1843 / 6 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

BKerlin - Stettiner Eisenbahn.

Section Berlin-Angermünde.

Frequenz in der Woche vom 3311 Personen.

Durchschnitts-Dauer der Fahrten im Dezember:

Tagesfahrien Nachtfahrten _ bis 47.: 2 St. 204 Min. 3 Str. 32 Min. 24: 80 - I 48 E M. Q 4 I. J“ 04

95. bis incl. 31. Dezember 1842:

20

Antwerpen, 30. Dez. Hamburg, 2. Jan.

sive 4. Ausg. Sch, 10%. Evgl. Russ. 113. Bras. 71. Paris, 3), Dez. Güterzüge 3 S. 15 Min. I M

9.

Wien, 30. Dez. df

C 0 O

Met.

Meteorologische Beobachtungen.

1843. | Morgens d Abends |

3, Januar. 6 Ubr. 2 Ubr. 10 Uhr.

Nach einmaliger

Donnerstag, 5. Jan.

Beobachtung.

Im Schauspielhause :

Lustdrack . .-- [336,00 Par. 3:38,68 Par. 3 40,87” Par. | Quellwärme 72° R.

Luttwärme - - - | 3/2° R. 0 E R Thaopunkt .…. |— 4/8°R., 2,9" R.|— 4, Dunstsättigung | 85 pCt. | 79 pCt. | 90 pCt. Wetter heiter. | Leiter. | heiter. Wind NNO. | NO, Wolkenzug - - - —— Tagesmittel: 338,52 Par... —2,2°R... Auswärtige Börsen. Amsterdam, 3I. Dez. Kanz-Bill. —. 52; Span. 19. 35 do. 243. Pass. —- Pol. 1487. Oesterr. 108 #7.

Preuss. Präm. Sch. —-.

Bekanntmachungen.

Se Le Fe

Der vormalige Ritterguts - Besißer Ferdinand Speers zu Zettiß bei Crossen is wegen Betrugs durh Fälschung zu einer mehrmonatlichen Freiheits- Strafe rechtskräftig verurtheilt worden und hat sich der Straf-Vollstreckung durch die Flucht entzogen.

Alle Civil - und Militair - Behörden werden dienst ergebenst ersucht, auf den 2c. Speers gefälligst zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle verhaften und unter Taes Begleitung an die Stadtvoigtei - Gefängniß- Expedition hierselbst abliefern zu lassen, /

Wir versichern die sofortige Erstattung der dadurch entstandenen baaren Auslagen und den verchrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfäh- rigfcit.

Person - Beschreibung.

Der Speers ist am 3. März 1814 in Schneide- mühl, Kreis Chodziesen, Regicrungs - Bezirk Brom- sberg, geboren, 7 Zoll 3 Strich groß, hat eine ge- unde Gesichtsfarbe und trägt cinen starken Bakenbart. Seine weitere Persönlichkeit kann nicht beschrieben, auch seine gewöhnliche Bekleidung nicht weiter ange- geben werden. /

Berlin , den 19. Dezember 1842.

Königliches Kriminalgericht hiesiger Residenz.

Ee e Net E

Von dem Königl. Land- und Stadtgerichte werden Alle und Jede, welche an das Vermögen des Kauf- manns Bobbe zu Bitterfeld, welches hauptsächlich in 810 Thlr. besteht und worüber wegen Unzulänglich- keit desselben, auf Andringen der (läubiger, der Kon- furs eröffnet worden, Ansprüche zu haben vermei- nen, dergestalt öffentlich vorgeladen, daß sie innerhalb drei Monaten und spätestens in dem vor dem Herrn Land- und Stadtgerichts - Rath Sernau als Depu- tirten auf

Sue 218, M ars 48/43

anberaumten präfklusivischen Liquidations - Termin , ent- weder in Person oder durch einen mit gesezlicher Voll- macht und Juformation versehenen hiesigen Justiz- Kommissarius, wovon den hiesigen Orts Unbekann- ten die Justiz - Kommissarien Helling, Lorenz und Mulertt in Vorschlag gebracht werden, in dem Lokal des unterzeichneten Gerichts, Vormiitags um 9 Uhr, erscheinen, den Betrag und die Art ihrer Forderungen anzeigen , die Beweismittel beibringen und hiernächst die weiteren Verfügungen erwarten. Bei ihrem Aus- bleiben im Termin und bei unterlassener Anmeldung ihrer Ansprüche aber haben dieselben zu gewärtigen, daß sie mit allen etwanigen Forderungen an die Kou- kur8masse präfludirt werden sollen und ihnen deshalb ein ewiges Stillschweigen gegen die übrigen Kreditoren auferlegt werden wird. :

Delisch, den 22. November 1842.

Königl, Land- und Stadtgericht. Müller.

j Subhastations - Patent. Die Erbpachts - Gerechtigkeit auf das im Dorfe Sagorsz, Neustädter Kreises, sub No, 27 des Hvpo- thefenbuchs belegene Krug-Grundstück nebst Louisenhof}

soll am

ditarl be ZDunbi 484 A, Vormittags 40 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle sub- hastirt werden. : |

_Der Rein - Ertrag des Grundstücks von 355 Thlr. 23 Sgr. 2 Pf. gewährt nah Abzug der Baudefekte zu 5 pro Cent einen Taxwerth von 6810 Thlr. 4 Pf.,

3, 49 R.!| Flusswärme 2/2" R. 4 R. Bodenwärme 41° „R. | Ausdünstung 0,011 Rb. Niederschblag O.

| NO. Wärmewechsel

| NO. | L reund

Cas.

