1843 / 26 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

zu trennen. Diese Beschlüsse wurden von nahe 40) Geistlichen un= terzeichnet. E

Die Regierung hat nun ihre entscheidende Muiwert ur Mie Forderungen in Gestalt eines Schreibens von dem Lunijter des ha n, Sir James Graham, an den Vorsibenden der General=RKirchen= Veriammlung: befaimt gemacht. Dies Aktenstück nacht, nach meiner Ansicht, dem Verfasser die größte Ehre. Mus Achtung vor der Kirche oder wenigstens vor dem Theil ihrer Mitglieder, deren Be \chwerden auf so energische und ausführliche Weije vorgebracht wur den, bat die Regierung es für angemessen gehalten, alle Gründe an zugeben, worauf sie ihre negative Entscheidung stübt. Einem Privat Konversionalisteu wäre es unstreitig möglich gewesen, die Waffen mit größerem Eifer zu s{wingen; aber Sir James Graham ist es ge lungen, den Ton der höchsten Würde und Milde beizubehalten, ohne daß seine Sache dadurh aus Maugel an Kraft leidet.

Die Regierung geht zuerst von dem Umstande aus, daß die Ver leßung der Kirchen-Verfassung oder, um uns eines milderen Ausdrucks zu bedienen, die Neuerung in ihren bestallten Rechten und Privilegien in feinerlei Handlung, Veränderung oder Maßregel von Seiten des Staats oter der Civilgerichte, sondern in ihrer eigenen Veto - Aïte bestehe, die im Jahre 1834 von der General - Versammlung ange nommen wurde, die zuerst vor 130} Jahren das Statut der Königin Anna angriff und die direkte Verleßung einer Parlaments = Akte, welche während der ganzen Periode in Kraft war, allein durch die geistliche Autorität zu rechtfertigen suchte. Die „Verleßung“ und der „Eingriff“ müssen nothwendig von der Partei ausgegangen seyn, die eine so große Veränderung eingeführt hat, und nicht von der entge gengeseßten Partei, die uihts gethan hat und noch thut, als daß sie ein System aufrecht erhält, unter welchem die Schottische Kirche länger als ein Jahrhundert geblüht hat. Sir James Graham benußt sehr glücklich das Verlangen der Kirche nach einem neuen Statut, um sie von dem, was sie die ungerechten Verorduungen der Königin Auna nennt, zu befreien. Würde dies Statut morgen aufgehoben und ein anderes an dessen Stelle gesetzt, so würde dies Statut, so wie alle audereiu Statute, mit Einschluß desjenigen, worauf die Existenz der Kirche als ciner Anstalt (establishment) beruht, Gegenstand von Streitig feiten seyn, die durch diejenigen Gerichtshöfe beigelegt werden föun ten, deren Autorität die General-Versammlung bestreitet. Die Ge neral-Versammlung verlaugt nicht uur die Anerkennung ihrer eigenen Rechte, sondern die gänzliche Aufhebung des Patronats = Rechts, ob gleich fein definitiver Plau, die Patronats = Rechte in andere Häude zu geben, entworfen worden is. Die Regierung hebt den wichtigen Antheil, den die Kirche in Betreff der Ernennung von Geistlichen wirklich besißt und ausübt, weit stärker hervor, als ih es in meinen Briefen über diesen Gegenstand gethan. Die Macht des Patrons it auf die Klasse der geistlichen Licentigten beschränkt, die ihr Necht zu predigen von dem Willen der Kirche erlangen und durch diefe ciner jehr strengen Prüfung unterworfen werden. Die Kirche hat das absolute Recht, diese Kandidaten zu verwerfen. Aber nach der Präsentation selbst wird der Ernannte von dem Presbgterium nur auf Probe an genommen, seine Fähigkeiten werden geprüft, sein Charakter erforscht und das Presbyterium hat als Gerichtshof das Recht, ihn aus eige ner Bewegung zu verwerfen. Bei allen diesen Garantieen ift es ein alberner Mißbrauch der Sprache, wenn man sagt, die Geistlichen würden ihren Gemeinden durch die Autorität der Patrone aufge drungen, Und doch war eben die Weigerung, cinen Kandidaten, der Licentiat und Priester war, auch nux auf Probe zu nehmen, di Veranlassung des Auchterrader Falles und des ganzen Streites. Al Lord Aberdeen sich in der Opposition befand, war er bemüht, die Frage durch eine klare Destuition dieser Rechte zu \chlihten; aber es ift jobt ein ominvses Symptom dieses Streites, daß er selbst, als einer der Rathgeber Jhrer Majestät, behauptet, daß der Tag der Bersöhbnung oder Crflärung vorbei sey und daß der Krone nichts librig bleibe, als die so ungemessenen Forderungen der General = Versammlung zu ver weigern. :

e

Dies Resultat is gauz so, wie ih es vermuthete und man kann in Schottland kein anderes erwartet haben. Es if nicht wenig merk- würdig, daß die wirklichen Urheber der Veto-Akte, diejenigen, welche die Majorität der General-Versammlung aufreizten, Rechtsgelehrte, Laien-Mitglieder jener geistlichen Körperschaft waren, und diejeuigen Personen, auf welche diese Verantwortlichkeit am s{chwersten lastet, sind Lord Cockburn und Lord Moucrisf, Beide Richter am Sessious Hofe, die sich in der zweideutigen Stellung von Rechtsgelehrten be finden, deren Handlungen und Meinungen von der höchsten Autorität | in ihrem Fache gelenkt werden, die aber dennoch die Forderungen der |

Allgemeiner Auzeiger für die Preußischen Staaten.

