1843 / 5 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

repräsentirt also 1600 Schiffstonnen. Endlich die Cinfuhr an Thee auf 260,000 Kilogramme angeschlagen repräsentirt 700 Schiss tonnen. Jm Ganzen etwa 36,000 Tonnen. Es nehmen al)o die verschie Artikel, deren Einsuhr am gewöhnlichsten unseren Schiffen Fracht zusammengenommen nicht mehr als 36,000 Schiffstonnen in Anspruch, und der Zudcker allein konnte jeden Augenblick die Verwendung von 150,009 Tonneu ergeben, Ein einziger Artikel, die Baumwolle, wäre zu ciner gewissen Konkurrenz mit dem Zucker berufen, in Bezug auf seine Borthcile als Anfüllungswaarez aber abgeschen davon, daß die Baum wollen-Production fast ausschließlih in den Händen des Amcrikanischen Bolkes konzentrirt ist, is es dieses Volk selbst, das unsere Verproviantirung durch scine Schifffahrt besorgt, da unsere Marine nur mit 15 pCt. in der Totalzisser unseres Handels mit ihm figurirt. Fügt man zu diesen Betrachtungen hinzu, daß der Verbrauch an Zucker in einem Verhältnisse zunimmt, welches alle Voraussicht überschreitet ; daß diese Waare die noth wendige Kultur und die Bedingung des Neichthums fast aller zwischen den Wendekfreisen wohnenden Nationen ist; daß sie das wesentliche Element des Handels ist in dea Französischen Kolonicen, auf Havana, zu Porto-Nico, in Brasilien, Judien, in Cochinchina, Louisiana, auf Java, und daß die erotische Production fich jeßt auf mehr als §00 Millionen Kilogramme be läuft, so wird man sich überzeugen, Herr Präsident, daß für Gegenwart und Zukunft die Zucker-Frage in sich allein die lebhaftesten Juteressen des Handels und der Schifffahrt zusammenfaßt.

Wir beschränken uns auf diese flüchtigen Betrachtungen, welche, wil zweifeln uicht daran, mehr als einmal Jhre Aufmerksamkeit und die d Ministeriums erregt haben, an welchem Sie Theil nehmen; aber wir können nicht schließen, obne auf der Unzureichenheit der verschiedenen Geseßgebun gen zu bestehen, mit Hülfe deren man den schweren Unordnungen ein Ziel setzen zu können vermeint hatte, welche die einheimische Production n un ser Handels-System gebracht bat. .

Alle Tarife, die zu diesem Zwecke kombinirt worden waren, sind unnußz gewesen. Das Gleichgewicht, das man herzustellen trachtete, konnte nicht erreicht werden. Man bat weder gewagt, die Neclamationen der rivalisi renden Judustrieen abzuweisen, noch ihnen Genugthuung zu gewähren. Man is auf einem Mittelwege stehen geblieben, welcher, statt den Streit u schwächen, ihn nur noch lebhafter und hartnäcktiger machte. Nacz zehn Jahren von Schwankungen und Ungewißheiten sind wir auf den Ausgangs punkt zurückgekommen. So erschöpft sich der Handel in peinlichen An s]strengungen und hält inne auf seinem Gange, weil er nicht auf eine Zu kunft zählen kann, deren Geheimniß für seine Augen undurchdringlich ge macht worden ist, i:

Es i Zeit, Herr Präsident, dem Französischen Handel den Weg des Fortschritts wieder zu öffnen, wozu eine unkluge Geseßgebung ihm alle Zugänge verschlossen hat. Wir verlangen die Aufrechthaltung des Kolo nialpaktes, der in seiner heiligsten Grundlage durch eine unheilvolle Kon kurrenz verleßt worden if, die den Ansiedler in sciner Arbeit und seinem

Kilogramme,

denc!! giebt ,

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gründung, wie dies bei dem zuerst genannten bereits im vorigen Jahre der j Der Verein „Thalia“ hat sih nun bei dieser Gelegenheit neu |

¿Fall war. regenerirt und zu diesem Zwecke ein eigenes Schauspielhaus erbaut, Ge stern, am Neujahrstage, wurde das neue Gebäude, das sih auf dem soge nannten Wollankschen Weinberge befindet, vor einem zum Theil dazu ein geladenen Publikum feierlih eröffnet. Es ward von Herrn H. Burchhard ein Prolog gesprochen, wobei sich sämmtliche mänuliche Mitglieder des Theater-Veceins auf der Bühne befanden, und worauf die Vorstellung des Lustspiels „Doktor Wespe“ solgte. Das Haus, obwohl einfa dekorirt, gewährt cinen sehr freundlichen Anblick, und unter den Darstellenden besin dea sich cinige, besonders jüngere Mitglieder, die gestern ein ganz unver kennbares, nicht gewöhnliches Talent an den Tag legten,

Berlin, 3, Jan, Die hiesige Königliche Bibliothek besizt scit kur zem durch die Sorgfalt ihres jetzigen Ober - Bibliothekars sämutliche drei Bände der von Carey und Marshman besorgten Seramporer Ausgabe des berühmten Jndischen Heldengedichts Rämäyana (1806, 1808, 1810, 4to,). Es is nämli gelungen, in England für ein geringes Opfer den zweiten Band zu erwerben, der in Felge eines Schiffs-Unglücks von An- fang an eine große Seltenheit , selbst für die ersten Bücher - Sammlungen Europa's war. Die neue Ausgabe des in den Zügen und Heldenthaten Rämà's die älteste Geschichte und Ortskunde von Judien und Cevlon zu gleich berührenden Dichtwerkes von der Meisterhand Aug. Wilh, von Sblc gel's, läßt freilih den Verlust meist nur noch als einen bibliograpbischen empsinden, :

Berlin - Potsdamer Eisenbahn.

