1843 / 31 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

: : s \öbulih strenge Censur übrig. Es ist Ueberschreitungen bur Fw E qs a A harinädig aves nicht deren Lan r Tendenzen beruhenden Unwesen zu skeuern. fefgeh ener, E Beruf , in Schriften, die sich im Allgemeinen E ga 418 SO fet des Gescßes und der Sitte halten, und bei wel Ae Absicht hervortritt, dieselben zu überschreiten A einzelnen, aus Unkunde oder augenblickliher Verirrung hervorgehenden ebertretungen des Gesetzes vorzubeugen. Böswilligkeit der ganzen Tendenz und unveränderte Konsequenz in Befolgung eines gemeingefährlichen Systemes bei einer Zenung definitiv zu hindern, ist ste nicht berufen. Hierfür schreibt vielmehr, sofern es sich um fonzessionirte Zeitungen handelt , Art. XVU. des Cdifts vom 18. Oktober 1819 als geseßliches Mittel die Zurücknahme der Konze)sion vor. Jm vorliegenden Falle braucht aber nicht einmal zu demselben ge- schritten zu werden, weil das Blatt keine Konze|sion besit. Es bedarf vielmehr nur der Beendigung des bisherigen provisorischen Zustandes.

Seitens der dem Censurwesen vorgeseßten Ministerien is deshalb be schlossen, diese jedenfalls mit dem 1. Äyril d. J. eintreten zu lassen. Vie sofortige Untersagung des Erscheinens würde völlig gerechtfertigt sevn; nur die Nücksicht auf die Abonnenten, auf die vielleicht von den Unternehmern sür das laufende Vierteljahr gesc{lo\senene Kontrakte und auf möglichste Vermeidung von Verwickelungen, welche Privatpersonen nachtheilig werden könnten, hat die Bestimmung veranlaßt, das Forterschcinen noch bis zum 31. März d. J. zu gestatten. Mit dem Ablauf dieses Tages hört die

Rheinische Zeitung zu erscheinen auf.“

a

Düsseldorf, 12. Jan. Nicht leicht ist wohl unter den vielen men \chenfreundlichen Justituten der neuesten Zeit eines schneller gewachjen und hat seinen wohlthätigen Cinfluß weiter ausgebreitet, als die Via fonissen-Anstalt in Kaiserswerth. Raum besteht sie 6 Jahre, und hon hat sie allein in dem dasigen mit ihr verbundenen Kranken hause an 700 Kranke aller Konfessionen und jeden Geschlechts ge pflegt, pflegt darin jeßt täglih au 60 Kranke und hat an 40 Dia konissen für die Krankenpflege gebildet. Diese bedienen theils 6 aus wärtige Hospitäler, wovon 4 in unserem Preußen, 2 in anderen Staaten Deutschlands , theils besorgen sie die Pflege bei vielen Privat =- Kranken in auswärtigen Familien, theils im Mutterhause selbst, Der Direktor der Anstalt, Pastor Fliedner, hat vor kurzem eine Juspectionsreise durch die 6 Hospitäler, die mit dem Mutter hause zusammenhängen, gemacht, und, wie wir hören, haben alle diese Hospital- Verwaltungen ihm ihre große Zufriedenheit mit den Dialonissen ausgesprochen, namentlich auch in den Hospitälern, wo diesen neben der Krankenpflege zugleich die innere Oekonomie und Verwaltung übertragen. Besonders erfreulich is es, zu vernehmen, daß seine Bemühungen auf dieser Reise, das weibliche Publikum evangelischer Konfession zu noch größerer selbstthätiger Theilnahme für die Krankenpflege anzuregen, viel Erfolg gehabt haben, \o daß \sich in Frankfurt am Main, Stuttgart und Basel

zum Sin Von Stuttgart

viele, in lebterer Stadt sogar 17 Jungfrauen, tritt ins Diakonissen - Amt bei ihm gezemeldet haben.

und Basel sind bereits mehrere derselben zu Kaiserswerlh angekommen, noch mehrere rüsten sih zur Reise dahin. Auch aus dem Minden hen schick sich jeßt eine Zahl Jungsrguen zu gleicher Reise au. Das mit der Diakonissen - Anstalt zusammenhängende Semingr für Lehrerinnen, besonders für Kleinkinderschulen und Armenschulen, ist nicht minder im Wachsen. Schon 118 Lehrerinnen sind seit 6 Jah ren daselbst gebildet worden.

Das Duxrchsuchungs-Necht,

besouderer Rücksiht auf die zwischen England und Fraukreih darüber \chwebende Frage. 2a Mle (0D)

(Schluß. Vergl. S t.

So war die Lage der Dinge, als die Revolution vou 1830 in Frankreich die Regierung des Landes änderte. Bis dahin hatte Cug land 15 Jahre vergebens sich bemüht, außer den drei Mächten S þpdg- nien, Portugal und Holland, auch die übrigen zur Einwilligung in Durchsuchungs-Verträge zu bewegen. Frankreich und die Bereinigten Staaten widerstrebten, und ihr Beispiel wirkte auf die anderen. Die neue Lage Frankreichs jedoch, mit dessen Regierung England zuerst in freundschaftlihe Beziehungen getreten war, ließ einen besseren Erfolg hofen. Das Ministerium Sebastiani zählte Männer, die, vom Geiste Wilberforce?s beseelt, die großen Prinzipien menschlicher Freiheit gel tend machen wollten und nah Unterdrückung des ungeachtet der stren gen Dekrete in großer Ausdehnung bestehenden Französischen Skla- venhandels sehulichs verlangten. Da fanden die Vorschläge Eng- lands ein geneigteres Gehör als früher. Man trat in Unterhand lung und das Resultat war die Convention vom 30. November 1831, welche das so lange schon streitige Durchsuchungs-Recht feststellte. Am 22, März 1833 ward noch eine zweite Convention abgeschlossen, zu- gleih mit der ersten vou 1831 veröffentlicht, welche diese ergänzte und die nöthigen Stipulationen im Detail zur nachdrücklicheren Wirk samkeit der ersteren enthielt.