Cf ps val s dd Fiterarische Anzeigen. Jn Unterzeichnetem sind so eben erschienen und an alle Buchhandlungen versandt worden : Physîo - pathologische Studien aus dem ärztlichen Leben

D f ( í G ior O2 4 F 6 von über VeRrRannTtina unge n, gelegt find, Ee Ale

Vas Königl. Land- und Stadtgericht zu Crossen macht hierdurch bekannt, daß über den gesammten Nach laß des hierselbst verstorbenen Kaufmanus Hugo Gott hilf Zahn, worüber per decretum vom 13. Januar d. J, der erbschaftliche Liquidations-Prozeß eröffuct, zu gleich der ossene Arrest verhängt worden is, Es wird E Allen und Jeden, welche von dem gedachten Nach etwas E S hon Seba Nrtofih af L U O Zachen, Effekten oder Briefschaf

ili p E ,

N Ann v Mae! hiermit angedeutet, an irgend I TTES D L eite zu verabfolgei Uo R A Königl. -Land- und. St: abfolgen, vielmehr dem zeigen und die in Hände; e zeigen und die in Händen habenden Gelder und Sa

leztverflossene

beträgt

3 Mill. auf sichere Hypothek vLeczinslich an

Die Anstalt hat hiernach wieder beträchtlich an Aus dehnung, somit aber auch an Sicherheit und Vertrauen beim Publikum gewonnen. Absicht der Sterblichkeit nicht minder günstig als das Var, h Dividenden in Ausficht, Mitglieder wesentlich erleichtern werden.

Die Oibibdeide ur 1845 l ire Ersparniides

O F

Stadtgerichte solches sofort anzu | Die Anstalt darf mit Recht allen denjenigen zux Benuzung empfohlen

100

Geistlichfeit unterstüßen, welche von der Körperschaft, der sie offiziell und als Richter angehören, feierlich verworfen worden sind,

Diese Herren haben indeß nichts zu fürchten, und obgleich sie dazu beitragen können, Märtyrer zu machen, so werden sie das Schicfsal derselben keinesweges theilen.

Als unter der Regierung Karl's Il, mitten unter den enthusiasti- {hen Reactionen, welche auf die große Empörung folgten, die Rechte der Patrone wiederhergestellt wurden, da trennten sih etwa 350 Geist lihe oder etwa ein Drittel der Schottischen Kirche von der herr henden Kirhe. Damals gingen die Neuerungen und Eingriffe von der Civil = Gewalt aus, und indem jene Geistlichen sich der selben widersebten, gehorhten sie nur ihrem Gewissen. Heutzu- tage befinden sich diese Leute in einer ganz anderen Stellung. Nichtsdestoweniger glaube ih, daß nahe eben so viele die Schottische Kirche verlassen werden. Jch beklage nicht die Führer in dieser Sache, die in der Neuheit, in dem allgemeinen Bekanntseyn und der schein baren Würde einer solchen Handlung einen Ersaß für ihre gegen wärtige Stellung finden mögen; aber Niemand is wohl mehr des Mitleids würdig, als die armen unwissenden, unbekannten Enthufiasten, die sih ins Verderben stürzen und wahrscheinlich in Armuth u! Elend sterben, um einen abstrakten Punkt der Kirchen-Disziplin au recht zu erhalten, der bis vor wenigen Jahren vergessen war 1 niemals den geringsten Eiufluß auf die Natur ihrer fricdlichen u frommen Amktsverrichtungen ausgeübt haben würde. Jch glaube jedoch, daß der Eindruck guf das große Publikum in Schottland ver hältuißmäßig nicht bedeutend seyn wird.

1D \ 11

d 1d nd

2e a

Berlin - Potsdamer Eisenbahn.

In der VVoche 17ten bis ind

L , A lin-Potsdamer EKisenbalin 7633 Personen

é 1 vom incl. 23. Tanuar e. auf der Be1

gcfalir In,

liner B Or Den 21 1843.

Januar

Ir. Cour. | Beief. | Geld.

| {Bel Pots, Eisenb.!| 5

104, do. do. Prior. Obl.

r. Cour.

Fondás. Aclien.

S(. Schöuld-Sch, Pr. Engl. Obl.5O0,

Sch. der

Fd, Lpz. Eisenb. Jo. do. Prior. Obl,

Bel, A uh.

Pin, Socbkandlung Eisen!

, Gi: L, «1STD,

Neumärk | | tdo. do. Prior. Obl.

j

î

j Sehuldyerachr.|- f | 1 Ave [Di

j

Kur- u. 38. Bib, Fiseub. Berl Stadt-Obl. do. do, Prior. Obl. Danz. do. in Th.|—-| Westpr. Pfandbr. |-3

Grossh. Pos. do.

Rhein, Biseub. (25 Fd: do. Prior. Obl.

0G! [Berl Frankf. Eis.

T1 fd », do. Prior. Obl.

103 Tob.-Schles. Eisb.

do. do. Ostpr.

1 k

da dis N Die N fs N Ga

Pfandhbe. omm. do. Neum, do, |35|

2 | Sehlesische do, P, - | S l

f flFriedricbsd’or. , jAnd,Gldm.à 5 Th.|-

Disconto

A S A D L A A M e n

10:3? {02

Kur- 11,

es C

O T

0 FL FI.

) Mk.

-

urz Mi,

urz

C

A

do a E . Mi, Vit. Mt, Mt. At. Mi. Mt. Tare Mt. Woch.

I Es LS t. Paris ae es a DUU P:

Wien ia 20 Xe. O0: PE

Augsburg... Es 53 1. Thile. Thule. I Î SRBbI.

London

IPUSIO U ae S Sd a E Sd E Leipzig in Courant im 14 Tul. Fuss. - Fraukfurt a M, Wee aar ep deo ets F

L s

R NININETS

E

T

Auswärtige Börs

A m sie rd am, 20, Jan, Niederl. wirkl. Sch. : E, 5% do, 102 7 0 ICanz-Bill, 5% Span. I C ° 3% do. 24 i . Pass. —. Ausg. —. Zins], —., Preuss. Präm, Sch. —. Pol. —. Oestere. 108 E 4% Russ. Hope S9 L Antwerpen, 19. Jan. Zinsl. —. Neue Anl. 1§{. Lou don Le Jan. Cons: 5% G! i. Belg. 102. Neue Aul. 18S 7 sìve 4. Ausg. Sch. 107. 25% Holl. 52. 5%

2 102. 55 Port. 43%. Engl, Russ, 1185. Bras. T2ti Chili 74 Columb. 20, Mèêx. Da

Das- 3% 36.

