1843 / 17 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Di ¡ive Partei hat bei der Organisirung der Büreaus fast es fouservane A Sieg davongetragen. Die VDppojition hat zwar behauptet, daß eine große Anzahl ihrer Mitglieder in der Kam- mer gefehlt hätten, allein dies is immer dieselbe Behauptung, wo- durch man seine Niederlage bemänteln will. Diese erste Prüfung ist ganz zu Gunsten des Ministeriums ausgefallen, und die Vorher- agungen über feiuen nahe bevorstehenden Sturz scheinen sich nicht o bald realisiren zu sollen. Auch die Adreß=Kommission ist in dem- selben Geiste ernannt worden und o darf man hoffen, daß die Kam- mer eine so günstige Stellung sür die ganze Dauer der Session

einnehmen wird.

=— Parés, 14. Jan. Der Handels-Minister hat gestern durch Vorlegung des Zuker-Gesebßes sein den Vertretern der Seehäfen und der Kolonieen gegebenes Wort gelöst. Vom 41. September 1844 an soll demna die Fabrication der Rübenzucker uicht blos, sondern jeder Art einheimischen Zuckers überhaupt in Fraukreih untersagt seyn, und die Rübenzucker-Fabrikanten sollen gehalten seyn, vor dem 4. Januar 1845 alle noch bei ihnen vorräthigen, nicht raffinirten Zucker, so wie Syrupe, Melassee und andere Produkte an die Raffine- rieen und Destillarien abzugeben. Gegen Defraudanten werden die= selben strengen Bestimmungen in Anwendung gebracht, die im Ge-= seße vom 28. April 1816 gegen die Defraudation mit Tabak festge- seßt sind. Eine Summe von 40 Millionen soll als Schadloshaltung unter die Rübenzucker-Fabrikanten vertheilt werden. Aber nur solche haben darauf Anspruch, die laut der Register der indirekten Steuern vor dem 1. Januar 1843 mit Runkelrüben der Aerndte von 1842 Zucker fabrizirt haben. Auch die Art, wie die Vertheilung dieser Summe uuter den Fabrikanten bewerkstelligt werden soll, wird durch den Geseß-Entwurf festgestellt. Die jedem Fabrikanten zuerkannte Entschädigung wird in Schat=Obligationen nah Fünftheilen bezahlt, die vom 1. Januar 1845 an 4 pCt. Zinsen tragen. Die zur Zah- lung der besagten Obligationen nöthige Summe soll dur einen für jedes der fünf Jahre zu eröffnenden besonderen Kredit im Budget des Finanz-Ministeriums gedeckt werden.

Einige Deputirte aus den Departements, wo die Hauptsibe der Rübenzucker-Fabrication sih befinden, ließen sowohl bei Verlesung des Geseßes selbst, als bei jener der Motive dazu durch den Minister Murren vernehmen, während die große Mehrheit der Kammer mit gespannter Aufmerksamkeit dessen Vortrag folgte, Der Minister zeigte in seiner Auseinanderseßung mit Zissern, welche bekanntlich die unwiderlegbarste Logik sind, daß, troß der Erhöhung der Auflage auf die inländische Production statt die gehoffte Verminderung zu er= fahren, vielmehr sich noch vermehrt, die Lage der Dinge daher, statt sich zu verbessern, sich vielmehr nux noch verschlimmert habe. Für die drei ersten Monate der Campagne von 1842—43 war die Ziffer der Production um mehr als 25 Ct. stärker als jene der ent-=

sprechenden Periode des lebten Jahres, so daß sie für die gegen- wärtige Campagne wahrscheinlich 40 Millionen Kilogramme oder bei nahe das Doppelte der Zisser von 1839 betragen wird. Trotz der geuommenen strengen Maßregeln zur Sicherung der vollen Erhebung der Auflage auf den Rübenzucker wissen notorisch noch immer mehr oder minder große Quantitäten sich derselben zu entziehen. Hierzu fommt noch die stets wachsende Zuker-Erzeugung aus Kartoffeln und anderen Stoffen, deren Ergebniß vermittelst Mischung mit Rohr- oder Rübenzucker einen bedeutenden Plaß im Verbrauche einnimmt und selb| ausgeführt zu werden versuchte, was aber durch die Wach= samkeit der Douane noch verhindert wurde, zum Gliüe für den Zuker handel Frankreichs, der dadurch im Auslande vollends in Mißkredit gekommen wäre. Man kaun daher die Quantität des in Frankreich jebt erzeugten Zuckers auf mehr als 50 Millionen anschlagen. Andererseits hatten die Pflanzer in den Kolonieen, um der durch das zunehmende Sinken der Preise ihnen drohenden gänzlichen Ver- armung vorzubengen, ihrer Kultur des Zuckerrohrs das mögliche Marimum abzugewinuen versucht, und in der That die Ziffer ihrer Versendungen nah Fraukreich auf #3 Millionen Kilogramme für die 11 ersten Monate des Jahres 1842 gebracht, was für das ganze Jahr eine Quantität von 85 bis 90 Millionen Kilogramme, also 42 bis 15 Millionen mehr als 1840 ergiebt. Die beiden ri= valisirenden Judustrieen bringen also jährlich eine Masse von ungefähr 440 Millionen Kilogramme auf den Französischen Markt, dessen Ge- sammtverbrauch allgemein nur auf 115 bis 120 Millionen angeschla- gen wird. Die also im Entrepot bleibende und jährlich noch zuneh mende Masse, die im Jahre 1841 {hon 34 Millionen Kilogramme für die beiden Zucker der Französischen Production überschritten hatte, beträgt jeßt über 40 Millionen, 11 Millionen Kilogramme exotischen Zuers nicht eingerechnet, die hier niht in Betracht kommen, Die Verkaufpreise aber, welhe hon 1842 niedriger waren, als im Vor- jahre, zeigten abermals Neigung zu weiterem Sinken, als bei Her= annahen der Session der Handel, über die Sorgfalt der Regie- rung und der Kammern versichert, sie wieder ein wenig zu heben so glücklich war. Gute Zucker der vierten Klasse wurden im verflossenen Monate zu Havre zu 56 Fr. die 50 Kilogramme, nah Bezahlung der Auflage darauf bezahlt. Bei sol= hem Preise, wenn man die Transportkosten und die Auflage abzieht, bleiben dem Kolonisten nur noch 17 Fr., und nur dann erlangt er manchmal etwas höhere Preise, wenn erx Quantitäten Zucker an Schi}ss-Capitaine absehen kaun, die Eile haben, ihre Operationen zu vollenden oder Gefahr laufen, auf Ballast die Rückfahrt machen zu müssen, Aus diesem Umstande kommt auch die scheinbare Differenz in den Zuckeryreisen in den Kolonieen selbst und in den Seehäfen des Mutterlandes, welche aber dann guf die Fracht zurückfällt und dem

