1843 / 19 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ir kennen bis jebt Fein Norddeutsches Oppost- : hes fich rühmen dürfte, als Organ einer bestimmten Partei tionsbtat!, Wee P S: ne zu wirken ; wir fennen aber auch keins, welches ezn höheren politischen Zis die tiefer liegenden Elemente des politischen Me FEEN F endes aufgeregt oder im Volke eine wohlthä= Lebens unseres V bracht und Vertrauen gefunden hätte. Ist ge TOiUng C anderen Seite aber auch noch keinesweges euts raidigie Me P so möchten wir sie doch nichtsdestoweniger in- Ste béchit "iadtbeilig nennen, als sie wesentlich dazu beitragen fann, gerade bei den Klassen, welche in der Beurtheilung der ösfent lichen Dinge am meisten der Leitung bedürfen, die politische An- \c{auungsweise zu verfälschen und 1hr eine schiefe Richtung zu ge ben. Und wir legen hierauf um jo mehr Gewicht, je bestimmter wir es als Thatsache bezeichnen können, daß die in den Massen cinmal herrschende politische Anshguungsweise immer in einer gewissen noth- wendigen Wechselwirkung zu der Fortbildung der Presse jelbjt stebt, welche jene leiten soll. Beide steigen und fallen in der Re=- gel in gleichen Verhältnissen. Für jeßt ist nur bei uns diejes Wechsel = Verhältniß noch nicht zu bestimmter Ausbildung gediehen, weil die Oppositions - Presse eben so wenig ein bestimmtes Publifum bat, als sie der Ausdru der öffentliche Meinung is. Sie giebt im Gegentheil, wie die Liter arishe Zeitung bemertt, sehr oft nur ein einseitiges, verzerrtes Bild unjerer öffentlichen Zustände, „eine Karrikatur statt der Wirklichkeit“. S Es dürfte {wer seyn, unserer Oppositions-Presse, wénn je nicht Besseres und Wohlthätigeres leistet als bisher, eine würdige Rolle, eine heilbringende Zukunft in der Entwickelungs Geschichte nnjeres öffentlichen Lebens zu versprechen. Will sie sich diese sichern, so ist ihre erste Aufgabe, daß sie sich die Achtung der Edleren in der Nation, d, h, Aller derer zu verschaffen suche, welhe es redlich meinen mit dem Heile des Va- terlandes und des Staates Wohl. Will sie kämpfen , }o trete sie nur mit Redlichkeit, mit Besonnenheit, mit Würde in Form und Ge halt in die Schranken. Für einen solhen Kampf werden thr wohlgerüistete Gegner niht fehlen. Denn es gilt dabei dem einen Ziele der Förderung des Gemeinwobles und der höheren Zweite Staates, wozu Jeder in seiner Sphäre nzach Kräften beitragen Etn eitler Wortkampf um politische Phantasieen, wie sle die Oppojitions-Presse pflegen möchte, kann dagegen feinem Theile Ge winn bringen. Denn er reibt nur nublos die Kräfte auf und führt zuleßt zu jenem Efel und jener Erschlaffung des öffentlichen Geistes, die wir zu den verhängnißvollsten Leiden des Staatslebens rechnen müßen,

zu bestehen suchen.

des mag.

WVissenschaft, Kunst und Literatur. T 9

L Pei L a

Königstädtisches Theater. Ttalienische Opyer.

zweiten Gastrolle hatte Signor Nubini den Oihello gewählt, Wenn der berühmte Sänger am ersten Abend, als Edgardo in „Lucig di Lammermoor‘“, die Meinung erregte, daß erx eine Stumme zu Anfang schone und die Hauvtwirkung auf den leizten Att der Vper zusammenzu- drängen, um“ mit dem günstigsten Eindruck zu \chließen, so schien er dies-

mal darthun zu wollen, daß solche Oekonomie ihm keincsweges Bedürf sey, Er führte die Partie des

Othello von Anfang bis zu Ende mit voller Manneskraft durch, ohne daß irgend eme

Zu seiner

113

Austrengung ü Hervor bringen des energischsten Brusttons, bis an die Giäuzen der zweigestrichenen Ofktave, zu bemerken war. Wunderbar is es, wie eine Stumme, DIE CO N der Fleribilität auf den höchsten Grad gebracht und in Passagen und (10 rituren das Aeußerste leistet, doch in diesem Alter sich zugleich noch eine felbst bei jugendlichen Organen seltene Fülle des Tons hat bewahren kön nen, Eine glückliche Natur und beständige, durch die kunstreichste Methode geleitete weise Mäßigung im Gebrauch der vorhandenen Mittel müsen zu sammengewirkt haben, um dies Nesultat zu erreichen, Nur in Momenten der böchsten Leidenschaft des dramatischen Ausdrucks uno 11 den tieferen Tönen verliert der Klang der Stimme zuweilen die ihm sonst noch inwoh nende Schönheit.

Nubini?s Gesang-Methode bat man nun Gelegenheit gehabt, in ver sczicdenen Musik - Gattungen kennen Zu lernen, in der dramatischen und fonzertirenden, in der Ztalienischen und Deutschen, nachdem derselbe in dem Konzert, welches er vor einigen Tagen mit Franz Lißt zusammen bier gab, neber einer ganz aus musikalischen Flittern bestehenden Arie von Paccini auch die gediegene, in shönstem Melodicenfluß sich fortbewegende, groß unD edel gehaltene Arte des Ottgvio von Mozart vorgetragen, Ueberall zeiate sich die vollendetste Technik der Form und die geschmactvollste Ausführung im Einzelnen, und in dieser Beziehung kann Nubini gewiß als ein höch stes Muster gelten, Dagegen finden wir in der Art seiner Combinationen, in der Anwendung seiner außerordentlichen Kunstfertigkeit , überhaupt in dem geistigen Element seines Gesanges, nicht immer das er füllt, was uns als leitendes Schönheits-Gesch erscheint, Wir rechnen hierher die öfteren grellen Kontraste des Forto und Piano, zuweilen selbt {innerhalb eines und desselben Wortes, und eine hieraus hervorgehende Beschränkung der Mitteltintenz einen Farbenwechsel, der nicht überali durch das Wesen der Sache innerlich motivirt, soudern mehr willkürlich, um des äußeren Effefts willen, gewählt iz ferner die mit den Tönen gleichsam spielende Indifferenz, mit welcher der Sänger manche Säße und Passagen

“Cte:

Bekanntmachungen.