Peru 18,

- iA

D

a die früheren Jahre in

so stehen für die nächste Zeit

welche die Beitragspslicht der N

Be Und. S Versicherungsjahres1838, | i jur

| Johann Georg Heine den von

Jo lep) Haine:

gr. 8. Velinpap,

V L 0A 6 nt;

werden, welche durch mäßige

| | |

So Eine Gedächtnißschrift

Orthopäden

Preis 1 Thlr. 5 Sgr.

P aris, 19. Jan. 5% Rente fin cour. 120. 35. Aul. de 1841 5% Neapl. au compt. 107. 90, 5% Span. Rente 24. Pass. 3% 4 Wien, 19. Jan. _5% Met L n n: n 7. 220 1% —. Bank-Actien 1615. Aul. de 1834 143, de 1839 1134.

Meteorologische Beobachtungen.

Gu T

1843,

: { Morgens | Nachmittags | 23. Januar.

l: S :Vhe: 2 Vhéi

Aliends | 10 Ukr. |

Nach einmaliger

Beobachtung.

Luftdruck ....|3 }9 61 / P är. 339 66" Pär. 340 19 Par.! Quellwärme R 3, L i. 0.4" R, D U: 4 U

s 41° It, g 2" #2 j Da R. Bodenwärme 3 M,

‘25 pCt. | ¡9 pt, 92 pCt. AusdünstuogO 011 Rh

| heiter. | | Niederschlag 0.

Wind | L; | 0, | O. | Wärmewechsel 01 E

Wolkenzug... | | O, | |

Lusilwärine ... | Flusswärme Thaupunkt ...

Dunstsättizuug |

|

neblig. neblig.

D.0mR

S R... B R... 09

/

"Pagesmittel: 339 s2 Par... per, O,

i G Zonigliche Scyauspiceie.

Mittwoch, 2. Befehl, Lustspiel 1 Der Sohn gu L ounerstaa, 26.

2, Jan. Im Schauspielhause: Der Militair i 2 Uth. unh. Anicet, von C... W. Ko.

f Reisen, Posse in 2 Abth., von C. Feldmann. zan. Arzt

n

Hie Ci} :

Im Schauspielßguse: Dei

Ce!

Fönigsstädtisches Theater.

Mittwoch, 25,

La Viola (Marie

Regimeuts.) Opera buffa in 2 Au.

iano Donizetti.

Preise der Pläve: Ein Plat in den des ersten Ranges : 1 Rthlr., im Parquet Loe 0 O 20 j

Textbücher, in Jtalienisher und Billet-Verkgufs-Büreau und Abends an

ri

Donnerstag, 26.

Jan. (Jtalienische Opern

Maia, Es é del Regoimento.

e Tochter

A Borftellung.)

Logen und n Balcon und -in den Parquet

Deutscher Sprache, stud m der Kasse à 5 Sar. zu haben, : Jan, Vorstellung der Pantomimisten Herren Gebrüder Lehmann. Lucifer und der Küper. Hierauf: CanovLa's Atelier, oder: Klassische Statuengruppen auf beweglichem Piedestal. Erste Gruppe: Herkules und Lychas. Zweite: Achilles mit dem Wurfspieß. Dritte: Der Bethlehemitische Kindermord., Vierte: Dic Wohlthätigkeit. Fünfte: Trojsanische Krieger. Sechste: Asax Patroklus. Hierzu: Jutermezzos. . Dem folgt: List und Phlegma. Zum Schluß: Pierot's Lusftreise. |

Sonnabend, 28. Jan. (Jtalienische Opern-Vorstellung.) Zum erstenmale: U Pirata. Opera n 2 At del Maestro Bellini. (Signor Giovanm Baptista Rubini: Gualtiero, als

Die eingegangenen Meldungen um Billets sind berücksichti worden, und wird ersucht, diese bis Donnerstag Nachmittags 3 Uh) in Empfang nehmen zu lassen, widrigenfalls anderweit darüber pouirt werden muß.

Oer Billet = Verkauf zu

den 26sten d. M,

) Mia Ca

(aft)

dieser Vorstellung beglunt Donnerstag

Marktpreise vom. Getraide. Berit, bel 25, anitar 18434 Zu Lande: Weizen 2Itthlr,, auch 1 Riblr. 28 41 Riblr. 17 Sgr, 6 Ps, grope Ore 1 Rihlr. 1 N 8 Co 9 V, al L Ns Cron 2 Ri Zu Wassert Wene 2 Nihlr. 5 Sali, 9 Pf; Noggen 1 Rihlk, 19 Sgr. I Ps, an C Nih Hafer 1 Nthly, 2 Sgr. 6 Pf, auch 1 Nthlr. 1 S Bs S P au L MUDIr, 21

20 Ul O

[3 Noggett Sonnabend, den

Das Schock Stroh 11 Rthlr. 5 9 Rthlr, Der Cewnex Heu 4 è

Januar 1843. LO MUDIT.

10 Sagr., auch

a auc)

————CAALEA E

NBerantwortlicher Nedacteur Dr.

