1843 / 35 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ward die Französische Brigg ¿Boltigeur im Jahre IEIE mogen Ae s Sflavenhandels aufgebracht. Aber, wenn man wi e, ge e ih es Dung Drs r Sfklavenbandel nur noch durch Spanische, Portugiesische, Bra R DUN VEE E ‘ben wird. Mussen wir aber dann nicht gemeinschaftlich \ilianische Schiffe betricden s E E E T Enaland dabin wirken, denm Handel jener Schiffe ein End zu machen“ iyt p ¿ Amerika stehe außerhalb unjerer Verträge mit Eng Man sagt allerdings, Amer : E land und dadurch werde die Unterdrückung unwirksam. 1 S ist ein rx thum, m. H., die Vereinigten Staaten haben, bei Abscluß eines besonde ren Traktates mit England, die Unterdruckung des Sklavenhandels ausge- sprochen und die Negerschisffe 11 die Unmöglichkeit versest, sich der Vurch suchung zu entziehen. Zch habe an den Berträgen von 1831 und 1833 nur zu tadeln, daß sie noch nicht strenge genug sind. Wenn _sie strenger wären, wenn sic besser ausgefuhrt würden, so würde dem Sklavenhan del bald ein Ende gemacht werden. Der Beweis für meine Be hauptung liegt in den folgenden Thatsachen: Wenn ein Negerschiff durch unsere Marine angehalten und nah der Havana gebracht wird, so wird der Capitain allein verfolgt, oder vielmehr nicht verfolgt. Am Tage nach sciner Ankunft in der Havana bringt man den Capitain des gekaperten Schiffes nach dem Hospital , . . . drei Tage darauf i er todt (Gelächter und Murren); drei Tage darauf is er todt. (Lautes Gelächter.) Dieses Lachen wundert mich z dergleichen Thatsachen müßten Zhren Unwillen erre gen, (Beifall im Centrum.) Jch sage also, jeder Capitain cines Neger- \chies, der verhaftet wird, is drei Tage nach sciner Ankunst in der Ha vana todt, Man fügt dem Dokumente, welches sein Ableben feststellt, das Certisikat des Geistlichen hinzu, der ihn beerdigt hat. Auf diese Weise sind in der Havana 5 oder 6 Capitaine gestorben, die gegenwärtig noch am le ben sind, Diese Thatsachen beweisen Zhnen, daß der Sklavenhandel noch immer betrieben wird, und daß das Durchsuchungs8-Necht nicht im Stande is, ihn vollständig zu unterdrücken. Wie würde es nun erst seyn, wenn die Verträge von 1831 nund 1833 nicht mehr eristirteen? J verheble mir da bei nicht, daß die Ausübung des Durchsuchungs-Nechtes einige Uebelstände nach sich zieht; aber man muß sich hüten, dieselben zu übertreiben, Man hat gesagt, das Durchsuchungs-Recht gebe England die Mittel au die Haud, die Bestimmung unserer Handelsschiffe kennen zu lernen z aber hat man denn vergessen, daß sich England eine solche Auskunft in allen Häfen für die Summe von 6 Fr. verschaffen kaun“ Man sagt, unser Handel, dei allgemeine sowohl, als der spezielle, leide unter dem Ourchsuchungs Nechtez aber bedenkt man deun nicht, daß sih unser Handel seit der Cristenz des LDurchsuchungs-Nechtes um das Zehnfache vermehrt hat? Der Frieden det Welt soll bei Fortseßung des Durchsuchungs-Nechtes gestört werden können, Meines Erachtens 1ist für den Frieden der Welt mehr zu fürchten, wenn die Durchsuchung ohne Traktat und ohne Uebereinkommen stattfindet, Zst) cs endlich wahr, daß das Durchsuchungs Necht weder unter der Kaiserlichen Regierung, noch unter der Nestauration eristirte? Unter der Kaiserlichen Regicrung, meine Herren, wurde der Sklavenhandel wieder eingesührt, und für die Einbringung eines Negers in unsere Kolonicen eine Prämie von 1000 Fr, bewilligk. Unter der Restauration war das Durchsuchungs-Recht nicht durch Verträge festgestellt ; die Durchsuchung faud aber dennoch statt, und zwax guf eine gewaltsame Weise, die zu häufigen Kollisionen Anlaß geben founte. (Beifall im Ceutrum.) Wir haben durch das gegenseitige Durdbsuchungs - Recht eine Bürgschaft für beide Theile, und zugleich ein | großes Prinzip der Menschlichkeit ausgestellt. Bleiben wix demselben treu | und lassen wir uns nichi durcy dic falschen Slruvel dex dffentlichen Mei nung irre machen.“ (Beifall im Centrum.) | Außerdem licßeu sich in der heutigen Sizung noch Herr vou Tocqgue- | ville gegen, und Herr St. Marc Girardin sür den Adreß-Eutwurf vernehmen, Ersterer sprach hauptsächlich über die Stellung Frankreichs zu England, und behauptete, daß die lezten allgemeinen Wahlen so entschic den im cmti-Englischen Sinne ausgefallen wären, daß Verträge wie die über das Durchsuchungs-Necht nicht mehr zwischen den beiden Nationen bestehen könnten, Die Verträge hätten sich übrigens auch als ohnmächtig zur Unterdrückung des Sklavenhandels erwiesen, denn die Zahl der ver handelten Sklaven sey gegenwärtig größer als vor Abschluß der Verträge 5 sie belaufe sich jährlich auf 300,000, (vLebhafte Bewegung.) Heri St, Marc Girardin suchte darzuthun, daß die Abucigung gc gen die Durchsuchungs-Verträge eine Folge des Traktats vom 15, Zuli sey, Die durch jenen Traktat hervorgebrachte Wirkung werde aber nach und nach verschwinden, und mit ihr der Haß gegen das Durch suchungs - Necht, Es sey daher weise und vorsichtig gehandelt, wenn man sich nicht leichthin auf Unterhandlungen einließe, die ein ungünstiges Ne sultat liefern könnten, Die Kammer müsse der Negierung die Sorge übe! lassen, auf dasjenige, was zu thun sey, Bedacht zu nehmen, und thr nicht Berpflichtungen auferlegen, die für die Zukunft jede Unterhandlung mit England gefährden könnten,

Paris, 29, Jan. Gestern fand die vorbereitende Versamm lung der Wähler des hiesigen dritten Bezirks statt, die am 7ten f. M, an die Stelle des Herrn Billault einen neuen Deputirten zu wählen haben. Es traten drei Kandidaten auf: Herr Legeutil für das Ministerium, Herr Decan für die legitimistische Partei und Herr Taillander für die Opposition, Die Wahl des Letteren scheint ziem lih gesichert,

