1843 / 21 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

s ‘¿nduniß mit Großbritanien zur Unter- f Y nen Bündniß mit Gro nien Le eta des nene andels zurückhalten und zur Aufrechthaltung

y E L Sflaverei nöthigen. i L E seiner einheimischen S alurórs Schriften, die uns über unseren

Die beiden oben X n fi rchaus auf entgegengesebte Gegenstand Se lge O E ersten über die Stellung politische Ansichten. Quintupel - Traktat vom 20. Dezember 1841 Arens zun liebe für Alles, was den Vereinigten Staaten deg fu prag 00 ausgebt, schildert dagegen die Politik Englands als j fal c “T osbafi, aller Welt gefährlich und gehässig. Er geht so weit, zu F wünschen, was er nicht undeutlich auf Seite 50 zu erkennen giebt, daß eine Allianz zwischen Nord-Amerika und Frankreich England die angemaßte Oberherrschaft zur See durch ein paar entscheidende gemein)caftlich gefohtene Schlachten entreißen möchte. Solche entschiedene V eve für eine Partei taugt in der Politik nichts, weil sie nimmer zur Wahr- heit führt. Jeder Staat verfolgt seine Interessen und hat darin Recht; nur die Art und Weise, wie er sie verfolgt, seßt ihn dem Lobe oder Tadel aus.

j

f i

| drückung des t

j

V Wehe aber dem Englischen Ministerium, das

4 eine Politik annimmt, die mit der Ehre und der Wohlfahrt des Bri= tischen Volks sih nicht verträgt! Die Handlungen jenes sind der Ausdruck der Gesinnungen dieses, und es dürste dem Verfasser schwer werden, die Anklage einer falschen und boshaften Politik gegen dies Volk zu rechtfertigen, das als ein gesundes, Recht liebendes und ehren=

\ haftes bekannt ist. Soll ihm das zum Tadel gereichen, daß es seine H) Herrschaft zur See sich sichern will ? Doch hat das Buch für den Gegen-

k stand, den es behandelt, wegen der Masse der darin angehäuften Data | über die Handels- und Sklaven-Verhältnisse Nord-Amerika's einen un- bestreitbaren Werth, den wir gern anerkennen. Die zweite Schrift über den Afrikanishen Sklavenhandel von einem Beamten des auswär- tigen Amtes enthält si aller Reflexionen, die aber aus den geschickt | zusammengestellten Thatsachen sich Jedem von selbst aufdrängen. Sie 1) giebt in ihrem dritten Abschnitte werthvolle, weil autheutishe, Nach | rihten über den Verlauf der diplomatischen Verhandlungen Groß- britaniens mit den fremden Mächten zur Abschließung von L urch- f suchungs= Verträgen, und wir lernen daraus auch die Juteressen der j Amerikanischen C A es diese von der Theilnahme an sol- | en Verträgen zurücckhält, kennen. Ÿ U L In eiielba Monat März des Jahres 1807, als in England Lord Grenville's Bill den Britischen Sklavenhandel gänzlich aufhob, | erließen auch die Vereinigten Staaten ein Gescb, das die Sklaveu- | Einfuhr in allen Orten, die unter die Jurisdiction der Union gehör- ten, verbotz ihren auswärtigen Sklavenhandel, d. h. die Sklaven- Ausfuhr aus den Staaten nach jedem anderen Orte vder Lande, hatten sie hon 1794 untersagt. Aber der Handel ward doch noch eine Zeit lang von Amerikanischen Bürgern, die sich mit Spanischen und Portugiesischen Pässen versahen, fortgetrieben und hörte erst auf, als von Seiten Englands diese Auswege erschwert wurden, da die Verschaffung und der Gebrauch solcher Papiere mit nicht geringer Schwierigkeit und Gefahren verbunden war, Er verschwand jedoch nur auf wenige Jahre, Denn als im Jahre 1816, bei Gelegenheit der Publication des Erkeuntuisses gegen cin verurtheiltes, von einem Englischen Kreuzer weggenommenes Französisches Sklaveuschisf, den „Le Louis“, Sir W. Scott zuerst die Frage ‘erörterte, ob in Frie: } i Durch\ -Recht bestehen könne, und sie ohue Be- | denszeiten das Durchsuchungs Recht bestehen , und "hu denken mit Nein entschieden hatte, sahen die Amerikanischen Sklaven händler, die nicht allein durch die Schwierigkeiten, fremde Pásse zu erlangen, sondern auch durch ein um Jahre 1810 an einem Ameri- ; kanishen Sklavenschiffe, dem „Amadèe““, von Seiten Englands 8 | strecktes Urtheil von ihren Unternehmungen im Sklavenhandel zurüd- E geschreckt waren, wieder ihren Weg ossen und verfolgten mit E A bdten Frechheit ihre ungeseßlichen Fahrten, da jie von da ab sich / nur vor Amerikanischen Kreuzern zu hüten hatten. Es 1st darum j wichtig, was Sir W. Scott über das Durchsuchungs-Recht, das da= j mals zuerst öffentlih zur Sprache gebraht wurde, sagte: „Dch kann j feine Autorität ausfindig machen“, sprach er, „die das Recht verleiht, | die Schifffahrt befreundeter Staaten auf der hohen See zu stören, ausgenommen die, welhe das Kriegsrecht zweien Krieg führenden Mächten gegen Neutrale gestattet. Wenn dies Recht im Frieden angewandt werden soll, so muß es mittelst einer Convention geschehen. Die Politik dey“ Staaten erheischt es dann, die Ausübung dieses Rechts in aller nur möglichen Milde durch solche Conventionen zu H! reguliren.“ Großbritanien brachte deshalb im nächsten und nächstfol= | genden Jahre seine ersten Verträge zur gegenjeitigen, _obwohl nod | beschränkten DurWhsuhung der Schiffe mit Portugal, Spanien und den Niederlanden zu Stande und trug am 11, November 1819 durch Lord Castlereagh zur Steuerung des Amerikanischen Sklaven- handels dem damaligen Repräsentanten der Vereinigten Staaten in London, Mr. Rush, den Vorschlag zur Abschließung einer gleichen Convention an. O l : Ehe noch eine bestimmte Antwort auf diesen Vorschlag erfolgte, erließ die Legislatur der Vereinigten Staaten am 15. Mai 1820, weil, wie das Haus der Repräsentanten festgestellt hatte, die zur Zeit bestehenden Vorkehrungen zur Unterdrückung des Sklavenhandels nicht förderlih genug wären, ein Geseß, welhes jeden Amerifanischen Bürger oder jede Person an Bord eines Amerikanischen Schiffes, falls sie einen farbigen Menschen, der nicht hon nah dem Geseß der