Gedruft in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei,

s I C S TRE I U E R

A

majol des trigeminus feine eigene motori che Fasern an die Iris durch das ganglion ophthal micnm abgiebt? VILU, Neizbare Schwäche. 1X, 1) Allgemeine Theorie zur Entzündung. Kontrole dersel ben dur die experimentelle Nerven-Ausschneidung gw entzündeten Pferdhufe von Hausmann. 2) Entzün dung und Congestion im Berhältniß zum primanen Nervenleiden betrachtet. Unterschied der (Gesfap Konovulsion nah Längeraum. 3) Wärme und Kälte in ihrem phvsiologischen Eindrucke guf die Nerven, und in ihrem secundairen auf die Gefäße, 4) Spez1 fische Entzündungen in ihrem besondern Necht, A. Phvsiologische Theorie des Ficbersrostes. Vermitt lung8bahn zwischen Frost- und Hiße Stadium des Fiebers durch die Unterleibs - Organe. Reinheit des Sensoriums während des Fieberfrostes im Gegen})aßze

nerviIs

3% Rente fin cour. 79. 35,

chen, jedoch mit Borbehalt ihrer darau habenden Rechte in das gerichtliche Depositum abzuliefern widri e und wenn dennoch irgend etwas bezahl E orte ifrG Siofoa ° ezahit oder ausge antwortet wird, dieses für nicht geschehen geachtet und zum Besten der Masse anderweit Peigeteieben O E der Znhaber solcher Gelder oder Sachen bietelben E schweigen oder zurückhalten \ollte, ex G aub et aller seiner daran habenden Unterpfand E Rechte für verlustig erklärt werden joll, Crossen, deu 17. Januar 1843,

Königl. Preuß, Land- und Stadtgericht,

Lebens-Versicherungsbank f. D. in Gotha. Ueber die Ergebnisse dieser Anstalt im Jahre 1842, so weit sich dieselben bis jezt übersehen lassen, fann vorläufig Folgendes mitgetheilt werden. Es haben sich der Bank 1013 neu e Mitglieder mit einem Versicherungs - Kapital von 1,594,700 Thlr. an- geschlossen, wodurch sih, nach Abzug des Abgangs,

der Versicherungs - Bestand für den Jahres\chluß auf

11,520 Pers. mit

18,600,000 Thlr. Versicherungs- Summe erheben wird,

Die Sterblichkeit hat das Maß

der Erwartung nicht erreicht, obwohl 204,800 Thlr. für 193 Gestorbene zu verausgaben waren, Die Ein- circa 780,000

nahme an Prämien und Zinsen betrug ( Thlr. Als Bankfonds wird für den Jahresschluß dic Summe von circa 3,250,000 Thlr, übrig bleiben, wo-

| |

S- und anderer |

| | |

Beiträge nah dem Tode ihren Erben oder sich selbst für ihx höheres Alter ein Kapital sichern wollen, Berlin, den 20, Januar 1843, C. G. Franz, Agent, Aleranderstr, 41.

Pacfet- (Post-) Fahrt von Hamburg

nach Mew - York.

Die rähmlihs befaunten Paket - (Post) Schiffe des Unterzeichneten werden folgendermaßen von hier abgehen ; )

Fraulklin, Howard, Newton, - Stephani,

Washington, - Franklin, ls

Capt. Sleeboom, 15. Februar,

Paulsen, 25. März,

Wienholt, 25. April,

Flor, 25. Mai,

Sgr 25, Juni,

( Î Sleeb 25. Juli

und so weiter monatlich in verselben aan

v Bei allgemein anertannter Vorzüglichkeit dieser Schiffe

11t das Passagegeld in der Kajüte und Zwischendeck

auf das billigste gestellt, und ertheilen nähere ‘Nach-

richten die bekannten Herren Agenten des Unterzeich-

neten, so wie auf portofreie Anfragen E

Rob. M, Sloman in Hamburg

Eigenthümer dieser Paketschiffe.

Inhalt des ersten Theils: ¡, Nhapsodie. 11. Geschichte. 111. Urtheil. Inhalt des zweiten Theils:

Einleitung. Tenotomie und Stromeyer. Deut- he Aerzte uud Phvsiologen. 1. Räthselhaftes Pel zigwerden der benachbarten Hautstellen nah der Mus- fel-Durchschneidung. Stromevyer's Erklärungs - BVer- such, Unstatthaftigkeit desselben. Eigener. 11. Näthselhafter Verlust der Contractions - Fähigkeit am durchschnittenen Musfel, Fixations - Geseß der Muskulatur. Spontane Näherung beider Musfkel- enden, Vechältniß der Muskel - Spannung zu der Ernährung. 11, Kurzer Rückblick auf die mechanisch- dynamishen Grundsäße J. G. Heine's, Ep der Orthopädie auf Chirurgie und Medizin. Gym- nastik. Ausschneidung von Muskelstücken aus der convexen Krümmungsseite bei erschlafften Musfel - Zu- ständen, 1V. Belastungs-Geseß der jensiblen durch die motorischen Nervenmassen. Enutdeckung der raun- lichen Veränderung im sensiblen und motorischen Ner- venmarke während seiner Thätigkeit. V, Vitaler Tonus des gesammten Faser -Gewebes nach Analogie des Muskels. V1. Thierischer Schlaf. VI1l. 1) Hy- pothetishe Anschauung des sompathischen Nerven im besonderen Vergleiche mit den Eo Entdekun- gen und Hypothesen Valentins. 2) Theoretische Un- tersuchungen an den Experimenten Valentins zu der aufgeworfenen Frage: Js es gewiß, daß die portio

zu Schlaf und Hitze - Stadium, Ursache, —_ Succe| sion der Frost- und lokalen Entzündungs - Spina, Schluß. Stuttgart und Tübingen, Dezember 1842, e Cotta scher Verlag. Borräthig in der E Buchhandlung in Berlin (Brüder- Str. 13), Elbing, Braunsberg, Thorn und Stettin, so wie bei Selig er in Soldin.

Bei Tro wiß\cch H Sohn in Frankfurt a. O. und Berlin is so eben erschienen und bei denselben, \o wie in allen Buchhandlungen zu haben:

BVéetrencrung der Preuß. Cherechts - Reform. 8 Bogen in gr. 8. sauber geheftet. Preis 15 Sgr.

