1843 / 20 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

scinem am den Gütern Schwanowiß, einem Hause zu Brieg deifommiß errichtet, welches fommiß positorium des wird. Zu seinen Vetter, s Mün : Wolf von Waldan auf Wültschüß, Hundsseld und Gerliz und dessen Nachkommen nach der Primoge- nitur berufen, demnächst aber über die Fideikommiß- folge wörtlich folgende Bestimmung getroffen :

Îes, der Landes - Aelteste Carl Bernhard von Waldau, am 24. September 1841 ohne Hinterlassung von Kin-

gen in extenso inserirlen Ladungen vom heutigen Tage werden Alle und Jede, welche an die Verlassenschaft des unlängst verstorbenen Pächters Bernhard Johann Gott fried Meves zu

mine, als

Morgens 10 Uhr, vor dem Königl. Hofgericht bei Ver- Mmebung der am:14, Februar f, J.

[i

d Allgemeiner Anzeiger für

l

Kekanntmachungen.

liches Aufgebot. : Bernhard von Waldau hat in errichteten Testamente mit Prambsen, Frunau und cin beständiges Familien - Fi- später in ein Geld - Fidti umgewandelt worden is und seitdem im De ; unterzeichneten Gerichts aufbewahrt diesem Fideikommiß hat der Stifter zuerst den Fürstlic) Münsterbergischen Rath

Oeffent Der Gutsbesißer 9, März 1611

„Begäbe sihs aber, da mein geliebter Vetter Wolf} von Waldau auf Wültschüß und Hundsfeld vor mir mit Tode abgienge oder nach mir verstürbe und feinen mänulichen Erben nach sich verließe, so sollen meine Güter dieser meiner vorhergehenden Verordnung nah und alle Wege der Linie und Stamm, wie oben gescßt, auf meine lieben Vettern aus dem Hause Klein - Nosen stammen und fallen, daß nehmlich alle Wege der älteste und dessen che lie von vier adelichen Ahnen geborenen Söhnen und im Mangel derer allerwege wiederumb der al teste nächste dieses Stammes und seine Söhne von vier Adelichen Ahnen geboren, so lange dieser Stamm von männlichen ehelichen Erben wären und beim Leben seyn würden, oberwähntermaßen succediren sollen, da aber von den Waldern aus dem Hause Klein - Rosen kein, so männlichen Geschlechts mehx beim Leben, so sollen die Güter und Hauß, jedoch alle Wege obiger meiner Verordnung nach für und für zu ewigen Zeiten auf den nächsten und ältesten Vettern stammen und fallen, weil ciniger männli cher Erbe von Waldern Geschlebt des Wappens in diesem Land Schlesien lebt, und da kein männ licher Erbe mehr vorhanden, soll diese meine Ver ordnung auf die nächste und älteste von vier Ahnen Adelichen Geschlechts geborne Freundin, so mir am nächsten verwandt, von Walder Geschlecht des Waypypens obangezeigtermaßen auf alle Wege an die ältesten stammen und fallen, jedoch daß sie sich auch ehrlich verhalten und ihrem Stamm gemäß sich ehrlich verheirathen.““

Nachdem der leßte Nuynießer dieses Fideikommis

dern hierselb verstorben ist, so werden aus den An trag des dem Fideikommiß zum Kurator bestellien Justiz - Kommissarius Nitsche “hierselbst alle diejenigen etwanigen unbekannten Anwärter, welche aus dem Testamente des Stifters Ansprüche auf das mit den Gütern Schwanowiß, Prambsen und Frungu errich- tete und im Zahre 1787 von Sigismund von Wal- dau in ein Geld - Fideikommiß umgewandelte Fami lien - Fideikommiß zu haben vermeinen, hierdurch auf gefordert, ihre Ansprüche vor oder spätestens in dem am 26. Juli 1843, Vormittags um 11 Uhr, vor dem Herrn Ober - Landesgerichts - Neferendarius von Gellhorn im Parteien - Zimmer Nr. 2 des hiesigen Ober - Landesgerichts anberaumten Termine anzumel den und nachzuweisen, widrigenfalls sie mit allen ihren etwanigen Ansprüchen an das Fideikommiß werden präkludirt werden. Breslau, den 5. Oktober 1842, Königl, Ober-Laudesgericht. Erster Senat.

N U d. e e Mit Verweisung auf die den Stralfsundischen Zeitun-

î Seemühl rechtsbegründete Forderungen und Ansprüche machen zu können glauben, zu deren An meldung und Verification in einem der folgenden Ter

am 31. Dezomber du«J,, am 07 oder am 314, Januar: k-J

L zu erfennendcen Präklusion, hiermit aufgefordert. Dainm ‘Hreis8wald, den 30. November 1842.

