1843 / 34 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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S I rp Erw ape a Ta E MPEEN M E tim Arme

j Thei Und Angesichts eines solchen Sturmes oder durch Fanatismus, Thril En gn Institutionen entwurzelte, rp rg ire der Zeit, die ihren Play behaupten wollen, vor dem Blan Von tischen Zuteresse gefesselt halten zu können? Man wagt es,

loßen dynastis ck Frfe der demokratischen Jdcen zu leugnen, da man noch die unbesiegbare Juf den Trümmern des Gebäudes steht, das sie eingestürzt mit einem Fuße V! L fall zur Linken.) Man gründet nichts Gro- I (Zubeluder Mitteln. Nein, Republik, Constitution, Monar- Ls E: Ea gründet dies Alles nux mit fkolleftiven Gedan Gee FONN, eeimüpigen und nationalen Jdeen! Und so i man ; (

e r 1! Sie glauben es zu sevn, ih bin es mehr als Sie! wahrhaft fonservativ. H Material, i s Elementen und nicht mit De Ben n bié Debet und Zukunft haben. Täuschen Sie fich nicht, Ee E Lat den wahrhaften Staatsmännern, den Gründern von Sb en oder von Jastitutionen oder von Thronen, Gott hat ihnen cine Lei Fenschaft mehr Bae als anderen Menschen z er hat ihnen den Fanatis- mus für das ö entliche Wohl, er hat ihnen das Bedürfniß, den T urst gegeben, sich ohne Rückhalt, ohne Lohn, ohne Ruhm sogar dem Werke der Regeneration cines Volkes zu ovfern. Und solcher Männer, m, H., giebt es noch viele in unserem Lande! Hinter jenem Frankreich, welches für den Augenblick einzushlummern scheint, hinter jenem öffentlichen Geiste, der untergegangen zu seyn scheint, giebt es ein anderes Frankreich und cinen anderen öffentlichen Geist z es giebt cine andere Generation von Jdeen, die nicht cinschläft, die nicht altert mit den Alternden, die nicht be reut mit den Bußfertigen, die sich nicht verräth mit denen, die sich verra then, und die eines Tages ganz und gar mit uns sevn wird. cinen höheren Ehrgeiz, als den der Personen, nämlich den der Jdeen. Der Ehrgeiz, den man für sich selbst hat, nugt sich ab und führt auf Jrr- wegez der Ehrgeiz, den man hat, um das Wohl und die Größe seines Landes zu sichern, verändert seinen Namen, er heißt Hingebung, und das ist der unsrige, Lebhafte Sensation.) Dieser Ehrgeiz hat nichts Besorgnißerregendes für das Land, und vergebens will man den selben zum Gegenstande der Furcht machen. Fuürchtet sich etwa England, wenn die Whigs im Begriff stehen, die Zügel der Negierung zu ergreifen Nein, England weiß, was Frankreich seinerseits lernen wird, daß die Whigs feine Nevolution machen, daß sie dieselben konservativen Juteressen, diesel ben Bürgschaften für Ordnung und Frieden mit sich führen, wie die Toricsz und deshalb zittert der Boden nicht unter uns. Wohlan, wir wollen die Whigs der Juli-Revolution seyn! (Exclamationen im Centrum.) Ja, und mehx noch! Wir wollen die Whigs der modernen Demo fratie und der Fortschritte der Freiheit und des menschlichen Gei- stes in der ganzen Welt seyn. (Beifall zur Linken.) Jch weiß, daß Sie das für unmöglich halten. Jhnen erscheinen die Entwickelungen der Institutionen als Chimaire! Jene unmöglichen Männer werden aber eines Tages nothwendig werdenz deshalb entferne ih mich täglich mehr von der Regierung und nähere mich vollständig den constitutionellen Op- positionen, in deren Reihen ih für immer trete. (Stürmischer Beifall zur Linken.) Ja, die Opposition kann auf mich, als auf einen ihrer beharrlichsten und festesten Verbündeten zählen. (Murren im Cen- irum.) Dieses wiederholte Murren sagt mir, was ih schon weiß, daß es peinliche Stunden, vielleicht peinliche Jahre zu verleben geben kann, zwischen alien Freunden, die man betrübt, und neuen Freunden, die au unsere Uneigennüßigfein und Beharrlichkeit zweifeln kön- | nen. (Die Cn ne Selle „Nein! Nem! J Es giebt | Jnsinuationen und Verleumdungen, denen man trozen troße ihnen allen im voraus, und mein Leben wird Antwort auf dieselben geben, Was kümmerts mich, was man von mix denken wird; was küm merts mich, ob ich in einer hohen oder niederen Stellung kämpse, wenn ih nur für die Sache kämpfen kann, die ih im Herzen trage, seit ich denke. Es giebt ein großes, ein schönes Wort, welches eines Tages gus ciner National - Versammlung unseres Landes ertönte. Sie kennen vieses

Wort: Möge unser Andenken untergehen, wenn nur unsere Ideen siegen!“ |

Unter dem Beifallsturm der linken Seite verließ Herr von Lamartine

die Rednerbühne, und es herrschte cine halbe Stunde lang eine so lebhafte |

§8 giebt |

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| stehen múöüge.

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Weise sich neuen Sympathicen zuzuwenden. Herr von Lamartine geht mit der Gewalt seiner Sprache und mit den Schäben seiner poetischen Beredtsamkeit zu der Linken über, die thn mit Freuden empsängk und sich durch eine solhe Acquisition geehrt fühlt. Männer von seinem Werthe sind stets willkommen, felbst wenn die Pläbe, welche sie einnehmen sollten, bereits beseßt sind; indeß sollte man sich doch nicht täuschen. Parteien, die konsistent sind und die cousti= tutionelle Liuke gehört gewiß zu dieser Zahl werden durch ihre eigene Meinungen und durch die ihnen eigenthümlih angehörenden Meinungen aufrecht erhalten. Alle Judividualitäten können sich ihnen anschließeu, aber es is Niemanden erlaubt, sie umzugestalten. Wir machen diese Bemerkung, ohne einen Tadel dadurch aussprechen zu wollenz aber die Linke kannte ihre eigenen Absichten, als sie sich zur Opposition machte, und was sie damals wollte, das will sie noch 5 und mag sie nun eine große Partei, wie die Whigs in England, werden oder nicht, sie wird niemals eine ihrer Tendenzen, eines threr Prinzipien, die sie vertheidigt, eine ihrer Doktrinen, zu denen sie sich bekannt hat, aufgeben.“ L ;

Börse vom 28. Januar. Die Französishen Renten, die gestern in Folge der Gerüchte über die Beziehungen zwischen den Kabinetten von Paris und Madrid gewichen waren, gingen am Abend auf dem Café de Paris auf die Rede des Herrn von Lamartine noch mehr zurück. Heute aber war der ungünstige Eindruck, den die Op position des Herru von Lamartine gemacht, wieder ganz verschwunden z die Französischen Renten nahmen eine feste Haltung an und blieben höher, als gestern, An der Börse hieß es, die Neapolitanische Regierung habe sih zur Rückzahlung ihres Anlehens entschlossen.

