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Cnt AEA 1 Bare SELE mie SE P E R A “rut
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Engländer weiß seinen Werken so mäßige zum Gebrau zu geben, zu wissen, es zum bequemen Vorzug au Englischen und auch solche Theile, sind. Das findet man
was dem Käufer,
Leben sih auschaffen zu müssen.
selten an den Französischen Sachen, die aus DEKdiA oft galt vortrefflich gearbeitet sind, wogegen 1m Juneru ge wöhnlich die s{lechteste Pfuscheret e h " Da ih gerade beim Kapitel der Goldschmiedekunst bin, so ver- gönne man mír, ein paar Worte des Andenkens au einen talentvollen Landsmann, der in diejen Gewerbszweig ganz neues Leben gebracht und den erfinderishen Geijt der Soldschmiede des Mittelalters über trageuz ich meine Karl Wagner aus Berlin, der vor zwei Jahren durch einen so traurigen Unfall seïner Kunst und seiner Werkstätte entrissen wurde, aus der so viel herrliche Dinge hervorgegangen. Jene ursprünglih von den Florentinishen Goldschmieden erfundene, in Stahl gegrabene und eingelegte Arbeit, în der man zum Theil die Anfänge der Kupferstecherkunst erkennen will, wurde von Herrn Karl Waguer auf silberne Gefäße angewandt, währeud das alte Niello meist in Tafeln besteht, auf denen Gegenstände aus der Heiligen Geschichte und Mythologie abgebildet sind. Als Herr Wagner vor etwa 15 Jahren sein Atelier zu Berlin eröffnete, fanden feine Ar beiten zwar bei Kennern volle Anerkennung, aber beim Publikum keine hinreichende Unterstüßung, daher er sich nah Paris wandte, wo er binnen furzer Zeit 40 bis 50 Arbeiter beschäftigte und auf der Aus stellung der Arbeiten der Französischen National = Jndustrie im Jahre 1834 die große goldene Preis-Medaille von Seiten des Königs, \o wie eine ähnliche von der Société dencouragement erhielt. Er fand überall Anklang, und seine Arbeiten waren ungemein gesucht. Er brachte in Frankreich die Kunst eines Ballin, eines Germain wieder in Flor, die unter den Regierungen Ludwig XIV, und Ludwig X V, so großen Nuf hatten; Eleganz, Grazie, Zartheit, furz, die seltensten und feinsten Vorzüge herrschten in seinen reihen Compositionen, und Alles was aus jenen Häuden hervorging, trug den Stempel der Meisterschast, Seit Odiot Vater und Fauconnier hatte Frankreich keinen Goldschmied, der eine so tiefe Einsicht in die mannigfaltigen Hülfsmittel der Ciselirfunst bewiesen uud so viel zu ihrer höheren Ausbildung beigetragen, weshalb ihn auch die Französische Regierung, uicht karg mit Belohnungen für tüchtige Leistungen in den Künsten
des Friedens im Jahre 1536 zum Ritter der Ehren-Legion ernannte. Er verdiente diese Auszeichnung in der That; wir erinnern nur an das prachtvolle protestantische Gebetbuch für die Herzogin von Orleans, welches auf der leßten Judustrie-Ausstellung so allgemeine Bewunde= rung erregte; an das Schmuckkästchen vom Jahre 1834, das seinem Urheber die große goldene Medaille einbrachte; an den niellirten Service-Aufsaß für den Herzog von Orleans; an die prachtvolle silberne Moustranz für den Erzbischof von Lyonz an die {bne Wein fanue für den Herzog von Luynesz an die kostbaren Weihgefäße, welche die Königin bei ihm bestellte, und an den wunderbar {ün ge- \hnittenen Stein, in Form eines Spiegels, den der Kaiser von Rußland bei der Vermählung seiner Tochter mit dem Herzog von Leuchtenberg kaufte. Auch nach Berlin gelangten sehr kunstreiche Proben Waguerscher Arbeit; so entsinne ih mi, hier im Jahre 1835 einen sehr geshmack=- und kunstvollen Deckel-Pokal gesehen zu laben, der ngch Berlin bestimmt war. Personen aus den höchsten Kreisen der Gesellschaft vershmähten nicht, sich direkt an ihn zu wenden, und die leider so früh dahingeschiedene Prinzessin Marie besuchte Herru Wagner in seinem Atelier. Jm Augenblick seines Todes war Herr Wagner mit einem Gegenstück zu seinem herrlichen Gefäße auf der Jndujtrie- Ausstellung vom Jahre 1839 beschäftigt, welches die Geschichte der Wasser vorgestellt hätte, wie auf dem ersteren die Ge schichte der Weine abgebildet warz er hatte bei seinen Arbeiten einen treuen und würdigen Gehülfen an seinem Schwager und Associé, Herru Maution, unstreitig einem der geschicktesten Steiuschneider neuester Zeit, Bekannt D ourch welchen unglüc{lichen Zufall Herr Wagner ums Leben kam, gerade am Vorabend eines kleinen Familienfestes, das er auf dem Lande im Schlosse La Gaussay zwischen Corbeil und Arpajou feiern wollte. Er war auf der Jagd, und um seiner Frau und seiner Tochter durch eine Hecfe zu helfen, stellte er sein Gewehr an einen Strauch, will es nach bewerfstelligtem Durchgange wieder aufnehinen und faßt es hastig oben beim Laufe; der Schuß geht los und ihm gerade ins Herz. ;
Der Luxus mit Tafel-Uhren i} in Paris nie \o hoch getricben als wie jeßt, und es ist cin s{böuer Luxus, so burlesk und verschoben man auch oft die Uhrwerke angebracht findet. Zwar thun die Götter des
_
— S Ew d-e e D: pop diem eni mei ——————————————————————————
Allgemeiner Auzeiger für di
SBekannfkmachungen.
L 2 E man g. Ven Fnteressenten der Schlesischen Do- minial- Privat - Land -Feuer-Sozietät ma- chen wir hierdurch bekannt, daß der für den Zeitraum vom 41, Mai bis zum lezten Dezember 1842 zu ent richtende Beitrag vom Hundert der Assecurations-Summe Veit e oschen u nd Einen Pfenning W Beiträge En {ir die pünk tli ch e Cinzahlung C R, Ipatestens zum 15. März die Breslau, anm 27, Schlesische G
Aae Mrt,
Januar 41843, eneral-Landschafts-Dirxection.