Art ement

binwirst, wozu ihn freilich größten Schwierigkeiten des

72

ten mag.

gegenüber, nimmt Rubini als Sänger ein, in Mozart’s „Don Juan“, würde | Melodie viclleicht eben so schön erfunden hätte, | artigen inneren Zusammenhange all wäre ihm dazwischen hier und da jem glänzender, frappanter Wirkung in die Rossini in vielen Stellen seiner Werke wie namentli im „Barbier von Sevillg“ Mal i i das Geniale und wahrhaft Schone 1n bewundern. ge desselben is durchaus von höch-

|

schr tlassish gesinnt seyn und doc diesen Compositionen fühlen, erkennen, Rubini's Gesang z die formelle Grundla ster Vollendung ; 3 und in seinem Vortrage wid der ernte, außerordentlichen Bravour Ï Am wenigsten wird diese Differenz natürlich bei solchen die Lon dem Komponisten ganz auf außeren nz angelegt sind, wie in den Donizettischen und Paccinijchen ner Nubini in dem erwähnten Konzeri vortrug , des Nofsinischen Othello, wie in der

Des brachte, Assaudri einen ihrer edelsten Triumphe feiert, wird rübmte Gast noch länger hier verweilt , unserem musifliebenden Publikum gewiß seh1 erwünscht sevn,

A N E T? E D IL-7 BE R H U U A ML E M

Diese Ausstellungen treffen indeß ni als sie überhaupt mehr oder weniger 1n/ begründet sind, ganz besonders aber m1 nische Musik seit Rossini genomme1 ähnliche Stellung, wie dieser a!s

aber in

mit diesem

Piècen

der Sänger mit den reichsten Koloraturen daß gleich sein erstes Auftreten an diesem | Wo dagegen jede Note ihre | ! ort von dem Komponisten ein geistig fongruenter Ausdrucck in der Musik wie in der berühmten Arie des ì t schaltet, nicht überall einverstanden

Wirkung war.

gegeben ist,

Axt und Weise, wie der Sänger dami

sen tönnen. Bon Seiten

welcwe ihn vorher nur

überrascbt ;

iberzengen, daß cs jenem ausgezeichneten Sänger Hinsicht nicht an bedeutenden Mitteln feble , die derselbe Feuer in den gecigneten Momenten, wie und in der Schlußscene, zur ergreifendsten Eine baldige Wiederholung dieser Over, in welcher auch Signora

zweiten Aktes

Berlin - Poisdamcer Eisenbahn.

In der VWVoche vom 10ien bis incl. 16. Januar c Eicenbalin 5782 Personen gefahren.

lin-Potsdanmiei

Meteorologische Beobachtungen.

aus leßterer Rolle würde aber « L wandteste Darsteller wenig zu machen wissen, und man fonnte sich nun

die unvergleichliche Leichtigkeit, mit der er die Gesanges handhabt, begreiflicherweise verlei-

iht sowohl gerade diesen Künstler, dem Charafter der modernen Kunqt i der Richtung, welche die Îtalie- 1 bat, Hand Komyvonist ,

Rossini , ex Theile haben durchführen können; es ein leichter Sinn und sein Streben nach

Quer gekommen. | die Mozartische Schönheit erreicht,

der Benußung

des Spiels hat Signor Nubini als Othello diejengen, als Cdgardo in „Lucia“ gesehen baiten, gewiß 1h

c

C A A M. A A U M N A PE E R N A S E

WW ech

Acostordati 645. do. in Hand gehen. Eine sehr | Wamborg dem höchsten Kunst - Jdeal äs. Eine Arie, wie il mio tesoro wenn er auch die Haupt- schwerlich in diejem groß-

Loudon Paeis, ao Wien in 2

Augsburg

EBres!aäu Und doch hat Fraukfurt a. M, Petersburg

und im „Otbello,“ Man kann

So ift es y mit So isst es auch m1 An

Amsterdam, Kanz-Bill. —.

seiner tehnischen Virtuosität strenge Kunstsinn nicht immer Sänger übereinstimmen können. Stücken eintreten, vikfanten Cffelt Arien, die Sig oder in ähnlichen Prunk Over, welche und Kadenzen ausstattete, so Abend von der brillautesten Bedeutung hat, wo jedem

Preuss. Sch. —« Antwerpen, Paris, L¿, Jan.

Anl de I64E 00

(lanz und 2 A 0 A

Sorii ¡e\ 2 3ank-Aclie Sortita dieser 1% Bank-Actien 1

Nittwoch, 18. Oitavio, da wird man mit der Lustspiel in 5 Aïten, Oitavivo ) r E

bie T E L Königin Anna.)

Auna Lovell.

(Dlle. Marx, vom Gastrolle.) Hierauf Im Schauspiel

r auch in der That selbst der ge

auch in dramatischer pur imncres vorzüglich in den großen Duetten s Wirkung daher, wenn der be- ;

Mittwoch, 18. ossía: La Figlia d Regiments. ) Opei nizetil.

108

nil Lari U

Gebrüder Lehmann.

sind aud det Ber E p ven auf beweglichen

Mittwoch, 18

2 ZEARAE

|

16, Januar. |

1 “ck 1843, Margens

G Ubr. | 2 Uhr. \

Luftdeac | Luftwärme - |+

A 'Phaupoukt ..- |

1 10 R. +7 ZA U,

T4 pt. |

hewölkt,

Dunslsättigung | 69 pt. Wuller i ch + WSW. NXSW., l

029,41 Pav...