Königl. Preuß, Hofgericht von Pommern u. Rügen. v, M ollér, Pracse:

vert iemenk

Folgende angeblich verloren gegangene werden hiermit öffentlich aufgeboten:

a) ein Recognitionsschein vom 47, September 1824,

über 500 Thlr., aus der Urkunde vom 26. April

4824 für den Glocfengießer Christian Gotihelf

D

ofomente

Zeitheim zu Naumburg, auf das Haus Nr, 539

_jebt 542, daselb} eingetragen;

b) ein Recoguitionsschein vom 20, Juli 1829, über 200 Thlr., aus der Obligation vom 23. /24, April 1829 für den Tischlermeister Gotilied Schim pfermann in Naumburg, auf das Haus Nr. 23 in Zeckwar eingetragen z

c) ein Recognitionsschein vom 4, Juni 1823, über 50 Thlr. Jllaten der Marie Dorothea Müller in Pleismar auf 3 Viertel Land in Gotschröder Flux, dem Georg Müller gehörig, zur Eintra gung vermerktz E

d) cine_ Schuld - und Pfand - Verschreibung vom 3, September _, O “26, Dftover 1823 nebst Recognitionsschein vem 48, Januar 1825, über 250 Thlr, Conventions- geld und 250 Thlr. Pr. Court. Jllaten der Erd- muthe Auguste geschiedenen Tag geborenen Zieg- ler aus Bibra, auf das Haus des Johann Christoph Tag Nr. 7 in Bibra eingetragen;

e) eine Schuld - und Hopothekenverschreibung vom 4/8, April 1834, nebst Hypothekenschein vom 7, Oktober 1834 und Necognitionsschein vom 20, April 1834, über 400 Thlr, , für den Bäckermei- ster Friedrih Traugott Teichgräber in Naum- burg, eingetragen auf das früher dem Christian Friedrich Perlich gehörige Haus Nr, 26 in Mer- tendorf und mehrere Grundstücke in Mertendor- fer und Loisch-Flurz 49

J ein Recognitionsschein vom 28, September 1832 über die mütterlichen Erbegelder der Geschwister König, Namens: Johanne Christiane, Johann Karl Gottsried, Johanne Karoline Louise, Amalie Friederie aus Pleismar, sür jedes 37 Thlr. 5 Sgr, und. ein Schaaf, aus dem Schenkungs-

,

Vertrage vom 27, August 1832, auf die Grund- stücke des Johann Friedrih Gottlob Rudolph zu Pleißmar in Pleißmarer Flur eingetragen ;

g) cin Dokument vom 15. Mai 1832 und ausgefer- tigt den 24. Mai 1833, über 350 Thlr. rückstän- dige Kaufgelder, welche für Johann Philipp Stange auf dem in Naumburg sub Nr, 1330 belegenen Hause eingetragen stehen;

h) ein Recognitionsschein vom 9. Dezember 18

über 80 Thlr., aus der Obligation vom 24, De-

zember 1821 für die Hegeschen Minorennen, ein

getragen auf das Haus Nr. 867 in Naumburg;

¡) eine Ausfertigung des Adjudications - Bescheids in der August Martin Beyerschen Subhastations Sache, d, d. Ecardtsberga 26. August 1820, nebst Protokoll vom 7, Juni 1825 und Hypo thekenschein vom 1. Februar 1830, über die für die Geschwister Christian Friedrich August, Jo hanne Therese und Friedericke Beyer auf das Lohgerber Benjamin Meyßnersche Haus Nr, 95a in Écfardtsberga eingetragenen 300 Thlr. ;

k) eine Obligation d, d. Halle den 14, September 1838 über 2000 Thlr., welche die jeßt verwitt wete Kaufmann Rost, Auguste Albertine gebo rene Fromm in Koesen, dem Kaufmann Anton Zeitz in Halle unter Verpfändung des sub Nr, 90 in Koesen belegenen (Grundstücks s{huldete, und welche Leuterer, laut Urkunde d. d. Halle 40. No vember 1838, der Gräfin Emma Clara Sophie Wilhelmine v. d. Schulenburg in Halle cedirt hat, nebst der gedachten Cessions-Urkunde ;

1) ein Schuldschein des Müllers Johann Michael Kecke zu Mollshüß vom 1. Oktober 1828, über 100 Thlr., für den Handelsmann Johann Hein rid Herrmaun in Camburg, später eingetragen auf die in Mollschüßz sub Nr. 12 belegene Mühle, nebst dem Agnitionsbescheid vom 14. November 1837, in Sachen der Friedericke Therese und Bertha Amalie Geschwister Herrmann wider Johann Michael Keke und Hypotheken - Ver schreibung vom 29, Januar 1838, desgleichen Hypothekenschein vom 2. November 1838;

m) folgende in den verloren gegangenen Grundakten des Hauscs Nr. 43 zu Reinsdorff befindlich ge wesenen Dokumente:

1) Obligation der verwittweten Bierbach, Catha

rine Maadalene geborenen Nauland, über 225 Thlr. Darlehn für den Schloßgärtner Eckardt in Frankenhausen, d. d, Amt Heldrungen 11. Juli 1820, 2) Recognitionsschein darüber, d. d. Naumburg 1. Dezember 1827, 3) Obligation des Johann Carl Bierbach, d. d. 20. Apr

5. Mai Darlehn sür die Elkesche rungen,

4) Quittung des: 1c. Eckardt über die 225 Thlr. om 29. Ul 1827;

5) Kauffkfontrait der Wittwe Bierbach vom 28, Juli

1820, 6) Kaustontrakt des 27. Februar 1824,

n) die in den gleichsalls verloren gegangenen Grund aften des Hauses Nr. 89 in Oberheldrungen be findlih gewesene Obligation vom 22, Januar 1826 uber 25 Thlr, sür den Major Uln) Oberheldrungen.