Eik 4 _Freiguts - Verkauf. in in der {önsten Gegend bei Halle i Magd. Leipziger Eisenbaby el et Halle, unweit der züglich schön gebauten Whhy, Ans Freigut, mit vor- i geöauten Wohn- und Wirths bäuden (8 Hufen Areal) an Feldern R. E, s zenboden ), Wiesen, (Gärten, Obst Pla Q Les Und Wei- theilen 2c., nebst vollständigem A nventarta Ee wie es steht und liegt, soll mit 6- bis 7 060 Ter Haupt zahlung schnell verkauft werden. Dgs R: lite ist in 10 Jahren nie einer Kündigung Uit S fann mit 35 pCt. darauf stehen bleiben A O das Gut sogleich übernommen werden. Schrifttlign Anfragen werden franko erbeten dur das Könj Ane M telligenz - Comtoir unter R, 33 und in Halle e Van
Das Ganze,
4
Ritterguts - Verkauf.
Ein zwischen Halle und Naumburg belegenes Ritter- gut mit schönen Wohn- und Wirthschafts - Gebäuden 650 Magd. Morgen Feld, hinlänglichem Wiesenwachs; Gärten, Zinsen, Lehnen, Jagd 2c., mit vollständigem Znventaríum, soll Familien-Verhältnisse halber mit ei- nem Angelde von 20,000 Thlr. verkauft werden, Die- ses Gut hat eine jährliche Revenüe von circa 3000 Thlr. Näheres durch das Königl, Jutelligenz- Comtoir unter der Adresse Q, 33,
auch schrifiliche A;
ganz das musterhast Zweck- c obne es wo es eigentli steckt, gleih so gefállt, daß er glaubt, : Ein großer Silber- Arbeiten ist ferner der, daß daran alle die uicht ins Auge fallen, gleihmäßig vollendet
136
hohen Olymps keine Dienste von Uhrenträgern mehr, und Phöbus Apollo schleppt in den Speichen seines Sonnenwagens, womit er die Sternenbahn durchrennt, keine Pendüle mehr; alle mythologischen Gruppen sind mit-dem fallenden Einfluß der Autike in Kunst und Ütera- tur auch aus der Uhrmacherei vershwunden; dafür aber poltert jeßt darin
der Geist des Romantiziômus, Ganze Gotbische Kathedraleu, voll ständige Landschafts-Gemälde mit Kirchthürmern und dergleichen Ab- jonderlichkeiten werden zu Wand- und Tafel-Uhren benußt; Turnier Kämpfe, Bärenheßen, Eberjagden, Schlacht-= und Mord Scenen, irrende Troubadours-Stäudchen und Gott weiß was soust Erzroman tisches Alles muß sih zu Uhr-Decorationen gebrauchen lassen. Wenn auch nicht immer mit Geschmack verziert, sind doch die hiesigen Tafel Uhren durchgängig mit Glanz und Reichthum ausgestattet. Taschen Uhren werden hier in ganz vorzüglicher Vollkommenheit ac fertigt. Denn Uhrmacherei is unter allen mechauischen Künsten hier überhaupt am weitesten getrieben, und obglei sie von den mei sten hiesigen Uhrmachern ganz fabrilmäßig behandelt wird, so werden doch keine so \chlechten Werke, wie die zu den niedrigen Preisen in der Schweiz, gemacht, welche Arbeit man hier ouvrage de Suisce nennt, Auch diese Contrebaude wird in großer Menge hierher gebracht, und die Namen oft {on lange Zeit verstorbener Meister und das Paris darauf gestochen, wie man es mit einer Lupe daran sehen fann, daß die Buchstaben nicht im Grunde vergoldet und also nah der Ver goldung erst darauf gestochen sind. Man rechnet die Anzahl der Uhrmacher und der mit der Uhrmacherei in Verbindung stehenden Ar beiter in Paris über 30,000 Menschen, und is der Handel mit die ser Luruswaare ins Ausland einer der beträchtlihsten.
Schließlich erwähne ich noch der herrlihen Krystallsachen, die in dem prächtigen Gewölbe des Herrn Lahoche-Bohin im Palais-Royal ausgestellt sind und Abends bei glänzender Beleuchtung ein wunder bares Farben- und Strahlenspiel gewähren. Die großen Wieder- fomms, von den Glasflammen durch{)glüht, scheinen wie aus dem fein
Klarheit, Politur und Reinheit is das Glas lich, die Formen sind eben so \{ön, und die Schleifung übertrifft die des Böhmischen Glases selbst. | Künstler in der leßteren Art geben; denn an einigen Gefäßen ist
holen Preisen. zu zwanzig Louisvor,
sten Topas, und die kleinen Flaklons, von Lichtstrahlen durchs{chimmert, wie aus lauter Chrysopras gefertigt. Alle Feuer des Priëma's bre chen si zugleih hinter den hellen Spiegelscheiben und der ganze Ausstand spielt in den \{öusten rothen, grünen, gelben Farben, wie ein edler Opal. Dieser Laden euthält einen reihen Vorrath von Krystallsachen aus den Glasfabrifen von Baccarat, Walsch, Vallerys thal, Saint Louis und Choisy-le-Roi, die Alles leisten, was ih von vorzüglicher Böhmischer Glasarbeit kenne, und die Konkurrenz mit dem Auslande nicht zu fürhten brauchen; denn es ist nicht woll möglich, in diesem Fache etwas Elegauteres, Zierlicheres und Vollen
deteres zu produziren, Die Ebene von Walsch und Baccarat bewäl
ren sich als besonders vorzüglich 5 ich fenne nihts Ausgesuchteres, als die schönen farbigen Gläser und Flaschen mit den zartesten Farben
Abstufungen und anmuthigsten, leichtesten, gefälligsten Formen. An dem Böhmischen ähn
Es muß in jeneu Glasfabrifen große
hier die Schleifkunst bis zum höchsten Grad der Vollkommenheit ge bracht. Ganze historische Darstellungen, Jagdstücke u. #. w. find auf Basen, Schalen, Gießkannen, Triukbechern 2c. von der \{önsten Form eingeschlisfen, und die Zeichnung des Nadckten, der Falteuwurf der Gewänder, sogar der Ausdru der Köpfe, siud in diesen geschliffenen Gemälden vollendet, wie in sorgfältigen Zeichnungen. Mit eben \o viel Geschmack in der Wahl, als mit Leichtigleit der Ausführung und \charfen Konturen, sind die Nebenwerke von Arabesken und anderen Ornameuten guf diesen Gefäßen angebracht und beendigt, Jch sah Trinkbecher mit Jägern, Thierstücken und Jagdscenen ; Gießfaunen mit einzelnen herfulgnischen Figüren und Gruppen der Tänzerinnen und
Horenz Basen mit Bacchantinuen und Faunen, Nymphen und Satygre,
alles von bewundernswürdiger Vollendung, aber auch zu sehr Eine jo vollendete Gießkaune fostete vou zehn bis
Kanz-Bill, —,
Preuss. Präm. Sch. —.