12" WAW. Y% olk« nzug « © é | Vy N.

"Tagesmittel:

ene Den 17.

L? ú ‘our. Fonds.

| Brel. | Geld.

St, Schuld Seh, Pr. Eng!. Obl 30.| Sch.

Sechaudluug.

Präm. der Kur- u. Neumärk, | Sehbaldverechr. 36| Berl. Stadt-Obl. | Dauz. do. in Th.|—| Westpr. Pfandbr. |36 Grossh, Pos. do. | 4 do. do. é Ostpr. Pfandbe. |ch

Pomm. do.

1 “1 Seblesische do. (3%

\ o 6 Ay Ff 9 Allgemeiner Nuzeiger fl handlunzen und die neuesten Hypothetenscheine in der Gerichis-Negistrgtur eingesehen werden,

Die adlichen Güter Bregden und NReinschenhoff, nebst einigen Bauer - Ländereien zu Steindor}ff, vier | Köllmischen Hufen zu Bregden, einem Fischererbe und einem Köllmischen Kruggrundstücke zu Rosenberg, von zusammen 2463 Morgen, 116 []INuthen Flächenin- halt, 67 Meilen von Königsberg und 7 Meile von Heiligenbeil gelegen, landschaftlich auf 53,623 Thlr. 25 Sgr. taxirt, sind zur freiwilligen Subhastation ge- stellt, Der Bietungstermin steht auf den

29, März 1843, Vormittags 11 Uhr, vor dem Herrn Ober - Landesgerichts - Assessor Meinecke auf dem Königl. Ober - Landesgerichte hierselbst an, Tare, Hypothekenschein und Verkaufs - Bedingungen fönnen hier in der Ober - Landesgerichts - Registratur jederzeit eingesehen werden.

Königsberg, den 10, Dezember 1842,

Königl. Preuß. Ober-Landesgericht.

Nothwendiger Verkauf, Land- und Stadtgericht zu Nordhausen.

Die zur August Fleckshen Konkursmasse gehörenden, in der Kranichstraße Nr. 595 und 596 zu Nordhausen belegenen, in ein Gebäude zusammengezogenen Häu- ser nebst Zubehör, gerichtlich zu 7593 Thlr, 28 Sgr. 6 Pf. geschäßt, sollen

am 2, Juni k, J., Vormittags 11 Uhr, vor dem Deputirten, Herrn Gerichtsrathe Willing, im Gerichts - Lokale im Rathhause daselbst öffentlich

meistbietend verkauft und können die Taxations - Ver-

foi

theile,

Nachdem der hiesige Arbeitsmann Johann Schell am 31, Juli d: (Gastwirth und Ausschußbürger Carl Rose von uns zum Curatori hereditatis jacentis defuncti dicti be- stellt worden if, so haben wir, auf Antrag des Lehz- teren, zum Zwecke der weiteren Negulirung solches Nachlasses und der Erforschung der Kräfte desselben, die gegenwärtigen Pxoklamata erkannt , kraft deren

1) alle diejenigen, welche an den Nachlaß des wei- land Arbeitsmannes Johann Schell def. hierselbst Erbrechte zu haben vermeinen, ;

2) alle diejenigen, welche aus irgend einem sonstigen Rechis8grunde an den genannten weiland Arbeits- mann Johann Schellsh¿n Nachlaß Forderungen und Ansprüche zu haben vermeinen,

hiermit pcremtorisch öffentlich geladen, in dem auf -

den 17. (siebenzehnten) Februar k. F, 1843 anberaumten Liquidations-Termine, Morgens 11 Uhr vor uns, auf hiesiger Rathsstube, entweder in Í odcr durch tigte zu erscheinen und solche ihre Erbrechte nicht nur anzugeben und darzulegen , sondern auch ihre sonsti- gen Forderungen und Ansprüche einzeln und genau anzugeben und rechtsgenüglich zu verifiziren, sonst aber, bei dem hiermit ein- für allemal angedroheten Nach- zu gewärtigen: ad 1. daß die sich Meldenden und Legitimirendon

für die rechten Erben werden angenommen, ih-

nen als solchen der bezeihnete Nachlaß überlassen und denselben das Erbenzeugniß ausgestellt wer-

F. hierselbst verstorben, der hiesige

Per-

hinlänglich legitimirte Bevollmäch-

lalbheiter.

| Nachmittags

i n R 7 E n \ L 326,95 Par. 329,26 Par. 332,01 Par.| Quellwärme 0 O e ©) 0 22 R,

0,9" R...

Januar

Actien.

Bel. Pots, Eiseub.| 9 | do. do. Prior. ObI.| 4 Mygd. Lpz. Eisenb.| do. do. Prior. Obl. | Berl. Aub. Eisenb.| j do. do. Prior. ObI.| ch Düss.Elb. Eiseub.| È ea do. do. Prior. Obl.) n 93 fibein, do. do. Prior. ObI.| Berl. Frankf. Eis.|

Friedriebsd'ar. Aud.Gldm.à 5 Th.

Disconto.

C E U N Abends Nach einmaliger ¿Lg Schauspiel

| 10 Ukr. |

Beobachtung.

0E

7, Flusswärme O M. 1 50

vom Gesammt - Pe O1 R Ce C ab t vemselben zur Aus) 20 N

pl.

Bodenwärme 4,5 R. | Ausdünustung0,013 Rh. | Niederschlag Ö. |Wärmewechsel +2,1 Os R , 75 pCt. WNW.

- O n A Marx und Herrn L

N Fantasie, vorgetrag

bezogen.

WNW. Terzett aus „Tell“

Bors e

1843.

Pläßen à 2 Rthlr.

Pr. Cour.

Geld. |

I |* | Brief.