= Paris, 27. Jan. Daß die von der Kammer gewählte Zucker - Kommission einen förmlichen Beschluß gefaßt habe, keine Sißung zu halten, bevor die Debatte über die Adresse becudigt sey, wie vorgestern Abends die Patrie angekündigt hatte, ist durchaus

; falsch, wohl aber richtig, daß die Kommission vorgestern keine Sißung

halten founte, weil vier Mitglieder derselben nicht erschienen.

Was den Stand der Dinge in Bezug auf den Adrèß= Ent wurf der Deputirten - Kammer betrifft, worüber die Debatte heute beginnt, so kann das Ministerium damit vollkommen zufrieden seyn. Nachdem es in der Pairs -Kammer bereits einen Sieg er fochten hat, kann es den von seinen cigenen Freunden wohlberechnet abgefaßten Paragraph wegen des Durchsuchungs - Rechts sich wohl gefallen lassen, da ihm darin in keiner Weise eine Vorschrift über das, was es thun soll, gegeben wird. Genguen uud gewissenhaften Vollzug der Verträge, so lange sie nicht abgeändert werden, verlangt die Kommission, obgleich sie die mancherlei Mißstände dieser Verträge anerkennt und den Wunsch äußert, daß der Französische Sechandel auch bald unter dem aus\cließlihen Schuße der Französischen Flagge Diese Mißstände aber hat nicht nur Herr Guizot, sondern selbs Lord Aberdeen anerkannt, und der am Schlusse geâu

muß \ch | erte Wunsch wird beim Englischen Kabinet auch feinen Anstoß erre N | (

gen. Die Blätter der eigentlichen Opposition sehen dies auch recht gut ein und sind daher gegen den Verfasser des Entwurfs und die ganze Kommission gewaltig aufgebracht. Nur der Constitutionnel, das spezielle Organ des Herrn Thiers, is mit der Fassung des Pa

\ S L 1% ; L j | ragraphen zufrieden: Herr Thiers beweist auch diesmal jeme seine

politische Berechuung, er wird bei der Adreß-Debatte in dieser Frage Herrn Guizot nicht feindselig gegenübcrtreten,

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Aufregung in der Kammer, daß die Sißung unterbrochen bleiben mußte, |

Als die Ruhe sich einigermaßen wieder hergestellt hatte, bestieg der Minister des öffentlichen Unterrichts, Herr Villemain, die Nednerbühne, (Wir werden morgen auf seine Nede zurückkommen.)

Paris, 28. Jan. Das Journal des Débats äußert sich über

die Rede des Herrn von Lamartine folgendermaßen: „Früher nahm Herr |

Grossbritanien und Arland.

l | London, 28, Jan. Die Vermählung der Prinzessin Auguste | von Cambridge mit dem Erbgroßherzog von Mecklenburg =Strelibz | wird 1m März dieses Jahres in England stattfinden.

Der Manchester Guardian bezweifelt die Echtheit des Cir

von Lamartine mit Stolz deu Titel „Führer der konservativen Partei“ an, | fulars, welches Lord Johu Russell au seine Anhänger erlassen haben

und nun findet er, daß sowohl die auswärtige als die innere Politik abscheulih sey, und zwar die lebtere seit aht Jahren, die erstere seit der Revolution von 1830. Erklärt er etwa dem Ministerium den Krieg? Neiu; einem System, demjenigen System, welches seit der Juli-Revolution geherrscht hat! Wer kaun diesen Wechsel erklären ? Was is} geschehen? Welche neue Handlung, welch ernstes Ereig niß hat Herrn von Lamartine die Augen geöffnet? Bänken der Majorität, heut auf denen der Opposition! Warum? Weshalb? Aus welchem Grunde? Es is nicht hinreichend für ihn, daß er seinen alten Freunden blos seine plöbliche Trennung an e 20 E mot Dinreidend, day er ben Freunden, die E E E S O Ur a une Das Mo litishe Leben hängt nicht ab von freundlichen Komplimenten oder cleganter Derbheit. Man muß gerade auf das Ziel losgehen. Er sollte seinen alten Freunden zeigen, was sie verlieren und den neueren Freunden, was sie gewinnen. Giebt es jeßt irgend etwas in den politischen Angelegenheiten, was nicht bereits seit drei Jahren vorhanden gewesen wäre? Tritt Herr von Lamartine gegen keinen neuen Aft, gegen kleine wichtige Maßregel auf? Wenn er zu seinen eFreunden sagt: „„ Jch verlasse Euch“, so is es unmöglich für ihn, hinzuzufügen: „Jch thue dies, weil Jhr nicht länger seyd, was Jhr waret; Jhr habt Euch geändert, Jhr habt Euch gegen alle uns ge meinschaftlihen Gefühle vergangen! Jhr habt Euer Programm zer= rissen, Jhr habt die Prinzipien, die wir zusammen vertheidigten, ver leßt!“ Nein; Herr von Lamartine hat nichts hinzuzufügen, uicht eine Jdee, nicht ein Wort, Der Zustand der Dinge is genau der: selbe. Nichts hat sich verändert, als der gusgezeichnete Redner. Und er hat sih verändert, weil er die Entdeckung gemacht hat, daß das System, wonach Frankreich seit 1830 regiert wird, \chlecht i. Das B gegen alle Logik und gegen allen gesunden Menschen - Verstand. ie konservative Partei wird niemals die Dienste oder das bewun- dernswürdige Talent des Herrn von Lamartine vergessen, Sie wird nicht vergessen, was er selbst so schnell vergessen hat. Aber wir le= ben in Zeiten, wo fein Staatömann, für wie ausgezeichnet er auch gelten mag, eine Partei nach seiner Laune leiten kaun. Wir leben in Zeiten, wo ein Staatsmann nur dadurch existiren kann, daß er sich ciner Partei anschließt. Herr von Lamartine hat der fonservativen Partei angekündigt, daß er sich für immer von ihr trenne! Die Majorität wünschte nicht seine Trennungz fie hat nichts gethan, wo- durch dieselbe hervorgerufen wäre; sie würde im Gegentheil Alles, was mit der Ehre vereinbar ist, gethan haben, um dieselbe zu ver- hindern. Sie wird diese Trennung unstreitig bedguern, aber Herr von Lamartine hat es nur sich selbst zuzuschreiben, wenn die konser- vative Partei in Zukunft nicht nur nicht auf seine Unterstüßung rech- net, sondern auch ohne ih fertig wird.“ i Die Oppositions-Journale G eartken zwar im Allgemeinen Herrn von Lamartine's Uebertritt in ihre Reihen mit großer Freude; doch sind sie nicht alle gleich enthusiasmirt. Der Constitutionnel sagt: „Das merkfwürdigste Ereigniß der Sißung war die Rede des Herrn von Lamartine, der, wie bekannt, seit der leßten Session uicht nur mit dem Ministerium, sondern auh mit der konservativen Partei gänzlich gebrohen. Alles, was die vorhergehenden Reden des gus- gezeichneten Redners versprachen, hat die gestrige erfüllt, Es war unmöglich, aufrichtiger, klarer, deutlicher zu seit und auf entschiedenere Weise frühere politische Allianzen zu verwerfen oder auf bestimmtere