iariia Ä tedt z —— - É Ri drit
E 7 , e 2 c: Verkauf ciner Werkzeug - Fabrik. — Die Sächsische Werkzeug-Fabrik in Glashütte unw:it T resden soll Berhältnisse halber, welche die umfang- reiche Fortbetreibung in den seitherigen Händen nicht gestatten, verkauft werden.
Die beschäftigt sih hauptsächlich mit Anfertigung namentlich werfzeuge und wird in ihrer ausschließlichen Auf gabe, nur Vorzügliches zu schaffen, durh die tech- nische Virection des swegen seiner besouderen Kennt nisse in Behandlung und Härten des Stahls rühu lichst bekannten Mechanikers Friedr. Bär auf eine Weise unterstützt, daß die Möglichkeit der Konkurrenz mit gut Englischer Waare, in Qualität und Preis, 4 neben hinlänglicher Nentabilität, thatsächlich nach- gewiesen werden fann, ; :
Die Production wird durch ein neu errichtetes und vortheilhaft fonstruirtes Zeug-Hammerwerk mit 3 gang baren Hämmern, so wie durh Schleif- und Drehweik, sämmtlich durch nachhaltige Wasserkraft getrieben, so wie durch die der Oertlichkeit zu Gebote stehende An schaffung oder Production von Holzkohlen erleichtert, dessen Einrichtung die Entwickelung großer Thätigkeit gestattet, erfordert für Gebäude, Ju- ventarium und Vorräthe eine Ankauf-Summe von bei läusig Zwanzig Tausend Thalern, und kann ein Kauf- Abschluß überhaupt sofort und nah Befinden auch mit Zahlung erfolgen, tel : | | L Würden allerdings baldige persönliche Anmel- Oekonom Fr. Herrmann, große Ulrichs-Str, Nr, 57, fungen ciwaniger Kauslustiger bei dem zu spezieller Aus- Sd ite E, Herrn Kaufmann und Fabrikant C, F. am sicherste Vresden (große Plauische Gasse Nr. 27)
n zum Ziele führen, so wird derselbe doch
ifragen (die franko erbittet) v beantworten bereit alis (die man franko erbittet) z1
Verbesserte sür Streichgarn -
L: von Richard Patentirt am 5. Oktober y. d. und am 13. Dezember v. J Ohne auf die im
Auswärtige Börsen. 103. Ausg. —. Zinsl. —, OVesterr. —. 4% Russ. Hope 39 é «
A ntwerpen, 27, daun, Ziual, —. Nevo Anl 187.
Hambu P 30, Jan. Bank - Actien 1625. Eugl. Russ. 10%.
Lo VOOn: 27 Jan, Cons. 3% 917, Belg. 103. Neue Anl. ISZ7. Pas- re 4. Ausg. Sch. 107. 25 20 Holl, 52%. 5% 1027, 5% Port. 43% 3% 20,
Uuss. 114. Chili 76. Columb. 237, Mex. 315. Peru 18.
Amsterdam, 28. Jan. 5% Span, Is 6°
Pul. —,
Niederl. wirkl. Sch, 53 I.
3% do. 267.
5% do.
Pass. -—se
Bras, (f
verschiedenen Urtheile Borspinn - Krämpel Offermannschen
| erschienenen | Harimannsche | namentlich der
veranlassen mich solche doch
schneidender Hand-
beseitigen,
und Schleifens unumgänglich
Chemniß, im Januar 1813,
Gebrüder Lehmann. in 4 At: gruppen auf beweglichem Piedestal. Lichas. lehemitishe Kindermord. janische Krieger. mezzos, ausgeführt durch die Herren Whittoyne und Maurice. folgt: gely. Akten, von C.
brüder Lehmanu: gänger.
Benedikt. vor: Die Japauische Messe.
Schauspiel in
V N O L T Or O D Qo L D 2 1 Rthlr,z Erbsen 1 Rthlr, 22 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 20 Sgr.
G und 8 9
über und Vorrichtung,
Veränderung gegen- | über, und Vergleiche zwischen ihnen näher einzugehen, )je zu der Erläuterung, daß es mir in neuerer Zeit gelungen is, die bisherigen Mängel au der Maschine durch eine an derselben an- gebrachte wesentliche Verbesserung vollständig zu
Beregte Verbesserung besteht hauptsächlich in einer ziveckmäßigeren Construction des Borspinn - Apparates, durch welche die früher zum Behufe des Auspußens : nöthige zerlezung der Maschine gänzlih in Wegfall kommt, so daß das Auspuben und Schleifen der Peigneur Ce D Kratzen selbst, zu deren namhaft vermehrter n f durch jeden gewöhnlichen Auspußzer jeßt mit Leichtig keit und Bequemlichkeit geschehen kann, überdem der Hon Wegfall der ungleichen Cckfäden und Erzeugung eines / G, ï schöneren und egaleren Vorgarnes überhaupt, nächst einem leichteren Ganze der Maschine erzielt ist.
Ein vortheilhafterer, als bisher fonstruirter Aushacker vollendet die Vervollkommuung einer Maschine, deren Lelsktungen wohl nichts mehr zu wünschen übrig lassen, wenn anders die Thatsache eines sich täglich steigern- den bedeutenden Absatzes, bei der von allen Seiten her sich kund gebenden vollständigen Zufriedenheit der Empfänger, einen Beweis dafür abgiebt und die kurz auf einander folgende Ertheilung zweier Patente für deren Borzüge zu sprechen im Stande ist,
Dies als ein Wort von dem Erbauer Nichard Hartmann.
Paris, 27. Jan. 5% Rente fin cour. 120. 40. 3% Rente fin cour. 79. 55,
Anl. de 1841 —_—, 5% Neapl. au compt. 107. 5% Span. Rente 17. Pass. —, L Wien, 27. Jan. 5% Mie B05. 4% 101. 3% 772. 22% — /0 —. Bauk-Actien 1616. Aul. de 1834 1 157. de 1839 1147.
