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Der Dragoman ritt hinter mir. Jch hatte wenig zu mustern, Sie hatten s{öne Pferde, und batten eine s{öne und vornehme Haltung.
Einige von den Fußgäugern kamen heran mich neugierig betrahtend. Cu alter Manu int ar Scheich Schibli, einer der aufrührerischen Drusen-Häuptlinge. Mein Diener mußte au! hn heran Aounnen. Er that es, indem er ehrerbietig zuvor vom Pferde stieg. Zaun ward er ausgefragf wie viel Truppen, In der Stadt jeyen, N
pen ins Gebirge würden geschickt werden und wer tyr GuYrer sey. Fch erfuhr den Juhalt der Unterhaltung erst nachher durch meinen Dragoman. Nachdem sie Antwort befommen hatten, ritten wir bei
derseits unseres Weges l verschiedenen Richtungen. Das war die einzige friegerishe Begegnung , übrigens durchaus nicht feindseli ger Natur. Soust kraf ich nur Cjel-Karavanen, die von 2 amasfus oder Sachle kamen, Bei der einen war ein Europäer zu Pferde, mit dem ih mich begrüßte. Der Weg war, je höher ih kam, um so schöner durch seine weite Aussicht über einen großen Theil des Libanon, und zu seineu Füßen das Meer. Beirut verlor ich bald aus Den Augen, bald kam es durch eine Schlucht wieder zum Bor schein.
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Diener ritt vorauê. Zeit, die Leute el waren reich gefleidet Der Neger giüßke. und blieben stehen, der Mitte der Truppe w
ie Straße führte an einem fehr steilen Abgrunde, dicht an dem Dschebel el Kemsryeh, einer der höchsten Spißen des Libanon, vorüber, und nah einer furzen Rast fingen wir an herabzusteigen. Bei jeder Ecke, um die wir bogen, hoffte ih, die Ebene Braa, das Thal zwischen dem Libanon und dem Autilibanou, zu erbliken. Drei- mal wurde ih getäuscht. Endlich lag sie vor mir, soviel ih davon zwischen den dichtgedrängten Bergen sehen konnte, glatt wie ein Wasserspiegel, und die zweite Bergkette im Hintergrunde. Dann er hien zur Rechten in weiter Ferne der Dschebel el Scheich oder el Teldsh (der Schneeberg) — der große Herman bei den Alten
in dessen Schluchten auf dem Gipfel in der That der Schnee in Silberstreifen lag. Eines der s{hönsten Gebirge, die ih gesehen habe, Allmälig wurde es aber dunkel, denn die Tagereise bis Sachle war lang, und durch die Langsamkeit meiner Leute war ih um zwei Stunden später ausgeritten, als ih bestimmt hatte. Doch der Viond fam herauf und leuchtete mir den Berg hinab. Rechts lag ein Thal. An seinem Ausgange, dicht bei der Ebene, ein Dorf Kab Elias mit den Ruinen eines Kastells, Das Dorf umgaben Pappelu und weni= ger s{hlauker Baumwuchs, den ich lange entbehrt hatte. Vas Vors selbst berührte ich nicht, Der Weg wandte sich nmnmehr nordwärts am Fuß des Libanon entlang, und ich ergößte mih au dem Anblick der Ébene, die zwischen den beiden Gebirgsfetten eingeklemmt ist, wie ein antediluvianisches Flußbett. Das Mondlicht gab der Gegend ei
nen eigenen Reiz. Auf den Bergen war es kühl geworden gegen Abend. Hier im Thal war die Luft lau und till. Die Straße wurde immer einsamer, aber Sachle war noch ncht zu eutdecken. Meine Leute fingen an müde zu werden, und baten, ih möchte frü
her einkehren. Jch wollte aber nicht, soudern blieb fest bei Sachle; warum waren sie uicht früher aufgestanden. Gegen das Ende des Weges mußten wir für eine kleine Strecke noch einmal in die Berge. Doch waren es kleine Hügel gegen die eben überstiegenen, und in einer Viertelstunde sah ih Sachle in einem Gebirgskessel vor mir liegen. Einige Lichter glänzten uns entgegen, Oh irgend eines mir gastlih wiukte, wollte ih bald erfragen.
Bei Sancha liegt ein Kloster Mar Elias. An diesen Prophe ten wenden sich Viele hier, Jch gedachte es auch zu thun. Aber statt dessen kam ih an die Kirhe Mar Elias, und ehe ich noch um den Jrrthum wußte, hatten meine Leute augeklopft und die Geist lichen famen nir sehr freundlich entgegen, gern bereit, mich zu belerbei gen, hre Wohnung war freilich sehr viel bescheidener als Mar Haunuag, aber die guten Leute thaten, was fie konnten. Ein Geistlicher sprach ein paar Worte Jtalienisch, die er von einem Aufenthalte in Rom her behalten hatte. Jch war also nicht ganz auf meinen Dolmetsch gewiesen, verbat mir allen Aufwand und saß ruhig nunmehr \chon gewohuterweise in einer Eke des Zimmers guf dem Polster. Mitt lerweile hatten sich verschiedene Leute aus dem Dorfe eingefunden, um den Fremden zu schen, Unter den wiederlolten Bitten meiner Wirthe, so vorlieb zu nehmen und mit beständigem Dank für die C, vie O brem Dause angethan, verging das Mahl. Das sind die Formen der orientalischen Gastfreundschaft, zu denen noch ge/!