1843 / 7 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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80,009 Manu. Der Verf. erklärt es zunächst für sehr bedenklich, einen General mit den ausgedehnten Vollmachten, welche das RKom- mando in Afrika nöthig macht, an die Spibe eines so zahlreichen Heeres zu stellen, denn die Macht sey gar verführerisch, und die Beispiele ihres Mißbrauchs, ihrer Usurpation seyen häufig genug in der Geschichte, um als Warnung zu dienen. Sodann versichert der Verf., daß 80,000 Mann keinesweges genügend seyen zu dem Zwecke des Generals Bugeaud, und daß dieser sich jeßt eben so täusche, wie sich der Marschall Clauzel getäuscht habe, als er 1836 an den Minister geschrieben: „Um die ganze Regentschaft vollkommen zu beherrschen, um den Krieg zu beendigen, um das Laud zu organisiren und um der Colonisation und der Civilisation Eingang zu verschaffen, habe ich 30,000 Mann Französishe Truppen und 5000 während eines Jahres von Frankreich besoldete Cingeborne nöthig.“ Der Verf. hält es für möglih und zwecklmäßig, den gegenwärtigen Be stand der Armee in Afrika bedeutend herabzuseßen; aber er bestimmt keine Zahl, bis auf welche sie reduzirt werden könne. Er will, daß die vorgeshobenen Garnisouen von ihren nußlosen und gefährlichen Posten abberufen werden, und daß man die Truppen, statt sie in entsernte Städte zu legen, einige der vershanzten Colonisations Bezirke anweise, deren Aulegung er vorgeschlagen hat. é

Die achte Bemerkung untersucht die auf Afrika bezüglichen Even tualitäten eines Europäischen Krieges. Bei dem Bugeaudscheu Syjtem, sagt der Verf., ist der Untergang der Afrikanischen Koloute cine un-= vermeidlihe Folge der ersten ernstlihen Störung des Curopäischen Friedens. Und wird dieser noch lange dauern? „So viele Leute verlangen mit lautem Geschrei den Krieg, obgleich sie hoffen, daß er nicht ausbrehen werde, und obgleich sie trostlos seyn würden, wenn er wirklih ausbräche, daß man inmitten dieser Komödie nicht voraus- schen kann, was da kommen wird. Gewiß, bei vielen Franzosen ist ein alter uud rechtmäßiger Groll gegen England vorhauden, und ich selbst stehe hierin Niemanden nah, Die Engländer ihrerseits hegen ähnlichen Groll gegen Frankreich. Aber soll mau nicht den Groll vor dem Gebote der Moral und der Vernunft zum Schweigen bringen? Hat man vergessen, daß es der Groll der Rothen und der Grünen war, der das Reich Konstantin's zum Falle brahte? Hat nicht der Groll der Welfen und der Gibellinen den Untergang Jtaliens herbeigeführt? Muß die Staatenfamilie der Jutelligenz und der Freiheit ihre Existenz auf das Spiel seßen, weil sie ihren Groll nicht zu bezwingen weiß? Viele Leute wollen jeden Augenblick Cu roya den Handschuh zuwerfen, indem sic sich auf die Siege des Kai- sers berufen, wie man sih im Jahre 1700 auf die Siege Tureune's, Condé's und Luxembourg's berief; aber sie vergessen, daß Frank reih beide Male die leßte Partie des unaufhörlichen quille ou double verlor, zu welhem es gezwungen wurde. Der Verfasser will, daß man das schon oft erfahrene Kriegs-Unglück uicht in eitlem prahleri\schen Sinne vergesse, und daß man Algerien so organisire, als ob der Europäische Krieg vor der Thür sey.

Die neunte Bemerkung gilt der Frage, ob ein Civil- oder Mi litair=Gouverneur für Algier der geeignetere sey. Der Verfasser stimmt hier der Meinung des Generals Bugeaud bei, der militairi hes Regiment in Afrika noch für lauge Zeit für nöthig erklärt, aber er will, daß dasselbe nicht einem Generale anvertraut, sondern daß Alzerien zu einem erblichen Vice - Königreich für einen Prinzen aus dem Königlichen Hause gemacht werde. Sollte sich die Franzs sishe Verfassung einer solchen Maßregel widerseßen, so würde das, dem General Duvivier zufolge, eiu großes Unglück seyn, und es bliebe in diesem Falle nichts Anderes übrig, als Algerien in mehrere, unter selbststäudigen Generalen stehende Provinzen zu vertheilen, wie denn auch hon die Römer eine solche Zerstückelung Nord =- Afrikas unter verschiedene Administrationen für nöthig erkannt haben.

Die zehnte Bemerkung haudelt von den Produïten und vou den Einkünften Algeriens. Dieser Abschuitt enthält im Wesentlichen uur eine Wiederholung und weitere Ausführung defseu, was unter der dritten Bemerkung gesagt ist. Der Verf. macht hier besouders auf die Unbilligkeit aufmerfsam, die er darin findet, daß dic zum Ver brauche der Armee bestimmten Einfuhr-Artikel in Algerien einem Zolle unterworfen sind, den der Verzehrer bezahlen muß, und der die öfonomische Lage des dem Feinde gegenüberstehenden und ohnehin den mannigfachsten Entbehrungen ausgeseßten Soldaten noch mehr erx \hwert.

Jn der elften Bemerkung erklärt sich der General Duvivier über die dem General Bugeaud wegen Veröffentlichung seiner Broschüre gemachten Vorwürfe, und zwar dahin, daß derselbe, so lange er den Kommandostab in Afrika führe, ‘uicht berechtigt sey, mit dem Publi fum durch die Presse zu verkehren.