Meteorologische Beobachtungen. 1S43.
f [a | Abeuds 31, Januar. |
q
j
10 Ubr. |
Morgeus | Nachmittags |
G Ubr. | 2 Ubr. |
Nach einmaliger
Beobachtung.
Luftdruck... [3 30 31” Par. 332 0s” Par. 336 7 4 Par. | Quellwärme 7,0° R Luftwärme .…. |+- 5,0 R. |+ 5,6 R.|4+ 4,0 R. 10° R. Thaupunkt ... fw 3, N. —+ Se R: -+ 9° R.| Bodenwärme 11° R. Dunstsättigung S6 pCt. S5 pCt. 541 pCt. | Auzdünetone Q 011 Kb. Wetter regniz. | reguie. | Niederschlag O 061 ‘Uk. W. W. W. | Wärmewechsel + 6,1" | - 1 W, — | 0 K. Tagesmittel: 333,04 Par... +4,9° R... +2,9° R...
Flusswärnme | | | 1
| trüb, Wolkenzug . |
&5 O E.
Königliche Schauspiele.
z „Donnerstag, 2. Febr. Jm Schauspielhause: Auf Begehren : o{ntigone. TUragodie von Sopholles, Uebersetzung von Donner. Musik vom Königl. General - Musik = Direktor Dr, Mendelssohn Bartholdy.
Anfang 7 Uhr.
öreitag, 3. Febr. Jm Opernhause: Versuche, Hierauf: Blau bart. (Leßtes Auftreten der Dlle, Fanny Elßler in der Partie dei T8mela,)
Preise der Plähe: Ein Billet zu
den Logen des ersten
Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c.
Üönigsstädtisches Theater. Dounerstag, 2. Febr, Vorstellung der Pantomimisten Herren Lucifer und der Küper. Komische Pantomime Canova's Atelier, oter: Klassishe Statuen Erste Gruppe: Herkules und Achilles mit dem Wurfspieß. Dritte: Der Beth- Vierte : Die Wohlthätigkeit. Fünfte : Tro Asax und Patroklus. Hierzu: Junter Dent List und Phlegma. Vaudeville-Posse in 1 Aft, von L. An Zum Schluß: Pierot's Lusftreise. Lehmann, Greitag, 3. Febr.
Hierauf : ) "bo. weite:
Sechste :
Komische Pantomime in 2
Vorstellung der Pantonimisten Herren Ge u: Zum erstenmale wiederholt: Pierot als Doppel Komische Zauber-Pantomime in 2 Akten. Hierauf: Vetter Zum Schluß: Der Barbier von Pekin. Hierin kommt (Jtalienische Opern-Vorstellung.) Maria,
Sounabend, 4. Febr.
Ss: La Figlia del Reggimento. (Marie, over: Die Tochter des Regiments.)
Sonntag, 9. Ce, Brudeiffe,
vder2 Die Versöhnung. 5 Akten, von Kobtebue.
(Neu einstudirt.)
Marlitpreise vom Getraide.
: Berlin, den 30, Januar 1843. Zu Lande: Weizen 1 Rthlr. 28 Sgr. 9 Pf., auch 1 Nthlr. 25 S.
Noggen 1 Rihlr. 17 Sgr. 6 Pf.z große Gerste 1 Nihlr. 8 Sgr. 9 Ps, auch 1 Hafer 1 Nthlr.
Nl, 7. Sar. 6 Pz lleine Gert 4 Nis, 6 Sar, 8 Vf: 3 S2 P au 1 Dun Zu Wassert Weizen Cveißer) 2 Nthlr. 7 Sgr. 6 Pf, auch ‘ Sar, 9 Pf Und 1 Nihlr, 27 Sgr. 6 Vf; Noggen 1 Nihlr. Sgr. 6 Pf.
Sonnabend, den 28. Jauuar 1543. Schock Stroh 10 Rthlr. 25 Sgr., auch 9 Rihlr. 7 i Der Ceimer Deut 1 Mir 10 S, Qu 1 2
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Verantwortliher Redacteur Dr. J, W. Zinkeisen.
Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdritckerei,
e Preußischen Staaten.
unter Mitwirkung von Mitgliedern der Gerichte in der Provinz Preußen herausg. von Frajnz Ulrici, Königl, Preuß. Ober - Landesgerichts | Rathe. Ersten Bandes erstes Heft. Preis 25 Sgr.
die Göße- |
Dei P Noi u. Go int \chienen und in Berlin bei Alexander Dundcer, Königl. Hofbuchhäudler, Franz. Str. 21, in der Schr oe derschen und Gropius schen Buchhandlung zu haben: Johann U und das Conciiinn 18 Ki, veranlaßt durch
Düsseldorf if e! d
zeitraubende
auf der diesjährigen Kunstausstellung, in zwei Abtheilungen
Dauer
Dee Kaplan an der Lambertus - Kirche. Preis geh. 75 Sgr.
Im Verlage von Ed. Bote & G. Bock, Jäger- stralse No. 42, erschienen folgende Pianosforte-Com- positionen von
S + » L 7 Charles Voss. Fantaisie Varilat. brill, Rondeau op. 30, Pr 20 Ser, Deux Rondino'’s brill. op: 30: Pr, 15 Sgr. Fantaisle de Concert s. d. mot. de l’opéra „Das Nachtlager in Granada“ op. 34. Pr. 15 Sgr.
Vorspinn - Krämpel Spinnerei Hartmann.
In Frankreich
Ó . 1n Sachsen. „„Sewerbe - Blatte für Sachsen“
Posen und Bromberg, zu beziehen :
»* F Sre Literarische Anzeigen.
Bei C. N. Wilhelmi in Justerburg is erschienen
und durch E. S. Mittler in Berlin (Stechbahn 3),
Archiv der Ost- und Westpreußischen Pro- vinzial-Rechte, mit Genehmigung Sr. Ex- . cellenz des Herrn Justiz - Ministers Mühler und
Ne m’'oubliez pas. 10 Sgr. Je ne pense qu'’à toi! Rhapsodie OP) 43. Pr. T& Sgr. und Klänge aus der Ferne op. 45. Pr, 10 Sgr. Ueberall sprach sich die Kritik auf das vartheilhaf- teste über diese VVerke aus, und schnell erwarben sle sich den ungetheiltesten Beifall des Publikums.