30

von Seiten Englauds von Huskisson und Canning unterzeichnet Aber eine starke Partei in den Vereinigten Staaten zeigte gegen den Juhalt dieser Conven-

Rush, wurde. D e bald ein eifersüchtiges Mißtrauen Ql tion, und e e e Ratification zurüdckgelangte, wurde diese A Senate geradezu verweigert. Es unterblieben „daxauf rail e lang über diesen Punkt alle Unterhandlungen zwischen Englaud un Amerika. ; Erst als Frankreich und Engiand Ds

und 1833 geschlossen hatten, erging an die i tagteu winberbuiite Aubsoedernzs von beiden vereinten Mächten, a Pren Bunde zur Unterdrückung des Sflavenhandels anzuschließen. H as wurde endlich am 4. Oktober 1834 vom Amerikanischen Minister 2 Auswärtigen ein bestimmter und förmlicher Bescheid gegeben, f cu Mächten aber jede Hoffnung benahm, Nord-Amerika an ihrem Ae nisse Theil nehmen zu sehen. Es heißt in dieser Antwort aus r li, daß der Beschluß gefaßt wäre, die Vereinigten Staaten an 63 ner Convention hinsichtlich des Sklavenhandels Theil nehmen zu as- | senz daß die Regierung durch gewissenhaste Ausübung, rex eigenes Maßregeln zur Einziehung und Bestrafung solcher Ameri e | Bürger, welche die Gesetze verlebßen sollten, am besten ihren Pr | ten gegen das Volk der Vereinigten Staaten und die Juteressen der | |

Conventionen vou 1831 Vereinigten Staateu die

Welt nachkommen könne. Bei diesem Beschlusse is es bis jeßt ge- lieben. ; y S Wie gewissenhaft aber auch die Amerikanische Regierung jeue Maßregeln ausübt, \o steht es doch faktisch fest, daß ihr die B drücung des Amerikanischen Sklavenhandels bis jeßt dadurch nos nicht gelungen is. *) Und selbst wenn diese Maßregeln ihrem Zwec e entsprehen sollten, \o bewirkt doch noch immer dh F tar daß auswärtige Abenteurer von der unrechtmäßigen Führung Der Unionsflagge zu ihrem seeräuberischen Handel nicht zuristehen. 4 Spanischen Sklavenhändler, denen der wirksame Vertrag Fon 1835 die Flagge Spaniens untersagt, haben zur Flagge der Peremigien Staaten jeßt 1hre Zuflucht genommen, und seitdem “auch Portugals Farben dem Handel keinen Schuß mehr gewähren, o entzieht dieser gemißbrauhte Schirm der Unions-Flagge auch Portugiesische Skla-= venhändler ihren rechtmäßig verwirkten Strafen. 5 i;

Lord Palmerston trug im Jahre 1839 den Vereinigten Staaten den Durchsuchungs = Vertrag von neuem an, aber vergeblich, Lord Aberdeen wiederholte im vorigen Jahre diesen Antrag, aber mit gleich ungünstigem Erfolg. Dieser Lebtere trennte in seiner Note das Recht der Durchsuchung (right of search) von dem der Untersuchung (right of visit) und wollte nur das leßtere in Anwendung gebracht wissen. Hiernach sollten Britische Kreuzer nur befugt seyn, die Nationalität der von ihnen angetroffenen Schiffe von zweifelhaftem und verdächti- gem Charakter unter Amerikanischer Flagge, sey es aus Papieren oder auf andere Weise, zu ermitteln. Wenn das so untersuchte Fahrzeug wirklich als ein Amerikanisches erlaunt wäre, so würde ihm sofort die Fortseßung seiner Reise gestattet und seine Bestimmung in feiner Weise geändert, sey es für den Sklavenhandel vder zu sonst anderen Zwecken ausgesandt. Aber die Amerikanische Regierung blieb fest bei ihrem Beschlusse, und der leßte große vor kurzem von Lord Ashbur- ton abgeschlossene Vertrag zwischen England und Nord- Amerika ent hält nur eine neue Ausriüstungsklgusel für Kreuzer zur Unterdrückung des Sklavenhandels an der Afrikanischen Küste. : S

Der Grund dieses hartnäckigen Widerstrebens der Amerikanischen Regierung gegen Durchsuchungs - Verträge liegt allerdings in einer großen Eifersucht auf die Einmischung der Britischen Kreuzer in die Angelegenheiten der die Unions-Flagge führenden Schisse, die dadurch |

| |

gleichsam der Britischen Oberherrschast untergeordnet werden, aber lauptsächlih geht es hervor aus dem Bestehen der Sklaverei in deu das Mißtrauen aller Sklagven-Cigenthümer ge-

südlichen Staaten, wo G ( | | i j Erbitterung si steigert, \o- | | |

gen die Regierung sogleich zur höchsten Erbitk h bald nur im entferntesten die Frage des Sklavenhandels und der Sklaverei berührt wird. Die Sklaverei besteht hier noch in ihrer ganzen Ausdehnung, eben so ein erlaubtker Handel mit Sklaven zwi schen den einzelnen Staaten, und eine Einschmuggelei neuer Sklaven wird deshalb immer von den Sklaven - Besißern gern gesehen. Ver Abschaffung der Sklaverei aber stehen hier große damit verbundene | Interessen im Wege, ja das Besteben und die Wohlfahrt aller diejer | Staaten. Wir wollen diese Juteressen in dem zweiten Theile un= serer Darstellung näher hervorheben, Schluß folgt.)

