fri übersti Di i ies anders, und il F überstieg, Diesmal ist dies ;
N Arta c N ahr scheinlichkeit nach selbst die jebt în das Budget für den dortigen Dienst gestellte Summe die spätere Nachbewilligung
. - ; issen noch niht ganz beseitigen wird, so E außerordentlichen Ee Geld und dem bedeutenden
L: ; s S a liegt doch in der p End welche der Kriegs =- Minister ver= Cffeftivstand der Armee dae der Regierung mit der Beibe- langt, eine neue Bürgschaft, — ug Gewißheit wird an sich ( ‘ner Eroberung Ernst ist, und diese Gewipl t wird fich haltung E s druck auf die Araber und Abd el Kader nicht verfeh= schon thren E ider will den Effektivstand der Armee in Afrika len. Del “eti 60,000 Mann herabgebracht wissen, was immer bi N bt die vom General Bugeaud für absolut nothwen- bis erflärte Ziffer von 75,000 Mann isst., Auf 60,000 Mann uud 43/896 Pferde also soll der an Französischen Trup- pen in Afrika zu unterhaltende Cffeftivstand im Budget für 1844 festgesest werden, was eine Vermehrung von 22,000 Mann und 1640 Pferden gegen den im Budget für 1843 aufgeführten Effeftivstand ausweist. Die Vermehrung in den Ausgaben tafür ist auf 23,524,976 Fr. gegenüber den Voranschlägen des Budgets von 1843 berechnet. Desgleichen is auch die für die Hülfstruppen be-= stimmte Summe um 3,735,329 Fr. höher gestellt, was eine Vermeh- rung von mehr als drei Fünftheilen gegen den zu gleichem Zwee im Budget für 1843 verlangten Kredit ergiebt. Da aber die Ziffer des Total - Effektivstandes des Französischen Heeres überhaupt nicht erhöht werden soll, so werden jene 22,000 Mann und 1427 Pferde an der Masse der in Frankreich selbs stehen bleibenden Truppen ab gehen, wodurch auf dieser Seite wieder 11,270,953 Fr. erspart werden.
Noch einige andere Ersparnisse von minderem Belang bemerkt man im Kriegs-Budget, namentlich durch Einverleibung von 10,00) Mann weniger in das Heer, als im Jahre 1843, und ferner durch Verminderung des Effektivstandes der Truppen, die auf die Sold- zulage Anspruch haben, welche den in Paris stehenden Regimentern bewilligt is. Das Marine=Budget zeigt eine Erhöhung der Aus gaben um 4 Millionen, die aber fast ganz und gar auf die Herstel= lung der Linie von Dampfböten fallen, welche den Dienst zwischen Havre und den Vereinigten Staaten künftig gleih jenen versehen sollen, die dies zwischen England und Nord-Amerika thun. Die Aus-= gaben des Budgets für 1844 werden sich noch vermehren durch die Kredite, welche nothwendig werden, wenn die Kammern mehrere ihnen bereits vorgelegte oder noch vorzulegende Geseß-Entwürfe annehmen, wie z. B. den, wodurch den abtretenden Ministern jedesmals Rück= trittsgehalte bewilligt wérden sollen; den Geseß-Entwurf, wodurch der Éffektivstand der Gendarmerie vermehrt werden soll, den glei hen, betreffend die Vermehrung des Effektivstandes der Marine- Truppen, welche zumal durch die Beseßung der Marquesas- Juseln nothwendig geworden ift.
Im Budget der Einnahmen haben si keine wesentlichen Ver- änderungen ergeben; aber der Finanz-Minister spricht die Hoffnung aus, daß namentlich die indirekten Steuern auch im Jahre 1844 jene proportionelle Zunahme der Erträgnisse darbieten werden, wie dies in den Vorjahren der Fall war; und wenn dann auch das vom Mi- nisterium vorgelegte Zuckergeseß angenommen wird, wodurch die Ein nahmen des Schatzes eine sehr bedeutende Vermehrung erfahren wer- den, \o hofft er schon im Jahre 1844 das Gleichgewicht zwischen den Einnahmen und Ausgaben herstellen und das im Budget si zei- gende Defizit von 77,285,344 Fr. vollständig decken zu können. Al- lerdings spräche die Wahrscheinlichkeit dafür, wenn die wirklichen Aus gaben nicht die im Budget voraus veranschlagten gleichfalls überstei- gen würden. Da aber auch diesmal die Supplementar=Kredite nicht fehlen werden, namentlich nicht bei dem Budget von Afrika, so er \cheint die Verwirklichung dieser günstigen Hoffnung des Ministers im- merhin noch sehr problematisch.
———————-- Grossbritanien und Irland.
London, 15. Jan. Der Globe sagt in Betreff der Verträge über das Durchsuchungsrecht und über die Partei in der Französischen Kammer, welche auf ihre Aufhebung dringt: „Die Kontinentalmächte sind allerdings feine fontrahirenden Theile bei diesen Traktaten; glaubt aber die Kriegs-Partei in Frankreich, daß sie deshalb es mit Gleich- gültigkeit ansehen werden, wenn Frankreich irgend einen Vertrag mit irgend einer Macht willkürlich briht? Kann die Kriegs = Partei glauben, daß die Staatsmänner von Oesterreich, Preußen und Ruß- land so wenig erleuchtet sind, uicht zu wissen, daß die Redlichkeit der Europäischen Regierungen die beste Bürgschaft für den Euro- päischen Frieden is und eine Abweichung von derselben das Zeichen eines allgemeinen Krieges seyn werde? Wollte Frank rei England herausfordern, kann es dies nur in der Vor aussicht der Wiedervergeltung. Wenn guch Frankreich meint, daß in diesem Augenblicke die Wahrscheinlichkeit der Straflosigkeit auf seiner Seite sey, so muß es doch das Gegentheil für möglich halten. Der- Gedanke eines Krieges zwischen England und Fraukreich bei völliger Neutralität der anderen Europäischen Staaten is zu voreilig. Sie müssen auf die eine oder andere Seite tretenz is es aber wahrscheinli, daß die drei Nordischen Mächte Frankreich in einem Kriege mit England zu Hülfe kommen? Krieg mit England ist für Frankreich Krieg mit Europa. Dies i} auch die Ansicht der verständigen Mänuer in der Französischen Deputirten - Kammer und deshalb werden die Verträge nicht gebrochen werden.“
Am 27. Dezember wurde zu Enuis in Jrland eine große Ver= sammlung gehalten, worin Beschlüsse gegen das Armengeset gefaßt wurden. Herr Daniel O'Connell sagte: „Jch zahle die Armensteuer nicht; dies erlläre ih hiermit förmlih, Erhielte der Arme das Geld, so würde ih es freudig zahlenz aber wie viel glauben Sie, daß der Arme von 1 Psd. St, der Steuer erhalte? Gerade 4 Sh. 4! Pce.“ Es hat sich in Jrland auch eine geheime Gesellschaft unter dem Namen „der Bund des Morgensterns““ gebildet, Jhr Oberhaupt heißt Capitain Sternlicht. Jhre bewaffneten Banden sind in der Nacht schon thätig, und ihre Gewaltthätigkeiten sind hauptsächlich gegen die Einsammler der Armensteuer gerichtet. ; :
Die Morning Post kündigt an, daß ein großer Theil der Parlaments = Session den Erörterungen über das Armengesehz gewid= met seyn werde, da nicht blos die Armengeseve Englands, sondern auch die Jrländischen großer erei iugen bedürsten.
