahre und natürliche Bürgschaft zu Wege gebracht wer- den, für die dauernde Verbindung zwischen L:.n Königreiche und dem nacl so großen Opfern mit demselben wieder vereinten wichtigen Staatstheile, welchen die Regierung und das Volk nicht ohne den kräftigsten Widerstand gesonnen seyn können, von der Dänischen Krone trennen zu lassen, Er- lauben Sie, Allergnädigster König! daß wir zu dem Obenangeführten noch die Versicherung fügen, daß das Dänische Volf mit der innigsten Dankbar- feit dîe Kunde von jeder Maßregel, die Ew. Majestät zur Aufrechthaltung seiner Nationalität und der Einheit des Staates versügen möchten, guf- nehmen, und daß es sich einträhtig an Ew. Majestät Ana unt Ihre Schritte zur Wahrung dieser höchst wichtigen Güter unterstügen wird, Wir flehen den Segen des allmächtigen Gottes auf Ew. Majestät herab, er verleihe seinen krästigen Beistand, daß es ihnen gelingen möge, die von den Fehlgrissen der Vorzeit herrührenden Mißverhältnisse auszu=-

leichen, zum unvergäuglichen Ruhm Ew, Majestät und zum Heil und

lück des Jhrem Scepter unterworfenen Volkes, -——-————

Deutsche Bundesstaaten.

Nürnberg, 27. Dez. (N. K.) berg-Bamberger Cra Vet werden der ganzen Linie eifrig betrieben ; langen entwickelt, wo si freilich } ten, indem die Bahn daselbst einen Berg durhbricht.

Vorbedingungen, \o läßt sich di und nah der Art und Weise wie

tung solcher zeitgemäßen Werke, lichen Meinung, von welcher i Anfang abhängt, dringend zu fordern eint.

Karlsruhe, 28. Dez. Die Karlsruher Zeitung enthält

folgende Bekanntmachung :

# #

heftig angegriffen. Zganzen Unwillen eines

Die Arbeiten an der Nürn= mit geringen Unterbrechungen auf besondere Thätigkeit wird bei Er= die meisten Schwierigkeiten darbie= ] Erstrecken sich auch die genannten Arbeiten an manchen Orten nur auf die ersten doch nah der Natur des zu Leistenden

das Werk angegriffen wurde, jenes ununterbrochene Fortschreiten erwarten, das ebensowohl die Bedeu= als die Berücksichtigung der öffent- das Gedeihen derselben mindestens im

F nerseits erwiederte, er begreife nicht, S reichs es wagen könne,

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„Der Regierung des Unterrhein - Kreises wird auf ihren Bericht vom 25sten v. M. unter Rückanschluß der Beilagen erwiedert: Man habe nichts dabei zu erinnern, wenn sich jeweils die Wahlmänner eines Wahlbezirks an irgend einem Orte zu dem Ende versammeln, um sich über die Person des zu wählenden Deputirten zur zweiten landständishen Kammer zu be- sprechen und zu verständigen, indem dies {hon der Beförderung des Ge schäfts wegen in der Natur der Sache liegt, Die Kosten solcher Zusam- menfünfte haben in der Regel jedoch die Wahlmänner selbs zu tragen, wo nicht ausnahmsweise die Gemeinden (Gemeinde- Rath und Ausschuß) die Uebernahme auf die Gemeinde-Kasse beschließen, was ihnen nach Analogie

der §§. 122 und 135, Absay a der Gemeinde - Ordnung freisteht. Wenn der Wahlmann Bürgermeister oder Gemeinde Rath war, so unterliegt der Beschluß der Gemeinde - Behörde noch der amtlichen Genehmigung. (Ge-

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meinde-Ordnung §. 130.)

XX Frankfurt a. M., 30. Dez. Die Bundes-Versamm- lung wird alsbald nah dem bevorstehenden Abfluß der Ferien ihre Sihungen wieder aufnehmen und denselben der Königlich Preußische Bundestags=Gefandte, Herr Graf von Dönhoff, präsidiren, da Herr Graf von Münch-Bellinghausen wahrscheinlich noch mehrere Monate in Wien verbleiben wird. Der neu ernannte Königl. Belgische Ge= sandte bei der Bundes-Versammlung, Prinz von Chimay, wird noch binnen kurzem hier eintreffen. Die Functionen eines Königl. Belgi= chen Geschäftsträgers wurden hier seither von dem Herrn Marquis de Rhodes versehen.

Der Königl. Preußische General - Musik Direktor, Herr Meyer= beer, wurde gestern auf der Reise nah Berlin von Paris bier er: wartet, wird aber zum Leidwesen sciner hiesigen Verehrer \{hwerlih einen längeren Aufenthalt in unserer Stadt nehmen.

Rie man bereits vernimmt, haben die Einnahmen unserer milden Stiftungen auch in diesem Jahre eine Verminderung erfahren. Die ses Jahr nahm allerdings die Hülfe der Bewohner unserer Stadt besonders für andere leidende Deutsche Brüder in Anspruch, und Frank furt wird zu allen Zeiten seinen großen Wohlthätigkeitssinn bekunden und muß es zunächst gegen die einheimischen Armen. Außer der nicht zu leugnenden Vermehrung der Hiilfsbedürftigen, tritt aber auch der hinreichenden Unterstüßung hier der Umstand hemmend in den Weg, daß die Zahl der Wohlthätigkeits - Justitute, die alle bedacht seyn wollen, sich in den leßteren Jahren sehr vermehrt hat. Das Armen wesen i} unserer Zeit ein Gegenstand der wichtigsten Natur und es wäre schr wünschenswerth, daß geeignete Mittel aufgefunden werden fönnten, wenigstens seinen Fortschritt zu hemmen. Unterstüßung reicht nicht allein aus.