© Paris, 28. Jan, Mau war allgemein darguf gefaßt, daß die Diskussion der Adresse zu stürmischen Debatten Aulaß geben würde, doch erwartete man nicht, daß s{chon am ersten Tage die Op position so energisch gegen das Kabinet auftreten würde. Jch wohute der gestrigen Sihung bei, und ich kaun Sie versichern, daß mich die Debatten derselben in die stürmischtesten Tage der Juli - Negierung zurück verseßten, Herr Villemain, welcher, wie es scheint, au de1 Stelle des Herrn Guizot, zuerst das Wort gegen Herrn vou Lama! tine nahm, beschränkte sich darauf, ihm mit einigen wißigen und geistreichen Bemerkungen, anstatt mit einer eigentlichen politischen Rede, zu antworten; denn er wollte sich offenbar unter dem Eiudrue der Rede des Herrn von Lamartine uicht in einen politischen Wett fampf einlassen, da die Kammer in diesem Augenblick von einer feind seligen Stimmung gegen das Kabinet eingenommen \eyn mochte.

Zur Erläuterung der gegenwärtigen Stellung des Herrn von Lamartine diene noch Folgendes. Es i} bekannt, daß bei der Bil dung des Kabinets vom 29, Oktober der Marschall Soult dem Herrn von Lamartine ein Portefeuille angeboten hatte, Der Deputirte von Mäcon schlug es damals aus, versprach indessen, das neue Ministe rium redlich zu unterstützen, wenn dessen Programm den Be dürfnissen der damaligen politischen Situation entsprechen würde, Kaum war das neue Kabinet gebildet, so hatte Herr Guizot mit Herrn von Lamartine eine lange Konferenz, um sich mit ihm in Betreff der Grundzüge des ministeriellen Programms zu verstäu digen, Herr von Lamartine begehrte für die auswärtige Politik die Erhaltung des Friedens, und die Einstellung der unnöthigen, von Herrn Thiers angeordneten Kriegsrüstungen. Was die innere Poli- tif anbelangt, so verlangte er die Zulassung der zweiten Jury Liste bei den Wahlen für die Deputation der Kammer, Herr von Lamar tine meinte, die Wahl-Reform werde das Streitroß der Opposition fortwährend bleiben, wenn die Regierung sih nicht dazu verstehen wolle, durch einige wohl berathene Zugeständuisse eine radikale Wahl Reform zu verhüten, Herr Guizot soll damais mit Herrn von La martine ganz der nämlichen Meinung gewesen seyn und ihm ver \sprochen Gaben, daß das Kabinet vom 29. Oktober jene Maßregel in Ausführung zu bringen beabsichtige. Als aber vor einem Jahre um diese Zeit die Zulassung der Kapazitäten in der Kammer diskutirt wurde, erhob sich Herr Guizot dagegen, Von diesem Augen blick datirt eigentlich der Entschluß des Herrn vou Lamartine, sich von der Sache des Kabinets vom 29, Oktober zu trennen, Das Regentschafts - Geseß und die Ordonnanz vom 23, Dezember, welche ein Privat - Conseil der Krone einführt, während nah der Charte es in Frankreich keine andere als verantwortlihe Rathgeber der Krone

eben darf, scheinen Herrn von Lamartine in seinem ene, ein egierungs - System anzugreifen, welches die Dynastie täglich mehr unpopulaïr mache, bestärkt zu haben.

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Dies sind im Wesentlichen die Gründe, womit Herr vou Lamartine seine Trennung von der ministeriellen Partei recht fertigen will. Er hat dabei laut erklärt, daß er damit jene pru heren Grundsäße nicht im mindejten abzuschwören gedenke. Jm Gegentheil bat ex si{ch vorbehalten, jederzeit wie n den Reihen der Conservateurs die Aufrechthaltung des „Friedens zu vertheidigen, und das revolutionaire Prinzip zu befämpfen. Wenn es also dem Herrn von Lamartine ichon jet gelungen ist, der sonst \o kriegerischen und eroberungssüchtigen Linken sriedlichere Ge sinnungen einzuflößen, so könnte man hojfen, daß er mit der Zeit die jelbe auch mehr gouvernemental machen durfte,

T7 París, 28. Jan, Herr Lamartine hat gestern der Regie rung den Handschuh zugeworfen, den er ihr schon lange nik drohen der Gebehrde gezeigt batte, War die gestrige Nede des ehrenwerthen Deputirten von Mäcon der endliche Ausbruch ciner lange zurückgehaltenen

Ueberzeugung, oder war sie de1 leidenschaftliche Zckchrei eines ungzeduldigen Ehrgeizes? Die Meinungen über diese Frage sind getheilt, und os mag schwer seyn, die wahre von der falschen zu unterscheiden. Biel

leicht vertlzeilen sich die Motive der ge|strigen Kriegs Erklärung des Herrn Lamartine gegen die herrschende Politik zu gleichen Hôälsten auf Grundsäße und guf selbstsüchtige Wünsche. Herr Lamartine kündigt sich als den Träger einer ganz neuen politischen Fahne an, Judem er zu der Opposition übergeht, verwahrt er sich förmlichjt gegen eine Solidarität der Ansichten, welche die individuelle Freiheit seines parlamentarischen Handelus irgendwie beschränken könnte. Heri Lamartine hat sich von der Negierung entschieden losgesagt, ich abei gleichwohl keiner der verschiedenen Abtheilungen der Opposition poji tiv angeschlossen. Mehr noch, Herr Lamartine hat eine Erklarung über die, seiner Ueberzeugung nah, gegen das Ausland zu beobach

tende Politik abgelegt, welche thu in etnen schroffen Gegenjaß mit deu bedeuteudsten Bruchtheilen de1 jogenannfen [reinigen YOpposttion stellt, „Frankreich“, sagt Herr Lamartine, „mummk glücklichorwoijo eine Stellung in der Welt ein, kraft deren es kein ernstliches {Zute1

esse hat, das mit den großen Europäischen Juteressen unvereinbau wäre, mit welchen wir uns zu vergleichen und in Uebereinstimmung zu seben haben, Die Juli=Regierung hat vom ersten Tage ihres Entstehens an den Frieden gewollt, O Tone N Das 411 Evan U a U O Un os on Dou Des Guie