Auch die zwölfte Bemerkung hat eine vorherrshend persönliche Farbe. Der Verfasser untersucht darin, ob die Würde der Marschälle von Frankreich noch au der Zeit sey, und erklärt sich im verneinenden Sinne, hauptsächlich weil dieselbe der Regierung oft einen gewissen

24 Zwang bei der Wahl der Armee-Kommaudanteu auflege. Wenn man übrigens dem General Bugeaud nachgesagt, daß er in Afrika den Marschallstab zu erobecn hoffe, so will der General Duvivier nicht daran glauben, indem schon der Buchstabe des Geseßes eine solche Beförderung unmögli mache. Das Gesebß nämlih verlange, daß der zum Marschall zu befördernde General eine Armee kom- mandirt habe, und die Afrikanischen Truppen bilden, genau genom- men, nur ein Occupations=Corps. Was die Erhebung des Generals Vallée zur Marschallswürde betreffe, so sey dieselbe nur durch die Kommandos, die dieser Offizier während der Kaiserzeit ge- führt, geseßlich möglih geworden,

Die dreizebnte Bemerkung beleuchtet den Frieden an der Tafna, den der General Duvivier weit wemger strenge beurtheilt als das Publikum. Er vertheidigt den General Bugeaud namentlich gegen den Vorwurf, daß er durch diesen Frieden und durch die ihn beglei tende Anerkennung Abd el Kader's die Macht des Emirs gegründet. „Die Macht Abd el Kader's““, sagt der Verfasser, „war unabhängig von jeder fremden Anerkeunungz er war der Emir seines Volkes, weil er das Schwert der Freiheit führte; er kann fallen wie Aristo= menes von Messeuien, aber er wird im Gedächtnisse seiner Nation immer der Emir seyu. - Abd el Kader ist der Mann der Ge- schichte; sie wird ihn nicht vergessen, sie wird seinen Namen verewi= gen, sie wird ihn schildern, wie er ohne Kanonen, ohne Zeughäuser und ohne Schaß Jahre lang unermeßliche Armeen von tapferen, wohl- ausgerüsteten Truppen beschäftigt und aufreibt. Die Geschichte wird Abd el Kader freisprehen von der Anklage wegen seiner stren gen Justiz; denn haben die Völker, welche für die Freiheit fochten, nicht jederzeit die Ueberläufer mit dem Tode bestraft? Armer Sohn der Wüste, der du nichts hast als deinen Koran, deinen Rosenkranz und dein Pferd, du, dessen einzige Waffen das Genie und das ge waltige Wort sind, du wirst vielleicht fallen wie der Palmbaum vor dem Samum, aber die künftigen Geschlechter werden deinen Namen prei sen.“ Diese beredte und ehrenvolle Protestation gegen die gewöhn liche Französische Anficht über Abd el Kader mag unsere Uceber= sicht des Duvivierschen Buches schließen, dessen lebterer Theil nur die Beseitigung der Frage von dem Aufgeben oder der Beibehaltung Algeriens enthält, eine Frage, von der der Verfasser erklärt, daß sie nicht mehr au der Zeit sey.

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Den 5, Januar 1843. j E i A A Hon Ad Pr. Cour. Ao tien las | Pr. Cour. | s Brief. | Geld. E | Brief. | Geld. | Brl. Pots. Eisenb, | 5 —— 125 Z St. Schuld-Sch. 35 104" 103 x do. do. Prior. Obl, | 1 1034 102% Pr. Engl. Obl.30. | 1109 72 102% Md. Lpz. Eiseub, | —— 125% Präm. Scb. der | | do. do. Prior. Obl. 1 - 1027 Scehanudlung. | 93 | 925 Brel. Aub. Eisenb. | 1067 N Kur- u. Neumärk, | | do. do. Prior. Obl. | 1 10:3 Seclinldverschr. |- f 1035 101 As Düss.Elb. Eisenb. | 5 60; Gas Berl.Stadt-ObI, | 3e, 12 do. do. Prior. Obl. | 4 93 Danz. do. tu Th. 5 45 _— Rhein. Eiscub. | 9 83” 52 L Westpr. Pfandbr. 31 102 s aitiben do. do. Prior, Obl. | 1 977 97 Grossb. Pos. do. | i 106” 105 K Berl. Frankf, Eis. | 9 1023 101% do. do. 135| 1022 101% F do. do. Prior. Obl. 4 | 1027 101%, Ostpr. Pfandbr. | 37 103% 1035 Oh .-Schles, Eisb. | 1 _—— 90 Fei s é Bac ads L Bu Ao Zt Mee nat Friedrichad’or. |— 135 1:3 Scllealzche do 2 \ZL| S e I0LZ And.Gldm, à 5 'Th. |-— 107 10 s e A 9 Disconto. | ¿F 4 | Pr. Cour. Wacht t=GOurs | "Thir. zu 30 Sgr. | Brief. | Geld. Aimnsterdam «ooo occ ou oie 250 FI. | Kurz | -— I 107 S E O | 140 139% Hamburg -...- (Eb Ao i oe) C 500 Mk. | Kurz | 151 g 1513 O o T L L LSt | 3 Mi. G 21% G2 L Bis ae 300 Fr. | 2M (7 79% 797 Wien in 20 Xr. . O. V1. A: DIE 103%; 103% A E O I00 El 2 M6 | 1025 12 Breslau .... S i; 10) Thlr. | a Mé, 997 991 Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss 1:0 Tble.| §8 Tage | | 99; Tren. a M e ae ao od tee 100 V1, 2 Mét. | | 56— 21 d E l SRbI | 3 Woch. |! b |

Auswärtige Börsen.