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soll, und aus dem man den Schluß gezogen hat, daß die Opposition en Amendement zur Adresse auf die Thron - Rede beabsichtige. Der Sun is der Meinung, daß jedenfalls der Schluß falsch sey, den man gezogen habe, denn die Opposition werde sich wohl hüten, den Pre mier-Minister auf dem Wege der Reform, den er einzuschlagen ange fangen, zu behindern, wodurch nur den Ultra-Tories, die jeder wei=

Gestern auf den | teren Reform sich feindlich und deshalb dem Ministerium sich abhold

zeigten, in die Hände gearbeitet werden würde. Die Opposition werde deshalb fein Amendement vorschlagen, es wäre denn, daß die Thron Nede ultra-torygistishe Ansichten vertreten wollte.

Der Standard PUFOYE 1680 U), Joie vor culiger Beit die Morning Post, die Frage über das Durchsuchungs-Recht sey jebt dahin gediehen, daß sie ohne allen Zweifel eine Frage über Krieg oder Frieden geworden sey.

Bei der Scecirung der Leiche des Herrn Drummond hat sich ge= funden, daß die Kugel uicht unter den Rippen, sondern zwischen den selben durchgegangen war und den linken Lungeunflügel unten gestreift hatte, so daß die Verleßung unvermeidlich den Tod zur Folge haben mußte.

Vom Vorgebirge der guten Hoffnung sind neuere Nach= richten eingegangen, welche bis zum 10, Dezember reihen und die Verhältnisse zu den aufsässigen Boers als um \o bedrohlicher darstellen, da mehrere Häuptlinge der Eingebornen geneigt scheinen, gemein- schaftliche Sache mit ihnen zu machen, Gegen Ende des Monats Oktober erhielten nämlich die Britischen Behörden in Colesberg Nach richt, daß etwa 600 Boers die Absicht hegten, sich am 24sten dessel- ben Monats bei Allman's Drift auf dem östlichen Ufer des Flusses Orange zu versammeln, um ein Gränzzeichen daselbst zu errichten und den ganzen Landstrich von dort bis nah Port Natal für Eigen z thum des sogenamiten Volksrgad und der ausgewanderten Boers zu erklären; zugleih wurde berichtet, daß 300 bewaffnete Boers alle Britischen Stationen anzugreifen und einen Jeden, der nicht dem Volksraad von Port Natal huldigen wolle, von der Ost seite des Flusses zu vertreiben beabsichtigten. Unter folchen Umstän den erschien ein rascher Entschluß nöthig, und der am 16. Oktober in Colesberg eingetroffene Ober-Richter Menzies übernahm es daher auf seine Verantwortlichkeit, sich in Begleitung mehrerer Feld-Kornets und eínes Britischen Artillerie-Hauptmanues {hon am 22, Oktober nach Allman's Drift zu begeben und daselbst ein Gränzzeichen mit der Aufschrift : „Öränzzeichen der Königin von England“ zu errich- ten, so wie durch eine von ihm erlassene Proclamation ganz gusdriick- lich von allem bis an den 25sstten Grad S. Br. reichenden Lande Besiß zu nehmen, welches eine Parlaments-Akte aus dem Jahre 1836 Großbritanien vindizirt, so weit es nicht Portugiesisches Besibthum ist. Am 24. Oktober begab sich darguf der Ober-Richter Men- zies von neuem nah Allman's Drift, um die an diesem Tage dort erwarteten Boers zu empfangen. Sie erschienen etwa 400 Mann stark, hielten jedoch noch 200 Mann in Reserve. Zhr Führer, Moeke, trat darguf mit geringer Begleitung zu einer Unterredung mit Herrn Menzies vor, welcher, obgleich der Haufen der Boers Drohungen ausstieß, da er die Engländer in geringer Zahl und unbewaffnet erblickte, die Rechte der Königin von England in aller Ruhe zu deduziren suchte, wobei er ihnen noch schließlich dar- that, daß der König von Holland, auf dessen Schuß cinige Aufwieg-