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Gestern erschienen die Hugenotten von Meyer- beer zum erstenmale auf dem Großherzoglichen Hoftheater. Wenn auch diese Kunst-Anstalt unter den bedeutenderen Deutschen Bühnen dieses folossale und grandiose Werk eines der ersten musikalischen Talente unserer Zeit nicht gerade mit zuerst gab in dem Stuttgarter und dem Mannheimer Hof- theater erschien es übrigens auch erst im Laufe vorigen Jahres und zu Karlsruhe noch gar nicht o gehört sie doch gewiß zu denen, welche sie am würdigsten ausstatteten und am sleißigsten cinübten, und so die Helen und großen Schwierigkeiten, welche die Ausführung dieses gigantischen Werkes darbietet, möglichst überwanden, Unser treffliches Orchester, unter Leitung sci- nes würdigen Kapellmeisters, Herrn Mangold, erwarb sich neue Lorbeeren z die Chöre, welche in dieser Oper eine so bedeutende Nolle spielen, von Herrn

Darmstadt, 16. Jan.

Vereinigten Staaten Sklave sey, aufgriffe oder fortführte, um ihn zum Sklaven zu machen, für einen Seeräuber erklärte und nach der Uebersüh= rung mit dem Tode bestrafte. Ueberhaupt ließ sich die Amerikanische Regie- rung die Unterdrückung des von ihren Unterthanen getriebenen Sklaven= handels äußerst angelegen seyn, und das von ihr zuerst erlassene wich= tige und mit Erfolg angewandte Geselz, das auf den Sklavenhandel Seeräuberei-Strafen“sebte, ging auf ihren Antrieb in die R bung Englands und später auch in die der meisten gegen den Skla- venhandel verbundenen Mächte über. Aber den Vorschlag zur Ab-= \{ließung cines Durhsuchungs-Vertrages mit England lehnte sie ent- schieden ab. Was damals der Präsident durch Mr. Adams, den da- maligen Staats-Secretair, dem Britischen Gesandten eröffnete, das hat die Amerikanische Regierung bis auf die neueste Zeit gegen alle Vorschläge zu solhen Verträgen immer von neuem erhoben. Der Präsident erklärte nämlich, daß ein Vertrag, der die See-Offiziere einer Nation ermächtige, Handelsschiffe einer anderen zu durchsuchen, mit Beleidigungen gegen die Gesebe dieser leßteren verbundeu sey, daß ein Vertrag, der diese Befugniß noh dahin ausdehne, die Schiffe wegzunehmen und in fremde Häsen zu führen, wo sie einem Tribu-= nale, zur Hälfte aus fremden Richtern bestehend, unterworfen seyen, eine Machtvollfkommenheit über die Personen, das Eigenthum und die Ehre Amerikanischer Bürger ertheile, die den ursprünglichen in den po- litischen Justitutionen des Landes verwebten Grundsäben wie der un= erläßlihen Sicherheit der persönlichen Rechte durchaus zuwider sey. Zndessen erhoben sich doch viele Stimmen in den Amerikanischen Kammern für die Abschließung von Durchsuchungs-Verträgen mit an- deren Mächten, und im April 1822 machte ein Comité des Kongres= ses auédrücklich den Vorschlag zu einem Uebereinkommen mit einer oder mit allen Seemächten Europa's zu einem modifizirten und ge- genseitigen Durhsuhungs - Reht an der Afrikanischen Küste behufs Unterdrücung des Sklavenhandels. Die ge iplomaten waren pabei áußerst thätig, und die Regierung gab endlich ua. Sie über- sandte selbst ihrem Gesandten in London den Entwurf zu einer Con- vention, die auch am 13, Mai 1824 von Seiten Amerifa's von Mr,

4

Chor-Direftor Neukäufler einstudirt, waren von ergreifender Wirkung z die Ensembles , bei weitem vorherrschend durch das ganze Werk, ma n so größeren Effekt, als selbs unsere ersten Künstler kleinere Partieen E nommen hatten. Decorationen, von der Meisterhand Schilbach s herrlich ausgeführt, Kostüme, neu und glänzend, o wie Lanze und Gruppirungen, von Herrn Balletmeister Tescher arrangirt, waren von überraschender Wir

——

*) Den besten Beweis dafür, daß Sklavenhandel noch von Nord-Ame- rifa aus getrieben wird, und die Art und Weise, wie die Sklavenhändler die Geseze zu umgehen suchen, liefern uns die Untersuchungs - Akten der Amerikanischen Gerichtshöfe gegen des Sklavenhandels schuldige Fahrzeuge. Vor nicht langer Zeit ward ein Schiff, „die Catharine“, verurtheilt, jedoch erst in zweiter Instanz. Das Schiff war nach seiner Ausrüstung und vor seincr Abreise durch einen Kauf-Kontrakt zwischen dem Amerikanischen Eigen- tbümer und einer anderen Person, einem Fremden, diesem Leßteren verkauft worden, sollte jedoch erst in Afrika demselben abgetreten werden. Zu gleicher Zeit hatte zwischen dem Amerikanischen Frachtherrn und dieser fremden Person noch ein schriftliches Abkommen stattgefunden, wonach das Schiff bis an die Asrikanische Küste seinen Amerikanischen Charakter behalten sollte, wahrscheinlich um der Anwendung des Vertrags zwischen Großbritanien und Spanien zu entgehenz dort aber sollte es vor seiner Rückreise Spa- nisch werden, damit nicht nah der Kongreßakte vom 15. Mai 1820 Füh- rer und Mannschaft für Seeräuber erklärt würden, Das Schiff wurde auf seiner Hinreise von Amerikanischen Kreuzern weggenommen, und unter solchen Umständen hatte das erste Gericht, nachdem es den damaligen Charakter des Fahrzeugs nah dem erwähnten Abkommen und eben so den Kauffkontrafkt in Erwägung gezogen hatte, seine Meinung dahin abgege- ben, daß das Schiff zwar ein Amerikanisches, gebaut und ausgerüstet für den Sklavenhandel, aber einem Fremden verkauft und von diesem benußt wäre, daß die Amerikanischen Geseze auf einen solchen Fall sih nicht erstredten und das Schiff deshalb dem (Amcrikanischen) Anspruhmacher zurüd e werden müsse. Der obere Gerichtshof aber, dem die Sache noch fu mittirt wurde, erwies, daß das Eigenthumsreht an das Schiff auf dessen Hinreise auch dem Amcrikaner zuzuschreiben sey, da es noch niht den Ort erreicht hatte, wo der Besiptitel übertragen werden sollte.