Durch diese Conventionen wird ein gegenseitiges Durchsuchungs- Recht innerhalb gewisser geographischer Gränzen zugestanden. Diese sind: an der westlihen Küste Afrika?s vom 15" nördlich vom Acquator bis zum 10° südlich vom Aequatorz im Westen bis zum 30° W. L. von Parisz zwanzig Lieues an der Küste rund um Mg- dagaskar und eben so weit um Cuba, Portorico und längs der Küste Brasiliens. Beide Nationen sollen Kreuzer ausschicken, doch eine nicht doppelt so viele wie die andere, und die einen sollen von der Regie- rung der anderen autorisirt werden, die des Sklavenhandels verdäch- tigen Schiffe jeder der beiden Mächte anzuhalten, zu durchsuchen und, wenn schuldig befunden, den Gerichten zu übergeben. Die Conven tionen bestellen jedo keine gemischten Gerichts-Kommissionen, da die Französische Regierung nicht zugab, daß ihre Unterthanen oder deren

Eigenthum der Jurisdiction eines nicht rein Französischen Tribunals |

unterworfen werden sollten, soudern Schiffe und Mannschaft, die un- ter den Conventionen agufgebracht werden, überweist man den (Be rihtshöfen desjenigen Landes, dessen Flagge sie führen, Den Haupt punkt der Convention von 1831 bildet die Klausel, daß beide Par= teien übereinkommen, die anderen Mächte zur Theilnahme an ihrem Bündnisse aufzufordern, und so geschah es, daß bis zum Jahre 1838 {hon der Beitritt von Dänemark, Sardinien, Schweden, Neapel, Tos- fang und den Hansestädten bewirkt wurde.

Aber England und Frankreich hatten sich verpflichtet, alle Mächte zur Theilnahme an ihrem Bunde aufzufordern. Sie unterhandelten ‘deshalb eifrig mit den Höfen von Wien, Berlin und St. Petersburg. Man hoffte, dur ein allgemeines Europäisches Bünduiß auch die bisher am hartnäigsten dem Durchsuchungs - Rechte widerstre- benden Vereinigten Staaten Nord = Amerikg?s zwingen zu kön- nen, demselben beizutretenz denn nur dann, das erkannten und erfennen Alle, d. i. nur bei einem gemeinschaftlichen Handeln aller Mächte der Erde, steht die gänzliche Unterdrückung jenes ruchlosen Handels zu erwarten. Die drei Höfe zeigten sich geneigt, in die angetragenen Verträge zu willigen, aber ihre Würde als Hauptmächte Europa's erlaubte ihnen nicht, sih blos den Couventionen von 1831 und 1833 anzuschließen. Ein neuer Vertrag, von England entwor- fen, ward deshalb 1838 vorgelegt. Nach dreijährigen Unterhand-

lungen und mannigfachen Abänderungen wurde endlih unter dem

Vorsibe Frankreichs am 20. Dezember 1841 dieser O zwischen den 5 Hauptmächten Europa's zu London unterzeichnet. E ganz auf den Conventionen von 1831

x beruht

4, è 126

die Gränzen, innerhalb welher den Mächten das Durchsuchungs Recht gestattet seyn soll. Diese sind vom 32" N. B, bis zum 2 S. B, und von der Küste Amerika's bis zum 80° V. L. von Greenwich z der Vertrag gestattet also das Recht im ganzen Atlantischen Ocean und an der westlihen wie östlihen Küste Afrika s, Die aufgebrachten Schiffe werden wie nah jenen Conventionen von den Gerichten des- jenigen Landes, dem sie gehören, gerichtet, sind son allein auf Grund ihrer Ausrüstung zum Sflavenhandel zu verurtheilen und sollen nach ihrer Verurtheilnug zerstört werden, wenn nicht eme der Mächte sie in ihre Flotte aufnimmt. Oesterreich, Preußen und Rußland ha- ben in diesem Vertrage von 1841 den Sklavenhandel sür Seeräubereti erklärt, und alle Seemächte Europa’s, die noch nicht in Bezug, auf diesen Handel Verträge geschlossen haben, werden darin zum Beitritt aufgefordert, N L

Judessen war in Frankreich eine Stimme gegen diese Verträge laut gewordenz sie ging hervor aus den durch den Vertrag vom 15. Juli 1840 (zwischen denselben Mächten mit Ausschluß Frankreichs iber die orientalischen Angelegenheiten) gestörten bisherigen sreund= schaftlichen Beziehungen zwischen Frankreich und England. _ Zehn Jahre hatte man unter den Conventionen von 1831 und 1833 ge- lebt, ohne daß dieselben auch nur die Aufmerksamkeit des Volks auf sich gezogen, geschweige denn dessen Unzufriedenheit erregt _hatten; auch hatten sie wohlthätig gewirlt, da sih fortan fast fein Sklaven-= handel unter Französischer Flagge mehr zeigte. Da aber erwachte bei dem Abschluß des neuen Vertrags wiederum das alke, durch den Traktat vom 15. Juli zuerst rege gewordene Mißtrauen und die alte Eifersucht Frankreichs auf Großbritanien und eine starke Partei erhob sich gegen die Ratification des Vertrags. Die an der Spibe der Verwaltung stehenden Männer theilten keinesweges die Ansichten des Volks. Unter dem Ministerium Molé waren die Unterhandlungen zu dem neuen Traktat zuerst angeknüpft, unker Thiers fortgejeßt, von Guizot beendet worden. Aber die Presse bemächtigte sich des Ge genstandes und lenkte die Gemüther des Bolls, Sie sprach mit Eifer für die Aufrechthaltung jenes völkerrechtlihen Prinzips, der Un verlebzlichkeit der Flagge, und wollte die Zulässigkeit einer Modifica tion desselben für exceptionelle Zustände, obschon olche die Europâi {en Staaten anerkannt hatten, uicht statthaft finden, sie erzählte Beispiele von Störung des Französischen Handels, von Bedrückungen und Grausamkeiten, welche Englische Kreuzer gegen Französische Un terthanen ausgeübt hätten, und beharrte noch viel mehr auf ihren Forderungen, daß die Ratification des neuen Vertrags verweigert werde, als England die gegen seine Kreuzer erhobenen Beschwerden anzuerkennen schien, und ein im Februar 1842 veröffentlichtes Schrei beu des Englischen Ministers der Auswärtigen an die Admiralität ein gemäßigteres Verfahren bei Ausübung des Durchsuchungs Rechts anempfahl. Deun es is nicht zu leugnen, der Brite übt sein Recht, weil gründlich, darum oft rauh und drückend.