Ju dieser Woche war der Umsatz unserer Börse, schon der Feier tage wegen, nicht sehr lebhaft. Da aber die Besorguiß eines Bruches zwischen Frankreih und Spanien verschwunden ist, hat die Börse wieder Festigkeit erlangt, die sich namentlih heute bei der Abrechnung für Dezember zeigte. Das Geld is überaus abondant, und dadurch mußte die Abrechnung leicht vorübergehen. Es blieben aber selbst die Oesterreichischen Fonds, troß der niedrigeren Notirung von Wien, höher und besonders begehrt waren die Holländischen, auf deren un= erwarteten Aufschwung zu Amsterdam. Die Amsterdamer Briefe geben die Geldabondanz als die Ursache dieses Steigens an. Alle übrigen Effekten folgten der steigenden Tendenz und Taunus -Eisen bahn-Actien waren stark zu 383 Fl. gesucht, obgleich die Contremine deren Cours zu drücken sucht.

Ministerium des Junern,“

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Jtalten

Venedig, 22. Dez. Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Vice-Köuig und die Frau Erzherzogin sind gestern Nachmittags in Begleitung ibrer Tochter hie angekommen. Die hohen Reisenden batten die Strecke von Padua nah Marghera auf der Eisenbahn, und zwar in dem für höchste Herrschaften bestimmten Salon=-Wagen zurückgelegt. Se. Kaiserl. Hoheit, Höchstwelcher bei der Paduaner Station vom Gouverneur der Venetianischen Provinzen, Grafen von Palffy, dem Geheimen Rathe und Delegaten der Provinz Venedig, Grafen von Thurn, von den ersten Autoritäten von Padua und den Direkto= ren der Bahn empfangen wurde, nahm die daselbst vorgenommenen verschiedenen Arbeiten, dann die Lokomotive und Wagen in Augen-= hein. Eben so stieg der Erzherzog auf den Zwischenstationen Mestre und Marghera ab, um auch hier sowohl die vollendeten als die in der Vollendung begriffenen Arbeiten genau zu besichtigen, allenthalben sein Wohlgefallen mit dem Wunsche zu erkennen gebend, daß die große Brücke über die Lagune, welche diesem raschen Verbindungsmit= tel gleichsam das Siegel aufdrücken wird, recht bald seinem Ende zu= geführt werden möge.

S Ren.

Madrid, 21. Dez. Der Heraldo enthält Folgendes: „Man hat uns eine Thatsache berichtet, die von der höchsten Wichtigkeit ist, und die viel Licht auf die Rolle wirft, welche der General Espartero zu Sarriá gespielt hat. Jun den von dem Herzog 9on Vitoria allein un- aterzeichneten Depeschen wurde der Französische Konsul in Barcelona j Der Konsul vertheidigte sich hiergegen mit dem belcidigten Mannes, worauf der General set= | wie ein Repräsentant Frank= sich gegen den ersten Beamten des Spaui= hen Reichs eine solche Sprache zu erlauben. Auf diese Antwort #entgeguete nun der Konsul, da der Herzog von Vitoria ih persön “lich an ihn gewendet, ohne seine Depeschen vou einem verantwortli= hen Minister gegenzeichnen zu lassen, so habe er ihn nur als ein- fachen Privatmann betrachten können. Die constitutionellen Rathge= ber Sr. Hoheit begriffen sehr wohl, welche ernstliche Folgen die Be- kanntmachung dieser Angelegenheit haben könne und suchten diesen Streit beizulegen. Sie forderten daher den Konsul auf, jene Depe- chen zurückzugeben, was er jedoch verweigerte. Man versichert nun, daß diese Angelegenheit bald zur Kenntniß des Publikums gebracht werden wird,“

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Barcelona , 22. Dez. Diesen Abend is eine Kommission der Munizipalität von hier abgereist, welhe den Regenten ersuchen soll, die der Stadt auferlegte ungeheure Contribution um wenigstens zwei Drittel herabzusetzen. 1

O Madrid, 22. Dez. Zufolge einer gestern hier eingegan- genen dio des Kriegs = Ministers vom 18ten, war der Re-=

und sich ü

zu begeben, wo er den 25sen eintreffen wollte. Die ihm als Leib-

Landstraße nah Valencia aufzustellen.

treffen.

gent E en, heute die Umgegend von Barcelona zu verlassen

er Tarragona, Tortosa, Castellon de la Plana nach Valencia

wache dienende Kavallerie-Abtheilung, eine Batterie Vierundzwanzig= ten 3 Bataillone Infanterie und 2 Regimenter Kavallerie waren eit dem 18ten von Sarriá abmarschirt, um si ehelonsweise auf der

Es heißt, der Regent werde hier in Madrid am 6. Januar ein= ( Das Dekret der Auflösung der Cortes soll bereits unter= zeichnet, über den Zeitpunkt der Einberufung der neuen Kammern aber noch nichts bestimmt seyn, Die Regierung wird fortfahren, die

Steuern zu erheben, indem sie darauf rechnet, späterhin vou den Cortes eine Lossprechung zu erlangen.