In der VVoche vom 27. Dezember 1842 bis

1843 sind auf der Berlin-Potsdamer Eisenbahn 8118 Personen gefahren.

Im Monat Dezember 1842 sind auf der Berlin- Potsdamer

balin 30,505 Personen gefahren, und betrug die Einnalme 10,437 Rtili 20: Ser. 3 PE

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incl. den 2. Januar

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Berlin- Frankfurter Eisenbahn. In der VVoche vom 25. bis incl.

Berlin-Frankfurtet

241. Dezember 1842 sind auf dei

Eisenbahn 2691 Personecn besördert worden.

Mcteorologisoche Beobachtungei.

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18.43, |

2, Januar. |

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Morgens | 6 Ube. |

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Pr. Cour.

Thule. zu 39 Sge.

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Hamburg .…..

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Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss E ch4

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Mittwoch, 4. nifz, romantisches Drania in

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Kurz | 2 Mét. | 300 Mik. Kurz | 151% 300 K. 2 Me. 1507 L Ta, Mt. 6 T4 300 Fr. Mt. E AUE 79 150 F. Mt. | 103% 103} 150 Fl. | DI t. 102% ¡(25 160 Thlr. | Mt. | 99 99, Li) TLle. Tazze 100 v1. Mét. | I SRb1I.! Wocb. |L 15

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Börsen.

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Auswärtige

30. Dez. Niederl. wirkl, Sch.

5D, Span. 197. 37 do. 24%. Pass. . À use. Sch. M Antwerpen, 29. Dez.

ris, 29,

Pol. ——. Oesterr. 187. Z.ins1. 43. Neue Aul. Reute fin cour. 119, 60. 32 107, T 1097, 1-43.

19: Rente fin «

57 Span. Reute 247. Pa (2 1002. 3°.

de 1839 1107.

Dez.

(0s. 825-

Dez. 55 1616. Aul.

Met. de 1834 üÜonigliche Schauspiete.

Jan, Im Schauspielhause: Der Sohn der Wiid O LOrO,, Lon Sr, Qin, (Dlle, LCwe,

vom Stadtth-ater zu Breslau: Parthenia, als Gastrolle.)

Donnerstag, 5. Jan. Im Schausp:elhause : 2) La seconde représentation de: La nuit aux souftlets, vaude

ville et

Mittwoch, di Lammermoor,

nizetti.

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Im Opernhause: Tell. l) Le jeune mari, ccmédie en 3 actes. Í

actes.

Ö oönigsstädtisches Theater. Jan. (Jtalienische Opern-Borsteilung.) Luca Opera in 3 Atti. Musica del Maeslro Do

(Sig. Giovanni Batista Nubiai: Edgardo di RNavenêwood, als Gast.)

Preise der Pläße: Ein Play in den Logen und im Balcon des ersten Ranges: 2 Rthlr., im Parquet und in den Parquet-Logen : 1 Rthlr. 15 Sgr., im Amphitheater und in den Logen des zweiten

Vermögen beeinträchtigt, und zu gleicher Zeit auf den Schifser, auf den Jundustriellen und auf die Staats - Einki Das Uebermaß des Uebels gestattet kein Zaudern mehr. ist gekommen, ein souveraines Heilmittel dagegen anzuw Ausspruch der Unterdrückung einer des Prignlegiums und des Betrugs gelebt hat, und die auf Kosten des

fortbestehen würde, Das öffentliche Juteresse gebietet diese

die durch Gewährung einer gerechten Entschädigung gemildert werden wird,

Wir verlangen gleichwohl nicht die Substitution des Kol für das Monopol, über welches wir uns beklagen. Differenzial-Zoll wird dem ausländischen Zucker gestatten, Production der Kolonicen auszufüllen, und unsere Ma1 vervielsachten Hülfs8quellen zu nähren, wird endlich die wieder erscheinen sehen, die ihr durch das Genie unserer worden waren,

Der Regierung kommt es

Cm

zu, Herr Präsident, vor

Gewalten die Jnitiative und die Vertheidigung aller hohen Maßregeln zu

übernehmen, die durch das allgemeine Wohl des Staats

sind, und wir haben das Recht, darauf zu zählen, daß sie daher nicht an

stehen wird, die unumwundene, energische und unwiderrufl

Frage vorzuschlagen, deren Vorhandensevn so viele Jnter Würde Frankreichs. Versicherung unserer respektvollsten Die Mitglieder (Folgen siebzehn Unterschriften.)

fährdet und vor allen jeaes der Macht und der nebmiget Präsident, dice Gesiuuungen. Bordeaur, den 21. D

der Zuckerx

C, DETT L n iber 1842.

Kommission.“

Industrie, die bis jeßt nur vermittelst

allgemeinen Wohles und der Vertheidigungskraft des Landes

Vorfahren bereitet

‘essen zugleich ge

Kaufmann, den

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Luftdruck... | 332,48 Par. G2 L. | 0

Lustwärnme .. «e |-+ V4 R. b

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infte zurüdcckwirkt, Der Augenblick enden durch den

07 Thaupunkt C Dunstsäftigunsg 14 pCt, leiter N. NNW.,

in Zukunft nur

d. | QTOBC U aPTegel, | Wolkenzug | onial- Monopols T RSLaIa s billig berecneter die Lude in der

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Lage der Große D Den 5,

59 Par. 333,93 Par.| Quellwürme 140 B, It. 21 R,

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Ranges 1 9 5% A ? le E 1,7° R.| Flusswärme 3,09 K, Ranges: 15 D072 R | Bodenu ürme R „R. T5 pCi. | Ausdüustung0/,012 Rh. beiter, Niederscblaz0/024 Rb. NNW. Wärme wewhsel -+ L L R.