Was unuterdeß zwischen Großbritanien und Nord-Amerika vor gegaugen war, trug guch uicht wenig dazu bei, die gegen England gereizten Gemüther in Frankreich in ihrer Stimmung zu erhalten. England hatte nämlich zu gleicher Zeit, als es mit den 4 Mächten in Europa unterhandelte, den Vereinigten Staaten einen Antrag ge macht, nicht etwa zu gegenseitigem Durhsuchungs Recht, das ein für allemal verweigert wird, sondern zur Gestattung, daß jeme Kreuzer wenigstens sich über die wahre Nationalität der von 1hnen angetrof- fenen Fahrzeuge unter Amerikanischer Flagge Gewißheit verschaffen dürften, da sonst alle Sklavenhändler unter dem Schulz der Unions flagge sich begaben. Lord Aberdeen nannte dies Zugeständuißz eim Besuchs- oder Untersuchungs-=Recht und unterschied es sehr wesentlich von dem der Durchsuchung. Aber der Präsident der Vereinigten Staaten wollte diesen Unterschied nicht heraussinden, und der Antrag ward entschieden zurückgewiesen. Die Veröffentlichung der Korrespondenz des Englisch und Amerikguischen Ministers dar über, gerade zu der Zeit, als der Vertrag vom 20, Dezember ratift zirt werden sollte, verfehlte uicht, den Widerwillen des Französischen Volks gegen den Vertrag zu steigern, da das Beispiel der Bereimigken Staaten ihnen so überaus nahahmungswürdig erschien. Zu gleicher Zeit, nämlich am 13. Februar v. J., übergab der Amerikanische Ge sandte am Französischen Hofe, General Cass, dem Französischen Mi nister der auswärtigen Angelegenheiten eine Note, worin er bedauerte, Frankreich eine Politik befolgen zu sehen, die am Ende zum Kriege zwischen heiden Mächten, Frankreich und Amerika, führen würde, welche doch 0 lange vereint für die Freiheit der Meere gekämpst hätten. Der Veröffent- lichung dieser Note folgte bald eine Broschüre, die dem General Cass zugeschrieben wird, voll von Berichten über die durch das Durchju chungs-Recht verursachten Uebel. i

Unter solchen Auspizien wurden die Französischen Kammern 1m vorigen Jahre eröffnet, Wie jeder es erwartete, o geschah sogleich bei Gelegenheit der Adresse in der Deputirten-Kammer aus den Ver trag vom 20, Dezember der erste Angriff. Man wiederholte alle Einwendungen gegen das Durchsuchungs Recht im Allgemeinen, brachte neue Beispiele von Gewaltthaten bei, die gegen Französische Fahrzeuge und Unterthanen von den unter den Conventionen von 1831 und 1833 handelnden Britischen Kreuzern verübt worden wg ren, zeigte die Nachtheile sür den Französischen Haadel, und \{chloß damit, daß diese Conventionen anstatt, dur den Vertrag vom 20, Dezember erweitert zu werden, gänzlich abgeschasst werden müß- ten. Die Majorität der Kammer war für den Antrag, U a ministerielle Partei, um ihre Niederlage zu verbergen, e 6 N ein zweites Amendement unter, das alo lautete : Bir hegen Dag

s é : a dls S ie i Vertrauen, daß die Regierung bei der Mitwirkung Zu? Unterdrückung

eines verbrecherischen Gewerbes die Juteressen unseres Haudels und die Unabhängigkeit unserer Flagge zu schirmen wissen wird, = S Amendement wurde angenommen, und der Minister, A E varauf, daß er im Angesichte eines solchen Botums den Vertrag vom 20, Dezember 1841 nicht ratisiziren würde.

Die Verweigerung der Ratification wurde dem Englischen Ka- binette bald eröffnet, das sich in der That dadurch nicht wenig belci- digt fühlen mußte. Der Französische Bevollmächtigte hatte weder bei Unterzeichnung des Vertrags ohne Vollmacht gehandelt, noch diese überschritten; im Gegentheil, «Frankreich war Jahre lang mit England eifrig bemüht gewesen, den Vertrag zwischen den fünf Mäch- ten zu Stande zu bringenz dazu hatte die Kömgin in ihrer Thron i als eine abgemachte Sache erwähnt. die Hoffnung auf eine spätere und das Protokoll blieb für

O

Rede diesen Quintupel= Traltakt i Man wollte deshalb auch nicht sogleich Sinnes-Aenderung Frankreichs aufgeben, die Unterzeichnung desselben noch offen. E ;

Aber die Stimmung in Frankreich blieb immer dieselbe, und ihr zuwider durfte die Regierung nichts unternehmen. Sie ver suchte, Modificationen von England zu erlangenz welcher Art ist uicht bekanut, aber es ist gewiß, daß der Antrag ungünstig aufge- nommen ward. Da kam die Nachricht von dem endlichen Abschlusse des Vertrags zwischen England und Amerika, und man war gespannt darauf, was von den Vereinigten Staaten in. Bezug auf das Durch suchungs-Recht erlangt worden wäre. Mit Frohlocken verkündeten die Blätter den Paragraphen in jenem Vertrage, der weder ein Durch - \uhungs-noch Besuchs-Recht zugesteht, sondern allein feststellt, daß jede Nation getrennt und für sich Kreuzer unterhalten solle zur Un- terdrücung des unter ihrer Flagge getriebenen Sklavenhandels, Von

und 1833 und erweitert nur

da ab mußte England jede Hoffnung aufgeben, von Seiten Frauk-

reihs den Vertrag vom 20. Dezember 1841 ratifizirt zu sehen. Das Französische Kabinet forderte auch bald darauf selbst den Schluß des offen gehaltenen Protokolls, indem es als den Grund seines Rück tritts die Opposition in der Kammer anführte. Doch solchen Grund ließ das Englische Kabinet nicht geltenz denn der 13te Artikel der Charte von 1830 erkenne dem Könige ausdrücklich das Recht zu, Friedens-Allianz- und Handels-Verträge zu schließen. „Zieht eure Note zurück und fordert einfach den Schluß des Protokolls; wir werden es gewähren“, war die Antwort des Englischen Kabinets. Man gestattete der Französischen Regierung, von diesem Traktate zu rückzutreten, sagt ein ministerielles Blatt, aus Achtung vor ihren per sönlichen, redlichen und rehtschaffenen Jutentionen, die vergebens ge gen die wilde Fluth des Volks-Vorurtheils ankämpfen.