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66 esihert, statt wie bisher nur 40 Millionen, 60 bis 62 jähr- îd einnehmen wird, Der Minister zeigt dann, daß die Unterdrückung des Rübenzuckers die da- durch nothwendigerweise entstehenden Erschütterungen mancher Interessen _ an Wichtigkeit weit überbieten; wie das land= wirthschaftlihe, industrielle, koloniale und finanzielle Juteresse gleich sehr der Maßregel das Wort reden, vor Allem aber, daß das poli- tische und speziell das maritime Juteresse die Unterdrückung des Rüben- zuckers zur absoluten Nothwendigket mache. Am Schlusse sebte der Minister aus einander, wie die den Fabrikanten zu gewährende Ent- schädigung auf die leichteste und für den Schaß am wenigsten lästigste, zugleih aber auch für die Fabrikanten ersprießlihste Weise bewerk- stelligt werden fönne. Wir werden lebhaften Debatten über diese Frage entgegensehen dürfen. Es scheint sih zu bestätigen, daß Herr Thiers für den Fortbestand der Rübenzucker=Fabriken sprechen wird.

Vortheile aus der

T7 Paris, 11. Jan. Obgleich das „Gleichgewicht zwischen den Staats-Einnahmen und den öffentlichen Ausgaben“ seit mehreren Jahren zu einer Art politischen Wahlspruhs gemacht is, den alle Parteien mit einander theilen, so haben doch die zu seiner Verwirk lihung gemachten Anstrengungen bis jeßt augenscheinlich nur wenig Erfolg gehabt. Das der Deputirten = Kammer gestern vorgelegte Budget für 1844 weist ein neues und ein größeres Defizit nach, als das Budget des laufenden Jahres. Die Befestigung vou Paris, die Eisenbahunbauten und vor allen Dingen der Krieg in Afrika sind die Haupt = Ursachen, welhe seit 1830 eine bedeutende Zunahme der üffentlichen Lasten herbeigeführt haben. Sonderbar daß gerade diejenigen über diese Wirkung der vergrößerten Thä tigkeit des Staates am meisten klagen, welhe auf der ande= ren Seite die lauteste Unzufriedenheit über die angebliche Schlaffheit des öffentlichen Lebens in Frankreich zu äußern pflegen. Diese Leute wollen den Zweck ohne das Mittel. Der Selbstwiderspruch geht so weit, daß ein Blatt in derselben Nummer, in welcher es seine leb hafte Vorliebe für die neue Erwerbung Frankreichs in der Südsee zur Schau stellt, über die unvermeidlichen Kosten jammert, mit denen die Beseßung der Marquesas verbunden is. Man könnte freilich verlan gen, daß der König Yotete die Franzüsishe Garnison, die er sich laut des Berichtes des Admirals Dupetit-Thouars erbeten hat, auch be zahle, aber der Zustand der Schaßkammer von Nuka Hiwa scheint dieser Forderung unüberwindlihe Schwierigkeiten in den Weg zu le- gen. Daher wäre es denn freilih einer gewissen Partei, troß des Beifalls, den sie der Besißnahme von den Marquesas zollt, lieber, wenn sich die Regierung solventere Schübßlinge und Vasallen suchte, als den König Yotete. ß

Es scheint übrigens, daß die Bewohner der Marque \as der Französischen Oberherrlichkeit und der Civilisations - Propa- ganda schon ziemlich müde sind, und daß sie deren Wohlthaten mit Flintenschüssen abwehren.

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Grossbritanien und Irland.

London, 11. Jan, Ihre Majestät und Prinz Albrecht ha

| | ben sich von Windsor nah Claremont begeben, wo sie bis nächsten

Sonnabend oder Montag bleiben wollen.

Dem noch immer uicht zu Ende gebrachten Streite über die Ursachen des Defizits in der leßten Quartal - Einnahme sucht der Standard dadurch ein Ende zu machen, daß er darauf hinweist, wie unpolitisch es sey, sich über solhe Dinge zu verbreiten, da man doch sehr wohl wisse, daß bei zwei mächtigen Nationen, in Frankreich und den Vereinigten Stgaten,- eine große Majorität begierig auf Alles lauere, was dazu déenen köune,. England auch nur den Anschein der Schwäche zu geben... Freilich, komme der Ausfall von 1 Million in der Staats-Einnahme gar micht in Betracht, wenn es sich darum, handele, die Fähigkeit Englands zum kräftigen Auftreten zu bestimmen, aber es sey doch zu bedenken, daß unter jenen Majoritäten in Frankreich und den Vereinigten Staaten sehr wenig Kenntniß von der wirklichen Lage der Dinge vorherrshe, und die Oppositions Blätter thäten daher gut, wenn sie Alles vermieden, was dazu die- nen könnte, in den Augen der Unwissenden die Dinge s{limmer er- scheinen zu lassen, als sie seyen, und dadur der vorherrschenden Nei gung zu thätlicher Feindseligkeit gegen England Nahrung zu geben, Die Times ist in Bezug auf diesen Gegenstaud jeßt auf die Ent= deckung gekommen, daß die Größe des Defizits sih aus einem Zu falle erkläre. Zu Anfang des vorigen Jahres wurde nämlich die Zeitdauer der Wechsel, welhe für Accisebeträge ausgestellt werden, von 30 Tagen auf 10 Tage verkürzt, und es fanden sih dadurch viele Steuerpflihtige veranlaßt, ihre Steuer {hon in dem ersten Quartal des Jahres zu bezahlen, die sie unter anderen Umständen im zweiten bezahlt haben würden. So wäre es, nach Angabe dieses Blattes, gekommen, daß das erste Quartal des Jahres 1843, verglichen mit dem des vorigen Jahres, sich nothwendiger- weise ungünstiger, als in den Umständen selbst liege, stellen mußte. Die Chronicle macht dagegen bemerklih, daß das erste Quartal von 1842 selbst einen Ausfall von 277,096 Pfd, in der Accise ge=- liefert hat, in Vergleich zu dem ersten Quartal von 1841, so daß die Accise in dem ersten Quartal von 1843 einen noch größeren Ausfall dargeboten haben würde, wenn jener von der Times er- wähnte Zufall nicht eingetreten wäre. e