Der Sun behauptet, daß gleich bei Eröffnung der Parlaments- Session eine forc eingereiht werden solle, welhe Lord Ellenbo- rough’s Zurückberufung verlange, wenn anders das Kabinet nicht von selbst daran denke, diesen General-Gouverneur zurüczurufen.
Die Morning Chronicle versichert, der Spanische Tarif solle
in solher Weise abgeändert werden, daß nicht blos die Englischen Baumwolleuwaaren, sondern auch die aller anderen Nationen gegen einen Eingangszoll von 25 bis 27 pCt. in die Spanischen Häfen ang finden würdenz England dagegen werde seinen Tarif hin= ih der Weine, Oele und anderer Erzeugnisse Spaniens ansehn-=
Ein icht lih herabsegen.
E
86 Deutsche Bundesstaaten.
München, 10. Jan. (N. K.) [Elfte öffentlihe Sißung der Kammer der Abgeordneten. Fortseßung.] Der Abg. Harleß ließ sih folgendermaßen vernehmen :
„Man hat dem Ausschusse zum Vorwurf gemacht, er habe bei dem Antrage und der Erwägung seiner Zulässigkeit nur den Titel, nicht aber die Sache ins Auge gefaßt. Jch kehre die Sache um, und wende cs auf die Ordre an, welche uns gegenwärtig beschäftigt. Bei ihr sche man nicht auf den Namen, sondern auf ihren Jnhalt. Zu Controlleurs von Militair - Reglements sind wir allerdings nun und nimmermehr be rufen; wohl aber zu Wächtern und Hütern der verfassungsmäßig garantirten Glaubens - und Gewissensfreiheit. Dieses war der Ge- sichtspunkt, von dem aus wir uns allein berechtigt erachteten, den Antrag auf Zurücknahme einer Ordre zu stellen, deren thatsächlihe Wir- fung im Widerspruche mit diesen Garanticen der Verfassungs-Urkunde nach unserer innigsten Ueberzeugung steht. Man hat uns aber auf den Be- schwerdeweg verwiesen. Jch habe im Ausschuß die Gelegenheit gehabt, cine Erklärung zu geben, und erachte mich, und zwar im Namen aller An tragsteller, berufen, solche hier feierlich zu wiederholen. Es is die Erklä- rung, daß Keiner von uns bei seiner Antragstellung der Meinung gewesen sey, als habe man bei dem Erlasse der Kriegs-Ministerial-Ordre beabsich tigt, den Willen und Endzweck gehabt, die Glaubens- und Gewissensfreiheit der Protestanten zu beeinträchtigen, Wenn nun sämmtliche Antragsteller von dieser Ueberzeugung ausgingen, so war zugleich für sie kein anderer Weg geöffnet, als auf dem Wege des Antrags um Aufhebung einer Ordre zu bitten, durch welche sie sich in ihrem verfassungsmäßigen Rechte gefränkt fühlten. Jch frage nun, was soll daraus werden, wenn die Kammer uns zwingt, diesen Weg zu verlassen? Auf wessen Haupt fällt die Schuld, wenn wir durch einen Kammer=-Beschluß gezwungen wer- den, den im vorliegenden Falle zweideutigen Weg der Beschwerde zu be treten? Betreten wird er dann freilich werden, ja er muß in solchem Falle betreten werden, und an Belégen, daß wir ein Necht haben, diesen Weg zu betreten, wird es auch nicht fehlen, ja, es wird der fünfte Ausschuß eíne Beschwerde wahrlich nicht als formell unzulässig zurückweisen können. Aber eben weil die Schuld, auf diesem Weg die Brandfackel hereinzuschleudern, nicht auf uns Antragsteller fallen würde, so erlaube ih mír die dringende Bitte, jene Meinung nicht zu unterstüßen, welche den Antrag als formell unzulässig erklären, und die Beschwerde herbeigeführt haben will, Man hat von der Besorgniß einer Session geredet, man hat Gespenster herauftauchender Leidenschaften bercits von weitem geschen. Jch aber habe nichts der Art wahrgenommen z ja, ih halte es für meine Pflicht, im Sinne des Redners vor mir aus meiner eigenen Erfahrung zu bezeugen, daß mich seit meinem eigenen Hierseyn #0o- wohl in den Verhandlungen der Kammer selbst, als auch in Gesprächen außer derselben nichts mit so hoher Freude erfüllt hat, als daß ich schen durfte, daß unter den Vertretern der Nation die Männer sind, welche, über dem Getriebe fonfessioneller oder sonstiger Leidenschaften stehend, nur die gegenseitigen Nechte zu achten und das Recht und die Gerewtigleit zu vertreten «ilen, „Aber 1Þþ habe nicht blos 11 Beziehung auf diese Erfahrung allein, sondern auch in Beziehung auf die Sache selbst eine Freude, daß nunmehr derx Kammer (Gelegenheit gegeben worden, sich so auszusprechen, wie sie es ihrer Pflicht und der Stellung der Bayerischen Nation, sowohl den eigenen Mitbürgern als dem Deutschen Vaterlande gegenüber, schuldet. Was ich meine, ist nichts An- deres, als daß wir uns über jeden thatsächlichen Anlaß freuen müssen, welcher der Kammer gegeben wird, sich darüber zu äußernz sie begehre nichts als die Wahrung und Sicherung wohlerworbener und feierlich ga rantirter Rechte. Glauben Sie mir, meine Herren, und ih weiß, Sie glauben es mir, daß, wenn ih wahrnehmen sollte, es würde je ein Recht der katholischen Kirche in irgend einer gesezwidrigen Weise beeinträchtiget, ih es für die erste Pflicht als Abgeordneter der Nation halten würde, mich dagegen zu erklären, ‘und alle gesezlichen Mittel zu ergreifen, um die Aufrechthaltung dieses Rechts zu bewirken. Dasselbe, meine Her- ren, dürfen wir nun heute von ihnen für unsere Kirche erwarten. Daher bezeichne ih den