1843 / 17 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ai t E E ar D

bis 1196, Pedro Il. von 1 196 bis 1218, Jaime [. vou r bis 1276, Pedro Ul. von 1276 bis 1285 (also au die Papiere, Col- radin und die Sicilianische Vesper betreffend), Alfons L Daa N Alfons IV., Pedro IV., Juan k, Martin l, Fernando wu Alfons j und der Königinnen und Zufantunen. Ler vierte Saa {loß eine Menge wichtiger Staatspapiere und Belege in ih, vorzüglich die großen Häuser und Titel von Aragon und Castilien betreffend, auf welche sich sehr wichtige Rechte der Krone an große Güter und Schenkungen ;Frediéld eben fo auch die Rechte der Städte, Ortschaften, großer Häuser und Corpo= rationen, nit allem Cataloniens , _sjondern der ganzen Monarchie. Für die Staats- und Civilisations=Geschichte Cataloniens und Spa- niens überhaupt war diejes Archiv von unendlichem Werth, und die Geschichtsforscher werden dem Sieges=Herzog Espartero feine Lorbeer- fränze für das Verbrennen dieses Schabes winden. Und wie viele Prozesse über Eigenthums - Rechte werden nicht entstehen oder unge- recht entschieden werden, weil nun die Belege fehleu! Und diese Schäbe waren durch alle Kriege und Revolutionen, in Belagerungen vor dem Erbfolgekriege, in zwei während desselben und in einer Er- stürmung erhalten!

Portugal

Lissabon, 3. Jan. Gestern wurden die Cortes von der Königin in Person mit folgender Thron-Rede eröffnet :

„Würdige Pairs des Königreichs und Herren Deputirten der Portugiesischen Nation!

„Es gereiht Mir stets zu großer Genugthuung, die Vertreter der Nation an diesem Orte versammelt zu sehen.“

„Jh wünsche Mir und Jhnen Glück zu diesem feierlichen Akt, und Jch hoffe fest, daß Sie, beseelt von dem eifrigsten Wunsche, alle Jhre Sorgfalt der ehrenvollen Aufgabe der Befestigung des Reprä: sentativ - Systems zu widmen, zu diesem Zweck alle die Maßregeln und Vorkehrungen annehmen werden, welhe Jhre Weisheit Jhnen anrathen möchte.“ : ( /

„Durch die Ankunft der Gesandten Oesterreichs und Preußens in dieser Stadt und durch die bald erwartete Ankunft des Repräsen- tanten Sr. Majestät des Kaisers von Rußland werden die diploma- tischen Beziehungen unseres Landes zu den Nordischen Mächten voll= ständig wiederhergestellt seyn, und Jch habe das Vergnügen, Jhnen anzeigen zu können, daß Jch von allen befreundeten und verbündeten Nationen fortwährend die entschiedendsten Beweise der Freundschaft und Eintracht empfange. Meine Regierung wird forgsamst über Auf- rechthaltung dieser politischen Verhältnisse wachen und bemüht seyn, durh Handels - und Schifffahrts - Verträge, welche unverzüglich in Erwägung gezogen werden sollen, dem Handel die größten Erleich- terungen zu verschaffen.“ ; i

, Ih hoffe zuversichtlich, daß die geeignete Gelegenheit nicht lange mehr verzögert werden wird, wo Jh Jhnen das Ergebniß der Unterhandlungen zwischen Meiner Regierung und der Regierung Sr. Heiligkeit werde mittheilen und au die Art und Weise gus- einanderseßen fénnen, wie, ohne Beeinträchtigung der Prärogativen der Kronc, die Juteressen der Lufitanishen Kirche zu sichern seyn möchten, :

,„„Die Veranschlagungen für das nächste Finanzjahr sollen Jhnen vorgelegt werden, und Jh muß Sie besonders auf die dringende Nothwendigkeit aufmerksam machen, die Einnahmen und Ausgaben des Staats ins Gleichgewicht zu bringen.“

„„Meine Minister werden Jhuen einen Bericht über die Maß= regeln erstatten, deren Annahme Jch während der Abwesenheit des geseßgebenden Körpers für dringend nothwendig hielt, und Sie wer- den Jhnen die Vorschläge mittheilen, welche die Erfahrung hinsicht- lih der verschiedenen Zweige des öffentlihen Dienstes gebietet.“

„Die ordentliche Session des Jahres 1843 is eröffnet.“

—————“——

Oi den

Bombay, 1. Dez. Lord Ellenborough zeigt den Fürsten und Völkern Judiens den Rückzug aus Afghanistan in einer orientalisch= \chwülstigen Proclamation au, die von den Oppositions-Blättern aufs bitterste verspottet wird. Er beginnt scine Proclamation mit der An- rede „Freunde, Brüder“ und legt besonderes Gewicht darauf, daß das Heer die vor ahthundert Jahren dem Tempel des Dschuggernaht zu Samnat geraubten heiligen Thore von Sandelholz wiederbringt. Die Armee soll durch Triumph=Pforten einziehen und Dost Mohamed vor seiner Freilassung noch den Siegespomp zieren helfen, Dem Agra Akbar zufolge, beabsichtigte Lord Ellenborough am 23. November Simla zu verlassen und nach Firozpur abzugehen, wo er die Armee zu empfangen gedachte.