Deis geweien uud werde mner on Freud Des Jriedeis bleiben, h habe nue den erlogenen Wberalismus getheilt, Und 1. werde 101 aud nte theilen, de O NeUC Alg: 00 el die Freiheit nur im Kriege sähe, und der durch Ruhm und Pul

verdampf hindurch dem Militair - Despotismus zueilen würde, wenn wir jemals ohue Nothwendigkeit und unseren Pflichten zum Troß den Krieg erklärten.“ Ein solches friedliches Glaubensbefenntnmiß zieht eine \charfe unüberschreitbare Scheidelinie zwischen Herrn Lamartine und den Männern des National, der Partei Odilon Barrot's und selbst einem Theile des linken Centrums. ;

Welche Differenzpunkte in den Ansichten es nun aber sind, die Herrn Lamartine zu dem Bruche mit der kouservativen Partei ver anlaßt haben, den erx selbst für unheilbar erklärt? Er faßt am Eude seiner Rede die Beweggründe, denen ex seinen Entschluß zuge \chrieben wissen will, in folgenden Worten zusammen: „Ueberzeugt, daß die Regierung sich mehr und mehr verirrt, daß der Grundge danke der herrschenden Politik (de loul le regno) ein falscher its;

überzeugt, daß die Regierung sich alle Tage mehx von ihrem eigenen Ursprunge und vou deu Folgerungen, welche sür das innere Wohl seyu und für die äußere Macht des Landes gus demselben hervor

gehen sollten, entfernt; überzeugt, daß Frankreich seit aht Jahren nur Nückschritte gemacht hat; überzeugt, daß die Zeit der Nachsicht vorüber is, daß längere Nachsicht verderblich werden würde; übe!

zeugt von diesen Dingen, stimme ih gegen die Adresse, gegen den Geist, in welchem sie abgefaßt is, gegen den Geist der Regierung, welche sich dieselbe gefallen läßt, gegen diesen Geist, den ih befämpfe, befämpst habe und bekämpfen werde. ‘‘ Der große Vorwurf, den Herr Lamartine der herrschenden Politik macht, trifft den Widerstand, den dieselbe den demokratischen Tendenzen der Zeit und der Nation geleistet, Herr Lamartine gesteht zu, daß die Regierung in ihrem Rechte war, und daß sie ihre Pflicht erfüllte, als sie in den ersten Jahren nah der Juli-Revolution deu durch dieses Ereigniß wild auf

geregten politischen Leidenschaften einen starken Damm entgegenstellte; aber er beschuldigt sie, daß sie, nachdem sich die Aufregung gelegt, in ihrem Systeme der Reaction beharrt, und dasselbe weit über die Gränzen der wahren Staats Klugheit hinaus verfolgt habe. Die Septembergeseßbe und die Befestigung vou Paris sind die beiden schwersten Anklagepunkte, welche Herr Lamartine gegen die Regierung geltend macht. Jene stud thm eine ¿Zwangsjacke des (Heistes, wie die um Paris in die Höhe wachsenden Citgdellen eine Zwangsjacke des Leibes der Französischen Nation. Statt den demokratischen Regun gen des Zeit- und Volksgeistes Spielraum und angemessene Beschäf tigung zu geben, sagt Herr Lamartine, is die ganze Politik der Juli Negierung seit 1834 nur darauf ausgegangen, die moralischen Be dürfnisse der Nation zu erstiken und der neuen Gesellschaft die Geseße und Gewohnheiten der gestürzten alten Verfassung «rank reihs wieder aufßzudringen. Herr Lamartine nimmt gar kei nen Anstand, Ludwig Philipp als die eigentliche Quelle die ser seiner Behauptung nah verfehlten Politik zu bezeichnen und daran die Folgerung zu knüpfen, daß dem Kömge der vorherrschende Einfluß aus den Häuden gewunden werden müsse. Herr Lamartine will übrigens in dieser Operation, welche don wed ausmacht, in dessen Juteresse er seine neue parlamentarische Stellung angenommen, nichts anderes sehen, als eine Erflillung des Geistes der Verfassung, für welche er in seiner Rede die größte Berehrung zur Schau stellt, eben so wie für den Thron und die herrschende Oynastie, __ Die gestrige Rede des Deputirten von Mäcon wird Paris und die Kammer einige Tage, vielleicht einige Wochen lang beschäftigen, aber sie wird schwerlich ernstliche politische Folgen haben. Herr La

martine is uicht der Mann, welcher eine neue Partei stiften könnte ; er wird künftig in der Kammer allein stehen, und sein Berlust wird dem Ministerium eben \o wenig gefährlich werden, als jen Beistand demselben von weseutlichem Nutzen war.

Grossbritanien und Irland.

London, 25. Jan, Ueber Mac Naughten werden in den hie sigen Blättern täglich noch eine Menge Notizen, namentlich aus lasgower Zeitungen, beigebracht, Sein Alter wird jehßt guf 93 Jahre angegeben, Er soll sich, als erx eine eigene Drechsler Werkstelle etablirt hatte, durch seine Sparsamkeit in der ¿Zeit vou etwa sechs Jahren eine Summe von mehr als 1000 Pfo. zurückge legt haben, die er aber nachher, als er sein Geschäft aufgab und zuerst bei einer alten Frau in Glasgow sich einmiethete, ein paarmal Reisen nah Frankreich machte und zuleßt in London bei einer Wittwe als Miether wohnte, vermuthlich zum Theil wieder durch brachte, bis auf die 750 Pfv., worüber man einen Baulkschein bei ihm gefunden, Jndeß scheint er auch in diesen lebten Jahren, wo er müßig ging, sehr sparsam gelebt zu haben, da er noch

im Besiß einer solhen Summe sich hesindet, Eine Erbschaft, wie es

früher hieß, hat er nicht gemacht, da sein Vater nod) lebt, Dieser hatte übrigens erst im verflossenen November, seiner Aussage zufolge, von dem Sohn erfahren, daß derselbe ein so bedeutendes Ersparniß bei der Glasgower Bauk deponirt habe, Lebterer ersuchte ihu näm

lich von London aus, dort 10) Pfund für ihn zu erheben und ihm zu

zuschicken, worauf der Vater ibm gleich 20 Pfund schickte, um nicht bald wieder dieselbe Mühe zu haben, da der Sohn ihm schrieb, er wolle in Londou * bleiben, wo es ihm besser gefalle, als in Glasgow. Dies Alles hat Mac Naughten der Aeltere, den Glasgower Blättern zufolge, vor dem Polizei Beamten ausgesagt, der von Loudon dorthin abgeschickt worden i}, um sich ugch den Le

bens Umständen des Delinquenten zu erkundigen, Auch erfuhr man von der dortigen Hauswirthin des Leßteren, daß derselbe seit der Zeil seines Müßiggehens, wenn er in Glasgow gewesen, einen großen Theil des Tages un Bett zugebracht und alles Mögliche durch einander ge