Tag der heutigen Debatte ‘als einen wahren Freudentag. Man hat Bavern wegen seines xeligiösem. Sinnes gelobt. Heute verdiene man dieses Lob durch echten-religiösen Sinn, duxch Unterordnung der Pri- vat-Jnteressen unter die höhexen nteresse, des allgemeinen christlichen Gei: stes. Man hat Bayern verunglimpft wegén seines Fanatismus, wegen der Umtriebe und Anfeindungen fattatischer Parteien. Heute hat die Kammer Gelegenheit, zu zeigen, daß da drunten unter uns die Parteien ihr Wesen treiben, daß aber hier oben imSaaléè der Vertreter der Nation keine an- dere Stimme laut werden darf, als die Stimme des Rechts und der auf die Gesehe begründeten Ueberzeugung. So bitte und beschwöre ih Sie, meine Her ren, sich nunmehr schlüssig zu machen, und zwar also, daß Sie beweisen, Sie seven nicht gefesselt an das Schlepptau der Leidenschaft, sondern Sie kämen, wie ich im voraus überzeugt bin, feststehend auf dem Grund des Gesetzes, der freien Ueberzeugung, des Eides und der verfassungsmäßigen Garanticen, welche Sie beschworen haben, um auf diesem unerschütterlichen Grunde frei und unabhängig Jhre Ueberzeugung auszusprechen. Dieses is der Gesichts- punkt, von dem aus ih Sie bitte, den Antrag, wie er gestellt is , formell für zulässig zu erklären,“
Darauf giebt noch der Kriegs=Minister, Freiherr von Gumppenberg, folgende Erklärung ab:
„Meine Herren! Sie verlangen die Zurücknahme der kriegsministe riellen Verordnung vom 14, August 1838, indem ‘die ?6 Herren Antrag steller in dersclben eine Beeinträchtigung, cinen Zwang finden wollen, der threm (Gewissen gethan wird. Das in Frage stehende Reglement bestimmt, daß der Soldat in der Kirche bei gewissen kirhlichen Verrichtungen bei dem gegebenen Kommando auf das Knie niederfällt, Dieses, meine Herren, ist eine militairish reglementarische Bestimmung, die durchaus mit dem Gottes- dienste nichts gemein hat, eine Salutation um einen Grad höher als das (Gewehr präsentiren. Der Soldat mit den Waffen steht nur im Herren- dienste, nicht aber im Gottesdienste. Er rückt zur Verherrlichung des (Hot- tesdienstes aus, und legt bei Ertheilung des Segens und bei der Wand lung durch Niederfallen auf das Knie seine Ehrenbezeugung an den Tag. Daß dadurch irgend einer Glaubenspartei ein Zwang auferlegt würde, i} durchaus nicht der Fall. Der Soldat des katholischen Glaubens, der sich herbeilassen würde, sich in der Kirche bei der Wandlung, dem Segen, oder auf den Straßen bei dem Vorübertragen des Vencrabile, den Vorschriften seiner Kirche gemäß zu bekreuzen und an die Brust zuklopfen, würde cben so bestraft werden, als der Soldat protestantischer Konfession es werden müßte, wenn er bei dem Kommando „auf das Knie“ stehen bleiben würde. Die Schild wachen bleiben stehen, und präsentiren das Gewehr , wenn das Venerabile vorübergetragen wird, der Soldat mag Katholik oder Protestant sevn. Der Soldat, der unter den Waffen auf der Straße dem Venerabile be- gegnet, schultert das Gewehr, und geht seinen Weg weiter, Meine Her- ren! Sie sehen, daß hier von einem Zwang zur Theilnahme an dem ka tholischen Gebrauche durchaus keine Rede sev, Der Soldat steht unter den Waffen, er gehorcht nur dem Kommando seiner Vorgeseßten , und hat sih um den Gottesdienst durchaus nicht zu kümmern. Es fann also, wie schon öfters bemerkt, von einem Zwang zur Theilnahme an einem fremden Gottesdienste durchaus keine Rede sevn, ‘“
Darauf erfolgte vermittelst Aufstehens und Sißenbleibens die Abstimmung der Kammer über die Zulässigkeit des Autrags, und es wurde diese von derselben, wie hon gemeldet, mit einer an Einstim- migfeit gränzenden Majorität angenommen,
München, 16. Jan. Als Hauptgegenstand der heutigen (13ten) Sihung erfolgte nun Berathung iber enst Antrag der Abg. Stöer, Sauer, Ebert, Amersdörfer, Seewald, Lochmüller, Schäfer, F: B. Glas, Bähr, Brüner, Hölzlein, Leuhs und Gambert, „die Vorlage eines Kultur-Gesehes“ betreffend. Es lautet dieser Antrag wörtlich: „Bei mehreren Landtagen, namentlich im Jahre 1831 und 1837, wurde von den Land = Eigenthümern dringend um Vorlage eines Kultur - Geseßes gebeten; bis jeht is aber diesem pehupchan Wunsche noch nicht entsprochen worden, und die Antragsteller sehen nicht ein, wie es möglich ist, die Kultur in Bayeru auf eine höhere Stufe zu bringen, wenn nicht vor Allem ein Kultur - Geseh. gegeben wird. Alle die Summen, die bisher darguf verwendet wurden, die
Kultur zu heben, sind weggeworfenes Geld, Was sind alle