Ham h Ur, O Ja Bank - Actien 1635. Engl. Buss, 08. P aris , 1. Dez. 57 Rente fin cour, FIY, (9, 3 Kente fin cour. 18. 95. Anl: de 1841 —. 5% Neapl. fin cour. 107. 50, Bz Span. Rente 4E, Pass. d

Petersburg, 27. Dez. Lond. 3 Mel. 37 70 Hamb. 335, Paris 396. Poln, à Paris 300 Fl. —. do. 500 FI. §0. do. 200 Fl. —.

Wien, 3l. Dez. 5% Met. 1093. 4% 100. 17 —. Bank-Actien 1620. Anl. de 1834 1437. de 1839 1117.

Eisenbahn.

Berlin - Frankfurter Eisenbahn befördert : 1) 13,278 Personen und 30 Equipagen,

wosür eingenommen wurde.......... 10,611 ithIr. 27 Sgr. Pf. 2) Passagiergepäck und Uecbersracht.…... 268 E e Tai 3): 151 Ctr. 99 Pfd. Eilíracht ……..……..... T ves 15 é 4) 21,103 Ctr. 88 Pfg. Güterfraclt etc. 3,599 4 cs

E Summa „.... Die Einnahme betrug von der Eröffnung der Bahn am 23. Okt. bis 20. Nov. 34,659 - O O

bis ult. Dez. 1842 49,232 KRuilr. 29 Sgr.

14,973 Rthlr. 3 Sgr. 3 Pf.

Summa der Einnahme

Meteorologische Bcobachtungen.

Morgens 6 Ubr.

Nachmittags 2 Ubr.

Nach einmaliger

1, Januar. IO Ubr.

Beobachtung.

1843,

Abends l

Luftdruck ... [340,94 Par. 1339 25" Par. 335,83" Par. | Quellwärme L D:

Luftwärme ... 02° R. |- I,g° R. - 2.92 R.! Flusswärme 0,8° R. Thaupunkt .…. |— %5,6° R.| 41° R. 3,4" R.| Bodenwärme 4,6° R. Dunstsättigung 97 pt. | “1 pt. | 90 pCt. Ausdünstung 0,012 Rh. VEWRERE v0 heiter. | heiter. | halbheiter. Niederschlag 0,029 Bh. Wind | NO., | O, j S0, Wärmewechsel I 49 Wolkenzug . | S0. | L E, Tagesmittel: 338,68 Par... J A B, 44° n... 89 yC,, OSO,

Nachts Schnee.

Üonunigliche Schauspiele.

Freitag, 6. Jan. Jm Opernhause: Voltaire's Ferien, Lustspiel in 2 Abth., von B. A. Herrmaun. Hierauf: Die Tarantel, pan tomimisches Ballet in 2 Abth., von Scribe und Coralli. Musik von Casimir Gide. Für das Königliche Theater eingerichtet von Dlle. F. Elßler. (Dlle. F. Elßler: Lauretta.) Zum Schluß: Cracovienne, ausgeführt von Dlle. F. Elßler.

Preise der Plâäbe: Ein Plaß in don Logen. des, „ersten Ranges 41 Rihir, 10 Sar, 2c.

Sonnabend, 7. Jan. Im Schauspielhause: Romeo und Julia. (Dlle. Löwe, vom Stadttheater zu Breslau : Julia, als Gastrolle.)

Sountag, 8. Jan. Jm Opernhause: Die Jungfrau von Or= leaus.

Im Schauspielhause: Die Schwestern von Prag, Sing}|piel in 2 Abth, von W. Müller. (Neu einstudirt.)

fomisches

Äonigsstädtisches Theater.

e Freitag, 6. Jan. Vorstellung der Kaiserlich Russischen Panto mimisten, Herren Gebrüder Lehmann. Luzifer und der Küper. Ko mische Pantomime in 1 Aft. Hierauf: Künstlerliebe, oder: Die mo- derne Galathe. Lustspiel in 1 Aft, von Seidel. Zum Schluß : Der Barbier von Pekin. Englische Pantomime in 1 Akt, arrangirt von W. Seymour. Hierin: Die Japanische Messe.

Sonnabend, 7. Jan, (Jtalienische Opern-Vorstellung.) Maria, ossla: La Figlia del Reggimento. (Marie, oder: Die Tochter des Regiments.)

Sonntag, 8 Jan. Die Reise zur Hochzeit. Lustspiel in 3 Aften, von Lembert. (Neu einstudirt.) Hierauf: Die Wiener in Berlin.

Oeffentliche Aufführungen.

Sonntag, 8 Januar, Abends halb 8 Uhr, im Saale der Sing= alademie: Konzert von Franz Lißt. 4) Großes Trio in 1Þ-dur von Beethoven (Violine und Violoncelle von den Herren Gebrüdern Ganz). 2) Fuge in A-moll von Bach. 3) Fantasie über Motive aus der Sonambula, 4) Tarantelle von Rossini, Masurek von Cho- pin und La Chasse, Etüde von Heller. 5) Hexameron, Bravour-= Variationen für zwei Pianoforte's, über ein Thema aus den „Puri- tanern‘/, komponirt von Döhler, Thalberg, Chopin, Pixis, Herz und Czerny, vorgetragen von den Herren Döhler und Lißt. Billets zu nzmerirten Pläßen à 2 Rthlr. und zu den übrigen Pläßen à 1 Rthlr. sind in der Schlesingerschen Musikhandlung zu haben.

Mittwoch, 11. Januar, Abends 6 Uhr: Die Jahreszeiten von Haydn, aufgeführt von der Singakademie im Lokal dieses Justituts. (Drittes Abonnements=Konzert.) Beim Hauswart der Singakademie sind noch Einlaß - Karten à 1 Rthlr. zu haben.

eilten L. Verantwortlicher Nedacteur Dr. J. W,. Zinkeisen.

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Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerci.

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Seckanutmachungen.