Niederl. wirkl. Sch. 52 E,

Ausg.

| tat, zu Masten, Schiffs - und allen anderen

und zu 4 pro Cent einen Taxwerth von 8588 Thlr. 26 Sgr. 2 Pf. Darauf haftet n Ev aGS Kanon von 55 Thlr. 10 Sgr., welcher, zu 4 pro Cent gerech- net, ein Kapital von 1383 Thlr. 40 Sgr. darstellt so daß der Werth der Erbpachts-Gerechtigkeit nach ver a Hypothekenschein in der Registratur einzusehenden axe / zu 5 pro Cent veranschlagt

5426 Thlr. 20 Sgr, 4 Pf, Ta 5 - 16 9 2 P! beträgt.

Neustadt, den 26. November 1842.

Königl, Preuß. Landgericht,

Nothwendiger Verkauf. Land- und Stadtgericht zu Trzemeszno.

Das im Mogilnoer Kreise belegene, den Peter Kunkelshen Erben gehörige Erbpa jts - Vorwerk Ko- rytkowo, Mae auf 5435 Thlr. 5 Sgr. 5 Pf-, zufolge der nebst ypothekenschein und Bedingungen in der Registratur einzuschenden Taxe, soll

am 12. Juni 1843, Vormittags 10 Nuhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden,

ville en 2 actes. Freitag, 6. Jan. auf: Die Tarantel. Die Cracovienne, ausgeführt von Preise der Pläbe: Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c.

9

O;1? 0,6° R.

S5 pCt. NNO,

abholen zu lassen. Ï Sonnabend, 7. Jan.

D do. 101 L, _— ZinsI. —-.

E E P N Ser

Der dem Aufenthalte nah unbckannte Gläubiger, Gutspächter Gottlieb Lange, wird zu diejem Termine öffentlich vorgeladen,

Eva - Ci Co

Folgende Verschollene :

1) der am 20. Januar 1795 zu Lampersdorf gebo- rene Schmiedegescll Carl Gottfried Kerber, wel cher scit dem Jahre 1820 vermißt worden z die am 14. Juni 1798 in Breslau geborene Ro- sine Helene Gracfner, auf den Namen Anne Ro- sine getauft, Tochter des Musfetiers Johann Friedrich Graefner, welcher im Jahre 1810 sich von Breslau entfernt ; der Bleicharbeiter Carl Bujak aus Stoschendorf, welcher im Jahre 41814 sich von Reichenbach cnifernt,

so wie ihre etwa zurückgelasscnen Erben und Erbnch-

mer, werden hierdurch aufgefordert , sich innerhalb

9 Monaten, spätestens aber in dem an hiesiger Ge-

richtsstelle auf

den 20. Mai 1843, Vormittags um 10 Uhr,

angesetzten Termin \chriftlich oder persönlich zu mel-

den, widrigenfalls dieselben für todt exklärt uud ihr

Vermögen ihren geseßlichen Erben ausgeantwortet

iverden wird. Zugleich werden i;

4) die unbckannien Erbcn und Erbnehmer der am 25. Januar 1841 hierselbst verstorbenen Spuh- lerin Johanne Eleonore Gehlmann hierdurch vorgeladen, sich vor oder ín dem auf

den 20. Mai 1843, Vormittags um 10 Uhr,

im hiesigen Gerichts - Lokale anberaumten Termine bci

uns schriftlich oder persönlich zu melden und weitere

Anweisung zu erwarten. Sollte \sih vor oder in dem

Termine Niemand mit einem Erbes - Anspruche mel-

den oder diesen nicht gehörig nachweisen, so wird der

Nachlaß der Gehlmann, in Ermangelung aller Erben,

dem Fiskus zugesprochen und ausgeantwortet werden.

Langenbielau, den 30. Juni 1842.

Gräflich v. Sandreczkvsches und v. Thieclau - Lampers-

dorfer Patrimonialgericht.

4600 Gee größtentheils von ausgezeichneter Länge und Quali- ; Bau- hölzern sich eignend und in einem Bestande in fast unmittelbarer Nähe der hiesigen Holzablage an der Elbe zur Wolfsgrube stehend, sind die unter- zeichneten Besißer gesonnen, an den Meistbietenden, mit Vorbehalt des Zuschlages und der Auswahl un- ter den Bietern, auf dem Stamme zu verkaufen. Das Holz wird in acht Parzellen, so wie im Ganzen , aus- geboten und der Termin dazu “Montags den 6. Februar 1843, Vormntit-

tags 10 I

auf dem hiesigen Oberhofe abgehalten werden. Jeder Bieter auf einzelne Parzellen hat vorher 500 Thlr.

- und auf das Ganze 2000 Thlr. in cour3haben- den Papieren zu deponiren, Die Verkaufs - Bedingun- gen sind jederzeit mündlich oder auf portofreie Briefe von den Unterzeichneten zu erhalten, und der Förster Kärnbach hiersclbst is angewiesen, den Käufern die Höl- zer vorzuzeigen.

Rittergut Klieken Ober- und Unterhof, den 18. De- zember 1842.

R, von Lattorff. H. von Lattorff.

Bock - Verkauf zu Simmenau

am 20. Januar 1843. {

Die schr zahlreihe Gesellschaft, welche ich die Freude hatte, vergangenen 2. Februar hier in meinem Schasstalle versammelt zu sehen, hat damals allgemein den Wunsch e Der A L

„daß ih doch den hiesigen Bo - Verkaufs - Lermin früher anseßen möchte, da die Züchtung von Som- mer - Lämmern das Beziehen von Zuchtthieren cher wünschenswerth mache. Dieser Anscht beitretend, will ih von nun an alljährlich den hiesig üblich gewesenen Verkaufs - Ter- min jedesmal am 20. Januar abhalten. Uebrigens bleibt es in jeder Hinsicht beim alten, bis zu diesem Tage wird kein Thier weggegeben, und um 2 Uhr erfolgt der Zuschlag.