lesen, auch zuweilen geschrieben habe. Unter den wenigen Schreibeteien , die man in seiner Wohnung gesunden, wa

ren einige Notizen über medizinische Vorlesungen, die er be sucht hatte. Feiner Wirthin, welche ihm mitunter über seine Unthätigkeit ausschalt, und die ihm auch Vorwürfe darliber machte, daß er, was schon damals geschah , Pistolen mit sich umhertrug, joll er gesagt haben, daß er von Teufelu versolgt und gemarterk werde, denen er elne Kugel durch den Kopf jagen wolle, wenn sie ihn mhk in Nuhe ließen. Aehnliches hatte er im vorigen Sommer dem Lord Provost von (Glasgow, Sir John Campbell gesagt, den er um eine Audienz gebeten. Er erklärte diesem Magistrats-Vorstand ganz erni lich, daß er von gewissen Leuten, welche Böses gegen 1hn 1m Zchildo führten, fortwährend beobachtet und belauert werde, dasz mede! trächtige Jutriguen ihn aus seiner Wohnung vertrieben und ge zwungen hätten, auf dem Felde und in den Vorstädten eine Zuflucht zu suchen. Nach dem Glasgow Constitutional soll Mac Naugl) ten sich auch sehr lebhaft mit Politik abgegeben haben und semen (Gesinnungen nach ein heftiger Radikfaler seyn; auch soll er sich off fast wüthend gegen die Tories von Glasgow und insbesondere gegen einen Herrn Lamond, den er als deu Haupt - Agenten derjelben be

zeichnete, geäußert haben. Auch der Glasgow Courier, welcher angiebt, daß Mac Naughten vor etwa 14 oder 15 Jahren sich drei Jahre laug mit einer wanderuden Schauspieler Truppe herumgetrieben habe, behguptet, er sey ein heftiger Radikaler, habe sich indeß eben so wenig an jene politische Partei wirklich augeschlossen, wie er über

haupt auch nux persönlichen Umgang mit irgend Jemand gepflogen habe, Als erx vor etwa vier Monaten Glasgow verließ, soll er so wohl die bei ihm gefundenen Pistolen als sein Geld mitgenommen haben. :

Herr Drummond hat auf seinem Sterbelager sehr wenig gelitten und mehr Unbehggen als eigentlichen Schmerz gefühlt. Er is als Christ gestorben. Als der Arzt ihm sein nahe bevorstehendes Ende ankündigte, sagte er: „Nun, ich habe gesucht, ho rechtlich zu leben und so viel Gutes zu thun, als ich konnte, und 1h jebe, was meme Zeligfeit betri, mein Vertrauen in Gottes Barmherzigkeit,“ as ihn am meisten s{merzte, war die Trennung vou seiner Schwester, mit welcher er lange und glücklich gelebt hatte. Vei Vorstorbene wai ein Neffe des jeßigen Viscount Strathallan, Baron Lrummond vou Cromlin, Pairs von Schottland. Seine Familie hatte sich in früheren Zeiten immer durch ihre Anhänglichkeit an das Haus Stuart ausgezeichnet, Ex selbst wird als ein guter Arbeiter gerülmt, der schon seit 20 Jahren mehreren Ministerien seine Dienste gewidmet hatte, Die Times macht bei Veranlassung des Mordes bittere Bemerkungen über die Eutartung des Englischen National Charakters und hofft, daß, wenn uicht hinlängliche Boweise der wirl lichen Geistes-Verwirrung Mac Naughten?s beigebracht werden fönn ten, weichherzige Seelen nicht darauf bedacht seyn würden, dergletchen aus unbedentenden Umständen zu konstruiren. :

Bor einigen Tagen ist, wie verlautet, zwischen Frankreich und England die Convention weogel! Herabseßung des Briefportvo's abge {lossen worden. S

Ju dem Bericht über die Versammlung von Grundbesilern in Buckingham, welche sich, wie bereits erwähnt, durch ihre entschiedene Feindseligkeit gegen die weitere Ausdehnung der Handelsfreiheit aus zeichnete, haben die Oppositions - Blätter, die Freunde der Handels freiheit, vorzugsweise den Ton der Unzufriedenheit mit dem jebigen Ministerium bemerkenswerth gefunden, der sich unter jenen Auhängern des Monopols ganz unverholen kundgegeben. Ver Borsiber, Herzog von Buckingham, sagte geradezu, daß die Minister völlig 1m Unrecht gewesen seyen, als sie eine Aenderung in den Korngejeßen, weshall er qus dem Ministerium ausschied, voranlaßten, und daß man je{t nux hoffen dürfe, sle würden stehen bleiben und in den verderb lichen Neuerungen nicht weiter gehen; er wemgstens werde geo gen jeden ferneren Versuch, die Nehte und Vorrechte des Ackerbaues anzutasten, den äußersten Widerstand leisten. D 1 cktandard erklärt deun auch nochmals, daß die Minister wirklich nicht gesonnen seyen, weitere Fortschritte auf dem Wege des freien (GHetraidehandels zu machen, ein Entschluß, den se nach den gemachten Konzessionen um so leichter auszuführen vermöchten, da eben diese Konzessionen ihre Stellung in der betreffenden Frage sicherer gemacht hätten, als sie zuvor gewesen sey, Jum Berlauf jenes Banketts wurde auch die Gesundheit der Minister ausgebracht; der Toast schien indeß bei den Ultra?s wenig Anklang zu sinden, und die Stimmung aegen die Minister gab sich noch unverholener kund, als selbst der anwesende Unter-Staats-Secretair im Scha-Amte, Sir Thomas Freemautle, der, dein! Brauthe gemaß, den Toast zu erwiedert harte, ge radezu erklärte, er wisse nichts von den Plänen der Muister, auch seyen ihm die Grundsäße, nach denen sie handelten, nicht in ihrer ganzen Bestimmtheit bekannt, indeß dürfe man erwa ten, daß, wenn jene Pläne Zeit gehabt, sich zu entwickeln, sie dem Juteresse des Ackerbaues angemessen erscheinen würden, Diese unbe stimmten Aeußerungen eines Beamten schienen einen noch übleren Eindruck zu machen, und ein Herr Dargyll wies geradezu darauf hin, wie viel weniger Anklang der Name Sir Robert Peel's jebt finde, da er an der Spiße des Ministeriums stehe, als früher, da er nur Leiter der Opposition gewesen, Eudlich trat noch Lord Vrkney auf, der in der Minorität der konservativen Partei gegen die liberaleren Maßregeln der Minister gestimmt hatte, und sprach sich so tadelud iber diese Maßregeln aus, daß Sir Thomas Freemantle sich veran laßt sah, noch eine vermittelnde Rede zu halten, Die Morning Po st behauptet, daß dieselbe Stimmung, die bei dieser Bersammlung vorgewaltet, überhaupt unter denjenmgen, welche das Juteresse des Ackerbaues bisher vertreten haben, vorherrsche, : N