_— 1405 U Cal et 1035 | |

M Noggen Gai 3D 1027 Q 108 | ( 1027 O 58 |

Pf., auch 1 Rthlr Pf. z Linsen 4 Ril Zu Wa|jer:

109 103 D) : i 9 Pf., auch 1 e E | sen 2 Rthlr., auch 1 Ds | A 103% | 1022 1025 | 102 N 1385| 13 1055 Ii! 3

Eiseub. Das 1 Rihlr. 10 Sgr.,

|

Verantwo

den soll, die si nah der Präklusion meldenden, näheren oder gleich nahen Erben aber alle Hand- lungen und Dispositionen derjenigen, welche in die Erbschaft getreten, anzuerkennen und zu über- nehmen s{uldig seyn sollen; falls aber zu dem mehrgenannten Nachlasse sich gar keine Erben melden und legitimiren sollten, über folchen Nach- laß den Rechten gemäß weiter verfügt werden soll, und . ad 2, daß sie sonst mit ihren Ansprüchen und Fo1- derungen , unter Auferlegung eines ewigen Still- schweigens, für stets werden präkludirt und abge- wiesen werden. : Grabow im Großherzogthum Meklenburg-Schwerin, den 7, November 1842. Bürgermeister und Rath.

Sächsisch - Bayerische Eisenbahn. Ju einiger Zeit kommt die_ Maschinenmeister-Stelle : bei der Sächsisch - Bayerischen Eisenbahn - Compagnie zur Erledigung. Wir bringen dies andurch zur Kennt- niß derer, welche um gedachte Stelle sich zu bewerben gemeint seyn dürften und dem Maschinenwesen bei unserer dermalen theils im Betriebe Le theils im Baue begriffenen Bahn vorzustehen sich befähigt erachten. Leipzig, 12, Januar 1843. Direktorium / der Sähsisch - Baverischen Eisenbahn - Compagnie, Dr, Hoffmann, F. A, Dorn,

Leipzig in Couraut im 1-4

5% Span. 187.

Wi ien, 12. Jan.

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 19,

Freitag, 20. è

lecon de coguelterte. vanudeville en 1 acte, par Seribe.

üönigsstädtisches Theater.

Donnerstag, 19, Jan. in 4 Alt, Hieraus Vetter Benedikt, Zum Schluß:

Oeffentliche Aufführungen. zu einem wohlthätigen Zwede, unter 2 1g und Rubini und der Dlle. Marx, so wie der Kömgl. Kapelle, gegeben übrung fommen :

C. M. von Weber, Arien aus „Don Juan““, gesungen

von Sevilla“, vorgetragen von Dlle. _den 4 ] und Bötticher, Declamation, vorgetragen von Frl, Ch. von Hagn, : , Duett gus Sevtett aus den „Hugenotten“ und Quintett vorgetragen von Mitgliedern der Königl. Oper.

Kastellan des Königl. Schauspielhauses zu haben. Marktpreise vom Getraide. 1 Rthlr, 419 Sgr., auch 1 Nthlr.

14 Sgr. 3 Ps, auch

.9

Nthlr. 5 Sgr. und 1 Nthlr, Sgr. 6 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pî.z aser 1 DUDI, 4

| Sonnabend, den 14.

Schock Stroh 410 Rthlr., auch 9 Rihlr. Der auch 4 Nthlr,

Gedrudt in der Deckckerschen Geheimen

Pr. Cour.

* | le. 30 Sgr. cel C oMr e, h ea gr

| Brief. | Geld.

Kurz I 1% 2 Mt. Kurz

2 Mt. Zt. Mt. Mi. Mt. Mt. Tage Mt. Woch.

O Pl

250 Fl.

c Mk. Mlk. LSt. | Fr. F. V1. Thlr. | Thlr. |

100 FI.

1 SRbI.|

N NRNIRNNG

18wärtige Börsen. 13. Jan. Niederl. wirkl. Sch. 525. 5% do.

3% do. 24:. Pass. —« Pol. —. UOesterr. 108+.

12. Jan. Zins). —. Neue Aul. 187.

5% Reute fin cour. 120. 30. 3% Rente fin cour. 19, 39, eapl. au compt Ae H. D% Span. Reute 24%, Pass. 4. 5% Met, L104. 4% 10L 3% 77. 21% G15. Anl. de 1834 14553. de 1839 1157.

1027. Zinsl. —.

Ausg. —.

C

Das Glas Wasser.

Ja Schauspielhause : Z (Dlle. Löwe :

nach Scribe, von A. Cosmar. Jan. Jm Schauspielhause: Camoens. Hierauf:

Nachtwandlerin.

*an, Im Opernhause: | Amine, ais

Königl. Hof-Theater : Der Geburtstag.

ause: 1) La marguise de Senneterre, 0u: Une D) La réprise de: Les premières amours,

(Ztalienische Opern-Vorsteilung.) +Taria, (Marie, oder: Die Tochter Musica del Maestro

4

Mile el Reggimento. j a bhuffa in 2 Atti

DLS

Do

Vorstellung der Pantomimisten, Herren Luzifer und der Küper. Komische Pantomime Canova?s Atelier, oder: Klassische Statuengrup

1 Piedestal. Hierzu: Jutermezzo's, Dem folgt :

Pierot’s Lusftreise.

. Januar, Abends 7 Uhr, im Konzertsaale auses : Großes Vo!al- und Jnstrumental-Konzert, Mitwirkung der Herren F. Lißt

o Deo

rsonale der Königl. Schauspiele. Es werden 1 Ouvertüren von Beethoven und Dlle,

Q alvor 1115 DLPCi Uag

von Rubini, Konzertstück von C. M. von en von De. Franz Lißt, Terzett aus dem „Barbier Tuczek und den Herren Rubin

dem „Schwur“ (von Mercadante), aus Cos1 fan tutte, Billets zu niumerirten

und zu den übrigen Pläßen à 1 Rthlr. sind beim

Berlin, den 16. Januar 1843,

Weizen 2 Rihlr. 1 Sgr. 11 Pf., auch 1 Rthlr,

45 Sgr. z große Gerste 41 Ril (- Riblr. 7 Sar. 6 Ps; Haser 1 Nihlr. 9

:+ Erbsen 1 Rthlr, 25 Sgr., auch 1 Rthlr. 417

3 Rthlr. 10 Sgr.

2 N S Cr 9 D Roggen 1 Rthlr, 18 Sgr. 3 Pf. z Erv

lr, auch ) eizen (weißer) l 27 Sgr. 6 P]s+3

Rthlr, 21 Sgr. 3 Pf. ; Januar 1843. E

Centner

rtlier Nedacteux Dr. J. W. Zinkeisen.