Die enifernter wohnenden Geschäftsfreunde lade ih jedoch ganz ergebenst ein, sich \chon am 18ten Abends hier einfinden zu wollen, um am 49ten sich recht ungestört das Sortiment der Böcke betrachten zu können.

Simmenau bei Constadt, Creuyburger Kreis, Pro- vinz Preußisch Schlesien.

Rudolph Freiherr von Lüttwig.

Zinsl1. 43. Bank - Actien 1640. London, 30. Dez. Cons. 3% 91%. Belg. 1013. 257 Wol. 53. Chili 74. Columb. 22%- 5% Rente fin cour. 119, 70. Anl. de 1841 —. 5% Neapl. fin cour. 107. 30. 5% 1093. 4% Bank-Actien 1617. Anl. de 1834 1423.

Königliche Schauspiele. Im Opernhause: Oper in 3 Abth., Musik von Rossini. P. 1) Le jeune mar, comédie en 3 actes. 2 La seconde représentation de: La nuit aux souíüets, vaude

Im Opernhause: (Dlle. F. Elßler: Lauretta.) Dlle. Elßler.

Ein Plaß in den Logen des ersten

Es wird ersucht, die zu allen Vorstellungen der Dlle. F. Elßler durch Meldungen reservirten Billets bis Donnerstag Abend 6 Uhr

Im Schauspielhause : (Dlle. Löwe, vom Stadttheater zu Breslau : Julia, als Gastrolle.)

| j | | | | | | | | |

Neue Aul. 19.

FEogl. Russ. 108,

Neue Aul. ISL. Pas 5 Port. 403. 3% 247. Mex. 313. Peru 19. 3% Rente fin cour. 79. Span. Rente —. Pass. —-. 1002. 3°; 761. 212 de 1839 1103.

101.

-

Tell, große romantische Ballets von P. Taglioni.

Voltaire'’s Ferien. Hier

Zum Schluß : loren gehe.

Romeo und Julia.

C: 7 A

Allgemeiner Anzeiger für dic Preußischen Staateu.

Bea die offentlihe Versteigerung raffinirter Nidckelspeise betreffend. Hoher Anordnung gemäß soll den 6. Februar 1843, früh 10 Uhr, auf dem Königl. Blaufarbenwerke zu Oberschlema bei Schneeberg eine Quantität r afsinirter Nickelspeise in verschiedenen Raten, gegen so- fort zu leistende Anzahlung eines Viertheils des Betrags der erstandenen Quanten und unter den am Tage der Versteigerung zu eröffnenden Bedin- gungen, bis auf hohe Finanz - Ministerial - Genchmi- gung der, Seiten der Konkurrenten verbindlichen, (Gebote, voffentlich versteigert werden. Solches, und daß die Herren Konkurrenten entweder in Person oder durch gehörig legitimirte Bevollmächtigte in dem Licitations - Termin zu erscheinen haben, wird hier- mit bckannt gemacht. Blaufarbenwerk Oberschlema, 1842. Die Königl. Sächs. Administration daselbst. Graf von Holyzendorff.

i 27, Dezember

Bekauntmachung der Feuerversicherung®- Bank für Deutschland 1n Gotha.

Nachdem von mehreren Staats- und Privat - Versi cherungs - Anstalten, und zwar cben so von solchen, welhe auf Gegenseitigfeit gegründet sind, als von sol- chen, welche auf Acticn-Unternehmungen beruhen, cine Sicherstellung der auf den assckurirten Gegenständen haftenden hypothekarijchen ¿Forderungen da hin Vorge- schen worden ist, daß die Gläubiger nicht durch ein Verschulden des Eigenthümers der versicherten Gegen- stände, wodurch dieser seinen Anspruch auf Vergütung für Brandschaden verliert, in diesem Entschädigungs Anspruche des Eigenthümers der Mittel zur Befriedi- gung ihrer Forderungen ohne eigenes Mitverschulden verlustig werden, und in Betracht, daß Verlust cines durch Versicherung erworbenen Brand - Entschädigungs Anspruches nur Folge eigener Handlungen odex Unter- lassungen seyn soll und es der Billigkeit und dem öf- fentlichen Glauben entspricht, welche in den Grundhaßen und in der Verwaltung der Feuerversicherungs - Bank für Deutschland stets leitend gewesen sind, hierunter jo viel als möglich den Dritten nicht leiden zu lassen, ivel- Ger im Vertrauen auf die cingegangene Versicherung Rechte begründet hatz so wie in Berücksichtigung mehr- seitig laut gewordener Wünsche der Bank - Theilnehmer, ist von dem unterzeichneten Vorstande der Bank folgende Ergänzung dcr Bank Verfassung vom 1. Januar 1839 nebs Nachträgen vom 16. Januar 1837 und 3. De- «ember 4840 beschlosscn worden, welche nach erfolgter Genehmigung Seitens der hiesigen Herzogl. Landes- Regicrung hierdurch bekannt gemacht und nach Ablauf der statutmäßigen Frist cincs Jahres in Wirksamkeit treten wird. :

Die Bank entsagt, so weit nicht etwa bexsondere der- zeitige oder künftige obrigkeitliche Verbote am betreffen- den Orie ausdrücklich entgegenstehen, zu Gunsten der Forderungen an Kapital , Zinsen und N,

1) derjenigen Gläubiger des bei der Bank Versicher- ten, welchen an den bei ihr versicherten Gebäuden des lezteren zur Zeit des entstandenen Brandes derselben ein güïítiges ausdrücdliches hopothekarisches Recht zu- steht; A

2) derjenigen obrigkeitlich anerkannten öffentlichen Anstalten, welche als Gläubiger des bei der Bank Ver- sichericn an den bei ihr versicherten beweglichen Sachen zur Zeit deren Brandes cin spezielles Pfandrecht, cin- \chlicßlih des Falles der Verpfändung durch \ymboli- \che Uebergabe, haben, allen denjenmgen Einreden, welche ihr gegen Brand - Entschädigungs - Änsprüche des Bersi- erten \elbst wegen solcher Handlungen oder Unter- lassungen desselben zustehen, die überhaupt und insbe- sondere nah den §§. 18, 21, 23, 33. 36 bis 40. des Statuts vom 1. Januar 1835 den Verlust des Ent- schädigungs - Anspruchs begründen würden, jedoch nur unter folgenden Bedingungen: 4 O

A. Der betreffende Realgläubiger darf nicht felbst erweislich bei dem entstandenen Brandschaden in recht- lich zuzurechnender Schuld sich besinden.