kung, Sänger und Séingerinnen gaben die shwierigen und anstrengenden Haupt - Parti ren meist mit so viel Eifer, Kraft und Wärme, daß sie den verdienten Becfall fanden, wie denn überhaupt die ganze Darstellung dem Kunst-Institute zu großer Ehre gereicht, und au diese Anerkennung vielfach von Sciten des überfüllten Hauses in lebhaften Beifallsbezeigungen aus- gesprochen wurde. (Großherz. Hess. Ztg.)

Berlin-Stettiner Eisenbahn. Section Berlin-Angermünde,

Frequenz in der Wache vom Sten bis incl. 14, Januar 1843 9061 Personen,

Meteorologische Beobachtungen.

1843. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger

18. Januar. | 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Ubr. Beobachtung.

e S r Ia Ae m e Luftdruck . ..- | 341 84 Par. [342,48 Pár. [343,42 Par. | Quellwärme T,0° I. Lustwärme ..“. | 0s" R. -+ Lo R. 0,1? R.| Flusswärme O, 4 M; Thaupunkt ..« - f B. Eg R. | - 2,67 R,.| Bodenwärme 4,5° „R. Dunstsättigung 83 pCt, 73 pCt. 81 pCt. Ausdünstung 0,014 Rh. Wetter -«-. «.- heiter. heiter, trüb. Niederschlag 0, i Mee W. W. W. Wüärmewechsel +2,41"

g 0

Wolkenzug - - - W. - 0,6 R.

34

Tagesmittel: 342,58 Par... +0," R... —2,1"R... 79 pct. W.

E E

Den 19, Januar 1843. Pr. Cour. : 4 Pr. Cour. E a 18 Actien. |S Me

MEREs N] Brief. | Geld. S| Brief. | Geld. | e Brl. Pots. Eisenb.| ö —_ | 1257 | | | St. Schuld-Sch. 3% 104 12 1047, do. do. Prior. Obl.| 4 1034 | Pr. Engl. 0b1.30.| 4 | 1034 | 1025 Mga. Lpz. Eisenb.|—| 136 | | Präm. Scb. der do. do. Prior. Obl. 4 O 1027 | Seehandlung. |— 917 93 E Brl. Anb. Eiseub.|— 1097 | 1087 | Kur- u. Neumärk. do. do. Prior. ObI.| 4 103 | 102 2 | Sefuuldverschr.|3 102% eins Düss.Elb. Eisenb.| 5 61 x: | 00S | Verl. Stadt-Obl. |3 1023 1027; Îdo. do. Prior. d 4 93 T |

Danz. do. in Tb.|—| 48 Rhein. Eisenb. | 5 851 81 i Wesftpr. Pfandbr. 35 1037 ani do. do. Prior. Obl.| 4 97% | M K | rough. Vos. do. 4 106% _— Berl. Frankf. Eis.| 5 | 104 10:3 | do. do. 32 102° s do, do. Prior. N 4| 102 3 102 x 4 » e. 102 TOOY Ob.-Schles. Eisb.| 4 _— | Ostpr, 1 tandber. 27 a f »-Schles, Ei : :

Pomm. do. e 2 "1! 1032 Friedricbsd’or. vas I: S 1:3 Kur- u. Nemn. do. 34 1044 102 * TAnd.Gldm.à 5 Th. | 10 s 10% Seblesische do. 35 is Disconto. 128 3 4

| Pr. Cour. | j

F oed 0 uUur 4 | Thlr. zu 30 Sgr. | Brief. | Geld. Amsterdam-+- «eco ooo oor eee eo 250 FI. Kurz | vi | 140, da, C o R E 40 250 Fl. | 2 Mi. L 1.239% Hamburg «ooooo eee ere 300 Mk. | Kurz | a | 151 k A N A T G ae S 300 Mk. | 2 Mit. | | 1507 ToOdOn ree eo o E add I S Lm s:S T S E Mt I | G „25% Dat aab 000000 ooo 300 Fr. | Mt: - | 79s Wien in 20 Xr. „eee... IOU PE | e M, | 10:37 | 1035 Augsburg... o.ccoo ore ou eo 150 FI. | S M | m | 12 i L C 100 Thlr. | 2 Met. 99% 99! Leipzig in Courant im 14 Thl, Fuss -. - 100 Tbir. | 8 Tage S | 99% Frankfurt a. M. WZ. «eee. 100 V 2 Ma Di 2 | Petersburg «roe R UPL T E 1 SRhI.| S Woh. L 15 I 1%

Auswärtige Börsen.

L E j Amsterdam, 15. Jan, Niederl. wirkl, Sch. 52%. 5% Span. 187.

Neue Anl. 18 E.

Antwerpen, 11. Jan. Zinsl.

Hamburg, 17. Jan. Bank - Actien 1640. Ev»gl. Russ. 105.

Paris, 14. Jan. 5% Rente fin cour. 120. 30. 3% Rente fin cour. 79, 35.

B Span. Rente 24 t, Pass. 4. 37 É Hamb. 33%. Paris 398. 1

Anl: de 1841 e 5% Neapl. au compt. 107, 20.

Petersbu rg, 10. Jan. Lond, 3 Met, D _- Ÿ 1 ¿ E j

Poll, à Paris 300 Pl (87: do: 500 Vl, G07. 200 Fl. 27 Wien ,- 14, Jan. 5% Met. 110%. 4% 101, 3% 7 Bank-Actien 1616. Anl. de 1834 145. de 1839 1155.

do. L p O1 0/ L 25 7/0 1% —.