Die Mehrzahl der Judischen Blätter findet das Verfahren der Britischen Armee in Afghanistan durch die Nothwendigkeit gereht= fertigt, so schmerzlich diese Nothwendigkeit auch sey. Nur die Bombay Times bleibt dabei, den General-Gouverneur einer unnöthigen Grau-

Aligemeiner Auzeiger für

Bekanntmachungen.

Nothwendiger Verkauf.

abgeschäßt auf 25,445 Thlr. 17 Sgr, Tae ves Lifratud Fazisilerbén Lud Bedingungen in der Re- istratur einzusehenden Taxe, soll behufs ; E fébung S. Ld hufs Auseinauder am 9. August 1843, Vormittags um in unserem Kollegienhause subhastirt bing O Alle unbekannten Realprätendenten werden gufgebo- ten, sih bei Vermeidung der Präklusion spätestens in dicsem Termine zu melden. ( Köslin, den 24, Dezember 1842. Königl. Ober - Landesgericht, Civil - Senat.

Oeffentliche Bekanntmachung.

Bei der nah Maßgabe des §. 4, der höchsten Ver- ordnung sub No. CLIX, der Geseß - Sammlung am S5ten d. M. vorgenommenen fünften Ausloosung von Schuldbriefen aus der geschlossenen Anleihe der Land- schaft des Herzogthums Gotha sind die nachverzeichne- ten 73 Obligationen, nämlich :

aus Serie A. à 1000 Thlr, Nummer 41 und 46.

aus Serie B. à 500 Thlr. Nummer 204. 236. 297. 447.

aus Scrie C. à 200 Thlr.

Nummer 477. 533. 585. 604. 621. 657. 746. 778. 807. 918, 933. 941. 1142. 1257. 1391. 1479. 1546. 1612.

aus Serie D. à 100 Thlr.

als die

1950. 1989,

2661. 2680.

L N 3049. 3057.

Königliches Ober-Landesgericht zu Köslin. 3476. 3486. aus Serie L. à 50 Thlr.

Nummer 4256. 4329. 4492. 4568. 4616. 4699. 4678. 4684. 5113. 5254.

von dieser Ausloosung betroffen und daher zur Nück- zahlung am 1. Julius d. J. bestimmt worden.

Indem Wir solches hiermit öffentlich bekannt machen, fügen Wir zugleich die Bemerknng hinzu, daß wegen unterlassener Realisirung innerhalb der gesezlich vorge- schriebenen Zeit, in Gemäßheit des §. 11. der obener- wähnten landesherrlichen Verordnung, sowohl die Tien Zinsabfchnitte zu den landschaftlichen Obligationen

sub Nr. 3211 aus Seric D. und sub Nr. 4599 aus Seïie E.

Sten Zinsabschnitte zu den landschaftlichen Obligationen sub Nr. 1247 aus Serie C. und sn1b Nr. 2509 und 32l1 aus Serie D nunmehr erloschen sind. L Gotha, am 7. Januar 1843, Herzoglich Sächs. Ober - Steuer - Kollegium.

Literarische Anzeigen.

V eit

nt seit Ostern nachstehende Werkr erschienen : Nummer 1717. 1751, 1761, 1789, 1821, 1855, | Bülow-Cummerow, Preußen, scine Verfassung,

(J

64 samkeit zu beschuldigen. Man hat sih jedoch (wie das Journal de Francfort bemerkt) davor in Acht zu nehmen, die Angaben der Bombay Times, dem einzigen Blatt, welches die detaillirten Be- richte über jene Verheerungen enthält, als Thatsachen zu betrachten. „Von Anfang bis zu Ende“, sagt das Frankfurter Blatt, „herrscht Ueber= treibung in den näheren Schilderungen, welche die Bombay Times von den angeblichen Grausamkeiten, die die Britischen Truppen an harmlosen Afghanen verübt haben sollen, so wie von den Verlusten giebt, welche diese auf ihrem Rückzug dur die Engpässe von“ neuem erlitten haben sollen. Verblendet von dem Haß, den die Bombay Times bestän- dig gegen den General - Gouverneur von Ostindien und gegen die unter seinen Befehlen agirenden Generale gehegt hat, ergreift sie jede Gelegenheit, ihren Ruhm zu beflecken und ihre Handlungen zu tadeln, indem sie dieselben bei der Entwickelung dieses beklagenswerthen Drama's als Männer ohne Herz und Eingeweide darstellt. ‘“

Nach der Delhi Gazette war Oberst Richmond beordert worden, die Hauptmoschee und den bedeckten Basar von Kabul in die Luft zu sprengen leßteren als den Ort, wo der Kopf des ermordeten Britischen Gesandten Sir William Mac Naghten so lange ausgestellt worden. Den fkopflosen Rumpf des Letteren und die Leiche des Hauptmanns Trevor fand man, nur wenig durch Fäulniß zerstört, aber erstere mit Wunden bedeckt, in einem Brunnen der Stadt; Mac Naghtens Kopf war nach Buchara gesendet worden. Während der Zerstörung des Basars fielen aus den Haufen der Ka= bulis einige Schüsse auf die Engländer, jedoch ohne Schaden zu thun.

General Nott's Zugthiere waren aus Mangel an Futter auf dem Rückmarsch \}o ershöpfr, daß angeblich einige tausend Kameele, die nicht mehr fortlonnten, unterweges erschossen wurden.

Die meisten Kranken der Britischen Operations -= Armee waren bereits in Peschauer angekommen. Die Posten Dsch:llalabad und Dafkffa waren sehr ungesund, und fast die ganze Besaßung des Forts Ali Musdschid im Keyberpaß litt am Fieber.