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brauch E B Orrs 1842.

Pr. Cour.

den legislativen : Brief. | Geld,

Fonds. nöthig geworden St, Schuld-Seh.

Pr. Engl. 061.30. | 4 Präm. Sch. Seehandlung. Kur- u, Neumärk.

Schuldverschr. |34 _— 1017 Berl. Stadt-Obl. 1027 S Danz. do. in Th. | 45 |

iche Lösung einer | der

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Co P f Carl t 2715 Wissenschaft, ziunst und O2 ali Q G ay N11 OCLlln, 2. Zan, Don i Theater-Vereinen Urania, Concordia und Thal1a genannte Verein in diesem Jahre das funfzigjährige Jub

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Ii I AEEG 4d,

42 ( 4 E | ZDekanntmachungeu. Le Dre | Der Dienstkfnecht Carl August Friedrich Helm, | wegen dringenden Verdachts des Diebstahls in Hast | und Untersuchung, ist in der vergangenen Nacht aus | dem hiesigen Kriminal - Gefängnisse gewaltsamer Weise | ausgebrochen und entflohen. j |

Alle verehrlihe Behörden des Jn - und Auslandes werden ergebenst ersucht, auf den unten näher bezeich- | neten Helm zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle ver- | hasten, unter siherer Begleitung hierher transportiren und an uns abliefern zu lassen. __ Wir versichern die ungesäumte Erstattung aller Ko sten und den verehrlichen Behörden des Auslandes unsere Bereitwilligkeit zur Erweisung gleicher rechili cher Gegendienste. : | :

Charlottenburg, den 31. Dezember 1842,

Königliches Preußisches Stadtgericht. Person Beschreibug.

Der Dienstknecht Carl August Friedrich Helm ist zu Rheinsberg geboren , 20 Jahr alt, evangelischer Religion, 5 Fuß groß, \hmächtig von Statur, hat

Literatur. e

den drei in Berlin bestehenden Liebhaber-

Allgemeiner

blonde Haare, blaue Augen, gewöhnlichen Mund und Nase, rundes Kinn, eine gesunde Gesichtsfarbe, keinen Bart , ovale Gesichtsbildung und keine weitere beson dere Kennzeichen, Bekleidet war derselbe mit einem grünen Mullrock, ledernen Beinkleidern , blaugrauen Strümpfen und Holzpantienen,

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 19, November 1842, Der dem Kaufmann Carl Friedrich Paetow gehörige L Antheil des in der Alexanderstraße an der Magazin- straßen-Ecke belegenen Grundstücks, gerichtlich abgeschäßt zu 7738 Thlr, 14 Sgr. 5 Pf., soll

am 29, August 1843, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Der cingetragenen Gläubiger, Kaufmann Christian Ludwig Hartwig oder dessen Erben , werden zu diesem Termin öffentlich vorgeladen,

Nachdem der bisherige Schahmeister des Schlesischen Kunst-Vereins, Kunst- ¡M Musikalienhändler Cranz,

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Westpr. Pfandbr. 34 102% 102 L Grossh. Pos. do. 106: 105% 102% | 10 Ostper, Pfandbr. L: 3% | O 3% 103% | 108% Kur- u. Neum. do. á | 103% | 103%

Poum, do,

feiert der zuletzt

7 Cer DeE U | Sehlezische do. |34| | 1014 lgum Jjeiner De I

aus demselben ausgeschieden is und die Wahl cines neuen Schatzmceisters erst nah der nächsten General Versammlung wird erfolgen können (Statut U? 10 bis 11.), so ersuchen wir sämmtliche Mitglieder des Schlesischen Kunst-Vereins: die an denselben zu leistenden Zahlungen an die Kunsthandlung des Herrn Karsch hierselbst gegen Emvfangnahme der bei demselben niedergelegten, von dem Herrn Professor Dr. Kahlert kontrasignirten Quittung zu leisten, so wie alle an den Schle si- schen Kunst-Verein zu richtende Briefe, Kunst sachen 2c. zu Händen gedachter Kunsthandlung unter Kreuzband und mit dem Vermerk : Angelegenheit des Schlesishen Kunst-Bereins, laut Ordre vom 17, Januar 1835 postfrei zu adressiren. Breslau, den 31, Dezember 1842, Jm Namen und Austrage des Verwaltungs- Ausschusses für den Schlesischen Kunst - Verein. Dr. Cberd, Secretgir desselben.

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In dem pharmacentischen Institute zu Tena beginnen bald nach Ostern 1843 die Vorle- snungen und praktisechen Uebungen für das Som- mer-Semester. Die Einrichtung dieser seit 14 Jah- ren ununterbrochen wirksam gewesenen, mit der hiesigen Universität in enger Verbindung stehenden Lehr-Anstalt ist bekannt aus dem sechsten Be- richte im Januarstück des Archivs der Pharmacie vom Jahre 18411. Die Anmeldungen zur Theil- nahme an dem Institute, welches gegenwärtig 23 Mit- glieder zählt, sind möglichst zeitig zu richten an den unterzeichneten Direktor desselben.

Jena, den 22. Dezember 1842.

Dr. H. Wackenroder,

Hofrath und Prosessor.

»' 0 . Literarische Anzeigen.

