1843 / 36 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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o wie noch manches Gesagte und Gesungene,

sich wohl, daß dies alles, | Stanzen, und die

144

Antwerpen, 29. Jan. Ziosl. —. Neue Aul. 18 j. Hamburg, Î. Febr. Bank-Actien 1625. Engl. Russ. 1055.

getragen von Herrn Th. Döhler. 2) Ouverture. 3) Gran Capricio uber Motive aus der Oper: „Die Belagerung von Korinth“, vorge

namentlih ein Gedicht des Herrn Dr. Helfrih in Nede eines anderen jungen sammenklang fand, 19 wie bescelte. E

I&Ginterfeldt's Denkstein. Die Stände der Preußischen Ober-Lausiß haben,

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Granit, in der Form eines Würfels, von 3 Fuß 5 9 Zoll im Quadrat, errichtet.

Holz-Berges. nes befindet sich die Jnschrift : ¿Vier fiel Winterfeldt den 7. September

er

Mannes, den lebhaftesten Anklang und Zu- die schönste Harmonic das ganze frohe Fest

unter dem Vorsißze des Landes-Acltesten Herrn von Verßben, bei dem vorjährigen Zusam mentritt des Kommunal - Landtages zu Görliß, dem berühmten General Lieutenant Hans Karl von Winterfeldt, welcher im siebenjährigen Kriege bei Movs tödtlich verwundet wurde, einen Denkstein von rothem 1 » Zoll Höhe und 3 Fuß Der Würfel ruht auf drei Stufen von der selben Steinmasse und liegt an dem nordwestlichen Fußc des Jäkel- oder Auf der, der Stadt Görli zugewandten Seite des Stei

S 11m

Wien, 29. Jan. Bank-Actien 1615.

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Den 3. Februar 1843.

Aul. de 1839 114.

tragen von Herrn Th. Döhler.

4) a. Adieu, Melodie von Schubert ;

b. Etude in D-moll; c. Valse brillante von Th. Döhler,

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. Pr. Cour. Fonds.

| Brief, | Geld.

Si. Schuld-Sch, | 1(1 4 Pr. Engl. 0b1.30.14| 1037 |

4 Präm. Sch. der)

Kur- u. Neumüärk.| | Sebuldverschr.|36| 102” l S Berl.Stadt-Obl, |36 _— 1 1025 Danz. do. in Th, | 1 Westpr. Psandhbe.|- ól 10:3

Grossh,. Pos. do, | | 106”

[Bcl Pots. Eisenb.| 5 1267 H04/fdo. do. Prior. Obl.) 1 | 103% Mgd, Lpz. Eisenb. | 1:36”

| do. do. Prior. Obl.| 4 | Seehandlung. |—| - | 927 Brl. Ab, Eisenb.|—| | do. do. Prior. Obl. 4} | Düss.Elb. Eisenb.| | 64 5 do. do, Prior. Obl, | 91 L Rhein. Eisenub. | 9 | 84 Í 83% do. do. Prior. Obl.| 4 | 96% Berl. Frankf. Eis.| 5 | |

Aclien. S

| » : | | Pr. Cour. Pirat.)

| Brief. Geld. | Gem.

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f 1027 1107 | 1095 |

Berichtigung. Jm gestrigen Blatte der St. Z. S. D do. (35 102% | 1017 fo. do. Prior. Ob1.|

Ze 41 v. u. statt „wenig“ lies ewig.

i i | A i Ostpr. Psfandbe, |32| 1637 1037

Berlin-Stettiner Eisenbahn. Section Berlin-Angermünde. Frequenz in der VVoche vom 22stecn bis incl.

2181 Personen,

28. Janua!

Pomm. do, « H 1035 16:3? Kur- u. Neum. do. '35| 1047 | 10:3; Schlesische du. |32| | 102

1843

Sonnabend, 4. Febr.

Abends | 10 I br, |

Nachmittags |

2 Ubr.

Morgens

1240 | | 6 Ubr. |

2, Februar.

Luftdruck .... | Luftwärme ... el Oa. |-+ S4 R. -+- Thaupunkt ..,. |-+ 4,7 N, ¡-+ 0/0 M. |-+ 86 pCt. 0 pt. Wetter trüb.

Wind WSW.

Wolkenzug . « - WSW.

Daunstsättigung 71 pCt.

regnig.

WSW.

|

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 30. Jan. Kanz-Bill, —,. 5% Span. 18 f

Preuss. Präm. Sch. —. Pol. —.

3% do. 24%. Pass, 4. Vesterr. 108 7 .

Meteorologische Beobachtungen.