Zu Bonibay hat es am 15. November sehr stark geregnetz ein starker Regen in Judien is bekanntlich ein stundenlang fortdauernder Wolkenbruch; es is dies für diese Jahreszeit etwas ungewöhnliches und den Feldfrüchten wie der Gesundheit der Menschen ungünstig. Der Handel is im Stocken, und der Hafen von Bombay liegt immer noch voll unbeschäftigter und verdienstloser Kguffghrteischiffe.

JnlanDd.

Berlin, 16. Jan. Se. Majestät der König haben Allergnä digst geruht: dem Kaufmann Roose zu Wolgast die Anlegung der ihm verliehenen Großherzoglih Mecklenburg - Schwerinschen Krieges= Denkmünze zu gestatten.

Danzig, 3. Jan. (Oftpreuß. Bl.) Die Danziger Rhe- derei besißt nah einer hier ausgegebenen Nachweisung gegenwärtig 82 Seeschiffe und 3 Dampfschiffe mit einem Gehalt von 15,455 Normal - Lasten. Von den hiesigen Schiffen gehören der Rhederei des Herrn Kommerzien-Rath Gibsone allein 13 See- und 2 Dampf-= schiffe, mit 3144 Normal - Lasten Gehalt; nächst dieser is die Rhe- derei des Brauer Herrn G. Lin die bedeutendste; sie besißt 8 See= schiffe mit 2046 Normal - Lasten Gehalt. Angekommen sind im Jahr 1842 in unserem Hafen 1266 Schiffe, und 6 wurden neu erbaut; abgesegelt sind 1275 Schiffe, und 32 sind segelfertig und liegen zur Ladung. Unter den Angekommenen befanden sih 83 inländishe Schiffe, darunter 2 Ostpreußische, 32 Pommersche und 49 hiesige, halten hier Winterlager.

Erwiederung in Betreff der Messen zu Leipzig und Frankfurt a. d. O.

Unsere in Nr. 1 ausgesprochene Ansicht über die Zweckmäßigkeit einer Verminderung der Messen zu Leipzig und Frankfurt a. d. O. und der Veränderung der Zeit, zu welcher sie abgehalten werden, hat in Nr. 8 einen Gegner gefunden, der sich ausschließlih an dic Messen zu Frauk- furt a. d. O. hält. Obgleich wir ihm nun in seiner Beurtheilung des Werthes und des Verhältnisses derselben zu einander an und für sich ganz bei stimmen, so dürfte er dennoch dem Vorwurf einer cinseitigen Auffas- sung des Gegenstandes faum entgehen. Jndem erx nux einen mog- lichen Verlust des Frankfurter Meßgeschäfts im Auge hat, scheint er den Umstand zu übersehen, daß scit dem Bestehen des Zoll-Verbandes die Natur der Messen auf gedachten beiden Pläßen eine gänzliche Umwälzung erlitten hat, daß seitdem ihre Jnteressen viel enger in einander greifen, und daß sie, beide vereint gedacht, jeßt gleichsam den Stapelplaß der Manufakturcn für das gesammte BVereinsland bilden. Es kann daher nicht davon dic Rede seyn, was der cine Plaß zum Nachtheil oder Vortheil des anderen gewin- nen oder verlieren würde, und es haben auch die Resultate der Messen in den lezten Jahren immer cine verhältnißmäßige Ausgleichung zwischen den beiden Handesplätßen ergeben, so daß diese auch bei einer Veränderung mit der Zeit gewiß ebenfalls stattfinden würde.

Es sey uns vergönnt, zur theilweisen Berichtigung unseres früheren Aufsaßes und als Schlußwort über diesen Gegenstand noch Folgendes zu bemerken

die Preu

1989. 2095. 2221. 2303. 2445. 2781. 2790. 2846. 2918. 3047. 70 3101: I234, 3341, 3380. 3576. 3644. 3885. 4112.

4755. 4812. 4823, 4943, 5093,

a

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VVir haben den sechsten vor dem fünsten Bande ausgegeben , dürfen aber den fünften, der durch

und Physik der Sinnesorgane den ersten Cyklus abschliesst, zu Ostern 1843 versprechen, Auch den siebenten Band hof-

fen wir im Laufe des Jahres 1843 ausgeben zu

Se Ad., Sophokles Aias. l | ersmaßen des Originals mit einex Einleitung über

: Jn Betreff der von unserem Gegner befürchteten Kollision der Früh- jahrs - Messen zu Frankfurt a. M. war in unserem ersten Aufsaze derselben allerdings Erwähnung geschehen und zugleih auch der Braun schweiger Messen gedacht worden. Das darüber Gesagte war indessen bei der Aufnahme in die Spalten dieser Blätter als weniger wesentli hin- weggelassen worden. Wir bezeichneten diese Messen was sie in Wirklichkeit jeßt auch nur noch sind, als Einkaufs-Märkte für die nächste Umgebung, welche ohne besonderen Nachtheil für die Handelswelt auf passendere Ter- mine verlegt werden könnten.