Jn einigen Tagen erscheint und is bei E. S. Mitt- lex in Berlin (Stehbahn 3), Posen und Bromberg, zu haben:

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Mgd. Lpz. Eisenb, do. do, Prior. Obl, Berl, Aub. Eiseub. | do. do. Prior, Obl. | 5

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do. do. Prior. Obl. | Berl. Frankf. Eis.

d». do. Prior. ObI. | ch Ob.-Schles. Eisb. | ch

Friedrich sl’or. | And.Gldin.à 5 Thb. 105

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I Brief. | Geld; 1255 1035 1023 125 124 10:3 1025 107% 1 63 103 S e 21 =ai Wr. 6 V r ee ZU Was e d) 2 Nthlr, 2 Sgr. Gee 18 Su, I P, 07 1027; 102 91%

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pudding. tomime :

Düss.Elhb. Eisenb. |

Eiseub, 815

Rhein.

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Disconto. | 3 Gedruckt in

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Anzeiger fúr die Preußischen Staaten.

nber Veut lands Deer s, Und Soldatenwvesen. geh, 19 Cg). Eine Stimme über das Deutsche Postwe- sen mit Berücksichtigung der Port o-Crmäßi gungs-Frage. geh. 6 Sgr. Leipzig, den 7. Dezember 1842, Robert

Ettvas Wehr

Binder.

So eben is bei uns erschienen und durch alle Buch- handlungen zu beziehen. in Berlin durch E. H. Schroe- der, Linden 23, Jagorsches Haus:

Goeclhe.

Maxim ces Ct Lelex10ns tiaduites pour la première ois par S O Wer.

T 12 Paris t Leipeig, 1 Thlr,

Leipzig, im November 1832.

Brocckhaus & Avenarius. Buchhandlung für Deutsche und ausländische Literatur.

Das _- e - , Centralblatt für Preuß. Juristen, eine Zeitschrift zur freimüthigen Besprechung der juristi- {cen Interessen Preußens, redigirt vom Kreis - Justiz- rath Dr. Straß, erscheint auch für das Jahr 1843 in unveränderter Gestalt, i Der steigende Absaß verbürgt den Werth des Blat- tes, für das neuerlih namhafte neue Mitarbeiter ge- wonnen sind. Es wird auch ferner freimüthig ervf- nen, was in jurist, Hinsicht Noth thut. Die neuesten Nummern enthalten intcressante Aufsäße über das Ehe - \cheidungs - Geseß, die Fassung der Ge- setze, den summarischen Prozeß u. dgl. Das halbjährlihe Abonnement beträgt 14 Thir., wofür man diese Zeitschrift durh alle Preuß. Post- ämter und Buchhandlungen ohne Porto - Erhöhung

bezicht. Berlin, Aug. Hirsch wald,

Die von dem Stadtrath und Buchhändler Reimer hinterlassene ausgezeichnete Sammlung von 680 Or i-

ginal - Oelgemälden, Werke der ersten Mei- ster aller Schulen enthaltend, soll den 27. März u, f.

über disponirt werden wird. nahmsweise guch die Parterre faufs-Büreau, Burgstraße Nr. 7, von 9 bis 3 verkauft. Donnerstag, 5. Jan. und Rückkehr, Posse mit Gesang in 4 Alten, von Freitag, 6. tomimisten, Herren Gebrüder Lehmann, Der Barbier von Pekin. fommt vor: Die Japanische Messe. Komische Pantomime in 2 Aften, Künstlerliebe, oder: Die moderne Galathe.

U Anb e

Schodä 1 Nthlr, 10 Sagr,, auch 4 Nthlr, 2

Verantwortlicher Nedacteur Dr.

thlr. 10 Sgr., Parterre: 20 Sgr., Sperrsiß des dritten Sgr., Gallerie: 10 Sgr.

Die eingegangenen Meldungen um Billets sind, so weit Raum es gestattet, berücsihtigt worden und wird gebeten, die Bille

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DCIT Billets Uhr abholen zu lassen, widrigenfalls anderweit da! Zu dieser Vorstellung werden gus und Gallerie-Billets im Billet-Bez Zum erstenmale wiederholt: Glück, Miß Das Geheimniß des grauen Hauscs. J. Nestroy. Vorstellung der Kaiserlich Russischen Pan- Zum erstenmale wiederholt : Englische Pantomime in 1 Aft. Hierin Vorher: Der dide Lord Plum-= Vor Anfang der Pan

DOEES

Jan.

Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 2. Januar 1843. Roggen 1 Rihlr, 18 Sgr, 9 Pf,z Hafer 1

Ce) 2 Mr, 19 Sa, 9 M,

Pf.; Noggen 1 Rthlr.,

Hafer 1 Nthlr.

t WWeReN N O P, und 1 Mtblr, 20 Sar, 3 au 1 N 17 Sor, G6 Ds

6 Pf., auch 1 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf.z Erbsen 2 Nthlr, auch 1 Rt

Soniabend, den 31, Dezember 1842, Gro 10 Or, QUGO 9 O Der Sgr. 6 Pf.

Centner Hei

——REMC E D M Wi Binteisen, der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerci.

T, d. J. in Berlin versteigert werden, Der Katalog | ist bei dem Unterschriebenen, Zimmerstr, 65, zu haben,

R auch, Königl, gerichtl, Auctions-Kommissagrius.

Im Verlage von G. W. F. Müller in Berlin (Enslin sche Buchhandlung, Ferd, Müller, Breite- straße 23) is so eben erschienen:

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estament nah der Deutschen Uebersezung Dr. Martin Luthers, Mit Er- flärungen, Einleitungen, Aufsäßen und Negi- stern. Zum Gebrauch für alle Freunde des gött lichen Wortes, insonderheit für Lehrer in Kirchen und Schulen, bearbeitet von Dr, F. G, Lisco. 1\te Licferung. Preis 10 Sgr. oder Ngr. (8 gGr, = 20 Kr. Conv. M, = 36 Kr. Rhein.)