Die Französischen Kammern sind gegenwärtig wieder eröffuct worden, und man macht dort den ersten Antrag des vorigen Jahres, die Aufhebung der Verträge von 1831 und 1833, zum Gegenstande heftiger Debatten. Gegen den Vertrag vom 20. Dezember 1841 hat man sich verwahrt, aber die Conventionen von 1831 und 1833, welche keine bestimmte Zeit ihrer Dauer haben, erscheinen dem Volke als die alten noch übrigen Fesseln, die man zerbrechen mihse. Le1 Standpunkt, den man erstrebt, ist derjenige, welhen die Vereingten Staaten dur ihren leßten Vertrag gewonnen haben. Indessen ist es gewiß, daß England sich unter keinen Umständen seines durch jene Conventionen ihm zugestandenen Rechtes begeben wird, da onk außer der Unions-Flagge auch die Französische dem immer gleich sich er hebenden Sklavenhandel Schuß bieten würde. Mögen daher die Con ventionen von 1831 und 1833 der Französischen Nation auch noch) sv zuwider seyn, mag dieselbe die Ausübung des Durchsuchungs Rechts gegen ihre Schiffe als mit ihrer nationalen Würde unvereinbar an schen, immer wird sie gehalten seyn, dies Recht so lange zu respetti ren, als bis es England gefällt, in Aenderungen oder Aufhebung jener Verträge zu willigen. Ein Vertrag, der keine bestimmte Daus hat, geht nur zu Ende mit beiderseitiger Einwilligung der Kontrahen ten, nah Erlangung seines Zweckes oder nach der konstatirten Un möglichkeit der Erreichung dieses Zweckes. Die Unterdrückung des Sflavenhandels is der Zweck der Conventionen von 1831 und 1853, aber Jeder weiß, daß dieselbe noch lange nicht bewirkt ist; sle wind aber nur möglich durch ein Bündniß aller Europäischen Mächte, welches die Vereinigten Staaten veranlassen würde, denselben beizu treten. Frankreich kann die Verträge willkürlich verleben oder auf heben, aber wir glauben, daß (es

sich scheuen wird, die Verantivo1 tung auf sich zu nehmen, den aus solcher Verleßung drohenden Wel krieg angestistet zu haben. N

Meteorologische Beobachtungen.

Nach einmaliger Beobachtung.

1843,

29, Januar. |

Morgens | Nachmittags | Abends

G Ubr. | 10 Ubr.

Quellwärme 10° B l’lus S R Bodenwärnmt 41 B | Ausdünstung0, 011 Rh | Niederschlag 0/098 Rh

(331,29 Par.|

f 34° R.

.+ 15 R.

| 92 pCt.

Regen. W.

Lustdruck .... |329,93 | Par. |33 Lustwärme - |+ 8E Ri |+ Thaupunkt „.. T DA R, -+ Dunstsättigung | 82 pCt. Wetter

Wind

ck Warmn

Wärmewechsel + 2,8" Wolkenzug - - —+ 6,6* R. Tagesmittel: 331,81 Par Add R,. 22 R. 81 pet. W. erliner Bors e Den 30, Januar 184,5.

Pr. Cour.

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trüh. | | VW | | | | YY |

| | | | Î

Pn Î P Fonds. : Aclien. Pr Cour, | Brief. | Geld.

| Brl. Pots. Eiseub./| O 1047, | 104; tao. do. Prior. Obl. 10:37 | Mgd. Lpz. Eisenb. do. do. Prior. Obl. 93 Brl. Anh. Eisenb, do. do. Prior. Obl. Düss. Elb. Fiscnb. t do. do. Prior. Obl, | Rhein, do. do. Prior. Obl. Berl. Frankf. Eis. do. do. Prior. Obl.| 0b,-Schles. Ei b.) é

Sit. Schuld-Seh. | Pr. Engl. Ob1.30.| 4 Präm, Sch.

Seehandlung.

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10:3 64: 91! S5! 97

Kur- u, Neumärk. | 102 1027 49 103 106% 102? 1037 103% 1047

Sehlesische do. |- S ——

Sechuldverschr.|36 Berl.Sladt-Obl. Dauz. do. in Thb. |- Westpr. Pfandbr. |36| Grossh. Pos. do.| E do, Ostpr. Pfandbr.

102% Eisecnb, 102% 106 do. 101 s 103% 103% 102

Pomm. do. Friedrichsd’or.

Kur- u. Neum. do. And.Gldm.à 5 Th,

Disconto.

AusWwürtige Dor Niederl. wirkl. Sch. 9.

N Pass

Amsterdam, 26. Jan. 1 7 D/0 do. 247.

Kanz-Bill. —-. 5% Span. L/ e "i Preuss. Präm. Sch. —. Pol. —. OÜVesterr. 10835. Antwerpen, 25. Jan. Zinsl. —. Neue Hamburg, 28. Jan. Bank Actien 1625. Pa ris 9 25. Jan. 5% Reute fin cour. 120. 60. Anl. de 1841 —- 5% Neapl. au compt. 107. 6% Span. Rente 247. Pass. 34. Wien, 29. 5% Met. 1105. 4% 10! 890 T1 22% 12% —, Bank-Actien 1618. Anul. dea 1834 143%. de 1839 112%,

Königliche Schauspiele.

Jm Opernhause: 2 Musik von Auber.

Zinsl. 4. 4% Russ. Mope S9 6. Anl. 17 z G. Engl, Russ. 1083. 3%); Rente fin cour, T0, (U,

Jan.

Dienstag, 31. Jan. Oper in 5 Akten, mit Ballets. Zrila.) . H Preise der Plaße. Ranges 1 Rthlr. 10 S - Im Schauspielhauje : l) En pémtence, par M. Anicet Bourgeois. 2) Un premier amour, par Bayard. 5 E, Im Schauspielhause: Die Fran 1m Hause.

er Feensee. Groß (Ville,

Tuczek:

Ein Plaß in den Logen des ersten vaude ville en 1 acle, dramec-valu deville en 3 actes,

Mittwoch, 1. Febr. Hierauf: Versuche. _

Donnerstag, 2. Febr. Antigone.