339, 99 A Par. 333,92" Par. 332,96 Dar. | Quellwärme 1 e 6,9° R.| Flusswärme 1 Wm. | 2,8° R.| Bodenwärme 1, f | Ausdünstung0,013 Rh. | Niederschlag 0,016 Rh. | Wüärmewechsel + 8,g° 4,7 B. |

Tagesmittel: 334,29 Tar... -+7,3° R... 4+-4,4°R... 79 pet. WSW.

Niederl. wirkl. Sch. 531, Ausg. 4% Russ. Hope 89,

S Reue, Schauspiel in Sonntag, 9. Febr.

atv biete | Preise der Plâzbe: Ranges 1 Réthlr, 10 Sgr. 2c. “Fm Schauspielhause : Montag, 0. Febr.

Vor hundert Jahren,

ach einmaliger

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2 R,

Sonnabend, 4. Febr.

59% do. 1022 | NiZzetl Gm SmWenatt:

Zinsl. —.

Gold al marco. Friedrichad’ur. | And. Gld, à 5 Tb. |—

Disconto.

Königliche Schauspiele. 1 Nihlr. Im Schauspielhause : 5 Akten, von Kobebue, | 2 S S / O l S Fm Opernhause: Der Feensee. Das Schock Stroh 11 Rthlr. 15 Sgr., auch 9 Rthlr. 20 Sgr. und

- i D Cer (eo » He J . ) ar { V Ein Billet zu Der Centner Heu 4 Rthlr. 10 Sgr., auch 1 Rthlr,

Im Schauspielhause :

Äonigsstädtisches Theater.

(Jtalienische Opern-Vorstellung.) Maria, oss1a: La Figlia del Reggimento. (Marie, oder: Die Tochter des Regiments.) Opera bufsa in 2

Atti. Musica del Maestro Do Konzert des Piganisten Sr. Hoheit des Herzogs von Lucca. Pianoforte über ein Thema aus „Auna Bolena‘“, komponirt und vor

Ob,-Schles. Eisb.!| ch

E (Herste 4

Sonntag, 5. Febr. Schauspiel in 5 Akten, von Koßebue.

Montag, 6. Febr. stenmale wiederholt: Der zweite Äkt der Oper: U Virata. Musik von Bellini. Otello, il Moro di Venezia. vanni Baptista Rubini, in erstgenaunter Oper: Gualtiero, in lebterer : Otello, als Gast.)

Textbücher, in Jtalienisher und Deutscher Sprache, sind im Billet-Verkaufs-Büreau und Abeuds an der Kasse à 5 Sgr. zu haben. 102: | Preise der Pläbe: Ein Plaß in den Logen und im Balkon L | des ersten Ranges 2 Rthlr. 2c.

Zu dieser Vorstellung werden auch die Parterre Billets im BVillet-Verkaufs-Büreau, Burgstraße Nr. 7, verkauft.

Bruderzwist, oder: Die Versöhnung. (Neu einstudirt.) (Italienische Opern-Vorstellung.) Zum ei (Der Hierauf: der erste Aft der Op: Musik vou Rossini. (Signor G'

__,

und Galleric

Marktpreise vom Getraide.

U Landes Noggen 1 Nthlr.

T4 Sgr. 1 Riblr, 3 Sal 9 V, aub 1 Nihlr; Cbilen 1. Ns. 26 Sgr: 3 Pf.

Berlin, den 2. Februar 1843, Weizen 2 Nihlr. 4 Sgr. 3 Pf., auch 41 Nthlr. 23 Sg Riblr. 18 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rihir. 16 Sgr. z lici

3 Vi. auv 1 Mie 7 Sa 0 Pz ODafer

Eingegangen sind 84 Wispel. E : B S Zu Wasser: Weizen 2 Nthlr. 3 Sgr. 9 Pf., auch 2 Nihlr, 5 Roggen

Menschenhaß und

« h i den Logen des 9 Rihlr,

ersten

Camoens. Hierauf:

TIralles,

T)

Theodor Döhler, l) Fantasie für das

Herrn

Berlin, den 2. è / i y Dle Mette Der alm ann Wai On Den,

18 Sár, 9 V, auc) 1 Mir, 17 6 Z 1 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rihlr. ; Erbsen (schlechte Sorte) 1 Nthlr. 21 Sgr. 3 Pf.

Die Preise von Kartoffel am 31. Januar 20 Rthlr. und am 2. Februar d. ins Haus geliefert pro 200 Quart à 54 pCt, oder 10,800 pCt. nach Korn-Spiritus:

Verantwortlicher Nedacteur Dr. J. W,

Sgr. 6 Ps.3 Vaser 1 Rihlr.

Mittwoch, den 1. Februar 1843.

Kartoffel = Preise,

Die Herrin von der Elfe. Der Scheffel 1 Rthlr.,, auch 25 Sgr.