Der bequemeren Uebersicht wegen sind in diefer Schrift auch die beiden Gesez-Entwürfe, welche durch die bei Herrn Reimer in Berlin erschienene Schrift und durch die Leipziger Allgemeine Zeitung veröffentlicht sind, jo wie dic betreffenden §§, des Landrechts abgedrucit worden.

Preis: 2 Rthlr. sür { Iahr. 4 O * « FAr, 8 Rihlr. = 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohue Preiscrhöhung.

reußische Ska

A [1AM (1.6

(s

Zeitung.

Alle Post - Anstallen des In-

und Auslandes nehmen Sestel-

lung an, für Berlin die Expedition der Slaats - Zeilung:

Ériedrichsstrasse Ur. 72.

26.

Ina t

Anmistliche Nachrichteu. F E

Fraukreich. Pairs-Kammer. Die Adresse. Paris. Ver Pa- ragraph über das Durchsuchungs-Necht in der Adre)jse der Veputirten- Kammer. Bermischtes, Brief aus Paris. (Die Gesellschaft der Abolitionisten ; Ueberschwemmungen und ihre Ursachen.)

Großbritanien und Frland, London. Vorläufer der Parlaments- Eröffnung. Ueber die Unterhandlungen mit Frankreich. -— Besorgnisse vor Störung des Europäischen Friedens. Angebliche Heiraths - Pro- jekte für Spanien. Englischer Bericht von den Marquesas-Juseln, Fortdauernde Aufsässigkeit der Cap-Boers.

Niederlaude. Schreiben aus Mastricht. (Die Opposition; Blick auf den Wahlkampf in Lüttich.)

Deutsche Bundesstaaten. München. Abgeordneten - Kammer. Antrag in Bezug auf die Verwendung früherer Staats - Einnahmen. Fernere Vorträge über die Frage der nulitairischen Kniebeugung. Stuttgart. Der Kammer - Beschluß hinsichtlich der Eisenbahnen, Dresven, Zweite Kammer, Der Antrag auf Oeffentlichkeit und Mündlichkeit im Kriminal - Verfahren wird nit großer Stimmen - Mehr- heit angenommen, Einführung der Todtenschau.

Atalien. Nom. Ankunft des Prinzen Albrecht von Preußen.

Svaunienm. Schreiben aus Paris, (Die Contribution von Barcelona.)

Türkei. Konstantinopel, Feuersbrunst in Salonichi, Nachrichten aus Syrien.

Beveinigte Staaten von Nord-Amerika. Kongreß-Verhandlun- gen. Eindruck der Nachricht von dem Englisch-Chinesischen Friedens- schluß. Vermischtes. Eröffnung des Texianischen Kongresses. Nachrichten aus Mexiko, Schreiben aus Paris. (Kriegsgerichtliche Verhandlungen über die Meuterei am Bord des „Somers““ und ihre Bestrafung.) '

Brafilien. Schreiben aus Rio Janeiro. (Abreise des Prinzen Adalbert von Preußen; vorläufige Entscheidung der Handelsfrage zwi- schen Brasilien und England.)

Peru. Niederlage Torrico's durch Hercellis.

JFulaud. Köln. Dombau-Verein. Einnahmen im Jahre 1842, Neuer Beweis der Theilnahme Seiner Majestät des Königs von

Bayern. Düsseld orf. Kohlen - Eisenbahn.

Finanzen und die

Amtliche Uachrichten.

Kronif des Tages.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem evangelischen Küster und Schullehrer Siel aff zu Abts- hagen bei Rügenwalde das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen, Abgereist: Der Syndilus der freien Hansestadt Hamburg, Dr, Sievekfing, nah Halle.

Zeitungs -Üachrichten. Ausland.

—_ SvanKkr e:

Pairs-Kammer. Sißung vom 20, Januar. An der Tages-Ordnung war heute die Vorlegung der von der Kommi|jion entworfenen Adresse, von der man bereits wußte, daß sie keinen Paragraphen in Vezug auf das Durchsuchungs - Recht enthielt. Alle Minister waren zugegen. Der Herzog von Broglie, Berichter- statter der Kommission, verlas den nachstehenden Adreß-Entwurf:

„Sire! Am Tage des Unglücks sieht man auf den Grund der Her- en. Ganz Franfreih hat die Trauer Jhres erhabenen Haujes getheilt; thr Schmerz is der unsrige ; Frankreichs Liebe ist Zhr Eigenthum ; mögen Sie in derselben einigen Trost finden, wenn es überhaupt hienieden einen Trost für das Herz eines Vaters giebt, Jndem wir, aufgefordert von Ew, Majestät, unsere Arbeiten wieder beginnen, empfangen wir mit Erkenntlich- feit und Ehrfurcht die Danksagungen, welche Sie an uns zu nich- ten geruht haben. Der König kann auf uns rechnen; Gott wird ihn beshüßen und ihm Zeit und Stärke verleihen , seine Ausf- gabe zu erfüllen. Ja, Sire, wir haben schon viel gethan für die Sicherheit unseres Vaterlandes, Die Monarchie hat sich unter ven Streichen, von denen es betroffen wurde, befestigt; das beschübende Prinzip der Erblichkeit regelt und beherrscht alle Wechselfälle der Zukunftz das Vertrauen lebt in “aller Herzen. Das Wachsen der öffentlichen Einnahme geht Hand in Hand mit den Fortschritten des National-Reichthums. Das sich immer mehr befestigende Ansehen der Ge- seße enthebt uns, Dank der Wachsamkeit der Verwaltung, der Nothwendig- teit, die Strenge derselben oft anzuwenden. Es is dies Jhr Werk, Sirez uns ward es vergönnt, dazu mitzuwirken und es möge uns erlaubt seyn, uns mit Jhnen dazu Glück zu wüns hen. Ew. Majestät zeigen si zu- frieden mit den Verbindungen, in denen Sie zu den fremdeu Mächten stehen, Sie wachen, Lexeint mit Jhren Verbündeten, über die Ruhe des Orients, Die Syrische n Christen hatten ein Necht auf Jhre Zorgfalt, und sie haben niemai's vergebens den Schuß Frank- reichs angerufen. Wir werden uns freuen, zu vernehmen, was für ihre gerehte und heilige Sache gethan worden is; sie wer- den diese neue Wohlthat im Gedächtniß behalten, Wir haben nicht ohne schmerzliche Theilnahme die Unordnungen gesehen, deren Schau- play Spanien gewesen is, Dem Kampfe der Parteien in jedem König- reiche fremd, hat die Französische Regierung stets die Unabhängigkeit des Spanischen Volkes geachtet; indem sie dem Unglücke einen hülfreichen Zu- fluchtsort gewährte, hat sie die Pflichten der Menschlichkeit erfüllt. Der Königin Jsabella 11. eine theure Freundschc'ft bewahren, die Sorge für unsere Würde und unsere rechtmäßigen Interessen mit den Nücksichten ver- einigen, die man einer befreundeten Nation so)uldig is, dies isst die Politik Ew, Majestät, sie ist Jhrer Weisheit würdig. Sire, die Fortschritte un- seres Ackerbaues, unserer Jndustrie und unsere& Handels liegen Jhnen am Herzenz Sie suchen überall neue Abzugswege für dieselben auf. Um der Französischen Flagge in noch zu wenig besuchten Gewässern einen Stügß- punkt und eine Zuflucht zu Meri, haben sie von: den Marquesas-Jn- \eln Besib ergreifen lassen, Diese Niederlassung bietet Vortheile darz die Zeit wird die Wichtigkeit derselben darthun, Wenn die Unterhandlungen,

Januar

die Ew, Majestät in derselben Absicht verfolgen, den gehofften Erfolg ha- ben; wenn daraus Handels-Verträge hervorgehen, so werden wir deu Einfluß, den dieselben auf die National-Arbeit ausüben können, sorg fältig prüfen. Bei den Maßregeln, welche die Gesegebung, unter welcher unsere Jndustrie bisher geblüht bat, modifiziren scllten, empfehlen wir der Weisheit Jhrer Negierung die den bestehenden Jnteresjen \chul- dige Achtung. Wir freuen uns über bie Erfolge unserer Waffen in Algier, über die Tapferkeit unserer Soldaten. Wenn die Herrschaft Frankreichs in jenem Lande vollständig gesichert is, dann wird die Civili- sation sich daselbst entwickeln. Ordnung und Gerechtigkeit werden unsere Herrschaft befestigen. Die Pairs - Kammer wird die Finanz-Geseße und die verschiedenen Gesetz - Entwürfe, welche ihr vorgelegt worden sind, mit Aufmerksamkeit prüfen. Sie sieht mit Bedauern, daß cs nicht möglich gewesen ist, das Gleichgewicht zwischen den Einnahmen und den Ausgaben wiederherzustellen ; dieser Zustand der Dinge muß der Gegenstand ernster Sorge und Prüfung seyn, Sire, die Welt lebt in Frieden; Frankreich ist frei; Alles gedeiht in unserem Vaterlande. Es bleibt nur übrig, durch IReisheit und Beharrlichkeit die Güter zu sichern, deren wir uns erfreuen. Wir werden mit Jhnen dieses Werk versolgen, wir werden Jhnen beiste- hen, es zu vollenden. Es is} dies ein Glück, welches uns die Zukunft noch vorbehält,“

Der Präsident fragte hierauf, ob die Kammer, ihrem Gebrauche gemäß, sogleich die einzelnen Paragraphen votiren wolle; in diesem Falle würde er den ersten Paragraphen vorlesen. (Zahlreiche Stimmen: Es muß zuvörderst eine allgemeine Erörterung stattfinden.) Als der Pr ä- fident hierauf fragte, ob Jemand das Wort verlange, bestieg der Mar- quis von Boissy die Nednerbühne, und erklärte, daß er die von dem Kabinette befolgte auswärtige Politik ausführlich beleuchten werde. Er warf der Französischen Diplomatie im Wesentlichen vor, daß sie jede selbst ständige Haltung aufgegeben habe, und sich dem Einflusse anderer Mächte unterwerfe. Der Nedner beklagte sich hauptsächlih darüber, daß man das Uebergewicht Frankreichs in Spanien aufgegeben habe, und erging sich in lebhaften Recriminationen gegen die Regierung Espartero?s, das cinzige Mittel, die Orduung und die Sicherheit in jenem Lande wiederherzustellen, sey die Vermählung des Prinzen von Asturien mit der Königin Jsabella 11. (Lebhafte Unterbrehung.) Der Redner griff darauf die Verträge von 1831 und 1833 an. Dieselben könnten nicht länger bestehen, sagte er, da die Französische Marine, unter dem Vorwande des Durchsuchungs-Nechtes, den ärgsten Chikanen und Demüthigungen ausgesezt sey.