ler sie zu renen veranlaßt, weder gesounen noch berechtigt sey, ihnen

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diesen Schuß zu gewähren. Moeke und seine Begleiter, welche an fangs geradezu erklärt hatten, sie seyen keine Britische Unterthanen, sondern freie Republikaner, und welche später den mit ihren früheren Häuptern abgeschlossenen Vertrag für einen bloßen Waffenstillstand auf sechs Monate hatten ausgeben wollen, wurden nah der Erfl rung des Herrn Menzies etwas weniger entschieden in 1hren Aeußerungen, es kam indeß, da die Britische Partei zu {wach war, um andere Mittel als blos Argumente anzuwenden, zu keinem Re- sultat. Herr Menzies und seine Begleiter gingen über den Fluß zurück, und au die Boers zerstreuten ih, nachdem sie jedoch eum Gränzzeichen aufgerichtet hatten, auf dem eine Tafel angebracht war, die Erklärung enthaltend, daß der Landstrich bis nah Port Natal Eigenthum der Republik sey, daß indeß Friede walten und die Ein geborenen nicht belästigt werden sollten. Bis zum 10, Dezember waren keine neueren Berichte von der Gränze in der Capstadt cin getroffen, als daß die Boers noch immer die Unterwerfung verwei gerten. Die Nachrichten aus Port Natal, welches bekanntlich jeßt eine {wache Britische Besaßung unter Major Smith hat, gehen nicht weiter als bis zum 25. Oktober. Auch dort hatten sich die Boers wieder so entschieden feindlich gezeigt, daß die Gar nison fast auf ihre Kasernen und die Festungswerke beschränkt war. Die Häupter der Boers hatten unter Anderem, um ihre Nichtaner fennung der Britischen Autorität zu bezeugen, den Versuch gemachk, Anweisungen von Ländereien an Emigranten im Namen der Süd Afrikanischen Republik auszustellen, worauf jedoch Major Smith hatte befannt machen lassen, daß jeder Theilnehmer an einer solchen Maß regel sich des Aufruhrs und Hochverraths schuldig mache und in die auf diese Verbrechen geseßten Strafen verfalle. Unter diesen Um ständen schien es unvermeidlich, baldigst eine bedeutendere Truppen macht, sowohl in Port Natal, wie an dem Vraugeslusse, zu ver

fammeln,

Deutsce Bundesstaaten.

x Dresden, 30. Jan. Jun Folge der Verwendung der hic sigen Regierung bei dem Belgischen Gouvernement sind zum Besten des Künstler-Unterstüßungs- und Wittwen=-(Fonds eit eimgen Lagen Für wenig Tage hier im Saale der Kunstausstellung auf der Brühl schen Terrasse die zwei großen Gemälde der Belgischen Maler Gal lait und de Biefve ausgestellt, auf welche zahlreiche Kunstberichte aus Jhrer Hauptstadt unsere Erwartung auf das Höchste gespannt hatten. Und dennoh muß man gestehen, daß diese Erwartung durch die e gene Anschauung dieser in jedem Bezuge großartigen Leistungen nocl übertroffen wird. Auch hier is unter Künstlern wie unter Laien nux ein Urtheil über diese beiden Erscheinungen, die zu dem Gediegensten gehören, was seit langer Zeit hier gesehen worden i. Die beiden, Bilder sind historische in der höchsten Bedeutung des Wortes, denn sie verkörpern die Jdee zweicr welthistorischer Momente mit denen in ihnen handelnden Personen in schärfster Charakteristik zur bildlichen Anschauung. Mau sicht wirklich ein Stück Geschichte selbst, uicht, wie sonst gewöhnlich, nux eine häufig mehr symbolische Reproduction derselben.

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Þ» Prag, 28. Jan. Aus dem Böhmischen Erzgebirge laufen fortwährend sehr traurige Nachrichten ein über den Nothstand der dortigen Bewohner. Seit längerer Zeit schon in ihrem Erwerbe jehr zurückgekommen, weil der immer mehr verbreitete Bobinnet an die Stelle des Spihengrundes einen großen Theil der Klöppelei oentbeh1 lich machte, und man es diesseits des Erzgebirges auch versäumt hatte, sich die Tüllstickerei in solcher Vollkommenheit anzueignen, wie dies in Sachsen geschehen, oder wie dort die Strohflechterei au die Stelle des gesunkenen Klöppelgewerbes treten zu lassen, —- waren die Bewohner jener Gegend immer mehr verarmt, und es bedurfte nur einer solchen Mißärndte, wie die des vergangenen Jahres, um jene ohnehin sterile Gegenden der Hungersuoth verfallen zu schen. Leider sind in den leßten Wochen, in Folge der harten CEutbehrungen, nicht uur ga Nahrungsmitteln, sondern auch an Kleidung und Beheizung, zu der ohnehin schon großen Noth noch Nervenfieber linzugetreten, welche viele Menschenleben rauben und das Elend jeuer armen Gebirgs- bewohner auf eine bedauernswerthe Weise steigern. Zwar fehlt es nicht an Veranstaltungen, um jede mögliche Hilfe zu spenden, und namentlich unsere Stadt hat ihren warmen Sinn für Linderung jeder Art von Noth aufs neue bewährt, indem der seit dem Beginn dieser Woche konstituirte hiesige Privatverein zur Unterstüßung jener Be wohner bereits über 5000 Fl. C. M. an baarem Gelde, daun viele Kleidungsstücke zusammenbrachte und zur Vertheilung an die Noth leidenden dem Karlsbader Hülfsverein zusandte; auch erwartet man noch zahlreihe Gaben aus den übrigen Gegenden des Landes. Allein alle diese Spenden, so wie die vor einigen Tagen von dem Landes Präsidium angewiesenen 3000 Fl., können uur die augenblickliche Noth einigermaßen lindernz die vielen Gebirgsorte aber, welche von Mangel und Krankheit so {wer heimgesucht siud, bedürfen einer viel ergie bigeren und nachhaltigeren Unterstübzung, als sie unsere Provinz allein zu gewähren vermag, deren Bewohner fast durhgehends die Folgen der vorjährigen Mißärndte hart empfinden.

Agram, 22. Jan. (Agr. Zkg) Da Se. Majestät in der Allergnädigsten Absicht, jeden Aulaß zu Parteiungen zu entfernen, den Gebrauch der Benennung „Jllyrish“/ bei der hiesigen National - Zei tung einzustellen befohlen, so erscheint diese jeßt nebst dem Beiblatte unter veränderter Benennung. Alle gutgesinnten Patrioten fügen sich mit um so größerer Ergebenheit und wärmerem Dankgefühle dieser Allerhöchsten Anordnung, als sie mit Zuversicht voraussehen, daß durch die Aufhebung dieser Benenuung endlich alle gereizten Gemü ther beruhigt und sämmtliche Kräfte der Vaterlandssöhne ohne Aus nahme der Pflege unserer Nationalität und der Erhaltung unserer Verfassung und Munizipalität zugewendet werden; wonach diese Al- lerhöchste Anordnung bei der dadurch zu erzielenden Eintracht und dem brüderlichen Einverständniß auf die Entwickelung der von allen wahren Patrioten beabsichtigten National-Wohlfahrt nicht anders als im höchsten Grade wohlthätig und förderlich wirken kann. :

“Im Raaber Komitat haben die Räubereien seit einiger Zeit so überhand genommen, daß die Stände sich gezwungen sahen, den Erzherzog Palatin um Ertheilung des Standrechts zu bitten.