B. Derselbe muß zur Zeit des Brandschadens: :

a) seine Realforderung an Kapital nebst Zubehör selbs oder mittelst des Versicherten bei der Bank schon criftlich angemeldet haben und zugleih |

b) Seitens der Bank - Verwaltung unmittelbar oder mittelst des dazu speziell ermächtigten Agenten der g€- dachten Entsagung zu seinen Gunsten \chon ausdrüdlich christlich versichert seyn, und dies entweder durch einen Vermerk auf dem für den Versicherten ertheilten Ver- ersichungs-, resp. Prolongations -Scheine, oder durch eine besondere Urkunde.

C. Derselbe muß bei Verlust der aus der Ent- sagung erworbenen Rechte binnen drei Monaten nach

der Entstehung des Brandschadens seine Forderung an Kapital, Zinsen und Kosten, so weit sie dann noch

Donnerstag, 5. Jan. lich Russischen Pantomimisten, Herren Gebrüder Lehmann: Der dicke Lord Plumpudding. Vetter Benedict. Lustspiel in 4 Aft, von L. Angely. Zum Schluß, zum erstenmale wiederholt : Der Barbier von Pekin. Englische Pan tomime in 1 Akt.

Freitag, 6. Jan. Vorstellung der Kaiserlich Russischen Panto-= mimisten, Herren Gebrüder Lehmann. Die moderne Galathe.

Sonnabend den 7.

Erster Vortrag im wissenshaftlihen Vereine.

Man bittet dringend die verehrten Theilnehmer, sich bei Zeiten einzufinden, damit die für den Vortrag bestimmte Frist nicht durch langsames Anfahren der Wagen und durh Aufsuchen der Pläße vei Auch haben es die etwa zu spät Kommenden sich selbst beizumessen, wenn sie die zur Erläuterung der Vorlesungen bestimm ten Steindrücke nicht erhalten.

Der Eingang zum Saale der Sing-Akademie, der Loge und dem Balkou, is von der Universität oder Königswache herz der Eingang zu den Königlichen Logen und der Estrade in der Dorotheenstraße.

Verantwortlicher Nedacteur Dr. J. W.

Königsslädtisches Theater. Auf Begehren: Vorstellung der Kaiseï=

Komische Pantomime in 2 Akten. Hierauf :

Hierin kommt vor: Die Japanische Messe. Dazu: Künstlerliebe, oder:

Oeffentliche vorlesungen. Januar um 5 Uhr.

C En

Zinkeisen.

Gedrut in der Decker schen Geheimen Ober - Hofbuchdructeret.

a ——

besteht, bei dcr Bank - Verwaltung unmittelbar oder zu Händen des betreffenden Agenten christlich von neuem angezeigt haben.

D. Derselbe muß, bevor. scine aus der Brand Entschädigung zu decende ¿Forderung „oder die wegen Vorrechtes oder gleichen Rechtes anderer Gläubiger ihm daran nur zukommende Rate ausgezahlt wird, der Bank-Verwaltung unmittelbar oder zu Handen des betreffenden Agenten in legaler, öffentlich beglaubig- ter Form überliefert haben : j

a) ein Anerkenniniß des Versicherten darüber, dap und zu welchem Betrage an Kapital, Zinsen und Kosten die Forderung gegen ihn, den Bersicherien, noch bestcht, oder eventuell eine desfallsige rechtsfra} tige Sentenz gegen den Versicherten, resp. dessen be treffende Gläubiger und sonstige Vertreter, 0 wie

þ) eine Cession aller sciner, des Gläubigers, Rechte in Anschung der zuständigen Forderung an den Bey sicherten und dessen gesammtes Vermögen an Kap1- tal, Zinsen und Kosten auf Höhe der 1hm, dem Gläubiger, von der Bank zu zahlenden Brand - Ent- \chädigungs - Summe, und zwar ml dem Vorrechte vor dem etwanigen, durch die Brand - Entschadigungs Summe nicht gedeckten Ueberreste jolcher Forderung an Kapital und Zubchor.

Von der Bedingung D. a. kann die Bank - Verwal tung nah Maßgabe der Umstände entbinden,

Gotha, den 27. Dezember 1842. : Der Vorstand der Feuerversiherungs-Banl für Deutschland.

Werneburg, Dirigent. '

Joh. Ludw. Hoffmann, Vorstcher für Crsurk

Friedr. Heß, Vorstcher für Arnstadt.

Georg Zichner, Vorsteher für Gotha.

Citerarische Anzeigen. Das

V EiLE Def

DEr

neunten A Pla g des Conversations-Lexikfons ist fertig und durch «alle Buchhandlungen zu beztehen, in Berlin durch Alexander Dunccker, Königl. Hof buchhändler, Franz. Str. 21:

Diese neunte Auflage erscheint in 15 Bänden oder 120 Hefien zu dem Preise von 5 Sgr. = 4 gGr. = 18 Kr. Rh. = 15 Kr. C. M. für das Heft in der Ausgabe auf gutem weißen Ma \chinenpapier z in der Ausgabe auf seinem Schreibpa pier kostet der Band 2 Thl, = 3 Zl: 36 Kk Nh, = 3 Fl. C. M., in der Ausgave auf feinem Velin papier 3 Thlr. = 5 Fl. 24 Kr, Rh. = 4 Fl. 30 Kr, Conv. M.