Es war vorauszusehen, daß die Englische periodische Presse die Vorfälle von Barcelona auf eine geschicktere Weise auszubeuten wissen werde, als es der Französischen gelungen is. Leßtere ergießt si in endlose Declamationen, während die Englischen Blätter einzig und allein darauf bedacht sind, aus der unglücklichen Katastrophe den größtmöglichen Vortheil zu ziehen und alle Schuld des angestifteteun Unglücks auf die Agenten derjenigen Macht zu werfen, die dem Ab \{chlu}se des Englisch-Spanischen Handels-Vertrages nicht mit Gleich gültigkeit zusehen kann. Die Morning Chronicle vom Uten geht sogar so weit, zu behaupten, das Fort Atarazanas würde nicht ka pitulirt haben, wenn der Französische Konsul nicht den darin besind lichen Truppen feierlichs erklärt hätte, ganz Catalonien, Araggouien und Valencia wären in Aufruhr. Dasselbe Blatt fügt hinzu, daß, wenn das Fort Atarazanas nicht kapitulirt hätte, der Regent nicht gezwungen gewesen seyn würde, Barcelona zu bombardiren, und das dort ver gossene Blut falle daher auf den Französischen Konsul. Mit gleichem Rechte könnte man wohl sagen, daß das Bombardement unterblieben wäre, falls der General van Halen die Stadt nicht geräumt hätte. Um indessen allmälig zur Wahrheit zu gelangen, lassen Sie uns einen Blick auf den an den Kriegs-Minister bereits am 18, November ge richteten Bericht des Generals Pastors werfen, der in dem Fort Ata razangs befehligt und kapitulirt hatte und dem also sehr daran liegen

mußte, alle Schuld auf die hinterlistigen Vorspiegelungen des Konsuls zu werfen. Der General Pastors bemerkt zuerst, van Halen bätte am 415ten mit allen Behörden das Fort im Galopp verlassen, ohne ihm Bie Aertnagus 201

\chrift zu ertheilen. Das Fort war mit Truppen überfüllt, aber obne alle Lebensmittel und von der Seescite aus durch die in Ba!

celoneta befindlichen Rebellen bedroht, so daß leine Zufuhr zu erlangen war. Pastors bat den Französischen Konsul, „von dem man sto viele Beweise der Theilnahme für die Ordnung und Ruhe der Stadt ei halten hatte“, schriftlich, zu ihm zu kommen und erflärte ihm, er scy gezwungen, auf Barceloneta Feuer zu geben und wünsche deshalb, das im Hafen liegende Französische Kriegsschiff „Mcléagre““ möge sich aus dem Bereiche der Kugeln zurückziehen. Den ganzen Tag hindurch (den 16ten) blieb das Fort ohne Mittheilungen des Generals van Halen und ole Lebensmittel. Um leßtere zu erlangen, wandte sich Pastors an den Gouverneur des Monjuich. Dieser ließ ihm antworten, er hätte selbst keinen Strohhalm und nicht eine einzige Brodkrume.““ Mittlerweile wurde das Fort Atarazanas beständig von den Rebellen beschossen. Am 17ten früh erblickte die Besaßung die weiße Fahne, welche die Rebellen auf dem Thurme der Citadelle aufgesteckt hatten, und bald darauf stellten sich zwei Mitglieder der Junta, begleitet von dem Französischen Konsul, in dem Fort ein, und forderten die Be

saßzung zur Uebergabe auf, indem sie sagten, „daß alle von den Trup

pen beseßt gehaltenen Punkte der Stadt geräumt, und daß der Oc

neral-Capitain und die übrigen Behörden gleichfalls aus der Citadelle geflüchtet wären, nachdem sie die Kanonen vernagelt und alles Uebrige den Siegern zurückgelassen hätten“ u. st. w. „Man erwiederte“, sagt der General Pastors, „in Gegenwart des Französischen Konsuls, daß man diesem Berichte keinen vollen Glauben schenken, und daher auch nicht von Uebergabe reden könne, bevor wir nicht über alles Vorge

fallene genau unterrichtet wären.“ Endlich erhielt ein zu der Besaz zung des Forts gehörender Major den Auftrag, die Mitglieder der Zunka nach der Citadelle zu begleiten. Der General Pastors willigte darm ein, in der Hoffnung, Zeit zu gewinnen und Mittheilungen von van Halen zu erhalten. Diese blieben aber aus, und als der zurückfe(l rende Major die Räumung der Citadelle bestätigte, so berief Pastors die anwesenden Stabs-Offiziere zu einem Kriegs-Rath, und die Noth

wendigkeit, so sagt er, „zwang uns, von Cavitulation zu reden, durch welche die militairishe Ehre weder verleßt wurde, noch verleßt werden konnte, sondern höchstens persönliche Eigen liebe, denn wir hatten es nicht mit einem fremden Feinde

zu thun, sondern es handelte sich um etne National Uebereinkunft zwischen Spaniern und zum Vortheil des eigenen; Landes, Pastors sucht dann darzuthun, daß er wegen Mangels an Lebens mitteln das Fort nicht länger halten konnte und daß, falls er es ohne Capitulation geräumt und sich durchzuschlagen versucht hätte, alle darin befindlichen Artillerie-Vorräthe in die Hände der Rebellen gefallen und seine Truppen vor der llebermacht unterlegen seyn den. Jm Kriegs-Rathe wurde also die Capitulgtion beschlossen und endlich Abends unterzeichnet. Dann sagte Pastors: „Das Volk profklamirte, so viel es scheint, fein anticonstitutionelles Prinzip, denn als wir die Mitglieder der Junta vor Unterzeichnung der Ueberein kunft aufforderten, ihren Wahlspruch anzugeben, sagten sie, sie be harrten bei Jsabella 1., der Constitution von 1837, und sort mit der Conscription und dem Aguntamiento. Endlich beklagt sich Pa stors abermals, daß van Halen ihm selbst von Sarrià aus vermit telst des Monjuïich keine Mittheilungen zukommen ließ und schließt mit folgenden Worten: „Welchen Gründen Es geschah in der Absicht, nicht durch sie zu kompromittiren, dasz den Fall der Niederlage des Volkes der General van Halen im Tri- umph in die Stadt eingezogen seyn würde. _BVlieb aber das Volk Sieger, indem Se. Ercellonz die Citadelle, die Grundlage der Ver tlyeidigung, aufgab, so würde er natiirlich vorgegeben haben, er hâtte es gethan, in der Absicht, keine weitere Feindseligkeiten gegen dic Bevölkerung zu unternehmen, und daß also alle tväteren Unglücks fälle die Wirkung der geringen Umsicht, des Mangels an Taftes und der unconstitutionellen Gesinnungen der Befehlshaber von Atagraza nas und des Monjuich, welche ohne seinen Befehl auf das Volk ge schossen „und die Stadt zerstört hätten, gewesen wären. Und wie groß würde diese Verantwortlichkeit, Herr Minister, unter dem cou stitutionellen System, welches zu unjerem Glück in Kraft steht, ge wesen seyn, und zumal da wir faum vergangene Ereignisse nicht ver= gessen können, bei denen man den Willen, welchen man den des Bolkes nannte, \o nachdrücklich unterstüßte.“ L | Jn Sevilla haben die Behörden ernstliche Maßregeln gegen die aufrührerischen National -Milizen ergriffen. Haussuchungen werden