U Aae V9, Die Bank-Obligationen : a) Litt. E. No. 98760 vom 1. August 1801, ur sprünglich über 360 Thlr. und jeßt noch über

unserem

unar 1896 gültig, ausgestellt füx die Gebruder August Carl Erust und Johann Carl August Saar zu Halle, :

b) Liu. M. No. 9717 vow 46. Juni 1824, güls

N 6 s pr Allgemeiner Anzeiger für Allgeme zeiger fl

Anstalt, foll im Wege der gerichtlichen freiwilligen Subhastation in dem : anm 8, Februar 1843, Vormitt. vor dem Herrn Kammergerichts (Geschäfts ali fentlich meistbietend versteigert werven. & A T E L Das Grundstück is gerichtlich «uf 180 Thlr. Cour., nebst Zinsen seit dem 4, Ja 36,106 Thlr. 15 Sgr. 11! Pf. abgeschäßt und zum Betricbe einer bedeutenden Fa brik besonders geeignet. nitlelb an der von Leipzig nah Gera führenden Chaussee, ift von Leipzig 6, Lon Naumburg 4, von Altenburg

S PESSUA E 200 I I

In der J. G

15 50 cben erschienen und durch

10 Ur, lung zu beztehen : Assessor Jacob in Chemie Lokale anberaumten Termine 0os- E Q e

wisscnschaftlicher Natur kunde j nach den wichtigst R M La

phy akalischer und ( hem her

2

Dasselbe liegt unmitielbar

über die

die Preußischen Stan.

Calveschen Buchhandlung in Prag

Grundlage

Bi tandtheile, ZusammensetzungsWwelse und Bec-

tig über 50 Thlr, Cour., nebst Zinsen scit dem Pana Lage, ausgestellt für das adelich von em usche|che ial - Geri B S 3 Walbeck, )esche Patrimonial - Gericht des Amts sind nach Angabe der leitbekannten Juhaber derselben verloren worden. Wir fordern daher alle diejenigen welhe auf die genannten Dokumente als Eigenthü mer, Cessionarien, Pfand - oder sonstige Bricfs - În- haber irgend einen Anspruch zu machen haben, auf sih in dem auf E den 7. April 1843, Vormitt. 11 Uhr, vor unserem Deputirten, Herrn Ober - Landesgerichts- Referendarius Pieschel 11,, anberaumten Termine 2urx genauen Angabe ihrer Ansprüche und des Grundes derselben, zu melden, widrigenfalls sie mit ihren et-

wanigen Ansprüchen präkludirt und ihnen deshalb cin

ewiges Stillschweigen auferlegt werden wird. Rüainbürg, den 9, Dezember 1842.

Königlich Preuß. Ober - Landesgericht, Erster Senat.

gez. Mahlmann.

Freiwillige Subhastation. Land - und Stadtgericht zu Zeig.

Die zu Zeiß belegene, snb No, 658 fkatastrirte, sub No, 1 des Hypothekenbuchs eingetragene, dem Kö- niglichen Fiskus gehörige Manufaktur- und Fabrik-

37 und von Gera 3 Post-Meilen entfernt, und is die Stadt Zei auch mit Naumburg und Altenburg durch Chaussee verbunden,

Das Grundstück is großen Theils von Mauern, cinem eisernen Geländer und flicßendem Wasser um- geben, Zu demselben gehört auch cin großes Wohn- gebäude, welches, so wie die sämmilichen geräumigen Fabrif- und übrigen Gebäude, vortrefflich erhalten und sehr angenehm, in dem ebenfalls dazu gchöri gen, umfangreichen, im besten Staude besindlichen Parke belegen is.

Die Taxe, der neueste Hypothekenschein und die besonderen Kaufbedingungen lönnen in unserer Re- gistratur eingesehen werden.

Literarische Anzeigen.

Auf vielfache Anfragen erwiedere ergeben zweite Abdruck des ersten Heftes von He: al Her Dönniges, Gch. Reg. Nath. Die Land- / Kultur-Gescßgebung Preußens, Mitte Januar in meinem Verlage erscheint und den gechrten Bestellern dann zugesandt wird. Linden 23, E. H. Schroeder,

im Jagorschen Hause.

schasfenheit in Künsten und Gewerben anwendb Mit Antworten auf drei Prei die Eigenwärme, den TIsome den Dimorph ysmus der betressfend. Von Karl A 0ugusl Kaiserl. Königl. wirkl, Gubernial- ratl , emerit, Professor der Chemie 1842. Brosch.

gr. Folio. D

der Naturkunde umfassenden VVerk stehenden Thatsachen, nicht aus 1

Autoritäten nicht zu erschüttern ist.

systematisch verbreitete Irrthümer g

Ausfmerksamkeit aller Natursforscher

N cumann,

gle, Mitgliede mebrerer gelehrten Gesellschaften.

Technologen, Physiologen und Geologen finden in diesem 26 cnggedrnuckte Foliobogen ‘Text 22 Bogen ‘Tabellen betragenden, alle Gegenstände

bildete Grundlage ihrer VVisscnschasten, die durch treibenden werden gesetzmälßsige Bestimmungen von ihnen zu erreichender Zwecke dar sondere wird die Beachtung der aufgestellten Grund-

sätze und angeführten Umstände Sicherung gegen

von Thatsachen abgeleitete Resultate verdienen die

Die vielseitigslen Betrachtingen ninabhaltharer Ein jede Buchhand slüsse aus alle natürliche Prozesse, welche dieses VVerk enthölt, zeigen: wie viel durch Physiker und Chemiker älterer und neuerer Zeit sür die NäAtur- worden, was noch Zzu berichtigen Ist. Vorurtheilsreie Physiker und Chemiker werden des Herrn Versassers Anstchten uyd eigenthümlich, Ausfassung mehrerer tausend Erfalroungen, zur Be gründung aller auf chemische Axtome zu bauenden Systeme, gebührend würdigen, “Zu haben in der Nicolaischen Buchhandlung in Berlin,

(Brüder-Str.13), Elbing, Braunsberg, Thorn und

Stettin, 50 wie bei Seliger in Soldin.

und Gewerbkunde bereits geleistet

Y ersorschen und was zu und Gewerb

Forsí hung: n,

arer Körper. slragen :

riSsmusS Kör PCr

Mit dem 1. Januar 1843 begann Die Gaskronomische Zeitung.