Der Globe sagt in seinem Börsen = Bericht: „Die Handels Nachrichten aus Judien lauten in Bezug auf Bengalen höchst befrie- -digend. Das Vertrauen stellt sich rasch herz; baares Geld is im

} Ueberflusse da, und eine weitere Ankunft von drei Millionen Dollars

Rheder zu Verlust geht. auf dem Markte des Mutterlandes zu betrachten. Pflanzer für 50 Kilogr. nur 17 Fr. einnimmt, andererseits aber, ohne

Als wirklicher Preis des Zuckers ist der * Wenn nun der |

aus China wird erwartet. Jn den Frachten is Besserung eingetreten, ‘und die Schiffer sehen höheren Frachtpreisen mit Fug entgegen. Nicht 1 \o0 günstig lauten die Nachrichten aus Bombay, wo Handel und Frach-

noch von einem Gewinn zu sprechen, nah den amtlich und genau 4 ten abnehmen. Von China her wird wenig erwartet, und man muß

vorgenommenen Untersuchungen 23 Fr. 50 Cent. „nothwendig sind, um F einstweilen zufrieden seyn, daß die Chinesen bereits auf sehr freund-

die Subsistenz und die Arbeit des Produzenten zu sichern, \o ergiebt sich daraus ein Verlust von nahe an einem Drittheile an der Haupt- waare der Kolonial - Production, derjenigen, von welcher der Tage- lohn der Arbeiter, ja die Nahrung der Bevölkerung selbs abhängt. Daher auch das traurige Gemälde des Zustandes der Kolonieen. Jede Vervollkommnung, jeder Fortschritt is dort untersagt, ein Drit- theil der Bevölkerung lebt nur von prekären Vorschüssen auf die Zu- funft, und in demselben Verhältnisse finden sich auch alle anderen Interessen ersten Ranges bedroht, welche bei der Kolonial-Frage be= theiligt sind, Daher war ein energishes Heilmittel nothwendig, und das Ministerium glaubte dies in Unterdrückung der inländischen Zucker= Fabrication mit Entschädigung der Fabrikauten zu finden. Der Mi= nister zeigte dann, wie das Prinzip der sofortigen Gleichstellung de Auflage auf beide Produkte“ an sich zwar sehr gut sey, aber jeßt niht mehr die davon erwarteten Wirkungen hervorbrin- gen fönne. Eben so wenig würde die Beibehaltung ‘der bestehenden Zuder=Fabriken mit der Verbindlichkeit für sie, das Maximum ihrer jevigen Production nicht zu übersteigen, dabei aber Verbot der Er- rihtung neuer Fabriken, etwas helfen, Andererseits e der finan- zielle Vortheil für das Land, selbst bei Gewährung der Schadloshal- tung von 40 Millionen an die Fabrikanten, wenn die Versorgung des Französischeu Marktes der tropischen Kultur überlassen wird, klar vor Augen, da der Schaß, auch gegen den Shmuggel dann besser

} schaftlihem Fuße mit den Engläudern Haudel zu treiben angefangen

‘haben, Die weitere Entwickelung unserer dortigen Aussichten muß ruhig abgewartet werden. Eine direkte Dampfschisf-Verbindung zwi- hen China und Kalkutta, welche unseren Handels-Verkehr wesentlich erleichtern würde, ist bereits im Plane.“

Die heutigen Nachrichten aus Paris widersprechen den Angaben Aber die Lein SMwierigkelten, welche Herr Guizot beim Beginn der TRammer=-Se sion zu besorgen haben werde. Man erwartet gar keine Ærnstlihe Opposition, da die vorzulegenden Maßregeln nicht der Art

sind, daß sie den Aerger der Kammer erregen können, Das Durch-

uchungsreht wird eines natürlichen Todes sterben, da Guizot nicht ¿die Stabilität seiner Verwaltung um dieser Frage willen erschüttern Massen will; die übrigen Fragen sind meist inländischen Charakters, und weder aus der Zucker -Frage, welche die Nation im Allgemeinen mit angeht, noch aus dem Belgischen Vertrage wird man eine Ka= binets= Frage machen. Wir dürfen demnach annehmen, daß Herr

Guizot sih ohne große Anstrengung in der Gewalt behaupten wird,“

„Ju der Thron-Rede der Königin von Portugal wird der viel- gerühmte Plan besprochen, die Staats = Einnahmen den Ausgaben gleichzustellen. Wir begreifen noch nicht recht, wie dies sehr wün- henswerthe Ziel erreiht werden soll ; wir vernehmen jedoch, daß in olge starker Bewerbung das kürzlich abgelaufene Seifen - Monopol den nämlichen Kontrahenten um 25 Contos höher wieder zugestanden

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worden is, Diese Summe an si ist zwar nicht beträchtlich, aber sie deutet auf das Trachten und die Fähigkeit hin, mit den Päch- tern des öffentlichen Einkommens günstigere Bedingungen abzu schließen.“ s s

. Dieser Tage ist das Dampfschiff „the Great Northern“, 245 Fuß lang, 37 Fuß breit und 17 Fuß tief gehend, vom Stapel ge ad S0 hat 1515 Tonnen Gehalt und 350 Pferdekraft. Das Bemer enswerthe an diesem Dampfschiffe ist, daß es nah einem neuen System, nämlich ohne Räderkasten, gebaut is; es is zu fernen Reisen, 3. B. nh China bestimmt, auf welchen die Gefahr der Er {öpfung des Kohlenvorraths nicht zu befürchten is. Deshalb be trägt die angewandte Dawpfkraft verhältnißmäßig viel weniger als bei anderen Dampfschiffen , und man will nur bei Windstille den Dampf anwenden, sonst aber das Schiff als Segelschiff benuben, wozu es ganz eingerichtet ist. :

Ein Schreiben des Unterstaats-=Secretairs der auswärtigen An gelegenheiten, Viscount Canning, an den Präsidenten des Comités der Juhaber Spanischer Fonds zeigt demselben an, daß Lord Aber deen sich durch den Britischen Gesandten in Madrid zu Gunsten der Inhaber Spanischer Schaßkammerscheine von 1836 verwenden werde,

Die Hof-Zeitung enthält einen Königl. Erlaß, durch welchen ein Kriminal = und Adnmiralitätsgerichtshof in Hong = Kong eingeführt wird,

Das erste Schiff, welches seit dem Frieden mit China direkt nah Hong-Kong expedirt worden, is dieser Tage von Glasgow dahin abgegangen.