Was ferner vom Verfasser gedachten Artikels gegen unsere Ansicht über die Zweckmäßigkeit der Feststellung ‘eines bestimmten Datums für dic Messen angeführt wird, möchte eben so wohl für unscre Ansicht, wie für die seinige sprechen. Denn er räumt selbst ein, daß bei der jezigen Einrichtung, der gescßliche Anfang beider Frühjahrsmessen um 5 Wochen variiren kann, cin Uebelstand, der das ganze Geschäft unt so nachtheiliger tritt, a!s gerade diese Zeit für den Einkauf der Frühjahrs-Artikel die wichtigste is, und der Verkehr darin weit mehr von der Jahreszeit und der Witterung, als von dem Einfallen der Feste abhängt. Wir erinnern hierbei an das verwichenc Jahr, wo durch das sehr zeitige Einfallen von Ostern die Einkaufs-Periode erst nah den beiden Frühjahrsmesscn zu Leipzig und Frankfurt a. d. O. ihren cigentlichen Anfang nahm, und diesen sonach das Hauptgeschäst ent zog. Uebrigens dürfte durch eine Reduction der Zahl der Messen der Speculationsgeist keinesweges beeinträchtigt werder und demselben ein eben so weites Feld auf 4, als auf 6 Messen offen stehe. E;

A

Meteorologische Beobachtungen. 1843. Morgens |

|

|

Nach einmaliger

Abends | 10 Ubr.

Nachmittags |

2 Ubr. Beobachtung.

14, Januar. 6 Uhr.

Luftdruck .…. . | 327,57" Par. 328,32" Par. 328,47" Par-| Quellwärme T7,0° Lustwärme ..- -{- 3, R. [F 4,2° E: -+ 16° R. | Flusswärme Le Thaupunkt ... |— 1:87 Mi lan 257 T. zan 3,2° R.| Bodenwärme 4,5° Dunstsättigung 64 pCt. | 57 pCt. | 65 pt. AusdünstungÜ,011 Wetter balbheiter. | heiter. | heiter. Niederschlag 0.

Wind WSW. j WSW. W. | Wärmewechsel -+- Wolkenzug . . . -— | WSW. vis | +0. R. Tagesmittel: 328,12 Par... +3,1° R... —2,5’ R... 62 pct. W.

Auswärtige Börsen.

A msterdam, 11. Jan. Niederl. wirkl. Sch. 527. S: do. 1013. Kanz-Bill. —. Span. 18%. 35 do. 24%. Pass. —. Ausg. —«. Zinsl. —. Preuss. Präm. Sch. 167. Pol. —. Oesterr. —-

Antliw erpen;, 10. Jan. Ziusl. 1650.

Hamburg, 13. Jan. Bank-Actien —-

Eugl. Russ. 10S. London, 10. Jan. Cons. 35 943. Belg. 102. Neue Anl. 197. Pas sive 4. Ausg. Sch. 10Z7. 258 Holl. O4 57 8015. 55 Port, 345. 35 267. Engl. Russ. 113. Bras. Tus Chili 74. Columb. 232. Mex. 32. Peru 185. P Als, T0: Jan: 5% Rente sin cour. 120, 30. 3% Rente fin cour. 79. 30. Anl. de 1841 —. Df Neap], fin cour. 107, 40. 5% Span. Rente 24. Pass. 33 Wien t0 00% Me LIOL, 42 40L. 80 77, 24%

1% . Bank-Actien 1618. Anl. de 1834 1452. de 1839 1157.

Königliche Schauspiele.

Montag, 16. Jan. Jm Schauspielhause: Vicomte vou Létorières, oder: Die Kunst zu gefallen. Lustspiel in 3 Akten, von C. Blum.

Dienstag, 17. Jan. Jm Opernhause. Versuche, musikalische Proberollen in 1 Akt. Hierauf: Auf Allerhöchsten Béfehl: Die Svylphide. (Dlle. Fanny Elßler: Die Sylphide.) Und: El Jaleo de Xeres, ausgeführt von Dlle. Fanny Elßle. j

Zu dieser Vorstellung bleiben die bereits gekauften, mit Moutag bezeihneten Opernhaus-Billets gültig, auch werden die dazu noch zu

Neue Anl. 185.

verkaufenden Billets mit Montag bezeichnet seyn. Im Schauspielhause: Le verre d'eau.

Königsstädtisches Theater.

Montag, 16. Jan. (Italienische Opern - Vorstellung.) Ar Allerhöchsten Befehl : Lucia di Lammermoor. Opera in 3 Ani Mnusiíca del Maestro Donizetti. (Sgr. Giovanni Baptista Rubini: Edgardo die Ravenswood, als G) t

Preise der Pläve: En Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 2 Rthlr. 2c. 5 :

Zu dieser Vorstellung werden ausnahmsweise auch die Parterreç= und Gallerie-Billets im Billet-Verkaufs-Büreau, Burgstraße Nr. 7, verfauft. e

Dienstag, 47. Jan. Vorstellung der Pantomimisten Herren Gebrüder Lehmann: Harlequin's Statue, oder: Das mechanische Standbild. Hierin: Pas Anglaise. Hierauf: Die drei Tanzmeister. Posse in 1 Akt, von L. Rellstab. (Neu einstudirt.) Zum Schluß: Der Barbier von Pekin. Englische Pantomime in 1 Aft. Hierin: Die Japauische Messe.

Oeffentliche Aufführungen.

Montag, 16. Jan., Abends 7 Uhr, im Saale der Sing =- Afa demie: Sechste Symphonieen- Soiree der Königl. Kapelle, wortu Mozart's S - moll-, Beetboven's F- dur - Symphonie und Weber's Ouvertüre zum Freischüß ausgeführt werden.