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Spanien.

65 Paris, 27. Jan. Der General Seoane hat noch immer nicht vom Ayuntamiento von Barcelona erlangen können, daß dieses ihm die Namens-Verzeichnisse der säumigen Zahler einreihe, und er hat daher auch die denselben angedrohten Zwangsmaßregeln noch uicht eintreten lassen. Jedem neuen Befehle zur endlichen Einsendung der fraglichen Listen antwortet das Ayuntamiento mit einer Ausflucht, die darauf abzweckt, wenigstens Zeit zu gewinnen. Nachdem der General Seoane die Bitte der städtischen Behörde um ihre Entlassung, wie dies vorauszusehen war, zurückgewiesen, und zugleih von neuem in der dringendsten Weise und unter Drohungen die Einreichung der

Namens-Verzeichnisse gefordert, schlägt das Ayuntamiento vor, den Einwohnern von Barcelona ivenigstens erst die Zwangsmaßregeln be kannt zu machen, die threr bei längerem Zögern mit der Zahlung ihrer Contributions-Antheile warten. Der General Seoane erwiedert hierauf, daß ihm eine solhe Bekanntmachung völlig über= ilüssig scheine, da ja die Zeitungen seine diesfälligen Mittheilungen an das Ayuntamiento veröffentlicht haben, so daß bereits die ganze Stadt seine Absichten kenne, und er schließt mit der Erklärung, daß er die Listen der Säumigen bei \{chwerster Verantwortlichkeit des Ayuntamiento bis zum 19ten Abends in Händen haben wolle und müsse, Die Blätter vom 20sten wissen noch nicht, was das Ayun tamiento auf diesen Befehl beschlossen, aber es is jedenfalls unwahr [cheinlich, daß es sih dadurch in seiner bisherigen festen Haltung er \chüttern lahje. Als eines bloßen Gerüchts erwähnt der Jmparcial, daß das Ayuntamiento sich, in Gemäßheit des Wunsches einer gro ßen Zahl von Grund = Eigenthümern, endli bereitwillig er tlart, in Gemeinschaft mit einer Kommission der Grund Eigenthümer zu einer neuen Vertheilung der cinen Hälfte der Contribution zu. schreiten, und daß es zu diesem Behufe einen noch maligen Aufschub von 5 Tagen von dem General-Capitain gefordert habe. Die bis zum 20ften eingegangenen Summen belaufen sich auf 1,084,000 Realen für den Antheil, den der Gewerbs - und Handels stand, und auf 429,000 Realen für die andere Hälfte der Contribu tion, welche die Klasse der Grund-Eigenthümer zu eutrichten hat.

Der General Seoane hat, kraft seiner politischen Functionen, die Gesellschaft der Weber und jede ähnliche Arbeiter-Association nicht nur in Barcelona, sondern überhaupt in ganz Catalonien für aufge hoben erklärt. Diese Maßregel wird durch die Mißbräuche motivirt, welche sih die Gesellschaft der Weber zu Schulden kommen lassen, indem sie den Fabrikanten unbillige Bedingungen vorzuschreiben, und die ihr nmchr angehörigen Arbeiter zu zwingen versucht, sich threm Geseße zu unterwerfen, Auf eine spätere Borstellung des Borstandes der aufgelösten Weber - Gesellschaft hat indessen der Ge neral - Capitain seine Einwilligung dazu gegeben, daß die von den Mitgliedern jener Gesellschaft errihtete und von derselben für ge meinschaftlihe Rechnung betriebene Fabrik fortbestehe, so wie auch, daß der Errichtung ähnlicher Fabriken kein Hinderniß in den Weg gelegt werde, vorausgeseßt, daß man sich derselben nicht bediene, um die Gesellschaft der Weber wieder aufleben zu machen. | Um das Andenken der in dem Kampfe vom 15. November ge fallenen Soldaten zu ehren, läßt der General Sevane in der Kirche ckauta Maria große Vorbereitungen zu einem pomphaften Todten amfte treffen. © Madrid, 21. Jan. Die Ueberschwemmungen, die im süd lichen Frankreich, namentlich in der Gegend von Bordeaux, stattfin den, haben sür uns den Nachtheil, daß unsere Verbindung mit Paris unterbrochen is und seit 4 Tagen keine Posten von dort hier einge troffen find. Judessen hat die Französische Botschaft gestern, wiewohl sehr verspätet, einen Courier aus Paris erhalten.

Die hiesigen Berhältnisse nehmen einen bedenklicheren Cha Latte lt Die einzige Aussicht, welche der Negterung noch Dr VIeV, Un O U Dent der T 1e0r mer 018 16 nor wendigen Kraft zu erhalten, bestand in der Vorausseßung, daß sie Wahlen für die einberufenen Cortes den Sieg davon- werde, und diese Vorausseßung stübßte sih wiederum auf die Unteitiialei WaAWe n oe Meen ver Gegner herrschte. Diese Uneinigkeit zu vermehren, sah daher die Re aterung als ene SLongung zu losenve Mgabe n Allein die ihr feindlichen Gegner verkennen ihr eigenes Juteresse ebenfalls nicht. Sie legen die Fragen, über deren Lösung sie sich bisher nicht unter einander verständigen konnten, einstweilen bei Seite, geben wech\el seitig ihre sich durchkreuzeuden Ansprüche auf, verständigen sich über die zu erreichenden Punkte, und arbeiten aus allen Kräften an dem gemeinschaftlich zu erreichenden Ziele, dem Sturze der Aygcuchos, de ren Rathschlägen der Regent bisher blindlings folgte. Noch lauter als hier in der Hauptstadt giebt sich dieses Bemühen in allen Pro vinzen zu erkennen, theils durch die droheude Stimmung der öffent lichen Blätter, theils durch die vorläufigen Schritte, welche die der Regierung feindlichen Parteien in Bezug auf die bevorstehenden Wah len thun. Selbst die Andalusier haben einstweilen die besonderen Interessen ihrer Provinz bei Seite gesebt. Sie sprechen laut ihr Mitgefühl über die gegen Barcelona verhäugte Brandschaßzung aus und erklären, daß sie nicht auf Kosten einer anderen Provinz und durch Nachgiebigkeit gegen die Anforderungen des Auslandes für sich Vor theile davoutragen wollen.