Einem Schreiben des Agenten von Lloyds zufolge, bestätigt sich die Wegnahme zweier Spanischen Schiffe durch eine _Haitischo Kriegs-Korvette volllommen. Sie wurden nach St. Domingo auf gebracht, sogleich aber auf Anhalten des Französischen Konsuls vom Präsidenten Boyer wieder freigegeben und den Capitainen Schaden ersalz zuerkannt. A

Die Zoll-Einnahmen in Liverpool haben lebtes Jahr, gegen das vorige gerechnet, um mehr als 700,000 Psd. St, abgenommen, was der Globe als einen neuen Beweis der HPandelsnoth betrachtet, in dem er beifügt, daß der Ausfall in den Zöllen zu Liverpool haupt- sächlich von dem gedrückten Zustande des Handels-Verkehrs mit Nord Amerika und den Einwirkungen des dortigen neuen Tarifs herrühre.

Zugleich beklagt sich das genannte Blatt bitter über Frankreich, wel ches, den liberalen Anträgen Englands gegenüber, auf seiner Be \chränkfungs und Prohibitiv Politik beharre.

Mit 18,000 Pfund Pulver i} vorgestern die ganze Rounddowe Klippe, ein Fels bei Dover, der 375 Fuß über dem Spiegel des Meeres erhaben war und einer anzulegenden Eisenbahn im Wege stand, ver mittelst dreier galvamscher Batterieen in die Luft gesprengt worden. ie Masse stürzte ins Wasser. Eine große Menschenmenge sah in der Catfernung dem imposanten Schauspiel dieser Spreugung zu, die sehr glücklih von Statten ging.

Der Jrländische Lord Liömore hat für seine Pächter in den (Hrafschaften Cork, Limerick und Tipperary den Pachtbetrag um 20 pCt, vermindert und sich dadurch eine jährliche Einbuße von 5000 Psd, St. auferlegt.

Die Zahlungs-Einstellung des Hauses Parker, Shore uud Com pagnie in Shessield wird von der Sheffield Jris dem Verfall des gesammten Handels - Verkehrs în jener Stadt zugeschrieben, aus welchem (Grunde die von dem Hause genommenen Hypotleken zum Theil entwerthet worden ind. Die Aftiva der Handlung werden nominell auf 725,000 Pso., die Passiva auf 600,000 Pfd. angegeben,

dp UTeCDeELCUDE

Aus dem §aag, 29, Jan. Der König und die Königin, jo wie Se, Majestät der Graf von Nassau und die Prinzen Alexande1 und Hemrich, wohnten heute dem Gottesdienst in der Klosterlirche bei, wo em allgememes BVankgebet sür die glückliche Wiederherstellung des Uonmgs verrichtet wurde,

(( Nus dem Limburgischen, 28. Jan. Die beiden durch die Novolution von 1830 getrennten Länder, die Niederlande unt Belgien, disfutiren das große Projekt, welches ihre freundschaftlichen Beziehungen w1ederherjtellen und ihre ‘Zuteressen und ihren Handel wieder befestigen oll, Vie Petition der Amsterdamer Kaufleute gegen den Traktat hat du jenigen beunruhigt, welche die Annahme desselben durch die legislativen Kammern wünschen. Vir Bewohner des Herzogthums Limburg wünschen sehulichst, daß der Traktat ratifizirt werde; wir betrachten ihn in unserer Lage als die Rettungsbarke für unsere «materiellen ‘Zu teressen, Auf beiden Seiten sind die Opfer gering und die Hoffnungen groß und gesichert; dies is die Ansicht eines Jeden, der loyal unkt auf«@cflart denkt,

it der Sibung von 23, JFanugaz

{ammern beschlossen, dein Minister de1 die Amsterdamer Petition zurückzuseuden, ver größten Wichtigkeit sür die Freunde des Traktats und für da: Mehultat der Oi6fusston; demn es leidet nun feinen Zweifel mehr, die NRammern sich aussprechen, und daß die Jdee der Jukompe tenz verworfen worden wird. } Traktat 1m Ganzen oder jeder einzelne Artikel erörtert werdeie? Es is wahrlich zu wünschen, daß er im Ganzen votirt wird, demi im entgegengeseßten Falle würde sich die Diskussion auszorordentlich verlängern und Amendements herbeiführen, die Bel quen vielleicht micht annähme, so daß mau guf diese Weise uiemals ui Cude fommen würde. Man hat in beiden Ländern die (Frage aufgeworfen, ob die Erörterung bei verschlossenen Thüren stattfinden würde; man wird darüber abstimmen. Es 1st dies jedoch nur noch eino Sache der Parteien, welche die Verfahrungsweise gut oder schlecht finden werden; die Ocuptsache is, daß man schuell weiß, woran man sich zu halten hak. Was auch geschehen mag, alle diese Verzögerun Zwischensälle haben noch micht nachtheilig auf die Holläudi schen „Fouds eingewirkt, ein Umstand, der zu Gunsten des Traktats spricht, den man vergebens als nachtheilig für diejenigen Häuser, die mit OVeutschland Handel treiben, darzustellen sucht.

Unsere Nachbarn, die Lütticher, petitioniren für die {nelle Na tisizirung und betrachten dieselbe als eine Sicherung wirklicher Vo1 theile für ihren Steinkohlen - Bergbau, für den ganzen Handel uud die Flußschifffahrt des Belgischen Limburgs, für die Wald und Laut wirthschaft, die lebhaft wünschen, bis in das Junere von Holland einbringen zu fönnen. Diese Vortheile würden sich bis in das Hen negau erstrecfen, welches auf diese Weise, mittelst der Schelde, deu Oolländischen Märkten uahe gebracht wäre und sich kostspielige Um ladungen er)parte. Endlich müssen dieser Traktat uud die Schif fahrts Convention die Ergänzung aller früheren, 1m ‘Juteresse beide1 Völfer entworfenen und mngenommenen Verträge bilden ; sle müssen die Nevolution von 1830 definitiv beendigen und einem Jeden geben, was ihm gebührt,

haben die Niederländischen auswartigen Augelegenheiten Oieser Beschluß ist von

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Brüssel, 29. Jan. Die Repräsentanten - Kammer l\at den Beschluß gefaßt, ihre Berathungen über die Genehmigung des lel ten Belagisch - Niederländischen Vertrages bei geschlossenen Thüren zu halten,

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Deutsche Bundesstaaten.