Das ganze Werk wird in 12—15 Lieferungen kompl. sevn. Format und Ausstattung is ganz so, wie die âte Auslage des Neuen Testaments, bearbeitet von Dr. F. G. Lisco. Probe- Lieferungen, Sub- scrivtionslisten und ausführliche Anzeigen sind in jeder Buchhandlung zu haben. Auch werden Bestellungen auf cin neu erscheinendes Andachtsbuch von Dr. Lisco: „Erbauet Euch auf Euren allerhei- ligsten Glauben“ angenommen,

So chen is erschienen, in Berlin vorräthig bei Ju - lius Springer, Breitestraße 20 (Ecke der Scharrn-

straße) : 1704 2

Cn I Ein Gedenkbu ch

von Johannes Nudolphie. eleg. brosch. 15 Sgr.

Die lebensvolle historisch trene Darstellung aller wich- tigen Ereignisse des verflossenen Jahres, was in der Geschichte unserer Zeit wie ein großes Drama vorüber- ging, sind die Tendenz des obigen Büchleins, was das Gemüth nicht minder zu ernsten Betrachtungen lenkt, als die Schilderung der tragischen Ereignisse anderer- seits uns aufs tiefste ergreifen und spannen muß.

Das Sa T.

Preis: 2 Rthlr. für { Iahr. 1 Rihlr. - 4 Iahr. 8 Rikle. - l Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung.

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Amtliche Nachrichten. E 5 F

Frankreich. Paris. Die Bildung des CLonseil privé. Dle Bot- schaft des Prasidenten der Bereinigten Staaten, _Vermischtes, : ckcchreiben aus Paris. (Die Zucker - Frage und die Sklaven - Emanci- pation.) L L i

Großbritanien und Irland. London, Bill zur Vollziehung des Trafiats gegen den Sklavenhandel. Ueber den Kredit der Vercinigten cktaaten von Nord-Amerika. Pusevitischer Plan zur Errichtung von reformirt-katholischen Klöstern. Vermischtes.

Dentsche Bundesftaaten. Bamberg. Eisenbahnhöfe in Nürnberg und Bamberg. Stuttgart. Rechnungs-Abschluß des leizten Etats jahres. Altona. Straßen-Unfug in der Neujahrsnacht.

Oesterreich, Wien. Diplomatisches Corps, Triest, Ladung von Ostindien nach Triest.

Spaniem. Madrid. Der Regent zu Valencia. Barcelona. (Beneral S Schreiben aus Paris, (Die Contribution von

Erste direkte

Hane, Barcelona.) Z*uürkei. Konstantino vel, Vermischtes. Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. Schreiben aus Ne w- ) orf. (Eröffnung des Kongresses; der Kampf der Abolitionisten und Vertheidiger der Sklaverciz Eröffnung des Kanals zwischen dem enzstrome und den Seen.) “Inland. Berlin.

Berichtigung. Breslau, Ober-Schlesische Eiscn- babn L VLL/14

cktatistik der Pariser Tages-Presse. 2d au-

Kunst und Literatur. Königliche l Kuntjst-

Theater. Rücckblike auf die lebte (Schluß.)

LLt)en\chaf\t, pelle, Franzosisches Ausstellung in Brüssel.

U P A E H V 9: R 0 Mg B T

Amtliche Uachrichten.

Kronik des Tages.

Dem bei dem Fürstenthumsgericht zu Neisse bestellten Justiz- Kommissarius Henuig is die Praxis bei den Untergerichten des Neisser Kreises eingeräumt worden,

D Die Ausstellung der

Em OU A Bilder von de Biefve und Gallgit und der Thiergruppe von Fratin in der Rotunde des Königlichen Museums wird am Sonntage, den 8ten d. M, um 2 Uhr geschlo}en. Berlin, den 3. Januar 1843.

General-Direction der Königlichen Museen.

Die Ziehung der 1sten Klasse 87ster Königlichen Klassen-Lotterie wird nach planmäßiger Bestimmung den 12ten d. M. früß 8 Uhr ihren Anfang nehmen; das Einzählen der sämmtlichen 85,000 Zie hungs - Nummern aber, nebst den 4000 Gewinnen gedachter ister Klasse, schon den 11ten d. M. Nachmittags 3 Uhr durch die König- lichen Ziehungs-Kommissarien öffentlich „und im Beiseyn der dazu be- sonders aufgefsorderten beiden hiesigen Lokterie Einnehmer Sceger und Makbdorff im Ziehungssaal des Loftertehaujes stattsinden,

Berlin, den 5. Januar 1843. ;

Königliche General =- Lotterie - Direction.

Zeitungs-Uachrichten.

Ausland.

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Dez. Die Ordonnanzen, welche die Ernennungen der ueuen Staats - Minister enthalten, werden nicht vor dem neuen Jahre erscheinen. Die erste im Conseil entworfene Liste soll in Folge der Reclamationen, die von mehreren nt darauf besiudlichen Per= sonen erhoben wurden, \chou zweimal umgeändert worden seyn. Man versichert auch, daß zwei Mitglieder des Minister-Conseils sich gegen jede jegt schon vorzunehmende Ernennung von Staats-Ministern er- flärt und verlangt hätten, daß damit gewartet werde, bis die künftige Stellung derselben durh beide Kammern festgestellt worden sey. És scheint übrigens, daß die Majorität der Minister nicht geneigt is, die: fer Ansicht beizutreten.