ört, daß der Gast von Zeit zu Zeit, in Ermangelung auder weiter Unterhaltung, gefragt wird, ob ihm wohl zu Muthe sey. Das Resultat unserer Gespräche war ungefähr Folgendes: D Dorf Sachle hat etwa 1500 Einwohner, Es is der Stapelplaß für die Erzeugnisse der umliegenden Gegend, von wo sie nah Beirut geschaft werden. Die Beschäftigung der Bewohner ist Wein =- und Seidenbau und Viehzucht, Haudel mit Butter ein hier zu Lande jeliener Artikel und Käse. Das ganze Dorf i| von Christen bewohnt und hat elf Kirchen: acht Griechisch - katholische, eine Grie chisch = {chismatische und zwei Marouitische. Ein einziger Druse lebte in dem Vorse, Bei dem jeßigen Aufstande der Drusen war das ganze Vorf gegen die Türkische Regierung. Aber nicht Alle waren ge neigt, sich mit den Drusen zum Kampf zu verbüinden. Die Majorität war indessen dafür, Denn sie erklärten, es gäbe uicht Recht uoch Gerechtigkeit mehr im Lande; der Mächtige könne den niederen Mann ungestraft bedrückenz; es gäbe keine Sicherheit mehr, und sie liefen Gefahr, quf der Straße angegriffen uud beraubt zu werden. Die Türken hätten die Scheichs der Drusen gefangen gesebßt; dasselbe würden sie auch mit den Christen thun; daun würde manu sie eat A und der Couscription unterwerfen. früh A T 2e Lo, den 15. Nov.) durfte ich nicht so VRO N Dae E Vie 1 belt Tagesstkt eb Lee eiS, Gng lien beltin ut so ledelatatt V6 18 ageslicht und bei weiterer Aussicht zwar
L M D fand, wie den Abend zuvor in der Dämmerung ; aber Doc war (es wohlthätig so leicht fortzufommen, in Ver letchun zu dem beschwerlichen Ztoigei bés M R O u ist nicht weithin si{chtbar Ma E O O einé Stnnde, ebe a A man von Süden kommt, Etwa Blicken des Reisenden. De M 16 S E deu Vegierigen i Kriséreni Bilde “l 4 anderer Art, als der Ruinen die um die alten Mauern guf Beh kbe A E E alles gelblih, sonnig und F\onnverbr Wege E Wet ijt 4 : i D N wervrannt, Die Nußbäuine um Baalbek herum reichen niht hin, um di M U ad hung zu beleben, die sonst auf r d, e, staubige Fär= Die erste Ruine is ein kleiner Tempel A hier liegt. der aus acht Granitsäulen gebaut ift. Das runde Das Q nicht mehr da, Nur das Gesims wird noch von den Si, (en MUOE gen. Durch die Reste der alten Stadtmauer gus A M N trat ih in den verfallenen Häuserhaufen, und um den Anblick recht b zu machen, hatte es angefangen zu regnen. Aber zur linken Väiub lagen mir in geringer Entfernung die herrlichen Reste des alten Son- nentempels. Jch eilte mit einem Empfehlungshriefe au den Secre- tair des Emirs nah dem Hause des lehteren, um dann nach dem Empvfange zu entscheiden, wo ich wohnen würde. Der Emir empsing mich selber. Er saß, in seinen rothen Mantel gehüllt, neben einer fleinen Nische, die vielleicht ein Kamin war, und seufzte und stöhnte, denn er war unwohl, Endlich erschienen noch andere. Ein Sche!ch fam von Damasfus mit Briefen. "Die Begrüßung war sehr feierlich, wie gewöhnlih unter den Vornehmeren dieses Landes, und nachdem
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er sich geseßt hatte, sagten ihm alle Anwesenden guten Tag, jeder einzeln. Der Secretair erschien und empsing mich sehr furz, fühlte dem Emir nah dem Puls, las die Briefe und re ferirte. Unterdessen ließ sih der Cumir eine Pfeife bringen und für alle Kaffee. Zulebt gab er mir die Pfeife weiter zu rauchen, qauz besondere Höflichkeitsbezeigung im Orient, aber nicht allemal ebenso appetitlich, jedoch unter allen Umständen unabwendbar, es sey denn auf die Gefahr, den Anderen auf den Tod zu beleidigen. Bald nachher wurde mir gemeldet, es sey ein Zimmer für mich bereit.
Jch bekam einen Führer, der brachte mich zu dem Bischof, nämlich nur in seine Wohnung z er selber war nicht da, und ih erkaunte das Haus für dasselbe, in dem ich beim Aukommen einen Europäer be merft hatte. Den besuchte ih sehr bald und fand in ihm emen sehr angenehmen, jungen Franzosen, NYir. Henri de Corbie. Er kam von Da masfus, hatte vorher eine Reise durch Palästina gemacht, auch in Jerusalem war er gewesen. Wir hatten uns also viel zu erzählen. Der Pa triarh, den ih bei der Reise uach Mar Hauna in Mar Elias ge troffen batte, wax gerade in Baalbeï Und \@Giate. als er von meiner Ankunft gehört hatte, den Superior des Klosters des Propheten, seinen Begleiter, zu mir, um sich nah meinem Befinden crfundigen zu lassen. Jch erschöpfte mich in höflichen Redensarten durch den Mund meines Dragomans, der mir übrigens Alles konfus bestellt hatte, und so mag s{ch der Manu wohl ein wenig über mich gewundert haben, daß ich erst allmälig dahinter kam, wer er war, und was er wollte. Es i} überhaupt ein großes Vorurtheil, zu glauben, daß Europäer den Orientalen imponiren, wenn sie sich mit ihnen durch einen Dolmetscher unterhalten, Diese Behguptung halben alle diejenigen wiederholt, die nicht Lust oder nicht die Fähigkeit hat ten, Arabisch oder Türkisch zu leruei, und de Dragomane haben uicht verfehlt, die Faullenzer in diesem Wahn zu bestärken. Ein guter Dragoman i} sehr selten. Jst er cin Fremder, so versteht er selten die Landessprache ordentlich. Js er ein Eingeborener, so versteht er selten die Sprache geläiusig, in der man sich von ihm will dolmetschen lasseu, und macht seine Unterhaltung mit den Leuten, wie er will, ohne viel zu hören auf das, was man ihm sagt, und ohue gewissen haft mitzutheilen, was ihm vou den Eingeborenen gesagt wird. Die meisten Europäer fangen daher auch längst an, die Landesfprachen hier zu lernen, und befinden sich viel besser dabei. Die größte Schwierigkeit is noch immer, die Leute zu verstehen, wein sie schnell sprechen, und auch wein sie s{lecht sprechen. Den Gebildetere ist es, wie gesagt, sehr viel leichter zu folgen.