Pretle. Spiritus waren am 28, Januar 20 Nthir.,

J. 203 —21 Rthlr. frei

Branntwein

ohne Geschaft, Februar 1843. O R O rRD A m

Zinkeisen,

Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober- Hofbuchdruckerci.

Allgemeiner Anzeiger fúr

Sekann{machungen.

Die am 15. Oftober 1838 verstorbene verwittwete Frau Flügel Hasenclever, geborene Stüber, hat in ih rem hinterlassenen Testamente cin Kapital von 4090 Thlr. mit der Bestimmung legirt, daß die Zinsen davon zwei auf Preußischen Universitäten immatrikulirten hülfsbe dürftigen Studirenden aus ihrer Verwandtschaft als ein Stipendium gegeben werden sollen. Dem Willen der Frau Testatrix emäß werden Anverwandte, welche ihr Berwandtschasts-Verhältniß mit derselben oder mit de ren Adoptiomutter, der zu Landeshut früher verstorbe nen Frau Kaufmann Nuk, geb. Hasenclever, nachwei scn können, aufgefordert, sich dieserhalb bei uns oder dem derzeitigen Kollator der Stiftung, Herrn Kaufmann Herrman, hier zu melden.

Landeshut, den 31. Dezember 1842,

Dex Magistr ak

Berlin-Stettiner Eisenbahn. Fahrplan für die Wintermonate 182, Wart taglid.

von Angermünde Mrg. 6 Uhr 30 M, Nchm. 2 Uhr 30 M.

Neustadt r 25 - } 9

Biescnthal T 15 3 « Bernau 8 10

Ankunft in Berlin Morg, Nachmitt. - / UDrabri talt. von Berlin Vorm. 10 Uhr M. Abds, 6 Uhr 30 Min, - Bernau 10 a0 s d 23 * Biesetitbal - 41 - T 00 Jeeuitadt - 41 25 8 22 Anfkunst in Angermünde Mittags 12 Uhr 10 Min. Abends 9 20 i Die täglich zweimal coursirenden Posten zwischen Neustadt Ebersw. und Freienwalde a. d. O., Anger münde und Stettin und Angermünde und Prenzlau schliesten sich den Dampfwagenzügen genau an. Das Direktorium der Berlin - Stettiner Eisenbahn- (Hesellschaft,

Berlin - Frankfurter Eisenbahn. In Folge einer mit den Spediteuren Herrn Lion M. Cohn L U Ner S V, Denie \ Jeserich & Schwedler Phaland & Diectrich Moreau Vallette Herrmann & Comp. in Frankfurt getroffenen Uebereinkunft wegen des Güter - Verkehrs auf unserer Bahn, so wie wegen des Transportes der Güter von und zu den Bahnhöfen in Berlin und Frankfurt sind cinige Abänderungen in unserem Be triebs - Reglement nothwendig geworden. Wir haben deshalb cin neues unter heutigem Dato entworfen welches vom 6. Februar er. an in Kraft tritt, wäh- rend die Bestimmungen des früheren vom 410, Sey tember 1842 an diesem Tage ihre Gültigkeit verlieren. Dies wird mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß das Betriebs - Reglement von heute in den nächsten Tagen mit den Zeitungen ausgegeben werden und, wie immer, auf allen Statiouen für 4 Sgr. zu haben seyn wird. Berlin, den 25. Januar 1843. Die Direction der Berlin-Franksurter Eisenbahn- (Hesellschaft.

hier,

Jn Bezug auf die Bekanntmachung Einer Wohl- löblichen Direction der Berlin - Frankfurter Eisenbahn- Gesellschaft vom 25. Januar c, ersuchen wir das geehrte Publikum, die uns zur Beförderung zu über- weisenden Güter bei jedesmaliger Anmeldung zum Ab- holen pünktlich fertig zu halten, so wie Vafudb h 40 verpackt, in wohlconditionirtem Zustande, nebst Fracht-

|

briesen, welche besonders während der Messe mit deutlicher Angabe der Wohnung in Frankfurt a. O. versehen sein müssen, zu übergebenz dasselbe gilt für diejenigen Güter, die von den Herren Versendern selbst nach unseren gemeinschaftlichen Sp editions-Com

toiren der Berlin - Frankfurter Eisenbahn gebracht werden, und is richtiges genaues Gewicht und Declaration besonders nothwendig, indem wir für je den Nachtheil, der durch deren Unrichtigfeit entsteht, auf die Aussteller regressiren müssen.

Berlin und Franksurt a. O., am 1. Februar 1843. Speditions-Comtoir der Berlin - Frankfurter Eisenbahn, L V Cohn 2 Uer J O, Ne, See l, Ope oler DValano wu Dread,

Orea Dalette. Verrntann 1 Co.