Ein Küchen- und Gasthof8-Journal und theo- retisch-praktisches Mittheilungs- , desgleichen auch Con versations - Blatt für Hotel- und Gasthaus - Besitze» Weinhändler, Cafetiers, Konditoren, Köche, Nestau-

ratcurs, Hausfrauen, Feinschmeiker, Gourmcts 2c.,

nebst cinen Literarischen Dessert zur Beföderung der Berdauung, Herausgegeben von Friedrich Häßler.

ihren dritten Jahrgang. Wöchentlich crscheint auf shönem Papier ein Bogen in groß Quart. Pränu- meration für das ganze Jahr nur zwei Thaler. Alle Wohllöbl, Postämter und Buchhandlungen des Ju- und Auslandes nehmen Bestellungen an. Den Haupt- Debit mittelst Post besorgt das Königl. Preuß. Po? amt Weißensce, mittelst Buchhandel G. F. Grof mann in Weißensee, Gefällige Zusendungen vou Briefen, Beiträgen 2c, werden erbeten unter der Adresse „An den Redacteur Friedrich Häßler in Hal! an der Saalc,““

und

und Kommerz und Technolo-

7 Thlr. und

e eine von sest- lypothesen, ge-

Den Gewerb-

geboten ; insbe-

ewähren. Viele

und Techniker.

0 “1 16 s (Os. BER a,

Im Monat Dezember 1842 wurden auf der Berlin - Frankfurter

Preis:

2 Rthhlr. sür 4 Iahr. 4 Üthlr. - 4 Iahr. 8 Rihlr. - 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie e

ohne Preiserhöhung.

l'cuß

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Fu h::0: lf.

Amtliche Nachrichten,

Nußland und Polen. St. Petersburg. Kammerherr Oginsfi. Entlassung des Dorvater Professors Ulmann.

Fraukreich. Paris. Neujahrs - Cour. Bermischtes. aus Paris. (Die Opposition und das Zucler- Geseh; Postenlguf; zur Journalistik.)

Großbritanien und Jrlaud. London. General -Gouvernement von Kanada, Mustergefänguiß. O’Connell gegen das Jrländische Armengeseß. Ucber das Benehmen des Englischen Konsuls in Bar- celoa, Die ministerielle Leitung im Oberhause, Chartisten - Ver- famimlungen. Neuere Nachrichten aus New - York. (Hesechte in Yucatan, VBerlältnisse zwischen Mexiko und Teras, Vermischtes.

Dänemark. Schleswig. Protest des Herzogs von Augustenburg ge gen den Beschluß der Jütländischen Stände-Bersammlung.

Deutsche Bundesstaaten. Stuttgart. Buchhändler - Schieds- gericht. Oeffentliches und mündliches Gerichts-Verfahren, Dres - den. Artifel der Leipziger Zeitung über das Verbot der Deut schen Jahrbücher. Leipzig. Berichtigung în Bezug auf die Sächsisch - Bayerische Eisenbahn. Braunschweig. Staats - Minister ernannt, Lübeck. Verordnung zur Förderung von Fabrif - Aulagen.

Oesterreich.

C Triest, O Italien.

(Hraf

Zchreiben verspäteter

Die Post zwischen Englaud und Ostindien. Nom. Katholische Missionen in China. Florenz. Rei- sen des Prinzen Albrecht von Preußen und der Frau Fürstin von Liegniß, Spanien. Madrid. Die Differenz mit Frankrcich. Vereinigte Staaten von Nord-Amerika, Lerminzahlungen der Mexikanischen Entschädigung an die Vereinigten Staaten. Wieder- crôffnung des Hafens von Laguna und Blokade von Campeche. Haiti. Schreiben aus Paris. (Aufflärangen über bie Händel zwischen der Republik Haiti und der Spanischen Regierung.) Inland. Berlin. Königl, Kabinets-Ordre, die Begleitung der Misse- thäter zur Nichtstätte durch Seelsorger betieffend, - e S

Die Staats-

Zeitung in der Sache des De. Nupp. Königsberg. Bevöl- kerungs - Verhältnisse von 1842 verglichen mit 1841. Breslau. rxofal-Berein zur Besserung der Strafsgefangencen. MUAter. Nici

nisch - Westphälischer Verein zur Bildung von Elementarlehrern und zur M „CÇA w p 4E M U C Beförderung von Handwerken und Künsten unter ven Juden.

Zur vergleichenden Statistik der verschiedenen Neligions - Sekten in Nord- Amerika,

Wissenschaft , GPEATEL,

- Kunst und «Ztalienische Oper.

Literatur. Königsstädtisches

A. e C2,

Amtliche Uachrichten.

Krouif des Tages.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Den bisherigen Bau -Juspektor Baurath Krahmer in Berlin zum Regierungs- und Baurath, so wie zum tehnischen Mitgliede und Mit-Dirigenten der Ministerial - Bau - Kommission in Berlin, zu ernennen z :

Dem Premier-Lieutenant a. D. Ferdinand Risse zu Pader born den Charakter als Amtsrath zu verleihen; und

Den Kaufmann Franz Pineau auf der Jusel Noirmoutier an der Slelle des verstorbenen Vice-Konsuls Joseph Pinegu zum Bice-Konsul daselbst zu ernennen.