Ober - Hofbuchdruerci.

die Preußischen Staateu.

Literarische Anzeigen.

So ebeu erschienen in unsecrem Verlage nach-

stehende : | / Neueste Tänze für Pianoforte von Gung?’l, Ehestands - Freuden - Galopp Fest-Polonaise 9 Sgr. Martin, Lieder-VValzer 10 Sar. Trioll, Fanny-Galopp Ta Sgr. Die in simmitlichen Konzerten mit s0 viclem Be1- fall ausgesührt worden, Jägerstralse No. 42, Ecke der Ob-rwallstrafse.

M 1 S ae A ie {4 Sgr.

Ed. Bote & G. Bock.

Höchst interessante Schrift für Freunde und : Feinde des kalten Wassers!

Bei W, Einhorn in Leipzig ist so eben erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen, in Berlin durch die Enslinsche Buchhandlung, Breite Straße

Nr. 23:

Grafenberg. Gründliche Schilderung der Bildung und der Kenntnisse des berühmten Wasser-Arz- tes Vincenz Prießniß und des Treibens der

Gräfenberger Kurgäste i nebst einem Anhange über die Shrothshe Semmelkur zu Lindewiese. Eine zeitgemäße, belehrende Schrift für alle Freunde, so wie auch für alle Feinde des kalten Wassers,

_ Aerzte und Nichtärzte.

Nach glaubwürdigen Angaben und eigener Erfahrung verfaßt von E. Grafensel d. Geheftet 410 Sgr, = 30 Kr, C, M, = 36 Kr, Rhein,

Preis: 2 Kthlr. für { Iahr. 4 Rthlr. - §5 Iahr. 8 Kx: = 1 Jar. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung.

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitun

Alle ÞPost - Austalten des In-

und Auslandes nchmeu Bestel-

lung an, für Serlin die Expeditiou der Staats - Zeitung:

Friedrichsstrasse Ur. 72.

Ft

Amtliche Nachrichten.

Nußland und Polen. St. Petersburg. Universität Dorpat. (Gedächtnißfeier. Eide der Staatsdiener mosaishen Glaubens. Frankreich. Paris. Das Journal des Débats über die Zuk- ferfrage. Vermischtes. Briefe aus Paris. (Die ministerielle Majorität und die Frage über das Durchsuhungs-Recht. Die Oppo- sition gegen das Zuckergeseß. Die Spanische Differenz und der Eng- _lisch- Spanische Handels-Vertrag.) E

Großbritanien und Jrlaud. London. Amtliche Anzeige der Meixkanischen Blokade von Yukatan. Wiederanknüpfung der Unter- handlungen mit Frankreich über einen Handels-Vertrag. Eindruck der Französischen Thronrede, Spanische Blokirung von Port-au-Prince. Schreiben aus London. (Die neue Foreign and Colonial Neviewz Kanada und Nord-Amerika.) i

Niederlande. Amsterdam. Bevölkerungs-Statistik von 1842,

Deutsche Bundesstaaten. Tübingen. Universität. Dispuba- torien.

HBesterreich. von Wien.

Schweiz. Luzern. Konflikt mit Aargau.

Spantieu. Madrid. Briefe aus Madrid. (Die Auflösung der Cortes; die Krankheit des Regenten.) und Paris. (Schtierigkei- ten bei Eintreibung der Contribution von Barcelonaz der Belagerungs- Zustand z Zurbano zu Figueras.) : 5

Moldau und Wallachei. Von der Türkischen Gränze, Bibesco zum Hospodar der Wallachei gewählt, : :

Türkei. Konstantinopel, Ankunft des Baron Lieven.

Negypten. Alexandrien. Mehmed Ali will einen

graben lassen. Der Belgische General-Konsul.

Syvrieun, Näheres über die Niederlage der Drusen durch Neschid und Omer Pascha. / /

Vereinigte Staaten von Nord - Amerika, Zahlungen. Schiffsmeuterei, taner.

Juland. Elberfeld. Assisen.

Wissenschaft, Kunst und Literatur. Berlin. Chirurgische Operation. Paris. Die Versteigerung von Aguagdo's Gallerie nud (Greuze's Handzeichnungen.

Wien. Geschenk des Fürsten Milosh an die Armen

neuen Kanal

di Defizit. Bank- Sieg der Mexifaner über die Yuka-

Amliliche Uachrichten.

Krouif des Tages.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Den Professor der Theologie an der hiesigen Universität, Ober- Konsistorial- Rath De. Tw esten, zum Mitgliede des Konsistoriums hierjelbjt zu ernennen.

_ Angekommen: Der Königl. Sardinische außerordentliche Ge- sandte und bevollmächtigte Minister am Kaiserl. Russischen Hofe, Graf Roffi, von Dresden.

Zeitungs -Uachrichten.

AuslauD.

Russland und Polen.

St. Petersburg, 12. Jan, Die hiesigen Blätter berichten: Se. Majestät der Kaiser haben dem ordentlichen Professor der Uni- versität Dorpat, Staatsrath Pr. Göbel, so wie dem Schulen - Di= rektor im Gouvernement Dorpat, Dr. Haffner, zum Beweise der Zufriedenheit mit ihrem ausgezeichnet eifrigen Dienst, Brillantringe verliehen. Professor Dr. Neue is als Rektor der Universität Dorpat auf vier Jahre ernannt und bestätigt worden.