Rhapsodie op. 26. Pr.
Preis: 2 Rhhlr. sür 2 Iahr. 4 Rthlr. - 2 Jahr. SUhie. +1 Jake. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung.
N{llarcmreine
‘cußische Staats-Zeitung.
Alle Post - Anstalten des In- und Auslandes nehmen Hestel- lung an, für Berlin die Expedition der Staats - Zeitung: Fricdrihsstrasse Ur. 72.
nhart NÁmtliche Nachrichten.
Frankreich. Deputirten-Kammer. A artine? Nede. — Paris. Das Journal des Vébats und der Consti- tutionnel über Lamartine's Oppositions-Tafktik. — Brief aus Paris, (Die Zucker-Kommissionz günstige Aussichten für die Adreß Verhandlun gen in der Deputirten Kammer.) / : i
Grofibritanien und Irland. London. Zeit der Vermählung des Erbgroßherzogs von Mecklenburg-Streliz. — Bezweiflung eines Amende ments-Vorschlags zur Adresse. Durchsuchungsrechts-{Frage. Drum- mond's tödtliche Verletzung. Näheres über die neue Aufsässigkeit der Cap-Boers,
Deutsche Bundesftaaten. gischen Bilder.) y
Hesterreich. Schreiben aus Prag. (Nothstand im Böhmischen Erz gebirge. ) Agram, Die Benennung „ Zllyrisch““ wird in Croatien untersagt.
Spanien. Briefe aus Paris, (Weitere Differenzen wegen der Con tribution von Barcelona z die Gesellschast der Weber daselbst aufgelöst). Aus Madrid. (Haltung der Opposition bei den Wahlen; Aufgaben
Schreiben aus Dresden. (Die Bel
Griechenland. Athen. Verhältnisse betreffend. TFürkci. Meriko. Schiffes, Teras.
Ancona. Diplomatische Note, die Finanz-
Konstantinopel,
IWoll’s
Verhandlungen mit Persien. (General Herkunft, Untergang eines Englischen
Ueber die Stellung der Terianischen Armee,
Zur Handels - Statistik des Hafens von London, vorzüglich mit Nücksicht
auf die Zuckerfrage.
Neisebilder aus Syrien.
Amtliche Uachrichten.
Kronif des Tages.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
tair- und Bau =- Kommission berufenen seitherigen Regierungs Rath Freiherrn von Müffling zu Erfurt den Charakter als Geheimer Regierungs-Rath beizulegen.
Der bisherige Ober - Landesgerichts - Assessor Hein ßmanu ist zum Justiz-Kommissarius bei dem Land- und Stadtgerichte und Berg= gerichte zu Bochuïn und zugleih zum Notarius im Departement des Ober-Landesgerichts zu Hamm bestellt worden,
Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und Ober-Präsident der Provinz Westphalen, Freiherr von Vincke, vou Münster. L
Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und Ober-Präsident der Provinz Sachsen, Flottwell, von Magdeburg.
Zeitungs -ÜUachrichken. AuslauD.
— Frankre
Devutivrten-Kammer, Sißung vom 27, Januar. Bevor die Kammer heute zu der Erörterung des Adreß Entwurfes A erstal- tete noch Herr Viger einen Bericht über die Berifizirung der n des in Angoulème ernannten Herrn Bouillaud, Lie Kommission findet einen Grund zur Annullirung der Wahl darm, _daß Herr Bouillaud sein volitishes Domizil seit 6 Mouaten nicht in dem Departement der Charente gehabt hat. Obgleich in früheren Fällen über diejen Punkt leicht hinweg- gesehen worden is, jo trat doch diesesmal die Kammer den ntrage der Kommission bei, und annullirte die Wahl _des V zut Opposition gehörte. — Die Kammer ging hierauf zur Erörterung des #dreß- Fntwurfes über. e ' A S G ustav von Beaumont warf einen Blick auf die innere Po- litif des Ministeriums. Die innere Politik sev, seiner Ansicht nach, Mgen, das Werkzeug, mit dessen Hülfe Das
minan die äußere Politik betreibe. i Ministerium leide, seines Erachtens, an emem radifalen Uebel, und dies bestehe darin,
daß es eigentlich fein auf die uormalen DERALNGeR der Repräsentativ - Negierung gegründetes Kabinet gäbe. Die erste Bedingung für ein Ministerium sey, daß es ein bestimmtes System Yave, einen eigen- thümlichen Gang befolge, und jo konstituirt sey, daß die Verantwortlichkeit für jeden politischen Akt auf den wahrhaften Urheber E, „Wenn man“', fuhr der Redner fort, „dieses Prinzip auf das 2 tinisterium vom 29, Oktober anwendet, so exblickt man keine einzige Handlung, die ihm eigenthümlich angehört, Soll ich von der orientalischen Frage sprechen, die der Minister Guizot in einem anderen Sinne gelöst hat, O Botschaster Guizot es wollte? Soll ih von dem Zoll-Verbande mit T elgien sprechen, den das Ministerium wollte und wieder aufgegeben hat, oder von Spanien, wo wir nicht repräsentirt sind, und wo das Kabinet seiner Agenen 21 olitif entsagt hat; oder von der Wahl-Untersuchung, gegen die das Ministerium anfämpftez oder von dem Traktate von 1841, den das Kabinet gezwunge- nerweise nicht ratifizirte? Jh mag hinblicken, wohin ih will, überall sehe ih nur Handlungen, welche das Kabinet nícht wollte und doch gethan hat, oder solche, die es wollte, uud nicht gethan hat. ( Bewegung. ) Ueberall erblift man das Kabinet ohne Willen, oder mit einem Willen , der nicht der seinige ist, Es hat nur den einzigen Gedanken, seine Existenz zu fristen. Is} dies die Bedingung eines Ministeriums? Ein Ministerium muß überall die Initiative ergreifen z es muß regieren, leiten, wollen, und wenn es das uicht vermag, so muß es sich zurückziehen. ““ — Herr von Beaumont warf, im Verlaufe seiner Rede, den Múünistern vor, daß sie, blos um sich am Ru- der zu erhalten, die Bestechung zur Theorie erhöben , die Institutionen verfälschten, und auf extra - parlamentarishe Weise auf die Depu- tirten zu wirken suchten. Nach Außen hin sey das Ministerium un- erhört schwach, weil es eben feinen festen Stüßpunkt und keinen Anklang im Julande finde. Er wolle nur ein einziges Beispiel und zwar das des Durchsuchungs - Nechtes anführen. Diese Frage sey durch das gerechte
l |
| sion derselben antragen?