soll man ein solhes Verfahren zuschreiben? nah den Umständen zu handeln und sich denn es liegt am Tage, dasz fün

angestellt, um die nicht abgelieferten Waffen aufzufinden, Judessen

find M schuldigen Chefs theils nach Gibraltar, theils nah Portugal tflohen. :

entflohe! erscheint hier ein neues Blatt unter dem Titel

Seit drei Tagen hier ein 1 el Pabellon Español (dic Spanische Flagge) und unter der Leitung des Deputirten von Bavcelon«, Herrn Mata. Ju seinem Programm erkennt dieser die Consiitution von 1837 au, so lange die Mehrheit der Spanier sih zu ihr halten werde. Dann verlangt er, daß die Königin Jsabella sich sofort mit einem Sohne des Jufanten Don Francisco vermähle, „damit alle hinterlistigen Absichten der Di ‘plomaten Europa?s und alle verächtlichen Projekte der beiden Par= teien, die man Moderirte und Progressisten nennt, zu Schanden wer- den. Dieses Blatt vertheidigt die Juteressens Cataloniens und er- flärt der Regierung ofen den Krieg.

Ein Artikel des republikanischen Blattes el Peninsular, br wegen seiner ari t iy ag N a Tendenz dem Preßgericht Mw wor- den war,- wurde vorgestern von den Geschworenen freige prochen,

nachdem ihn Herr Collantes, Mitglied des Appellationsgerichts vou

Burgos, in einer Rede öffentlih vertheidigt hatte, deren Junhalt bei weitem gaufreizender war, als der des Artikels selbst,

—— Vortugail.

Lissabon, den 19. Dezember. Die bereits erwähnten Er sparnisse, welche in den verschiedenen Verwaltungszweigen eingeführt werden sollen, sind nur ein Theil der umfassenden Magßregeln, welche das Ministerium zur Hebung der Finanzen beschlossen hat. Man geht damit um, die schwebende Schuld bedeutend zu vermindern. Die Pensionen der in Jnaktivität befindlichen Beamten sollen auf die Hälfte reduzirt werden, die Zehnten hofft man durch eine bessere Art der Erhebung ergiebiger zu machen und dadurch, \o wie durch die Ersparungen und die Erhöhung der Zölle von einigen Artikeln, die sich dazu eignen, das Defizit, welches sih in diesem Jahre auf 630 Contos belief, im nächsten Jahre in einen Ueberschuß umzuwan deln; 200 Contos glaubt man durch Abschaffung der Leihhäuser des Heeres und der Flotte erhalten zu können, und 100 Contos werden, wie es heißt, der König und die Königin von threr Civil liste aufopfern. Die auf die Zehnten fundirten Schaßkammerscheine finden willige Abnehmer.

——— Se Lin.

Von der Oesterreichisch-Serbischen Gránze, 22.

(Schles. Ztg) Wieder sind 24 Serbische Flüchtlinge, welche von der jeßigen Regierung in strengem Kerker gehalten, aus dem sie zu entweichen so glücklich waren , auf Desterreichischem Ge- biet angelommen.

Nicht blos der Französische, soudern auch der Englische Konsul hat von seiner Regierung den Auftrag erhalten, sich auf seinen Posten nah Belgrad zu begeben, und beide gedenken demnach in den nächsten Tagen dem neuen Fürsten ihre Auswartung zu machen, und ihre Flaggen auf ihren Hotels aufzuziehen, Uebrigens soll auch in der Instruction, welhe der Konsul Fonblanque erhielt, aufrich tiges Bedauern über die leßte Revolution ausgedrückt, und durch seinen Auftrag somit eigentlich nur das Prinzip der Nicht Juter- vention ausgesprochen seyn. Wucsitsch scheint durch die damit von Seiten Englands und Frankreichs ausgesprochene faktische Anerkennung der neuen Regierung wenig Zuversicht gewonnen zu haben; vielmehr soll er neulich gegen seine Kollegen ernste Besorgnisse an den Tag gelegt haben,

2/64.

i N Vercinigte Staaten von Uord-Amdcrika.

New-York, 9. Dez. Ju dem von den Verhältnissen der Vereinigten Staaten zu dem übrigen Amerika handelnden Theil der Botschaft ves Präsidenten is zuvörderst von Mexiko die Redez es heißt in dieser Beziehung :

„Am 23. April dieses Jahres erstatteten die in Folge der Convention mit der Mexikanischen Republik vom 11. April 1839 von Seiten der Vereinigten Staaten ernannten Kommissarien an das betressende Departe ment einen Schlußbericht über die Verhandlungen der Kommission. Aus diesem geht hervor, daß die Gesammt - Summe, welche von Seiten der Kommissarien und des nach jener Convention ernannten Schiedsrichters den Forderungstellenden zuerkannt wurde, sich auf 2,026,079 Dollars 68 Cents beläuft. Der Schiedsrichter, von der Ansicht ausgehend , daß seine Functionen, der Convention zufolge, zugleich mit denen der Kom missarien zu Ende gchen müßten, überwies, als unentschieden aus Mangel an Zeit, Forderungen zum Belauf von. 928,620 Dollars 88 Cents, die von Seiten der Amerikanischen Kommissarien zugestanden waren, an die Kommission zurück.“