Vor dem Essen hatte ih einen flüchtigen Gaug durch die Nuinen gemacht, um einen Total - Eindruck davon zu haben, und 0 batte 10 Den O GoU aroßartiger Borstellungen und Un \chauungen für die Träume der stillen Nacht, aber kein Bett. Jch hüllte mich in meinen alten Mantel, der mich in Fraukreich und iu CEugland warm gehalten hat, und legte mich auf die Strolzmatte iu meinem fieinen nmer. Ein Hund hielt Wache auf dem Dach, und mein Dragoman lag neben mir. Die Nacht war kalt gewesen, und die höchsten Gipfel des Libanon nordöftlich von Baalbek, der Dschebel Machmel, waren ganz beschueit, als ich ausstand, das Wetter herrlich. Jch ging sogleich uach den Ruinen. Der Priester der Kirche, zu welcher das Haus, der bischöfliche Palast (, gehörte, in dem ih so großartig Ot Vor 10 Un Cicerone M 0 nan E Cr war aber von wenig Nußen, denn er wußte sh in die Weise eines Euro päischen Reisenden nicht zu “finden. Meine Fragen blieben meist ohne Antwort. Wohl vier bis fünf Stunden stieg ih ungufhörlih unter den Resten eines der schöusten Gebäude des Alterthums, des großen Sonnentempels, umher und zeichnete mir einen flüchtigen Plan da von, um die unstete Erinnerung festzuhalten. Als charakteristisch mag es erwähnt werden, daß mein Begleiter nah der Rückkehr gegen meinen Dragoman geäußert haite, er wisse nicht, was die Europäer woll ten. Wenn er etwas Schbues auträfe, ein \{önes Gebäude, eine {bne Gegend und sofort, dann sebe er sich davor, zünde sich seine Pfeife an und betrachte es in Ruhe. Die Franken liefen immer von einem Orte an den anderen und fragten nah allen Namen und wann? und wie? und woher? Jhm fiele das in seinem Leben nicht ein, und er möchte wissen, was das den Franken eiubrächte, Es liegt etwas Wahres darin. Allein was wir zu viel Beweglichkeit haben, das haben die Orientalen zu wenig. Das zeigte sich bald nachher wie derum recht deutlich. Der Priester {lug nir vor, mih nach einer {önen Stelle bei der Stadt zu führen, wo das Flüßchen entspringt, das durch Baalbek fließt und etliche Mühlen treibt. Bas el Aui wa nicht weit. Neben der Quelle sind Ruinen einer Moschee. Jm Jahre 1759 hat ein gewaltiges Erdbeben die Gegend heimgesucht. Der Sonnentempel hat mit dabei gelitten, und jene Moschee is vermuth lich in derselben Zeit zusammengestürzt, Au den Ruinen war indessen nicht viel zu sehen.
Am Morgen brach ih früh auf und kam bei guter Zeit nach Sachle, wo ih bei meinen vorgestrigen Gastfreunden abstieg und eben so freundlich aufgenommen ward als das erstemal. Die Leute im Dorf waren ganz aufrührig über den Franken und als ich auf dem flachen Dach der Kirche spazieren ging, schrie sich ein kleiner Uge t Die Rolle V U 0 nze unt e Kameraden herbeizuholen, Jch mußte viel von Baalbek erzählen, o gut sich das durch den Dolmetscher thun ließ. Jm Lauf des Abeuds hatke ein kleines Mädchen zu mir kommen wollen, um sich von nur ihre {lim men Augen heilen zu lassen, sie war aber ohne mein Wissen abgewie)en worden. Endlich Sonugbend früh vor Sounenaufgang brach ih auf, beschenfte meinen geistlichen Gönner und ritt in der Dämmerung das Gebirge entlang, Der Nebel lag noch auf der Ebene, die wie ein See qaussah, und in den Bergen zogen breite Wolkenstreisen hin, bis die aufgehende Sonne fie zerstreute. Ich besuchte uoch in eimger Entferuuug das oben erwähnte Dorf Kab Elias und ene Art Yio nument, das in den Fels gehauen war. BVermuthlich ein augefange nes Grab oder Nischen, um Gößeunbilder, vielleicht au Heiligeubil der, darin aufzustellen. Dann stieg ih das Gebirge hinan, dem Wege zu, auf dem ich gekommen war.
Schon in Sachle hatte ih gehört, daß dieselben Rei ter, die ih bei meiner Abreise vou Beirut im Pinienwäld hen gesehen, denselben Tag ins Gebirge gegangen, aber von den Drusen überfallen und geschlagen worden waren, Es war also nicht unwahrscheinlich, daß ih auch die Drusen treffen würde. Ju der That hatten sie, ihre Vorposten bis an die Straße nach Damaskus gerückt, die ih verfolgte, Bei dem ersten Posten ritt ih ruhig vorbei, ohne sie zu seven in ihrem Felsennest. Sie hatten aber meine Leute angehalten und über mich ausgefragt. Auch hatten sie einiges Mißtrauen geäußert, ob ich wohl wirklich ein Franke wäre und hinzugeseßt, wäre ih keiner, so würden mich die Drusen bei Chan el Huttein unfehlbar erschießen. Jch ließ mir aber nicht bange machen, und als ich an den zweiten Posten fam, grüßten uns die Leute ganz freundlich, Zwei Soldaten der Drusen, die wir zwan- zig Schritte weiter trafen, erzählten uns Neuigkeiten aus BVeiruk. Vie Türkischen Soldaten hätten sich mit den Arnauten (Albanesen) ge\Glagen und funfzig (1) Mann seyen auf dem Plabe geblieben. Mit Sounenuntergang war ih unangefochten in Beirut, Die Ar- nauten hatten sih aber nicht mit den Türkischen Soldaten geschla gen, sondern \sih gegen die Offiziere aufgelehut, weil sie den rüdck-
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ständigen Sold bezahlt haben wollten, und dabei waren fünf auf dem Plaße geblieben und zwei so {wer verwundet worden, daß sie davon
starben, Der Pascha hat Mühe gehabt, das Geld von hiesigen Kauf leuten zusammenzuleihen, um sie theilweise zu befriedigen, Der Ueber fall der Türkischen Reiter war geschehen, Der Verlust sollte aber nur drei Mann gewesen seyn und viele Pferde, Seit der Zeit ist ein neues Gefeht vor vier oder fünf Tagen vorgefallen, wo der Verlust der Türken auf 150 Maun Todte und Verwundete augege ben wird. Die Christen sollen damit umgehen, sich mit den Drujen zu vereinigen. Die Lage von Syrien is also von neuem sehr pre fär, Hier in Beirut merkt man übrigens nichts von der Nähe des Krieges,
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Den 2 Februar 1843.