Im Schauspielhause : Auf Begehren :

E E _ : Königsstädtisches Theater. : Dienstag, 31. Jan. Nummer T: _Posso in 1 Akt, vou C. Lebrün, Hierauf: Die drei Liebhaber in Verzweiflung. Komi sche Pantomime in l Akt. Dann: Jutermezzos, ausgeführt durch die Herren Whittoyne und Maurice. Zum Schluß : Zum ersten male: Pierot als Doppelgänger. Komische Zauber - Pantomime 11 2 Alten. 4 Mittwoch, 1. Febr. ( osvia: La Viglia del Reggimento. des Regiments.) / S Lat Wegen eingetretener Hindernisse kann die Oper: „l Purilani heute nicht gegeben werden. Die dazu bereits gekauften, mit „Mitt woch“ bezeichneten Billets bleiben zum nächsten Sonnabend, den Aten d. M,, gültig. Rer : u Die zur heutigen Vorstellung gültigen Billets sind mit „Sonn- tag‘ bezeichnet. i : Verantwortlicher Nedacteur Dr. J, W, Zinkeisen,

(Jtalienische Opern - Vorstellung.) Maria, (Marie, oder: Die Tochter

Gedrut in der Decker schen Geheimen Ober- Hofbuchdrukerci.

Beilage

———

Grossbritanien und Irland.

London, 24. Jan. Jn Bezug auf den zu erwartenden Parteien kampf in der bevorstehenden Parlaments - Session bemerkt der Globe: gNie versammelte sich eine Opposition im Unterhause mit entschiedeneren Bortheilen, als die jebigez Vortheile, welche bei verständigem Gebrauche, und mit Kaltblütigkeit, Nachdruck und vereinter Ausdauer verfolgt, das verlegene, geduldete, aber kein Vertrauen besißende Ministerium, dessen hervorragendes Haupt Sir R. Peel is, erschüttern, wenn nicht völlig aus seinen Sißen vertreiben muß. Wohin auch das Auge blickt, um die Resultate von Sir R. Peel's Politik in Betreff der großen Juteressen des Landes zu ermitteln, sieht man nur das Ver fehlte dieser Politik, so wie die getäuschte Erwartung und Abneigung der Mehrzahl derjenigen Partei, welche seine Gelangung zur Macht beförderte und beglücfwünschte. Die befriedigende Beendigung des Afghanischen und des Chinesischen Krieges gewährt den Männern, welche diese Kriege anfingen, einen Triumph. Die Politik, aus wel cher sie entsprangen, wurde von dem gegenwärtigen Ministerium nur da an gegriffen, als eine Niederlage unserer Truppen in Afghanistan die öffent liche Meinung trübte und einer parteisüchtigen Opposition eine Gelegenheit gab, die Politif der Expedition selbs zu bekämpfen. Es i natürlich, daß die Vorfälle bei dem Rückzuge, die muthwilligen Zerstörungen, die einem Judischen Gößen dargebrachten unchristlichen Huldigungen, lauter Vorfälle, welche von der gegenwärtigen Regterung und ihrem Stellvertreter in Judien ausgingen, von der Opposition werden be nuit werden, so wie die glückliche Beendigung des Chinesischen Krie ges zeigt, daß die vorige Regierung eine richtige Ansicht von dem selben hatte.“ Hierauf entgegnet der Morning Herald: „Die Minister werden auf den Kampf vorbereitet seyn; und sollte Robert Poel den Muth haben, dem Parlamente die Untersuchung der Ursachen und die Durchführung des Krieges in Afghanistan, so wie Lord Palmerston's willkürliches, leichtfertiges Aufgeben vortheilhafte! Handels = Verträge mit Cinschluß desjenigen mit Frankreich, den er, und nicht Herr Thiers, was wir bis zur Evidenz zu beweisen im Stande sind, zum Scheitern brachte vorzulegen, so wird Englaud den Tag segnen, an dem die whigistish-radikale Opposition von 1843 ihrem Untergange entgegeneilt,““

Der Spectator bemerkt über die muthmaßlihe Taktif der Opposition im Parlamente: „Lord John Russell mag denken, und er hat ganz recht, }o zu denken, daß im gegenwärtigen Augenblick mit seiner Politik nicht aufzukommen ist und man sich zur staatswirt( schaftlichen wenden muß, um Eindruck zu machen z also dürfen win wohl etwas von dieser Art Waare erwarten, etwa einen Antrag zur vollständigen und sofortigen Auflebung der Korngeseße; in diesem Falle würde der Verein gegen die Korngeseße die Armee bilden, welche den Cäsar auf den Schild erhöbe. Oder vielleicht wird uns die Einkommen - Steuer wieder abgenommen, und Lord Tohn wird zum heiligen Georg, der diesen Drachen erschlägt.“

Die Leichen vom „Conqueror““ kommen nun nach und nach zum Vorschein. Theils findet man sie auf dem Strande, theils im Wrack des Schiffes, Sie werden in Boulogne zur Erde bestattet. Unter den Ertrunkenen befindet sih eine Mistreß Thompson, die Frau eines Advokaten in Kalkutta, welche nach England reisen wollte, um die Erziehung ihrer Kinder zu beaufsichtigen. Sie hatte bei ihrer Abreise ibrem Manne, der mit der Ueberlandspost im März erwartet wird, den Wunsch zu erkennen gegeben, in Weymouth, welches am (Ein gange des Kanals liegt, ans Land geseßt zu werden, dieser hatte 1h aber davon abgerathen, weil die Landung dort in offenen Böten ge schieht, und sie hatte also darein gewilligt, bei Portsmouth zu landen ; vielleicht würde sie, wenn sie bei ihrem ersten Beschlusse beharrt wäre, der Katastrophe enkgangen seyn. Sie war guter Hoffnung und hatte vier Kinder bei sih. Der einzige Gerettete von diesem Schiff, ein gewisser Abchurch, hat schon an seine Verwandten geschrieben. Ju seinem Briefe sagt er, daß er von 92 allein übriggeblieben sey. :

Die Zahl der während des leßten Orfans verunglückten Schiffe ist noch durch eines von bedeutender Oröße vermehrt worden, (Fg ijt das Schis} „England“ von 425 Tonnen, welches den Herren Ward und Sohn gehörte und nicht versichert war. Am T7ten war es aus der Themse mit Ballast ausgelaufen, um eine Fahrt nah der Afrika nischen Küste zu machen, und am l5ten ging cs, nachdem es am [2ten glücklich in den Dünen angelangt, uach dreitägigem Kampf mit Rind und Wellen, zu Orundez die Mannschast jedoch hat sich sämmt lich gerettet.