„Andere Forderungen, bei welchen die nachgesuchte Summe sich auf 3,336,837 Dollars 5 Cents belief, wurden der Kommission zu spät zur Begutachtung vorgelegt. Der Gesandte der Vereinigten Staaten zu Mexiko ist in gehöriger Weise ermächtigt worden, die Zahlung der Zuerkenntnisse {laut Junhalt der Convention und nach den Bestimmungen der Kongreß Alte vom 12. Juni 1840 zu fordern. Er is auch instruirt worden, jener Regierung die Erwartungen der Regierung der Vereinigten Staaten hin sichtlich derjenigen Forderungen mitzutheilen, über welche noch nicht nach den Bestimmungen der Convention entschieden is, so wie hinsichtlich aller anderen Forderungen von Bürgern der Vereinigten Staaten an die Mexi- kanische Regierung.“

„Es sind ihm auch andere Instructionen zugegangen, die er für den Fall zu befolgen hat, daß die Mexikanische Negierung sich nicht in der Lage befinden sollte, den Belauf der Zuerkenntnisse sogleih in Baarem oder in cinem Aequivalent zu entrichten.“

„Es freut mich, sagen zu können, daß Nachrichten, die für günstig erachtet werden, sowohl was eine gerechte Befriedigung der Zucrkennt- nisse als was eine billige Fürsorge hinsichtlih anderer Forderungen betrifft, fürzlih von Herrn Thompson, dem Gesandten der Vereinigten Staaten, eingegangen sind, der die ihm von seiner Regierung in Bezug auf diesen wichtigen Gegenstand ertheilten Justructionen {nell und erfolg- reich ausgeführt hat.“ :

„Die Bürger der Vereinigten Staaten, welche die leßte Texianische Expedition nah Santa begleiteten und ungebührlicher Weise festgenom- men und als Kriegsgefangene in Mexiko zurückgehalten wurden, sind alle in Freiheit geseßt worden,“

„Zischen dem Stagats-Departement und dem Mexikanischen Minister der auswärtigen Angelegenheiten hat eine Korrespondenz über die Beschwerde Mexiko's stattgefunden, daß cs Bürgern der Vereinigten Staaten erlaubt worden, die Einwohner von Teras in dem zwischen Mexiko und dieser Ne- publik obschwebenden Kriege zu unterstüßen. Abschriften dieser Korrespon denz nebst Abschriften der über dieselbe Angelegenheit von dem Amerikani {hen Gesandten und dem Mexikanischen Staats - Secretair an das diplo- matische Corps zu Mexiko gerichteten Schreiben werden hierbei dem Kon- gresse mitgetheilt.“ ]

„Mexiko hat es für angemessen erachtet, die Mission der Vereinigten Staaten an jene Regierung durch Beglaubigung cines Gesandten von dem selben MNange, wie der des Repräsentanten der Vereinigten Staaten in Mexiko, bei der diesseitigen Regierung zu erwiedern. Aus den mit feiner Sendung verknüpften Umständen lassen sich günstige Folgen davon erwarten. Es is auch so offenbar im Juteresse beider Länder, - als Nachbarn und Freunde, alle gerechte Ursachen zu gegenseitiger Unzufriedenheit zu entfer- nen, daß man hoffen darf, sie werden beide die Anwendung jedes thunlichen und ehrenvollen Mittels zur Erreichung dieses Ziels nicht verabsäumen oder verzögern.“ :

__ Nach kurzer Berührung einiger anderen auswärtigen Verhält= nisse, deren schon erwähnt worden, erstattet der Präsident Bericht über den Krieg in Florida und über den Zustand des Schaßes, worauf wir noch zurückkommen werden.

Es folgen nun die bereits mitgetheilten Vorschläge und Mei- nungs-Aeußerungen des Präsidenteu in Bezug auf eine Revision des aris und Einrichtung von Entrepots (\. das gestr. Bl. d. St. Z.), worauf die Botschaft zu den anderen inneren Angelegenheiten über= i Zunächst wird guf den Bericht des Kriegs -Secretairs auf- E welchem der Vorschlag zur Errichtung von Ver- balten ist S U der Südsee gelegenen Landestheilen ent= einsthlägt; so É Ctiode es au betrifft, der in das Kriegs-Departement bor Verpachtung ébr Mina Net, von dem bisherigen System fen. Der Krie s - Sett A Und dieselben lieber zu verkgu- E R g cretair beabsichtigt au eine Wegräumung der

Hindernisse, welche die Schifffahrt auf dem Mississippi jeßt. so ge= fährlich machen. Jun Betreff der Flotte beabsichtigt der Marine- Secretair, statt wie in diesem Jahre nur 25 Schiffe, im künftigen

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Jahre 41 in Sce zu halten und außerdem 12 kleinere Schiffe in Bau zu geben. Zur Unterhaltung des Geschwaders an der Küste von Afrika werden 250,000 Dollars erfordert. Das Post-Departe ment weist einen Ueberschuß von 166,000 Dollars über den Ertrag des Jahres 1841 nach. N