Alle Buchhandlungen liefern das Conversations - Le rifon zu diesen Preisen und bewilligen auf 12 Exempl. 1 Frei-Exemplar.

Leipzig, 15. Dezember 1842. F. A. Brockhaus.

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Die Preußische Preß - Gesebgebunag,

ihre Vergangenheit und Zukunst, Bon Franz Hugo Hesse, Königlich Preußischer Regierungs - Nath. gr. 8. geh, Preis 1 Thlr. 10 Sgr.

Jnhalt: Einleitung. I, Abth: Nückblick auf den geschichtlichen Se der Preußischen Preß-Geseßgebung. 11, Abth. + Versuch ciner Ana lyse der Preußischen Preß-Geseßgebung. Uk. Abth. : Andeutung einiger Forderungen an die künftige Preb Gesehgebung Preußens. Beilagen: Der Tex! der älteren und neueren Censur-Gescebße.

Es sind erschienen und in der Stulhrschen Buch- handlung, Berlin Selle ea 2, Potsdam, am Ka-

hen der Post, zu hahen: A D A Philippi, Abbildungen und Beschreibungen neuer oder wenig gekannter

C Ce, unter Mithülfe mehrerer Conchyliologen heraus- gegeben. i 1, Bd: 1. Lies, med: 4. mh 6 Tafelo, 1 Thlr. 10 Sgr. kolorirt 2 Thlr. 20 Sgr. : Dr. Ludw. P feiffer» : SYMBOLAE AD HISI )RIAM HELICEORUNM. d aa 4 A Eva 0 A L gol 7 1 Thlr. "Theodor Fischer in Kassel.

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Preis: 2 Rthlr. für { Iahr. 4 Rthlr. - 5 Iahr. S Rfhlr. - 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung.

reuß fd)

Allgemeine

Stadats-Z

Alle PÞPost - Anstalten des In- und Auslandes nehmen BSestel- lung an, für Serlin die Expedition der Staats - Zeikung: Friedrichsstrassc Ur. 72.

eitung.

¿ 6.

A halt.

Amtliche Nachrichten.

Nußland und Polen. kaukasischen Provinzen. I IEDs A :

Frankreich. Paris. Das Geses über die Zuckerfrage. fchr mit den Niederlanden. Vermischtes. (Die Thron - Redez die Differenzen mit Sprache der Englischen Journale.)

Großbritanien und Jrland. London. sischen Schiffs - Capitains in China. len Presse gegen Frankreich.

Dänemark. Kopenhagen. Königl. Verordnung hinsichtlih der Bap- tisten. Der Schleswigsche Deputirte Lorenzen. —- Nordische Gesell- chaft in Hamburg.

Deutsche Bundesstaaten. bücher.

Spanien. Terrorismus in Gerona. - Briefe aus Paris. (Recht fertigungsschrist des eniflohenen Präsidenten der insurrectionellen Junta von Barcelona.) aus Madrid. (Weitere Aufklärungen über das Benehmen des Herrn von Lessepsz Zustand von Barcclona.)

Türkei. Konstantinopel. Anordnungen der Pforte in Bezug auf die Drusen und Maroniten. Berichtigungen in Bezug auf Serbien.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. Schreibeu aus Paris. (Rechenschasts-Berichte der Staats -Sccretaire ; Marine ; Post - Verwal- tungz öffentlicher Kredit; Sir Charles Bagot.)

Julaund. Berlin. Meverbcer's Betvillklommnung.

St. Petersburg. NVermischtes.

Verwaltung der Trans-

Post-Ver- Schreiben aus Paris. Spanien und die veränderte

Benchmen cines Franzü- Veränderter Ton der ministericl-

Leipzig. Verbot der Deutschen Jahr-

Algerien, (Broschüre des Generals Duvivier.)

Amtliche Uachrichten.

Krouit des Tages.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem cvangelischen Pfarrer und Konsistorial-Rathe K neip zu Berleburg den Rothen Adler - Orden dritter Klasse; dem Lehrer

Naundorf an der Stadtschule zu Weißenfels, dem Küster und Schullehrer Medow zu Kaseburg, im Regierungs - Bezirk Stettin, und dem Förster Muh me zu Kahlenberg das Allgemeine Ehrenzei= chen zu verleihen z

Den seitherigen Ober-Regierungs-Rath von Westphalen zu Trier zum Vice-Präsidenten der Regierung zu Königsbergz und

Den Gutsbesißer Theodor Schaafh ausen zu Heydänichen bei Breslau zum Amisrathe zu ernennen.

Der bisherige Privat - Dozent, Dr. C. G. Mitscherlich hier= selbst, ist zum außerordentlichen Professor in der medizinischen Fakul tät der hiesigen Universität ernannt worden. ;

e C L Ausstellung der Bilder von de Biefve und Gallait und der Thiergruppe von Fralin in der Rotunde des Königlichen Museums wird am Sonntage, den &en d. M., um 2 Uhr geschlossen.

Berlin, den 3. Januar 1843. A

General-Direction der Königlichen Museen.

Dem G. F. Rudolph Treutler in Berlin is unter dem 31. Dezember 1842 ein Patent E Us N ( T le als n vont der durcl eid auf etnen Iacht-2e egrapyen 98 er durch zeichnung nach- gewiesenen Construction auf sechs Jahre, von jenem Tage an gerechnet und für deu Umfang der Monarchie, ertheilt worden.

ar N DEV N N OOR T “E E B S V O ORA R I P "ETL 5A A T NEMEE E A

Zeitungs -Üachrichken.

AuslanuDd. " —E— Russland uud Polen. St. Petersburg, 29. Dez. Der S taatssecretair, Senator Nowossilzow i auf sein Ansuchen von seinen Functionen entlassen worden.