D D

A CA O A C Zt R A D O E A P Y b S pa

Beilage zur Allgemeinen

127

Bemerkenswerth is in Bezug auf die jeßige Lage des Landes und die Ansichten des Premier-Miuisters eine von der Times zuerst mitgetheilte Korrespondenz des Lebteren mit der Handels-Kammer Hou Birmingham, von der ihm, mit Rücksicht auf den herrschenden Nothstand im Lande und besonders unker den Kaufleuten und Fabri- fanten, als Radikal-Heilmittel die Umänderung des Geldwesens und die Einführung eines nicht einlösbaren Papiergeldes, das uur von der Regierung ausgegeben werden solle und für welches die Staais Einkünfte haften sollten, vorgeshlagen worden war. Sir Robert hat in mehrfacher Auseinandersebung die Ungusführbarkeit des Vor s{chlages darzuthun gesucht und denjelben demgemäß abgelehnt.

zulasse.

von Kanada unverzüglich zu erwarten. g

| dürfen glauben. | Jn London fand am 17. Londoner Missions= Vereins statt, um die Mittel zu berathen, unter

zu Malakka, auf der Halbinsel jenseits des Ganges, erworbenen Jusel Hong-Kong verlegt werden folle.

England zählt jeßt 492 katholische Kirchen und Kapellen, das Fürstenthum Wales 8, Schottland 98, Jn England sind 8 katho lische Kollegien, in Schottland 1; in England 25 Klöster, tn Schott land 4; katholische Missionspriester in England 648, in Schottland 86,

Im vorigen Jahre sind von Porto 27,422 Pipen Wein ausge führt worden, davon 21,798 nach Großbritanien und 560 nah Ham burg. Die Consumtion von Xereswein hatte sehr abgenommen; sie betrug vor vier Jahren noch über 36,000 Both, im abgewichenen Jahre uicht viel über 25,000, wovon über 23,000 allein nach Großbritanien.

Das Geldwesen des Landes zieht jeßt vielfach das Juteresse

nach der

des Publikums auf sich. Bemerkenswerth erscheint unter Anderem die Flugschrift eines Herrn Leckie, welche bezweckt, das jeßt bestehende Monopol der Bank von England durch Errichtung von zehn bis zwölf Banken mit gleichen Privilegien in eben so vielen Distrikten des Landes zu neutralisiren. Der Vorschlag hat sich theilweise des eifalls der Times zu erfreuen.

——asssit— - Deutsche Bundesstaaten.

München, 24. Jan. (A. Z.) Jn der heutigen Sißung der Kammer der Abgeordneten befand sich unter dem Einlauf ein Antrag des Abg. Grafen Buttler wegen Verbesserung des landwirth schaftlichen Zustandes, so wie der landwirthschaftlichen Lehranstalten Bayerns, und eine abermalige Vorstellung mehrerer Abgeordneten in Betreff der Aufhebung des Lottospieles. Der Abg. Dr. von We nin g erstattete als Referent des ersten Ausschusses Vortrag über den Ge \sez-Entwurf, die Wiedereinführung der vormaligen Crb-Aemter be treffend, welcher zuerst an die Kammer der Reichs-Räthe gebracht und von dieser unverändert angenommen worden war. Der Wortlaut des Entwurfs i}: „Als Kanzleilehen können auch erbliche Ehren

ie bestehenden

Aemter für einzelne Landestheile verliehen werden. D landesgüblichen Bestimmungen finden auf dieselben volle Anwendung.“ Der Ausschuß trägt ebenfalls auf Annahme an. Danach referirte der Abg. Dr, Harleß als Secretair des Petitions-Ausschusses über die von dem Lebteren neuerdings geprüften Anträge von Abgeordneten, Es befand sich darunter der des Abg. Freiherrn von Welden, die Erhöhung der Unterstüßung des polytehnischen Vereins mit jährlich 9—10,000 Fl. betreffend.

g P . o - \ j V hs Bek. Nürnberg, 25. Jan. (N. K.) Zu der dur öffentliche Oetanntmachungen auf heute anberaumten General-Versammlung de1

ü! L Aus Gut c!r - f mo «lctiongire der Ludwigs-Eisenbahn Gesellschaft hatten sich 59 Actio

ire mit ROR I etio go ‘(= 1! di da) R a2 s A ¡ ngure mit 508 Actien und 123 Stimmen legitimirt, Direktor Scha

«

Sein Argument geaen die Maßregel geht in der Hauptsache dahin, daß ein nicht einlösbares Papiergeld auch gar keine Werthbestimmung

Nach dem Standard is die Rückkehr Sir Charles Bagot's Er if, nach Briefen an seine hiesigen Verwandten, auf dem Wege der Besserung, so daß die Aerzte von einem Klima-Wechsel seine völlige Wiederherstellung erwarten zu

Januar eine große Versammlung des

den neueren Verhältnissen das Christenthum in China zu verbreiten, | Unter anderen Beschlüssen, welche in dieser Beziehung gefaßt wurden, | befand sich auch der, daß die Englisch-Chinesische Unterrichts - Anstalt neu

Î e E eitung. M7 31. rer eröffnete die Versammlung mit einem dankbaren Aufblick zur gött- lichen Vorsehung, welche auch in dem verflossenen 7ten Verwaltungs- Jahre die Anstalt vor Unglück bewahrte, und legte sodaun den Rechenschafts-Bericht pro 1842 ab. Nach demselben beliefen sich in dem genannten Jahre die Gesammt-Einnahmen auf 53,637 sl. 3 Kr, die Gesammt-Ausgaben auf 24,124 Fl. 2 Kr., Rein-Ertrag 29,513 Fl. l Kr.; ab zu dem Reservefonds 10 pCt.: 2963 Fl. 1 Kr.z es kom- men danach zur Vertheilung auf 1770 Actien : 26,950 Fl., was eine Dividende von 15 Fl. pro Actie ergiebt. Da hiervon die fixe halb- jährige Dividende von 6 Fl. vorausbezahlt i}, so sind noch 9 Fl. pro Actie zu erheben. Der Reservefonds beläuft sich auf 5531 Fl. 465 Kr. Diese Resultate sind um so erfreulicher, als im vorigen Jahre gegen 8000 Fl, auf Verbesserung der Bahn verwendet wen