Der Präsident kommt nun auf die Frage, wie in dem jeßigen, im Ganzen befriedigenden Zustande der Verwaltung am besten für die Förderung des Glüdes und der Wohlfahrt des Volkes Sorge getra gen werden fönne, und beantwortet diejelbe dahin, daß, wenn die Re gierung dafür gesorgt habe, daß der Friede gesichert und Feindes Juvasion fern gehalten werde, sie das Uebrige großentheils der eige nen Energie und dem Unternehmungsgeiste des Volkes selbst überla} sen könne. Die noch vorhandene Bedréingniß sey hauptsächlich das Resultat übertriebener Geschäftsthätigkeit in den Jahren 1833 bis 1838, und die {wierigste Aufgabe sey jeßt, die Wirkungen derselben zu be seitigen und unschädlich zu machen. Das Grundübel sey das in jenen Jah ren ausgegebene Uebermaß von Banknoten, welches zu übertriebenen Spe culationen verleiten müssen und den Staats- und Privat-Kredit so seh geschwächt, den Werth des Eigenthums so sehr herabgedrückt habe, daß in großen Bezirken des Landes fast gar fein Geld im Umlaufe sey. JZm Jahre 1830 haben nur für 61,323,898 Dollars in Banknoten zirfulirt, am 41. Januar 1837 dagegen für 149,185,890 Dollars, und der durch diese Masse disponiblen Geldes erzeugte Schwindel habe auch die Europäischen Kapitalisten ergriffen und sie zu Da: lehen verleitet, welche feine andere Wirkung gehabt, als bei dem später folgenden Sturz der Banken und der Handlungshäuser das Uebel noch weit umfassender zu machen. Als Mittel der Sicherung gegen die Rückkehr eines solchen Nothstandes, wiederholt nun der Präsident seinen Vorschlag vom vorigen Jahre, wegen Errichtung eines Schaßkammer-Büreau's, welches nicht nur die Finanz-Geschäfte der Regierung führen, sondern zugleich dazu dienen soll, Stabilität und Sicherheit in das Geld-= und Kreditwesen des Landes zu brin gen. Das Büreau soll aus drei Mitgliedern, sogenannten Schaß fammer- Commissairen, bestehen, Filial -Justitute in allen einzelnen Staaten haben, die Staatsgelder einnehmen, verwahren und ausge ben, von denselben indeß 7 Millionen Dollars in Deposito behalten, als Garantie für die vou ihm bis zum Belaufe von 15 Millionen Dollars in 5— 100 Dollars-Scheinen auszugebenden Schaßkammer Raten, welche zu allen Zeiten einlösbar, bei allen Kassen gleich baarem Gelde angenommen werden sollen; als Subsidiar - Hypothek sollen nöthigenfalls von dem Schaß-Secretair für 5 Millionen Schaß fammerscheine freirt werden dürfen. Zur Bestreitung der Kosten des Jnstituts soll dem Büreau die Diskontirung von Wechfeln, die nicht länger als einen Monat zu laufen haben, gestattet werden; auch soll daselbe ermächtigt werden, Privat-Deposita anzunehmen und Certifi kate dagegen auszustellen. Die Sicherheit gegen den Mißbrauch der Fonds dieses Justituts von Seiten der Regierung zu politischen Zwecken erblickt der Präsident in dem Umstande, daß der Sturz der Partci, welche sich desselben schuldig machte, unvermeidlich scyn würde, sobald man nicht die nöthigen Fonds zur Einlösung der Schaßkammer = Noten zu jeder Zeit vorräthig hielte. Unter den Vortheilen aber, welche die Aus führung des Planes verspricht, weist der Präsident darauf hin, daß derselbe dazu dienen werde, den Kredit der Föderal -Regierung unter allen Umständen aufrecht zu erhalten, während derselbe jeßt, sowohl in den Vereinigten Staaten selbst als in Europa so gesunken sey, daß bekanntlich nicht einmal gegen Verpfändung eines Theiles der Staats = Ländereien eine Anleihe habe zu Stande gebracht werden fünnen, eine Anleihe, welche faum dem vierten Theile der jährlichen Staats - Einnahme gleichkomme. : Um \o entschiedener sey daher die Regierung auf ihre eigenen Hülfsmittel, hingewiesen, und diese wür= den am bequemsten und sichersten durch das projektirte Schaßkam mer-Büreau wirksam gemacht werden können.

Am Schlusse der Botschaft fordert der Präjident, wie {hon er- wähnt, den Kongreß auf, dem General Jackson die Geldstrafe zu erstatten, zu welcher derselbe im* Jahre 1816 von den Gerichten ver urtheilt worden, weil er, um New-Orleans auf das kräftigste gegen die Engländer vertheidigen zu können, auf eigene Verantwortlichkeit das Kriegs-Geseß dort proklamirt hatte. i

SUd - Amertka; 9 VParis, 28. Dez. Am 24. November überbrachte

Kriegs = Dampfboot „Missouri“ nah New - Orleans Nachrichten aus Veracruz vom 14ten und aus Mexiko vom &ten. An Bord des Missouri“ befand sih ein Bote mit Depeschen des Ministers der Bereimgten Staaten zu Mexiko an die Regierung zu Washington. Sie sollen sehr friedlich gelautet haben. Es bestätigte sih nicht, daß Zwistigkeiten zwischen den beiden Regierungen sich erhoben hatten. General Thompson hatte bei seiner Ankunft zu Mexiko Santana und sein Kabinet in der nachgiebigsten Stimmung gefunden. Es gelang ihm der Abschluß eines Vertrags, kraft dessen alle Entschädigungs: Ansprüche Amerikanischer Bürger als zulässig erflärt werden. Die Zahlung ist in zwanzig Dividenden vertheilt, welche alle drei Monate bezahlt werden sollen; die Zoll - Einkünfte und einige andere Taren

Das

sind als Hypothek aufgestellt bis zur vollständigen Bezahlung. Das sind dieselben Bedingungen, welche {on durch die Eng lische Regierung erlangt worden waren, mit dem Unterschiede

jedoch, daß diese nicht blos eine Hypothek auf die Zölle hat, sondern auch regelmäßig ein Sechstel der Einkünfte empfängt. Zu diesem Zweck sind Englische Beamten bei der Douane von Veracruz auf gestellt und verfügen über einen Keller, in welchen sie ihre täglichen Einnahmen niederlegen, die ste dan, so oft eine hinreichend starke Summe beisammen i, nah London schicken. Die Rückberufung der Englischen Offiziere, die in der Mexikanischen Marine dienten, bestä- tigt sich. Der Capitain Charlewood vom Dampfschiff „Guadalupe““ Kommandant der Expedition gegen Yucatan, ward täglich zu Vera- cruz erwartet, in Folge der ihm zugestellten Weisungen. Man sagte, Santana würde ihm 7000 Pfd. St. jährlih anbieten, um ihn zu bewegen, daß er auf sein Brevet als Englischer Offizier verzichte z man glaubte aber nicht, daß der Capitain darauf eingehen würde.