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Ziusl, 4, Neue Aul. 18{. Hamburg, 3. Jan, Bauk- Actien 1603), Engl. Bu Paris, 28. Jan. 120,60, 3% Rente fin cour 5% Neapl, au compt 106. 35. 5% Span, Rente 34, Pass. K 24. Jon. Lond. 3 Met. 37 Ee HWamnb. e? E Paris 400 do. 500 FI. S1 do: 200 FL E I D O
de 1839 11:33
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Pelersburg, Poln. à Paris 300 Fl. 30.
V 1e 20, Jan: 0% Met. 110%. 4% 1% —. Bank-Actien 1614. Aul. de 1834 1445,
zöonigliche Schauspiele.
Freitag, 3. Febr. Jm Opernhause: Versuche, musikalische Probe rollen in 1 Akt, von L. Schneider. Hierauf: Blaubart, großes pan tomimisches Ballet in 3 Akten, von A. Vestris, Für die hiesigi Königliche Bühne eingerichtet und in Scene geseßt von den Lllos, Therese und Fauny Elßler. Musik von verschiedenen Meistern. (Olle, Fanny Elßler : Jsmela, als leßte Gastrolle.)
Zu dieser Vorstellung sind nur noch Billets zum Parterre à 20 Sgr., zum dritten Range à 15 Sgr. und zum Amphitheater à 10 Sgr. zu haben.
m Schauspielhcuse : ville en 2 actes, par Mr. Bayard. en L ace Par Marie A ycard, y
Sonnabend, 4, Febr, Im Schauspielhause: Reue,
Sonntag, 5. Febr.
Preise der Plaße: Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c.
“Im Schauspielhause, Auf Begehren:
fönigsstudfisches Theater.
Freitag, 3. Febr, Vorstellung der Pautomimisten Herren Ge brüder Lehmann: Zum erstenmale wiederholt: Pierot als Doppel gänger. Komische Zauber-Pantomime in 2 Alten. Hierauf: Vetter Benedikt, Lustspiel in 1 Aft, von L. Ängely, Zum Schluß: Dei Barbier von Pekin. Englische Pantomime in 1 Aft, Hierin kommt vor: Die Japauische Messe.
Sonnabend, 4, Febr. (Italienische Opern-Vorstellung.) Maria, ossía: La Figlia del Reggimento. (Marie, oder: Die Tochter des Regiments.) Jm Zwischenakt : Konzert des Herrn Theodor Döhler, Piguisten Sr. Hoheit des Herzogs von Lucca. 1) Fautasie für das Pianoforte über cin Thema aus „Auna Bolena““, komponirt und vor getragen von Herru Th. Döhler, 2) Ouverture, 3) Gran Capricio ¡iber Motive aus der Oper: „Die Belagerung von Korinth‘, vorge tragen von Herru Th. Döhler. 4) a., Alien, Melodie von Scchnbertz h. Ktude in D-molls c, Valse brillanle von Th, Dobler.
Sonntag, 5. Febr. Bruderzwist, oder: Die Versöhnung. Schauspiel in 5 Aften, von Koßebue, (Neu einstudirt.)
Montag, 6. Febr. (Jtalienische Opern-Vorstellung.) Zum er stenmale wiederholt: Der zweite Aft der Oper: U Firala. (Ver Pirat.) Musik von Bellini. Hierauf: der ée ait dex Oper: Otello, il Moro di Venezia.
l) Les deux nant l'CS, drame vaude 2D) UN DONI neuf, vaudeyille
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Menschenhaß und
Im Opernhause: Der Feensee. Gi Wle l Del LOGEN Des ente
Vicomte von Letorjère:
Musik vou Rossini, (Signor Gio vanni Baptista Rubini, in erstgenaunter Oper: OGnaltièro, in lebterer: Otello, als Gast.) — i A
Preise der Pläbe: Ein Plaß in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 2 Rthlr. 2c. :
Es wird ersucht, die zu dieser Vorstellung bestellten Billets bis Sonnabend Nachmittags 3 Uhr in Empfang nohmen zu lassen, widri genfalls anderweit darliber disponirt werden muß. u dieser Vor stellung werden auch die Parterre-= und Gallerie Billets im Billet Verkaufs Büreau, Burgstraße Nr. ly verfauft.
Oeffentliche Vorlesungen.
Freitag, 3, Febr. , Abends halb 7 Uhr, im Hotel de Russie: Macbeth von Shakespeare (übers. von K. Simrock), vorgelesen von C. von Holtei.
——R U ICI A 0 0e e — Verantworlliher Nedacteur Pr. J, W, Zinkeisen,
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Gedeut in der Deer schen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei,
Preis 2 Rthlr. sür £ Iahr. 4 Rihir. - + Jahr. 8 Balle. - 1 Jake. in allen Theilen der Monarchie
ohne Preiscrhöhung.
Berlin, Sonnabend den 4e Februar
Ina
Amtliche Nachrichten.
Frankreich. Deputirten-Kammer, Adreß-Verhandlungen: Ville main; Laroche - Jacquelin; (Gasparin. Paris, Bricfe aus Paris. (Zur Charakteristik der Stellung des Herrn von Lamartine zu den Parteien, in der Kammer und zur Regierung in Folge seiner Oppositions-Taktif.)
(Großbritanien und Jrlaud. London, Mac Naughten. Drummond's leßte Augenblicke. mit Frankreich. Unzufriedenheit dex Ultratories mit mijchtes,
Niederlande. Haag. Wiederherstellung des Königs. Zckcchreiben aus dem Limburgischen. (Der Holländisch-Belgische Vertrag.)
Belgien. Brüssel. Nepräfentanten-Kammer.
Deutsche Bundesftaaten. Stuttgart, Eisenbahn Staatsschuld, Karlsruhe. Eisenbahn nah Heidelberg. Schreiben aus Frank furt a. M. (Postwesen z Eisenbahnen; Börse.)