Man zählt jeßt 13 ehemalige Minister, die ohne Staats-Aemter sind: Laffitte, Dupont de l'Eure, Broglie, Thiers, Molé, Remusat, Vivien, Jaubert, Pélet de la Lozere, Gouin, Dufaure, Passy, Gas- parinz 16 ehemalige Minister bekleiden hohe Stellen : Merilhou, Rath beim Cassationshof; Graf Argout, Bank-Gouverneurz Barthe, erster Präsident des Rechnungshofes; Girod de l'Ain, Vice-Präsident des Staats-Raths; General Cubières; Cousin, Mitglied des Unterrichts- Raths; Admiral Roussin; Vice-Admiral Jacobz Vice-Admiral Ro- samelz Persil, Präsident der Münz-Kommissionz Marschall Gérard, Großfkanzler der Ehrenlegion; Marschall Sebastiani; Graf Monta- livet, Jutendant der Civilliste; Sauzet, Präsident der Deputirten Kammer.

Die meisten hiesigen Blätter sprehen ihr Erstaunen aus über die Stelle in der Botschaft des Präsidenten der Vereinigten Staaten, welche sih auf den mit England abgeschlossenen Traktat zur Abschaf- fung des Sklavenhandels bezieht; nur der Globe erklärt offi, daß diese Aufregung der Presse ganz ungehörig sey, und räth, die Ver- tcäge von 1831 und 1833 zu respektiren, wenn man auch ihre Existenz überhaupt bedauern müsse. Dies Blatt wiederholt die schon früher von ihm Viet Ben Argumente, und fragt am Schlusse, ob die Abschaffung dieser Verträge wohl werth seg, sih deshalb der Gefahr eines Krieges mit England auszuseßen,

Yaris, S0,

Allgemeine

Preußische Staats-Zeituu

Alle ÞPost - Austallen des In- und Auslandes uchmen BSestel- lung an, für Serlin die Expedition der Staats - Zeitung: Fricdrichsstrasse Ur. 72.

N

Die fommerziellen Unterhandlungen mit Belgien scheinen doch noch nicht gänzlich abgebrochen zu seyn, wie einige Blätter behaup- teten, deun der Fürst von Ligne, der neue Belgische Gesandte, hat fast täglih Unterredungen mit dem Handels-Minister.

Der Courrier du Bas=-=Rhin meldet, daß Herr Julia, ein Französischer Kabinets - Courier, in der Naht vom 25\ten aus Wien mit der Zustimmung des Oesterreichischen Hofes zu der Heirath des Herzogs August von Sachsen - Koburg =- Kohary mit der Prinzessin Clementine, durch Straßburg gekommen sey.

Heute is in Paris die Patrie, ein längst dahinsterbendes Blatt, von einem Freunde des Herrn Thiers gekauft worden. Der Courrier françaiîs hingegen fällt, vermittelst des Haupt-Redac= teurs Herrn Lon Mountrole, des ehemaligen Direktors des eingegan- genen Temps, in die Hände der Herren Dufaure und Passy. Herr von Montrole gehört zu den Freunden der Abschaffung des Skla venhandels.

Der Vicomte de Cormenin beschäftigt sich mit einer Broschüre über die Wiederherstellung des Geheimen Conseils, die in der ersten Hälfte des Februar erscheinen soll.

T7 Paris, 30. Dez. Die von der Regierung beabsichtigte Lösung der Zucker-Frage läuft wirklich, wie zu erwarten stand, auf die Unterdrückung der einheimischen Zucker-Jndustrie, unter Entschädi gung der dabei Betheiligten, hinaus. Es is unmöglich, sih für dieses Projekt einen sicheren Erfolg zu versprechen. Die Kammer wird und muß, Angesichts des neuen Defizits, das sich auch für das Finanz- Jahr 1844 herauszustellen scheint, Anstand nehmen, in die zur Ent- schädigung der einheimishen Zucker - Fabrikanten erforderlichen Opfer cinzuwilligen. An mannigfachen Mitteln und Vorwänden zur ferneren Umgehung jener Frage, für welche es nun einmal keine Entscheidung giebt, die niht mit ernstlichen Uebelständen verknüpft wäre, wird es der Kammer nicht fehlen. Eine zahlreiche Partei spricht {hon jeßt das Verlangen aus, daß die Erledigung der Zuer - Angelegenheit hinausgeschoben werde, bis man endlich in der Emancipationssache zu einer Entscheidung gekommen sey. Ob diese Priorität wirklich durch die politische Geschäfts-Logik erfordert werde, soll hier nicht untersucht werden, aber einleuchtend is es für Jeden, der den gegenwärtigen Zustand der Emancipations-Angelegenheit kennt, daß der Schluß der-= selben wesentlich beschleunigt und erleichtert werden würde, wenn man ihre Erledigung zur Bedingung oder Vorausseßung der Lösung der Zuckerfrage machte. Man darf hierbei besonders nicht übersehen, daß die Kolo= nisten ihre Entschädigungs-Ansprüche bedeutend höher spannen werden, wenn sie ers wieder in den Vollbesiß ihres Zucker-Monopols geseßt sind. Es versteht sich von selbst, daß sich die Kolonial - Partei mit Hand und Fuß gegen die sür die Emancipagtions=Frage verlangte Vorentscheidung sträubt. Jhre Organe geben sogar zu verstehen, daß die Kolonisten sih in der Sklavenfrage weit willfähriger zeigen fönnen und werden, wenn man ihr Zucker-Monopol erst wieder auf den alten Fuß geseßt hat, als wenn die Interessen ihrer Haupt-Ju= dustrie noch länger in dem unsticheren Zustande bleiben, in dem sie sich seit einigen Jahren befinden. Mit solchen {önen Versprechungen läßt sich natürlich kein Verständiger fangen, am wenigsten, wenn man neben ihnen als Argument für die Fortdauer der Sklaverei Behauptungen hört, wie die: daß dieses Justitut das einzige Mittel sey, die Neger zu guten Christen zu machen.