Die Senats=-Zeitung publizirt jeßt einen Kaiserlichen Ufas vom 21, November (3. Dezember), durch welchen das Amt eines Militair - Gouverneurs von Tiflis gänzlich aufgehoben und dagegen dasjenige eines Civilverwaltungs - Chefs der Transfaukasischen ‘Pro-= vinzen kreirt wird, Die lebtgedachten Functionen sind dem General= Lieutenant Gurko anvertraut worden.

Jn Folge einer Aufforderung des Finanz = Ministers hält Herr Professor Jacobi in diesem Winter Vorlesungen in Deutscher Sprache 4 über den Galvanismus und dessen Anwendung auf techuische Arbeiten. * __ General = Lieutenant Murawiew, Chef der 4. Division leichter Ÿ Kavallerie, ist mit Tode abgegangen. U

Srankreic.

Paris, 31. Dez. Der Moniteur parisien meldete gester Abend, daß das Zuckergeseß am 10, Januar, also am Tage nach del Eröffnung der Kammern vorgelegt werden solle, Dieser Beschluß i: in Folge einer sehr lebhaften Diskussion im Minister - Conseil ge gts worden. Das Ministerium glaubt dadurch, daß es gleich zu b der E eine materielle Frage zur Sprache bringt, die Juteressen eines Theils der Kammern zu erregen und den politischen Wort- kämpfen vorzubeugen, Die Unterdrükung der inländischen Zueker- Fabrication wird jedenfalls einen lebhaften Widerstand in der Kammer finden. Ein Theil der großen Fabrik = Besißer hat sih zwar bereit gezeigt, die Fabrication gegen Entschädigung einzustellen ; aber dicse

J Blätter uicht mehr Vorsicht und Mäßigung brauchen wollten. È Dissfussion über das Durchsuchungs - Recht habe ohnehin genug die f Gemüther in Frankreich gegen England aufgeregt, um nicht befürchten L zu lassen, daß, wenn L von Vihrer respektiven Konsuln in Barcelona gebilligte

Entschädigungs -Frage droht ein wahrer Apfel der Zwietracht zu

Berlin, Freitag den Q. Saar

werden, indem man über den Betrag derselben durchaus uicht einig ist. Die Minister sheinen nur den inueren Werth der Fabriken nah ihrem gegenwärtigen Zustande bewilligen zu wollen, während die Betheilig ten bemerklich machen, daß der Verfall der Runkelrüben Zucker- Fabriken größtentheils cine Folge der Einmischung der Minister und der Parteilichkeit der Regierung für die Kolonieen sey; die Summe, welche die Fabrikanten fordern, weiht daher bcdeutend von der durch die Minister vorgeschlagenen ab.

Die Herren Damès der Jüngere und Cd. Fabre, Mitglieder der Handels-Kammer von Bordeaux und Abgeordnete in Bezug auf die Zucker - Frage, sind hier angelommen und haben sich sogleich mit den Abgeordneten der Sechäsen in Verbindung gesebßt.

Der Moniteur enthält in seiner heutigen Nummer zwei Zusatz= Artikel zu den am 10, Oktober 1836, 12, September 1837, 20, September 1839 und 8. Juli 1840 zwischen Frankreich und den Niederlanden getroffenen Anordnungen in Betreff des Postverkehrs, wodurch zwischen dem Französischen Büreau von Lille und dem Nie- derländischen Büreau von Breda ein Briefverkehr auf dem kürzesten

Wege durch Belgien unter denselben Bedingungen, welche in den

früheren Conventionen enthalten sind, eingerichtet wird.

Seit der Publication der Ordonnanz in Bezug auf die Ernen- nung von Staats = Ministern, hat der König die Herren Pasquier, Decazes , Vigier , Herzog von Reggio, von Rosamel, Mollien, Gasparin, von Remusat und von Fezensac, die alle auf der Liste der neuen Minister stehen, in Privat-Audienzen empfangen.

Es hat sich gestern das Gerücht verbreitet, daß es dem Mini= sterium gelungen sey, von der Englischen Regierung wichtige Abän- derungen der Traktate von 1831 und 1833 zu erlangen und daß cs die Frage vor die Kammern bringen wolle. Man glaubt jedoch, dics sehr in Zweifel ziehen zu müssen, deun wenn wirklich Lord Aberdeen

Konzessionen gemacht hätte, so wird doch Herr Guizot sehr wohl wissen, daß viele konservative Deputirte sich gegen das Prinzip des Durchsuchungs - Rechts selbst, also gegen den einen wie den auderen Traktat erklären. :

Die Pariser Pressen haben im Jahre 1842 geliefert: 6445 Bücher in lebenden und todten Sprachen; 1941 Kupsferstihe und Litographieen und 395 Musikwerke.

Jacques Besson hat sogleich seine Absicht ausgesprochen, gegen

das gegen ihn gefällte Todes-Urtheil Cassation einlegen zu wollen.

© Paris, 31. Dez. Es scheint nun ausgemacht zu seyn, daß die Session mit einer Thron = Rede eröffnet werden wird. Wer daran noch zweifeln sollte, der braucht nux die halbamtliche Erflä- rung, welche das Kabinet gestern Abend in den Moniteur pa risien einrücken licß, zu lesen, in welcher es heißt, daß das Kabinet anm 10, Januar, d. h. den Tag nach der Erössfnung der Kammer, auf das Vüregu der leßteren den Geschß = Entwurf über die Zucker- Frage niederlegen werde. Wäre die Thron - Rede unterblieben, und hätte an deren Stelle blos ein sogenanntes exposé ministeriel stattgefunden, so wären die von der Regierung einzubringenden Gesetz - Vorschläge am nämlichen Tag uud als Beilagen zu dem cxposé ministeriel ber Kammer vorgelegt worden. Die auf den lten vershobene Vorlegung des Geseß-Entwurfes über die Zucker Frage deutet hinlänglich darauf hin, daß am Iten der Anfang der parlamentarischen Arbeiten mit einer Thron-Rede eröffnet werten wird.