G E Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

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T F. Diessenbach, J. C. F. Hecker, E. Horn, J. C. Jüngken, H. F. Link und J. Müller. Band 27, 28, 29. Petasîtes bis Säugungsgeschäft. Das ganze Werk wird hoffentlich mit dem 33sten Bande Ostern 1844 beendet seyn. Der Band ko- stet 35 Thlr. e j

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Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Alle Þost - Anstalten des In-

und Auslandes nehmen Bestel-

lung an, für Serlin dic Expedition der Staats - Zeitung:

Fricdrichsstrasse Ur. 72.

Inhalt

Rußland und Polen. St. Petersburg. Amtlicher Bericht über den Untergang des Schiffes „, Jngermanland, ‘“ Tapferkeit gegen die Bergvölker. : i :

Frankreich, Paris. Die ersten Arbeiten der Kammer zu Gunsten dcs Ministeriums. Das Zucker-Gesez. Das Durchsuchungs-Recht.

Reibungen mit den Eingebornen der Marquesas. Vermischtes. Bricfe aus Paris. (Das Budget und das Defizit; das Zuergeseßz und die dabei betheiligten Interessen. Statistisches zur Beurtheilung der Zucker-Frage. Das Defizit und die Opposition.)

Großbritauien und Jrland. London. Aufenthalt des Hofes. Streit über das Defizit. —- Börsen - Bemerkungen. Neue Art von Dampfschiff. Vermischtes. Brief aus London. (Die Anti-corn- law-league und die Chartisten; Gladstone über Zoll - Ermäßigung und Handels-Freiheit ; die Verminderung der Staats-Einkünftez Stimmung in Bezug auf die jüngsten Ereignisse 1n Afghanistan.)

Schweden und Norwegen. Stockholm. Neuer Justiz-Minister, Gothenburg. Bankerott cines Handlungshauses,

Deutsche Bunudesftaatenm. Braunschweig. Herr von Strombeck zum Präsidenten des höchsten Gerichts in Wolfenbüttel ernannt, Bremen. Deutsche Handels8verbindungen mit China.

Desterreich, Wien. Ehren-Bürgerrebt dem Freiherrn von Rothschild verliehen.

Spanien. Schreiben aus Paris, (Die Contribution von Barcelona z Vermischtes.)

Türkei, Von der Türkischen Gränze. Bulgarien,

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. Schreiben aus New- York. (Zweifel an der Abtretung von Kalifornien an dic Vereinigten Staaicn.)

Ostindien. Proclamation wegen Freilassung der gefangenen Afgha- nen. Bestimmung der Reserve - Armee. Transport der Thore von Samnat. Neues politisches Svstcem in Sind und Förderung der Jndus-Schifffahrt, Vermischtes.

Französischer Konsul in

Damasf im Jahre 1842.

Zur Beurtheilung des Steuerwesens. (Zweiter Artikel.)

Zeitungs -Uachrichten. Aus lanuD.

Russland und Polen.

St. Petersburg, 10. Jan, Unsere Zeitungen enthalten den ausführlichen amtlichen Bericht über die Scheiterung des Kriegs= chiffes „Jugermanland““ an der Norwegischen Küste. Es geht dar= aus hervor, daß das Gothenburger Blatt, aus welchem die ersten Nachrichten über diesen Unglücksfall in die übrigen Europäischen Zeitungen übergingen, unrichtig waren und auf ungegründeten Gerüch= ten beruhten. Die Mannschaft wird vielmehr von jeder Verschul= dung des Unglicks freigesprochen. Die mit Untersuchung der Sache beauftragte Kommission legte sich nachstehende Fragen vor: 1) Jst der Verlust des Schiffes aus der Nichtbeobachtung der nautischen Regeln durch den Commandeur hervorgegangen? 2) Sind, nachdem das Schiff einen Leck erhielt, alle ersinnlihe Maßregeln zur Rettung eselben und des Kommando's getroffen worden? 3) Trägt der Fommandeur die Schuld seiner Entfernung vom Schiffe? 4) Waren die Handlungen der Offiziere und das Benehmen des Kommandos n allen Beziehungen übereinstimmend mit den Pflichten eines Jeden derselben?

Der Bericht ertheilt hierauf nachstehende Erwiederung :

„Nach Anwendung dieser Fragen auf das Wesen der Sache selbst erkannte die Kommission: Jn Betreff der ersten Frage: Dem Capitain 1sten Ranges, Treßkin, ist die Nichtbeobachtung der nauti= {en Vorschriften keinesweges zur Last zu legen, und der Untergang des Schiffes darf nur einem unglücklichen Zufall beigemessen wer= den. Ju Betreff der zweiten Frage beweisen die einstimmigen An-= gaben über die getroffenen Maßregeln, daß Alles geschehen i, was in dergleichen Fällen zu thun möglich war. Jn Betreff der dritten Frage bezeugen die einstimmigen Aussagen der Offiziere und der Gemeinen, daß der Commandeur nicht eigenmächtig das Schiff, von welhem er ins Wasser fiel, verlassen habe. Jn Betreff der vierten Frage endlich ergiebt sich, daß alle Offiziere, Unteroffiziere ¿1d Gemeine, ohne Ausnahme, ihre Obliegenheiten, der Dienstpflicht und dem Eide gemäß, erfüllt haben, wobei die Kommission nicht um- hin konnte, ihre Aufmerksamkeit auf die insbesondere zu lobende Er- altung der Disziplin und des strengen Gehorsams des Kommandos zu „ichten, wovon man in ähnlichen Fällen so wenige Beispiele hat.