Pan Kündigung der in der 3ten Verloosung gezogenen Kur- und Neumärkishen Schuld=-Verschreibungen,

Ju Folge unserer Bekanntmachung vom 18ten d, M. sind die für das erste Semester k. J. zur Tilgung bestimmten 46,700 Rthlr. Kurmärkische Schuld-Verschreibungen und 11,600 Rthlr. Neumärkische Schuld-Verschreibungen in der am heutigen Tage stattgefundenen drit- ten Verloosung zur Ziehung gekommen und werden nah ihren Lt- tern, Nummern und Geldbeträgen in dem als Anlage hier beigefüg- ten Verzeichnisse geordnet, den Besißern hierdurch mit der Aufforde- rung gekündigt, den Nominal - Werth derselben und zwar der Kur- märkischen Schuld - Verschreibungen am 1. Mai 1843 und der Neu= märkischen Schuld-Verschreibungen am 1. Juli 1843 in den Vormit- fagsstunden von 9 bis 1 Uhr bei der Kontrolle der Staatspapiere hier in Berlin, Taubenstraße Nr. 30, baar abzuheben. Da die wei- tere Verzinsung dieser Schuld-Verschreibungen und zwar: der Kur märkischen vom 1, Mai 1843 und der Neumärkischen vom 1. Juli 1843 ab aufhört, indem die von diesen Terminen an laufenden fer- neren Zinsen, der Bestimmung des §, V des Gesebßes vom 17. Ja- miar 1820 (Geseßb-Sammlung Nr. 577) gemäß, dem Tilgungs-Fonds zufallen; so muß mit den ersteren der zu denselben gehörige eine ms - Coupon, Ser. I, Nr. 8, welcher die Zinsen vom 1. Mai bis 1. November 1843 umfaßt, unentgeltlich abs eliefert werden; widri genfalls für jedes fehlende Exemplar dieser Coupons der Betrag der- zelben von der Kapitals-Valuta abgezogen werden wird, um für den „er sih meldenden Juhaber des Coupons reservirt zu werden, Die äber den Kapital- Werth der Kur- und Neumärkischen Schuld - Ver- schreibungen auszustellenden Quittungen müssen für jede dieser beiden Schuld = Gattungen auf einem besonteren Blatte ausgestellt und in denselben us die Schuld-Verschreibungen einzeln mit Littera, Num- mer und Geldbetrag verzeichnet, so wie die einzuliefernden Zins-Cou- pons nit 1hrer Stückzahl angegeben werden. V

der Staatspapiere uns mit den außerhalb Berli Nort)

A A AHCEO „Den alb Berlin wohnenden Besiz- gern der vorbezeichneten gekündigten Kur- und Neumärkischen Sduld- Berschreibungen wegen Realisirung derselben in Korrespoudenz einlas- ¡eit fönnen, denselben vielmehr überlassen bleiben muß, diese Doku= ¿ipute an die ihnen zunächst gelegene Regierungs Hauptkasse zur wei- teren Beförderung an die Kontrolle der Staatspapiere einzusenden »„ Berlin, e 4 Dezemben 1842. 3 :

Haupkt- Verwaltung der Staats - Schu Rother. vou Berger. Natan, S E Fn obl u h.

E

h es A Zugleich wiederholen - wir unsere frühere Bemerkung, daß wir \o wenig als die Kontrolle |

Allgemeine

i\che Staats-

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Berlin, Sonnabend. den (en

Bekanntmachung,

Die Ausstellung der Bilder von de Biefve und Gallait und der Thiergruppe von Fratin in der Notunde des Königlichen Museums wird am Sonntage, den Ken d. M., um 2 Uhr geschlossen.

Berlin, den 3. Januar 1843,

General-Direction der Königlichen Museen.

Angekommen: Der Hof=Fägermeister Graf von der | burg, Lon Meisdorf.

Af}\e-=

Zeitungs -UÜachrichken.

AugslauD.

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Russland und Polen.

St. Petersburg, 29. Dez. Der Graf Jrenäus Oginski ist mit Rücksicht darauf, daß er unschuldigerweise lange in gerichtlicher Untersuchung gewesen, in der Zwischenzeit von wenigen Tagen zum Hofrath, dann zum Kollegien -Nath und endlich zum Kaiserl. Kam merherrn befördert worden; doch heißt es in der Bekanntmachung ausdrüdlich, daß dieses Beispiel nicht als Präcedenz für andere Fälle dienen solle.

Am 20sten v. M. - ist das neue geistliche Seminar (Akademie) der Stadt Kasan feierlich eingeweiht und eröffnet worden.

Auf Kaiserl. Befehl is der ehemalige Rektor der Universität Durpat, Professor De. Ulmann, wegen Annahme eines ihm von den Studirenden unter nicht gutzuheißenden Umständen angebotenen silber- nen Pofals seines Amtes entlassen worden und hat der gegenwärtige Rektor der genannten Universität, Professor Hr. Volkmann, die Ref- torats-Functionen niederlegen missen.

tis Ct t i ch.