Es werden daher alle diejenigen, welche an die vorgedachten Dokumente als Eigenthümer, Cessio narien, Pfand - oder sonstige Briefs - Jnhaber An sprüche zu haben vermeinen, auf

den 21. Npril 18493, Bormitt, 11 Uhr, vor Herrn Ober - Landesgerichts - Assessor Zacke geia den, um ihre Ansprüche geltend zu machen, widri genfalls ihnen damit ein ewiges Stillschweigen auf erlegt und uit Amortisation der Dokumente verfahren werden wird.

Denjenigen, welchen es hier an Bekanntschast fehlt, werden die Herren Justiz-Kommissarien de Wedig und von Bieren als Mandatarien vorgeschlagen.

Naumburg, den 12, November 1842.

Königl. Laud- und Stadtgericht.

23

/

Landgericht

Heldrungen 1827 Uber 130 L,

Stiftung in Held

Johann Carl Vierbach vom

Gottl - Boa Nachstehende seit länger als zehn Jahren verschollene

Personen ;

1) der Apothekergesell Daniel Christoph Heinrich, jeßt 69 Jahr alt, aus Mohrungen gebürtig, Sohn der hier verstorbenen Handfchnhmacher Christoph und Louise geborenen Nobis Heinrichschen Ehe leute, welcher seit dem Jahre 1803 verschollen

9) dessen Bruder, der Handschuhmachergescll Gotihilf Heinrich, ctwa 61 Jahr alt, welcher im Jahre 1812 mit ven Franzosen nah Rußland gezogen und nichts weiter von sch hören lassen z

3) der Handlungsdiener Michael Rosteck aus Tyran, geboren den 6. November 1785, und

4) dessen Bruder , Fleischergesell Gottlieb Nostecck, ge- boren den 30. September 1788, Söhne des Hu- feuwirthen Jehann Nosteck und dessen Frau Anna geborenen Golembiemski aus Tyrau, welche im

__ Jahre 1806 aus Danzig sich entfernt z 9) der Handlungsdiener Jacob Ernst Nadolnv, ge-

boren den 16. Dezember 1791, Sohn der Bürger und Schneidermeister Jacob und Sophia geborenen Münsterberg Nadolnvschen Eheleute aus Liebemühl, der den leizten Nachrichten nach, vor 22 Jahren in Dauzig sich aufhielt ; A 6) der Christoph Polzyn , chemaliger Dragoner im Regiment v. Hevfing, der im Jahre 1806, nach- dem er aus Französischer Gefangenschaft entlau- fen, eine surze Zeit sich hier aufgehalten und dann nach seiner ehemaligen Garnison Przasnic in Po- len sh begab und keine Nachrichten weiter von sich hôren lasscnz 7) die Gotiliebe Owszianfa, geboren den 11, Ayvril 1801 iîn Klein (Groeben, Tochter des Johann Otwszianka und der Anna geborenen Polzyn , die als Kind im Jahre 1807 sich von hier entfernte im Jahre 1828 beim Patrimonia!l- Gericht Baum- garten bei Barten sich meldete, aber nicht legitimi- ren konnte und, den leßten Nachrichten nach, im Jahre 1832 in der Eutbindungs - Anstalt in Kö- nigsberg gewesen z 8) der Michael Schmidt, etwa 70 Jahre alt, Sohn | der Susanna Schmidtschen Eheleute aus Arnau | welchem beide Beine abgefroren und der als Krüp- | pel im benachbarten Polen bettelte und seit 20 Jah- ren nichts von sich hat hören lassen ; :

im hiesigen Gerichtê-Lofale schriftlich oder persönlich zu melden und weitere Anweisungen, bei ihrem Ausblei-

oder deren etwanige Leibes-Erben werden hiermit öffent- li vorgeladen, sich innerhalb Neun Monaten, späte-

stens aber im Termin |

ven: 30; Oktober d. J

ben aber zu gewärtigen, daß sie für todt erklärt und ihr Vermögen denen sich legitimirenden Verwandten

ausgeantwortet werden wird. Osterode in Preußen, den 9, Januar 1842, | Königl. Land- und Stadtgericht, |

Die Handels - Afademie in Danzig betreffend.

Seit 41 Jahren besteht diese Anstalt und erfreut sich einer vermehrten Theilnahme, Wie gewöhnlich, {ließt der Kursus auch in diesem Jahre am 31, März, an welchem Tage das Examen stattfinden wird, und der neue Kursus beginnt in beiden Klassen am 1. April. Die Bedingungen der Aufnahme neuer Zöglinge sind bei mir einzusehen, und Meldungen zur Theilnahme erbitte ih recht bald. Gern werde ih auch bereit scyn, solche Personen, welche den Un- terriht nur theilweise wahrnehmen wollen, gegen ein angemessenes Honorar aufzunehmen. Der Jahresbe richt und der Stundenplan werden im nächsten Mo nate erscheinen.