unsere landwirthschaftlichen Feste und Preise - Vertheilungen Anderes, als ein Essen und Trinken, ein Tanzen und Singen, kurz, eine Volks - Belustigungz aber sie tragen keinesweges dazu bei, die Kultur zu heben. Jn lebter Zeit wurden in Mittel - Franken und vielleiht auch in anderen Kreisen des Königreichs Bezirks-Comité's des landwirthschaftlichen Vereins gebildet, und Vorstände für dieselben ernaunt. Einige von uns selbst haben die Ehre, Vorstand eines sol cheu Comités zu seyn, und nah unserer Justruction sollen wir die Bauern belehren, was sie zu thun haben, um ihre Kultur auf eine höhe Stufe zu bringen z allein, was können wir hier wirken? Wenn wir z. B. zu einem Bauern sagen: du mußt deine Brache mit Fut terfräutern anbauen, damit du deinen Viehstand vermehren kannst, so giebt er uns zur Antwort, das weiß ih selbst, daß dies gut und nüßlich wäre, allein — der Schäfereibesier duldet das nicht, und hütet mir den Klee ab. Wenn wir ihm ferner sagen, er solle seine Güter arrondiren, so sagt er, ja das fann ih niht, denn wenn ich Güter taushe, so muß ih den 10 Fl. Tauschhandlohn geben, und das kann ih ja niht. Wenn wir ihm ferner sagen, du mußt deinen Zehnten fixiren, oder ganz ablösen, so giebt er uns zur Antwort: Alles ret gut, allein der Zehntherr thut es nicht, u. \. w. Wir fragen nun noch einmal, wie soll sih die Kultur heben, wenn dem Landmann seine Fesseln, in welchen er shmachtet, nicht abgenom men werden? Es soll durch ein Kultur-Geseß Niemand in seinen wohl erworbenen Rechten gekränkt werdenz allein es kann in demsel ben eine für beide Theile billige Ablösungssumme festgeseßt werden, in welcher jeder Theil zufrieden seyn kann. Unsere ganz gehorsamste Bitte geht daher dahin, es möge die hohe Kammer auf verfassungs- mäßigem Wege dahin wirken, daß noch während dieses Landtags ein Kultur-Geseß von unserer Staats-Regierung vorgelegt, und von den Ständen des Reichs berathen werden möge, damit die Land=-Eigenthiümer freudig ausrufen können: „Bei diesem Landtage wurde doch endlich auch an uns gedacht, und uns das so lange sehnlichst gewünschte Kultur-Geset gegeben.“ Referent und Ausschuß geben ihr Gutachten dahin: es wolle ein dem Gesammtbeschlusse der Stände des Königreichs aus dem Jahr 1837 gleichlautender Antrag auf verfassungsmäßigem Wege an den Thron gebracht werden, daß nämlih Se. Majestät allerunterthänigst gebeten werden solle, „den Entwurf geseßliher Grundbestimmungen über die landwirthschaftlichen Verhältnisse den Ständen des Reichs vorlegen zu lassen.“ (Fortseßung folgt.)
Durch Königliche Entschließung vom 14ten d. M. is die Daue« der Stände-Versammlung bis zum 16. März verlängert worden.
Freiburg, 14. Jan. (Oberrhein. 52) Was man hier von einem mit dem neulichen Blibschlag verbunden gewesenen Aëro lithenfalle mit großer Lebhaftigkeit besprochen hat, und wovon auch die gestrige und heutige Freiburger Zeitung Bericht enthält, beruht zuverlässig auf Jrrthum. Wir haben von den unterrichtetsten Sach fennern das bestimmte Urtheil vernommen, daß die sämmtlichen in diesen Tagen auf dem Münsterplaße aufgelesenen sogenannten Aëro-= lithen theils bloße, wohl zufällig durch den Verkehr der benachbarten Eisenhandlung zerstreute Stückchen Cisenschlacke, theils sogar Geschiebe von Kieselschiefer sind. Ein Meteorsteinfall gleichzeitig mit einem wirklichen Gewitter wäre ein ganz neues und durch das zufällige Zusammentreffen wirklich erstaunenswerthes Ereigniß. Daher is es wohl passend, der Verbreitung eines \o irrig aufgefaßten Faktums entgegenzutreten.
Würzburg, 12. Jan. Die Universität Würzburg zählt im laufenden Winter-Semester 1842—43 512 Studenten. Unter diesen gehören 404 Bayern, 108 theils den übrigen Deutschen Staaten, theils der Französischen, Jtalienischen oder Deutschen Schweiz an. S
S W e V.
Schwyz. Den 418. Dezember wurde in Schwyz ein seines berühmten Geschlechts und seines hohen Alters wegen merkwürdiger Mann beerdigt, Karl Herlobig, der ein Alter von 103 Jahren er reichte. Mit ihm erlosch das Geschleht, welhem Werner Stauf facher’s Gattin, Margarethe Herlobig, angehört hatte.
E Ia
Nom, 9. Jan. (A. Z.) Der Russische Gesandte am Hofe beider Sicilien, Graf Leon Potozky, is} hier eingetroffen, dem Herzoge und der Herzogin von Leuchtenberg aufzuwarten und die respektiven Befehle über das Arrangement ihrer Reise nach Neapel und des dor tigen Aufenthalts zu empfangen. Das Fürstenpaar wird schon nach der Mitte dieses Monats Rom verlassen. v 7
Prinz Friedrich von Preußen ist von Düsseldorf über Florenz eingetroffen. Beide Preußische Prinzen, der Herzog von Leuchtenberg und der hier anwesende Prinz Friedrih von Hessen beehrten mit ihrer Gegenwart das bekannte Sprachenfest, welches die Alumnen der Pro pagaunda am ersten Sonntage nah Epiphan, jahrlih zu geben Man pflegen. —
Spanien
Madríd, 9. Jan. Alles beschäftigt sich gegenwärtig mit den Wahlen, und jede Partei bereitet sich zum Kampfe vor. Die Ge- mäßigten haben sich bei Herrn Carasco versammelt, um sich über die Bildung eines Wahl-Comités zu berathen. Die Coalition hat einen Beweis von Mäßigung gegeben, den man uicht erwartete; sie hat nämlich ein von dem Deputirten Pila verfaßtes Manifest, wel hes sich sehr heftig über den Regenten äußerte, fast einstimmig ver worfen und die Abfassung eines gemäßigteren Dokuments den Her= ren Madoz und Gonzalez Bravo übertragen. : :
Man versichert, die Offiziere der Madrider National - Garde wollten eine Adresse an die Regierung richten, um dieselbe zu stren- gen Maßregeln gegen die Presse aufzufordern.
percinigte Staaten von Uord-Amerika.