- Kassel, 25. Jan. (K. A. Z.) Versammlung der Stände. Sißung vom 24, Janugr. Nach Verlesung des Protokolls vLerkün= digte der Präsident einen Antrag des Herrn Vaupel, die Ausführung des Geseßes vom 20. Juli 1840 in den Althessischen Gebietstheilen, so wie die Vorlage eines neuen Grundsteuer - Geseßes betreffend. Herr von Wait berichtete über die Ausgaben und Zuschüsse für Ar- men-Anstalten, wofür 23,500 Rthlr. proponirt sind, deren Aufnahme in den Voranschlag beantragt und genehmigt wurde. :

Herr Hartert erstattete Bericht über die Gesebes =- Vorlage, das Verbot des Absabes von Branntwein in Beträgen unter 20 Maaß durch die Branntweinbrenner betreffend. Es handelt sich jeßt nur um authentische Juterpretation einer früheren Bestimmung, da die

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Anwendung einer früheren Strafbestimmung Zweifel bei den Gerich- ten erregt hat. Diese Zweifel sollen dur die Vorlage beseitigt wer- den, und der Ausschuß empfiehlt sie zur Annahme. Nachdem sich die Versammlung für die Annahme des Geseßes im Allgemeinen ausgesprochen hatte, wurden die einzelnen Vorschläge dem Ausschusse zur Benubung bei der Revision überwiesen, Die Sihung ward ge- chlossen. _—_——

Moldau und Wallachei.

Bucharest, 5. die vollkommenste Ruhe.

Jan. (A. Z.) Es herrscht im ganzen Lande

Die Wahl Georg Bibesco's zum Hosp0o= daren hat überall guten Eindruck gemacht. Die Wahl Bibesco's war zum Theil eine Folge der wechselseitigen Anfeindungen der Ghi- fas und der Philippescosz die Lebteren gaben in der Besorgniß, daß ein Ghifa obsiege, ihre Stimmen dem Bibesco, dessen Wahl sie für unwahrscheinlich hielten; ein gleiches Verfahren beobachtete hin- sichtlich seiner die Partei der Ghifkas, so daß die große Majorität, die Bibesco erhielt, nicht eben als die Frucht eines schon bei der Wahl bestandenen Vertrauens guf ihn angesehen werden darf. Cam- pinianvo, der ziemlich viel Anhänger unter den Bojaren zählt, ward \hon früher wegen Mangels des zur Hospodarenwürde erforderlichen Ranges gus der Liste der Kandidaten gestrihen. Aus Ver- druß enthielt er sich der Ausübung seines Rechtes als Wäh- ler. Nebst ihm fehlten beim Wahl - Aft noch neun Stimm berechtigte. Von den ursprünglih auf der Kandidaten =- Liste aufgeführten 37 Judividuen wurden 16 ausgeschlossen. Von den übrigen 21 erhielten bei den verschiedenen Abstimmungen außer dem Gewählten noch Styrbey (von der zweiten Serie der Kandida ten) 91, Georg Philippesco (von der ersten Serie) 84, Emanuel Baliano (von der dritten) 79 Stimmen. Unmittelbar vor der lebten Abstimmung herrschte in der Versammlung eine äußerst unruhige Spaunung, man sah noch in diesem leßten Augeunblick Jntriguen an=- zetteln, und die Bewegung, in die Alles verseßt wurde, die wedhsel- seitigen Transactionen, die Bewerbungen, die Versprechungen, Bitten und Drohungen gewährten ein niht uninteressantes Schauspiel. Endlich schritt man zur Abstimmung, deren Resultat, eine Majorität von 131 Stimmen für Georg Bibesco, bereits bekannt. Bibesco hat ein äußerst vortheilhaftes Aeußeres, eine edle Haltung und ein ernstes und mäunlihes Aussehen. Seine Cinkünste dürften wohl auf 15 bis 20,000 Dukaten steigen. Seine Erziehung erhielt er zum Theil in Paris. i :

Allgemeiner Auzeiger für die Preuftischen Staatenu.

Bekanntmachungen.

Benno

Die zum aufgehobenen Cisterzienser - Mönchskloster zu Blesen, Birnbgumer Kreises, gehörigen Nealita ten, und zwa

1) die Klosterkirche nebst Bauplat, 2) das Konventhaus nebst Neumnse,

Umiwehrung,

3) der im Innern des Konventhauses belegene (ax

lich auch 1in

| Althoeschen , 4A s | Materialicn-Tarxe

gelegt werden. Pojen, den 11. Stallungen und

ten, Patelle genannt, von 45 CIN,, Edi tal Nachbenannte Abwesende :

1) Johann Gottfried Eisenbach, 13, Novembe1 Schneidermeisters

1) der kleine Kloster - und Priorat - Garten, so wie dex resp. Obst- und Goemuüse-Garten des Klosters, von 3 Morgen 53 N,

der sogenanute Küchen-Garten vou 3Morg. 74 []N,, der Plaiz Lox dem Konvent-Gebäude von 2 Morg. 260 I,

der Klosterteich von 179 []1N.,

die an den Lindnerschen Garten gränzende Wiese von 3 Morgen 76 (N,

die Wiese beim vormaligen Brau - und Wächter storbenen

hause und die Baustelle dieses Gebaudes mit 3 Nicolaus

Morg. 24 C1N,, im Jahre die Baustelle und der Garten des vormaligen Fischerhauses mit 70 ]N.,

die Baustelle und der Garten Nachtwächterhauses von 47 N. sollen vom 14. April f. ab, und zwar die ad 1 und 2

am

Dat O im hier

Tohann

11) des vormaligen

bruchs, an den Meistbietenden zum freien Eigenthum und ohne Vorbehalt eines Domainen - Zinses, jedoch bei Nebernahme der geseßlichen Grundsteuer, veräu ßert werden.