Danzig, den 12. Januar 1843, /

Carl Benj. Richter, Direktor der Anstalt.

Oeffentlihe Bekanntmachung.

Bei der nach Maßgabe des §. 4, der höchsten Ver- ordnung sub No. CLIX, der Gesey - Sammlung am 5ten d. M. vorgenommenen fünften Ausloosung von S chuldbriesen aus der geschlosscnen Anleihe der Land schaft des Herzogthums Gotha sind die uachverzeichne- ten 73 Obligationen, nämlich :

aus Serie A. à 1000 Thlr. Nummer 41 und 406. aus Serie B. à 500 Thlr. Nummer 204. 236. 297. 447. aus Stle C. à 200 Thlr: Nummer 477. 533. 585. 604. 621, 657. 7Tá6. 07 I 099 9417 1142 12975 1394, 1546, 1612. aus Serie D. à 100 Thlr.

Nummer 4717, 4751, 1761; 1789, 1821. 18959, 1950; +4980 4980. 2005, -2221/ 23083. 2449 9661. 2680,...2781, 2790: 2840, 2948) 3047. S049 S007. 21/9 3491 3231! S511 DoSO.

3476 1486, 80/6, S044, 3880. 4112.

aus Serie L. à 090 T

4256. 4329, 4492. 4568. 4646. 4669. 4678. 4684. 4755. 4812. 4823. 4943, 3003,

3118, 6204. 9020.

Numnmie1

von dieser Ausloosung betroffen und daher zur Rüd zahlung am 4. Julius d. J. bestimmt worden,

Jndem Wir solches hiermit öffentlich bekannt machen, fügen Wir zugleich die Bemerkung hinzu, daß wegen unterlassener Nealisirung innerhalb der geseßlich vorge- schriebenen Zeit, in Gemäßheit des V. 11, derx obeuer wähnten landesherrlichen Verordnung, sowohl die Tten Zinsagbfchnitte zu den landschaftlichen Obligationen

snib Nr. 3211 aus Serie D. und 5ub Nr. 4599 aus Serie E. als die 8ten Zinsabschnitte zu den landschaftlichen Obligationen sub Nr. 1247 aus Serie C. und snb Nr. 2509 und 3211 aus Serie D, nunmehr erloschen sind,

Gotha, am 7, Januar 1843.

Herzoglich Sächs. Ober - Steuer - Kollegium.

aRT A5 1m

a T . A . Kiterarische Anzeigen. Militair - Literatur - Zeitung. 1843, Preis des Jahrgangs von 6 Heften oder 52 Bogen S 15 Sl Mit dem Beginn des 2sten Jahrgangs wird diefe Zeitschrift dem gesteigerten Bedürfnisse der Zeit ent- sprechend, unbeschadet ihrer bisherigen Form M e et De aud in wo chentlichen Nummern zu 4 Bogen inclusive Intelligenzblatt ausgegeben werden Die 10 \peftiven Sub}sribenten wollen demgemäß den nächsten Postämtern oder Buchhandlungen nach ihrer Wahl die

desfallige Bestellung machen. Bn ben Saniar 1843, C S

221A:

Mitten

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Eintheilung Allerhöch

1842.

Bezirks

Nach dei

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Chr. Fr. Bellermann, Pfarrer der St. Pauls (Hemeinde zu Berlin. 5 Sgr. Non irc} Lexikon der Laud* U, Haus

wirthschaft is so eben das letzte (56ste) Heft fer tig geworden und wird sofort versandt. Das Werk? it nun vollständig in 56 Heften oder 9 Bänden zu haben, Diejenigen Abuchmer, welche die lebten Bände noch nicht besien, wollen bald det deu nâd sten soliden Buchhandlung Bestellung darauf machen, da die Unterzeichnete später nicht garantirt, daß hol unvollständige Exemplare komplettirt werden, indem di Auflage in wenigen Monaten vergriffen sevn dürfte z von den ersten Bänden können einzelne Hefte schon ickt nicht mehr geliefert werden.

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Enc Pio 1 Del : : agecsammten musikalischen Ißisenschaften PDeY

Unie sgl - Lérifon ber Lonlunsi

Zupplementband. G6tes Heft. al. 8, DIOIO. 12e Sar. = 45 Kr. Herausgegeben von Dr. M S Gaßner,

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o

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Preußische Staats-Zeitung.

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Berlin, Freitag den 20 Januar

1843.

In halt.

Amtliche Nachrichten. i

Frankreich. Pairs-Kammer. Paris. Das Jourual des Débats über die Majorität der Konservativen und Die Minorität der Minister. Vermischtes. Schreiben aus Paris. (Anfang der Sflaven-Emancipation zu Tunis; Emancipations-Plan des Herzogs von Broglie für die Französischen Kolonieen, und Votum der Spezial - Kom- mission von Bourbon in dieser Sache.)