Paris, 1. Jan. Gestern Abend wurden wegen des Jahres- wedhsels viele Personen in den Tuilerieen empfangen, und heut srüh fahren zahlreiche Wagen der vornehmen Welt uach den Tuilerieen. Die offiziellen Gratulatione-Reten haben sich, dem Vernehmeun nach, sämmtlich in deim gewöhnlichen Geleise bewegt, nur erhielt das Ganze dadurch einen düsteren Anstrich, daß Jeder einige Worte über den Tod des Herzogs von Orleans sagen zu müssen glaubte. Man war sehr gespannt, ob der Russische Geschäftsträger sich dem diplomati hen Corps zur Gratulations-Audienz anschließen werde; man ver- sichert indeß, daß Herr Kisseleff bei Hofe erschienen sey, und daß der König, nachdem er die Rede des Herrn von Appony beantwortet, sich mit dem Nussischen Diplomaten noch besonders unterhalten habe. Der König sah zwar sehr woll aus, doch trugen seine Züge den Ausdruck tiefer Trauer, Der Deputation der Deputirten - Kammer hatten sich etwa 350 Deputirte angeschlossen. | Heut srüh wurde in der Kapelle der Tuilerieen eíne Seelenmesse für den Herzog von Orleans und die Prinzessin Marie gelesen. Die Königin wird sih in einigen Tagen mit den Prinzessinnen Vreux begeben,

Ver Constitutionnel bemerkt über die nächste Session: „Die am 9. Januar zu eröffnende Session wird sich in unseren parlamen tarischen Jahrbüchern auszeichnen ; welche Lösung auch die Kammern den Fragen, die thnen vorgelegt werden, geben mögen, diese Lösung wird, im Guten oder im Schlimmen, einen großeu Einfluß auf die Zukunft des Landes ausüben, Wir hoffen, daß die Deputirten-Kam- mer die Pflichten zu begreifen wissen wird, welche die Umstände ihr auflegen, und daß die Festigkeit und Weisheit ihrer Beschlüsse dazu beitragen werden, die Würde Frankreichs wieder zu heben und un sere Justitutionen in ihrer ganzen Wahrheit aufreht zu halten.“

Durch eine Königliche Ordonnanz wird das metrische Maß- und Gewichts-System vom 1, März d. J. an in Algier eingeführt.

Man liest in dem Precurseur. de l'Duest: „Wir haben vor mehreren Monaten die von neuem durch einen stellvertretenden Priester (deservant) in der Vendee, Herrn Abbé Guicheteau, ange- regte Frage der Heirath der Priester besprochen, Dieser Geistliche begab sich auf die Mairie der Gemeinde; allein der Maire weigerte sich, ihn zu verheirathen. Seitdem wurde die Sache fortbetrieben. Herr Guichetegu brachte sie vor das Gericht von Fontenay, welches sich so eben dahin aussprach, daß es Herrn Guicheteau nicht frei stehe, zu heirathen. Man sagt, er werde bei dem Königl. Gerichts-= hof von Poitiers gegen diese Entscheidung cinkommen.“

Jm Faubourg St, Germain erzählt man sih, daß der Herzog von Bordeaux im März eine Reise nah St, Petersburg antreten werde.

Der General Jacqueminot hat den Befehl gegeben , eine neue Aufßfzeichnung derjenigen Personen, welche sich dem Dienst in der Ng= tional-Garde entzogen haben, vorzunehmen und mit der größten Strenge durchzuführen,

nach

= Paris, 1. Jan. Der Entschluß des Ministeriums, einen ie Unterdrückung des Rübenzuckers aussprehenden Geseß- Entwurf en Kammern vorzulegen, wird allem Anschein nah, troß der entge- engeseßten Versicherung des Constitutionnel, nicht die heftige pposition finden, die man besonders von den dabei zunächst Be- theiligten vorausseßen zu missen geglaubt hatte. Jn der Presse findet das ministerielle Projekt sast durhaus mehr oder minder Bei= fall, und bemerkenswerth mag hon der Seltenheit wegen hervorge- wg werden, daß selbs der Commerce, das Blatt der ie hen Opposition gegen Alles, was von der Regierung ausgeht, in dieser Frage sich mit ihr einverstanden erklärt. Gestern brachte er, um das Jahr würdig zu schließen, die erste Nummer von Briefen von Paris, voll der alten abgenußten Vorwürfe gegen Herrn Guizot, der nun gar nichts anderes als die Kreatur von Jutriguen des Ho- fes und der Camarilla mehr seyn soll. Solche Behauptungen, d dazu im ernstesten Tone von der Welt vorgebracht, tödten si

eitung.

Zanuar

Alle ÞPost - Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestel- lung an, für Serlin die Expedition der Staats - Zeitung: Fricdrichsstrassc Ur. 72.

durch ihre Lächerlichkeit felbst. Befestigung von Paris, deren unermüdlichster Bekämpfer der C om- merce is, machte den würdigen Pendant dazu.

__ Seit einigen Tagen treffen die Posten von allen Richtungen her außerordentlich oft um 12 bis 15 Stunden verspätet hier ein; eine der gestern von Mühlhausen hier eingetroffenen Diligencen blieb zwischeu Lure und Vesoul, im Departement der Haute Saone, gänz=

Cin fulminanter Artifel gegen die

lich steden, so daß die sämmtlichen Passagiere mitten in der Nacht aussteigen und bis zum nächsten Orte zu Fuße gehen nußten, weil sonst keine Möglichkeit zum weiteren Fortkommen für den Wageu gewesen wäre. Auf den meisten anderen Straßen sieht es nicht viel besser au einzelnen Strefen gus, ja viel {lechter, da die nah der Schweiz führende Straße noch eine der bestunterhaltenen is. Wie viel daher, troß der seit zwölf Jahren unleugbar im Straßenwesen gemachten Fortschritte zu thun noch übrig bleibt, läßt sich hieraus zur Genüge ermessen.

