1843 / 19 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

int si ätigen, daß in 13. Jan. Es scheint sich zu bestätigen, den Res t ittdoliungen der p vorg Lci as , _—Æ raangen sind, mit deren „5nyate Las Bt Kabinet der Tuilerieen ergangen! t heilungen sollen Herrn Guizot

T: cui t, Diese aao ziemli unzufrieden ist iindlich gemacht seyn, und der Französische durh Herrn Hernandez ml E E L ex Zedyt

R n Svanischeu Geschäftsträger um deren schriftlihe Minister soll den Spani}@€! á , a E Abfass1 ersuht haben, um sie dem Kabinets - Rathe in bestimmter

fassung rio und weiteren Beschlußnahme vorlegen zu Form zur Prüfung und Welt, T E E E L m E D, Differenz Spaniens und Frankreihs über die fönnen. Die Differenz dis ES dur die Ereiguisse von Barcelona herbeigeführten ragen ist so groß daß ihre Ausgleichung sehr {wer seyn wird. Frankrei verlangt eine positive Genugthuung für Herrn Les- seps, und Spanien, weit entfernt, dieselbe gewähren zu wollen, mat Anspruch auf die Abberufung des Französischen Konsuls _aus edie M Si ide alt ias Konfliktes widersprehender For-

derungen läßt sich mckcht absehen. O ea S

Laut der Englischen Blätter gehen die seit längerer Zeit einge-=

leiteten Negociationen zwischen England und Spanien nicht auf einen Handelsvertrag, sondern auf eine gegenseitige Modification der Zoll- Tarife hinaus, so daß England also von jenen Unterhandlungen kei- nen Vortheil erwartet, den es nicht mit allen übrigen Völkern thei= len würde. Da aber der Hauptgegenstand der von England aus betriebenen Tarif- Veränderungen natürlich das Verbot der Baum- wollenwaaren is, an dessen Stelle ein Schußzoll geseßt werden soll, so dürfte jene Unterscheidung wenig dazu beitragen, die Catalonische Industrie mit jenen Negociationen zu versöhnen. Man sollte fast geneigt seyn, zu glauben, daß die Catalonischen Kattun-Fabrikanten sich selbst unrecht ea F Nes gr L A tig a von 209—« Qt. mt hinreichend Jey, um 1hre {Fndujtrie in den Stand zu seben, die Englische Konkurrenz zu ertragen. Noch son derbarer aber klingt es, wenn die Französischen Stimmen im Chore gegen die Aufhebung des Spanischen Einfuhr - Verbots der Baun- wollenwaaren, wie gegen einen Verrath gegen die Spanische Nation, protestiren, und wenn sie die auf diesen Zweck hinausgehenden Bestre= bungen Englands mit allen Worten und Redensarten zu brandmarken suchen, welche gegen die unrechtmäßigsten Staatszwecke und die ge: hässigsten Usurpationen angewendet werden können,

———————— Grossbritanien und Irland.

London, 13. Jan. Die Hof-Zeitung enthält die amt- liche Anzeige von der Mexikanischen Blokade von Campeche und Sisal und der ganzen von den Jusurgenten beseßten Küstenstrecke von Yu- fatan. Laguna i} ausgenommen.

Man erwartet, daß in acht bis zehn Tagen das Projekt eines Handels - Traktats zwischen England und Frankreich würde veröffent liht werden, welcher angebli dem Französischen Kabinet vorgelegt worden. Er soll die Einfuhr-=Zölle auf Wein, Branntwein und Sei denzeuge bedeutend reduziren, wogegen England ähnliche Reductionen der Zölle auf scine Manufakturwaaren von Frankreich verlangt. Der Globe meldet, daß schon seit einiger Zeit die Unterhandlungen zwischen England und Frankreich über einen Handels-Vertrag wieder angeknüpft worden, mit deren Führung Englischerseits wieder Herr Henry Bulwer, erster Secretair der Britischen Gesandtschaft in Paris, beauftragt sey. „Wir hegen jedoch“, sebt das ge- nannte Blatt hinzu, „keine sanguinishe Hoffnungen hinsichtlich des Erfolges, denn in Frankreich gehört noh etwas mehr dazu, als der gute Wille der Regierung, um Dinge dieser Art zu einem glücklichen Ausgang zu bringen. Eine zahlreih? und mächtige Partei in der Deputirten-Kammer ist jeder freieren und großartigeren Handels- Politik feindselig ; und selbst angenommen, das jeßige Ministerium in Franîtreih besäße in der Kammer hinreichenden Einfluß, um die An- nahme eines Handels-Vertrages zu sichern, so darf man doch nicht vergessen, wie nahe die Möglichteit eines Ministerwechsels in Frauk- reich liegt. Und wiewohl die Unterhandlungen beträchtlichen Fort- schritt gemacht haben, so ist doch noch sehr viel zu thun.“

Die Thron-Rede des Königs von Frankreich hat im Allgemeinen cinen sehr günstigen Eindruck in England gemacht, die ministeriellen Organe beloben sie noch mehr als die Whigblätter, sie sind erfreut, in der Thron-Rede den Beweis von der Festigkeit des Ministeriums, das Frankreich und Europa Frieden und Ruhe erhalten, zu finden.

Aus St. Thomas wird berichtet, daß eine Spanische Escadre Port-au-Prince blokire. e Die Nachrichten aus Kanada melden, daß Sir Charles Bagot in der Besserung sey, indeß bald nah England zurückkehren werde.

Die Marine in Judien soll um 9 Kriegsdampfschiffe vermehrt werdenz gegenwärtig zählt fie deren 20, worunter 2 große Dampf- Fregatten sind.