Stuttgart, 29, Ian. (Schw, M) Jn der Sißung der ammer der Abgeordneten vom 28, Janiar wurde beschlossen: „Fi die zum Bau der Eisenbahnen aufgenommenen Kapitalien und eben so für die bereits bestehende Staatsschuld können Schuldscheine, welche auf den Juhaber lauten, mit beigelegten Zins - Coupons ausgestellt worden, Es fann jedoh eine Umwandlung dieser Papiere uur ein mal slattsinden, Dagegen wurde der Kommissions Autrag: „Unvei zinsöliche Kroditpapiere (Kassenscheine) für drei Millionen Gulden, jedocl) nicht unter 5 (Fl, das Skück, auszugeben“ mit 60 gegen 18 Stimmen abgelehnt, Die zu kreirende CEisenbahuschuld is hiernach ganz nach bem Staatsschulden Zahlungs -Statute von 1837 zu behandeln, nun fönnen statt der Schuldscheine auf den Namen auch dergleichen auf den nhaber ausgestellt werden, und es fönnen die auf den Namen lautenden Scheine sowohl der bisherigen als der nenen Staatsschuld in Scheine auf den Juhaber und die nenen Scheine dieser Art gleich salls in Scheine auf den Namen umgewandelt werden; es dar} aber diese Umwandlung uur eiumal stattfinden,

: Karlsruhe, 17, Jan. Mit dem 14, April \oll der Dienst auf der Cisenbahun von hier nach Heidelberg in der Art beginnen, daß bas Lienstpersonal durch den Transport der für die obere Bahn be stimmten Schienen von Maunheim bis hierher eingeübt wird, Fin das Publifum soll die Personeufahrt mit dem 1, Mai beginnen,

_X&X Frankfurt a. M., 31. Jan. Der Herr Graf von Münch Bellinghausen wird nicht vor dem Frühjahre von Wien hier erwartet,

Man erfährt nun bestimmt, daß auch zwischen Oesterreich und Thurn und Taxis eine neue (Sonvention wegen Aufhebung des Frau lirungszwanges und Herabseßung des Briefporto?s zul Stande ge fommen is, und somit Herr Hofrath Baron Nell von Nelleuburg nach längerem Aufenthalt unsere Stadt verlassen wird, Es unter. liegt feinem Zweifel, daß diese Uebereinkunft dem l'orrespondivenden Publikum große Bequemlichkeit gewähren wird.

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Zeit einigen Tagen sind in Karlsruhe Unterhantlungen wegen der Ansführung einer Eisenbahu von Heidelberg durch die Berg s)straße über Darmstadt hierher eröffnet, bei welchen Frauffurt vou dem Senator Pre. Souchay vertreten wird. Da die drei betheilig ten Regierungen schon früher wegen des Baues einer solchen Eisen bahn unterhandelt hatten und zu einer Uebereinkunft gelangt waren, wird die diesmalige Uebereinkunft, die von der früheren darin ab weicht, daß die Bahn nicht, wie früher von Mannheim, sondern von Heidelberg ausgeht, um so rascher erzielt werden fönnen, Die Un terhandlungen wegen des Baues der Kassel - Frankfurter Eisenbahn sind dagegen ius Stocken gerathen. j

Cs hatten sich heute mehrere glinstige Umstäude vereinigt, um die Abrechnung der Börse für den Monat Januar zu einer der besten zu machen, Die große Geldabondanz erleïchterte die Abrechnung sehr; es zeigte sich viel Bedarf in den (Fonds, und diese stiegen um so mehr, da zugleich von den auswärtigen Börsen höhere Course eingetroffen waren. Der Unsaß war überaus lebhaft, und besouders in Oester reichischen und Polnischen Loosen und Jutegralen, die sämmtlich fühl bar höher gingen. Die Taunusbahn- Actien stiegen auch bei leblzafte1 Nachfrage. Die Gerüchte, daß eines der einflußreichsten Mitglieder des Berwaltunas -Nathes der Bahn, austreten wolle, sin! unaqearunDet.

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() Wien, 25, Jan. Unsere seit dem Jahre 1814 bestehende und den jeitvem sv wesentlich geänderten technischen Berlzältuissen nichk mehr entsprechende Mühlen Orduung wird elner neuen Organisation unterzogen, Den Unterbehörden is zu diesem Behufe die Frage ge stellt worden : ob uicht, da ohnehin kein Mühlzwang besteht, und zu den 1m Laufe der Zeit vermehrten Wasser“ und Wiundmühlen neue: lich auch die Dampf Mallmühlen hinzugekommen sind, der bisherigi Mahllohn Tarif ganz aufzuheben und dem Eiuverständnisse der Pen teien zu überlassen sey, vder ob und welche Aeudermngen in der Be stimmung des Mahllohns, mit Berücksichtigung der scit dem ‘Jahre 15514 geänderten Erwerbs und Preis Berhältnisse einzutreten habe?

(Vleichzeitig is die Vorlegung eines Ausweises über die jet be stehenden Mahlmühlen jeder Art, im Vergleiche zu den im Jahre 1814 bestandenen angeordnet worden,

Das durch die Mainzer Judustrie- Ausstellung angeregte Projekt, im nächsten Sommer hier elne allgemeine Deutsche “Tudustrie - Aus stellung zu veranstalten, wird wohl s{werlich zur Ausführung kommen. Man verkennt die Schwierigkeiten nicht, die diesem Unternehmen durch die ¿Zoll - Borschriften eutgegenstehen, und scheint überhaupt zu der Ansicht gelangt zu seyn, daß um solchen wiederfehrenden allgemein Deutschen Ausstellungen die nöthige Theilnahme der Judustriellen zu sichern und durch zahlreiche Senbungen ein vollständiges Bild Deut scher Gewerbsamkeit zu erzielen, selbige fürs erste in jenen größeren Zcktädten veranstaltet werden müssen, die mehr in der Mitte Deutsch lands liegen und mehr von den Endpunkten entfernt sind, als dies wie bei Mainz gewefen, fo auch bei Wien dexr Fall wäre.