Hesterreich. Schreiben aus Wien. (Mühlen - Ordnung; JZJndustric Ausstellung.) Triest. Die Oesterreichische Post-Flagge auf den Böten der Dampfschifffahrts-Gesellschast.
Vereinigte Staaten vou Nord-Amerika. das Oregon-(Hebiet. ckcchulden der cinzelnen Staaten, — Vermischtes.
Inland. Berlin. Allgemeine Verfügung, das Schuldenmachen der Justizbeamten betreffend. Belanntmachung, den Meß-Verkehxr in Lüne- burg betressend.
Aisienschaft, Kunst und Literatur. Winterfeldt*s Denlstein,
Glasgower Berichte über Poskt-G onvention Pecl. Ber
Senats- Debatte über
Schelling's Geburtstag,
Amtliche Uachrichten.
Kronif des Tages.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :
Dem Berg =- Hauptmann Martins zu Halle den Stern zum Rothen Adler-Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub, und dem Gehei men Ober - Revisions - Rath Dr. von Meusebach zu Berlin den Nothen Adler-Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub zu verleihen; so wie
Den von der verwittweten von Thierbach, geborenen von Nie belshütz, an Kindes Statt angenommenen Premier-Lieutenant und Adjutanten der 5ten Artillerie-Brigade, Albert Ottomar Ferdi nand Hagemeier, unter Beilegung des Namens: Hagemeier gengunt vou Niebelschüß und des von Niebelschüßschen Ge \chle{chts-Wappens, in den Adelstand zu erheben ; und
Den Regierungs-Secretairen Lamle und Schulze zu Danzig und Wenzek zu Bromberg den Charakter als Rechnungs-Rath bei zulegen.
Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und Ober - Präsident der Provinz Schlesien, Dr. von Merckel, von Breslau.
x Ober-Präsident der tettin.
O Provinz Pommern, von Bonin, von S
Zeitungs -UÜachrichken.
Ausland.
—— Same.
Deputirten-Kammer. Sihung vom 27. Januar. (Nacl- trag.) Die Antwort des Herrn Villemain auf die Nede des Herrn von Lamartine lautete im Wesentlichen folgendermaßen: „Jch besteige die Nednerbühne, um auf die vorher überlegte, beredte Anklage des vorigen Nedners zu antworten. Derselbe erhebt unvorhergesehen cine so vollstän- dige, bittere, heftige Antlage, daß eine einfache und bescheidene Bertheidi gung nothwendig wird. Die Kammer wird durch ihre Ausmerksamkeit er- schen, was uns von Sciten des Talents fehlt, Herr von Lamartine hat nicht allein das Kabinet, er hat das ganze Svstem angegrissen und bei Darlegung der Meinungen, zu denen er sich bekennt, viele Thatsachen aus- gezählt. Unter jenen zahlreichen Thatsachen hat er eine von der höchsten Wichtigleit angesührt, nämlich die Befestigung von Paris. Diese That- sache, die, dem vorigen Nedner zufolge, so viele Uebel hervorgerufen hat und so verderbliche Folgen haben wird, is Lon einem Theil der Männer gebilligt und unterstüßt worden, deren Allianz Herr von Lamartine annimmt oder vielmehr verlangt. (Die Blicke richten sich auf Herrn Thiers.) Ju seinen anderen Erinnerungen und Einwendungen hat der vorige Nedner die seit 12 Jahren stattgefundenen Haupt-Handlungen umfaßt, So hat er unter Anderem von dem Votum gegen die Erblichkeit der Pairie gesprochen, ohne zu gedenken, daß früber die Erblichkeit der Pairie sich sehr gut mit der Unabhängigkeit und der Würde der Regierung ver- trug. (Bewegung.) Eben so hat er sein Mißfallen auf Geseze ausgedehnt, über die ih fein Urtheil fällen will, Geseße, die indeß in ihren wichtigsten Theilen auf den unabhängigsten Bänken dieser Kammer und unter Männern Beifall gefunden haben, deren er selbst mit Lob gedeult. (Beifall im Cen- trum. Jronisches Gelächter zur Linken.) Dies is aber noch nicht die schwache Seite an der Meinung des beredten Nedners z sie is hauptsächlich in der Jdee zu suchen, die er sich von der Umgestaltung der Partei gebil- det hat, der er sich anschließen will. Entweder jene Partei hat in Bezug auf die Fundamental - Fragen die Bedürfnisse und die Ju- teressen des Pandes verstanden oder nicht. Im ersteren alle braucht sie nicht, im teyzteren kann sie nicht umgestaltet werden; denn Nic- mand hat die Macht, einer Partei Gefühle und Justinkte einzuhauchen, die nicht in ihr sind. Der ehrenwerthe Nedner „…. (sich verbessernd) der Red- ner. .,. (Heftiges Murren. Unterbrechung.) Der ehrenwerthe Redner, da Sie es so wollen, hat die Haupt-Handlungen, die Haupt - Kennzeichen un- serer Politik aufgezählt und ihnen einen Tadel aufgedrückt, den seine Acu- ßerungen im vorigen Jahre nicht ahnen ließen. Jch will nicht relrimini ren, dem ich finde, daß dieser Theil der Debatte unter der Würde der Kammer iz aber der vorige Redner möge mir erlauben, ihm zu sagen, daß er nicht immer den Einfluß verkannt hat, der sich an gewisse Stellun- gen, an gewisse Namen knüpft, (Lebhafte Unterbrehung.) Diese Erörte- tung hat zum Zweck, die Wahrheit und die Aufrichtigkeit der Thatsachen
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Preußische Staats-Z
festzustellen, Wenn dem vorigen Redner gestattei worden is, seine Mei nung kundzugeben, so habe auch ich, als Minister, das Necht, meine Ueber zeugungen zu vertheidigen, (Von allen Seiten : Zie!) Der vorige Neducr hat gesagt, daß er sich für immer den Reihen der Opposition zugeselle. Wir nehmen diese Prophezeiung nicht an, Er fügt in der That hinzu, daß er jedesmal, wenn seine durch die Debatte berichtigte Ueberzeugung ihn zu den Meinungen zurücksuhren sollte, die c1 getheilt bat, er die Unabhängigkeit seiner Ansichten nicht opfern würde. Wir hoffen, daß er nicht lange in jener Opposition bleiben wird, die e: cine Partei genannt hat, was wir uns nicmals erlaubt haben würden. Der vorige Nedner hat durch seine Handlungsweise die große nationale Partci anerkannt, die sich auf Kosten der Zwistigleiten eines Tages erhebt, Er hat sich über jene momentanen Kämpfe hinaus fortreißen lassen, unbc fümmert, ob er das große Werk s{hwächt, an welchen wir Alle seit zwölf Jahren gearbeitet haben. Er hat dieses große Werk auf eine Weise defi nirt, die ih micht annehme, Auch Sie werden jener Ansicht nicht beitreten,
welche im Junern nur Unterdrückung und nach Außen hin anhaltende Er- |
niedugung erblickt, Es ist în sreien Staaten eine gewöhnliche Erscheinung, daß die Klagen und die Angriffe übertrieben werden und daß die That sachen ihnen widersprechen. Die erhabenen Geister indeß gesellen sih so unklugen Zrrthümern in der Polemik nicht zu, oder, wenn sie dieselben theilen, wenn sie sich durch eine Leidenschaft dazu fortreißen lassen, so ve1 lieren ihre Worte an Ansehen; denn nichts kann aufkommen gegen die Mehrheit ver Thatsachen und gegen das Gefühl des öffentlichen Zuteresses.