Nr. 0409 à 5696, Warschau, den

General - Ore celion

De Land Red - Dereitis 8

Königreichs Polen.

Jn Folge eingegangener Eingaben wegen Ausstellung und Einhändigung von Duplikaten nachstehender als entwendet, zernichtet oder verloren angegebener Pfand bricfe, namlich :

On Dr erien Con!

Litt. C. Nr. 105818 über Fl. 1000 ohne Coupons, ¿ S 4109559 s - 1000 nit 7 Coup. vom 1sten Zinsbogen, 1000 mit 7 Coup. vom 1sten Zinsbogen, 1000 ohne Coupons. 1000 ohne Coupons. 1000 mit 14 Coupons. 1000 mit 7 Coup. vom 1sten Zinsbogen. 197860 1000 mit 14 Coupons. 126902 über Fl. 500 mit 11 Coupons,

190426 - - 500 ohne Coupons, 78923 über Fl. 200 mit 11 Coupons. 141088 »= # L200 M11 GouponG, 1 - «- U H Gouv. S - - O I 11 Qouvons.

Mon Del ein En:

Nr. 2212356 über Fl. 5000 mit 11 Coupons. - 22TTT -= - 000 ohne Coupons. 22800 5000 ohne Coupons. 229000 = = 0000 nit41 Couvons, ie - 5000 mit 11 Coupons. 5000 mit 12 Coupons. 5000 mit 11 Coupons.

. O 5000 mit 11 Coupons,

- 4282514 5000 uit 11 Coupons,

Nr. 205906 über Fl. 1009 mit 11 Coupons.

- Z200991I0 1090 mit 11 Coupons,

206216 - 1000 mit 11 Coupons. 206356 1000 mit 11 Coupons, - 206597 1000 mit 11 Coupons. 211126 1000 mit 13 Coupons, ZUI12S 1000 mit 13 Coupons, 211129 1000 mit 13 Coupons.

- 211130 1000 mit 13 Coupons.

- 212552 - 1000 mit 13 Coupons,

- 215402 1000 mit 11 Coupons.

- 215403 - 1000 mit 11 Coupons.

“_2EBOUT 1000 mit 11 Coupons. 230835 « 1000 mit 13 Coupons. 240347 - 1090 mit 11 Coupons.

- 2415067 - 1000 mit 13 Coupons,

E 261864 A 1000 mit 11 Coupons, . Nr. 261865 über 1000 mit 11 Coupons. 202017 - 1000 mit 11 Coupons.

-.- 26420602 1009 mit 13 Coupons. . Nr. 231503 über Fl. 500 mit 13 Coupons.

- 234390 - 900 mit 13 Coupons.

- D 500 mit 11 Coupons, 257744 - 900 mit 13 Coupons. 269199 900 mit 13 Coupons,

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diîie Breußischenu Staaten.

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Coupons. Coupons,

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1 200 nit 1 200 mit 41 - 200 mit 11 Coupons.

L 20427: - - 200 mit 11 Coupons.

“S O4 200 mit 11 Coupons, so wie weitens über den vom zweitem Semester zum

Pfandbrief Liut. E. Nr. 145736 im Werth von Fl. 4 gehörigen Coupon, über den Pfandbrief erster Emission Litt. C. Nr. 13957 im Werthe von Fl. 1000 mit 414 Coupons, und endlich über die Coupons vom 2ten Sc mester 1840 zu den Pfandbriefen erster Emission Litt. D. M 20150, U V Mr 83819, 140018/ 140019 140021, 145958, 145960 und 145961 gehörend und Fl, 38 betragend, welche in der General-Kasse des Kre dit - Vereins bercits uiedergelegt worden sind, fordert hiermit die General - Direction des Landschaftl., Kredi! Bereins im Königreiche Polen, in Ausführung des Ar tifels 124. des Geseßes vom 5. Juni 1825, alle Be sizer obiger Pfandbriefe und Coupons, so wie diejeni- gen, welche irgend cin Besißrecht dazu zu haben glau ben, auf, sich mit denselben an die General - Direction zut Warschau in dem Zeitraume von einem Jahr, von der gegenwärtigen Ankündigung in öffentlichen Blät tern an gerechnet, unbedingt zu melden, als widrigen falls sowohl die Pfandbricfe mit Coupons, als auch die Coupons selbst, amortisirt und die Duplikate dar übcr an die betreffenden Juteressenten ausgelicfert werden.

Secretair rewnvws! i.

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Der Präsident De G e)

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Citerarische Anzeigen.

Deutsche

Gadolieé des Tribunaux“. für das größere Publikum.

So eben verließen bei Unterzeichnetem die Presse uind. (T durch E, S, Mittler n Berlin (Stech bahn 3), Posen und Bromberg, zu beziehen :

Schwarze Blätter. Mittheilungen über Verbrechen, Strafrecht und Straf gerichts - Verfahren der Gegenwart und Vorzeit, Von Friedrich Steinmann.