Die Times vom 29sten l. M., welche wir heute erhalten, ent- hält eine Art amende honorable für die von Seiten der Englischen Presse gegen Herrn Lesseps, diesseitigen General - Konsul in Barce D D Beschuldigungen. Vor wenigen Tagen war die E ost N ähnlichen Beispiel vorgegangen, Man wie hol A gunEges enderung in der Sprache der Londoner Blätter, wie cs heißt, den ernsthaften Vorstellungen, welche Graf St. Aulaire in Folge der erhaltenen Justructionen bei dem Kabinet von Sk. James machte. Man soll den Französischen Botschafter in London beauftragt haben , dem Lord Aberdeen zu bedeuten, daß die freund-

Þ schaftlichen Wechsel - Verhältnisse zwischen Frankreih und Großbrita-

nien kompromittirt werden dürften, wenn die Englischen ministeriellen uhe! Die

die Britische ‘Presse fortfahren wollte, das Nationen von Europa durch das Organ j Benehmen des Herrn Lesseps anzugreifen und anzusfeinden , eine allgemeine Antipathie gegen die Englische Allianz hier zu Lande sich Luft machen könnte. Die Vorstellungen des Grafen St, Aulaire haben ihre gute Wirkung nicht verfehlt, und außerdem, daß die Britischen ministeriellen Blätter eingestehen, daß sie dem Horrn Lesseps ungerechterweise nahe treten, soll auch Lord Cowley von Lord Aberdeen die Weisung er- halten haben, Herrn Guizot eine entsprechende Erklärung zu geben. Damit scheint indessen unser Kabinet in Bezug auf Spauien noch nicht ganz zufriedengestellt zu seyn, denn da Herr Lesseps von Herrn Gutierrez, dem politischen Chef von Barcelona, öffentlich ver- leumdet wurde, \o verlangt mit Recht unsere Regierung, daß unserem Konsul in Barcelona eine öffentliche Genugthuung geleistet werde, welche zuerst in der Abseßung des Herrn Gutierrez und dann in der Veröffentlichung durch die Gaceta de Madrid, daß eine solche Abseßung wegen der ungebührlichen Anklagen gegen Herrn Lesseps erfolgte, bestehen soll. Das Kabinet von Madrid schien wohl geneigt, den Herrn Gutierrez abzusehen, aber von der ösfentlihen Genug- thuung dur die Gaceta de Madrid, wie es Herr Guizot ver= langte, wollte es nichts wissen. Dem Vernehmen nach, hat die Bri-= tishe Regierung aus freien Stücken die Vermittelung zwischen beiden Streitparteien angeboten. Cs heißt, der Ausweg, welchen Großbri= tanien vorschlägt, bestehe darin, daß auf Veranlassung des Kabinets von Madrid irgend ein Mitglied der Cortes die Spanische Regierung über die von Herrn Gutierrez vorgebrachten Beschuldigungen gegen Herrn Lesseps zu interpelliren habe. Der Minister der auswärtigen Ange= legenheiten soll daun die Tribüne besteigen, um dem Französischen Konsul volle Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, Diese Art Genug= thuung wäre daun noch feierlicher und öffentlicher, als die von Herrn Guizot verlangte. Alles kommt folglich darauf an, ob Espartero nach seiner Rücikehr in Madrid die Cortes auflösen wird oder nicht. ———

allen übrigen

| Standard,

| | |

1843.

Grossbritanien und Irland.

_ London, 30. Dez. Jn einem Schreiben aus Malta wird über die früher {on erwähnte Einmischung des Capitains der in den Chinesischen Meeren befindlichen Französischen Fregatte „Erigone““ in die Unterhandlungen über den Friedens\chluß zwischen England und China einiges Nähere berichtet. Jene Fregatte lag damals auch im Jangtsykiang, und der Capitain, nah der Schilderung ein {lauer und feiner Mann, begab sih in einem Boot nach Nauking und wußte sich bis in die Kajüte des „Cornwallis“ einzuführen, wo der Traktat unterzeihnet wurde. Sir William Parker wollte ihn niht geradezu | zurückweisen, fand sich aber angeblih durch diese Zudringlichkeit sehr | unangenehm berührt. Er hatte ihn später aus freien Stücken den | Chinesischen Kommissarien vorstellen wollen. Der Berichterstatter | fragt s{ließlich, was wohl die Franzosen dazu gesagt haben würden, | wenn unter ähnlichen Umständen ein Britischer Capitain sich an Bord | eines Französischen Admiralschiffs eingedrängt hätte.