g 90. Dez. Aus einem Berichte über den Wall- ans L oe S Arnold von Massachussetts an den Kongreß gerichtet hat, um ihn zu einem wirksamereu Schuße dieses in den Vereinigten Staaten auf so großartige Weise betriebenen Ju- dustrie-Zweiges aufzufordern, geht hervor, daß der Wallfischfang in jenem Lande 650 Schiffe von 193,000 Tonnen beschäftigt , welche 16,000 Mann Besaßung führen. Davon sind 360 mit dem ¿Fange der Pottfische und 290 mit jenem des gemeinen Wallfisches beschäf tigt. Das ganze in den Schiffen und der Ausrüstung steckende Kapital wird auf 20,120,000 Dollars angegeben, wovon 10,610,600 Dollars auf die Ausrüstung kommen. Bei den Pottfischen dauert die Reise gewöhnlich drei Jahre, bei den Wallfischen uur zwanzig Monate. Der Ertrag an Spermöl von der ersten Fischerei belief sich im Jahre 1841 auf 5,018,076 Gallonen, welche zu 95 Cents 4,767,172 Doll, betragen habenz an eigentlihem Thrane dagegen wurden 6,931,462 Gall, gewonnen, welche zu 33% Cents 2,177,154
Doll. nebst 414,696 Doll. für 2,073,480 Pfd. Fischbein abgeworfen haben. Der ganze Ertrag belief sich daher auf 7,359,022 Doll., wovon die Mannschaft und Offiziere etwa 30 pCt. oder 2,207,706 Doll, für ihre Dienste bekommen haben. Forsht man nun nach den Gegenständen, welche zur Ausrüstung der Schiffe erforderlich sind, so ergeben sich 2,752,757 Doll. für Produkte des Ackerbaues und der Wälder; 724,000 Doll. für andere rein Amerikanische Erzeugnisse ; 2,304,300 Doll. für Gegenstände, welche Amerika ganz allein erzeugen fönnte, die aber zur Zeit noch zum Theil aus Europa kommen; 41,964,720 Dol lars für Artikel, die größtentheils fremden Ursprungs sind und theils von Amerikanern, theils von fremden Händen gemacht werden, wie z. B. Blattkupfer und Nägel, Segeltuh und Taue, Melassen und Zucker; 645,500 Dollars für auswärts allein verfertigte Gegenstände, und endlih 2,377,928 Dollars für alle beim Schiffbau beschäftigten Gewerbe. Bedenkt man nun, daß der obengenannte Ertrag in 222 Schiffen nach den Vereinigten Staaten gebracht wurde, und daß: in Zähre 1340 223 Sie eme fast gleihe Menge Spermöl und Wallfischthran geliefert haben, jo is es augenscheinlich, daß etwa 7 Millionen Dollars Kapital, welche in den zurücgekehrten Wallfischfängern stecken, an 5,150,000 Dollars Nutzen abgeworfen haben, wenn man die Gebühren der Of fiziere und Mannschaft von dem Ertrage von 7,359,022 Dollars ab= zieht, Jn dieser Berechnung is allerdings die Ausbesserung der Schiffe wie auch die Abnußzung und der Verlust an Geräthschaften nicht abgezogen; allein so viel bleibt immer klar, daß das darauf verwendete Kapital {öune Zinsen tragen muß, selbs wenn man diese Verluste auf das Höchste berechnet. ——— Centrau-Aniterria.
Die Bremer Zeitung enthält Mittheilungen nah der Ga- ceta oficial von Guatemala vom 21. Oktober, in welcher si die amtlichen Berichte über den bereits auf anderem Wege bekannten Sturz des General Morazan und seine Ermordung finden. Veraulas sung dieser neuen Umwälzung war der Kampf zwischen den Centra- listen und Föderalisten, der sih in allen aus chemaligen Spanischen Kolonicen entstandenen Amerikanischen Freistaaten wiederholt. Morazan gehörte zu den Anhängern des Centralismus und hatte die Absicht, von dem Staate Costarica aus, in welhem er sich seit dem April 1842 festgeseßt hatte, die übrigen Staaten Central - Ame rifas mit bewaffneter Hand unter das von ihm vertretene System zu bringen. Er hatte zu dem Zwecke bereits ein Truppen Corps von 1000 Mann zusammengebracht und stand im Begriff, einen Cinfall in Nicaragua zu unternel men, als am 11. September, an dem Tage vor seinem Abmarsche, die mit seiner Regierung unzu sriedenen Bewohner von Costarica selbst, die er in großer Auzahl prosfribirt hatte, sich erhoben, einen Theil seiner eigenen Truppen zu sich herüberzogen und ihn zwangen, sich mit dem Ueberreste in San José einzuschließen, wo er von den Jusurgenten belagert wurden. Alle Städte von Cosftarica, mit einer einzigen Ausnahme von Cartago, das ihm Hilfe schickte, fielen darauf von dem General Morazan ab. Lestterer hielt sich nur zwei Tage lang in Sau Joséz am 13. September räumte er San José und entfloh nach Cartago, wo er indeß gleich darauf nebst mehreren seiner Anhänger gefangen genommen wurde. Nach San José zurückgebracht, wurde er dort am 15. September um 6 Uhr Abends nebst dem General Villaseñor erschossen. Die amtlichen Blät ter, sowohl von Nicaragua als von Guatemala, verkünden, daß in Folge dieser Ereignisse Central-Amerika nah dem System eines Fö deralstaates neu organisirt werden solle, und wie es scheint, hat der Centralismus wenigstens fürs erste sein Ende gefunden,
Sud - Amitertk a.
Zu einem vou Holländischen Blättern mitgetheilten Schreiben gus Curaçao vom 30, November v. J. wird Einiges über die Vorbe reitungen berichtet, welche zur Feier der Ueberbringung der Asche Bolivar's von Santa Martha in Neu= Granada nach Carracas ín Venezuela, dem Geburtsorte des Befreiers von Columbien (das sich bekanntlich jeßt in drei Staaten, die beiden vorerwähnten und Ecug- dor getheilt hat) angeordnet worden sind. Kriegsschiffe der in den Westindischen und Süd-Amerikanischen Gewässern am meisten bekaun ten Nationen werden der Feier beiwohnen. So is die Holländische Kriegsbrigg „Venus“ am §8. November nah Santa Martha abge gangen und am 14ten sind die Französische Fregatte „la Circé“/, der Venezuelanische Kriegsschooner „Coustitucion“/ und die Brigg der Vereinigten Staaten „Caracas“, leßtere mit der Familie BVolivar's am Bord, bei Curaçao vorbeipassir. Auch hat England ver prochen, eine Fregatte zu schicken. Die „Constitucion“ wird die Leiche Bolivar’'s an Vord nehmen, zu welchem Zwecke die große Kajüte des Schiffes mit {warzem Sammet ausgeschlagen werden soll. Neben dem Katafalke wird ein Altar errichtet, damit auf dem selben während der Ueberfahrt Messen gelesen werden können, auch jollen ohne Unterlaß geweihte Kerzen in der Kajüte brennen. Die Ehrenwache bildet eine Anzahl junger Leute aus der Militgirschule. An die Spibe der von Venezuela abgeordueten Kommission zur Be gleitung der Leiche is der Bischof von Santa Martha gestellt wor den. Die Zeitungen von Carracas sind voll von Berichten über die daselbst angeordneten Empfangs-Feierlichkeiten. Die Republik Ecuador hat beschlossen, daß die Stadt Riobamba fortan den Namen „Bolivar“ tragen solle.