Das Amerikanische Geschwader, welches bisher zu Port Mahon zu stationiren pflegte, wird dieses Jahr in Genua überwintern. Als Grund wird eine Reibung mit den Einwohnern von Mahon angege ben, wobei ein Mensch ums Leben gekommen.

Nach Berichten aus Siduey vom 27. Juli hatten sich die Verhältnisse der dortigen Kolonie besser gestaltet, und man rechnet auf einen Uebershuß von 300,000 Pfd, Auch die Woll-Ausfuhr aus Neu-Süd-Wales und Vandiemensland scheint sich wieder zu bessern.

5 London, 10. Jan. Die League arbeitet ; aber ihre Thä tigkeit is nothwendig heute wie gestern: sie veranstaltet wiederholte Versammlungen, vertheilt Flugschriften, spricht in mancherlei Zeit \chriften u. \. w.z aber so wirksam dieses auh seyn mag, jo bleibt es doch zu einförmig zur Mittheilung. Die zwiespältigen Bruchstücke der Chartisten - Versammlung zu Birmingham haben sich beiderseitig ein paar Tage nah ihrem Bruche aufgelöst. Sturge's Versuch, die Chartisten zu den Mittelklassen heranzuziehen, muß nun allerdings als todt betrachtet werden. Die Chartisten indessen scheinen dadurch jedoch so weit zur Vernunft gekommen zu seyn, daß sie feierlich beschlossen haben, kein Bestreben irgend eines Theiles der Nation nach einer partiellen Reformation hindern zu wollen, Auch dieses ist der League wieder förderlich, wenn auch schon früher die Chartisten sich euthal ten, die Versammlungen gegen das Korngeseß zu unterbrechen. Eben so dient derselben der zunehmende Ausfall in den Staats Einkünuf ten. Je mehr die vorzüglich durch Handel und Gewerbe erzeugten indirekten Steuern abnehmen, desto näher sehen sih die Gutsherren mit einer Vermögenssteuer bedroht, welche ihnen in einem Jahre alle Früchte, die ihnen die Getraide -Geseße gebracht haben fonnten, rauben würde. Der Minister erhält dadurch eine Entschuldigung, wenn er auch eine durchaus freie Einfuhr vorschlagen sollte.

Auf der -anderen Seite können die Vertheidiger der Handels Freiheit sich darauf als auf einen Beweis stüßen, daß die Eingangs- Zölle noch immer zu hoh sind, daß dabei die Konkurrenz im Auslande mit auswärtigen Fabriken unmöglich u. st. w. Ja, es scheint sich Alles zu vershwören, der Herrschaft der Monopolien in England ein Ende zu machen und diese Legislatur dahin zu treiben, daß fie, wie sie es eins zum Mustér der Ausschließung durch hohe Zölle und gänzliche Verbote gemacht, es jeßt den Nationen als Muster der Li beralität aufzustellen. Man sehe nur in dieser Beziehung einen Auf saß über den Tarif in dem eben erschienenen Foreign and Colonial Review, von der Feder des Herrn Gladstone, des Vice - Präsiden ten des Handels-Ministeriums, eines sehr entschiedenen Konservativen, welcher von der ganzen Partei als ein Mann betrachtet wird, welcher dereinst an die Stelle Peel's treten müsse. Dieser hegt keinen Zwei fel mehr, daß die Zeit gekommen, wo nicht nur das Englische Fabrik wesen, sondern au sein Ackerbau mit aller Welt in Konkurrenz tre ten müsse. Das Ministerium behauptet er, denke nicht uur nicht mehr daran, andere Völker am Fabriziren verhindern zu wollen _(wemt folches auch möglich wäre), sondern freue sich vielmehr deren Thätig feit, so lange solche aus der Natur ihres Bodens, ihrer Lage oder son stigen Verhältnisse entspringe, und nicht durch eine ungesunde Geseb gebung erzwungen würde, Während des Uebergangs=Prozesses müßte freilich mancher unjerer Gewerbzweige leiden und Einzelne große Unbequemlichkeiten erdulden ; aber aut Ende müßten beim ge- genseitigen Austausch alle Völker, und wir mit, gewinuen. Selbst wenn Nationen, ihres eigenen vermeinten Vortheils zu Liebe oder gar aus Haß gegen uns und in der erklärten Absicht, uns zu schaden, unsere Erzeugnisse mit hohen Zöllen belegten, meint er, sey es nicht räthlich, ihre Erzeugnisse durch ähnliche Mittel ausschließen zu wollen, Denn jeder Zoll vertheure den Gegenstand, worauf er gelegt 1st: und wenn der Unterthan so viel mehr für den auswärtigen Artikel zu be zahlen habe, so bliebe ihm um o viel weniger Geld zum Kaufen 11° ländischer Erzeugnisse, und die National-Judustrie verliere damit auf einer Seite, was man ihr auf der anderen zum Vortheil thun wolle. Er zeigt, wie ein solher Zollkrieg sich bereits zwischen Frauk reich und Deutschland äußere, und auch zwischen diesen bei den Ländern und den Vereinigten Staaten zu entspringen drohe, Mißtrauen und Feindschaft zwischen die Nationen sâe, hohe Zölle aber am Ende ihren Zweck überspringen und nur dem Schleichhänd ler nußten, Er leugnet dabei niht, England müsse, wenn es nicht bis in seine tiefsten Wurzeln erschüttert werden wolle, seine Waaren- Ausfuhren haben, und sucht den Gutsherren zu beweisen, wie sie, wenn solhe gehemmt würden, selbst leiden würden. Um es aber un seren S ablifcazen möglich zu machen, mit dem Ausländer êu A obigen riren, dürften feine {weren Zölle die Einfuhr des ge nas drücken; und hierzu gehörten gewihjermaßen aus a O if tel. Dies sey die Grund = Jdee gewesen, E Miet Ministe- rium bei der Entwerfung des neulichen E eitet und sie auch bei allen weiteren Ermäßigungen N Do F (leiten „würde, Er zeigt durch mehrere NPEETGNEE eren gen ie be deutend die Vortheile für den Unterthan seyen, wenn die Zölle hiervon niedrig seyen, und der Gesammkgewinn des Landes oft 2 oder 3 Mal o viel betragen könne, als der Staatsschaß an Einkünften geopfert habe. Kurz, es ist eine Abhandlung voll der tiefsten Gedanken, der wahrsten Liberalität, der umfassendsten Men- shenliebe, und verdient daher die Aufmerksamkeit aller Deutschen

zlizisten. Bs nun den eben bekannt gemachten Ausfall in dem jährlichen Einkommen betrifft, \o is solcher offenbar ein Beweis, sowohl von einer großen Stockung im Handel, als einer Unfähigkeit im Publi- fum, so viel Luxus-Artifel zu genießen, wie sonst. Doch entstand der- selbe auch zum Theil mit von der Verminderung der Zölle und der Zunahme der Mäßigkeit unter dem gemeinen Volke. Auf jeden Fall aber hat der Staatsgläubiger nichts zu fürchten, Denn erstlih ist