der Cortes; die National-Miliz; Barcelona.) | | t \ |
l
| | | | j | | | | l | | Î | T H PLAEY 2 Zu Man Li Ma M E e 52e A R | | | | | | | | |
Î Dem zur Stelle des Vorstehers der hiesigen Ministerial-, Mili= |
Berlin, Freitag den Zw Februar
Das Ministerium habe Daraus háâtten Unterhändler
Mißtrauen des Landes verschlimmert worden, : einen Traktat unterzeichnet nnd denselben nicht ratisizirt. möglicherweise nur zwei Dinge folgen können. Wenn bter
Adreß-Debatten: Lamartine's | seine Vollmachten überschritten, sein Land verrathen habe, so hätte er müssen
desavouirt und abgesezt werden. Wenn aber das Ministerium dem Un terhändler feine Vorwürfe zu machen habe, so hätte es sich zurückziehen müssen. (Unterbrehung.) Er begreife nicht, wie der Minister, der in der vorigen Session erklärt habe, daß Franfreih moralish gebunden sey, und doch diese mora lische Verbindlichkeit nicht erfüllte, wagen könne, wieder vor der Kammer zu erscheinen. Das Benehmen des Ministeriums bci dieser Gelegenheit wüde genügen, das Mißtrauen des Landes zu wecken, wenn es noch nicht vor handen wäre. Die allgemeine Meinung spreche sich dahin aus, daß die Verträge von 1831 und 1833 sobald als möglich modisizrt werden müß- ten. Wie könne nun aber das Ministerium vom 20, Oktober, welches die Ausdehnung jener Verträge vertheidigt und verlangt habe, auf die Nevi Ér frage die Kammer, welche die Pflicht habe, ihre Meinung ofen auszusprechen, ob es nicht zweideutig und ciner großen Versammlung unwürdig sevn würde, gleichzeitig die Modification der Durch
| suchungs-Verträge und die Beibehaltung des Ministeriums vom 29, Okto-
ber zu wollen ?
Herr von Carné, der für den Adreß - Entwurf eingeschrieben war, hielt eine Nede, in welcher er die Verträge von 1831 und 1833 tadelte. Er verlangte nicht, daß das Kabinet sogleich Unterhandlungen eröffne; er bezeichnete nicht diesen oder jenen Theil der Traktate, der sogleich modifizirt werden müssez aber er slellte es als unzweifelhaft und gewiß dar, daß die Meinung des ganzen Landes gegen das Durchsuhungs-Necht sey, Jn dieser Lage müsse das jeßige, oder jedes andere Kabinet, beständig auf die Nevision der Verträge bedacht seyn. Der Artikel 3 des Traktats vom Jahre 1833 sage ausdrücklih, daß die Mißbräuche bei Vollziehung der Mandate die Regierung ermächtigen könne, die Zahl jener Mandate zu beschränken oder sie ganz zu verweigern, Demselben Traktat gemäß hätte England nicht das Recht gehabt, einen besonderen Traktat mit Amerita ab- zuschließen. Dies möge die Regierung ernstlich bedenken und das Jnteresse des Landes nicht aus den Augen verlieren.
Der zweite gegen den Adreß-Entwurf eingeschriebene Redner war Herr von Tocqueville, Statt seiner aber bestieg Herr von Lamartine die Rednerbühne, Sogleich eilten alle Deputirten auf ihre Pläße, und es gab si in der ganzen Versammlung eine sehr lebhafte Bewegung kund. Nach ciner Pause von einigen Minuten ließ unter tiefer Stille in folgender Weise vernehmen;
„Meine Herren, der ehrenwerthe Redner, der diese Debatte eröfnet hat, faate, daß der Fehler unserer Lage nicht in dem System, jondern in dem Ministerium selbst liege. Jch weiche darin durchaus von ihm ab. \n meinen Augen liegt der Fehler weder in dem jeßigen Ministerium, noch in dem vorhergegangenen, noch in dem, welches ihm vielleicht folgen wird, Der Fehler licgt höherz die Schwierigkeit der Lage, die Gefahren für Frank- reih sind anderswo zu suchenz sie liegen in dem ganzen Systeu. (Leb- hafte Unterbrechung im Centrum.) Diese wenigen Worte sagen Jhnen hi- länglich, daß ih nicht, wie gewöhnlich, einige Paragraphen der Adresse zu bekämpfen gesonnen bin. Nein, meine Opposition i gegen den ganzen Entwurf gerichtet, gegen den Geist und gegen die Ausdrücke desselben. Jch bekämpfe alle Paragraphen desselben, mit Ausnahme desjenigen, welcher sich dem Schmerze der Dvnastie zugesellt, und die Anhänglichleit des Landes an dieselbe ausdrückt. Und dennoch mögen die ehrenwerthen Freunde, von denen ih mich getrennt habe, hig seyn. Jch werde nicht in anderer Stimmung und nach anderen Prinzipien sprechen, als die jenigen, die Sie immer an mir gekannt haben, h hege dieselben Ge- fühle der Anhänglichkeit an die Negicrung, an die Dynastie, die auch Sie beschüßen und fest begründen wollen, Wir haben zweierlei Gedanken, aber wir haben nicht zweierlei Vaterlgyd. Wir glauben, unserem «Lande auf verschiedene Weise dienen zu müssen, das is der ganze Unterschied. * Wenn ich nicht irre, so leide ih allein darunter. Und was liegt am Cnde an dem Jrrthum eines Geistes, der aufrichtig dem ergeben ist, was er sür das Rechte und Gute hält? Js denn das Staatsschiff eine so leichte und schwankende Barke, die durch das Gewicht eines Mannes, der von seinem Platze weicht, das Gleichgewicht verlieren und untergehen fönute? Nein, es ist ein großes und dauerhaftes Fahrzeug, welches ungeheuere Interessen in seinem Naume aufnimmt, und auf welches das Verschwinden einiger jäm- merlicher Jndividualitäten niht den geringsten Einfluß ausübt, ob gleich unser Stolz dieses glaubt, Lebhafter und lange anhaltender Beifall zur Linken.) Jch bekämpfe die ganze Adresse in ihrem Geiste, weil sie ein gewisses Gesühl der politishen Behaglich- feit, der Beglückwünschung