Großbritanien uud Frland. London, Zwiespalt unter den To- ries.

Belgien. Brüssel. Zoll-Verhaudlungen mit Frank,xeich.

Schweden und Norwegen. Stockholm. Des Königs Rede im a S bei der Entlassung des Justiz-Ministers von Tör- nebladh.

Dänemark. Kopenhagen. Augustenburg. Verwittwete Her- zogin von Schles8wig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg +. j Deutsche Bundesstaaten. München. Abgeordneten - Kammer, Näheres aus der Diskussion über den Antrag der protestantischen Ab- geordneten, Freiburg. Meteorsteinfall auf den Münster. Braunschweig. Harzburger Eisenbahn. Bremen, Vergleichende Uebersicht der Französischen und der Deutschen Rhederei. Hamburg. Unterstüßungen bis zum 31. Dezember. Schreibeu aus Hamburg. (Jastram -Snitgerz die patriotische Gesellschaft; die Auswanderer nach Neu-Seclandz Verbindung mit China.) : Spanien. Schreiben aus Paris. (Differenzen zwischen dem Genecral- Capitain und den Behörden zu Barcelona wegen der Entrichtung der

Contribution.) E

Der Sklavenhandel und dic Sklaven - Emancipation in Nord-Amerika.

Wissenschaft, Kunst und Literatur. Aufführung von Meyerbeer's Hugenotten.

Darmstadt. Erste

Amtliche Uachrichten.

Krouik des Tages.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem Erbgrafen Friedrich Magnus zu Solms-Wilden-= fels den St. Johanniter-Orden zu verleihen; und

Den Direktor der Kunst- Akademie zu Düsseldorf und Ritter- gutsbesißer Friedrich Wilhelm Schadow in den Adelstand zu erheben und demselben zu gestatten, den Namen des Rittergutes Godenhgus seinem Familien-Namen hinzuzufügen. j

Se. Majestät der König von Hannover und

Se. Königl. Hoheit der Kronprinz von Hannover sind nach Altenburg gereist. | :

Se. Königl. Hoheit der Großherzog von Medcklenbu rg =- ‘eliß is nach Streliß zurüc{gereist. | j Jhre Hoheit die Prinzessin Karoline von Hessen is nach Streliß gereist. : \

(5

i

-_

Der bisherige Kammergerichts-Assessor, Graf Friedrich Hein rich Oswald von Pfeil, is zum Justiz - Kommissarius bei dem Ober-Landesgerichte zu Glogau und zum Notarius im Departement desselben bestellt; und

Der Landgerichts - Referendarius Karl Joseph Flos bach zu Köln auf den Grund der bestandenen dritten Prüfung zum Ad= vokaten im Bezirke des Königl. Appellgtionsgerichtshofes daselbst er= nannt worden.

Heute wird das 1ste Stück der diesjährigen Geseß - Sammlung ausgegeben, welches enthält: unter :

Nr. 2314. die Verordnung, betreffend die Anstellung der Direktoren und Lehrer der Gymnasien u. \. w.z

» 2315. desgleichen wegen Ermäßigung der auf die Verleßung der Schonzeit des Wildes geseßten Strafe z beides vom 9, Dezember 1842; und

» 2316. die Bekanntmachung wegen fernerer Gültigkeit der unter Nr. 2224—2226 der Geseß-Sammlung publizirten, mit Hannover, Oldenburg und Braunschweig abgeschlossenen Verträge für das Jahr 1843; vom 27. Dezember 1842.

Berlin, den 20. Januar 1843.

Debits-Comtoir der Geseß-Sammlung.

Augekommen: Se, Durchlaucht der Prinz Albert zu Schwarzb ur g Rudolstadt, von Rudolstadt. :

Abgereist: Der Ober-Jägermeister und Chef des Hof - Jagd= Amts, General-Major Fürst zu Carolath-Beuthen, und

S s Hof-Jägermeister, Graf von der Asseburg, nach Freien- waide. :

Se. Durchlaucht der Königlich Hannoversche General - Major und Präsident des Staats=Raths, Fürst Bernhard zu Solms= Braunfels,

Der Königl. Hannoversche Geheime Kabinets - Freiherr von Fol und M E O i Mathe Rer

Der Königl. Hannoversche

von Malortie, nah Altenbuca, Oberschenk und Reise - Marschall,

Zeitungs -Uachrichten.

Ausland.

Frankreich.