Erste Lieferung. gr. 8. Sauber brosch. Preis 20 Sgr. Die „schwarzen Blätter“ haben sih die Aufgabe ge stellt, als Zeitung der Verbrechen nicht allein zeitungs gemäß über neue, interessante und wichtige Kriminal- fälle sofort zu berichten, sondern zugleich als krimina listisches Archiv derartige ältere Begebnisse in histori- {hen Relationen mitzutheilen. Js ihre Tendenz hauptsächlich die der Leltüre für das größere Publi- fum, nähern sih daher die darin mitgetheilten Krimi- nalfälle in ihrer äußeren Form der erzählenden Dar- stellung, werden manche in das Gewand der Novelle, des Nachtstücks gelleidet, dem Leser vorgeführt, o follen aber auch Mittheilungen für Sachverständige nicht fehlen. Vorzugsweise wird Deutschland den Stoff liefern. Juhalt der ersten Lieferung: der hochnothpeinliche Prozeß gegen den Wiedertäufer - nig Johann von Leyden und seine Genossen 1535—36, nach den Original - Alten von G. Werner. Zum Tode verurtheilt, Didaskalie von Fr. Steinmann. Zur Geschichte des Hochverraths-Prozesses wider A. v. Wallenstein, Herzog von Friedland, aus dem Hof Kriegsraths - Archive zu Wien. Der Freiherr von Cotta und der Verfasser des Mefistofeles vor dem Richterstuhl der öffentl. Meinung Deutschlands und vor einem Obergerichtshofe Preußens vom Verfasser des Mefistofeles. Erzählungen vom Rabensteine von Roderich Benedix und G. Werner. -— Michael Kohlhaas, der Landfriedensbrecher, vom Herausgeber. Kriminalfälle in alt - Deutschen Volksliedern aus dem 15. Jahrhundert. Das ,„ Kriegsrecht mit den lan- gen Spießen““ im 16, Jahrh, Folter-Protokoll aus dem Jahre 1740. Kriminalistishe Miszellen und Curiosa, Zwei Lieferungen, jede von 8 10 Bo-

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T E p R T P A SATIES 2 C d 308

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gen, bilden eiten Theil, Lese - Beremen Und Jour nal - Zirkeln empsehle ich diese Schrift als bejonders geeignete interessante Lektüre,

Wesel, im Dezember 1842. B

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In der Gropiusschen Buch- und hkunsthand

lung, Königl. Bauschule Laden Nr, 12, ist erschienen Der Schwancnorden. Stammbuch der löblichen Ritterzesellschast Unserer lieben Fraucn

\lt-Brandenbu

auf dem Berge bel odex D6n Kin al( des ScCclMa eno Lde von R. 1. B. rcilcerrui von Stillsried 1 Blatt 11 Bogen Ext.

\bbildungen in buntem Farbendruck.

klein Folio I Thlr.

Kare s, Aas Uno Ou Id ers Lateinische Lexif a.

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E N O M order neles Deuts) Latein. Handwörterbuch, nach Kr aft's größerem Werke besonders für Gymnasien bearbeitet, 90 Bog. gr. Ler.-Okft. Auf Schreibpap. 35 Thlr. , Dru vas, 2% QUIN, :

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Kraft, F. K., Handbuch der Geschichte von Alt (Griechenland, zum Uebersezen aus dem Deutschen ins Lateinische. Vierte verb, Auflage. 23 Bog. i S G L D Dudon, f blr.

Ferner is in diesem Jahre bei uns erschienen :

Kärcher, E., Lateinisch-Deutsches Handwörterbuch, besonders für Gymnasien und Lyceen. 61 Bog. dr. Ler.-Ofi, Dritckpap. 2 Thl.

Bei Partieen von 10 Ex, dieses Handwörter- buchs wird das 11te als Frei-Exemplar gegeben,

So billig nun auch die vorstehenden Preije schon sind, so sind wir doch bereit, den Schülern in Gym nasien und Loceen, welche zugleich ein gutes Lateinisch Deutsches und Deutsch Lateinisches Handwörterbuch sich anschaffen möchten , dies dadurch noch mehr zu erleich tern, daß wir, für unbestimmte Zeit, die beiden Werke :

Kärch er Latein,-Deutsches Handwörterbuch. Druck- pap. und e e E |

Kraft u. Forbiger Deutsch-Latein, Handwör!er=- buch. Druckpap. i

zusammen genommen statt sür 47 um

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erlassen , überdies auf Partieen von 10 Ex. cin lltes beider Haudwörterbücher als Frei-Cremplar liefern. Da sämmtliche vorhandene Latein. Handwörterbücher von ähnlichem Umfange und Reichthum des Stoffes ole alle Ausnahme weit theurer sind, so hoffen wir 11 Folge dieser Preiserleichterung die Handwörterbücher von Kärcher und Kraft-Forbiger, welche beide als vorzüglich anerkannt sind, in Gelehrten - Schulen und beim Pri- vat-Unterricht immer allgemeiner eingeführt zu schen.