Nachstehendes is, dem amtlichen Berichte zufolge, ein Verzeich= niß der bei dem Untergange des „Jngermanland geretteten und umgekommenen Personen : ' : Gerettet. Umgekommen,

Stabs - Offiziere ee B

Ober=Vfsiziere „65:4 i 17

Unteroffiziere E 23

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Wegen Tapferkeit gegen die Bergvölker i der Oberst Freitag, Commandeur des Jäger - Regiments von der Kura, zum General= Major befördert und zum Commandeur einer Jnfanterie - Brigade ernannt worden. :

———_— Frankreich.

Paris, 11. Jan. Nachdem die Deputirten-Kammer sih gestern mit der Organisation ihrer Büreaus beschäftigt hatte, wurden die

Berlin, Dicnstag den 17e Januar

Vollmachten der neu erwählten Deputirten verifizirt und in böffentli- her Sißung darüber Bericht erstattet. Die Büreaus der Kammer sind auf folgende Weise organisirt worden : Präsidenten.

Erstes Büreau. .… Marschall Sebastiani. Zweites Büreau .. General Schneider. - Drittes Büreau... General Doguereau. - Viertes Büreau... Herr von Salvandy. Fünftes Büreau . Herr Calmon.

Sechstes Büreau ,. Herr Dupin.

Siebentes Büreau. Herr Debelleyme.

Achtes Büreau .…. General Durieu. - Paul Daru. Neuntes Büreau .… General Brunet. e Wel,

Die ministeriellen Journale triumphiren über diese Ernennungen,

die sie unter den gegenwärtigen Umständen für höchst wichtig erfklä-

Secretaire. Herr Saglio. von Lasteyrie. von Montesquieu. von Sahume. von Lascasfes. Etienne. Dejean.

ren. Jhrer Berechnung nah gehören von den 18 Ernennungen 15 |

der konservativen Partei und nur 3, nämlich der General Schneider und die Herren Lasteyrie und Etienne, der Opposition an. Die Oppo-= sitions - Journale räumen im Allgemeinen die bei dieser Gelegenheit von der konservativen Partei erlangten Vortheile ein und sieben die Schuld, wie gewöhnlich, auf die Abwesenheit einer großen An- zahl von Mitgliedern ihrer Partei. Auch wollen sie die Herren von Salvandy, Dupin und Calmon nicht als ministerielle Deputirte gel= ten lassen und behaupten, daß dieselben au die Stimmen der Oppo- sition erhalten hätten.

Heute trat die Kammer in ihren Büreaus zusammen und wählte die Mitglieder der Adreß-Kommission. Es wurden ernannt die Her- ren Felix Real, OdilonBarrot, Dumont (du Lot), Sch auen- bura, Bignon, Dun, VDebetlente, Qeber! Uno Don Pouillet. Mit Ausnahme des Herrn Odilon Barrot und vielleicht des Herrn Dupin gehören sämmtliche Mitglieder der ministeriellen Partei an. i

Die Adreß-Kommission der Pairs-Kammer besteht aus den Her= ren Barthe, Roy, Charles Dupin, Daru, Soi, Girod und Argout.

Es fällt allgemein auf, daß der Moniteur, der niemals die Art und Weise zu bezeichnen pflegt, wie ein Geseß=Entwurf bei seiner Vorlegung aufgenommen wird, hinter der Eclieung des Ministers, daß das Kabinet entschlossen ses, die Fabrication des Runkelrüben- Zuckers zu verbieten, in Parenthese bemerkt, —- Exclamation auf mehreren Bänkenz anhaltende Bewegung. Diese Bemer- fung, verbunden mit der Art, wie das Journal des Débats den Entschluß des Kabinettes aufgenommen, erregt die Vermuthung, daß an den seit mehreren Tagen verbreiteten Gerüchten doch wohl etwas Wahres seyn könnte. Man behauptet nämlich, daß das Kabinet sich, vorzüglich durch die Drohungen der Seehäfen eingeshüchtert, ent- {lossen habe, den in Rede stehenden Geseh-Entwurf vorzulegen, wobei es aber im voraus fest überzeugt sey, daß die Deputirten- Kammer sich weigern würde, die inländishe Zucker-=Jndustrie zu ver= nichten. ( Maßregel am lebhaftesten widerseßt hatten, der Majorität nur unter der Bedingung gewichen wären, daß es il'nen erlaubt sey, in ihrer Eigenschaft als Deputirte den Geseß-Entwurf zu bekämpfen.

Die Presse erklärt, daß sie nicht zu denen gehöre, welche das Ministerium tadelten, daß es in der Thron-Rede des Durchsuchungs- Rechtes nicht erwähnt habe. „Wir sind vielmehr geneigt“, sagt sie, „in jener Zurückhaltung entweder ein Zeichen der Ehrfurcht für die Königliche Person, die man schicklicherweise niht in einen rein ministe- riellen Kampf verwickeln konnte, oder die Rückkehr zu einer richtige- ren Würdigung der Schwierigkeiten zu erblicken, denen man früher troßen zu wollen schien. Die Frage wegen des Durchsu- chungs - Rechtes wird in diesem Jahre, wie in der vori= gen Session, außerhalb der Partei -= an geseßt wer- den, Auf diesem nationalen Gebiete haben alle aufrichti= gen Parteien dasselbe Juteresse und denselben Zweck: Die Rückkehr zu Grundsäßen, welche früher den Ruhm unserer Diplomatie ausmachten, die Abschaffung eines Zustandes der Dinge, der allen dauernden Juteressen unseres Landes verderblich ist. Wenn \ich das Ministerium in diesem Kampfe eine Niederlage berei- tet, so geschieht es, weil es in einer Verblendung verharrt, die Nie-= mand mehr theilen kann. Wenn das Kabinet in diesem Kampfe un- terliegt, so geschieht es, weil dasselbe freiwillig mit jener großen Re- gierungs-Partei gebrochen hat, ohne welche für ein Ministerium keine Stärke und keine Dauer möglich is. Diese Partei opfert Nieman- den ihre Ueberzeugung aufz sie erkennt Niemanden das Recht zu, ihr die Vernachlässigung der Juteressen und der Ehre des Landes vorzuschreiben. ““