Pairs - Kammer. Sipung vom 14 bemerkte heute auf den öffentlichen Tribünen eine dvd gahi v0 invaliden Offizieren und Soldaten, die sich eingefunden hatten dis

die Gedächtniß-Rede mit anzuhören, die ihrem früheren Gouverneur, dem Marschall Moncev, gehalten werden sollte. Gleich nah Eröff nung bestieg Herr Charles Dupin die Rednerbühne und bielt jene Gedächtniß -Rede inmitten der tiefsten Aufmerksamkeit. Der Herzog von Nemours wohnte der Sibung bei. Spâäter zogen sich die Pairs in ihre Büreaus zurü, um die ibnen vorgelegten Geseb- Entwürfe zu prüfen, : :

Paris, 14. Jan. Das Journal des Débats enthält heute fol: genden Artikel: „Die Oppositions-Journale haben die sinnreiche Entdek fung gemacht, daß die konservative Partei die Majorität habe, aber das Ministerium nicht. Die Opposition glaubt in der Erörterung der Büreaus wahrgenommen zu haben, daß in Bezug auf das Durchsuchungs-Recht das Ministerium in der Minorität sey. Was hat nun aber in der That jene Erörterung ans Licht gebraht? Daß es in der Kammer und sogar unter den Mitgliedern der fonservativen Partei ein ziem= lich verbreitetes Vorurtheil gegen das Durchsuchungs - Recht giebt. Das i} in der That ein großes Geheimniß, wovon bisher Niemand etwas wußte! Haben wir nicht selbst zu verschiedenen Malen auf die leidenschaftliche Beurtheilung dieser Frage hingewiesen und uns dieser Richtung widerseßt? Ja, die Kammer liebt das Durchsu= chung8=Recht nicht, das is eine Thatsache, die vor einem Monate eben so bekannt war, als jeßt. Die Erörterung in den Büreaus hat uns in dieser Hinsicht nihts Neues gelehrt. Wenn die Verträge von 1831 und 1833 nicht existirten, so würde der gegen= wärtige Zustand der öffentlihen Meinung nicht erlau- ben, sie abzuschließen. Es hat sich in vielen Gemüthern eine unseres Erachtens ungerechte und falsche Jdee tief eingewurzelt, daß nämlich das Durchsuchungs-Recht, statt seine wahrhafte Bestimmung, die Unterdrückung des Sklavenhandels, zu erfüllen, nur dazu diene, unsere Marine und unseren Handel unter das Joch Englands zu bringen. Die philantropishen Gesinnungen, welhe vor 10 Jahren den Sieg davontrugen, haben einem Gefühle des blinden Mißtrauens gegen die angeblichen Projekte Englands Plah gemacht, Man f\ah Lor zehn Jahren in dem Durch= suchungsrechte nichts als das Mittel, einen großen Zweck, nämlich die Vernichtung der Sklaverei, zu erlangen. Durch eine Sinnesänderung, die wir beklagen, aber sicherlih niht in Abrede stellen, erblickt man gegenwärtig in dem Durhsuchungs=-Rechte eine Aufopferung der Na- tional = Unabhängigkeit und der Freiheit der Meere. Unser Land is solchen moralischen Revolutionen leider nur zu oft unterworfen, und man geht bei uns schnell von cinem Enthusiasmus zum anderen über. Die Erörterung in den Büreaus hat uns daher nicht überrascht, und sie hat uns nicht eingeschüchtert. Es giebt in den Verträgen von 1831 und 1833 zwei Fragen. Man kann ihnen nicht beistimmen, und doch vernünftig, doch friedliebend genug seyn, um einzusehen, daß es nothwendig i}, sie zu achten und guf loyale Weise auszuführen, #o lange sie existiren. Die Konservativen sind in Bezug auf die erste Frage getheilter Meinung, werden sie es auch in Bezug auf die zweite seyn?“ Man droht den Ministern mit einer Phrase, die, wie es heißt, in die Adresse eingerückt werden soll. Wie lautet die Phrase? Niemand kennt sie, denn sie is noch niht entworfen. Das i} aber gleichgültig. Die Opposition bemächtigt sich \{chon dieser Phrase, sie stürzt mittelst derselben in das Ministerium; sie fordert Herrn Guizot auf, jene zauberische Phrase, die vor threr Geburt viel Lärm macht und nach derselben vielleicht um so weniger machen wird, anzunehmen oder zu verwerfen. Wir unsererseits besißen nicht die Kunst, etwas zu erörtern, was wir noch gar nicht kennen. Wir werden das Erscheinen der Phrase ab- warten, bevor wir unsere Meinung darüber abgeben. Eines glauben a übrigens schon jebt sehr deutlih zu bemerken: daß nämlich die Phrase, wenn sie nah dem Wunsche gewisser Personen abgefaßt wird, weit weniger zum Zweck haben dürfte, das Durhsuchungs-Recht zu treffen, als die Minister. Man möchte sie so {lau abfassen, daß sie Herrn Guizot zwänge, sich zurückzuziehen, ohne diejenigen, welche nah seiner Erbschaft streben, auf eine unbequeme Weise zu

verpflichten. Man i} vernünstig genug, um nicht mit England bre= hen zu wollen. Es würde sich also darum handeln, listig

genug zu seyn, um das Durchsuchungs-Reht und den gan= zen Lärm, den man davon macht, durch denselben Streich zu begraben, der das Ministerium stürzte. Das is} die Jutriguez es blickt davon schon etwas in gewissen Oppositions-Journaglen hervor; wir ziehen dieselbe ans Licht und verlassen uns auf die Rechtlichkeit und Wachsamkeit der konservativen Partei!“ S