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von der am lehten April aufangenden Vermögensteuer noch nichts erhoben, als was die Regierung von den Zinsen der Staatsschuld und von den Besoldungen derjenigen ihrer Diener, welche über 150 Pfd. jährlihe Einnahme haben, hat abziehen können. Und zweitens erlaubt der abgeschlossene Vertrag mit Amerika, der Friede mit China und die Entfernung unseres Heeres aus Afghanistan eine große Ver- minderung in den Ausgaben; nicht zu rechnen die Millionen Kriegs- Steuer, welche von China kommen werden. An Geld fehlt es im Lande nit, das zeigt der hohe Stand aller Staats-Papiere und nur irgend produktive Actien, so wie die niedrigen Zinsen (27 pCt.), womit gute Wechsel diskontirt worden. Und der Unternehmungsgeist, welcher den Britischen Kapitalisten von jeher ausgezeichnet hat, ist nicht todt, sondern {lummert nur für einen Augenblick, Noch ein Umstand, welcher den Ausfall vergrößern hilft, verdient erwähnt zu werden: die Erwartung nämlich, daß in der nächsten Session die Zölle von Spanischen und Portugiesischen Weinen herabgeseßt wer= den würden, welche die Weinhändler nöthigt, nicht eine Flasche mehr zu verzollen, als ste unmittelbar verbrauchen.

Die Nachrichten von den Gräueln, welche unsere Truppen in Afghanistan vor ihrem Abzuge verübt haben sollen, erregen hier bei allen Klassen und Parteien den tiefsten Unwillen, der indeß nur noch durch die Hoffnung gemäßigt wird, daß solche von den notorisch lügenhaften Indischen Blättern entstellt oder doch übertrie ben seyn fönnen,

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Schweden und Uorwegen.

Stockholm, 6. Jan. Der Staats=-= und Justiz-Minister, Herr Törneblad, hat seine Dimission nachgesucht, die ihm auch im gestrigen Conseil bewilligt worden is, Se. Majestät der König haben sofort den Reichsherrn, Präsidenten von Gyllenhaal, zu seinem Nachfolger ernaunt,

Gothenburg, 6. Jan. Das große Handelshaus an hiesigem Plaße, Paul Melin und Sohn, hat sich infolvent erklärt, die Aktiva werden zu 759,000 Rbthlr. und die Passiva zu 504,000 Rbthlr. an gegeben.

Deutsche Bundesstaaten.

Braunschweig, 12. Jan. (Hamb. Korr.) Der Fürstlich Lip pesche Geheime Rath und Ober=-Appellations-Rath an dem gemeinschaft lichen höchsten Gerichte zu Wolfenbüttel, Friedrich Carl von Strom be, is von dem regierenden Herzoge von Braunschweig, Höchstwel chem die Beseßung der Präsidenten-Stelle des gedachten Gerichts zusteht, zum Präsidenten desselben ernannt. Herr von Strombedck befleidete bekanntlich zur Zeit des Königreichs Westphalen den gleichen Posten zu Celle. Auch zu Wolfenbüttel hatte er bereits seit eini gen Jahren bei dem höchsten Gerichte als ältestes Mitglied, die Präsidial-Functionen ausgeübt.

VBremoea, 6. Jan. (A. Z) Ju einigen öffentlihen Berichten über die Leipziger Neujahrsmesse heißt es, daß für Englische Rech nung namhafte Quantitäten Deutscher Tuche für China gekauft wo1 den wären, welches man als einen Anfang Deutschen Absatzes dahin bezeichnet. Wir müssen inzwischen berihtigend erwähnen, daß ein folcher Absaß von den Hansestädten aus schon lange bestanden hat. Es gehen von Bremen jährlich vier bis fünf große Ladungen nach Sinkapore, von deren Bestandtheilen immer ein. bedeutendes Quantum für die Chinesischen Märkte bestimmt war. Erst vor acht Tagen ging wieder eine solche Ladung unter Bremischer Flagge nah Sin fapore. An Bord des Schiffes befanden sich zugleih zwei un ternehmende junge Männer von hier, welche beabsichtigen, die neu geöffneten Chinesischen Häfen zu rekognosziren, und dem Einsender ist befannt, daß noch verschiedene sih rüsten, um im Frühjahr jenen Vor läufern Deutscher Niederlassungen zu folgen. Zeigt sich China als ein fruchtbarer Boden für Deutschen Handel, so dürfte die Zeit nicht fern seyn, wo wix die Häfen desselben mit Hanseatischen Etablisse ments in gleicher Weise bejeßt jehen werden, als es in Nord- und Sid - Amerika der Fall i. Auch von Hamburg aus werden, wie wir hören, fördersamst mehrere junge Leute nah China abgehen,

Ote E (Frankf. J.) Dem Freiherrn Salomon von Rothschild is dieser Tage eine seltene Auszeichnung zu Theil ge

worden. Der Magistrat der Haupt - und Residenzstadt Wien über- sandte demselben das Diplom eines Chrenbürgers, in Anbetracht sei

ner Verdienste um die Monarchie im Allgemeinen und in Anerken

nung seiner lobenswerthen Bestrebungen um das Gemeinwesen der Stadt insbesondere. Freiherr von Rothschild is durch seine seltene, namentlich im Stillen wirkende Mildthätigkeit allgemein geliebt und geachtet, und die Verleihung des Chrenbürgerrehts erregte hier eine freudige Sensation,

IVien, 6. Jan.