Triest, 24, Jan, Das Journal des Oesterreichischen Lloyds meldet: „Mit Allerhöchsten Entschließung vom 10). Dezem ber 1842 wurde der Dampfschiff\ahrts (Gesellschaft des Oesterreichi chon Lloyd die Berechtigung ertheilt, auf ihren den Postdienst ve1 jehenden Böten die Kaiserl, Königl. Postflagge und die Schiffs flamme am Hauptmast zu führen, wie guch den Capitains, den Offizieren und der Mannschaft dieser die gestattet, Uni rourm 411 traaen. Vorgestern in der Mittagsstunde wurde dem ah) unter det Donner des GePutes gur dem Vamypf boot „Baro! (hof die mne Nlagge auf sammtlichen im Hafen befindlichen Dampfböten der Gesellschaft aufgehißt. Die Juschauermenge, welche diese Freudenschüsse auf den Molo S. Carlo herbeigerufen hatte, wurde gleichzeitig von dem Aublicke der Kaiserl, Königl. Fregatte „Bellong“/ überrascht, die bemahe eben so schnell wie die Nachricht ihrer Abfahrt vou England hier eintraf, und unge achtet des frischen Nordost, der ihr den Eingang wehren wollte, als bald vor Aller Augen Anker warf, Vor der feierlichen Einweihung der Kaiserl, Königl. Post Flagge fand auf Anregung des Verwal tungs Raths des Oesterreichischen Lloyd die Eröffnung eines freien (hr - Kurses statt, welchen Herr Tonello, Professor der sigen nauti\chen Afademie über Dampfmaschinen und deren Anwen dung auf die Schifffahrt jeden Sonntag in einem Saale der Austall halten wird, um, wie der Professor in seiner gediegenen (Éröffuung Rede entwickelte, Theorie und Praxis dieser hochwichktigen Zeitfrage vermitteln zu helfen und Allen, die dieser Berufsrichtung folgen, jede wünscheuswerthe Belehrung 1m Fache darzubieten.

e Vereinigte Staaten von Uord - Amerika.

New-York, 3. Jan. Herrn Linn eingebrachten Bill, deren von dem Oregon - GBehiet jenseits dei e«Felhengebirge 1k, wird erklart, daß der Rechtstitel der Vereinigten Staaten guf das Eigenthum an dem Oregon “Gebiete unbestreitbar sey und nicht werde aufgegeben werden, Als Hülfs Maßregeln der definitiven Besilz Ergreifung wirt daun in der Bill unter Auderem die Bewilligung von 040 Acrxes gau jedeu Auswanderer, der über 18 Jahre alt ist und das ihm bewilligte Laud fünf Jahr lang bebaut, so wie die Ausdehnung der Jurisdiction der (Gerichtshöfe des Staates Jowa auf das Oregon Gebiet, in Vorschlag gebracht, Die Bill wurde am 30, Dezember im Senate im allgemei non Ausschusse diskutirt, und es kam bei Gelegenheit des Einganges gleich zu einer Debatte über die Britischen Ansprüche auf den nört lichen Theil des Oregon - Gebiets, Einige Mitglieder des Senates, insbesondere die Herren Tappau und Arch ex, wiewohl glèich allen Uebrigen mit der Bill an f

Ju der Einleitung der im Senat von Zweck die definitive Besibuahme

sich zufrieden, fanden doch den Eingang derselben unnöthig und unzweckmäßig und veranlaßten dadur Herrn Unn und mehrere Andere nicht uur zu der Erklärung, daß ein Aus spruch des Kongresses über das Eigenthums -Necht zur Sicherung der Kolonisirung nöthig sey, soudern auch zur Darlegung des Rechtstitels der Vereinigten Staaten, welcher auf dem Rechte der früheren Ent deckung des Flusses Columbia oder Oregon durch den Amerikanischen Capitain Gray beruht, so daß über das Eigenthum des Flußgebietes des Columbia, von dem ein Theil von den Engläudern in Anspruch genommen wird, kein Zweifel obwalten fönne. Die Vereinigten Staaten nehmen das Laud von 42° bis zu 49° N, Br. in An spruch, und dieses enthält nach einem der Redner, Herrn Mac No berts, 200 Millionen Acres, ein Raum für vier neue Staaten genügend. Herr Mac Roberts berechnete, daß, wenn sih die Bevölkerung des Vregon- Gebiets, jeßt nur aus nomadisirenden Judianern bestehend, in eben dem Maße vermehre, wie die Bevölkerung der Vereinigten Staaten bisher, dieselbe im Jahre 1880 guf 52 Millionen und zu Ende des Jahrhunderts auf 92 Millionen gestiegen seyn werde. Mit Genehmigung des Herrn Linn wurde die Vill nach längerer Debatte pro sorma angenommen und soll, um den Gegnern des Einganges Zeit zu lassen, erst nach der Bakanz reglementsgemäß diskutirt wer den. Der New York Herald bezweifelt die Annahme der Vill nicht,

rurchaus

Amtsblatt pro 1838 S. 18 und vom 5, Män 18/9

Herr Johnson, der im vorigen Jahre im Repräsentautenhause den Vorschlag machte, die Schulden der einzelnen Staaten durch eine Anleihe der Union zu liquidiren, publizirt die aus amtlichen Quellen herrührenden Angaben über die Schulden der einzelnen Staaten, welche sich auf 186,110,233 Dollars 97 Cents am 25. Juni 1842 beliefen, Zur Abtragung projeftirt er eine Anleihe von 200 Millionen 2 ollars,

_Cs wird eine Herabsebung des Porto in der Art beabsichtigt, daß für jede Entfernung unter 100 Englischen Meilen 5 Cents für den Brief und für jede weitere Entfernung 10 Cents bezahlt werden jollen.

j Die Untersuchung uber die Meuterei am Bord des „CZomers“ ijt noch micht beendiat.

Zuland.

Wert. 9. igt geruht,

¿Febr, e. Majestät der König haben Allergnä

dem (Geheimen Ober-Bergrath und Direktor der Poi

zellan Manufaktur Frick in Berlin, die Erlaubniß zur Anlegung des

ihm verliehenen Ritter-Rreuzes des Königl, Hannoverschen Guelphen rdens zu ertheilen.

Ministerialblatt enthält ? Januar 1843, das Schul

Berlin , 3. Febr. Das folgende allgemeine 2 benmachen der

Tust13 erfügung vom 24, ustizbeamten betreffend :

„Zt, Majestat der König haben aus Beranlassung eimelner Fälle zu beschlen geruht, daß dem höchst nachtheiligen Schuldenmachen der Beam ten portwahrend möglichst entgegengewirkt werden soll,

mur Befolgung dieses Allerhöchsten Befehls werden auch die sammititli- chen GVerichtsbehörden angewiesen,

l, einen ‘Jeden, der im Königlichen Zustizdienst als Auskultator oder un chubalternfach angestellt sevn will, zur Erklärung aufzufordern: ob ex -cchulden habe und worin diese besteljen

Led Herrn Kriegs Ministers Ercellenz hat die Militair Behörden an- gewiesen, den Civil-Behörden über bas Schuldenwesen der zum Civildienst * geeigneten Militairs die nöthigen Notizen mitzutheilen, unt ndividuen, welche durch unregelmäßigen Lebenswandel in Schulden gerathen sind, den ol Behörden gar nit zur Anstellung vorzuschlagen oder zu empfehlen.