Königliche Schauspiele. | Freitag, 20, Jan. Im Opernhause : Die Nachtwandlerin. Oper in 3 Abth. Musik von Bellini. (Dlle. Marx: Amine.) Hieraus: Der Geburtstag. Divertissement iu 1 Aufzug, von Hoguet. e Jm Schauspielhause: 1) La marquise de Senneterre, ou: l ne lecon de coquetterie, comédie en 3 actes et I E n théâtre srançals, E A 2) e de: Les pre- ir S amours, vaudevilece en acte, par C 10) 2E A 7 Sab, 21. Jan. Schauspielhause Cs, (Dlle. Löwe, a O E zu Breslau: Marie.) Hierauf: D è. Löwe : Lucie. N A as l Jm Opernhause : Fernand Cortez. Jm Schauspielhause: Die Schule des Lebens,

Königsstädtisches Theater. 20, Jan. Vorstellung der Pantomimisten Herren Ge- Der dicke Lord Plumpudding. Komische Panto-= Hierauf: Die drei Tanzmeister. Posse in 1 Akt, Zum Schluß: Der Barbier von Pekin. Englische

Freitag, brüder Lehmann : mime in 2 Akten. von L. Rellstab.

ime in rangir W. Seymour. Mußik von Pantomime in 1 Aft, arrangirt von W. yn | Hauwel. Hierin: Die Japanische Messe, ausgeführt dur die Her-

ren Whittoyne und Maurice und die sämmtlichen übrigen Mitglieder

der Gesellschaft. Sonnabend, 21. Jan. il Moro di Venezia. (Ggr.

08 ire der Pläbe: Ein Plaß in den Logen und im Balcon

3 er S : 2 Rthlr. 2c. E E stellung werden auch die Parterre - und Gallerie= Billets im Billet - Verkaufs - Büreau, Burgstraße Nr. 7, verkauft. Sonntag, 22. Jan. Pagenstreiche. Posse in 5 Akten, von Koßebue. (Neu einstudirt.) (Herr Beckmann : den Baron v, Stuhlbein.)

Oeffentliche Aufführungen. Freitag, 20. Januar, Abends halb 7 Uhr, im Hotel de Russie: Fünfte dramatische Vorlesung von C. von Holtei (Viel Lärmen um Nichts, von Shakespeare).

talienische Opern-Vorstellung.) Otello, G e Bayptista Rubini: Otello,

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen,

Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober - Hofbuchdrukerci.

Danach ward die Verurtheilung erkannt,

Preis: 2 üthlr. sür 7 Iahr. 4 Rthlr. - 2 Iahr. 8 Kthlr. = 1 Iahr.

in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung.

¿E AT

F dLL

Amtliche Nachrichten, Frankreich. Paris. reften Steuern sür 1842, aus Paris. (Das Journal des D

Der Handels-Vertrag mit England. - Die Marquesas,

Bermischtes.

Weitere (Gründe dafür; Kartel mit England.)

Großbritauieu und Jrland. wanderung freier Neger China,

Deutsche Bundesstaaten. Müünche

Fortseßnng der Debatte über den Antrag der protestantischen Abgeord

neten. Dresden, Zweite Kammer.

fentlichkeit und Mündlichkeit im Kriminal-Verfahren.

Franrfurt a. V. Besterreich. Triest. Oesterreichs Ein Schweiz. Bern.

gene Verfassung verworfen, Spanien. Madrid.

die Emigrirten, Julaud. Berlin.

(Bundestag.)

int Betreff der verlängerten Braunschweig abgeschlossenen Verträge. gende Kunst-Notiz. Breslau.

Ler Sklavenhandel und die Sklaven-Emancipations-Frage in Nord-Amerika.

(Schluß. )

Wissenschaft, Kunst und Literatur. Kunst-Notizen.

cher Kunst-Verein, Nom,

London. aus Afrika nah Westindien.

Dauer der mit Hannover,

Berlin, Sonnabend .den le Januar

Die indi- Briefe ¿bats gegen das Zuckergeseß.

Hofnachrichten. Aus Handel mit n, Abgeordneten - Kammer,

Des und Ausfuhren. Jn Tessin die neue von den Radikalen vorgeschla

Der Regent; die Moderadosz Barcelona und

Königliche Verordnung, die Anstellung der Direkto- ren und Lehrer der Gymnasien betreffend, Ministerial-Bekanntmachung Oldenburg und Berichti Professor Hoffmann vou Fallersleben.

Das Ehegeset.

Berlin. Wissenschaftli

Amtliche Uachrichten.

Kronik des Tages.

Berlin, deu 49: Januar.

Seine Majestät der König sind gereist.

nach Freienwalde g, d. O.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

lihen Scheffler in Parchwih

Klasse zu verleihen;

Dem Landrathe von Schenck zu Siegen den Rothen Adler- Orden dritter Klasse mit der Schleife, dem latholishen Kurat-Geist und dem Vorsteher der höheren Töchterschule in Elberfeld, Lieth, den Rothen Adler - Orden vierter

Dem Regierungs-Rath und ordeutlichen Professor in der philo

sophischen Fakultät der hiesigen Universität, Dr. von Raumer, den

Charafter als Geheimer Regierungs=Rath Den Land

ernennen,

Or en

um den von der Michael BeerschenStiftung ausgesebßten

Preis.

München 22. Marz -180

am ch4.

Der zu

und Stadtgerichts - Direktor von Vlotho zum Direktor des Land- und Stadtgerichts zu Warburg zu

beizulegenz und

» Î

3 verstorbene dramatische

Schriftsteller Michael Beer aus Berlin hat durch testamentarische » en ® , , Â e vi Verfügung ein bedeutendes Kapital zu einer von des hochseligen

Königs Majestät Allergnädigst genehmigten

Stiftung ausgeseßt, um

unbemittelten Malern und Bildhauern jüdischer Religion den Aufent-

halt in Jtalien zur Ausbildung in 1hrer

Kunst durch Gewährung

eines Stipendiums zu erleichtern, welches dem Sieger einer jährli=

hen Preisbewerbung zu Theil wird, mit

deren Veranstaltung die

Königl, Akademie der Künste nah dem Wunsche des Stifters Aller-

höchsten Ortes beauftragt worden it.