Nach einem Süd = Amerikanischen Blatte, dem Liberal vom 15, November, haben mehrere Staaten des ehemaligen Spanischen Amerika, nämlich Mexiko, Central-Amerika, Venezuela, Ecuador, Peru, Bolivia, die Argentinische Republik und Uruguay, beschlossen, einen Kongreß in Lima zu halten. Der Zweck des Kongresses soll dahin gehen, die Beziehungen der genannten Staaten zu einander zu regu liren, ferneren Bürgerkriegen vorzubeugen und ein Schubbündniß gegen Angriffe fremder Staaten zu schließen. Der Plan soll von Rosas ausgehen und bereits von Chili, Bolivia, Peru und Neu- Granada angenommen worden seyn.
Zur Kriminal-Statistik des Britischen Neichs.
__ Aus dem von Herrn Redgrave verfaßten Bericht über die Kri- minal- Statistik von Englaud und Wales für das Jahr 1841 geht die Zunahme der Verbrechen deutlih hervor. Die erste Uebersicht erschien im Jahre 1805 und begriff damals, wie auch jeßt noch, blos England und Wales. Bis zum Frieden von 1814 mehrte sich das Uebel stufenweise, wo es einen raschen Aufs{chwung nahm und inner- halb dret Jahren beinahe sich verdoppelte. Dieser Zustand dauerte bis zum Jahre 1821, erlitt - denn eine fleine Verminderung während der beiden „Folgenden Jahre und {ritt 10 Jahre nachher immer wei- ter A E e U Arbeiten über diesen Gegenstand wurden nach einem umfassenderen Plane gem lem fi ende Zah] a O Mrs gemacht, aus welchem sich folgende Zahl
1834... 22,451 1835... 20,731 1836 ….….… 20,984 1897... 23,612
1838 .…... 23,094 1839 ..... 24,443 1840... 27,187 1841, 27,760
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Aus diesen Ziffern geht hervor, daß, wenu man die Durchschnitts zahl der ersten drei Jahre mit der Zahl von 1841 vergleicht, die Zunahme der Verbrechen niht weniger als 30 pCt. betragen hat. Jn 13 Englischen Grafschaften, welche die größte landbauende Be völkerung haben, die in feiner derjelben unter 45 pCt. beträgt, war im Jahre 1841 die Zahl der Verhaftungen 4299; während in 13 anderen Grafschaften, die am meisten Fabrifen und eine gemischtere Bevölkerung haben, die Verhaftungen auf 16,089 gestiegen sind. Vergleicht man aus den leßten aht Jahren das erste und lebte Jahr mit einander, \o fällt unter zwanzig Grafschaften die größte Zunahme der Verbrechen auf Monmouthshire mit 174 pCt., auf Cumberland mit 77, auf Gloucester mit 67, auf Worcester mit 56, auf Leicester mit 46 und auf York mit 32 pCt.; während die Zahl der Vergehen in derselben Zeit nur in Middlesex, Surrey, Nottingham, Lincoln, Norfolk, Suffolk und Rutland abgenommen hat. Jn Be- ziehung auf das Verhältniß, der Vergehen zur ganzen Be- völkerung vom Jahre 1831, stellte es sich 41834 wie 1 zu 619 heraus; im Jahre 1841 dagegen war dieses Verhältniß 1 auf 573, Die Zunahme der Bevölkerung in den leßten 10 Jahren wird auf 14,4 pCt., und die Zunahme der Verbrechen in 8 Jahren auf 23,6 pCt. berechnet. Was das weibliche Geschlecht be trifst, so haben die Vergehen von dieser Seite im Jahr 1841 etwas abgenommen, indem sie von 23,7 pCt. auf 23,0 gefallen sind. Die Verbrechen überhaupt sind in 6 Klassen getheilt. Die erste enthält persönliche Vergehen, welche eine Zunahme von 13,8 pCt, nachwei sen, und blos in Bezichung auf Zweiweiberei eine Verminderung dar bieten. Die zweite Klasse schließt diejenigen Vergehen in sich, welche gegen das Eigenthum gerichtet sind, und mit Gewalt verübt werden. Diese Klasse hat cine Verminderung von 3,2 pCt. erlitten. Jn der dritten Klasse sind ebenfalls Vergehen gegen das Eigenthum, aber ohne Gewalt begriffen , deren Zahl um 2,5 pCt. sich vermehrt hat. Die vierte Klasse enthält bösartige Vergehen (malicious oflences) gegen das Eigenthum, wobei ebenfalls eine große Verminderung von 26,7 pCt. sich herausgestellt hat. Zur fünften Klasse werden Verfälschungen und Vergehen gegen das in Umlauf befindliche Geld oder dessen Zei chen gerechnet, bei welchen abermals eine Verminderung von 19,2 pCt, ersichtlich i. Zu den vermischten Vergehen (miscellaneous offen- ces), welche zur sechsten Klasse gehören, wobei nur eine kleine Ver minderung sih herausgestellt hat, werden Aufruhr, Jagd-Uebertretun gen und andere Aufstände gezählt, deren Zahl im Jahre 1842 eine große Vermehrung nachweisen wird. Der Antheil, welchen das weib- liche Geschlecht an diesen Vergehen genommen hat, wird wie folgt angeschlagen: 1ste Klasse 10,9 pCt., 2te Klasse 6,3; 3te Klasse 26,43 4te Klasse 8/037 2e Klasse 2314 ó6te Klasse 195. Es darf hier nicht vergessen werden, daß bei denjenigen Verbrechen, auf welchen früher die Todesstrafe haftete, die während der leßten und gegenwär tigen Regierung aber abgeschafft wurde, eine Verminderung der Ver
brechen selbs von 4,5 pCt. stattgefunden hat, während bie darauf |