Die nächsten Cortes sind in der That dazu berufen, die wich tigsten Fragen, durch deren Lösung die nächste ¿Zukunft Spaniens festgestellt werden soll, zu entscheiden, Die Regierung selbst kündigt in dem Blatt el Espectador an, daß die zusammentretenden Con tes die große Frage der Volljährigkeit der Königin mit allen ihren Folgen zu entscheiden hätten. Diese Andeutung hat aufs neue bei allen Unbefaugenen den Argwohn erregt, als ob die Regierung ge sonnen sey, einen Punkt in Frage zu stellen, über den die so bestimm ten Vorschriften der Constitution keinen Zweifel mehr übrig lassen. Und so hat diese unvorsichtige Aeußerung nur dazu beigetragen, die Reihen der Gegner der Regierung zu verstärken.

Auch der Plan, die National= Miliz der Hauptstadt zu einer gegen die Partei der Moderirten und die Preßfreiheit gerichteten Demonstration zu bewegen, is gänzlich fehlgeschlagen. Das zu die sem Behufe von den Ministern agusgearbeitete Manifest, das von sämmtlichen 14,000 National -= Milizen unterzeichnet werden sollte, ift nunmehr von seinen Urhebern felbst zurückgenommen worden, da ganze Bataillone die Unterzeichnung desselben verweigerten.

Der Zustand von Barcelona erregt ebenfalls keine geringen Be sorgnisse. Die Maßregeln der Gewalt, welhe die Regierung dort über Schuldige und Unschuldige verhängt, sind keinesweges dazu geeignet, ciner so halsstarrigen Bevölkerung Sinn für Gehorsam und Ordnung einzuslößen. Am wenigsten aber weiß der General Seoane sich die Achtung der erbitterten Einwohner zu verschaffen. Bereits ist es in Barcelona zu neuen verdrießlihen und blutigen Händeln zwischen Bürgern und Soldaten gekommen, und das dort erscheinende, bisher im Sinne des Ministeriums schreibende und selbst das Bombardement vertheidigende Blatt, el Constitucional, führt jeßt, troß des Be-= lagerungs-Zustandes, eine Sprache, die uicht aufrührerischer seyn kann. Dieses Blatt spricht sich uicht weniger hestig gegen die Englische Po litif als gegen den Einfluß Frankreihs aus und erblickt in der un verzögerten Vermählung der Königin Zsabella mit einem Sohne des Zufanken Don Francisco das einzige Mittel der Rettung für Spamen, i

Die Regierung berechnet die Kosten der in Folge des Aufstan= \ B ‘celo trop e P N M 5950 O Ç des von Darcelona getroffenen Truppen-Bewegungen und des Bom- bardements selbst auf 6 Millioney Piaster.

Die Verhältnisse zu Frankreich sind bekanntlich uicht die erfreu

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lichsten, und, allem Anscheine nach, sind die lebten hierher gelangten

teheud angekündigte Abschluß

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Mittheilungen des Londoner Natur. wartung,

l Kabinets auch nicht sehr befriedigender Es verlautet, daß die Englische Regierung, si in ihrer Er=

daß der so viel besprochene, und so oft als nahe bevor= che C P des Handels = Vertrages nunmehr zu erreichen wäre, getäuscht sehend, entschlossen sey, einen anderen Weg

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zur Erreichung dieses Zieles einzuschlagen. Die Abberufung des hiesigen Gesandten, Herrn Aston, die als bevorstehend angekündigt wird, dürfte der einleitende Schritt zur Umgestaltung des bisherigen Verhältuisses seyn. ? Der General Don Antonio van Halen is vorgestern hier an- gekommen, ——— D OrieMenland.

Athen, 12. Jan. (A. Z.) Am zweiten Griechischen Weih nachtstage (7. Januar) gab der Preußische Gesandte zur Feier der Vermählung des Kronprinzen von Bayern einen Ball, der wegen der Griechischen Advents-Fasten bisher hatte verschoben werden müs sen; Jhre Majestäten, so wie die Prinzessin von Oldenburg verherr lichten dies geschmackvoll und glänzend arrangirte Fest mit ihrer Ge genwart.

Ancona, 20. Jan. Berichte aus Athen melden, daß der Griechische Minister des Aeußeren, Herr Rhizos, eine Note an die Gesaudten der drei Schutmächte erlassen hatte, deren Junhalt sich vorzüglich auf die Finanz-Verhältnisse der Griechischen Regierung be zieht. Man hegt in Athen die Hoffnung, daß diese Verhältnisse fich auf eine für Griechenland günstige und glückliche Weise werden ord nen lassen.

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Konstantinopel, 11, Fan, Nuri Efendi, der von dein Großsultan zu den Verhandlungen mit Persien ernannte Commissair, ist noch nicht nach Erzerum abgegangen. Es scheinen hinsichtlich der Türklisch- Persischen Gränzberichtigung noch einige Schwierigkeiten ob zuwalken, zu deren Lösung man bis zu dem unter Murad 1V. mit Persien geschlossenen Frieden vom 7. Mai 1639 zurückgehen zu müssen glaubt. Allein die Friedens - Urkunde hat bis jeßt in den Pforten Archiven nicht aufgefunden werden können, und sonderbagrerweise wird von Teheran ebenfalls berichtet, daß die dortige Regierung sich nicht im Besiße derselben befinde. Möglich, daß beide Theile die genannte Urkunde zu produziren vermeiden, weil sie vielleicht uicht in Erfüllung gegangene Bestimmungen enthält, deren Erörterung man bald von dieser, bald von der entgegengeseßten Seite {euen dürfte. Wie sich übrigens auch dies verhalten mag, gewiß is, daß über das Zustandekommen einer schnellen Ausgleichung sich wieder vielfache Be sorgnisse geltend machen und neue Schwierigkeiten aus dem noch fort- bestehenden wechselscitigen Mißtrauen zu entstehen drohen,

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Vera Cruz, 1. Dez. Der Merikanische General Woll, der eben den Feldzug gegen Texas eröffnet hat, i} kein Pole, wie es geheißen, sondern ein Franzose und noch dazu ein geborner Pariser. Er diente früher im Polnischen Ulanen - Regiment der Französischen Kaisergarde und i} seit dem Feldzuge Minas in Mexikanischen Dien sten, Als der lebte Krieg zwischen Mexiko und Frankreich ausbrach, zog er sich zurück und bereiste in der Zwischenzeit die Vereinigten Staaten. Ju einem Briefe an einen seiner Freunde schildert General Woll die jebige Lage der Dinge in Mexiko als fehr glänzend. Seit General Santana an der Spibe der Staatsgeschäfte stehe, sey Mexiko geachteter nach außen; die Armee sey fast doppelt so stark als früher und werde pünktlich bezahlt.