des Landes und der Krone ausdrückt, dem mich zuzugesellen mein Gewissen mir verbietet. (Beifall zur Linken.) Glauben Sie nicht, m. H., daß die Juli - Revolution eine Ueberraschung für mich gewesen sey. Die Juli-Revolution, die mich als Mensch betrüben konnte, hat mich weder überrascht, noch in meinen Ansichten irre gemacht. Jch begriff sogleich, unter der Gluth der Ereignisse, was ich unter der Restau- ration begriffen hatte, daß nämlich die politische und moralische Welt, ge stellt zwischen zwei Prinzipien, zwischen dem Prinzip, welches den Thron, die Aristokratie und die Donastie in dem einzigen großen National-Interesse ab\orbirt, und dem, welches alle großen Juteressen des Landes in dem vor übergehenden Interesse der Dynastieen absorbirt, für eines derselben ausge- sprochen und das Bessere erwählt hatte. D
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0) [aale mir: Da t nun eme Negierung, hervorgegangen aus der Explosion einer liberalen Jdee, die eine wahrhaft constitutionelle, eine wahrhaft populaire Regierung seyn muß, oder die nicht seyn und eines Tages wieder untergehen wird, Jch sagte mir ferner: Da ist nun eine Regierung, deren Mandate auf der Fahne der Volts-Revolution ge
schrieben steht, aus der sie hervorgegangen is. Sie muß ein Prinzip ha-
ben z diescs Prinzip muß das einer weisen und wachsenden Demokratie seyn, Sie wird die Negierung der Jutelligenz, die Regierung der Arbeit oder sie wird nichts seyn, (Anhaltende Bewegung.) Sie will den Frieden, weil die Vernunft der Völker ihn will, Es stehen allerdings Wolken am poli
tischen Himmel; sollten dieselben drohend für uns werden oder in Demü- thigungen ausarten wollen, so darf man auf den Ausschwung einer Revo
lution, auf eine Reserve von einer Million Mann und auf die liberalen Ideen zählen, die allmächtig sind, sobald sie auf ihre Fahnen nicht „Er- oberung !‘’ sondern „Vertheidigung des Bodens und Freiheit bei sich!“ schreiben. Anfänglich erfüllte die aus der Juli -Revolution hervorgegan- gene Regierung nach besten Kräften die ihr gestellte Aufgabe. Bis zum Jahre 1834 hatte sie den Kampf gegen die materielle Unordnung zu bestehen. Eine Nevolution kehrt nicht an einem Tage in ihr regelmäßiges Bett zu- rück. Erst im Jahre 1834 konnte die Negierung eine Politik haben, und auch erst dann fing ih, ein Neuling in der Kammer, an, die Ten- denzen und die Symptome gewisser Handlungen der Juli-Regierung häufig zu bekämpfen. Die erste jener Handlungen oder jener Versuche, die mir zeigte, daß die Regierung vielleicht die rechte Bahn verkenne, welche zur Organisirung einer monarchischen Demokratie führen müsse, war der Ver- such zur Wiederherstellung der Erblichkeit der Pairie, Jch bekämpste ihn als unbedeutender Schriftsteller. Das zweite Symptom der falschen Rich- tung waren die September-Geseße. Jch bekämpfte dieselben, und zwar im Gefolge der Männer, die der Freiheit, den Justitutionen und der Dynastie, die sie gegründet hatten, am ergebensten waren, im Gefolge des Herrn Royer Collard, der für ein Symbol des konservativen Geistes in unserer Erinnerung lebt, im Gefolge des Herrn Barrot, des Herrn Dufaure, des
Herrn Dupin. Die Zukunft hat Jhnen gezeigt, ob die Besorgniß, die ich
| werde, gegründet war.
| | \ih Herr von Lamartine | |
| Meinungen
| besten Gedanken, ( i 1 | unserer auswärtigen und kommerziellen Macht gehemmt findet,
1845.
| damals darüber aussprach, daß die Freiheit der Erörterung, sowohl durch
die Größe der Caution, als durch die Größe der Strafen \o beschränkt Jch will Sie nicht an die Zeit erinnern, wo Sie selbst über Jhr eigenes Werk geseufzt haben. Das dritte jener Symptome waren die Fortificationen. Jch achte Alles, was achtungswerth i}. Jch achte das Gewissen meiner Kollegen, weil ih weiß, was meinem eigenen (Gewissen gebührt. Bei jener Gelegenheit erhob sich cine politische Uneinig-
| keit zwischen den verschiedenen Mitgliedern der Opposition und mir, Ein
Theil der der Freiheit ergebenen Männer glaubte sih die Gefahren eines (Heseßes, welhes die Verfassung in die Häude der Militair - Ge- walt liefert, aus Patriotismus verhehlen zu müssen; und die be- flagenëwerthe Gewandtheit des Gedankens, der jene verderbliche Maßregel ersann, bestand darin, den Patriotismus und die Forti- fication so unter einander zu mischen, daß es selbst den besten Bürgern unmöglich wurde, sich den Letzteren zu widerseßen; sie willigten darin, die Regierung mit einer für unsere Jnstitutionen gefährlichen Stärke auszu- rüsten. Was mich betrifft, so war es mir unmöglich, mir die Gefahr zu
verhehlen, und die Erniedrigung einer Constitution und einer Nedner-
Bühne nicht zu empfinden, die sich von Bastionen beherrschen lassen. (Hef- | tiges Murren im Centrum. — Anhaltende Bewegung.) Wenige Monate | nah dem Votum der Kammer über die Fortificationen sahen wir die erste Anwendung eines Gesezes, das ih nit näher bezeichnen will, denn es ist das Geseß meines Landes, ber-Geseße, in dem Urtheile eines großen politischen Gerichtshofes, welches ein Vergehen der Presse in die Mitshuld und in die Strafe eines Mör- ders verwidelte !
Fa, die erste Anwendung eines jener Septem-
L
Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten: Das ist
ein Irrthum!