Frankreich weiß sehr wohl, daß Niemand den moralischen Tarif seiner Ueberzeu- |
gungen hatz es weiß sehr wohl, daß es nicht unterdrückt, sondern, wie die Adresse sagk, frei und glücklich ist. (Beifall im Centrum.) Js es wohl ernstlich ge meint, wenn derselbe Nedner, der zu anderen Zeiten ein Disjunctions (Hesetz für nothwendig bielt, um gewisse Attentate zu unterdrücken, jeßt er flärt, daß die Freiheit der Presse nicht vollständig seo? Wenn ich einen ausgezeichneten (Geist eine solche durch die That widerlegte Klage ausfpre hen höre, dann habe ih ein Recht, mißtrauisch zu seyn gegen - so viele andere Anklagen, die er zusammenhäuft; in einem einzigen, so augenschein lichen Jrrthum erblicke ich den Beweis für viele Andere. Wenn der vorige Nedner annimmt, daß Frankreich gegenwärtig dem Kriege näher sey, als im Jahre 1834; wenn erx der Verwaltung vorwirft, daß sie sich Gefahren und Kämpfen ausgesetzt habe, die durch eine andere Politik abgewendet seyn würde, so frage ich ihn, welches andere Svstem, welchen anderen Plan er vorschlägt, der gleich friedlich und gleich mächtig wäre? So viel ich aus dem glänzenden Vortrage des vorigen Redners entnehmen kann, besteht dieser Plan lediglich in einer parlamentarischen Taktik; er räth einer Partei, sich zu isoliren, sich auf sich selbst zu beschränken, sich durch allmälige Beistimmungen zu ver stärfen, und so die Stunde des Handelns und des Einflusses abzuwarten. Meines Erachtens verstärkt sich eine Partei nicht dur Isolirung, jondern durch ihre Verschmelzung mit der ‘nationalen Paitci, durch ihre thätige und ausrichtige Vereinigung mit den tirklichen und dauerhasten Jnteressen der Monarchie. So hat man, als eines der von dem vorigen Redner am lebhaftesten getadelten Geseße, das Negeitschastsgeseß, vorgelegt wurde, und - schr verschiedene Meinungen heivorrief, durch Anschließen an das offentliche Interesse eine bessere Politik befolgt als die, welche der vo- rige Nedner anräth. gen, zu dem Prinzip des Zusammenwirkens und der Eintracht bekannt, wel ches für eine Partei zweckmäßiger is als die ZJsolirung; man hat mich je nen Juteressen der Dynastie zugesellt, welche National-ZJuteressen sind, und welche der ehrenwerthe Nevner im Namen der Freiheiten, die er liebt, durch sein Wort vertheidigen mußte, statt sie anzuklagen,““ (Lebhafter Beifall im Centrum.)
Zißung vom 28. Januar. Die heutige Sißung ward durch ein Mitglied der legitimistischen Partci, durh den Marquis von Laroche Jacquelin, eröffnet. Derselbe begann in folgender Weise:
„Wenn man das Wort nimmt, um die Fragen der allgemeinen Po- litik zu erörtern, so muß man sich von allen den dauernden Juteressen des Nuhmes, der Freiheit und des (Gedeihens unsercs Landes fremden Nücksich ten rei Maven, Bor allen Ditg60t, m. O, lieben wix user Land Und wollen ihm dienen. Es is ein, allen Meinungen gemeinschaftliches Gebiet, auf welchem man sich bekämpfen kann ohne Hinterlist, und auf welchem man sich vereinigen kann, ohne sich selbst aufzugeben. Die ministerielle Frage hat 1n meinen Augen zu wenig Wichtigkeit, als daß ich mich cincm Kriege um Portefeuilles zugesellen sollte, der am Ende doch nur auf Veränderungen der Personen hinausläusft. Die Ausfrichtig feit der Adresse ist für die Kammer nicht allcin eine Frage des Einflusses und des Ansehens, sondern eine Existenz - Fragez denn wenn sie, stait die wahrhaften Gesinnungen der Nation über die Lage des Landes auszusprechen, falsche oder trügerische Behauptungen aufstellte, so würde die Kammer keine Gewalt mehr seyn, sondern nur das Echo einer (Gewalt; die Wahrheit würde den Regierenden, wie den Negierten feh len. Die Adresse sagt, Frankreich sev glücklich, und die Vermchrung der öffentlichen Einnahmen sprächen für den zunehmenden Wohlstand des Lan des. Ein jährliches Defizit beweist wenigstens, daß, wie sehr sich auch das dffeutliche Vermögen entwickelt, die Anforderungen des Budgets doch dex Art sind, daß sie die Hülfsquellen des Landes übersteigen. Aber, m. H., Sie wissen gleich mir, in welchem Zustande des Leidens sich unsere südlichen Departements befinden; Sie kennen die Lage fast aller unsercr weinbautreibenden Departements. Fürchten Sie nicht, daß cs den An schein des Spottes gegen das Leiden jener Departements gewinnt, wenn man von ihrem Glücke spricht, während sie sich um Abhülse ihres Elends an uns wenden? Wenn man sagt, Frankreich sey glücklich, so sagt man nicht die Wahrheit. Die Adresse sagt, Frankreich sev frei, und Sie wissen, m. H.,, mit welchen \{merzlichen Empfindungen das Land auf die drohen den Befestigungen von Paris blickt. Gewiß will Niemand, daß unser? Hauptstadt den Wechselfällen des Krieges ausgeseßt bleibez aber die Be sorgniß is erlaubt, wenn man sicht, daß sich im Schooße von Frankreich, rings um eine große Hauptstadt, so viel Forts, so viel Bastillen erheben, die von dem Ehrgeize und den Leidenschaften auf das (Grausamste miß braucht werden können. Pampelona und Barcelona geben der Welt eruste