An der Küste, etwa zwei Englische Meilen von Vera Cruz, ift die Englische Barke „Hyde“ mit einer Ladung vou 100,000 Dollars an Werth gescheitert; die Mannschaft wurde gerettet, von der La dung aber nur für 15,000 Dollars. Schiff und Fracht waren ve1 sichert.

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Galveston, | Nach Eimgen steht die auf 600 Mann reduzirte Armee von Texas noch bei Medina, um die ferneren Be fehle des Kongresses abzuwarten. Nach Anderen befaud sich Gene ral Sommervell am 29, November mit dem zu 800 Maun angege benen Heere auf dem Marsche nah Loredo am Rio Grande, das er im fünf Tagen zu erreichen und in Besiß zu nehmen hoffte.

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Fnlanud,

S Berlin, 2. Gebr. Se. Masestät der König haben Allergnä digst geruht, die Annahme: dem General - Major von Drygalski, Commandeur Der Ote «nfanterie - Brigade, des Komthur Kreuzes l\ter Klasse des Großherzogl. Sachsen-Weimarschen Falken - Ordens ; sv wie dem Tuchmachergesellen Polthoer in Berlin der Großher zogl. Mecklenburg-Schwerinschen Kriegs-Denkmünze zu gestatten.

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Zur SHandels-Statistik des Hafens von Loudon

vorzüglich mit Rücksicht auf die Zucker=Frage.

= Paris, 27. Jan. Man hat von verschiedenen Seiten her die Wichtigkeit der Zucker-Frage für den größeren oder geringeren Aufschwung der Handels-Schifffahrt in Abrede zu stellen oder wenig ]stens zu bestreiten gesucht. Die offiziellen Darlegungen, welche die Regierung jedes Jahr über die verschiedenen Zweige der ganzen Be wegung des Handels zur Oeffentlichkeit bringt, enthalten zwar an sich schon den schlagendsten Gegenbeweis, und zeigen wie in Folge des bisher befolgten Systems in der Zucker-Angelegenheit die Fran zösische Handels-Marine in gewaltigen Nachtheil gekommen i. Wem aber doch noch ein ¿Zweifel über die Sache übrig geblieben seyn sollte, den darf man uur guf die vor kurzem veröffentlichte offizielle Uebersicht des Handels des Hafens von London im Jahre 1842 verwei sen. Aus dieser ersieht man, welche bedeutende Rolle der Zucker in der Gesammt-Bewegung des dortigen Handels spielt.

Der Hafen von London hat im Jahre 1842 die Quantität von 138,320 Tonnen Zucker jedes Ursprungs erhalten, Die folgende Uebersicht wird zeigen, wie die erfolgten Einfuhren sich unter die ver schiedenen Länder, aus denen die Zucker kamen, vertheilen und des gleichen, wie viel davon wirklich zum Verbrauche oder zur Aus fuhr fam:

Ursprungsländer.

Antillen Havana Brasilien

Verbrauch, 87,893 7383

100

Einfuhren, 95,059 37,046

12,410

Ausfuhren. 206 Fässer. 44,888 Kisten.

12,017 E Mauritius 983,499 720 Säde. Ostindien 142,016 110,165 95,851 Colis, Man ersieht aus dieser Uebersicht, daß von der ungeheuren Quantität von 138 Millionen Kilogrammen Zuer, welche der ein zige Hafen von London empfängt, der Verbrauch die ganze Summe des Erzeugnisses der Englischen Besibungen gufzehrt, und in der Aus-=

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fuhr den Absaßweg für die Quantitäten findet, die er aus den aus- wärtigen Kolonieen bezieht. :

Seit zehn Jahren haben die Quantitäten der Einfuhren an Zucker in den Hafen von London keine wesentliche Veränderung er- fahren. Jm Jahre 1832 betrugen sie 136 Millionen, und der zehn- jährige Durchschnitt ergiebt 127 Millionen Kilogramme.

Diese Gleichförmigfeit, welhe in der Totalziffer der Einfuhren hervortritt, zeigt sich aber niht, wenn man auf die verschiedenen Länder des Ursprungs der Zucker Rücksicht nimmt. Während die Zu- fuhren àus Cuba und Brasilien beiläusig dieselben bleiben, besteht zwischen denen aus Ost- und Westindien ein beständiges Schwanken zu Gunsten der ersteren. Jn demselben Maße, als die Production des Zuckers in Westindien abnimmt, in demselben Maße vermehrt sie sich in Ostindien, und zwar scheint dies Verhältniß immer beträchtli- cher zu werden, Jm Jahre 1832 waren aus den Englischen Autil- len 151,000 Pacffässer Zucker eingeführt worden, in den Jahren [840 und 1841 war diese Quantität auf 79,000 gefallen, im Jahre 1542 dagegen war wieder eine leichte Zunahme eingetreten, wodur sie auf 95,000 stiegen. Daß die Emancipation der Sklaven in den Kolonieen guf diese Resultate bedeutend eingewirkt hat, i} \{chwerlich in Abrede zu stellen.

Während so im Westen dieses Defizit in der Zucker -Erzeugung eintrat, suchte der Verbrauch, um es auszufüllen, Ersa dafür in dem Produkte Ostindiens. Die Einfuhren von daher, die im Jahre

1832 sich nur auf 104,000 Colis belaufen hatten, waren im Jahre 1839 bereits auf 387,000 gestiegen. Jm Jahre 1840, in welchem die Zucker-Erzeugung der Antillen am weitesten herabgekommen war, hatten sie nicht weniger als 885,000 Colis betragen, von welcher Quantität sie im folgenden Jahre 1841 wieder auf 584,000 herab- sanken, während sie 1842 noch immer 442,000 Colis betrugen, die fast ganz zum Verbrauche kamen.