L London, 13, Jan. Die neue Vierteljahrös\crift, deren ich in meinem leßten Briefe erwähnte, entspricht zwar dem Titel Foreign and Colonial Review nur so weit, als sie fremde Länder vorzüglich zu ihrem Gegenstande macht; verdient aber den Titel Review nicht mehr, als unsere übrigen Zeitschriften, welche denselben führen. Denn auch diese kritisiren zuweilen ein Buch, mit dessen Namen sie einen Aufsaß überschreibenz meistentheils aber ist der Name des Buches ein bloßer Vorwand zu einer Abhandlung über einen ähnlichen Gegen- stand, und dann fast immer zum Vortheil irgend einer beliebten Theorie oder politischen Partei. So findet sich denn hier eine gediegene Kritif über Schiller's lyrische Gedichte mit vortrefflichen Ueberseßungen, und ein paar kurze unbedeutende Anzeigen von einigen Amerikanischen Werken, „Jean Pauls Leben und Ties gesammelte Novellen nebst einem höchst einseitigen Brief über die Deutsche Literatur von einem Deutschen Korrespondenten. Sonst haben wir Abhandlungen über Savanarola und seine Zeit ; über das Alt-Deutsche Kirchenlied bis zur Zeit der Reformation; über Romagnosi's Werke; über die Türkei China und Spanien; und den schon erwähnten über den Tarif. :

Die Tendenz des Ganzen soll zwar konservatig seyn, d. h., nah

der offenbaren Neigung der Redaction, Toryistisch, nämlich cin Fest- halten an allem Bestehenden, und daher auch anti-puseyitisch. Aber wie denn heutzutage in dieseu Dingen wenig feststeht und Prinzipien und Menschen sich nah den Umständen zu richten pflegenz {so nahm die Redaction jenen für die Handels-Freiheit durchgreifenden Artikel über den Tarif darin auf, und der Verfasser Gladstone läßt sihs gefallen, damit in dieser Zeitschrift aufzutreten, weil das Quar- terly Review dermalen noch unter dem Einflusse derjenigen To= ries steht, welche auch in Handeslsachen keine Veränderung zulassen möchten. Auch wird in dem Aufsatze über die neuesten Reisen in der Türkei der Graf Londonderry, troß seines Toryismus, hart mit= genommen, fwie denn überhaupt dieser Edelmann das Unglück hat, von den Zeitschriften seiner Partei immer am ärgsten mißhandelt zu werden. Eine Zeitschrifth, welche sich aus\chließlich der auswärti=- en Literatur widmete und es sich angelegen seyn lasse, die

ngländer mit deren neuesten Erscheinungen von Werth bekannt zu-

machen, dann bei jeder Anzeige auf die P Werke desselben Schriftstellers oder anderer in dasselbe Fah einschlagende hinwiese, fehlt uns immer uoch. Besonders müßte cine solhe jedes Werk nach den geistigen und sittlihen Verhältnissen der Nation, bei welcher es erschienen, so wie den- bei derselben herrschenden ästhetischen Ansichten,

74 beurtheilen. Aber zu einer solhen Geistesfreiheit kann sich der int praktischen Leben zu sehr befangene Engländer nicht erheben. Könnte es auch der Kritiker, so würde es der Leser als Judifferentismus verdammen,

Alles muß hier auf den Probirstein des Nubens gebracht wer- den, und die Frage darf nicht seyn: Sind solche Gesinnungen, solche Ansichten, solhe Darstellungsformen wahr und gut, oder sind sie es auch nur in Beziehung auf die Umgebungen des Verfassers? Son- dern es heißt nur immer: Was läßt sich hier unter uns damit machen? Welche von unseren Justituten, Geseßen, Sitten, Meinungen können sie unterstüßen oder untergraben? Besonders werden diese Fragen in Bezug auf Kirche und Glauben gethan, und so Alles nur bezie- hungsweise und, je nah der Partei, welcher die Zeitschrift angehört, ge= priesen oder verdammt, Dennoch dienen diese For eign Reviews doch immer dazu, oft gegen den Willen des Kritikers neue Jdeen und An- fichten zu verbreiten. So wird denn besonders der Deutschen Jdea- lität, im Gegensaß mit dem Englischen einseitigen Kleben am histo= rischen Buchstaben, immer mehr Eiugang verschafft und daraus die kräftigsten Waffen gegen den Puscyismus geschmiedet. Auch i} es die Deutsche Literatur, welche die Reviews und Magazines immer noch von allen auswärtigen Literaturen am meisten in Anspruch nimmt.

Eine sehr geachtete* New - Yorker Zeitung versichert, daß dic Britische Regierung in ‘Kanàda nichts mehr von Amerikanischen Frei= heitshelden zu fürchten habe; aber die Gränz=-Provinzen {wärmten mit ehemaligen Britifchen Unterthanen, deren unablässigesStreben dahin ginge, beide Nationenin Krieg zu verwickeln, und in dessen Schuß eine Revolution in den Britischen Provinzen“ zu bewirken. Unter Anderem sollten sie sich vershworen haben, -den Mac Leod zur Zeit, wo er in New= York verhaftet war, zu ermordén; und núr die Wachsamkeit der dortigen Behörden, die ihr Komplott entdeckt, habe ein Verbrechen verhindert, welches nothwendig hätte zum Krieg führen müssen. Wenn dem so ist, #0 war es vermuthlich die Kenntniß davon, und die Erwartung, diesen Elenden die Materialien zu entziehen, mit welchen sie in Ka-= nada zu wirken gedachten, welhe Sir Ch. Bagot zu dem merkwür= digen Schritt verleitet hat, die ganze Leitung der Verwaltung der Partei der Rebellion zu übertragen (?). Da es einmal Unzufriedene geben mußte, so hielt er es wohl fürs sicherste, daß uur diejenigen unzufrieden seyen, welche mit den benachbarten Republikanern keinen Berührungspunkt hatten oder je erhalten konnten. Die Sache wird natürlich vor das Parlament kommen und vielfältig besprochen werden, Es wird sih dann zeigen, was die Regierung eigentlich damit erzwek- fen wollte. Vielleicht hielt sie auch eine Verschmelzung der Franzo sen mit den Briten um so eher für möglich, wenn jene aufhörten, ver= einzelt zu seyn, und mit einem Theil von diesen zu einer Partei verbunden, nah einem gemeinschaftlichen Zwecke, dem Wohl der Provinzen strebten.

Es scheint, daß gar manche Amerikanische Abgeordnete, im Konu= gresse sowohl als im Senate, weit entfernt, sich mit dem Ashburton= \chen Vertrag befriedigt zu zeigen, denselben heftig bestreiten werden. Selbst die so äußerst billige Verpflichtung der Amerikaner, daß sie, ihren eigenen Geseßen gemäß, selbst an der Unterdrückung des Skla= venhandels mitarbeiten sollten, scheint diesen Herren eine zu große Nachgiebigkeit. Auch wird der Streit über die Gränze nah dem Stillen Meere zu mehr und mehr hervorgehoben, und selbs die Re= gierung verlangt, daß man ihr gestatte, in Bezug auf denselben, mehr Kriegs\schisse in jenes Meer \chicken zu dürfen. Es ift ein Glück, daß es den kriegslustigen Leuten an Geld und Kredit fehlt.