Lehren. (BVewegung.) Man sagt, Fraulreich sev frei, und wir sehen die Institutionen der Jury der Willkür der Präfekten preisgegeben. Wenn das Geschwornen-Znstitut, in Bezug auf politische Angelegenheiten, schlecht erscheint, so habe man den Muth, es zu sagen. Man lege Gesetze vor, welche die Gesellschast kräftiger vertheidigen würden; aber dann, wenn man diese Gesche erlangt, so führe man sie auch getreulich aus, Jch weiß nicht, was der Himmel Frankreich noch vorbehält, aber man vergesse bei wahrhaft politischen und wahrhaft libera len Jdeen niemals, daß, wenn man die Freiheit für sich will, man sie für alle Welt wollen muß, Zeigt Frankreich im Auslande die Würde, die für seine Unabhängigkeit Zeugniß ablegen kann? Jm Orient erblicken wir Nußland und England, immer wachsam und oft verbunden gegen uns, scy es nun, um zu handeln oder um abzuwarten, Es möchte \hwierig scvn, Frankreich in dieser Hinsicht zu überreden, daß es sich zu der Lage, die man ihm bereitet hat, Glück wünschen könne, „Man muß die Dinge gehen lassen“‘, das is das Wort der jeßigen Politik. Man hat den Traktat vom 15. Juli in dem den fremden Juteressen günstigsten Sinne ausführen lassen. Durch Zurückberufung unserer Flotte ließ man die Bri- tische Regierung gewähren, als sie kurzen Prozeß mit dem Pascha von Acgvpten machte, der so guimüthig gewesen war, an unsere Versprechungen
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Alle Posf - Ansfalten des In-
und Auslandes nchmen Hestel-
lung an, sür Serlin die Expedition der Staats - Zeitung:
Fricdrichsstrassc Ur. 72.
1tung.
1843.
I | zu glauben. Man hat England und Rußland gewähren lassen, a!s sie sich durch
| begreife de Schwierigkeiten,
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| reichs gründete, die Napoleon
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| ein Arrangement, welches nichts beendigt, und zu dem sie sich doch Glück wün- Neden Sie! Reden | schen, in das Protektorat über die Drusen und Maroniten theilten. Jn Spanien
ist dasselbe System befolgt worden, Man scheint jezt zu sagen: „Ludwig X1V., und Napeleon wollten, daß es keine Pyrenäen mehr gäbe; wir möchten, daß sie so hoch wären, daß wir gar nicht mehr von Spanien sprechen hör- ten.“ Demgemäß, m. H, hat man durch einen sterbenden König die mo narchische Constitution umstoßen lassen, die Ludwig X1V, zu Gunsten Frank zu Gunsten feiner Dynastie aufrecht erhielt, und die die Nestauration zu Gunsten der Französischen Interessen wieder herstellte. Dort, wie anderswo, wie überall, hat man England gewähren lassen, welches revolutionaire Bewegungen veranlaßte oder begünstigte, le- diglich, um an die Stelle des Uebergewichts, welches die weise Politik un- serer Könige und die Tapferkeit unserer Armeen uns gesichert hatten, den Englischen Cinfluß und das Englische Jnteresse zu seten. Wir haben (Grund, uns über das Benehmen des Herrn von Lesseps zu freuen z; denn ohne den Muth und die Menschlichkeit unseres Konsuls und unserer Marine würde sur uns in Spanten Alles verloren sevn, (Lebhafter Beifall zur Linken.) Jch fomme nun zu der Frage über das Durchsuchungs-Necht. Es ist hier gewiß Niemand, der daran denkt, den barbarischen Menschenhandel zu vertheidigen. Aber sollen wir deshalb Anderen als uns selbst das Necht zugestehen, die Schiffe zu durchsuchen, welche durch die Französische Flagge beshüßt werden? Jch die sh der Annullirung alter Verträge entge- genstellenz aber wenn die Zdeen der Würde mit der Größe und der Stärke unvereinbar sind, so wird England einsehen, daß das Ge- fühl Frankreichs geachtet werden muß. Von zwei Dingen Eins: entweder hat England blos die Abschaffung des Sllavenhandels im Auge, und dann muß es von unserem guten Willen überzeugt sevnz oder es hegt einen Ge- danken, den es nicht eingestehen will, und dann haben wir nicht nöthig, uns seinen Anforderungen zu unterwerfen. Wie man früher in England selb über das Durchsuchungs - Recht dachte, mögen Sie aus folgendem Beispiel abnehmen: „Lord Carteret, der das Ministerium Walpole stürzte, bekämpfte, wie wir, das Durchsuchungs-Recht. Er sagte im Jahre 1739 im Oberhause, daß Frankreich sich niemals und unter feiner Bedingung cinem solchen Anspruche unterwerfen würde, und er sugte hinzu: Der Kar- dinal Fleuro, wie alt er auch seyn möge, wird niemals dulden, daß man ibn von einem solchen Gegenstande unterhalte. Er würde einen Botschaf- ter, der ihm einen so unverschämten, einen so lächerlichen Vorschlag machte, nicht einmal in sein Vorgemach einlassen.“ Man hat ge- sagt, daß jede Unterhandlung über die Durchsuchungs - Verträge auf eine Schwäche oder eine Thorheit hinauslaufen würde. Soll das eine Drohung seyn? Wie vertrüge sich dieselbe mit dem in unserer Adresse eingerücten Paragraphen. Es is der feste und bestimmte Wunsch des Landes, daß Unterhandlungen zur Aufhebung dcs Vertrages angeknüpft werden, Ist etwa das Wort der Repräsentanten Frankreichs cin todtes Wort, und hat man, um dies zu beweisen, den Paragraphen der Polen | höhnischerweise mit in die Adresse eingeführt 7 Hat denn England erklärt, | daß es jede Unterhandlung verweigere, und daß wir alsdann nur zwischen | der Schwäche, der Feigheit oder dem Kriege zu wählen haben würden € Aber, m. H,, wenn England einen solchen Casus belli gestellt hat, so müs