Durch Ukas vom 26. Oktober (7. November) haben Se. Ma- jestät der Kaiser einen Beschluß des Reichs - Rathes sanctionirt, wo- durch für die in den Staatsdienst eintretenden mosaischen Glaubens- genossen eine neue Eidesformel eingeführt wird.

Am 6. Januar, als am Russischen Weihnachtsfeste, fand zum Gedächtnisse der Befreiung von der Französischen Invasion im Jahre 1812 eine große Parade in den Sälen des Winterpalastes und in der Portrait-Gallerie der Generale statt, welche an den Kämpfen von 1812 bis 1814 Theil genommen, j

———_— - Lar 2:19,

Paris, 13. Jan. Die Vermuthung, daß das Ministerium den Zuker- Geseß - Entwurf nur pro lorma vorgelegt habe und im Grunde geneigt sey, eine andere Lösung der Frage herbeizuführen, gewinnt an Wahrscheinlichkeit durch nachstehende, in dem heutigen Blatte des Journal des Débats enthaltene Aeußerungen: „Wir sind fest entschlossen, das Zucker-Geseß zu bekämpfen. Wir tadeln die Regierung nicht, daß sie dasselbe vorgelegt hat; im Gegentheil, es is uns lieber, daß die Frage wegen Unterdrückung des inländischen Zuckers ein- für allemal entschieden werde, als daß beständig eine Todesdrohung über einer Judustrie {hwebt, welche, um si zu ent- wickeln, gleich allen anderen Jndustrieen, der Sicherheit und des Vertrauens bedarf. Das Ministerium hat seine Schuldigkeit gethan, wir werden die unsrige thun, Man wirduns indeß einige Worte über die Stellung erlauben, die wir in dieser Frage eingenommen haben. Es kann feine uneigen- nübigere und unabhängigere geben. Wir sind niht das Organ ir- gend eines aussließlihen Jnteresses; wir wissen sehr gut, daß wir durch Bekämpfung des ministeriellen Entwurfes den Kolonicen und e O qa L p mißfallen werden. wird unser Verlangen, daß man dur eine weise Progression n einer Gleichstellung der Zölle auf beide Büecdlhuintiea (instteden solle, den t der Runkelrüben-Zuker=Fabrikanten haben. Die Un- zufriedenheit beider Parteien zu erregen, is allerdings ein großer Uebelstand; aber es würde in unseren Augen ein uoch weit größerer

erlin, Donnerstag den [Yte

seyn, wenu wir das allgemeine Juteresse irgend einem Privat-Jnter- esse aufopfern wollten. Man frage uns daher nicht, für wen wir stimmen, ob für die Kolonisten, oder für die Runkelrüben - Zucker= Gabrikanten? Wir gehören weder den Einen, noch den Anderen an. Wir {lagen die einzige Lösung vor, die wir für gerecht und vernünf- tig halten: die Gleichheit der Zölle. Wenn unsere Meinung auch kein auderes Verdienst hätte, so hat sie doch wenigstens das, daß sie uns von Niemanden vorgeschrieben is, sondern uns eigenthümlih an gehört. Man weiß übrigens, daß wir uns schon lange zu derselben bekannten. Sobald von der Unterdrückung des Runkelrüben - Zuckers die Nede war, haben wir uns derselben als einer barbarishen Maß regel widerseßt, Beständig haben wir den Kolonieen zugerufen, daß sie sich über ihr eigenes Juteresse täushten, indem sie eine Maßregel verlangten, die den inländischen Zucker nur vernichten würde, um ün- sere Märkte der für sie weit furhtbareren Konkurrenz der fremden Zucker zu eröffnen. Wir haben bestäudig gesagt, daß der Augenblick nahe sey, wo der Runkelrüben-Zucker die Gleichheit der Zölle ertra- gen könne, und daß auf diese Weise das Problem sich von selbst l& sen würde. Wir sind übrigens auch in politischer Hinsicht ganz un- befangen über diese Fragez denn die ökonomischen Fragen sind, Dank dem Himmel! noch nicht auf das Gebiet der Parteien gezo- gen, Das Ministerium wird deu vorgelegten Geseß - Entwurf mit Energie unterstüßen; es wird wohl daran tbun, da es das Geseb für gut hält. Wir unsererseits werden dasselbe aus allen Kräften angreifen, weil es, unseres Erachtens, im Widerspruche mit alleu Prinzipien der Natioual-Oekonomie steht. Vielleicht werden es uns eines Tages die beiden Juteressen, deren Mißvergnügen zu erregen wir gegenwärtig gezwungen stnd, auf gleiche Weise Dauk wissen, daß wir uns ihren ausschließlichen Forderungen widerseßt haben. Die Kolonieen werden uicht zu Grunde gerichtet werden, und der inlän- dische Zucker wird neben dem Zucker der Autillen gedeihen, wenn er auch die gleiche Abgabe bezahlt. Man muß es nur abwarten z den Knoten zerhauen, heißt nicht, ihn lösen.“ j

Im Courrier français lies man: „Die Minister versam- melten sich vorgestern bei dem Conseils-Präsidenten, und es hieß im Konferenz-Saale der Deputirten-Kammer, daß sie sih über das Re- sultat der Erörterung berietheu, welhe vor Ernennung der Adreß-=

Kommission in den Büreaus stattgefunden hatte. Die Majorität des Kabinets soll geneigt seyn, in die Adresse eine Phrase aufzunehmen, welche den Wunsch ausdrückt, daß Unterhandlungen zur Revision der Verträge von 1831 und 1833 eröffnet würden. Herr Guizot, heißt es, theile diese Ansicht nicht, sondern bestehe darauf, daß jene Ver= träge unangetastet erhalten wiirden.““

_ Die Adreß-Kommission der Deputirten-Kammer versammelte sich gestern bei dem Präsidenten und beschloß in dieser ersten Versamm- lung, daß sie vor Prüfung der einzelnen Paragraphen der Thron- Rede die Aufschlüsse und Erklärungen der Minister entgegennehmen wolle. Herr Guizot hat sih hon heute in den Schooß der Kom- mission begeben und mehrere Stunden lang über die Verträge von 1831 und 1833 gesprochen. E E Die Presse behauptet, daß die große Majorität, welche die konservative Partei in der Adreß = Kommission erlangt habe, zugleich eine Majorität gegen das Durchsuchungs-Recht sey. Die Erörterung, welche der Ernennung der Kommissarien vorangegangen wäre, habe dies zur Genüge dargethan, und wenn das Ministerium am Ruder bleiben wolle, so müsse es sih dieser Ansicht anschließen.