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Uteoecran de

Amsterdanit, 16. Jan. Ju der hiesigen Stadt wurden im Laufe des vorigen Zähres 1723 Paare getraut und 17 Ehen durch richterliches Erkenntniß getrênnt. "Die Anzahl der Geburten belief sich auf 7681, worunter 779 Uneheliche, und die der Todesfälle auf 7708, worunter 487 Todtgeborene, 248 Personen, die ein Alter von 81 bis 90 Jahren und 41 die ein Alter von 91 bis 100 Jahren erreichten.

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Deutsche Bundesstaaten.

Tübiugen, 10. Jan. (A. Z.) Unsere Hochschule hat, in= dem sie durch Königliche Munificenz und die Verwilligungen des leh ten Landtages an ihrer zeitherigen Dotation um 18,000 Fl. jährlich aufgebessert is und nachdem die bisherige Normalzahl der ordentlichen Lehrstühle bedeutend sich erhöht hat, im Verfluß eines Jahres einen ganz ungewöhnlich starken Zuwachs an ordentlichen Lehrern erhalten. Während nur drei Lehrer aus dem akademishen Senate schie= den, einer durch Tod (Dr. Kern)z einer durch Pensionirung (von Poppe); einer durch Beförderung (von Sigwart), hat der Senat folgenden Zuwachs erhalten: a) in der evange- lisch - theologischen Fakultät zwei Lehrer durch die Ernennung des Professors Bek von Basel und des außerordentlihen Pro-= fessors Landerer zum Ordinarius. b) Die katholisch-theologische Fa- kultät, welche“ sih vor ganz kurzer Zeit vervollständigt hat, erlitt im leßten Jahre keine Veränderung. c) Eben so veränderte sih nichts am Personalstande der ordentlichen Professoren der juridischen Fa-= fultät. d) Die medizinische Fakultät verstärkte sich durch die Be- förderung des außerordentlichen Professors Herrmann und die Er= nennung des Per. Bruns gus Braunschweig um zwei Mit-= glieder im Senate, Ein “driktes “neues Mitglied für Anato= mie und Physiologie wird eben gesucht. e) Die philosophische Fakul= tät erhielt die ordentlihen Proféssoren Fichte und Quenstädt. f) Die staatswirth\chaftliche Fakultät vermehrte sich dur die Berufung des Professors Volz und die Beförderung der außerordentlichen Profes- soren Schüz, Fallati und Hoffmann. Der Personalbestand des aka= demischen Senats beläuft fd ‘daher einschließlih des der juridischen Fakultät beigezählten Kanzlers "äuf 38 Professoren, wovou auf die evangelish=theologische Fakultät!5, katholische 5, juridische 7, medizi= nische 8, philosophische 7, stäatswirkhschaftliche 6 kommen.

__ Einen weiteren Gegenstand, welcher des allgemeineren Juteresses würdig seyn dürfte, glauben wir nicht unerwähnt lassen zu sollen: es sind die von den ordentlichen Mitgliedern der staatswirthschaftlichen Fakultät durch Privat- Vereinbarung nun im dritten Semester neu eingerichteten wissenschaftlichen Disputatorien. Ju der Ueberzeugung nämli, wie sehr öffentliche wissenschaftliche Erörterungen geeignet seyen, die Studien und die tüchtige Ausbildung ihrer fakultätsan= gehörigen Studirenden fürs Leben zu fördern, wird alle vier Wo= chen in der Regel eine solhe öffentliche Disputation abgehal-= ten. Ein Studirender entwirft dazu unter der Anleitung eines der Lehrer die Thesen, welche zuvor durch Lithographie vervielfältigt, nun von ihm vertheidigt werden, Nur daun, wenn die Debatten \stocken oder eine dem Zwecke nicht entsprechende Richtung nehmen wollen, oder wesentliche Gesichtspunkte übergangen zu werden scei= nen, mischen sich auch die Lehrer in die Debatte. Einer der leßteren präsidirt abwechselnd. Vom Beginn an erfreuen sich diese Versuche der lebhaften und dankbaren Theilnahme der Studirenden,

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Wre rxeidg

Wien, 13. Jan. (Wiener Z.) Der in Wien anwesende vormalige Fürst von Serbien, Milosch Obrenovich, hat durch den Weg der Haus =, Hof= und Staats =- Kanzlei auch in diesem Jahre der Nieder-Oesterreichischen Landes = Regierung den Betrag von hun- dert Dukaten übergeben, damit derselbe zur Erleichterung des Schik- sals der mittellosen Bewohner der Haupt - und Residenzstadt in der gegenwärtigen rauhen Jahreszeit verwendet werde.

———_————— S ch W—0.4 3.

Luzern, 11. Jan. (A. Z.) Was die inneren Verhältnisse betrifst, so erregt dermalen die Stellung Luzerns und Aargau's die meiste Aufmerksamkeit. Der Regierungs -Rath von Luzern hat un term 9ten d. dem Stande Aargau förmlich notifizirt, daß er die Ue bergabe der dem Kloster Muri zustehenden Verwaltung in Sursce an den von Aargau neu erwählten Amtmann nicht vor sih gehen lasse. Ob nun Aargau die bereits angedrohten Gegenmaßregeln ergreifen werde, i} zu erwarten; in diesem Fall aber könnte es dann leicht möglich seyn, daß Luzern seine Stellung als Vorort benußen und die Badische Sperr = Frage als Gegenmittel gebrauchen würde. Der vorörtliche Staats-Rath soll sich mit den Badisch-Aargauschen Ver hältnissen ernstliher zu befassen gedenken, und bereits in seiner ersten Sißung sih vorläufig damit beschäftigt haben.

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Madrid, 5. Jan. Der Regent hat mehreren Regimentern Befehl ertheilt, sih nah der Hauptstadt zu begeben. Einige Per= sonen meinen, er hege ernstlihe Besorgnisse für die Zukunft ; Andere dagegen behaupten, er treffe Borsichts-Maßregeln, um ohne Gefahr den Handels - Vertrag mit England unterzeichnen und mit Strenge gegen die Presse verfahren zu können.