Der Graf von Ségur - Lamoignon sprach ‘sich ebenfalls gegen die Durchsuchungs - Verträge aus. Die Kammer, sagte er, müsse das 1m oorigen Jahre begonnene Werk fortseßen; sie müsse durch eine neue und einstimmige Kundgebung dem Ministerium die nöthige Stärke und den nöthigeu Beistand verleihen, damit dasselbe die Revision der in Rede stehenden Verträge verfolgen könne. Das Durchsuchungsrecht sey im Jahre 1831 nux unter der ausdrücklichen Bedingung bewilligt worden, daß es die gänzliche Abschaffung des Sklavenhandels durch den Beitritt \ämmilicher Mächte herbeiführen würde, Amerika und Brasilien wären den Verträgen nicht beigetreten, und so dauere jener schändliche Handel nach wie vor fort. Außerdem aber habe kürzlich England einen Traktat mit Amerika abgeschlossen, durch welchen diese leytere Macht auf immer von dem gegenseitigen Durhsuchungsrechte befreit bliebe. Dies sey ein Grund mehr, um neue Unterhandlungen über jenen Gegenstand anzu- fnüpfen, ;

Herr Camille Perier beleuchtete ausführlicher dic Geseßgebung über die Unterdrückung des Sklavenhandels und verlangte die Abschaffung mehrerer Bestimmungen, die augenscheinlih mit den wahren constitutionel- len Prinzipien unverträglich wären. Er wünschte die Eröffnungen von Unterhandlungen, um zum Abschluß eines neuen Traktats zu gelangen. (Bei Abgang der Post dauerte die allgemeine Erörterung noch fort.)

Paris, 20. Jan. Der Graf Molé begab sich gestern Nach- mittag nach den Tuilerieen, woselbst er eine mehrstündige Audienz beim Könige hatte, |

Die Adreß-Kommission der Deputirten-Kammer hat gestern wie- der eine vierstündige Sißung gehalten, und den definitiven Beschluß gefaßt, daß ein Paragraph über das Durchsuchungs-Recht in den Adreß- Entwurf eingerüct werden solle, Der Berichterstatter wird am künf- tigen Sountage der Kommission seinen Entwurf vorlegen, und am Montag dürfte die Deputirten-Kammer eine öffentliche Sißung halten.

Der Constitutionnel sagt in Bezug auf den gestrigen Arti= fel des Journal des Débats: „Es denkt in Frankreich Niemand daran, England den Krieg zu erklären; Niemand will guf brutale Weise mit England brechen; Niemand will die Verhältnisse, welche zwischen den beiden Ländern bestehen, aufheben. Dies Alles if eine phantastische Crfindung des Journal des Débats. Die Gegner des Durchsuchungs - Rechts beschränken sich darauf, zu sagen: Die Verträge von 1831 und 1833 haben erwiesen ernste Miß- bräuhe nah sich gezogen, unter denen unsere Marine zu leiden gehabt hatz sie können zwischen den Schiffen der beiden Nationen Konflikte herbeiführen, deren Folgen unberehenbar seyn würden; es giebt ein anderes Mittel, eben o wirksam und mit weniger Uebelständen verbunden, um zu der Unterdrückung des Sfklavenhan= dels zu gelangenz fordern wir daher England auf, die Frage neuer= dings mit uns zu prüfen, Diese Sprache is friedlih, auf Bernunsft gegründet, und das Englische Volk müßte ein Volk von Wilden seyn, wenn es eine solche Eröffnung als eine Kriegserklärung betrachtete. Wir leugnen nicht, daß Herr Guizot dur sein Benehmen und durch seine Sprache die Eigenlicbe der Englischen Nation in Bezug auf jene Frage sehr gereizt hat, Es is dies eine ernste Schwierigkeit, welche aber durch den gesunden Sinn der beiden Länder sicherlich be- seitigt werden kann,“

Aus allen Punkten des südlichen Frankreichs laufen wieder die betrübensten Nachrichten über die Verwüstungen ein, welche durch das Austreten der Flüsse veranlaßt werden. Hauptsächlich wird wieder das Departement der Gironde heimgesucht.

Durch eine Klausel seines Testamentes hat der Herzog von Orleans zwei der {önsten Bilder seiner Gemälde-Gallerie den Gra- fen Molé vermacht. Die über diesen Punkt sprechende testamentarische Verfügung lautet folgendermaßen: „Da der Graf Molé mich ver- mählt, da er meinen Sohn bei seiner Geburt empfangen, da er an meine Vermählung den großen Akt der Amnestie, diesen ersten Schritt zur Vereinigung aller Franzosen durch Vergessenheit des Vergangenen und dur ein gemeinschaftlihes Juteresse an der Zukunft geknüpft hat, so will ich ihm einen besonderen Beweis meiner Gesinnungen hinterlassen, und ih bitte ihn, die beiden Gemälde der Mignons meines Freundes Scheffer anzunehmen, welhe mir die liebsten in meiner Gallerie sind.“ L

Der Vice-Admiral Baudin is în Paris eingetroffen.

Börse vom 2. Januar. Ein Artikel der en

Post, der mit einer Kriegs-Erklärung droht, falls Frankreich die

urhsu=

chungs-Verträge annullire, hüchterte heute zu Anfang der Börse die Spekulanten ein. Später aber hoben sich die gewichenen Course wie- der und {lossen sogar etwas besser als gestern.

LL Paris, 20. Jan. Die Organe der Kolonial - Partei, und überhaupt die Blätter, welche mit derselben in näherem oder entfern- terem Zusammenhange stehen, machen einen gewaltigen Lärm, weil der Ausschuß der Französischen Gesellschaft für Abschaffung der Skla- verei in ihrer vorgesteru gehaltenen Sißung mehrere Engländer ein- geladen habe. Jhre Vorwürfe darüber, daß man Fremde, daß man den »Landesfeind« zu den Berathungen über eine so wichtige einhei- mische Augelegenheit zugelassen, sind um so bitterer, als die fragliche Versammlung in dem Palaste der Deputirten-Kammer stattgefunden, und also einen gewissen feierlihen Charakter gehabt hat. Vor einem Jahre, rufen sie mit s{merzlicher Entrüstung aus, verbot die Regie- rung eine ähnlihe Versammlung, die üt einem Privat=Lokale gehalten werden sollte, und jeßt gestattet man dieselbe in dem Palaste der National - Repräsentatiou! Wir wollen nicht untersuhen, inwle- fern die Zulassung von Ausländeru zu der Versammlung einer phi- lanthropishen Gesellschaft wirklich ein Verstoß gegen nationale Kon= venienzen gewesen seyn würde, sondern wir beshränken uns darauf, nah zuverlässigen Zeugnissen zu versichern, daß der Versammlung, um die es sih hier handelt, weder ein Engländer noch ein anderer Fremder beigewohnt hat, und daß der Moniteur parisien selbst im Jrrthume war, als er das Gegentheil versicherte. Der Aus\chuß der Gesellschaft für Abschaffung der Sklaverei beschäftigte sih in \ei- ner vorgestrigen Sißung vorzugsweise mit der Regulirung des ‘e nungswesens für das abgelaufene Jahr. Der Präsident der Gesell- schaft, der Herzog von Broglie, der verhindert war, der Sivung bei- zuwohnen , ließ den Ausschuß \chriftlih wißen, daß der ihm von der Regierung übertragene Rapport über, die Emancipation beendigt und unter der Presse sey. Diese Arbeit wird im Lause der nächsten Woche der Regierung vorgelegt und an die Mitglieder der beiden Kammern vertheilt werden. Demnach darf man hoffen, daß in dieser seit so langer Zeit \{lummernden Angelegenheit, deren Erledigung eine Ehrensache für die Französische Nation is, endlich einige Schritte vorwärts geschehen werden.