“Man kann daraus auf die Unermeßlichkeit der Hülfsquellen schließen, welhe der Englische Handel în seinen orfentalischen Kolo- nieen besißt, und auf die Leichtigkeit, mit der er den ersten natürlichen Folgen der Neger-Emancipation die Stirn zu bieten vermochte. Diese Ziffern zeigen zugleich auf eine peremtorishe Weise, daß England der Erreichung des von thm stets verfolgten Zieles sehr nahe gekom- men i, welches darin besteht, der Zucker - Erzeugung der Autillen jene des Englischen Judiens zu substituiren, welche zu einer beträcht- licheren Bewegung rücksihtlich des Tonnengehalts Veranlassung giebt. i: Um eine vollkommen klare Jdee von den vorgufgezählten Re= sultaten zu geben, darf man sie nur mit denen zusammenhalten, welche die Uebersicht des Französischen Handels gewährt.

m Jahre 1842 hat London allein von außen 138,000 Tonnen jedes Ursprungs erhalten. Jm Jahre 1841 hat ganz Frankreich \o= wohl aus feinen Kolonieen als aus dem Auslande nicht mehr als 98,000 Tonnen eingeführt.

Stellen wir dem Englischen Hafen den Hafen von Frankreich gegenüber, der am meisten Zucker empfängt, nämlich Havre, \o fin- den wir, daß dieser im Jahre 1842 ganz und gar nur 39,000 Ton- nen eingeführt hat, darunter 64,000 Fässer Zucker aus den Autillen den größten Theil bilden.

Aus dieser Zusammenstellung get hervor, wie weit der Fran= zösische Zuckermarkt zurücksteht, und zugleich welche glänzende Zukunft sich für die Ausdehnung des Handels und der Schifffahrt von Frank reich eröffnen müßte, wenn durch eine entsprehende Gesebßgebung ihnen die ganze Versorgung eines Landes von 36 Millionen Einwoh- nern übertragen würde. i

Bevor 1h diesen Artikel schließe, will ich noch einige Ziffern der hauptsächlichsten Einfuhren an Waaren in die Docks von London während des Jahres 1842 hier beifügen.

Kaffee: Einfuhren 13,000 Tonnen, von denen die eine Hälfte aus den Englischen Besißungen kommt, die andere aus dem Auslande, und die sich zwischen dem Verbrauche und der Ausfuhr in der Pro portion von 9,5 zu 3,5 theilen. Diese Quantitäten haben seit zehn „Jahren wenige Veränderungen erfahren, indeß bemerkt man im Ver brauche eine Neigung zur Zunahmez von den 6000 Tonnen, die er im Jahre 1535 betragen hatte, is er in den lebten Jahren auf 9000 Tonnen gestiegen.

Jn Bezug auf Baumwolle is London nur ein Hafen zweiten Ranges. j

An Judigo waren im Jahre 1842 im Ganzen 33,000 Kisten eingeführt worden. Diese Ziffer, die während der zehnjährigen Pe- riode merklich s{wächer geworden war, entspriht jener von 1832.

Wolle ist einer der Haupt - Einfuhr - Artikel des Hafens von V ondon. Die Zufuhren bestanden 1842 in 126,000 Ballen, wovoit 73,000 aus den Australischen Kolonieen Englands geliefert wurden.

Neisebilder aus Syrien.

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(Vergleiche Staats - Zeitung Nr: 283.)

Ausflug nach Baalbek.

Veirut, 30. Nov. Mein zweiter Ausflug hatte die Ruinen von Baalbek zum Ziel. Dienstag, den 13. November, nahm ih einen Dragoman und einen Diener und ritt gen Baalbek. Baalbek ist zwei Tagereisen von Beirut. Der Weg geht zuerst auf der Straße nah Damaskus nah Sachle, welches mein erstes Nacht quartier seyn sollte. Der Pascha hatte mich mit einem Buyurdi, einem Mittelding zwischen Paß und offenem Empfehlungs = Schrei= ben, versehen. Die Drusen hatten aber ihre Feindseligkeiten gegen Omar Pascha, den Gouverneur des Libanon, fortge seßt und belagerten ihn in Beteddin. Jch, als Franke, hatte indessen nichts von ihnen zu fürchten, wiewohl sie die Mohammeda- nische Pilger-Karavane bereits geplündert. Meine Begleiter waren nicht ohne Furcht ; indessen ließen sie es sich vor mir weniger merken. Wir waren unbewaffnet, gegen die Sitte des Landes ; denn, wen wir auch trafen, der hatte seine Flinte auf dem Rücken und Pistolen im Gürtel. Für mich wäre es aber sehr unnüß gewesen, mich mit Feuergewehr oder einem Säbel zu \{hleppen, selbs wenn ich sie ge- habt hâtte. So unwirthbar war am Ende die Gegend nicht, durch die ih zog, und überlegenen Gegnern hätte ih do weichen müssen. Jn dem Pinien- Wäldchen sah ih eine Menge Türkischer Reiter hin und her galoppiren. Jch achtete wenig darauf. Der Weg im Ge- birge war etwas besser. Auf halbem Wege machte ih Halt bei einem Wirthshause nah hiesiger Landesart, dem Chan el Hussein. Vier bis fünf Drusen, wohl bewaffnet, waren die Wirthsleute, die sih an dem Brunnen zu mir seßten, mein Pferd hielten, Wasser brachten und meine Leute ausfragten, wer, wohin und warum? Sie fragten nah Neuigkeiten aus der Stadt, wußten von den Dru- sen bei Beteddin wenig mehr als ih, nur gaben sie ihre Zahl auf 1500 Mann an,

As wir weiter zogen, kamen wir an ein Thal, das Wadi Bhamdun heißt. Auf der entgegengeseßten Seite kamen etliche Reiter, begleitet von etwa zwölf Mann zu Fuß, Alle bewaff- net bis an die Zähne, Etlihe hundert Schritte weiter kreuz= ten sih unsere Wege, Jene kamen früher an als ich und hiel= ten stille, uns erwartend. Ein Neger kam mix entgegen, ein