Man versichert hier, die Provinzial - Deputation von Saragossa habe jede Steuer verweigert, die nicht von der Deputirten-Kammer bewilligt worden sey.

© Madrid, 7. Jan. Die Cortes, die aus dem „glorreichen Pronunciamiento“’ vom September 1840 hervorgegangen sind, die Cortes, in welche kein Moderirter Zutritt fand, die Cortes, denen der General Espartero die alleinige Regentschaft und die kräftigste Unter= stüßung. bei der Unterdrückung des Aufstandes vom Oktober 1841 verdankte, die Cortes, welche der Königin Christine die Vormundschaft über ihre Töchter entrissen, um sie dem Herrn Arguëlles zu erthei= len, diese Cortes sind, ohne weitere Angabe eines Beweggrundes, dur höchste Verfügung des Regenten vom Zten aufgelöst worden, und erst nach Ablauf der vollen von der Constitution vorgeschriebenen Frist, am 3. April, sollen die neuen zusammentreten. Die Wahlen für 241 Deputirte und 48 neu eintretende Senatoren beginnen am 27, GEOTUOY.

Aus dieser wohl nicht ganz unerwarteten Verfügung zieht Jeder mann den Schluß, daß die Minister es, in Betracht des Ausganges, welchen die Ereignisse von Barcelona nahmen, nicht wagten, den so eben aufgelösten Cortes gegenüber zu treten. Hätten sich die Rebel- len vor dem bloßen Erscheinen des Regenten unterworfen, ohne die- fem die herbe Pflicht aufzulegen, die Geschüße des Monjuich gegen Schuldige und Unschuldige spielen zu lassen, \o konnte der Regent von neuer Glorie umgeben, in der National=-Vertretung erscheinen, und darthun, daß das ihm auferlegte Gebot, sich innerhalb des Krei ses der Gesebe zu halten, ein überflüssiges gewesen war. Jett aber, da er den Cortes neben der, wir wollen hoffen für immer unter- drückten Rebellion das traurige Bild einer bombardirten, außer dem Geseß erflärten, gebrandschaßten Stadt vorhalten muß, jeßt schien es allerdings rathsamer, wie man zu sagen pflegt, sich auf den Ausspruch des Volkes selbst zu berufen.

Die Auflösung war schon im Haupt-Quartier von Sarriá be= {lossen worden und sollte am Tage des Einzuges des Regenten in Madrid von diesem unterzeichnet werden. Allein kaum war der Her= zog de la Vitoria in seinem Palast angelangt, als ihn das screck- liche Uebel, an welchem er leidet, mit ungewöhnlicher Heftigkeit über fiel, Dieses besteht nicht, wie man gewöhnlich annimmt, in Stein \chmerzen , sondern in Nierengries (gravelle), welches sich ablöst und dem Leidenden solche Qualen verursacht, daß selbst in seinen Vorzimmern während des Anfalles Niemand verweilen darf, weil er keine Zeugen der Aeußerungen seiner entseßlichen Schmerzen um sich haben will. Die nächste Veranlassung des jedesmaligen Anfalles sucht man in der Beschaffenheit des Trinkwassers, das der Regent zu sih nimmt. Das hiesige bekommt ihm schr wohl, und wurde ihm deshalb im vorigen Winter nah den Nordprovinzen nach= geführt. Das Wasser aber, welches er jeßt auf seiner Durchreise durch die Mancha zu sich nahm, enthält kalkartige Theile, und die= sem Umstande schreibt man die Heftigkeit des Anfalles zu, welchem er am 1sten unterlag. Seine Aerzte ließen ihn soglei zur Ader, und reichten ihm daun eine starke Dosis Opium. Am Lten kam er zu si, allein das genommene Opium hatte seine Nerven jo ange- griffen, daß er erst am 3ten die Feder führen konnte, um das Ve= kret der Auflösung zu unterzeichnen. Jeßt 1jt er völlig hergestellt, so daß er gestern den Besuch sämmtlicher hier anwesenden Generale und Offiziere, den des in Uniform erscheinenden diplomatischen Corps, und den der meisten Offiziere der Nationalmiliz entgegennehmen konnte. An lebtere hielt er, unter Vergießung vieler Thränen, lange Reden mit der sich stets wiederholenden Zusicherung, daß er sich als Privatmann auf die Güter seiner Gemahlin zurückzuziehen wünsche. „Mein Herz is rein wie ein Diamant!“ rief der Regent aus und erklärte, daß er in der National - Miliz die festeste Stütze seiner Gewalt erblickde: die anwe= senden Offiziere riefen, „es lebe der Regent! es lebe die Freiheit !“

Durch die Auflösung der Cortes hat der Regent dem Bruche, der zwischen ihm und den Progressisten vom September, die ihn zur Gewalt emporhoben, eingetreten is, das Siegel aufgedrücckt. Die Moderirten reichen den Progressisten endlich die Hand, um in den bevorstehenden Wahlen gegen die Regierung aufzutreten. Die amt-= li / ‘fündet aus dieser Veranlassung, das Land befände ihe Gaceta verkündet aus j an ( sich am Rande des Abgrundes, alle Bande der gesellschaftlichen Verfassung wären aufgelöst und alle Wohldenkende müßten in der Befestigung der Gewalt des Regenten den leßten Nothanker erblif= fen. Judessen sprechen die Ayacuchos und die 1812er laut die Ueberzeugung aus, daß sie, und mit ihnen die Regierung, bei den bevorstehenden Wahlen den Sieg davontragen werden.

Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten und der Unter- Staats-Secretair sind seit länger als acht Tagen so unwohl, daß sie feinen Besuch annehmen, und alle Geschäfte stoŒen. Aus diesem Grunde scheinen auch die mit Frankreich obshwebenden Unterhandlun= en sich in die Länge zu ziehen. Der Französische Geschäftsträger Frtigt diesen Mittag einen Courier nah Paris ab.

Es scheint, daß man das Ministerium nur nah und nach und theilweise ändern wird, :

Die Nachrichten aus Catalonien lauten keinesweges beruhigend.