Zur öffentlichen Ausbietung haben wir auf den 21, Februar l, Vormitiags 10 Uhr, in dem Klo ster- Gebäude zu Blesen selbst vor dem Departements- Rath Termin angeseßt und laden dazu Kauflustige mit dem Bemerken ein, daß jeder derselben vor Zu- lassung zum Bieten eine Caution von 500 Thlr, baar oder in Preußischen Staatspapieren zu deponiren hat. Das Minimum des Kaufgeldes i auf 5025 Thlr. festgesetzt. Die speziellen Veräusßerungs - Bedingungen sind bei den Landraths - Aemtern des Birnbgumer und

bekannt); Johann

bei der

Meseritzer Kreises, dem Magistrate zu unserer del der Beräußerungsplan, können im Termin

Königliche Regierung 111,

Jahr 1830 als wegbegeben sich hören lassen); Christoph Arnstadt am 30, November 1796, Sohn des ve1 Bürgers Köhler 1828 von doxt im Jahre sich gegeben) ; Johann Georg Christian Kaufhold, geboren am IL. D 1808 zu Erfurt, Sohn des verstorbe nen Handels 3 Heinri old (er if gedachten Gebäude 2c. unter dem Bedinge des |Ab Jahre A A A A U Vie Wander haft gegangen, : ton in China zulegt Nachricht von sich gegeben, seitdem i} über sein Leben und Aufenthalt nichts

Friedrich Mora bei Ziegenrück am 5. des verstorbenen Bäckermeisters und Gastwirths Johann Wilhelm Voigt (er hat als Bäkerknecht b _Kurfürstl. Sächsischen Jahre 1793 am Rhein gedient, soll sich hierauf nach Hermannstadt in Oesterreich gewendet, da- selbst sich verheirathet haben und hat von Kron- stadt zuleßt Nachricht von sich gegeben) z

Johann Christian Schmidt, geboren zu Weni-

Amte

10 Ie | end | |

gensommern am 4. storbenen Anspänners

(er war Unteroffizie!

bei dem Domainen uni 1777 | Blesen und Negistratux ecunzuschen. Die

abzubrechenden Gebaude ,

De Der 10 1c selbst vor- | in Bade zu

1831

Burckscheid Dezember 1842. (Georg Adam Streichardt, bei Erfurt am 23. Oktober 1804 : Benjamin Streichardt, geboren Call on Hochheim (beide

1837 zu geboren zu Erfurt Streichardt Sohn des verstorbenen | ( l Georg Cisenbach (er ihrem GeburtSorte ckchneidergeselle von | Nachricht von sich gegeben); nichts wieder von Johann Daniel

1786, Johann

und seitdem

Heinrich Köhler, geboren zu und Braumeisters Johann war Manuergeselle, hat sich Luxemburg gewendet und 1829 die leßte Nachricht von

(er Heinrich

nach

Johann Dörnfeld,

wenigstens 60 halte feine Nachricht gegeben);

am 20, September 1795, hat im Jahre 1831 aus Can

Wilhelm Voigt, geboren zu

März 1767, Sohn geben,

Feldbäckerei im bekannt);

Johann Nicolaus V, (Bagrnison - Kompagnie, befand sich 1m Jahre 1831 Und reite an 26. Zuli von dort abz von seinem Leben und Auf enthalt is seitdem nichts bekannt geworden) ; geboren und zu Hochheim am 26. November 1792, Söhne des am 22. verstorbenen haben sich und zwar ersteren als Tischlergeselle vor länger als 10 Jahren von entfernt und

Trautmann, geboren im 1778 am 15. Juni, Sohn des verstorbenen hie- sigen Kartenmalers Trautmann (er ist ger als 20 Jahren abwesend und hat in dieser Zeit keine Nachricht von sich gegeben);

geboren zu heim bei Erfurt am 24. März 1751, verstorbenen Johann (Georg Dörnfeld (er ift seit Jahren von Kirchheim abwesend und hat seitdem von seincut Leben und Aufent

Johann Michael Zorn, geboren zu Moebisburg Sohn des am 1, De- zember 1805 zu Moebisburg verstorbenen Wag ner Johann Martin Zorn, (er is im Jahre 1817 S nach Wiesbaden als Hautboist gegangen, hat sich von da nach Minden gewendet und von dort aus L im Jahre 1828 die leßte Nachricht von sich ge im Jahre 1829 foll er Minden wieder 1) verlassen und sich nah Aachen gewendet haben, seitdem is über sein Leben und Aufenthalt nichts

11) Adam Thiele, geboren zu Erfurt am 30. Januar 1791, Sohn des verstorbenen Läuters auf dem St. Nicolai- Thurm zu Erfurt, Johann Ludwig Thiele (er is als Schlosser und Sporer von hier fortgegangen, hat zuleßt im Jahre 1824 aus

Cohn des ver jeitdem 1n chmidt

Divistons

Mähren geschrieben kannter Abwesenheit); Johann Joachim Loyße, geboren zu Erfurt den 6. Mai 1785, Sohn des verstorbenen Bandma chers Johann Heinrih Loyez erx is im Jahre 1805 oder 1806 von Erfurt nach Frankfurt a. M. gegangen und hat seit dieser Zeit nichts wieder von sich hören lassen ; werden auf den Antrag ihrer Verwandten, beziehungs- weise Abwesenheits - Kuratoren, sammt ihren eiwa zurückgelassenen unbekannten Erben und Erbnehmern hierdurch öffentlich vorgeladen, sich vor oder spätestens in dem auf Den. vor dem

nnd lebt unbe-

zu Hochheim

Januar (Georg Adam Mai 1843, Vormittags: 14 U),

| Deputirten Herrn Kammergerichts - Assessor Crome an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Ter mine ‘persönlich oder durch einen zulässigen Bevoll mächtigten, wozu die Herren Justiz - Kommissarien Dr. Hadelich, Justizrath Rötger und Schmeißer vor- geschlagen werden, zu melden, sonst aber zu gewär- tigen, daß sie, die Abwesenden, für todt erklärt wer den, und das von ihnen zurückgelassene Vermögen unter Ausschließung der unbekannten Erben oder Erbnehmer, den sich legitimirenden Verwandten, und in deren Ermangelung dem Konigl. Fiskus, über- eignet werden wird.

Erfurt, den 24. Juni 1842. Königl. Preuß. Land - und Stadtgericht.

seitdem feine

Jahre

feit län

Kirch

Sohn des

O

effentlihe Vorladung.

Es werden

die nachbenannten Verschollenen und ihre etwa- nigen unbekannten Erben:

Jacob Hahn, angeblich aus Bavern stammend, vormals Uhrmacher in Silberberg, welcher um 1815 in sein Vaterland zurückgekehrt sevn soll, und dessen Vermögen in 114 Thlr. 11 Sgr, be- eht

Ln und Florian Gebrüder Langer aus Propßan, des Häuslers Franz Langer Söhne, schon vor 1801 latitirend, deren Vermögett Thlr. 7 Sgr, 11 Pf. bestebt,