bezüglichen Verhaftungen um 2,1 zugenommen haben. Ueberhaupt aber haben die neuerlih in Beziehung auf Todesstrafe so sehr gemil- derten Geseße die Beobachtung hervorgerufen, daß, wenn 1m Jahre 1841 nur auf 80 Personen dieser Spruch gefallen i}, unter den herberen Vorschriften von 1831 2172 Personen zum Galgen verurtheilt worden wären. In den Jahren 1839, 1840 und 1841 wurden überhaupt folgende Verurtheilungen gefällt : 1839. 41840. S ODESII E. eto a doe rere ee e 8() Verbannung auf Lebenszeit Í 238 156 über 15 Jahre 18 21 auf. 15 und: über: 40 Jahrs... | 14 708 auf: 10 und Ubt 7 Sale... 943 1194 41240 quf 7 Zabre 830 141 1074 Gefangnißstrase uber 3 Zahr. ia. 1 auf 3 Und Über: 2 abre. j 35 10) ur 2 uno uber L Sa 414: 548 465 A E O Der s S 3 2064 2060 auf 6 Monate und darunter 11359 12462 13212 Gepeitsht, mit Geldstrafen belegt und entlassen 579 632 658 Die ganze Zahl der Freigesprochenen hat 7452 betragen, unter welchen 5018 unschuldig waren. Das Verhältniß der Freigesproche nen zu den Schuldigen belief sih auf 36,74, und das der Verhasfte- ten auf 26,84 pCt. Ju Westmoreland betrug das Verhältniß der Freigesprochenen 15,00, in Wilts 18,54, in Cumberlaud 20,52, in Jork 24,80 und in South Wales 42,23 pCt., wovon die erste und lebte Zahl zugleih auch als die niederste und höchste zu bezeichnen is. Was das Alter der Verbrecher in den leßten sieben Jahren be- trisst, jo haben diejenigen, deren Alter zwischen 16 und 21 fällt, stufenweise etwas abgenommen, dagegen aber sind die älteren Ver brecher, zwischen 30 und 50 Jahren, an Zahl gewachsen. Auch in Beziehung auf Unterricht is die Zahl derjenigen, welche keinen empfangen haben, kleiner gewesen als früher, und größer unter jenen, welche Lesen und Schreiben gelernt haben. Dort beträgt die Ab nahme etwa 4 pCt., was wohl daher rühren mag, daß die Erzie- hung viel allgemeiner geworden ist. Jm Uebrigen hat sich auch die ¿Zahl der besser unterrichteten Verbrecher, welche gut lesen und schrei ben fönnen, um 3 pCt. vermindert, und die Vermehrung fällt bloß auf denjenigen Theil der Bevölkerung, der die bezeichneten Eigen= chaften nur in geringem Maße besitzt. ]
1841,
Lieutenaut Eyre über den Nückzug der Engländer aus Afghanuistau.
Die Englischen Blätter geben einige Auszüge aus dem (in Nr, 10) der St. Ztg. bereits erwähnten) Werke des Lieutenants E yre über die Creignisse in Afghauistan. Wir entlehnen daraus den Be- richt über den Rückzug des Britischen Heeres von Kabul, den dasz selbe bekanntlich am 6. Januar v. J. antrat:
„Schon beim Aufbruch war der Schneefall und die Kälte so arg, daß große Klumpen gefrorenen Schnees sih in den Hufen unserer Pferde festseßten, und nur mit Hammer und Meißel daraus zu ent- fernen gewesen seyn würden. Unser Athem selbs gefror und seßte sich in kleinen Eiszapfen in unsere Schnurrbärte und Backenbärte. Am Bten wurde guf einer Höhe am Eingang des Kurd-Kabul-Passes Halt gemacht, nachdem das Heer in zwei Tagen von Kabul gus nicht mehr als 10 Englische Meilen (etwas mehr als 2 Deutsche) zurück- gelegt hatte. Die Verwirrung wurde hier unbeschreiblich groß. Eine Masse von 14,000 bis 16,000 Menschen nebst mehreren Hunderten von Kavallerie= und Lastpferden waren dicht R Orange in einen einzigen, ungeheueren, unbeweglichen, wirren Haufén. Die Nacht brah über uns ein, mit ihrem ganzen Gefolge von Schrecknissen, Hunger, Frost, Erschöpfung und Todz und von allen Todesarten läßt sich keine \chrecklichere erdenfen, als wenn ein beißender Frost zuvor alle Glieder marternd durchzieht, bis der zähe Lebensgeist dem Acußersten menschlichen Leidens erliegt . . . Abermals seßt si der lebende Haufen von Menschen und Thieren in Bewegung. Beim Eintreten in den Paß wurde ein Versuch gemacht, die Truppen von den Nicht-Kombattanten abzusondern, der indeß nur theilweise gelang und bedeutende Zögerung herbeiführte, Wie rasch zwei Nächte, unter
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freiem Himmel zugebraht, das Truppencorps desorganisirt hatten, läßt sich faum begreifen. Die Hände und Füße, selbst der stärksten Männer waren vom Froste so stark angegriffen, daß sie sih zu jedem Dienste untauglih zeigten ; selbst die Reiter, die doch weniger gelit- ten hatten, mußten auf ihre Pferde hinaufgehoben werden. Kurz, es waren nur noch wenige Hunderte kampffähiger Soldaten übrig. Der Gedanke, den furhtbaren Paß vor uns durchschreiten zu müssen, Angesichts einer bewaffneten Horde blutdürstiger Barbaren, in Begleitung einer solchen dichten regellosen Men- \shenmenge, war furchtbar, und das Schauspiel, welhes da= mals jene wogende See lebender Wesen darbot, deren Mehr= zahl sih bis auf wenige Flüchtige in einen Haufen lebloser Kadaver, Wegweiser für künftige Reisende verwandeln sollte, kann den Augenzeugen niemals aus dem Gedächtnisse verschwinden. Wir waren so oft durch Afghanische Versprechungen getäuscht worden, daß wir auf den jeßigen Waffen-Stillstand wenig oder gar kein Ver= trauen seßten, und wir begannen daher unseren Weg durch den ge= fürchteten Paß in keiner sehr sanguinischen Stimmung. Dieses wahr-= haft furhtbare Defilé is etwa 5 Englische Meilen lang von einem Ende bis zum anderen und wird auf beiden Seiten von einer Reihe steiler Hügel eingeschlossen, zwischen deren abschüssige Abhänge die Sonne in dieser Jahreszeit nur auf Augenblicke ihren Strahl versen= fen fonnte. Durch die Mitte hin stürzte ein Bergstrom, dessen unge- stümen Lauf der Frost vergeblih zu hemmen versuchte, wiewohl es ibm gelang, an den Seiten dicke Lagen von Eis anzuhäufen, welche für unsere ermatteten Pferde feinen sicheren Fußhalt darboten. Dics jen Strom hatten wir ungefähr achtundzwanzig Mal zu überschreiten. Je weiter wir kamen, desto enger wurde das Defilé, und wir sahcn, daß die Gildschis in beträchtlihen Massen die Höhen beseßten. Cin heftiges Feuer wurde auf die Vorhut gerichtet, bei der sich mehrere Damen befanden, welche, ihr alleïniges Heil in rascher Bewegung erblickend, Allen voraus galloppirten, den feindlihen Kugeln zum