Demgemäß macht die Akademie hierdurch bekannt, daß die dies-

Bildhauerei bestimmt ift.

jährige Konkurrenz um den Michael Beerschen Preis für Werke der Die Wahl des darzustellenden Gegenstan-

des überläßt die Akademie dem eigenen Ermessen der Konkurrenten, so wie sie es denselben anheimstellt, ob sie eine Ausführung in Bas-

relief oder in runder Figur vorziehen.

Nur müssen Basreliess, um

zulässig zu seyn, eine Höhe vou etwa 27 Fuß zu einer Breite von

etwa 1 hoch seyn. Die Kosten der Abformung in thig is, werden auf Verlangen erstattet.

Fuß haben, und eine runde Figur

muß wenigstens 3 Fuß Gyps, wofern diese nü- Der Termin für die Ab-

lieferung der zu dieser Konkurrenz bestimmten Arbeiten an die Akg= demie is der 16. September d. J., und muß jede derselben mit fol

genden Attesten versehen seyn:

1) daß der namentlich zu bezeihnende Konkurrent sich zur jüdi-

hen Religion bekennt, ein Alter von

“O a di

Jahren erreicht hat

und Zögling einer Deutschen Kunst-Akademie ist;

2) daß die eingesendete Arbeit von ihm

selbs erfunden und ohne

fremde Beihülfe von ihm ausgeführt worden ift, Die eingehenden und zur Konkurrenz zugelassenen Arbeiten wer-=

den auf 8 Tage öffentli im Akademie- Gebäude ausgestellt.

Zuerkennung erfolgt vor Ende Septembers

E Ie

d. J., und besteht der

selbe in einem Stipendium von 500 Thalern auf eiu Jahr zu einer

Studienreise nah Jtalien. Berlin, den 18. Januar 1843.

Direktorium und Senat der Königl, Akademie der Künste. Dr, G, Schadow, Direktor,

Zeitungs -Uachrichten.

Ausland.

Fra

Paris, 15. Jan. nandez, hatte gestern, in Angelegenheiten, eine ziemlich lange Audienz

nkr eich.

Der Spanische Ge châftstr Der=- nische ) ger, Herr Her-

Anwesenheit des Minitlo der auswärtigen

bei dem Könige.

Beughem zu

Fernere Berathung über Oef- ch&chreiben aus

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitu

T er Univers enthält folgenden Artifel über den Handels-Trak | tat mit England, dessen die Englischen Blätter erwähnt, und worüber

die hiesigen ministeriellen Journale bis jeßt tiefes Stillschweigen be

obachtet laben :

benu gleih nah der Adreß - Debatte bekanut werden sollen. Traktat scheint im Schooße des Kabinets lebhafte Debatten hervorge rufen zu haben. Wir überlassen uns der Hoffnung, daß alle Klau seln desselben reihlih erwogen worden sind, und daß

/

eine neue Ratifications - Verweigerung den Frieden der Welt ernst lich zu gefährden.

ernstlich benachtheiligt werden. Wir wollen tudessen unser Urthei ¡Zurückhalten, bis wir die Entschädigung kennen, die man uns aubie fet, und wir seßen Vertrauen genug in die Negierung, um zu glau- Pen, daß; sie nicht leichtsinniger Weise die Juteressen, auf denen sie berubt, “gegen sich aufbringen wird.“ Die Presse macht über denselben Ge genstand folgende Bemerkungen: „Man erfährt noch nicht, welche Re ductionen in seinem Tarif England vornehmen will. So viel is ge- wiß, daß ihm in dieser Hinsicht ungeheuer viel zu thun übrig bleibt.

Von unseren Weinen wird ein Zoll erhoben, der si{ch auf 3 _bis 400 pCt. des Werthes beläuft. Dieser Zoll steigt auf 4 bis 600 pCt. für unsere Branntweine. Eine Vermin

derung um die Hälfte erscheint im ersten Augeublicke als ein großes Zugeständniß; wenn man aber bedenkt, daß nach diesem Zugeständ

nisse unsere Weine immer noch mit einem Zoll von 159 bis 200 pCt. belastet sind, so \{chwindet der Enthusiasmus füx eine \olhe Maß

regel. Und wenn nun besonders als Entschädigung von uns verlangt würde, daß auch wir die Artikel unseres Tarifs, welche die Englischen die Hälfte vermindern sollen, so hört jede Täuschung auf, und man

Commerce sagt:

| l | |

mit England noch nicht unterzeihnet worden ift. für die Kammer, uw in ihrer Antwort guf die Thron-Rede die Prin-

zipien genau festzustellen, die sie auf die Handels-Verträge angewendet | zuer im Laufe der Zeit unter gleichen Verhältnissen dem Rübenzuk=-

sehen will, deren Vorbereitung die Krone verkündet.“

D

\ i: „Mau versichert uns, daß der Haudels-Tra!tat mit Cngland abgeschlossen is, und daß die einzelnen Bestiminungen dessel- Dieser

A / I der Minister der auewärtigen Angelegenheiten sich nicht der Gefabr ausseßt, durch

l n. Wenn wir gut unterrichtet sind, so würde durch Den in Rede stchenden Traktat der Quincaillerie - Handel in den Quellen seiner Existenz beeinträchtigt und einige andere Tudustricen

[

Produkte mit einem vergleichsweise sehr mäßigen Zoll belegen, um überzeugt sich, daß wir hinter's Licht geführt werden sollen.“ Das

,„„Man versichert uns, daß der Haudels =Traftat Ein Grund mehr

Der Moniteur publizirt heute die Uebersicht der Einnahme

der indirelten Steuern für das Jahr 1842 im Vergleich mit den

Einnahmen der Jahre 1840 und 1841. Jm Vergleich zu 1840 er giebt sich eine Vermehrung von 68,622,000) j zu 1841 eine Vermehrung vou 35,584,000 Fr. jener Einnahme für 1842 beläuft sich auf 751,257,000 Fr. Ertrag des Zolles auf Zuker stellt sich für das Jahr 1842 folgen= dermaßen: E O Runkelrüben=Zuer . 8,981,000 AUSIHIDNOe Ute... 04/7000