——— P —— Grossbritanien und Irland.

London, 30, Dez. Der Standard zeigt an, daß dem Parlament gleich zu Anfange der neuen Session eine Bill zur Voll= ziehung des zwischen Oesterreich, Großbritanien, Preußen und Ruß- land abgeschlossenen Traktats wegen Unterdrückung des Sklavenhan- dels werde vorgelegt werden. i

- Ver Stg ndard bemerkt über die Amerikanische Botschaft : ,„„Der Kredit der Vereinigten Staaten ist niht mehr, Die Ergrün=- dung der Ursachen verdient wohl eine kurze Untersuchung. Bei dem Versuche des Präsidenten Tyler, zwischen dem Kredit der Union und den verschiedenen Krediten der einzelnen Staaten, woraus sie besteht, zu unterscheiden, brauchen wir nicht zu verweilen. Die Union i} eine Firma, die verschiedenen Staaten sind die Theilhaber dieser Firma, und diè Wirkung muß, mögen wir nun Unrechtlichkeit oder Zahlungs= Unfähigkeit als die Ursachen des allgemeinen Kredit-Verlustes betrach=- ten —- eines von heiden aber muß der Fall seyn immer die näm= liche bleiben, Weun die bankerotten Mitglieder der Firma bloß un= rechtlih find, so fällt diese Unrechtlichkeit auf die ganze Gesellschaft zurü, der es entweder am Willen oder an Kraft fehlt, ihre Mit= glieder von Begehung groben Betruges znrückzuhalten, und von wel= cher demnach zu erwarten steht, daß sie in ihrem Gesammt=Charakter den nämlichen Betrug verüben werde, sobald Gelegenheit fich dar- bietet. Wenn dagegen die Zahlung weigernden Staaten Zachlungs= Unfähigkeit darthun können, so is die Union als zahlungsunfähig zu betrachten, sobald nicht nachgewiesen werden kann, E einige der Staaten reich genug sind, das Defizit threr Compagnons zu decken. Wir wollen die mildere Annahme wählen; wir glauben, daß die Zah= lung weigernden Staaten wirklich iusolvent sind, und daß ihre Ar- muth, nicht ihr böser Wille, sie zu der Betrügerei vermochte, wo- dur ihre Gläubiger leiden. Diese Staaten haben mehr geborgt, als sie zahlen, als sie je zahlen fönnen, Dies wirft ein nübliches Licht auf die Zukunft wie guf die Vergangenheit der Amerikanischen Geschichte. Wenn die Republikaner demnach mehr geborgt haben, als sie zahlen zu können irgend Aussicht hatten, so haben sie diese ganze Zeit über von dem Gelde und dem Gewerbfleiße Fremder ge- lebt, Alle Wohlfahrt, alle Verbesserung, aller Fortschritt, welche von ihnen und Anderen \o gern thren demokratishen Justitutio= nen zugeschrieben wurden, waren blos die Fruht der wenn auch unabsichtlihen Beraubung der Völker solcher Länder, die niht demokratish sind. Der Schluß auf die Zukunft ist düster genug. Wenn die Republifaner bei unge- s{wächtem Kredit, bei einem schwer zu ershöpfenden Landfonds und bei der so ersprießlichen Benußung beider, welche \o oft gepriesen wurde, außer Stande waren, den Bankerott zu vermeiden, was kön= nen sle jeßt, wo diese Hülfsquellen abgeschnitten sind, und in ihrem Bankerottzustande erwarten? Wir gestehen, daß wir für die Verei=

Berlin, Donnerstag den I Januar

1843.

nigtcit Staaten einzig von einer wesentlichen Umgestaltung ihrer Con-= stitution : ¡CMer Umgestaltung, welche sih vielleicht bis auf eine Auflösung ihrer Union erstrecken müßte noch einigermaßen Heil erwarten fönnen. Dies is jedoch eine Erwägung für Amerikaner. Als Engländer werden wir von Allem, was die Wohlfahrt und Stärke der Vereinigten Staaten fördern kann, jedenfalls Nußen zie- hen; dies giebt uns aber fein Recht, über die Politik zu klügeln, welche sie jeßt vernüuftigerweise befolgen sollten. Wir wissen leider aus dem Munde 1hres ersten Beamten, daß sie bankerott und ohne Kredit sind. Jhre Sache isst es jeßt, \ich \o gut als möglich zu helfen. Die Britishen Jnhaber der Stocks, deren ¿Zahlung verweigert wird, sind übrigens kaum zu bemitleiden. Erfah= rung hatte sie lehren sollen, wie wenig Vertrauen man auf die Red- lichfeit der Amerikanischen Republik wir hätten fast gesagt, auf die Redlichkeit jeder demokratishen Regierung seßen könne. Sie hatten auch ohne besondere Erfahrung wissen sollen, daß Völker in jenem unreifen Zustande der Gesellschaft, worin die meisten Völker der Union sih noch befinden, stets sanguiuisch und daher borglustig, aber auch fast immer zur Rückzahlung des geborgten Geldes außer Stande sind, wenn auch ihre Absicht beim Borgen die redlichste war. Das Englische Volk im Allgemeinen hat übrigens Ursache, dafür dankbar zu seyn, daß so viele der Unionsstaaten sih, um ihre Schul- den los zu werden, lieber des sehr einfachen Mittels der Zahlungs- Weigerung, als des von ihren Vorsahren vor 70— 80 Jahren gebrauchten roheren, fostspieligeren und unheilvolleren Mittels, des Krieges, bedient haben.“