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65 Paris, 11. Jan. Die Contribution von 12 Millionen ift noch immer der Gegenstand, um welchen sich das vorherrschende Jn- teresse in Barcelona dreht. Das Ayuntamiento hat si bei der vom General-Capitain vorgenommenen neuen Vertheilung nicht beruhigt, fondern eine weitere Vorstellung an den General Seoaue gerichtet, in welcher es die Unbilligkeit der getroffenen Verfügung nachzuweisen sucht, derzufolge der Gewerbs=- und Handelsstand die eine, die Grund eigenthümer aber die andere Hälfte der Contribution zu erlegen haben. Das Ayuntamiento behauptet, daß nach diesem Grundsaße die Boden- Eigenthümer 40 pCt. ihres Einkommens entrichten müßten, während der Gewerbs- und Handelsstand seinen Antheil mit 16 bis 20 Ct. seines jährlichen Gewinnes decken fönute, Demnach bittet das Ayun tamiento um eine Verminderung der dem Grundeigenthume zugewie senen Summe, und gußerdem um die Verlängerung des gestellten Termins und um die Erlaubuiß zur Zahlung in mehreren Fristen. Der General-Capitain hat auf diese Eingabe abschläglich geantwortet und die städtische Behörde nohmals ernstlich gemahnt, seiner leßten Vorschrift bis zu dem 5, Januar nachzukommen. Das Ayuntamiento hat diese Kor= respondenz mit dem General-Capitain veröffentlicht, und die Grund= besiber mit Bezug auf dieselbe aufgefordert, bis zum Aten d. M. vierzig Procent ihrer jährlihen Einkünfte einzuzahlen. Diese Zah- lungen scheinen einen sehr \{lechten Fortgang zu nehmen. Die Zah- lungen des Gewerbs- und“ Handelsstandes gehen besser ein. An den ersten beiden Tagen, das heißt bis zum 3ten, sind von 450 Steuer= pflichtigen dieser Klasse 20,000 Piaster eingezahlt worden, und man nahm an, daß bis zum 5ten etwa 60,000 Piaster einlaufen könnten, was denn freilich noch immer nicht den vierten Theil der einen Hälfte der Contribution ausmachen würde,

,_ Der politische Chef von Gerona macht bekanut, daß die Uebel- stände, die mit der üblichen Ausstellung von Pässen nah Bayonne verbunden seyen, die Regierung veranlaßt haben, zu verfügen, daß

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die Pässe für das Ausland künftig ohne Beschränkung auf bestimmte | „Aber die Britishe Regierung hegt den Wunsch, baldmöglichst allen Orte ausgestellt oder aber ganz verweigert werden sollen, wenn die | aus dem Afghanenkriege entsprungenen Uebeln eín Ende zu machen, und Personen, welche sie verlangen, den Verdacht auf si geladen haben, | der General - Gouverneur, durch die Befreiung der in den Händen des daß sie unerlaubte Zwecke im Auslande verfolgen könnten. Demgemäß | Feindes befindlich gewetenen Britischen Gefangenen ín den Stand gesebt, macht der politishe Chef von Gerona bekannt, daß die Pässe nach | en M und Humanität am R E e f Fraukreih künftig niht mehr von den Alkalden ausgestellt werden | tbe H: Es ube L cui ae i E U Ste fönnen, udera von ihm selbst eingeholt werden müssen. | der Britischen Règi evt e etra e g Es Frl ne O E E

O n E S 05 2 R ait | Britischen Regierung befindlichen Afghanen die Erlaubniß erhalten sol- Der Jnfant Don ¿Francisco de Paula joll sich, mit Berufung | len, in ihre Heimath zurüzukchren.“ auf das allgemeine Recht der freien Wahl des Aufenthaltsortes, das | „Die solchergestalt freigegebenen Afghanen - Häuptlinge werden, bevor jedem Spauier zustehe, bestimmt geweigert haben, dem an ihn er- | sie den Sutledsch überschreiten, sich bei dem Durbar (Lever) des General- gangenen Befehle, Saragossa zu verlassen, Folge zu leisten. | Gouverneurs in seinem Lager bei Firozpur einfinden. ““

Jn Bilbao hat das neugewählte Ayuntamiento den Huldigungs- | ch UE Hauen des Dost Mohamed Chan und des Mohamed Akbar Eid versagt, weil die politische Behörde sich geweigert, eine die Auf- | S Le S ller Ri as öamilie und des Gefolges derselben, werden reterhaltung der Fueros in ihrer jeßigen Gestalt gewährleistende For- G r O Ms E T O R C E: 0E E E Afghanistan gebracht mel in denselben aufzunehmen. | Tits Moloruo- Näbm Ús 4 E E E

Jn Coruña herrscht eine epidemische Krankheit, die für ein etwas | pur fande Et R E E t Es ausgeartetes gelbes Fieber gilt, das von der Havana eingeschleppt G ees bee Ge Cre X bn E guy ar S Upe Jur da seyn soll, und an dem bereits mehrere Tausend Menschen in der ge C Do E zur Sicherung des Rüchuges desselben nannten Stadt erkrankt sind i A : bestimmt gewesen zu jeyn. JZebt dürste sie zunächst nur noch den Zweck

D ( und, haben, den Seifhs zu imponiren, in welcher Absicht der General= E. Gouverneur im Januar eine große Musterung abhalten will. Zu= gleich scheint Lord Ellenborough großen Hof halten zu wollen, wenig= stens sind eine Menge von Damen, Frauen der Beamten und höhere Offiziere nah Firozpur eingeladen worden. Man befürchtet übrigens, daß es niht möglich seyn werde, die Truppen des Reserve-Heeres so lange beisammen zu behalten, wie der General-Gouverneur ursprüng= lih beabsichtigte, da es nah den neuesten Nachrichten im Lager schon an Fourage fehlte, Lord Ellenborough hat befohlen, daß die erwähnten Thüren des Tempels von Samnat, welhe General Nott aus Gisni mitbringt, | eine eigene Esforte von 125 Mann erhalten und auf dem Wege nah Guserat überall mit den größten Achtungs-Bezeugungen empfangen werden sollen, Die Thüren sollen an demselben Tempel, dem sie vor 800 Jahren geraubt wurden, wieder angebraht werden.

| Der General-Gouverneur hat eine gänzlihe Umwandlung in dem bisher in Bezug auf Sind befolgten Systeme vorgenommen. Die Verrichtungen nämlich, welche dajelbst die sogenannten politischen Agenten, d, h. die Residenten an den Höfen der verschiedenen Emirs,

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Yon der Türkischen Gránze, 4. Jan. (Schles. Z) |

Die Französische Regierung hat einen gewissen Herrn Duglos zum |

Konsul in Bulgarien ernannt, der in Sophia residiren soll. Da bis

jeßt in dieser Türkischen Provinz noch keine Europäische Macht ein

Konsulat etablirt hat, und daselbst auch keine Handels - Interessen,

am wenigsten für Frankreich zu vertreten sind, \o können dieser Er nennung nur politische Rücksichten zu Grunde liegen.