65 Paris, 13. Jan. Die Barceloneser Blätter, welche bis zum 6ten gehen, beschäftigen sich noch immer vorzugsweise mit der Contribution von 12 Millionen Realen. Von der dem Gewerbs= und Handelsstande aufgelegten Hälfte dieser Steuer is wenigstens ein bedeutender Theil eingegangen, von den Grund=Eigenthümern aber haben nur einige wenige die ihuen durch das Ayuntamiento abver= langten 40 pCt. ihres jährlichen Einkommens bezahlt. Die Mehrzahl derselben scheint es auf eine Execution ankommen lassen zu wollen oder anfommen lassen zu müssen. Der J mparcial vom bten sucht übrigens durch Zahlen zu beweisen, daß die 40 pCt., welche zur Deckung der den Grund-Eigenthümern zur Last fallenden 6 Millionen ausgeschrieben sind, weit über ihren Zweck hinausgehen würden. Das genannte Blatt nimmt an, daß Barcelona mit seinen Vorstädten Barceloneta und Gracia 9000 Häuser zähle, von denen jedes im Durch schnitte 5000 Realen einbringe, so daß der Häuserbesiß allein eine Ge jammt=Einnahme von einigen vierzig Millionen gebe, die, mit vierzig pCt. besteuert, mehr als das Dreifache der aufzubringenden sechs Millionen liefern würden. Wie dem auch sey, gewiß is es, daß die unermeßliche Mehrzahl der Haus = Eigenthümer sih mit ihren Zah= lungen im Rückstande befindet. Da der vom General = Capitain gesetzte leßte Termin mit dem 5ten d. M. abgelaufen if}, so stchen ¡eßt die weiteren Maßregeln zu erwarten, welche die Militair -= Be- hörde zur Durchseßung des Willens der Regierung für nothwendig oder statthaft halten wird. Möglich, daß es noch gelingt, durch Zwangsmittel die verlangte Summe zu erpressen, allein ein solches Resultat wird s{chwerlich zum wahren Vortheile der Regierung und des Staates gereichen.

Jn dem Belagerungs = Zustande von Barcelona i} eine Milde rung eingetreten, insofern die Militair-Behörde endlich das Aus=- und Einpassiren durch die Thore freigegeben hat. Man spricht jedoch von Maßregeln, die ergriffen seyen, um die Auswanderung der jungen Leute zu verhindern, unter denen sich eine große Lust zeigt, nach Frankreich zu flüchten, um der Conscription zu entgehen, und von Denen es heißt, daß sie in dieser Stimmung von Französischen Cmissairen bestärkt werden, die ihnen überdies zur Ausführung ihres Vorhabens behülflih seyen. Als Grund dieser Art von Werbung wird die Absicht Frankreichs angegeben, die Elemente eines neuen Bürgerkrieges in Spanien auf der Gränze zusammenzuziehen und zu organisiren, Es bedarf nicht der Bemerkung, wie wenig Glauben eine solche Anschuldigung verdient. Eine der Folgen des Belage- rungs=Zustandes, welhe am s{wersten auf die stolzen Barceloneser drücken, is die Nothwendigkeit, vor jeder Schildwache auf den Ruf: bajo el embozo! den über Brust und Schulter geschlagenen Man telzipfel fallen zu lassen. Bisher sind alle Protestationen gegen diese Demüthigung vergeblich gewesen.

Der General Zurbano steht noch immer in Figueras. Die allgemeine Haussuchung nah Contrebande, die er in dieser Stadt veranstaltet, hat uur deshalb ein unter der Erwartung bleibendes Ergebniß geliefert, weil die meisten Einwohner, troß der an ihre Hausthüren gestellten Schildwachen, Zeit und Gelegenheit fanden, thre Vorräthe auf die Seite zu scha}en, zu verbrennen oder auf andere Weise zu vernichten. Die Stadt war nach jener gegen die ausländischen Waaren gerichteten Execution in lebhafter Augst über die Maßregeln, welche Zurbano gegen die Einwohner nehmen würde, bei denen Contrebande gefunden wurdez allein es i} bis jeßt weder eine Verhaftung vorgenommen, noch irgend eine andere Verfolgung gegen die fraglichen Personen eingeleitet.

Moldau und Wallachei.

Vou der Türkischen Gránze, 4. Jan. (A. Z.) Die Wahl des neuen Hospodars für die Wallachei is in Bucharest am lsten d. eröffnet wordenz der Wahl=Aft dauerte bis um 3 Uhr früh des folgenden Tages, wo nah zweimaligem fruchtlosen Abstimmen sich endlich bei dem dritten Skrutin für Bibesco die erforderliche Stimmenmehrheit ergab. Bibesco gilt für einen eifrigen Anhänger Rußlands, und seine Wahl, so mühsam sie auch zu Stande kam, war bereits vor mehreren Wochen von der Russischen Partei in der Wal lachei vorgusgesagt worden.

T Konstantinopel, 28. Dez. (Dest. B.) Der mit einer außerordentlihen Seudung nah Serbien beauftragt gewesene Kai serlich Russische General, Freiherr von Lieven, is am 23sten d. M. aus Belgrad hier eingetroffen.

ACP Pn.

Alexandrien , 24. Dez. (A. Z) Mehmed Ali is noch in Kahira und gedenkt in einigen Tagen nach Ober - Aegypten abzuge hen. Man will eine bedeutende Abnahme feiner Geisteskräfte an ihm wahrnehmen und folgert dies aus der Wandelbarkeit in seinen Entschlüssen: kaum is ein Befehl erlassen, folgt au s}chon wieder Gegenbefehl. So wollte er vor einiger Zeit die Befestigung aufs eifrigste betreiben und zu Ende bringenz jeßt is er von diesem Ge= danken abgekommen und hat 3000 See-Soldaten, 3000 Mann von der hier in Besaßung liegenden Garde und zwei andere Regimen- ter im Ganzen 12,000 Mann nah Kafer Mager zur Gra= bung eines Kanals beordert, Diese Arbeit wird sechs Monat erfor= dern und hat keinen anderen Nußen als die Erleichterung des Trans= ports der Aerndte einiger Schifliks des Vice=Königs. Dem Heere folgen 24,000 Weiber und Kinder, von denen in gegenwärtiger nasser Jahreszeit und bei dem häufigen Mangel an Nahrung ein großer Theil die Beute der Pest oder anderer Krankheiten werden dürfte. Sieht man das Treiben Mehmed Ali's, so möchte es fast scheinen, als werde er von einer unsichtbaren Hand geleitet, Alles aufzusuchen, um die Arabische Race so schnell als möglich aufzu- reiben.