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M 56.

Anyal1.

Amtliche Nachrichten.

Nußland und Polen. nes Dienstês eutlassen, Z D

Frankreich. Deputirten-Kammer. Adreß - Verhandlungen: St. Marc Girardin. Paris, Die Presse über Lamartine’s Nede. Briefe aus Paris. (Lamartine. (Hasparin’s Nede über die Durch- suchungs- Frage.)

Großbritanien und Jrlaud. London. Mac Naughten's neueste Aussage. Meuterei auf einem Britischen Sträflingsschiff. Angeb- liche Conventionen mit Frankreich. Abbrechen der Unterhandlungen mit Portugal, Oberst Lwoff's Ernennung zum Chren- Mitgliede der musikalischen Akademie,

Niederlande. Haag. Das Journal de la Have über die Natisi- zirung des Vertrages mit Holland.

Deutsche Bundesstaaten. Schwerin. Bevöllerung. Schreiben aus Hamburg. (Unterstüßungs - Verhältnissez das Auswanderungs chi} „St. Pauli ‘‘; Hamburg - Berliner Eisenbahn.)

Spaniem. Schreiben aus Paris. (Die Contribution von Barcelona.)

Negypteu, Alexandrien. Tod des Ex - Kapudan Achmed Fethi Pascha. Nachrichten aus Syrien.

Vereinigte Staateu von Nord-Amerika. Schreiben aus New - Yorfk., (Fortdauerude Differenzen mit Marokko; Forderungen Amerika- nischer Privatpersonen an Frankreich.)

Tevas, Schreiben aus Paris. (Botschaft des Präsidenten Houston und dessen Ertlärung hinsichtlich des Verhaltens gegen Meriko; Schleich handel.)

La Plata -Stagatem. Schreiben aus Paris. (Bund gegen Nosas ; (Gefecht zwischen den Truppen von Buenos-Ayres und Montevideo.)

Inland. Aachen. Fest Karl's des Großen.

Warschau, General-Lieutenant Kossezki sei

Freiwilligen - Fest.

Statistisches zur Beurtheilung der der Französischen Kammer vorliegenden Zucker- Frage,

Wissenschaft, Kunst und Literatur. Neueste Eisenbahn - Karte,

Amtliche Uachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Prediger M. Schmidt zu Saaleck, Regierungs - Bezirks Merseburg; dem Oberförster und Landjsäger Einbrodt in Oranien burg; so wie dem Königl. Bayerischen Geheimen Secretair im Mi- nisterium des Königl. Hguses und Des Aeußeren, von Paula Auer, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen.

Angekommen: Der Prinz Ludwig zu Schönaich=Ca- rolath, von (Huben.

Se. Excellenz der Geheime Staats-Minister von Ladenberg, von Zehdeuid.

Der Ober-Präsident der Rhein - Provinz, von Schaper, von Koblenz,

Zeitungs -UÜUachrichken.

3Nuslaud.

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Russland und Polen. JIKarschau, 31. Jan. Durch Kaiserliche Berorduung vom Sten d. M. 1st der präsidireude Direftor der Justiz Regierungs Kom- mission des Königreichs Polen, General-Lieutenant Kossezki, gänzlich des Staatsdieustes entbunden worden. lie

Samt Ler 0):

Deputirten-Kammer, Sißung vom 28, Januar. trag.) Aus der Rede des Herrn St. Marc Girardin heben wir nach- träglich noch heraus, was derselbe über die Englische Allianz und über das Durchsuchungs-Necht sagt: : E