Auch in diesem Winter haben sih die Ueberschwemmungen wie- der eingestellt, welche seit einer Reihe von Jahren einen Theil der von den größeren Flüssen durhs{chnittenen Departements Frankreichs verwüsten. Diesmal sind es die Ufergegenden der Loire und der Gi- ronde, welche durch die Wassernoth am s{hwersten heimgesucht sind. Das Jahr is übrigens noch keinesweges so weit vorgerückt, daß man die chwerste Gefahr für überstanden halten könnte. Erst der Früh- ling wird wahrscheinlich, wie gewöhnlich, die größten und anhaltend- sten Ueberschwemmungen mit sih bringen. Als eine der wirkfsamsten Ursachen dieser Erscheinungen, die durch ihre häufige Wiederkehr von einer Störung des Gleichgewihts der atmosphärischen Verhält- nisse zeugen, muß man die alle Jahre weiter um sich grei= fende Entwaldung Frankreihs, und vorzügli der südlichen Provinzen desselben anschen. Da díese Ursache des raschen Wechsels zwischen Uebermaß der Dürre und Uebermaß der Nässe jedenfalls nur {wer und langsam zu beseitigen is, \o sollte man wenigstens ernstlich daran denken, den verderblihen Wirkungen des gestörten Laufs der Natur die künstlichen Hindernisse entgegenzustellen, die sih mit einiger Anstrengung und bei einigem guten Willen mit den Frankreih zu Gebot stehenden Mitteln binnen kurzer Zeit ver= wirklichen ließen. Es fehlt in Franfkfreih an s{hüßenden Deichen und Dämmen, und so empfindlich ih dieser Mangel auch schon fühlbar gemacht hat, so trifft man doch ketne ernstlichen Anstalten, ihm abzu= helfen. Freilich würden die aufzuführendeu Werke bedeutende Kosten verursachen, und noch hat Frankreih zu viel mit der Eroberung von Afrika zu thun, als daß es daran denken könnte, sei= nen eigenen Boden gegen die periodishen Einfälle des zer= störenden Elementes zu vertheidigen; Frankreih wird durch die Urbarmachung und den Anbau der Metidscha so sehr in Anspruch ge= nommen, daß ihm kaum Zeit und Kräfte übrig bleiben, um den Kulturstand seiner Departements an den Ufern der Saone, der Rhone, der Loire und der Charente zu sichern.

Grossbritanien und Irland.

London, 19. Jan, Sir Robert Peel gab gestern das erste Kabinets-Diner in dieser Saison, und auf den 1. Februar hat er Ein- ladungs=-Karten zu dem ersten parlamentarischen Diner ergehen lassen. Nächsten Mittwoch wird auch der Herzog von Wellington ein Kabi= nets- Diner geben, Es sind dies die gewöhnlihen Vorläufer zu der Eröffnung des Parlaments. Lord John Russell hat seinerseits, als Führer der Opposition, folgende offizielle Aufforderung an die Mit- glieder seiner Partei gerichtet: „Lord John Russell macht seine Kom- plimente an N. N. und nimmt sich die Freiheit, ihn zu benachrichti- gen, daß Fragen von Wichtigkeit, den Zustand des Landes betreffend, zu Anfang der am Donnerstag, 2. Februar, beginnenden Session vor= fommen werden.“ Zugleich wird von den Oppositions-Blättern ge- meldet, daß Lord Melbourne wieder völlig hergestellt sey und, nach- dem er noch einige Wochen in der Landluft zugebracht, um seine Ge- sundheit ganz zu befestigen, wieder auf feinem Plaß im Oberhause erscheinen werde.

Der Morning Herald versichert, daß die Nachrichten von dem Abschluß eines Handels-Vertrages zwischen England und Frank= reich falsch seyen. „Obgleich“, sagt er, „einige Unterhandlungen stattgefunden haben, so ijt doch nichts definitiv angenommen worden, und es is niht wahrscheinli, daß etwas zu Stande komme, ehe man nicht weiß, wie es mit dem Traktat wegen des Durchsuchungs- Rechts wird. Wir glauben, daß England nur noch an einen Vertrag wegen der Post-Verbindung denkt.“

Folgender Artikel der für halb ministeriell geltenden Morning Post is von anderen hiesigen Blättern unter der Ueberschrift : „Kriegs-Symptome““ in ihre Spalten aufgenommen worden : „Mit tiefem Bedauern und mit nicht geringer Besorgniß vor Störung des Europäischen Friedens erfahren wir von unseren Pariser Korrespon- denten, daß man ein Erzwingen der Aufhebung der Sklaven-Tra ate dur die factiösen Intriguen der Feinde des jeßigen ranzósts Ministeriums für möglich hält. Wir haben über diese