Der Moniteur enthält Folgendes: „Ein Bericht des Korvet- ten-Capitains Vrignaud, welcher die bei den Marquesas - Jnseln stta= tionirte „Boussole““ kommandirt, meldet ein trauriges Ereigniß, das sich am 18. September v. J. zugetragen hat, Der Korvetten - Ca- pitain Halley, Commandeur der Jnsel Christine, verlangte von einem Häuptling der Eingeborenen, er solle sih aus der Bucht in der Nähe des Forts entfernen. Auf die Weigerung Joutati's gingen Herr Hal- ley und der Lieutenant von Ladebot auf ihn los, wurden aber in dem= selben Augenblicke von den Eingeborenen, die sich in einem Hinter- halte versteckt hatten, durch zwei Schüsse tödtlih verwundet. Der Capitain des „Bucephale“/ hatte das Kommando guf der Jusel Chri= stine übernommen und befand sih im Stande, jeden Angriff zurück-= zuweisen. ‘“

Man erinnert \ich, daß in der Juli-Session eine Kommission von Deputirten niedergeseßt wurde, um in Bezug auf die in Embrun, Carpentras und Langres stattgefundenen Wahlen eine Untersuchung anzustellen. Diese Kommission is gestern neuerdings zusammengetreten. Mittlerweile hat das Tribunal von Langres die Wahl des Herrn Pauwels, der zum Deputirten und auch zum Mitgliede des General= Conseils ernannt worden war, in leßterer Hinsicht annullirt, weil der- selbe niht den vollen geseblihen Wahlcensus entrichtet.

Herr von Lamartine hat in dem vergangenen Herbst seine Tra- gödie: „Toussaint l’Ouverture“/ beendigt, und wird dieselbe wahr= \cheinlich noch i:n Laufe dieses Winters gegeben werden.

Börse vom 11. Januar. Die Course der Renten hielten sich heute ziemli fest, aber das Steigen derselben dauerte nicht fort, obgleih der Finanz = Minister exklärt hat, daß man nicht zu einer

1843.

neuen Anleihe schreiten würde. Das Budget für 1844 hat keinen schr günstigen Eindruck auf die Spekulanten gemacht. Die Rente \chloß zu dem gestrigen Course.

«* Paris, 11. Jan. Das Ministerium hat gestern in der Pairs= und in der Deputirten-Kammer sieben Geseß-Entwürfe vor=- gelegt, nämlich in der Pairs-Kammer die Geseß = Entwürfe über die Rekrutirung der Armee, über die Erfindungs- Patente und über die Waldhüter (gardes forestiers); in der Deputirten-Kammer die Ge- seß = Entwürfe über die definitive Regulirung der Rechnungen des Finanz=Jahres 1840, über die Supplementar-Kredite für 1842 und 1843, über das Budget der Einnahmen und Ausgaben für 1844 und endlich über die Unterdrückung der inländishen Zuer - Fabrication gegen Entschädigung. Jn diejer Reihe von Geseß -Entwürfen sind die, welche sich auf die Supplementar = Kredite, auf das Budget für 1844 und auf den Zucker beziehen, die wichtigsten und werden zu langen und lebhaften Erörterungen Anlaß geben.

Das Budget für 1844 hat, wie alle früheren, ein ziemlich be= deutendes Defizit. Die Ausgaben sind auf 1,404,513,710 Fr. und die Einnahmen auf 1,327,228,366 Fr. geschäßt; der Ueberschuß der Ausgaben über die Einnahmen beträgt mithin 77,285,344 Fr. mit Einschluß von 43,500,000 Fr. für Anlegung von Eisenbahnen. Das Finanz-Jahr 1843 wird noch ein Defizit von 52 Millionen darbieten, obglei es auf eine ansehnlihe Vermehrung des Steuer=-Ertrages zählte. Dieser Zustand 1} in der That nicht sehr beruhigend. Ein Defizit, welches sich s\cit funfzehn Jahren ungeachtet der beständigen Vermehrung der öffentlichen Einkünfte fortpflanzt, deutet auf einen wahrhaften Fehler in der Organisation un= seres Finanzwesens. Denn es is wohl zu bemerken, daß die an= gegebenen Defizits durh die im Jahre 1841 dekretirte Anleihe von 450 Millionen Fr. nicht vermehrt werden z es sind die Ausgaben für die Armee, die Marine und die öffentlichen Arbeiten, welche in jedem Jahre das Budget der Ausgaben übermäßig vermehren. Die Anle- gung von Communications-Wegen hat unstreitig ibren Nuzen, allein dies muß nicht so weit getrieben werden, daß die Finanzen dadurch in Unordnung gerathen und die Zukunft mit ungeheuren Schulden belastet wird. Herr Lacave-Laplagne hat allerdings diesen Zustand zu mildern gesuhtz er zählt, wie sein Vorgänger, Herr Humann, auf das Glü Frankreichs und auf die Zunahme der öffentlichen Einkünfte. Das heißt aber, die Finanzen des Landes ein weng dem Zufalle preisgeben. Der Ertrag der indirekten Steuern nimmt allerdings mit jedem Jahre zuz allein diese Zunahme verhindert nicht die Defizits, und wenn eines Tages eine umgekehrte Bewegung einträte, so würde es für diese Verlegenheit keine Abhülfe geben. Wir werden später einmal näher in die Details des Budgets der Einnahmen und Ausgaben eingehen, und es wird uns dann leiht seyn, die Folgen des seit zwölf Jahren befolgten Systems zu würdigen.