Ein von dem Belgischen General - Konsul Blondel veranlaßter Etikettenstreit beschäftigt die Bevölkerung von Kahira und Alexan-= drien. Mehmed Ali hatte dem Marquis Talarùà, den er stets mit Auszeichnung behandelte und der sich mit Herrn Gauthier d’Arc von thm verabschiedete, die Pfeife reichen lassen, die auch Lebterem gerade in dem Augenblicke übergeben wurde, als Herr Blondel nebst den übrigen fremden Konsuln eintrat. Herr Blondel, dem diese Ehre nicht widerfuhr , verlangte Aufklärung darüber; Mehmed Ali, in übler Laune und die Pfeife bei Seite legend, sagte ironish, da man Herrn Blondel keine Pfeife gereicht, so rauhe auch er nicht mehr und hob ras und ärgerlich die Sißung auf. Herr Blondel hatte berichtet, daß viele Agenten Mehmed Ali's in Ober - Aegypten sich ungebührlih betrügen und die Soldaten sih mit Schießen auf die Neger belustigten, i

——__——— Sprien.

Ueber die Niederlage, welhe (wie bereits erwähnt die Drusen durh Reschid und Omer Pascha erlitten, berichtet baa S

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Echo de l’Orient nah einem Schreiben aus Beirut vom 12, Dezember folgendes Nähere: f

„Anstatt der Ausgleichung, welche zwischen den Türkischen Be- hörden und den insurgirten Drusen zu erwarten stand, is nun cin Gefecht vorgefallen. Der Chef. der Lebteren, Schibli Arian, hatte nämlich Bedingungen vorschreiben wollen. Es handelte sich, um ihn zum Niederlegen der Waffen zu bewegen, um nichts Geringeres als die augenblickliche Freilassung der Drusishen Gefangenen, Wiederein= seßung des Emirs Beschir in die Stelle eines Gouverneurs des Ge-= birges und Entlassung Omer Pascha's, welcher einstweilen durch einen anderen Pascha wäre erseßt worden, 0 wie um mehrere andere Be dingungen, welche für den einen so wie für den anderen Theil gleich entehrend gewesen wären. Kurz es mußte zum Kampfe kommen, der übrigens, troß der von den Znsurgenten innegehabten Stellungen auf dem Gebirge, zu 1hrem Nachtheil ausfiel. Das Gefecht begann zwischen einer 500 Mann starken Abthei= lung von Drusen uuter der Anführung eines Verwandten des Schibli Arian und zwischen einem Corps von Türkischen Truppen, an deren Spitze sich der Gouverneur von St. Jean d'Acre geftellt hatte. Das Handgemenge war anfänglich beiderseits mörderish; als jedoch der mittlerweile mit Verstärkungen hinzugeklommene Omer Pascha in dem lebhaftesten Augenblicke des Kampfes eine zweckmäßige Bewegung ausführte, sahen sich die Drusen gezwungen, in vollständiger Unord nung zu fliehen und si in ein entferntes Dorf zurückzuziehen, wo ihre Chefs über die zu ergreifenden Maßregeln dermalen berath schlagen. Nach diesem Gefecht reiste Omer Pascha nach Beirut ab, wo er gestern ankam. Man versichert, daß er nah Der= el - Kamar uicht mehr zurückkehren, und daß Reschid Pascha ihn in dem Gou vernement des Libanons provisorisch erseßen wird.“

É Vereinigte Staaten von Uord-Amcrika.

New-York, 20. Dez. Die bisherigen Verhandlungen im Kongreß der Vereinigten Staaten sind unbedeutend. Der Bericht des Schaßamts=-Secretairs stellt das Defizit für das Jahr 1842 guf 979,000 Dollars, doch sind außerdem noch etwa 25 Milliouen zu decken, für welche Schaßkgmmerscheine ausgegeben worden sind.

Am 5. Dezember sollten die Banken von New=Orleans, geseh= liher Bestimmung zufolge, ihre Baarzahlungen wieder aufnehmen. Acht Banken hatten die Erfüllung dieser Vorschrift antizipirtz der Rest hat erklärt, liquitiren zu wollen.

Nicht geringes Aufsehen hat eine Meuterei gemacht, welche am Bord der Brigg der Vereinigten Staaten, „Somers““, unter Leitung eines Kadetten, Namens Spencer, Sohn des Kriegs8=Secretairs der Vereinigten Staaten, auf der Ueberfahrt von der Afrikanischen Küste nah New-York ausgebrochen, indeß nach kurzem Kampfe der treu- gebliebenen Besaßung mit den Meuterern unterdrückt worden ist. Drei der Empörer wurden sogleih aufgeknüpft. Jhr Zweck soll gewesen seyn, mit dem Schiffe gegen die Liverpooler Paketschisse zu kreuzen und sie der am Bord besindlichen Baarschaften zu berauben.

Nach Berichten aus Campeche vom 24. November hat die Merikanische Flotte und Landmacht am 24. November einen kombi nirten Angriff auf die Campeche umgebenden Höhen gemacht und dieselben nach einem verzweifelten Kampfe genommen. Die Yukfataner sollen indeß troß dieses von den Merikanern errungenen Vortheils die Hoffnung um so weniger aufgeben, da es ihnen noch am Tage zuvor gelungen war, durch sechs ihrer Kanonenböte der Merikanischen Escadre bedeutende Verluste beizubringen, und da die Desertion unter den Mexikanischen Truppen immer mehr um sich greift.

streng zu handhaben, daß nicht von Zeit zu - Zeit Fahrzeuge mit Lebensmitteln bei Nacht ihre Ladungen. landen können.