Die in Bezug auf die Wablen in Langres, Carpentras und Embrun angeordnete parlamentarische Untersuhung wird jeßt ernst- lich in Gang gebracht. Es sind der Kommission die nöthigen Gel- der bewilligt worden, um die Kosten einer ausgedehnten Untersuchung bestreiten zu können, Hauptsächlich scheinen die Wahl-Umtriebe in Langres, wo Herr Pauwels gewählt worden is , die Aufmerksamkeit der Untersuchungs-Kommission auf sich zu ziehen, und es heißt, daß über 30 Personen nah Paris berufen werden sollen, um ihr Zeugniß in dieser Sache abzulegen. Es ist dies das erstemal, daß eine parla= mentarische Untersuchung über Wahl-Umtriebe stattfindet.

Mehrere hiesige Blätter melden, daß der General Bugeaud in den nächsten Tagen in Paris eintreffen und \{chwerlich nah Algier zurückfkehren würde, Es heißt zu gleicher Zeit, daß er nach Been- digung der Adreß-Debatte zum Marschall von Frankreih ernannt werden solle.

Die Englische Post is heute ausgeblieben, da der heftige Sturm die Landung des Paketboots in Calais verhinderte. h

Börse vom 14. Januar. Zu Anfang der heutigen Börse war die Rente sehr gesucht, weil es hieß, daß die Kasse der Depots und Consignationen einen Theil der Sparkassen-Gelder in Renten an= legen wolle. Später aber ward diesem Gerüchte widersprochen und die Course gingen auf ihren gestrigen Standpunkt zurü,

= Paris, 14. Jan. Während man aus den Vereinigten Staaten neuerlich wieder so beklagenswerthe Nachrichten über ‘den fortdauernden hartnäckigen Widerstand erhält, welcher dort jedem auch nur annähernden oder vorbereitenden Schritte zur endlichen Abschaffung der die Menschheit shändenden Sklaverei entgegengeseßt wird, kommt von einer Seite, von woher man wohl am allerwenigsten dergleichen zu erwarten berechtigt war, eine D DALLEO in dieser Beziehung. Ein Schreiben aus Tunis vom 20, Dezember nämlih meldet, daß

| | | Beschäftigung gewinnt; andererseits hofft man auch die sklavenbesißen- | | | | | ' |

der dortige Bey, aus freiem Antriebe, ausgesprochen hat, daß für die | Zukunft alle Kinder von Sklaven, die in dem Gebiete der Regent- schaft geboren werden, frei seyn sollen. Einen neuen Beweis, wie oft in den scheinbar unbedeutendsten Umständen der Same zu großen Dingen für die Zukunft liegen kann, giebt die Art der Veranlassung zu diesem erfreulichen Akte des Bey, welche ganz zufälliger Natur war. Eine s{chwarze Familie sollte von ihrem Eigenthümer verkauft werden. Dieser, ein hartherziger, gefühlloser Mann, kümmerte sich wenig darum, ob der Gatte seiner Familie, das Kind der Mutter

erhalten bliebe, und wollte jedes YJudividuum der Familie einzeln und abgesondert von den übrigen verkaufen, \o daß die ganze Familie zerrissen, ihre Mitglieder von einander

| getrennt worden wären. Jn diesem Augenblicke der höchsten Gefahr | und Noth faßte die Familie den Entschluß, si ins General-Konsulat | von Frankreich zu flüchten und den Schuß des Konsuls anzuflehen. | Herr de Lagau, ein Mann von eben so hohen Verdiensten wie men- shenfreundlihem Charakter, gewährte denselben und begab sich fol=- genden Tags in eigener Person zu dem Bey, um zu Gunsten der unglücklichen Familie sich zu verwenden. Ju der That gelang es ihm durch die ergreifende Darstellung, welhe er dem Bey von der Lage

rung des Vaters und der Mutter der Familie sich entschloß und dann seinem Minister befahl, diese Unglücklichen zu kaufen und ihnen eine ganz besondere Sorgfalt zu widmen. Dann wendete er sih mit ¿Freundlichkeit an das Kind der Aeltern, und sagte ihm, es sey frei, indem er die feierlihe Erflärung binzufügte, daß künftig jedes Kind von Sklaven, das auf dem Gebiete der Regentschaft geboren werden würde, frei seyn solle. Diese Verfügung wurde alsbald öffentlich verkündet und soll nun mit der größten Gewissenhastigkeit vollzogen werden.