Herr von Lamartine: Jch erwiedere dem Minister der auswärtigen
Angelegenheiten, daß die Regierung, die anfänglich der regelmäßigen Aus- dehnung des Wahlrechts so geneigt schien, wenige Monate nach dem Vo- tum über die Fortificationen jede Modification, jede Wahlgeseße auf das bestimmteste verweigerte.
meine Herren, mußte mich vollends überzeugen. (Hejc Hl | ) bes, Viediea zu berauben, welches die Berfassung aller Böôlfer Que E jenes Rechtes, welches Montesguieu und die berühmtesten Publizisten den Nationen als unbestreitbar zusprechen,
Berbesserung in dem Ein leztes Symptom aber, Es war das Regentschafts- Als ich sah, daß dic Regierung von dem Lande verlangte, sich selbst
nämlich sich zu ihrer Rettung die geeignetste Regentschast zu wählen, da blieb mir fein Zweifel mehr über den falschen Weg, den die Regierung eingeschlagen hat, und von jenem Tage an wäre ich enttäuscht worden, wenn es noch nicht geschehen wäre, Herr vou Beaumont hat mit Recht des Skandals der Wahl-Umtriebe er- wähnt. Sucht nicht die Regierung, die in den Wahlen freie / befragen sollte, jeden einzelnen Mann, jede einzelne Familie, jedes einzelne Gewissen A - umstellen und zu verleiten: Verfälscht sie niht auf diese Weise selbst die Quellen der sreien Meinung? Sind die auf diesem administrativen Wege rekrutirten Mei- nungen ‘uneigennüßig und frei“ Können sie der Regierung Stärke _ver- leihen? Fühlt sie sich im Besiß ciner energischen Kundgebung der offent- lichen Meinung, die allein mächtig is, den Angelegenheiten des Landes einen fräftigen Impuls zu geben, wenn sie dieselbe nur aus Gemüthern {öpft, deren gleichsam moralischen Tarif man im Voraus fennt. (Stür- mischer Beifall zur Linken. Lebhafte Verneinung im Centrum.) Fühlen Sie nicht, sage ih zu den Ministern, daß Sie immer shwach und ohn- mächtig sind, wenn Sie irgend etwas im allgemeinen Znteresse unterneh- men wollen? Kennt man nicht in unseren Departements den moralischen Tarif gewisser Zustimmungen und jener kollektiven Jnteressen, denen Sie sich dienstbar gemacht haben, (Heftiges Murren im Centrum.)
Eine Stimme auf der Ministerbank: Zur Ordnung!
Herr von Lamartine: Rufen Sie das System zur Ordnung und nicht« mich; “Jch wende mich direkt an den Minister des Jnnern, der mich so eben interpellirt hat und frage ihn, ob die Regierung sh nicht bei den dic sie sür die Entwickelung der inneren Institutionen, durch die Coalition jener materiellen Jnteressen, der sie, mit Rücfsiht auf die Wah- len, Zugeständnisse zu machen gezwungen waren. (Bewegung.)
Herr Guizot; Durchaus nicht.
Stimmen zur Linken: Oh! Oh!
Herr von Lamartine: Jh frage das ganze Kabinet, ob das regie- ren oder ob es gehorchen heißt
Heir Villemain: Wir werden antworten.
Stimmen zur Linken: Wir erwarten es.
Herr von Lamartine: Was unsere auswärtigen Angelegenheiten
betrifft, so werde ih dieselben mit noch größerer Freimüthigkeit besprechen. (Hört! Hört!) Die Juli-Regierung hat vom ersten Tage an den Frieden gewollt. Dies wird ihr wenig zur Ehre gereichen. Jch habe niemals je- nen lügenhaften Liberalismus getheilt, der sih den Schein giebt, als er- blie er die Freiheit nux im Kriege, und der durch Rauch und Ruhm zu einem militairischen Despotismus übergehen möchte, welcher unausbleiblich ist, wenn wir einen Krieg ohne dringende Nothwendigkeit beginnen. Die Juli - Regierung hat also den Frieden gewollt, und sie hat, meines Erachtens, wohl daran gethan. Eine unterhandelnde Re- gierung fann eben \o groß seyn, als cine erobernde Regierung, Was auch der Minister der auswärtigen Angelegenheiten vor kurzem auf einer anderen Rednerbühne gesagt hat, Allianzen sind doch eine Kraft, und Ver- träge lönnen eben so viel werth seyn, als Eroberungen. Jch theile durch- aus nicht jenes System, wonach eine Nation sich isoliren und doch so viel gelten zu können glaubt, als die ganze Welt zusammengenommen, Jn der Politik, wie in allen anderen Dingen , heißt allein stechen, {wach seyn ; wenn man zu Zweien is, wenn man ein System hat und Verbündete da für gewinnt, so verdoppelt man seine Stärke. Fragen wir uns nun ernst- lich und aufrichtig, ob wir dem Frieden jeßt näher sind, als im Jahre 1834? Ob wir Allianzen, ob wir eine Französische Sphäre, ein Französisches System haben? Jch zweifle daran, da ich die Haltung Frankreichs, nach dreißig- jähriger Geduld, so schwankend, so isolirt, so unfähig sehe. Für Männer, die, wie ih, täglih mehr von dem Svstem abweichen, welches das Land im Junern und nach außen hin gefährdet, bleibt nichts anderes übrig, als sich zusammenzureihen, sih zu zählen und sich zu isolirenz dann auf dem Gebiet der constitutionellen Opposition cine starke Stellung einzunehmen, wo wir alle nah und nah verleßten oder dem Lande künstlih ent- zogenen Prinzipien vertheidigen können, und wo das Land, wenn eines Tages - das von seinem Ursprunge abgewichene Svstem der Juli - Regicrung untergeht, die Grundsäße seiner Revolution, seines Ruhmes und seines öffentlihen Geistes wiederfinden kann. Jh weiß sehr wohl, daß diese neue Opposition, auf der unser leßtes Heil be- ruht, anfänglich s{chwach an Zahl und verkannt seyn wird. War sie aber bei ihrem Beginn zahlreicher und populairer jene Opposition der 15 Jahre, jene Opposition der 17 Stimmen gegen 300? Und war es nicht diese Ovposition von 17 Stimmen, die das Land rettete? Eben so wird es mit uns seyn. Man würd nicht lange gegen die Organisation und Entwicke- lung der neuen Demokratie ankämpfen können; man wird jenes System nicht behaupten können, welches die Eroberung der leßten 50 Jahre wieder zu vernichten sucht. Nein, wir haben niht um nichts der Europäischen, politischen, sozialen, religiösen Welt eine Erschütterun verseßt, die so wies war, daß jedes Reich erzitterte, und jede menschliche Fiber in dem ganzen Welta
an dersclben im Guten oder im Bösen, dur Freude, dur Schrecken, durch Haß