36,236,000 Fr,

| |

Am bedeutendsten stellt sich wieder der Ertrag der Tabacks-Regie

heraus, die im verflossenen Jahre 100,714,000 Fr. eingebracht hat. Die Einnahme für Brief - Porto, Geld=Sendungen u. \. w. beläuft sih auf 45,223,000 Fr. Die Salzsteuer hat 59,369,000 Fr., und die Getränfsteuer 96,599,000 Fr. eingebracht. K Ne D in der vergangenen Woche Depeschen an den Prinzen s | Zomville abgegangen, der sich vermuthlich in diesem Augenblicke in Nio Janeiro besindet, Die „Belle Poule““ soll sich, wie es heißt, sofort nach den Marquesas - Jnseln begeben, um die dort befindlichen Französischen Truppen zu beshüßen. Man sagt, diese Maßregel sey in Folge der leßten aus unseren neuen Besißungen eingegangenen Nachrichten getroffen worden. Es hatte zwar daselbst noch feine förmliche Empörung stattgefunden, aber man fürchtete eine Bewegung. Der Prinz von Joinville soll so lange auf den Marquesas - Juseln bleiben, bis hinreichende Streitkräfte eingetroffen sind, um sich der Herrschaft zu sichern.

Die Adreß-Kommission der Deputirten-Kammer soll gestern Abend mit einer Majorität von 8 Stimmen gegen 1 beschlossen habeu, einen Paragraphen in die Adresse einzurücen, welcher die Revision der Verträge von 1831 und 1833 verlangt. Dieser Beschluß \oll, trotz des Widerspruchs des Herrn Guizot, gefaßt worden seyn. Man glaubt, daß Herr Dumont du Lot zum Berichterstatter ernannt wer den wird,

__ Der Staats-Rath hat gestern die Prüfung eines neuen Gescbz= Entwurfes über die Theater begonnen. |

Der Moniteur parisien widerspricht der von mehreren Jour- nalen gegebenen Nachricht, daß der General Bugeaud bereits in Paris eingetroffen \ey. :

Der Marquis von Normanby, Minister des Junern unter ter Melbourneschen Verwaltung, is gestern in Paris eingetroffen.

__ Herr Lachzud hat nah Beendigung des Marcellangeschen Pro- zesses seiner früheren Klientin, der Madame Laffarge, einen Besuch abgestattet. Er hatte dazu die Erlaubniß des Ministers des Junnern erbalten, da er mit den Geschäften dieser Gefangenen beauftragt ist. Die Herren Blanqui und Michel Chevalier, die bei ihrer Durchreise durh Montpellier ebenfalls die Madame Laffarge besuchten, sollen von derselben sehr kalt aufgenommen worden seyn, i _ In der vergangenen Nacht herrschte hier wieder ein furhtbarer Sturm, der fast in allen Stadtvierteln große Beschädigungen ange- richtet hat. Die rückständigen Englischen Posten sind nichtsdestowe niger heute früh in Paris eingetroffen. :

17 Paris, 15. Jan. Das Journal des Débats, wel- ches sich von Anfang an gegen das von der Regierung vorgelegte Zuergeseß erklärt hat, widmet der gründlichen Prüfung dieses Eut- wurfes heute einen sehr gut geschriebenen Artikel, in welchem man die Feder des gewandten Oefonomisten Michel Chevalier zu erkennen glaubt. Das Journal des Débats weist nah, daß das Zucker- Monopol der Franzbsischen Kolonieen, in dessen alleinigem Juteresse der Regierungs-Vorschlag abgefaßt is, weder die ökonomischen noch die politischen Vortheile darbietet, die man demselben zuzuschreiben gewohnt ist, und sein Raisonnement läuft für den, der dasselbe ret versteht, auf nihts weniger hinaus, als auf einen Beweis der Ueber- flüssigkeit, ja sogar des Nachtheils des ganzen Kolonial - Systems

Fr., und im Vergleich Der Total-Betrag Der

| dels - Kammer von Paris die Verwerfung des vom Ministerium vor= | (

l l j | \ l | l

|

| | | |

|

/ |

| | |

| | | | | | |

|

Alle ÞPost - Anstalten des In- und Auslandes nehmen Besftel- lung an, für Berlin dic Expedition der Staats - Zeitung: Friedrichssfrasse Ur. 72.

+

1843.

«Frankreichs. Durch eine sehr bündige Argumentation wird von dem Verfasser des fraglichen Artikels dargethan, daß sich alle die Gründe, welhe gegen den Rübenzuker vorgebracht werden, auch gegen den Französischen Kolonialzucker anwenden lassen, welcher weit theurer is, als der Brasilianische, der Ostindische-u. #. w. und der sich ohne einen starken Differenz=Zoll zu seinen Gunsten kei= nen Augenblick gegen die fremde Konkurrenz guf dem Französischen Markte würde halten fönuen. Aber das Juteresse der Französischen Marine, für welche das Privilegium der Schifffahrt nach den Zuder= # Kolonieen uneutbehrlih is? Das Journal des Débats entgeg- F net, daß laut der von den amtlihen Vertheidigern der Kolontal=-

«nteressen ausgehenden D die Schiffsverbindung mit den

Î

i: p]