Man hat si, in Bezug auf die Fundamental-Fra- | sen wir augenblicflih die Verträge zerreißen und an die Ehre und die Un-
abhängigkeit aller Völker appelliren, Niemals würde ein nationalerer Krieg | geführt worden sevn. Und seit wann fürchten wir denn den Krieg so sehr? | Taugen wir nur dazu, den großen Feldherren, die unsere Waffen verher: | licht haben, Altare zu errichten ? Jch glaube niht daran, daß
jener Casus belli gestellt worden ist; deut c ne ros hung könnte Frankreih nur, die Hand. _ânit Zckchwerte, ant worten. (Beifall) Man fürchte nichts, m. H., man fürchte nichts; wenn Frankreich sich, England gegenüber, frei zeigen, wenn es nicht beständig von einem fremden Willen abhängig bleiben will, so is von den Umtrieben der Parteien nichts zu fürchten; es wide nur cine Partei in Frankreich geben : die Partei des Vaterlandes. Zählen Sie auf uns am Tage der Ehrez wir werden schen, wer das Beste leistet! Glauben Sie nicht, daß ich die Leidenschaften aufregen will; ih habe nur hier, im Angesichte der Welt, sagen wollen, daß wir, wenn es sih um die Ehre unsercs Vaterlandes handelt, Alle einig sind; man soll wissen, daß wir cinc ruhige Politik be- greifen, aber eine stolze Politik wollen, und daß wir unsererseits, ohne Prahlerei, wie ohne Schwäche, von England ein Zugeständniß verlangen, unter welchem seine Ehre nicht leiden kaun, da es überzeugt is, daß wir fortfahren werden, den Sklavenhandel zu unterdrücken. Wird man auch hier, wie auf ciner anderen Rednerbühne, sagen, daß Frankreich, wenn es eine Modification der Verträge zu erlangen suche, statt dabei etwas zut gewinnen, nur geschwächt und erniedrigt werden würde. Jch frage mich in der That, ob die Kammer, der anzugehören ih die Ehre habe, eine solche Herausforderung dulden würde. Es i} Leben in Frankreich, m. H., wenn man auch zuweilen daran zu zweifeln scheint, Entweder sind Sie die wahren Nepräsentanten der Nation, und dann müssen Sie ihre Sprache sprechen, oder Sie geben denen, die wie ich wollten, daß das Land auf cine wahrere Weise befragt würde, tausendmal recht; denn ih habe Ver-= trauen zu der Energie meincs Vaterlandes, und Jhre Adresse kfönnte mich an derselben zweifeln lassen.“ (Lebhafter Beifall zur Linken.)
Der nächste Nedner war Herr Agenor von Gasparin, ein neu- erwählter Deputirter, der zum erstenmale das Wort nahm, Er trat zur Vertheidigung des Adreß-Eutwurses auf und sagte unter Anderem :
„Jch trete zur Vertheidigung der Politik der Regierung auf. Diese Politik is meines Erachtens groß und national; sie sc{üßt unsere Freiheit im Innern und unsere Würde nach Außen hin. Lebhafte Unterbrechung zur Linken. Beifall im Centrum.) Jch trete dem nicht bei, was gestern ein berühmter Nedner gesagt hat.
Stimmen zur Linken: Wir treten ihm an Jhrer Stelle bei.
Herr von Gasparin: Jch kann der Behauptung nicht beipflichten,
daß auf der cinen Seite dieser Kammer die Gefühle der Freiheit, der Un- abhängigkeit und des Patriotismus herrschen, und daß sich auf der anderen nichts von dem Allen befinden solle. Die Unabhängigkeit ist an keine Seite dieser Kammer geknüpft; wir sind Alle unabhängig. ( Unterbrechung zux Linfen.) Ja, wir sind Alle unabhängig von der Regierung, und das ist leicht; aber nicht so leicht is es, unabhängig von der Presse zu seyn. (Die Unterbrechungen wurden hier so laut, und die Unterhaltungen so lebhaft, daß man eine Zeit lang wenig von der Nede des Herrn von Gasparin ver- nahm.) Jch bin auch der Meinung, daß cin Fortschritt zu erlangen sevz aber für mich besteht der Fortschritt darin, die Stabilität zu lieben. Der Fortschritt besteht darin, das Bestehende nicht umzustürzen, sondern cs zu befestigen, wenn es gut is. Eben weil ih von der Nothwendigkeit, gewisse Jnstitu- tionen, gewisse Handlungen unserer Regierung zu befestigen, innig über- zeugt bin, trete ih zur Verthcidigung der Verträge von 1831 und 1833 auf. Jch lasse die ministerielle Frage bei Seite. Alle Ministerien haben scit 10 Jahren in Betreff des Durchsuchungs - Rechts dieselbe Politik be- folgt. Diese Frage hat daher mit der Eristenz des Kabinets nichts zu thun. (Beifall im Centrum.) Wenn die Verträge von 1831 und 1833 von Nuyßen für die Abschaffung des Sklavenhandels sind, so muß man sie, selbst der öffentlichen Meinung gegenüber, beibchaltenz denn es is den Kammern chon öfter gelungen, die verirrte öffentliche Meinung auf den rechten Weg zu führen. Die Frage is also, ob jene Verträge zur Abschaffung des Sklavenhandels beitragen oder niht. Man sagt, der Sklavenhandel werde nicht mehr unter Französischer Flagge betrieben. Jch weiß aide E so weit diese Behauptung richtig ist z denn wenn mich recht Fre,