___ Der Graf Roy ist nicht zum Berichterstatter, sondern zum Prä= sidenten der Adreß = Kommission der Pairs- Kammer ernannt worden. Der Herzog von Broglie hat den Auftrag erhalten, die Adresse zu entwerfen. : L 5

Der Constitutionnel berichtigt die von dem Univers gege- bene Nachricht über die Antwort der Spanischen Regierung auf die Reclamationen des Französischen Kabinets dahin, daß der Spanische

Geschäftsträger jene Antwort dem Herrn Guizot mündlich mitgetheilt habe, worauf der Minister verlangt hätte, daß ihm über diesen Ge- genstand eine \chriftlihe Note überreiht werde. Herr Hernandez, so= wohl seiner eigenen Eingebung, als dem Rathe des Lord Cowley fol- gend, habe sich dieser \chriftlihen Mittheilung enthalten, weil sie ge- eignet gewesen wäre, die Uneinigkeit zwischen den beiden Regierungen noch zu vermehren. Die von dem Französischen Kabinet verlangte Genugthuung sey übrigens in der in Rede steheuden Verbal - Note nicht geradezu verweigert worden, sondern man habe sie nur zu um- gehen gesucht.

Ein Schreiben aus Tunis vom Msten d. meldet, daß der Bey ein Geseß erlassen habe, wonach die Sklavenkinder, welche von jetzt an in der Regentschaft geboren würden, frei seyn sollen.

„x Paris, 13. Jan. Die Majorität, die das Ministerium in der Adreß-Kommission und bei Ernennung der Präsidenten und Se-= cretaire der Büreaus erhalten hat, ist ein ziemlich sicheres Zeichen von dem Geiste, in welchem die Kammer ihre Berathungen und Er= örterungen führen wird. Das Ministerium hat bis jeßt die Majori= tät, und die Niederlage, welche Herr Vivien gestern bei der Wahl des Vice-Präsidenten der Kammer erlitt, beweist, daß die Opposition und Herr Thiers nicht vollkommen einig sind. Es giebt zuleßt nur eine Frage, die unheilvoll für das Ministerium werden könnte, nämlich die Frage über das Durchsuhungs-Reht. Jn Bezug auf diesen Punkt herrsht eine Art von Cinstimmigkeit in den Büreaus, und die ‘Kammer scheint wenig geneigt, ein Arrangement irgend einer Art in

¿Betreff dieses Gegenstandes anzunehmen, Diese Frage wird ohne Zweifel in der Adresse erwähnt werden. Die Kammer wird darin Zerklären, daß das Durchsuchungs-Recht ihr ungeeignet scheine, um künstig- thin den Sklavenhandel zu verhindern, daß es überdies mit ernstlichen Gefahren verknüpft sey, und daß die Regierung neue Unterhand= Hungen anknüpfen solle, um an die Stelle des Durchsuchungs -Traktats

“einen anderen auf die Grundlage der Ashburtonschen Convention ab- pen Traktat zu seben. d F Kommission, wird Alles aufbieten, um die Aufn ines tun diese Eben so ad 1 ssion, auf / ifnahme eines in diesem

Herr Dupin, Mitglied der Adreß-

Sinne abgefaßten Paragraphen durchzuseßen. Herr Guizot begreift sehr wohl, daß er auf die Ratifizirung des Traktats von 1841 wird verzichten müssen z aber er will nihts hören von einer sofort oder später anzuknüpfenden Unterhandlung zur Aufhebung der Verträge von 1831 und 1833, Diese Verträge dürfen, nah seiner Ansicht, nur dann

aufgehoben werden, wenn der Zweck, für den sie abgeschlossen wurden,

Januar

| | |

| | | î | l | |

| fompakter

1843.

| erreicht, d. h. wenn der Sflaven-Handel in der ganzen Welt gänzlich | abgeshaff worden ist. j A Dies ist der Punkt, über den das Kabinet und die Kammer nicht | einig sud. Die Majorität der Kammer verlangt keineêweges, daß | die Verträge der Englischen Regierung sofort aufgekündigt werden | sollen und die Aufhebung derselben ohne alle Förmlichkeiten vor sich | gehe. Die Majorität hat verlangt, daß die Unterhandlungen zur | eudlichen Abschaffung des Durhsuchungs - Rechtes noch heut eröffnet | würden, und sie will, daß die Regierung dur ihre Bemühungen und ihr Benehmen die Zustimmung Englands auf dem Wege der | Unterhandlung zn erlangen suhe. Die Angelegenheiten Syauiens, | des Orients und die projektirten Handels - Verträge werden ebenfalls in der Adresse zur Sprache fommen. Aber die Bortheile, welche die Opposition aus diesen verschiedenen ¿Fragen zu ziehen ‘hofft, sind noch weit problematischer als die, welhe sie aus der Diskussion des Durch- suhungs-Rechts \{chöpfen könnte.