Trote, die ihnen um die Ohren sausten, bis sie den Paß ganz hinter
sich hatten. Alle kamen glücklich davon, bis auf Lady Sale, welche
eine leihte Wunde im Arm erhielt. Zu erwähnen is indeß,
daß mehrere von Mahomed Akbar's hauptsächlichsten Anhän-=
gern, die vorausgeeilt waren, das Feuern zu verhindern such=
tenz aber nihts vermochte die Gildshis im Zaume zu hal-
ten, und sie schienen völlig entschlossen, sich durch Niemand
ihre Beute rauben zu lassen. Vorwärts bewegten sich Haufen, mit=
ten unter dem heftigsten Feuer, und furchtbar war das Gemeyel, das
nun entstand. Ein allgemeiner panischer Schrecken verbreitete sich,
und Tausende, ihr Heil nur in der Flucht suchend, eilten vorwärts nach der Spiße der Kolonue, Gepäck, Waffen, Schießbedarf, Weiber und Kinder im Stich lassend und für den Augenblick nichts achtend, als ihr eigenes Leben. .…. . Als das Heer Kurd-Kabul erreicht hatte, begann von neuem Schnee zu fallen, und dieser Schneefall hielt bis zum Morgen an. Nur vier fleine Zelte waren geborgen worden, von denen eines dem General (Elphinstone, der durch Gicht fast ganz hülflos gemacht war) gehörte ; zwei derselben wurden den Frauen und Kindern, eines den Kranken übergeben ; aber eine große Masse armer Verwundeter wanderte s{hubßlos im Lager umher und fam während der Nacht um. Jammerruf gelangte von allen Seiten her zum Ohre. Wir hatten ein noch fkälteres Klima erreiht und waren ohne Zelte, Feuerung und Nahrung z der Schnee war das einzige Bett für Alle, und vielen war er noh vor dem Anbruch des Morgens zum Leichen= tuch geworden. Zu verwundern is nur, daß irgend Jemand jene furchtbare Nacht überlebt hat. Der 9. Januar erweckte Tausende zu neuem Elend, und mancher Ueberlebende warf einen neidi\chen Blick auf seine Kameraden, welche neben ihm im ruhigen Todes= schlafe lagen. Das Tageslicht war das Signal zum Wiedereintritt der Verwirrung, welche alle Bewegungen der Truppen begleitete. Von Kutter -= Sung bis Dschugdulluck gab es einen unwlässigen Kampf; Brigadier Shelton mit seinem kleinen tapferen Haufen (dem Reste des 44sten Junfanterie - Regiments) in der Nachhut, hielt überwiegende feindlihe Massen in Schah und verrichtete Wunder der Tapferkeit. (Im Uebrigen trifft ihn nach dem Berichte des Lieutenants Eyre der Vorwurf bedeutender mo= ralischer Schwäche.) Aber keine Anstrengungen vermochten, das vernichtende Feuer der Dschuzails abzulenken, welhe von allen Seiten die gedrängte Kolonne anfielen und den Weg mit blutigen Leichen bestreueten, Ungefähr um 3 Uhr Nachmittags erreichte die Vorhut Dschugdulluck und faßte hinter einigem zertrümmerten Gemäuer an der Wegseite Posto. Hier stellten sich die Offiziere in Linie auf und ermunterten durch ihren Zuruf ihre Kameraden unter Gene- ral Shelton, welche noch immer die Nachhut hielten und jeden Fuß breit dem verfolgenden Feinde streitig machten, bis sie die Uebri= gen erreichten. Aber auch hier wurde ihnen keine Ruhe gegönnt, denn die Afghanen beseßten sogleih zwei benachbarte Hügel und unterhielten ein unaufhörlihes Feuer auf die nur theilweise Deckung darbietenden Mauern.“ Am Nachmittage des 9ten überlieferten sich die verheiratheten Offiziere nebst ihren Frauen, auf Ver- langen Akbar Chan's, dem Feinde, und da Lieutenant Eyre si unter
diesen befand, \o theilte er nicht die ferneren Schicksale des Heeres,
schildert aber die Spuren der Vernichtung desselben, die sich überall
auf der Heerstraße fanden, als Grausen erregend. Die Frauen wur=
den dur ihre Gefangennahme dem Tode entzogen, da sie fast Alle
nur leicht gekleidet waren und seit dem Abzuge aus Kabul fast keine Nahrung zu sich genommen haften. Ueberdies hatten Mehrere Säug-= linge an der Brust und Einige waren im Zustande so weit vorge= schrittener Schwangerschast, daß vier dieser Frauen wenige Wochen nachher entbunden wurden. f
Meteorologische Beobachtungen.
1843,
20, Januar. |
Abends 10 Ubr.
Morgens | Nachwittags- |
Í Nach einmaliger 6 Uhr. | S Ube. |
Beobachtung.
Luftdruck . ... |343,40 A Par. (342,59 Par. 341 73” Par. | Quellwärme T,9° R. Luftwärme ... T 1:6? R. F L R. |— 0,3? R.! Flusswärme 0,6° M. Thaupunkt .…. + 0,6° R, + 54° R. [t L? R.| Bodenwärme 4,4° R. Dunstsättigung 91 pCt. S8 pCt. 88 pCt. Ausdünstung 0,010 Rh. Wetter neblig. neblig. trüb. Niederschlag 0,009 Rb. Wi SO. OSO. O0SO. Wüärmewechsel +2,9° Wolkenzug... — | OSO. - — 2,0° R.
Tagesmittel: 342,57 Par... +1,39 R... —0,3° R... 89 pCi. OSO. Auswärtige Börsen.
5% do. 10285. Pass. —. Ausg. —. Zinsl. —. 4% Russ. Hope 885.
Amsterda m, 17. Jan. Niederl. wirkl, Sch. 52107, Kanz-Bill. —. 5% Span. 18S e . 3% do. —.
Preuss. Präm. Sch. —. Pol. —. Oesterr. —.
Antwerpen, IG6. Jan. Zinsl. —. Neue Anl. 18.
Hamburg, 19. Jan. Bank - Actien 1640. Engl. Russ. 1085. Feuer- Kassen-Anl. 99%. 95.
London, 14. Jan. Cons. 3% 944. Belg. —. Neue Anl. 187. Pas- sive 4. Ausg. Sch. 105. 25% Hol. 52. 5% 1014. 55 Port. —. Engl. Russ. —. Bras, 72, Chili 75, Columb, 23, Mex. 315. Pera
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