Die Oxford Chronicle, ein Pusegitisches Organ, enthält ein Umlaufschreiben an die der Puscgitischen Doktrin anhängenden Geist- lihen der Staatskirche unter dem Titel „Wiederbelebung klösterlicher Institutionen nach einem den Erfordernissen der reformirt-katholischen Kirche in England angemessenen Plane.“ Die Zwecke solher Justi- tutionen, wie das Cirkular sie ankündigt, sind: den geseßmäßigen Einfluß der Kirche extensiv und intensiv zu vermehren ; die christliche Erziehung nach Kirchen-Grundsäßen zu fördernz den zur Betrachtung Ge-= neigten, den mit der Welt Zerfallenen, den Verwaisten und Hülflosen eine Zufluchtstätte zu öffnen; den Geist der Andacht, Liebe, Einfalt, Demuth, Aufrichtigkeit und des Gehorsams zu pflegen ; bessere Gelegenheit zur Selbsterkenntniß und zur Reue darzubieten; Schlichtheit und Selbst- verleugnung in Speise und Trank, Kleidung, Hausgeräth und Bedie= nung zurückzuführen; an Cinsamkeit, Stille und Sammlung des Gei- stes zu gewöhnen. Die Mittel, durch welche diese Zwecke erreicht werden sollen, sind: Unterstüßung der Armen vom Ueberfluß der Reichenz tägliche öffentliche Gebete und häufiger Genuß des heiligen Abendmahls; strenge Beobachtung der Festtage und Fasten, wie sie das Gebetbuch der Anglikanischen Kirche vorschreibt ; eine feste Regel in Bezug auf Kleidung, Nahrung, Hausgeräth und Erholun- gen z leiblihe Werke der Barmherzigkeit ; Uebungen der Buße und des Gehorsams; fkörperlihe und geistige Arbeit, be- sonders in Erziehung der Jugend, Abfassung geistliher Schriften, Seelsorge und Mühwaltung jeder Art für die Armen. Eigentliche Kloster-Gelübde sollen niht abgelegt, wohl aber ein feierliches Ver= \sprehen gegeben werden, so lange der Aufenthalt in einem solchen Institut dauern werde, dem Oberen zu gehorchen und die Regeln des Hauses streng zu befolgen. Professor Newman in Oxford, das zweite Haupt des Pusegismus, is der Leiter dieses Plans, dessen Ausfüh= rung in Uttlemore begonnen hat.

Die Seidenweber von Middleton und der Umgegend sind in der traurigsten Lage; die Hälfte der Arbeiter is beschäftigungslos, und die übrigen haben nur halbe Arbeit. Man beabsichtigt ein Hülfsgesuch an den Londoner Unterstüßungs-Verein.

Die schon erwähnte Auflebung der Britischen Blokade von San Juan de Nicaragua war, nah näheren Berichten aus Central-Ame- rifa, am 19. September erfolgt, nahdem die Forderungen Großbri taniens von Seiten der dortigen Regierung waren befriedigt worden. Kurz darauf hatte man den Britishen Schuß zu Gunsten der Be- wohner von Boca del Toro, die denselben als Unterthanen des Kö- nigs der Mosquitos gegen die Regierung von Neu-Granada in An- spruch nahmen, durch Aufpflanzung der Britischen Flagge an dem genannten Ort geltend gemacht, und die Behörden von Neu= Gra= nada hatten auch hier eine genugthuende Erklärung abgegeben.

Deutsche Bundesstaaten.

__Vamberg, 27. Dez. (Fr. M.) Die Erd=-Arbeiten an der Eisenbahn sind zwischen hier und Nürnberg so weit vorgerüdt, daß im nächsten Frühjahr der ganze Bahndamm fertig sen kann z die Kunstbauten, Brücken, Viadukte 2c. und der Tunnel bei Erlangen kommen, sobald die Jahreszeit es erlaubt, in Angriff. Für den in Byzantinischem Styl zu erbauenden Bahnhof zu Nürnberg wird der Plaß vor dem Frauenthor bereits bergerihtet. Für den Bahnhof im Römischen Styl zu Bamberg beginnt die Erpropriation in den ersten Tagen nächsten Monats, und soll dann auf der Linie bis Lich- tenfels ohne Unterbrehung fortgeseßt werden. Für die hölzernen Bahnschwellen sind Lieferungs - Verträge abgeschlossen, und für den Transport der eisernen Stühle und Schienen von Köln hierher Ab- schlüsse mit hiestgen und anderen Schiffern getroffen. N

___ Stuttgart, 30. Dez. (Schw. M.) Der Rechnungs = Ab- {luß der Staats-Haupt-Kasse für das Etatsjahr 1. Juli 1841 —42 hat folgendes Ergebniß geliefert, welches dem, gegenwärtig Behufs der Prüfung der Steuer - Verwendung versammelten, ständi= schen Ausschusse vorliegt: Die Einnahmen , vorangeschlagen zu 9,047,834 Fl. 49 Kr., haben 11,416,558 Fl. 40 Kr., und die Ausgaben, statt 9,759,742 Fl. 22 Kr. im Voranschlag, 10,043,935 6l. 18 Kr. in der Wirklichkeit betragen; statt des für jenes Jbr zu: 411 907 Fl, 33 Al. angenommen gewesenen Minder - Betrags der Einnahmen hat \ich daher ein Üeberschuß derselben von 1,372,623 Fl. 22 Kr. ergeben. Werden mit dem Ergebnisse des gedachten Jahres, womit die Finanz =- Periode von 1839 42 \ich geschlossen hat, die früher bekannt gemach- ten Zahlen der beiden Vorjahre zusammengerechnet, so erscheint von den lebtvergangenen drei Jahren als jährlicher Durch- schnitt: Einnahme, statt des Voranschlags von 9,667,834 Fl., in der