Der Geseß= Entwurf über die Unterdrückung der einheimischen

| Zuer- Fabrication is in der Kammer mit großer Kälte aufgenom= Man fügt sogar hinzu, daß zwei Minister, die \ich der | groß fg

men worden. Nach diesem Entwurfe soll eine Summe von 40 Mil= lionen Fr. zur Zahlung von Entschädigungen an die Besißer von Runkelrübenzucker - Fabriken verwendet werden. Es kann übrigens fein Fabrikant an dieser Entschädigung theilnehmen, wenn sich nit aus den Registern der Verwaltung der indirekten Steuern ergiebt, daß er vor dem 1. Januar 1843 aus den im Jahre 1842 gewon-= nenen Runkelrüben Zucker bereitet hat. Die Vertheilung der stipu= lirten Entschädigung wird nah Verhältniß der von jedem Betheilig= ten täglich fabrizirten mittleren Quantität, wie dieselbe sich aus den Steuer =- Registern der beiden Campagnen von 1841 1842 und von 1842 1843 ergiebt, stattfinden. Dies sind die Haupt-Bestimmun= gen des von Herrn Cunin = Gridaine vorgelegten Geseß = Entwurfs. Die Opposition, die derselbe in der Kammer finden wird, hat ver= schiedene Ursachen. Die inländishe Zucker = Jndustrie knüpft sich bei uns, wie anderswo, an die Ackerbau- und Territorial=Juteressenz sie hat folglich auch Anhänger, die nicht zu den Fabrikanten gehören. Andererseits is die Entschädigungs - Summe von 40 Millionen Fr. von der Art, daß sie die Kammern in Schrecken seßt, namentlich den Defizits von 1843 und 1844 gegenüber. Es i} allerdings wahr, daß der Finanz - Minister, in Bezug auf die Abzahlung dieser Ent- schädigung, auf den Ueberschuß der von dem Kolonial- und fremden Zucker zu erhebenden Abgaben rechnet, wenn der inländische Zucker aus der Consumtion verbannt seyn wird. Aber dies steht noch dahin. Die Ausgabe i} gewiß, wenn die Entschädigung bewilligt wird, aber die Einnahme is} problematish. Die Kolonieen haben übrigens, auch abgesehen von dem Runkelrüben = Zucker, zahlreihe Gegner, und die daselbst herrschende Sklaverei flößt einem Theile unserer Geseßgeber lebhafte Antipathieen ein. Mehrere Mitglieder der Abolitionisten- Gesellschaft ordnen die Zucker = Frage der Sklaven - Emancipation unter und wollen, daß jene erst nach dieser entschieden werde. Endlich giebt es unter den inländischen Zucker - Fabrikanten eine gewisse Anzahl Opponenten. Diejenigen, welche die Aufhebung mittelst einer Entschädigung verlangen, bilden allerdings die größere Zahl, allein sie besißen nur Fabriken zweiter und dritter Klasse, und sie liefern nur einen kleinen Beitrag zu der gesammten Masse. Die- jenigen, welche Fabriken in großem Maßstabe besitzen, verlangen die Beibehaltung des status quo, d. h. die Abgabe von 49 Fr. 50 Cent. für 100 Kilogrammes Kolonial-Zucker und von 27 Fr. 50 Cent. für 100 Kilogr. inländischen Zucker. Unter diesen Bedingungen können die großen Fabriken ihre Arbeiten mit Gewinn fortseßen, und man begreift, daß sie sih der Unterdrückung ihres Gewerbes widerseßen. Man sieht, daß Rücksichten von mehr als einer Art die Opposition motiviren, die der Geseß=Entwurf in der Pairs = und in der Depu-= tirten-Kammer erfahren wird. Die Kolonisten haben sehr wohl be- griffen, welche Schwierigkeiten diese Combination hervorrufen wird. Auch haben sie subsidiarisch nicht nur die Gleichheit der Abgaben, son= dern auch die Gleichheit der Productions-Bedingungen gefordert, d. h. sie verlangen, wenn man die Co- Existenz der beiden Zucker= Arten zu- giebt, die Befugniß, ihre Waaren auf die fremden Märkte bringen und die Gegenstände ihrer Consumtion auf denselben Märkten ein- kaufen zu dürfen. Mit einem Worte, sie verlangen dasselbe System, dessen sich Cuba, Puerto Rico, Java und die Asiatischen Kolonieen Englands erfreuen. Die Annahme dieses Systems wäre vielleicht das beste Mittel, die Zucker-Frage zu erledigen; allein die ist wenig geneigt, dergleichen Bestimmungen anzuneHme