Der Nachricht, daß Campeche ohne Widerstand seine Thore ge- öffnet und sich unterworfen habe, wird von einigen Seiten wider= prochen, und während die Einen versichern, daß es jedenfalls dasselbe thun werde, versprehen die Anderen einen sehr lebhaften Widerstand der Yucataner, an welchem die Flotte und Armee Santana?s scheitern werde. Die Flotte wird durch den Abgang der Englischen Offiziere jedenfalls gewaltig desorganisirt werden. E

Znland. _ Erfurt, 2. Jan. (Erf. Z) Höherer Bestimmung zufolge, hört von jeßt ab für die Kreise Erfurt und Weißensee die bisher be- standene Salz-Verbrauchs-Kontrolle auf. Die Einwohner des Er- furter Kreises können ihren Salzbedarf vom Jahre 1843 ab sowohl aus der hiesigen Salz=Niederlage als au von jeder zum Salzhan- del berechtigten Privatperson entnehmen, ohne hierzu eines Salzbu- hes oder einer anderen Salz-Transport-Bescheiniguug zu bedürfen.

Der Detailhandel mit dem aus der hiesigen Salz=-Niederlage erkauf- ten Salze is in dem Erfurter Kreise als ein völlig sreies Geiverbe

Jedem erlaubt, der entweder zum Material - oder Waarenhandel überhaupt, oder zum Salzhandel insbejondere durch einen Gewerbe= schein berechtigt is. Dagegen bleibt der Hausfirhandel mit Salz ganz verboten.

Erklärung der Zucker- Kommission zu Bordeaux.

= Paris, 28. Dez. Jch theile Jhnen nachstehend ein Do- fument mit, worin der nachtheilige Einfluß des bisher in der Zudcker= Angelegenheit befolgten Systems (der Moniteur parisien kündet nun, meine gestrige Mittheilung bestätigend, cbenfalls an, daß es ge- wiß scheine, daß das Ministerium die Unterdrückuna des Rübenzuckers den Kammern vorschlagen werde) auf die Entwicelung der Handels= Marine und des äußeren Handels von Frankreich überhaupt überzeu= gend nachgewiesen seyn soll. Dasselbe besteht in einer Zuschrift der Zucfer- Kommission zu Bordeaux an den Präsidenten des Minister= Raths, von welcher auh jedem der übrigen Minister eine Abschrift zugestellt wurde. Es lautet wie folgt:

„Herr Präsident! Die Zucker-Kommission, welche während des Laufes der letzten legislativen Session aus freiem Antriebe in ciner General-Ver- sammlung des Handelsstandes von Bordeaux gewähl: wurde, wendet sich von neuem an die Regierung des Königs und verlangt von ihr die \chleu- nige, umfassendc und definitive Lösung der Schwierigkeiten, welche seit so langer Zeit die Quellen unseres äußeren Handels abschneiden, die Existenz unserer Kolonial-Besizungen gefährden, und die Handels - und Kriegs-Ma- rine unseres Landes mit cinem unheilvollen Verfalle bedrohen.

Zie wissen, Herr Präsident, die Zuker-Frage hat sich allmälig zu den Proportionen ciner Frage nationaler Größe und nationalen Einflusses erhoben, Jn den entferntesten Ländern suchen die ackerbauenden und fa- brizirenden Nationen für die ungeheure Thätigkeit ihrer Production eine Nahrung, die sie nicht mehr anderwärts finden fönnen. Die Kontinental- friege streben sich in Seekriege umzuwandeln, und wenn in der Vergangen- heit die Stärke cines Volkes sich nur nah der Macht seiner Armeen be- maß, so wird sie sich auch nach der Macht seiner Schiffe, nach dem Muthe und der Geschicklichkeit seiner Seeleute bemessen.

Hat Frankreich sich hinreichend vorbereitet auf diese Zukunft, deren Vorspiel sich bereits in den Ereignissen kund giebt, dic unter unseren Au- gen vorgehen ?

Es if cine alltäglihe Wahrheit geworden, daß die Handels - Marine die wesentlihe Grundlage der Militair - Marine i}. Wenn der Staat Matrosen nöthig hat, so wendet er sich an den Seehandel und erhält von ibm alsbald in ven Strapazen des Meeres abgehärtete, mit dem Sturm vertraute, im Manöver gewandte, und in der Gefahr unerschrocfene Leute. Die Rekrutirung ergiebt Soldaten , der Handel allein erzeugt Matrosen.

Der Scehandel nun i} in Frankreich in einem beklagenswerthen Zu- stande der Inferiorität. Wäre hieran noch cin Zweifel zulässig, wenn man bemerkt, daß im Jahre 1835 der Effektivstand der Britischen Marine durch cine Ziffer von 2,400,000 Tonnen repräsentirt war, jener der Ame- rifanischen Marine durch eine Ziffer von 1,759,000 Tonnen, und daß der zehnjährige Durchschnitt Frankreichs von 1830 bis 1840 sich nit über 650,000 Tonnen erhoben hat ©

Diese schon so traurige Lage verschlimmert sich noch, Antheil betrachtet, welcher von der allgemeinen Ziffer des Frankreich auf die Französische Flagge fällt.