| Eine auffallende Veränderung is plößlich in der Sprache der | ministeriellen Blätter in Bezug auf Frankreich eingetreten. Die | Morning Post giebt eine förmliche Apologie des Verfahrens, wel- | ches der Französische Konsul in Barcelona eingehalten hat, und der der noch vor wenigen Tagen jenes Verfahren auf das allerentschiedenste angriff, enthält heute folgenden Artikel: „Wir sin=- den, daß die Oppositions-Blätter noch immer bemüßt sind, die Fun- fen der Zwietracht zwischen Fraukreich und Großbritanien zur Flamme anzuschüren. Das Verfahren des Französischen Kon- suls in Barcelona is gegenwärtig das Thema der Aufreizungz aber wir möchten fragen, was hat die Britische Regierung mit dem Französischen Konsul in Barcelona zu schaffen? Eine Jusurrection bricht in jener Stadt aus; der Französi\he Konsul soll während des Aufstandes und nach demselben ein ungeeignetes Verfahren einge- halten haben. Angenommen, dies Alles sey wahr, ja, angenommen sogar, der Französische Konsul sey das Haupt des Aufstandes gewesen, und die Insurrection, statt auf eine jämmerliche Weise zu scheitern, wäre geglückt, so würden wir dennoch behaupten, daß die Britische Regierung mit der Sache gar nichts zu hafen habe. Herr Lesseps, der betreffende Französische Konsul, is für sein Be- nehmen nur seiner Regierung verantwortlich, und seine Regierung hat sein Benehmen nur gegen die Spanische Regierung zu verantworten. Nach den Reden der Oppositionsblätter zu urtheilen, könnte es \chei= nen, als wenn es in Spanien gar keine Regierung gäbe, und als ob die Britische Regierung die Angelegenheiten jenes Königreichs zu ver- walten hätte. Wenn man in solcher Weise in England redet, können wir uns dann wohl darüber wundern, daß die Französischen Blätter mit Eifersucht auf die Regierung des Regenten hinblifen?“/ Der | Standard selbs erklärt nun seine veränderte Sprache dadurch, daß es für England nöthig scy, jede grundlose Beschuldigung gegen Frankreich möglichst zu vermeiden, weil es mit demselben die so über- gus delikate Frage wegen des Traktats gegen den Sklavenhandel zu erledigen habe.

Däne a4.

Kopenhagen, 30. Dez. (Alt. M.) Hinsichtlich der Bap- tisten haben Se. Majestät der König, nah eingezogenem Bedenken der Dänischen Kanzlei, unterm 23sten d. M. folgende Resolution erlassen :

„Die bei Uns eingegebenen allerunterthänigsten Gesuche um freie Re- | ligions-Ucbung hier im Reiche für die sogenannte baptistische Sekte, können | wegen Abweichung ihrer Lehrsäße von der Augsburgischen Konfession nicht

bewilligt werden; damit aber die Mitglieder des erwähnten Vercins doch feinem Gewisseuszwang dadurch ausgesetzt werden, daß ihnen die Möglich- feit cines äußeren Goltesdienstes, der mit ihren Ansichten übereinstimmt, genommen wird, wollen Wir folgende Bestimmungen festgesezt haben.

1) Es soll den Baptisten erlaubt seyn, in Fredericia eine eigene Ge- meinde zu stiften, und in der erwähnten Stadt ein Bethaus für die mit den Lehren der Secte übercinstimmenden Andachtsübungen zu haben, na- mentlich insoweit ste die Sakramente der Taufe und des Abendmahls bc- treffen, wenn nur beobachtet wird, daß die Taufe immer an cinem einge- chlossenen Orte ausgeführt wird; auch soll es der Gemcindc überlassen bleiben, ihren Lehrer oder Vorsteher selbst zu wählen, der sich aber gleich nah der Wahl durch den Polizeimeister und Prediger in dem Kirchspiel, in welchem die Gemeinde ihre Versammlungen hält, bei dem Amtmann und Bischof zu melden hat. Uebrigens dürsen mit der unten unter Nr. 3. erwähnten Ausnahme nur in Fredericia Ansässige in die Ge- meinde aufgenommen werden. Ueber die Mitglieder der Gemeinde hat der Vorsteher innerhalb 4 Wochen, nachdem er gewählt is , dem Polizeimeister und beifommenden Prediger ein vollständiges Verzeichniß mitzutheilen, wie er auch künftig zu Anfang jedes Januar-Monats den erwähnten Beamten Ab- und Zugangslisten zuzustellen hat, damit man zu jeder Zeit wissen fónne, ans welchen und wie vielen Mitgliedern die Gemeinde besteht, wie auch Aufsicht darüber haben, daß ihre Versammlungen nicht von Jeman- den besucht werden, der nicht unter die Anhänger der Secte aufgenommen ist.

2) Den an anderen Orten des Reichs ansässigen Baptisten soll es erlaubt seyn, sich mit einander zu häuslicher Andacht zu versammeln und in diesen Versammlungen das Abendmahl nah ihrem Ritus zu genießen. Jedoch müssen dic Baptisten, welche an solchen Versammlungen Theil zu uchmen wünschen, che sie sich das erstemal in denselben cinfinden, dem Prediger des Kirchspiels davon Anzeige machen, welchem auch in Bezug auf die Verordnung vom 13, Januar 1741 über die Zeit und den Ort, wo die Versammlung gehalten wird, Bericht erstattet werden muß. Eine ähn- lihe Anzeige haben die Betreffenden bei der Polizei - Obrigkeit des Orts cinzugeben , damit auch dicse darauf schen kann , daß keine Andere als dic Anhänger der Sekte daran Theil nehmen, und daß nichts vorgenommen werde, was zum Aergerniß oder zur Störung der allgemeinen Ruhe ge- reichen kann.

3) Damit die Kinder baptistischer Eltern nicht des Heils beraubt wer- den, gleich in die christliche Gemeinde anfgenommen zu werden, haben die Eltern, sie mögen nun in Fredericia oder anderswo ansässig seyn, innerhalb der geseßlichen Zeit, mit Bezug auf die Bestimmungen in der Verordnung vom 30, Mai 1828, ihre Kinder taufen zu lassenz doch kaun die Taufe, insofern dic Elteru sie nicht selbs zu veranstalten wünschen; durch einen für diesen einzelnen Fall von der Obrigkeit dazu bestellten Vormund be- sorgt werden, und kann dic Bewilligung zu ihrer Ausführung durch Haus- taufe auf näheres Ansuchen erwartet werden, wenn solches entweder von den Eltern oder dem Vormund gewünscht werden sollte. Was den Unter- richt betrifft, so sollen die Eltern der allgemeinen Verpflichtung. unter- worfen sevn, für den Schulbesuh ihrer Kinder zu sorgen. Aber

insofern sowohl , Eltern als Kinder, wenn diese das rcifere