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Vereinigte Staaten von Uord-Amerika.

O New-York, 17. Dez. Das Gerücht, daß die Abtretung Kaliforniens von Mexiko an die Vereinigten Staaten der Preis für | Ausgleichung der zwischen beiden Staaten obwaltenden Differenzen

sey, veranlaßt ein Journal vou! New-Orleans zu folgender Aeußerung: | unter Leitung des talentvollen, energischen Majors Outram, aus-= „Man hat gute Gründe, diese Nachricht für wahr zu halten, wenn | übten, sollen fortan von dem das dort stationirte Armee-Corps kom- man in Erwägung zieht, daß unsere Regierung fo eben etne Expe- | , dition nah Kalifornien geschickt hat, die in dieses Laud auf einem | natürlichen, für Wagen zugänglichen Wege gelangte, der erst kürzlich | Der National- |

| mandirenden General Sir Charles Napier und einer Anzahl eigens zu dem Zwecke von ihm zu ernennenden Extra - Adjutanten versehen werden. Was die in Sind einzunehmende militairische Stellung be= L / E ; ; A trifft, so wird eine Reihe von Militair = Posten eingerichtet , nämlich Jutelligencer von Washington giebt die Neuigkeit zwar | von Kurratschi über Sukkur, Bahawulpur und Firozpur nah dem nicht ohne Vorbehalt wieder, scheint aber doch ihre Wahr- | nordwärts von Kurnahl entspringenden Flusse Markunda. Die da- \cheinlihkeit anzunehmen, indem er sie mit der Stelle der Botschaft | durch gebildete Gränzlinie hat eine Länge von beinahe 1000 Englische des Präsidenten zusammenhält, wo es heißt: „Unser Gesandter | Meilen und \chneidet die Staaten von Hyderabad von den zu Mexiko hat gleichfalls andere Justructionen zur Befolgung für fast unbekannten Gegenden, welche zwischen Jlysulmir und dem den Fall erhalten, daß die Mexikanische Regierung sich nicht in der | Jndus liegen, gänzlich ab. Die Emirs von Sind sollen ge= Lage befinden sollte, in Baarem oder gleihem Werthe den Betrag | gen diese Anordnung Einwendungen erhoben haben, welche indeß der festgeseßten Summen bezahlen zu können, Jch freue mih, im | Six Charles Napier durch die Drohung beschwichtigte, inner= Stande zu seyn, Jhnen sagen zu können, daß Mittheilungen, die, als | halb Monatsfrist 10,000 Bajonette in Hyderabad aufpflanzen zu günstig für die gerechte Erfüllung der schiedsrichterlichen Urtheile und | wollen. Kommt es dennoch zum Kampfe mit ihnen, so erwartet man als eine vernünftige Ausgleichung unserer anderen Reclamationen, | pie definitive Beseßung des ganzen Landes. Mittlerweile beschäftigt neuerlich von Herrn Thompson , dem Gesandten der Vereinigten | sich Lord Ellenborough damit, den Handels - Verkehr auf dem Jndus Staaten, eingetroffen sind, der mit Schnelligkeit und Wirksamkeit die | zu fördern, wie aus einer Anzeige ‘des Regierungs - Secretairs von Justructionen seiner Regierung in Bezug auf diesen wichtigen Ge- | Bombay an die dortige Handels-Kammer hervorgeht. Ju derselben genstand vollzogen hat.“ | n | wird die Mittheilung von der vorerwähnten Errichtung permanenter

Jn dieser Unterhandlung foimte man vielleicht auh Aufschluß | Militair-Stationen zwischen dem Sutledsch und Markunda gemacht und über die vom Präsidenten gemachte Erklärung finden, daß die Verei- | exflärt, daß der General-Gouverneur strenge auf Erfüllung der mit nigten Staaten sih nichk; indie! Smopäifche Politik einmengen, da- | den an jene Flüsse gränzenden Staaten abgeschlossenen Handels- und gegen aber auh den Europäischen Mächten das Recht absprechen, sih | Schifffahrts - Verträge halten werde; daß eine Anzahl Kriegs - und in die Amerikanischen Angelegenheiten zu mischen. Man könnte in | Handels-Dampsfschiffe auf dem Sutledsch und Jndus gehalten werden diejer unerwarteten und durch nichts motivirten Erklärung eine son sollen; daß die Verbindungswege zwischen dem Sutledsch und dem im voraus eingelegte Verwahrung gegen die Dazwischenkunft der | Dschumna und Ganges in besseren Stand geseßt werden sollenz daß Europäischen Kabinette in dem zwischen den Vereinigten Staaten und | endlich binnen möglichst kurzer Zeit ein Leuhtthurm auf dem Munora- Mexiko abgeschlossenen Vertrag erblicken. Betrachtet man in Kav bei Kurratschi errichtet werden soll. Der General = Gouverneur deß die zwischen beiden herrschende Eifersucht, das Bewußt- | [äßt die Handels - Kammer daran erinnern, daß noch in den Zeiten seyn Meriko’'s von der Ambition der Vereinigten Staaten | des Aurengzeb der Jndus von großen flahen Fahrzeugen befahren und den hartnäckigen Widerstand, den es ihnen bis jeßt stets ent- | worden sey, und spricht die Erwartung aus, daß es der Britischen

| | | | gegengesebt hat, indem es si standhaft weigerte, die Unabhängigkeit | Energie gelingen werde, den Handels-Verkehr auf diesem Flusse wie- | | |