2A

Dokumente i Kolonieen nur 80.0 Seeleute beschäftigt, kaum deu zwölften Theil F del Seeleute, welhe Franfreih überhaupt hat, und aus denen es

| seine Kricgsflotte refrutiren fann. Die Französische Schifffahrt würde

| überdies ein viel größeres Feld haben und eine viel weitere Ausdeh-

| nung gewinnen, wenn der Französishe Markt den Zucker erzeugen=

| den fremden Ländern auf billige Bedingungen geöffnet würde,

| welche gegen eine solche Konzession der Erzeugnisse der Französishen # | Zndustrie ihre Schlagbäume aufthun und denselben einen ganz ande- |

|

|

|

Ff

ren Absaß gewähren würden , als ein paar elende Juseln, die nicht einmal 400,000 Einwohner zählen, von deven überdies nur der aller= fleinste Theil Europäische Waaren verbraucht. Gegen alle diese und ähnliche Behauptungen und Folgerungen 5 des Journal des Débats läßt sich nichts oder doch nicht viel F einwenden. Das dreiste staatswirthschaftlihe Raisonnement dieses Blattes, welches Gesichtspunkte andeutet, die bisher bei dieser Sache noch nie zur Sprache gekommen waren, wird gewiß starken Eindruck hervorbringen und ohne Zweifel ein neues merlliches Gewicht gegen das ministerielle Projekt eines definitiven Zukergeseßes in die Wag- \chale werfen. Kommt die Zuckerfrage überhaupt in der diesjährigen Session zu irgend einer Entscheidung, so wird dies höchst wahrschein- | licherweise durch die Aufstellung des Grundsates der gleichmäßi | gen Besteuerung geschehen. Es i so gut wie anerkannt, | daß cine große Zahl der einheimishen Zuer = Fabriken auf gleiche | Steluerbedingungen hin mit der Kolonial-Jndustrie konkurriren kön- nen, ja, die Repräsentanten der leßteren fürchten sogar, daß der Rohr-

| ker unterliegen werde. | Durch ein vorgestern gefälltes Urtheil des Königlichen Gerichts- L hofes als zweiter Justanz is ein Ausspruch des Zucht-Polizeigerihts ck bestätigt worden, kraft dessen das Börsenspiel eine unerlaubte Hand= lung is, bei welcher sich fein Wechsel-Agent betheiligen kann, ohne | sh eines Vergehens schuldig zu machen. Der in den fraglichen Pre- | zeß verwickelte Wechsel - Agent war in erster Jnstanz zu 5000 Fr. | Geldstrafe verurtheilt, der Appellationshof hat indessen diese Summe | auf 1000 Fr. ermäßigt. I

| = Paris, 15. Jan. Die Handels - Kammern von Dieppe, Lorient, Granville und Marseille haben neuerdings Petitionen an das Ministerium um Unterdrückung des Rübenzuckers gerichtet, wogegen von der wissenschaftlihen Gesellschaft zu Lille und nun auch von der Handels-Kammer von Paris selbst solche zu Gunsten der einheimischen Jndustrie eingelaufen sind. Herr Horace Say war von der hiesigen | Handels-Kammer mit Erstattung des Berichts über die Frage beauf- | tragt worden, und dieser ist nun, wie man hört, mit Einstimmigkeit | angenommen worden, was bei den auffallenden Jrrthümern, in welche | Herr Horace Say bei seiner Argumentation verfallen is, doppelt | unbegreiflich erscheint. Das Argument neuer Art, worauf die Han=

| | | |

gelegten Zucker-Geseßes begründen will, besteht in folgendem Sabe: „Die Handels-Kammer hat sich überzeugt, daß für die 80 Millionen Kilogramme Zucker, die von den Kolonieen nah Frankreich trans- portirt werden, achtzig Schiffe, jedes mit einenmt Personale von zehn bis funfzehn Mann, im Ganzen also von aht=- bis zwölfhuz: dert Matrosen, hinreichen.“ Um so geringer Resultate willen, welce den geringen Einfluß des Zucker = Transports auf die Hebung der Haundels- und Kriegs-Marine zeigen, meint dann die Handels-Kammer mit Herrn Horace Say, dürfe man nicht zu einer so strengen Maß-= regel schreiten, wie es die Unterdrückung der ganzen Rübenzucker= Tndusftrie wäre. Z Dagegen sprechen aber die Thatsachen, w zur K if

j agegen spred Thatsachen, welche zur Kenntniß aller Welt ofen vorliegen, Es ist {wer begreiflih, wie die Handels-= Kammer von Paris nicht die Angaben der offiziellen Darstellung des Handels von Frankreih mit seinen Kolonieen und den auswärtigen Mächten für 1841 zu Rathe zu ziehen für gut fand, welche von der Douaunen-Verwaltung der Oeffentlichkeit übergeben worden is. Sie würde dort den wirklihen Stand der Schifffahrt zwischen den Kol0= nieen und dem Mutterlande gefunden haben, : __ Während des Jahres 1841 famen in den verschiedenen Franzt= sischen Häfen mit Zucker an: :

Aus Martinique 122 Schiffe, 28,521 Tonnen,

1523 Mann Equip. » Guadeloupe 140 » - 31,701 » R A A

1745 » »

» Bourbon .. 8) M O A » 1329 G N » (QULalia.. 26 » 4,345 » 278 » » Ï 368 Schiffe, §7,787 Tonnen, 4875 Mann Équip.

M Hiezu kommen noch 7 Schiffe, die auf Ballast im Laufe des Jahres 1841 gus den Kolonieen zurückgekommen sind, Die Jnsel Bourbon für sich allein verwendet - also schon 80 Schiffe und 1325 Mann zum Transport ihrer Produkte, und man kann nit einwen- den, daß ein und dasselbe Schiff die Reise mehreremale in einem Zahre mache, ein einfaher Blick auf die Karte zeigt, daß bei der Cntfernung der Jnsel Bourbon von Frankreich davon keine Rede seyn kann. Auch die Zabl der Schiffe, welche die Reise nah Mar-= tinique und Guadeloupe zweimal im Jahre machen, ist nit groß, schon deshalb, weil die Zuerlieferungen erst in der zweiten Hälfte des März in voller Thätigkeit beginnen und im Juli enden. Noth- wendige Folge davon ist, daß auh die Schifffahrt zwischen die= sen beiden Jnselu und dem Mutterlande eigentlich nur Monate offen is. Aber es würden noch immer für diese beiden Jn- seln 175 Schiffe mit 2114 Mann bleiben, Bourbon §0 Shi, und 1329 Mann; für Cayenne 26 | e und

Ganzen 281 Schiffe und 3721 Maun, f Drittheil der Schiffe zwischen Marti