Am nächsten Mittwoch wird der Herzog von Broglie in einer Ver= sammlung der Gesellschaft für Abschaffung der Sklaverei, welche in einem der Büreaus der Deputirten-Kammer stattfinden wird, seinen Bericht über diese große Angelegenheit verlesen. Wie man hört, gehen die Schluß - Anträge desselben dabin, den gegenwärtigen Sklavenbesißern eine Entschädigung von 150 Millionen in Renten auf den Staats= \chabß zu gewähren, welche Renten vom Tage an laufen würden, wo das Geseb, das die Abschaffung der Sklaverei in den Französischen Kolonieen ausspricht, votirt wäre, Zehn Jahre nah einander würde der Betrag derselben fapitalisirt werden, worauf die Sklaverei auf- hören müßte und die bisherigen Sklaven während der darauf folgen- den fünf Jahre verbindlich würden, zu arbeiten, ohne daß fie jedoch gezwungen wären, bei demselben Pflanzer zu bleiben. Es bliebe ihnen im Gegentheile freigestellt, ihre Herren zu verlassen, jedoch mit der Verpflichtung des Nachweiscs, daß sie sogleih bei einem anderen wieder in Arbeit treten. Auf solche Weise hofft man einerseits, dem unthätigen und der öffentlichen Sicherheit gefährlichen Herumstreifen der Schwarzen vorzubeugen, indem man Bürgschaften für ihre fortdauernde

| der Familie entwarf, denselben zu bewegen, daß er selbst zu Anhö- | | | | |

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den Pflanzer selbst zu größerer Nachgiebigkeit zu stimmen und so doch endlich zu dem gewünschten großen Ziele zu gelangen. Jndeß ver= spricht man sih im Allgemeinen von der Bereitwilligkeit der Pflanzer, zu einem solhen Auskunftsmittel aufrichtig die Hand zu bieten, nicht schr viel. Die Art und Weise, wie die Kolonial-Räthe von Guade= loupe und Martinique jedesmal, so oft die dortigen Gouverneure aus Auftrag der Regierung des Mutterlandes auch nur Andeutungen wegen der Sklaven - Emancipation laut werden ließen, soglei von Unbedachtsamkeit der Regierung, von drohender Gefahr der Entzün= dung eines allgemeinen Neger-Aufstandes, vom Ruin der Kolonicen und deren endlichen Verlust für Frankreich sprachen, ganz wie die Sklaven = Besißer im Süden der Vereinigten Staaten von Nord= Amerika, kann über ihre wahren Gesinnungen keinen unbefangen Ur= theilenden in Zweifel lassen.

__ Auf der Jnsel Bourbon hatte die Regierung eine Spezial-Kom-= mission niedergeseßt mit dem Auftrage, die Sklavenfrage unter allen Gesichtspunkten zu untersuchen und nah umfassendster und reiflichster Prüfung und Erwägung aller dabei betheiligten Juteressen und zu nehmenden Rücksichten der Regierung ihr Gutachten darüber zu ge= ben, auf welche Weise am zweckmäßigsten und ohne Verleßun irgend einer Seite die Emancipation der Sklaven allmälig L tei wer=- den könnte. Diese Kommission ließ anfangs eine sehr geraume Zeit verstreichen, ohne auch nur Miene zu machen, Hand ans Werk zu legen. Endlich, nachdem sie den wiederholten Mahnungen der Regie- rung sich nicht länger entziehen konnte, legte fie einen Plan vor, des= sen Hauptgrundzüge folgende sind:

Alle bereits in den Kolonieen vorhandenen Kinder von Sklaven, die das siebente Lebensjahr noch nicht überschritten haben, sollen so- fort als freigelassen erklärt werden, desgleichen alle in Zukunft noch zur Welt kommenden. Die Pflanzer sollen dafür vom Staate eine angemessene Entschädigung erbalten. Die Regierung hätte geeignete Vorsorge zu treffen, daß eine Rekrutirung von freien Arbeitern aus dem Auslande organisirt würde, die dann einem besonderen Regime zu unterwerfen wären. Die Sklaverei in ihrer jeßigen Verfassung soll noch während eines Zeitraumes von 16 Jabren aufrecht erhalten werden, worauf die Emancipation in ihrem ganzen Umfange eintreten würde; die den Pflanzern zu gewährende Entschädigung soll nah dem Mittelpreise der leßten Jahre berechnet werden. Die befreiten Kinder bleiben unter dem Patronat ihrer früheren Herren, und diese erhalten für die Kosten des Unterhalts und der Erziehung derselben eine entsprehende Jahres-Entschädigung, bis die Kinder das zehnte Lebensjahr erreicht haben. Vom zehnten bis zum sehzehnten Lebensjahre müssen diese dann für ihre Herren arbeiten, ohne einen Lohn dafür zu erhalten außer freier Verköstigung z in den vier folgenden Jahren vom 16ten bis zum 20sten hätten ihnen dann die Pflanzer einen mäßigen Tagelohn zu bezahlen. Vom 2Msten Jahre an aber werden sie freie Arbeiter, die jedoch immerhin noch einer besonderen Geseßgebung unterworfen bleiben müßten z sonst, sagt die Kommission, würde die Gefahr von Unordnungen und dar- au hervorgehendem Ruin der Kolonieen im höchsten Grade drohend erscheinen. i

Man sieht, bei diesen Vorschlägen und bei solcher D rung des Befreiungswerkes ist es jedenfalls auf eine Uebereilung e

esehen, und der Uebergang der Schwarzen aus Cs i in den der Freiheit ist mit so vielen K!