bei Judependance in Missouri entdeckt worden ist.“

der Texianer anzuerkennen, welche, o zu sagen, die Avantgarde der derherzustellen. Union bilden ; erwägt man ferner die vergangenen und gegenwärtigen Nach dem Agra Ufkfbar sollen folgende sechs Individuen welche Thatsachen und den Scharfblick, mit dem das Mexikanische Volk und zu den bisher in Afghanistan gefangenen Offizieren gehören, wegen jein jebiger Chef Santana ausgestattet sind, so hat man Gründe ge- | ihrer Theilnahme an den Ereignissen in jenem Lande vor ein Kriegs= nug, an der Wirklichkeit der Abtretung Kaliforniens oder irgend eines | gericht gestellt werden: General Shelton, Oberst Palmer und die Theils des Mexikanischen Gebiets zu zweifeln, Denn durch einen | Hauptleute Waller, Egre Boyd und Anderson. solchen Aft würde in einem einzigen Tage, in einer einzigen Stunde E Man alaubt i; daß bei dem Durbar oder Lever des General= einer seit zwanzig Jahren zwischen den beiden Völkern befolgten Po- Gouverneurs die Anerkennung der beiden Söhne Schach Sudscha's litik und den Leidenschaften, die seit Jahrhunderten zwischen beiden | als Herrscher von Kabul und Kandahar von Seiten Dost Moha=s RNacen vorhanden sind, das osfenbarste Dementi gegeben. i med's, der, wie man meint, nie eine höhere Würde als die eines _ Diese Gebiets-Abtretung könnte nur die Bezahlung einer Geld- | Emirs oder Statthalters in Abwesenheit des Schachs bekleidete, zu huld, die Noth oder die Habsucht zum Hebel haben, allein wie zahl=- Sprache kommen würde i fr reich auch die Elemente der Schwäche oder der Corruption in Mexiko y seyn mögen, so scheinen sie doh durch das enorme Opfer aufgewogen zu werden, welches die Mexikaner ihrer Eitelkeit und in der That auch ihrer nationalen Sicherheit hätten auferlegen müssen, indem sie nicht allein der Ambition der Amerikaner ein Thor eröffnet, sondern auch zugleich die Britische Ambition getäuscht hätten, die ihrerseits gleich= | Der Handel in Damask is im Jahre 1842 ungemein gesunken falls Geliiste nach jenem Gebiete hat und es eben so theuer bezahlt | Jn Folge des Zwiespaltes zwischen den Drusen und Maroniten war haben würde, als ihr Amerikguischer Konkurrent, im Anfange die Communication mit dem Auslande gänzlich unter- Uebrigens müssen wir bald Genaueres über den wahren Sach- | brochen, und wiewohl die gegenseitigen Feindseligkeiten später naclie- verhalt vernehmen. Die diplomatishen Geheimnisse sind hier zu ßen, war doch das Vertrauen zu sehr ges{hwächt, als daß man rich Lande nur von kurzer Dauer. Aber wenn gegen alle Wahrschein- | in bedeutende Geschäfte einlassen fonnte. Ziele Kaufleute litten lichkeit die Nachricht sich bestätigen sollte, so würde sie wahrscheinlich | noch außerdem einen bedeutenden Verlust an Waaren, welche die von Seiten Englands eine Protestation hervorrufen, welche an der | Drusen von Der al Kamer und anderen Orten“ aufgefan en hatten Seite der ausgeglichenen Schwierigkeit eine andere noch bei weitem | Nicht minder wirkte das zweideutige Benehmen der Türkifchen ‘Wür dornenvollere erzeugen würde, Zun der That, wenn England die | denträger gegen die Europäer nachtheilig auf den Handel ein Vereinigten Staaten Kaliformen nehmen läßt, jo giebt es 1hnen da den diese möglichst zu beschränken suchten weil sie von den durch den Oregon preis, und es wäre dann durch ein nothwendiges | Behörden bei ihren Rechts = Angelegenheiten niht den nö= Dilemma dahin gebracht, Alles gegen Nichis zu wagen, thigen Schuß zu erwarten hatten. Eine Karavane von 30 ———— Kameelen, mit CEuropäishen Waaren beladen, wurde zwischen Ostind ien Damask und Bagdad von den Beduinen angefallen und geplündert, : ohne daß die Eigenthümer das Geringste mittelst der Behördeu wie- Bombay, 1. Dez. Die Proclamation des General - Gou- dererlangen fonntenz eine andere weit zahlreihere Karavane würde verneurs wegen Freilassung der gefangenen Afghanen is aus Simla | gleiches Loos gehabt haben, wenn sie nicht glückliherweise dur vom 25, Oktober datirt und lautet folgendermaßen : den Beistand eines befreundeten Beduinenstammes der Gefahr ent- „Nachdem der Zug der Britischen Heere nah Gisni und Kabul zur | K0ngen wäre, den die Kameeltreiber jedoh durch eine namhafte Befreiung der in den Händen der Afghanen befindlichen Briten geführt | Summe erkauften, welche von den Waaren = Eigenthümern erseßt hat, befinden sich Dost Mohamed Chan, seine Frauen und die Familie | werden mußte. Die Verhaftung verschiedener vornehmer Drusen dur Mohamed Akbar Chan's nebst vielen Afghanischen Häuptlingen in der | Omar Pascha mahnte die Kaufleute zu noch größerer Vorsicht bei ihren Un= unbedingten Gewalt der Britischen Negierung, ohne alle Mittel, ihre Frei- | ternehmungen, und endlich wurden häufig die Waaren-Magazine erbrochen lassung zu bewirken,“ E und beraubt, ohne daß die Orts-Behörde jemals die gehörigen Schritte -,_ /ckÎn diesen Zustand der Schmach und Gefahr hat Mohamed Akbar | zur Entdeckung der Thäter ergriffen hätte. Außerdem überführten In T hes La Cas Ie Sia g die Ne seine | namentli die Engländer den Markt so mit ihren Erzeugnissen, daß andsleute, dadurch verseßt, daß er gegen Weiber Krieg - : ; E ank zog, sie in ihrer Haft und in {hrem Elend zu läfew ac Koi die sich die Waaren weit wohlfeiler als an der Quelle losgeschlagen werden nur auf seine eigene Sicherstellung bezogen, zu erreichen, statt die allge- mußten, wodur namhafte Verluste entstanden. Damasks Handel meine Auswechselung der Gefangenen anzunehmen, welche die Britische Ne- wird vornehmlich durch den Verkehr mit Bagdad genährt. gierung ihm angeboten hat, und welche denen , deren Ehre und Glück ihm | liefert dahin außer eigenen Jndu rie Erze Men N nus j Dat glische N ,

Damasf im Jahre 184.4.

das Theuerste seyn sollte, die Freiheit wiedergegeben haben würde,“ denzeuge und Kattune, Europäische, mei