2, Sind die Schulden so bedeutend, daß deren Tilgung nicht binnen „Zahresfrist erfolgen fann, so i dem Jmploranten die Annahme ín den „ustizdiensf zu versagen.

Zind sle nicht von dieser Bedeutung, so ist demselben zwar dis nahme nicht zu versagen, ihm jedoch zu eröffnen, daß er keine definitivé Anjtellung erhalten könne, als bis er seine Schulden vollständig getilgk haben werde,

1, Bi eber ersten

1.) zu wilederlzolen,

5, Betragen die Schulden des mit Gehalt Amustellenden mehr als das JZahres-Hehalt, was ihm zu Theil werden könnte, so is er nicht an- zustellen,

6 Betragen sie weniger, so 1 der Beamte nul! provijorish anzut- stellen

7. Eine defimtive Anstellung findet nur erst statt, wenn er sein Zchul- den getilgt haben wird,

8, Ueberhaupt muß dem Schuldenmachen der Beamten duch Ermah nungen zu einer sparsamen, dem (Einkommen entsprechenden Lebensweise und ovUurch sonstige angemessene Borhaltungen sowohl bei der Diensteinführung der neu angestellten Beamten, als besonders dann entgegengewirkt werden, wenn die Borgejeßten bemerken, daß der Beamte die ihm ertheilten Ermah- nungen mccht beachtet und Schulden gemacht hat.

9, Gegen unverbesserliche und leichtsinnige Schuldenmacher ist nach ber ganzen Strenge des Geseßzes ohne Nachsicht eimuschreiten und es is hre Gnffernng aus dem zustizdienst eimnzuloe.ten.,

10, Wenn dagegen Zustizbeamte ohne ihr eigenes Verschulden durch Unglücksfälle und andere ungewöhnliche Ereignisse in Schulden c rathen sind, so is von ihren Vorgeseßten darauf zu halten, daß diese -chulden nach und nach bezahlt und die Beamten dabei möglichst erléich tert werden, L 1es wird besonders dadurch gescheben fönnen, wenn durch emen zu ernennenden Kommissars eine austerordentliche fostenfrei zu be arbeitende gutliche Bereintgung zwischen den Gläubigern und dem Schuld ner über deren Befriedigung durch freiwillige Gehalts Abzüge versucht, und falls dieje Beretmtgung gelingt, die Befriedigung der Gläubiger in Quai tal -Naten durch den Kommissars bewnift und dadurch die Cimnleitung eines förmlichen gerichtlichen Gebalts - Abzugsverfahrens vermieden wird,

Berin, 44, Sanuar 1943.

Anstellung mit Gehalt i} diese Aufforderung

Ler Justiz - Minister Mühler. Ini sammtliche (Bericht

Berlin, 3, Febr, Das Amtsblatt der Königlichen Negie rung zu Potsdam und der Stadt Berlin enthält folgeude Bekannt machung :

„„Oöherer Bestimmung zufolge, soll wegen der bisherigen Unerheblichfeit des Berkehrs mit Fabrikaten des Zoll-Bereins auf deu Messen in Lüneburg, im Cinvernehmen mit der Königlich Hannoverschen Regierung, die Abord ntg elner Kommission von Zoll Bereins-Beamten zu diesen Messen nicht weiter fatfsinden,

L emgemäß treten die in den Bekanntmachungen vom 9, Januar 1838 ( Amtsblatt pro 1839 S, 99 enthaltenen Bestimmungen, so weit sie die Abordnung einer Meß - Kommission und die derselben übertragen gewesenen Abfertigungs „Functionen betressen, in Bezug auf Lüneburg außer Anwendung, und es ind jonach fur den gedachten Meßverkehr künftig wiederum lediglich die Bestimmungen des Ministerial- Regulativs vom 31, August 1825 Amts blatt pro 1825 S. 237 bis 244 maßgebend, wovon das gewerbetrei bende Publikum hierdurch in Kenntniß gesebßzt wird.

Potsdam, 26. Januar 1843,

Königl, Negterung. Abtheilung für die Verwaltung der indirekten Steuern.“

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

: Verlim. Der 68ste Geburtötag des großen Philosophen, welchen wir nunmehr ganz den unsrigen nennen, Schellin q's, hatte eine an sehnliche Gesellschaft zu einer Feier vereinigt, die eben so henlih als bedeutsam war. Die Zuhörer S chelling's, welche neben den Studirenden scinen Vorlesungen beiwohnten, hatten für diesen Tag cine Denkmünze mit seinem Bilduisse anfertigen lassen, welche ihm, nebst einem von Allen unterzeichneten Danfschreiben dargebraht wurde. Zu dem Festmahle hat- ten sich diesen Zuhörern, selber meist Professoren der Universität, andere «Freunde angeschlossen, und auch des Herrn Ministers Eichhorn Excellenz wollten dasselbe* mit ihrer Gegenwart beehren, Herr Konsistorial - Rath Professor Neander hielt die Anrede an den (Hefeierten, und wülinschte mit innigen und einfachen Worten der Wissenschaft und zunächst der Universität Glück zu dem hohen Heile, welches Schelling's Lehre bewahre und wirke, Schelling erwiederte in einer kräftigen Rede, wie er vor allem sich glücklich schäge, nunmehr auch dem erhabenen, überall vorleuchtenden Könige anzugehören z ex sprach seinen festen Entschluß aus, ungeachtet des vorgerückten Alters, in seinem Berufe auszuharren, und hoffe mit solchen Berbündeten, als er hier gefunden, und mit Gottes Hülfe das Feld zu behaupten. Ein kurzer kerniger Trinkspruch von Herrn Kopisch bestärkte diefen Jugendmuth, Hierauf erinnerte Herr Prof. v, d. Hagen an Schelling's frühestes Verdienst um würdige Verkündigung und treue Ueber- setzung der göttlichen Komödie des Dante, zur Einleitung eines Festgedichts in Terzinen, welches den Gefeierten im höheren Sinne als sicheren rer durh die sichtbare und unsihtbare Welt verkündigte. s