„Zch wünsche die Englische Allianz; mir erscheint dieselbe nüßlich für die Unabhängigkeit Europa?s und für die Ausrechthaltung oder den Fort- schritt der liberalen Justitutionen auf dem Kontinente; ich glaube beson- ders, daß ohne diese Allianz der Frieden der Welt stets in Gefahr schwebt, Aber so kostbar auch, meiner Ansicht uach, das Bündniß mit England ist, so bin ih doch der Meinung, daß es nicht dur Zugeständnisse erkauft werden darf, die sih nicht streng mit unserer Chre vertragen; wir wollen Verbündete haben, aber keine Beschütßzer. Jn deu Jahren 1830 bis 1823 waren die Engländer wahrhaste Verbündete für uns; wir handelten hin- htlih der Belgischen Angelegenheiten in Uebereinstimmung mit ihnen; wir unterzeichneten mit ihnen den Quadrupel-Allianz-Traktat ; sie schlugen uns vor, in Spanien zu interveniren, um dex Triumph der Spanischen Revo- lution zu sichern; und das gegenseitige Durchsuchungs-Recht, wie es in den Verträgen von 1831 und 1833 existi-t, hien Zu jener Reihe von gemeinschaftlihen Maßregeln zu gehören, die für das innige Verhält- niß zwischen Frankreich und England zeugten. Seit 1840 aber is von je- 1 Maßregeln der Uebereinstimmung nichts übrig geblieben als das Durch- suchungs - Nechtz dasselbe ist die leßte Wirkung einer gebrochenen Allianz und daher, m. H., das allgemeine Mißtrauen gegen jene Maßregel. Die- ses Mißtrauen hatte, meines (Erachtens, vor 1840 keinen genügenden (Hrund, da bei dem beständigen Zusammenwirken Engl, mds und Frankreichs die ge- genseitige Ausübung des Durchsuchungs-Nechtes natürlich schien; nach 1840 ist es aber allerdings Hegrände, weil nur noch in Bezug auf das Durch- Auchungs-Necht eine scheinbare Allianz besteht; and weil wir, lassen Sie uns offen seyn, für das auf dem Meere gemcwhte Zugeständniß seit dem Bruche mit England keine Entschädigung mehr „auf dem Kontinente finden, Jch glaube daher auch nicht, wie man wohl aitßerhalb der Kammer sagt, daß die Abneigung des Landes gegen das Durchs uchungs-Recht ein erkünstel- tes Gefühl sey, Hüten wir uns wohl, 21. H,, die Gefühle des Landes auf so fkleinlihe Weise zu erklären, Der Widerwillen des VPandes gegen das Durchsuchungs - echt i ein mähtiges und ties cingedrungenes Gesühl, wie es auch der Minister der auswärtigen Angelegenheiten anerkennt, und ih füge hinzu, daß ein solhes Gefühl

Preuß #ckch)

Urtheil über die Rede des Herrn von Lamartine ab.

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«_ ministeriellen Combinationen unmöglich macht, ZOpposition zur Gewalt sehr gefördert, ‘ein Nachtheil 7 ‘aussprechen, und dabei zu erkennen geben, in wie weit wir mit dem

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Skaats-

den

Berlin, Sonn{läs

weder der Schwäche, noch der Thorheit fähig ist, besonders wenn es nach |

außen hin mit Ueberzeugung und mit Geschick repräseutirt wird. Lassen wir daher alle zu sinnreichen Auslegungen bei Seite; nehmen wir die Linge ernstlich und einfach. Nein, der Widerwillen des Landes gegen das Lurchsuchungs - Recht is keine bloße Laune; nein, der Paragraph Zhrer Adresse, welcher jenes Gefühl ausspricht, ist keine bloße Höflichkeit, die man einer vorübergehenden Laune erweist; nein, das Ministerium wird jenen Paragraphen nicht als einen bedeutungelosen und gleichgültigen Wunsch aufnebmen. Zhre Adresse verlangt mit Bestimmtl-eit, daß Unterhandlungen eröffnet werden; denn sie will, daß man unseren Handel wieder unter die ausschließliche Aufsicht unserer Flagge stelle, und um zu diesem Ziele zu gelangen, muß man handeln. Tie Kammer schreibt über den Augen blick, wo die Unterhandlungen eröffnet werden sollen, nichts vorz sie überläßt der Regierung die Wahl der Zeit und der Mittel; aber sie deutet den Zweck an, und würde es mit Unwillen wah

nehmen, wenn nichts geschähe, um denselben zu erreichen, Die Kammer ist der Meinung, daß man die Abschaffung des Sklavenhandels durch an dere Mittel erreichen müsse, als durch das Durchsuhungs-Neht, Zst dic- ses Recht in der That das beste und unfehlbarste Mittel, um den Neger

handel zu unterdrücken? Steht das, was dieses Necht der Menschlichkeit leistet, mit dem in Verhältniß, was es der National-Unabhängigkeit kostet ? Das is der Hauptpunkt, den ih untersuchen will, Von dieser Seite allein töónnen die Anhänger der Abschaffung der Sklaverei den Gegenstand ins Auge fassen; denn wenn ih zwischen der Beibehaltung des Durchsuchungs- Nechtes, und der Beibehaltung der Sklaverei zu wählen hätte, so würde meine Wahl bald getroffen seyn. Jch will unsere Schiffe von jeder Be- rührung der Fremden befreit wissen; aber der Fremdeste unter den Fremden

ist für mich der Sklavenhändler, denn er steht außerhalb der Menschheit.