Ueberdies | sind die Merikaner niht im Stande, die Blokade von Campeche #o |

Werke von Greuze in neuester Zeit ungemein beliebt und zu hohen Ft} sen gesucht sind, so haben sih geschickte Leute darauf gelegt, aus der Nach- ahmung seiner Bilder und Handzeichnungen einen einträglichhen Erwerbs- zweig zu machen. Daher fehlt es fast auf keiner hiesigen Versteigerung an Productionen von Greuzez; vor einiger Zeit ging diese Greuzomanie so weit, daß sclbst die gleihgültigsten Kopicen nah jenem Meister mit unver- hâltnißmäßigen Preisen bezahlt wurden und schwache Originale für einen mittelmäßig reichen Sammler gar nicht zu ershwingen waren. Auf der leßten Versteigerung der Sammlung des Grafen Perregaux kamen zwei artige, aber üppige, verschwommene, geschmüdckte Darstellungen, ein Amor und eine Psvche, vor, und beide gingen zu übertriebenen Preisen weg, der Amor zu 7500, die Psoche zu 8550 Fr., ohne die Auctions-Gebühren, die hier auf den Käufer fallen und 5 pCt. betragen,

Noch ein Wort in Betreff der Messen zu Leipzig und Frankfurt a. d. H. E

In der Erwiederung 2c. Nr. 16 der Staats Zeitung wird der Verfasser der Entgegnung 2c. in Nr. 8 derselben Zeitung der Ein- jeitigkeit beschuldigt, „weil er sich aus}\chließli ch an die Messen zu ¿rantfurt a. d. O. halte“, Aufmerksame Leser jenes Aufsazes werden jedoch bemerkt haben, daß dies keinesweges aussließlich, sondern nur vor- züglich und zwar aus dem Grunde geschehen is, weil dem Verfasser dic Berhältnisse der Messen zu Frankfurt a. d. O. genau bekannt waren.

Der Umstand, daß seit Errichtung des Zoll - Vereins die beiden Meß- plâße Leipzig und Frankfurt a. d. O. einander nicht mehr feindlich gegen- über stehen, is feinesweges übersehen worden. Aber es folgt daraus nicht, daß der eine Meßplaß zum Nachtheil des anderen dnrch neue Einrichtungen gehoben werden müsse. Leipzig hat der natürlichen Vorzüge schon genug und bedarf der Erweiterung seines Handels durch Beschränkung der Messen zu Frankfurt a. d. O. nicht, Auch stehen beide Meßpläße nicht in so noth- ivendiger Verbindung mit einander, daß, wenn es in Leipzig für vortheil- haft erachtet werden sollte, die Neujahrs-Messe aufzuheben, deshalb auch eine von den beiden Wintermessen zu Frankfurt a. d. O. aufgegeben oder durch Zusammenziehung derselben in ihrem Werth herabgeseßt werden müßte.

Die Nachtheile und Vortheile wegen des früheren oder späteren Ein- treffens von Ostern, in Vezug auf den Meßhandel, sind übrigens in der Entgegnung, Nr. § dieser Zeitung, schon hinreichend erörtert und bedürfen hier feiner Wiederholung. Der Handelsstand sollte sich nur darüber vereinigen und dahin zu wirken suchen, daß dic Messen zu Frankfurt a. d. O. nicht, wie bisher, so frühzeitig begonnen würden (am besten wohl nach dem Meßreglement von 1788 mithin drei Wochen später für jede Messe —), wonach dann einzelne Meßbesucher nicht Ursach haben würden, die Reise nach Frankfurt a. d. O. bisweilen zu bereuen. M.

Beethoven's Denkmal.

In Bezug hierauf is uns nachstehende Mittheilung zugekommen, welche wir des allgemeinen Juteresses des Gegenstandes wegen unseren Le- sern nicht vorenthalten wollen. i

„In Beziehung auf verschiedene Korrespondenz-Artikel aus Bonn, über das Verfahren des Comité zur Errichtung des Denkmals für Becthoven in Bonn finde ich mich zu nachstehenden Bemerkungen veranlaßt.

Die Korrespondenten scheinen nicht genau von der Sachlage unter- richtet, da sie Herrn Professor A. W. von Schlegel noch als Mitglied des Comités bezeichnen, obwohl derselbe hon seit Jahren ausgetreten und mithin jeder Verantwortlichkeit überhoben ift. s

Meinen Antheil an den Geschäften des Comité's habe ih aber einzig und allein auf die musikalische Feier, die bei der Einweihung des Denk- mals beabsichtigt wird, beschränkt, für welche ih meine Mitwirkung vor=- behalte. In allen übrigen Bezichungen würde der Vorsißende des Co= mité’s, Herr Professor Breidenstein in Bonn, unzweifelhaft als Ver- treter zu betrachten seyn.

Berlin, den 17, Zatnlar 1845 L R

Meteorologische Seobachtungen.

1 L. | Morgens 17. Januar. G Ubr.

Abends

O Ube, |

Nachmittags

2 Ubr.

Nach einmaliger Beobachtung.

Jnland.

Elberfeld, 12. Jan. (Düss. Z.) Am vorigen Montage wurden die hiesigen Assisen fürs I. Quartal 1843 unter dem Präsi dium des Herrn Appellationsgerichts -Nathes Nicolovius eröffnet. Die erste Sache, welche zur Verhandlung kam, war die Anklage ge gen 4 Judividuen, welche falsche Kassen - Anweisungen á 1 Rthlr. fabrizirt und verbreitet hatten. Diese Fabrik bestand zu Jmmigrath bei Opladen und wurde im Januar v. J. durch den Polizei = Com missair Huthsteiner aus Barmen entdeckt und aufgehoben, Nach dem die Verhandlung dieser Sache drei Tage gedauert hatte, spra hen die Geschworenen das Schuldig über sämmtliche Angeklagte : einen Geometer, einen Bäcker, einen Tuchfabrikanten und einen Wirth aus, und der Assisenhof verurtheilte sie zu 5= resp. 4jähriger Zwang3 Arbeits\trafe 2c. i ]

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Verlin. In diesen Tagen hat unser berühmter Jüngken an einem jungen Manne aus einer der geachtetsten Familien der Stadt die Opera- tion der Unterbindung der arteria carotis communis gemacht, zur Heilung einer großen Pulsader- Geschwulst am Kopfe, aus welcher bereits lebens= gefährliche Blutungen cingetreten waren, Der Operirte foll sich den Um- ständen nach recht gut befinden,