: = Paris, 13. Jan. Die der Unterdrückung der Rübenzudcker- Zndustrie feindselig gesinnten Deputirten geben sich alle erdenkliche Mühe, eine kräftige Opposition gegen den vom Ministerium der Kammer vorgelegten Gesez-Entwurf hervorzurufen. Die Deputirten aus den Departements der Somme, du Nord und einigen anderen Bezirken, wo der Anbau der Runkelrübe bedeutende Fortschritte gemacht hat und der Nübenzucker am meisten verbraucht wird, stehen bei die- sen Bestrebungen an der Spibe, und nicht mit Unrecht wird Herr Thiers als die) Seele derselben betrachtet. Das Beispiel, welches die Weinbauer des Südens dur Vereinigung ihrer Kräste zu Er= reihung eines gemeinschaftlichen Zieles gegeben haben, hat wegen des sichtlihen Erfolgs derselben natürlich zur Nachahmung aufge- ordert. Die hundert und zwanzig Deputirten aus den verschiedenen Reinbau treibenden Departements, welche die Vertretung der Interessen ex Weinbau -Judustrie sich zur besonderen Aufgabe gestellt und zu diesem Zwecke ein besonderes Comité gebildet haben, das nun mit stets frischer Thätigkeit sein Wirken fortseßt und dabei mit den Delegirten der sämmtlichen Hafenstädte, die bei der Lösung der Zucker- Frage \#o innig betheiligt sind, sich ins engste Benehmen geseßt ha- ben, werden bei der Debatte und Abstimmung über die Zucker-Frage in der Kammer ein großes Gewicht ausüben, und die Ueberzeugung hiervon is es eben, welhe die Gegner zu dem Versuche, unter sich gleichfalls eine solche Einigung aller Kräfte hervorzurufen und so mit Masse der Masse der Widersacher entgegenzutreten, bewo- gen hat. j E

Von Seiten der Vertheidiger des Rübenzuckers handelt es sich

| um Bildung einer Coalition gegen den Entwurf der Regierung.

Zwei oder drei von ihnen scheinen es übernommen zu haben, unter den noch s{wankenden Deputirten Stimmen zu werben. Bei ein- zelnen Deputirten aber fanden diese Bewerbungen eine s{lechte Auf- nahme. Jnzwischen lassen sich diese Herren dur solche mißglüdte Versuche nicht abschrecken, ihr Werk fortzuseben. ‘Für jedes Büreau der Kammer ist ein eigener Commissair voi ibnen bezeihnet, der hauptsächlich auf die Meinung seiner Kollegen desselben Büreaus ein= zuwirken hat, und alle gleichgesinnten sind verbunden, ihn dabei aufs kräftigste zu unterstüßen, um der Opposition gegen den Gesetz - Ent- wurf immer größere Stärke zu geben. 2 ;

Jn der Presse sind es vorzüglich der Constitutionnel und jeßt, nach dessen osener Crklärung, auch das Journal des Dé-=- bats, die si für den Rübenzucker in den Kampf werfen, Die Haupt- hoffnuung der Vertheidiger der Kolonial=Juteressen aber beruht darauf, daß ihre Gegner in der Kammer fast durchaus der systematischen Opposition angehören, was allein hon eine Bürgschaft ist, daf sie ih in einer Minorität befinden, die selbst durch den Beitritt einiger wenigen, selbst bei der Rübenzucker-Fabrication betheiligten Konserva- tiven noch nicht im Stande ist, die Entscheidung zu ihren Gunsten zu lenken. Bei Manchen, die sich den Anschein eifriger Vertheidiger der Rübenzucker-Fabrication zu geben suchen, liegen auch andere Motive im Hintergrunde, und wir glauben nicht zu irren, daß Herr Thiers, abgesehen von den besonderen Verhältnissen seines Schwiegervaters, des General =- Einnehmers Herrn Dosne zu Lille, der bei Fortbestand der Rübenzucker-Fabriken auch ferner große Vortheile genießen würde vorzugsweise vielleicht von dem Gedanken geleitet ist, diese Gelegen- heit zu benußen, um gegen das Ministerium Soult - Guizot emen Schlag auszuführen.

Am 7ten hielten die Zucker-Fabrikanten der Arrondissements von Valenciennes und Avesnes ihre jährliche General - Versammlung, bei welcher auh eine Erklärung des Herrn Blanquet, der bekanntli einer der bedeutendsten Besißer von Rübenzuder-Fabriken im Departement du Nord i}, zur Vorlage kam, worin er sich gegen die ihm wegen seiner Meinungen über die Zuckerfrage gemachten Vorwürfe verthei- digt und nachweist, daß er im Grunde nichts Anderes wolle, als die Zuer-Fabrikanten von Valenciennes auch. Die General-Versamm- lung erklärte fich hiermit einverstanden, und demzufolge unterzeichnete sofort Herr Blanquet die Petition der Rübenzucker - Fabrikanten von Valenciennes und Avesnes. Aber eben diese Petition muß am mei=- sten die Kammer aufklären, wie die vom Journal des Débats namentli) in Schuß genommene Gleichstellung der Auflage auf den Rüben=- und den Kolonialzucker durchaus niht in dem Wunsche der ersteren selbst liegt, und daß ihnen mit derselben keineswe- ges gedient wäre. Denn niht die Gleichstellung mit dem Rohrzucker, sondern Aufrechthaltung des jeßigen Zustandes, ihrer Be- vorzugung vor der rivalisirenden Judustrie durch Erhaltung der niedri- geren Besteuerung zu ihren Gunsten, in feinem Falle eine {werere Belastung als die gegenwärtige, verlangen sie. Bei solch offener Darlegung des Standes der Dinge, bleiben also der Kammer nur zwei Wege zur Lösung der Frage: entweder se entspriht dem Ver- langen der Rübenzuer - Fabrikanten und läßt den Status quo fort- bestehen; oder sie spricht in Uebereinstimmung mit dem Vorschlage des Ministeriums die Unterdrückung des Rübenzuckers ausz eine andere Alternative is} nicht denkbar, da die Gleichstellung der beiden rivalisi- renden Judustrieen von den Betheiligten selbst zurückgewiesen wird und das Unnüße derselben auh in der Auseinauderseßung der Mo- tive zu dem vorgelegten Geseß-Entwurfe vom Handels-Minister aufs überzeugendste dargethan worden ist. E