Im Jahre 1840 bot unser Sechandel, Einläufe und Ausläufe zu- sammengenommen , eine Total -Summe von 2,895,306 Tonnen dar, von denen nur 1,210,746 Tonnen auf die Französische Flagge kamen.

Bei unserem Verkehr mit England fielen der Britischen Flagge 70 pCt. ut: in unserem Verkehr mit den Vereinigten Staaten erreichte die Ameri- fanische Flagge dic Ziffer von 85 pCt. Dieselbe Ungleichheit ergiebt sich mit Schweden, Norwegen, beiden Sicilien, Preußen, Oesterreich und in unserer Schifffahrt mit beinahe allen handeltreibenden Völkern, so, daß bei cinem zehnjährigen Durchschnitte von 1830 bis 1840 von der Gesammtheit der allgemeinen Bewegung unseres Seehandels auf die Französische Flagge nur ein Antheil von 33 pCt. fiel.

Endlich und um den ganzen Einfluß eines solchen Zustandes der Dinge auf das nationale und politische Jnteresse unseres Landes zu be- messen, fügen wir hinzu, daß die Stärke der See-Einschreibung (inscription maritime) in Franfreich seit funfzig Jahren immer mehr abgenommen hat, und daß sie heute in Wüklichkeit einen verfügbaren Effektivstand von nicht mehr als 55,000 Mann darbietet.

Das Ernste dieser Lage, Herr Präsident , kann nicht länger der Sorg- falt der Regierung des Königs entgehen. Die Zucker-Frage knüpft sich daran \o innig als möglich. Es gilt in der That, zu entscheiden, ob der inländische Zueer, geschüßt gegen die Konkurrenz der Kolonicen und des Auslandes , berufen is, sich des ganzen Verbrauchs von Frankreich zu be- mächtigen, d. i. ob unsere Schifffahrt allmälig jeder Ausdehnung und jeder Thätigkeit bergubt werden soll, welche der Transport des Zuckers ihr unaus- bleiblich verbürgen mußte.

Um die Bedeutung dieser Abnahme zu ermessen, genügt es, cinen Blick auf den Theil unserer Marine zu werfen, welcher der Schifffahrt auf weite Fahrt sich widmet. Wir besißen nur 726 Schiffe von cinem Gehalte von 900 Tonnen und darüber. Diesc 726 Schiffe laden zusammen 190,983 Tonncn.

Die Einfuhren an Kolonial - ‘und ausländischem Zucker belaufen sich zusammen auf 108 bis 110 Millionen Kilogramme. Fügt man die unge- fähr 40 Millionen hinzu, welche der einheimische Zucker ergiebt, o hat man ein Total von 150 Millionen, Diese 150 Millionen nun repräsenti- ren eine Ziffer von 150,000 Tonnen, welche, bei einem mittleren Tonnen-

gehalte von 300 Tonnen, der Verwendung von 435 Schiffen gleichkommen, Doppelfahrten in Anschlag bringt, die bei gewissen

wenn man den Sechandels von

und wenn man auch die L Schifffahrten bewerkstelligt werden können, \o is diese Ziffer nicht minder von einer entscheidenden Wichtigkeit in der Frage.

Hierin, Herr Präsident, liegt einer der evidentesten Beweise von der Störung, welche das Vorherrschen des einheimischen Zuckers in unserer See-Schifffahrt zu verursachen bestimmt is.

Die einheimische Jndustrie erzeugt cine auf 40 Millionen Kilogramme geschäßte Quantität Zuckerz aber aus den auf die Tribüne gebrachten Erllärungen des Herrn Humann, damaligen Finanz-Ministers, geht hervor, daß es unmöglich is}, in dieser Beziehung die offizielle Ziffer festzustellen, wegen des Betrugs, dem cs gelingt, einen ansehnlichen Theil der fabri- zirten Produkte der Verwaltung zu verhehlen,

Es ist daher wer, sich genauc Rechenschaft zu geben über den Nach- theil, welchen der inländische Zucker bis jeßt unserer See - Schifffahrt ge- bracht hat; allcin geschüßt vorerst durch eine vollständige Freiheit von Auf- lagen und später durch einen mehrmals geänderten Differcnzial - Zoll, die aber nvch jeßt 22 Fr. 50 Cent, auf 100 Kilogr. beträgt , kann man sich niht verhehlen, daß er durch eine erlaubte oder trügerishe Pro- duction auf die Französischen Märkte Quantitäten geworfen hat, die, wenn sie dem äußeren Handel zu gute kämen, zu gleicher Zeit der Thätigkeit unserer Marine und den Hülfsquellen des Staatsschaßes Nahrung gegeben hätten.

Wir wagen, zu behaupten, Herr Präsident, daß es nicht eine einzige Waare giebt, die mit größerem Rechte die Bevorzugung von Seiten des äußeren Handels verdient, als der Zucker. Er is die erste und kostbarste Waare zu großen Ladungen. Wir haben gesagt, daß die 150 Millionen Kilogr. , auf welche sich die Einfuhr des Zuckers in Frankreich erheben würde, wenn sie nicht durch die einheimische Production beschränkt wäre, 150,000 Sciffs-Tonnen entsprechen. Wenn wir denselben Kalkül in Be- tref der vorzüglichsten Waaren, welche durch unseren Seehandel transpor- tirt werden, aufstellen, so erhalten wir die folgenden Resultate :

Die Einfuhr des Kaffce wird auf 20 Millionen Kilogramme geschäßt, was 22,000 Schiffstonnen gleich kommt. Die Einfuhr an Salpeter aus Indien und der Südsee wird auf 4 Millionen Kilogramme anges haden, was 4000 Schiffstonnen gleichkommt, Die Einfuhr an Pfeffer rzg auf U T Kilogramme, was 2900 S gleigtenn, e

‘infuhr von Cacao beträgt 3,700,000 Kilogramme, was E y tonnen gleich ist, Die Einfubr an Judigo beläuft sich auf

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