21 Paris, 13. Jan. Der Katalog der Aguadoschen Galerie i} noch nicht erschienen, wird aber täglich erwartet. Die Versteigerung dieser berühm ten Privat-Sammlung, heißt es, foll im März oder April stattfinden. Wie ich hôre, sind bereits von vielen Seiten zahlreiche Bestellungen an Herrn George, Commissalre-expert des musées royaux, der die Auction leiten wird, einge gangen, besonders für die lezthin von Forster gestochene Vierge de la maison d’Orléans, die unter den fünf Naphaels, deren sih diese Galerie rühmt, wohl das einzige Original is. Sie gehört dev Florentischen Epoche Na phael’s an und stammt aus der Galerie Orleans, die während der Revo- lution nah England gebracht und dort versteigert wurde. Herr Aguado hat wenigstens 50,000 Fr. dafür gezahlt; denn die wurden für das Bild- chen gefordert, als es vor acht Jahren bei einem hiesigen Kunsthändler zu sehen und zu kaufen war. Auch für die berühmte heilige Magdalena von Canova, die bekanntlich Herr Aguado auf der Auction der Sammlung des (Grafen Sommariva erstand, sollen bereits vielfache Aufträge ein- gegangen seyn. Dem jeßigen Besißer kostet dieses Marmorwerk 72,000 Fr.z; man glaubt, daß die Erben 20,000 Fr. daran verdienen werden, Desto besser für sie, denn an vielen berühmten Bildern, die alle sehr theuer und fürstlich bezahlt worden, dürften sie bedeutenden Schaden erleiden, wofern die Flagge nicht die Waare schüßt.

Eben is anch der Katalog der Gemälde und Handzeichnun- gen von Greuze aus der Erbschaft der Schwester dieses Künstlers aus- gegeben worden. Derselbe enthält 136 Nummern, die am 25sten und 26sten d, M. îm Lokale der Alliance des Ars in der Rue Montmartre versteigert werden sollen. Darunter sind neun Bilder, zwei schr weich und fleißig gemalte Portraits, cins von Tallevrand, ein anderes von Bonaparte, verschiedene Skizzen und Kartons, ein merkwürdiges Album mit leichten, mei- sterlich hingeworfenen Croquis und Modell-Adressen, von der Hand Greuze's, Liebhabern von Greuze muß diese Versteigerung schr erwünscht sevn, insofern sie den Vorzug hat, daß die darin vorkommenden Bilder und Zeichnun= gen unzweifelhaft ächt sind und von der Hand des Meisters herrühren,

was guf anderen Auctionen keinesweges der Fall, Denn da

Luftdruck ... 3:34 91 / Par. 338 83 i Par. 340 62° Par. | Quellwärme 7:0° M.

Luftwärme ..- | + O E + 10° R. + O6 R.! Flusswärme 0,8° R.

Thaupunkt ... |— 1,5? R. |— 2,2° R. |— Lag R.| Bodenwärme 4,5 M

| 83 pCct. 70 pCct. S3 pCt. Ausdünstung 0,014 Rh. Wetter... | bewölkt. | heiter. | bezogen. | Niederschlag 0,009 Rh. Wind. H NO | NW. | NW. Wüärmewechsel +2,5° Wolkenzug. .-| | NNW. | E D 1,6° R.

Tagesmittel : 338 12 Far, « + L072 D r pCt. WNW.

die | Dunstsättigung |

Auswärtige Börsen. Niederl. wirkl. Sch. 5217, 3% do. 24 . Pass. —,.

Neue Anl. 1S L

Amsterdam, 14. Jan. Kanz-Bill. —. 5% Span, 18. Antwerpen, 13. Jan. Zinsl. —.

Hambu rg, 16. Jan. Bank - Actien 1640. Engl. Russ. 1083.

London, 13. Jan. Coûs. 3% 942, Belsz. 102. Neue Anl. [F E Pas- SIve L Ausg. Sch. 107. 25% Holl. STE, 5% 101%. 5% Port. 433. 3% 26. Engl. Russ. 113. Bras. 72. Chili 74. Columb. 23. Mex. 32. Pern 18.

Paris, 13. Jan. 5% Reute fin cour. 120. 35. 3% Rente fin cour. 79. 40. Anl. de 1841 —. 5% Neapl. au compt. 107. 20. 5% Span. Rente —. Pass. 4,

Wien, 183. Jan. 0% Met, 11054. 4% 100% 3% T7. 22 1% —, Bank-Actien 101/. Anl. de 1834 1457. de 1839 115%

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 19. Jan. Jm Schauspielhause: Camoens, dramati= {hes Gedicht in 1 Akt, von F. Halm. Hierauf: Anna Lovell, Schauspiel in 4 Abth., von M. Löwenthal.

Freitag, 20. Jan, Jur Vyernhause: (Dlle. Marx, vom Königl. Hof-Theater zu Gastrolle.) Hierauf: Der Geburtstag.

Im Schauspielhause: 1) La marquise de Senneterre, ou: Une leçon de coquelterie. 2) La reprise de: Les premières amours, vaudeville en 1 acte, par Scribe.

5% do. 1027.

Ausg. —. ZinsI. —,

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Die Nachtwandlerin. Dresden: Amine, als

Königsstädtisches Theater.

Donnerstag, 19. Jan. Vorstellung der Pantomimisten,, Herren Gebrüder Lehmann. Luzifer und der Küper. Komische Pantomime in 1 Akt. Hierauf: Canova's Atelier, oder: Klassische Statuengrup- pen auf beweglichem Piedestal. Hierin: Jutermezzo's. Dem folgt: Vetter Benedikt. Lustspiel in 1 Aft, von L, Angely. Zum Schluß: Pierot's Lustreise. Pantomime in 2 Aften, von C. Lehmann.

Freitag, 20, Jan. Vorstellung der Pantomimisten Herren Ge- brüder Lehmann: Der dicke Lord Plumpudding. Hierauf: Die drei Tanzmeister, Zum Schluß : Der Barbier von Pekin. Hierin: Die Japanische Messe.

Sonnabend, 21. Jan. (Jtalienishe Opern-Vorstellung.) Otello, ¡il Moro di Venezia. (Ggr. Giovanni Baptista Rubini: Otello, als Gast.)

Preise der Pläbe: Ein Plaß in den Logen und im Balcon des ersten Ranges: 2 Rthlr. 2c.

Es wird gebeten, die zu dieser Vorstellung bestellten Billets bis Donnerstag Nachmittags 3 Uhr abholen zu lassen, widrigenfalks an- derweit darüber disponirt werden wird.

Zu dieser Vorstellung werden ausnahmsweise auch die Par= terre- und Gallerie - Billets im Billet - Verkaufs- Büreau, Burgstraße Nr. 7, verkauft.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J, W. Zinkeisen. Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober - Hofbuchdruderci,