Heute ist die Gazette des Tribunaux zum erstenmale ín ihrem neuen Formate erschienen, welches etwa jenem des Journal des Débats gleichkommt. Die Patrie soll vorgestern vom Abbé von Genoude, dem Redacteur der legitimistishen Gazette de France, abermals un einen außerordentlih niedrigen Preis von faum einigen tausend Franken verkauft worden seyn und künftig im besonderen Juteresse des Herrn Thiers geschrieben werden. Der auch heute noch als Haupt -= Redacteur darauf genannte Herr Pages (de l’Ariege) war seit wenigstens vier Monaten nicht einen Augenblick nah Paris gekommen und is auch jeßt noch zu Toulouse. Die Stellung der neuen Redaction des Courrier fran çais is entschie- den feindselig gegen die Verwaltung. Der Gérant des Charivari ist zum Jahres\schlusse gestern noh einmal zu 200 Fr. Geldstrafe und Einrückung des Urtheils in drei Blätter verurtheilt worden, weil er sich beleidigende Ausdrücke gegen Herrn Hausmann, der sich besonders viel Mühe für Wiedererwählung des Generals Jacqueminot zum De- putirten gegeben hatte, erlaubt hatte.

E d Grossbritanien und Arland.

_ London, 31. Dez. Man glaubt, daß Lord Elliot, Secretaír für Jrland, an die Stelle Sir Ch. Bagot's, der seines leidenden Gesundheits - Zustandes wegen Kanada verlassen muß, als General= (Gouverneur dorthin fommen werde.

Der Minister des Jnnern, Sir J. Graham, hat jebt die innere (Einrichtung des Mustergefänguisses in Peutonville genehmigt, welches für die Sträflinge bestimmt is, denen siebenjährige Deportation zu- erkannt wird. Sie müssen im Sommer 14 und im Winter 12 Stun-= den in allerhand nüßlichen Gewerben arbeiten. Weun ste fleißig sind und sich gut aufführen, erlischt ihre Strafzeit in zwei bis drei Jahren. Drei Grafschafts-Gefängnisse werden nah demselben Plane gebaut.

_O'Conuell hat an die Ober - Aufseher des Jrländischen Armen- Geseßbes ein langes Schreiben erlassen, in welchem er erklärt, daß das Geseß in ganz Jrland verhaßt sey, und daß es früher oder \pä-= ter zu einem allgemeinen Aufstande reizen werde, wenn man es nicht auf eine Art abândere, die für die unglücklichen Bewohner Jrlands erträglicher sey.

28as das Benehmen des Englischen Konsuls in Barcelona be- trifft, so sagt der Standard jeßt darüber Folgendes: „Die von der Französischen Presse in Umlauf gebrachten Unwahrheiten über das Benehmen des Britischen Konsuls in Barcelona, Herrn Penuleaze, sind zur Genüge widerlegt worden. Da seine. Justructionen (früher hieß es bekanntlih, er habe feine Justructionen gehabt) ihm nicht erlaubten, zwei Spanier, die seinen Schuß gesucht haben, mit ihrer Familie au Bord des „Rodney“ zu nehmen, so weigerte er sich, sein Haus zu verlassen eine ziemlih unnöthige. Art von Gefälligkeit, da er dadurch nur die Sicherheit seiner Frau und seiner Kinder, auch ganz abgesehen von der Gefährdung seiner Habe, aufs Spiel TeBre

Die Times erklärt die von einem Londoner Korrespondenten des Scotsman verbreitete Nachricht, als sey ein Zwiespalt über das Amt eines Führers der ministeriellen Partei im Oberhguse ausge- brochen, für völlig unbegründet und fügt hinzu, daß der Herzog von Wellington nah wie vor dieses Amt versehen werde, so daß von einem Streite über eine Bevorzugung respektive des Grafen Aberdeen oder Lord Stanley's gar nicht die Rede segn könne.

Jn Birmingham werden seit mehreren Tagen unter der Leitung des Chartisten Sturge Versammlungen der sogenannten Konferenz über vollständiges Stimmrecht der Nation gehalten, deren Zweck ei= gentlih nur dahin geht, eine Ausdehnung des Wahlrechtes und die geheime Abstimmung zu erlangen. Aus dem leßten Berichte über die Verhandlungen scheint sih indeß zu ergeben, daß die Partei der absoluten Chartisten, welhe das Heil nur in der unbeschränkten An- nahme der Volks-Charte finden wollen, auch in dieser Versammlung die Oberhand gewinnen wird, O'Connell, der eingeladen worden war, anu der Konferenz Theil zu nehmen, hat dies abgelehnt, wiewohl er mit dem ursprünglichen Zwecke übereinstimmt; er fürchtet durch seine Anwesenheit nux Zwiespalt zu säen, da er bekanntlich eben den absoluten Chartisten wegen seiner oft ausgesprochenen Abneigung ge= gen Anwendung ph9sisher Gewalt verhaßt ist. n

Das Post - Dampfschiff „Columbia“ hat Nachrichteu aus New- Y ork vom 15. Dezember überbracht. Sie rechtfertigen im Ganzen wenig die Hoffnungen, welche die Botschaft des Präsidenten zu er- zeugon geeignet war. Allgemein scheint man der Ansicht zu seyn, daß die verheißene freiere Handelspolitik sich vorläufig wenigstens auf eine sehr partielle Ermäßigung des Tarifs beschränken und daß der Kongreß in der Hauptsache sih damit begnügen werde, das vou dem Präsidenten empfohlene Entrepot - System einzuführen. Auch selbs in Betreff der zu erwartenden Zoll- Ermäßigungen hegt man die Besorgniß, dieselben würden erst nach einer so langwierigen Ver- handlung zu Stande kommen, daß diejenigen, welche im Frühjahr Waarensendungen nah den Vereinigten Staaten zu machen bezwedck-

ten, ihre Unternehmungen dur die lange Ungewißheit Aer N ir4

Resultat der Verhandlungen bedeutend gefährdet sehen würden." auf Errichtung eines Schaßkammer=-Büreau's begründete m System des Präsidenten hat, wie es scheint, gar keine Au zudringen, Endlich will man wissen, daß das ertb li,