Das Durchsuchungs- Necht ist, meiner Ueberzeugung nach, nicht das wük

samste Mittel, um den Sklavenhandel zu vernichten. Es giebt gegen jenen

Handel eine kühnere und sicherere Maßregel, eine Maßregel, die von einem

aufrichtigeren und thätigeren Hasse zeugt, und die kcin Opfer der Rechte der National - Souverainetät erheischt; diese Maßregel besteht darin, die Sklaverei abzuschaffen. Dadurch würde man gleichzeitig die Besorgnisse der Freunde der Menschheit und das Geschrei unserer Verleumder zum Schweigen bringen, Der Sklavenhaudel kann guf drei verschiedenen Punk- ten unterdrückt werden; Auf dem Abgangspunkte, auf dem Trans

porte und auf dem Ankunstspunkte, d. h. auf den Sfklavenmärk- ten, in den Ländern, wo die Sklaverei noch erlaubt is}. Drei verschiedene Unterdrückungs - Maßregeln entsprechen jenen drei Punk

ten: die Beaufsichtigung der Europäischen Faftoreien an der Afrikanischen Küste; das Durchsuchungs-Recht während des Transportes z die Schließung der Sklavenmärkte an den Ausladungspunkten, Von diesen drei Maßregeln ist die leßte, nämlih die Schließung der Sklavenmärkte, sicherlich die wirk samste. Daun folgt die Beaufsichtigung der Europäischen Faltoreien. Das Durchsuchung8-Necht während des Transportes is gugenscheinlich die ohn máächtigste, da die Negerschiffe auf dem unermeßlichen Ocean die beste Hoff- nung haben, der Beanfsichtigung zu entschlüpfen. Troy der Wachsamkeit der Kreuzer, troß des Durchsuchungs-Rechies, wird Sklavenhandel getrieben werden, so lange es Sklavenmärkte giebt,“ Der Redner entwickelte diese Ansicht noch weitläuftiger und sührte Stellen aus authentischen Dofkfumen ten an, um dieselbe zu belegen,

Sißung vom 29, Januar. Jn der heutigen Sißung wurde die Adreß-Debatte fortgeseßt, Herr Ducos sprach gegen den Adreß-Ent wurf, Er meint, die Motive, welche den Abschluß der Verträge von 1831 und 1833 seiner Zeit veranlaßt hätten, bestünden nicht mehr, und es sey die Beibchaltung dieser Traktate jeßt mit den größten Gefahren für den Frieden zwischen England und Frankreich verbunden, Nach einer Nede des Herrn Dugabeé zu Gunsten des Entwurfs wurde die allgemeine Er- örterung geschlossen. Die Kammer ging zur Diskussion der einzelnen Ar tikel über, Der erste Paragraph wurde mit fast Stimmen-Einhelligleit an- genommen. Zu dem nächsten Paragraphen hat Herr David folgendes Amendement gestellt, welches er demnächst entwickelte: „Wir wünschen, daß, mdem unsere Negierung die Nechte und Privilegien wahre, die Frank reich in der Lürlei eingeräumt wurden, es gelingen möge, den Capitula tionen ihre Stärke, der Verwaltung der christlichen Bevölkerungen Syriens ihre alte Unabhängigkeit, der katholischen Religion in diesem Lande einen speziclleren und besser gesicherten Schuß wieder zu verschaffen.“ Herr David, der um 47 Uhr noch auf der Nednerbühne war, erhielt vielfache Beifalls-Bezeugungen,

Paris, 30, Jan.*). Der König ertheilte gestern dem Türkischen Botschafter Reschid Pascha eine Privat-Audienz, und nahm dessen Ahbberufungs-Schreiben entgegen.

Nach zweitägigem Stillschweigen giebt die Presse heute ihr Sie sagt unter Anderem: „Wenn wix uns nicht täuschen, so hat der Uebergang des Herrn von Lamartine, dadurch, daß er alle Personen zwingt, eine entschiedenere Stellung anzunehmen, und somit fast alle bisherigen die Gelangung der ( Is dies êin Vortheil, oder Ueber diesen Punkt wollen wir uns ohne Rückhalt

berühmten Deputirten von Mäcon übereinstimmen, vder von ihm abweichen. Uns halten von der linken Seite nicht ihre Jdeen, fon

dern ihre Männer entfernt, die die Gewohnheit der Popularität ent

nervt hat und die vor jeder Verantwortlichkeit zurückbeben. Die Mäuner der linken Seite {weben beständig zwischen Zweifel und Bedauern, zwishen Skrupel und Reuez sie entscheiden sich niemals, als in dem Augenblicke der Gefahr, die ihnen jede Urtheilsfähigkeit raubt, Als Minister würden sie einen Krieg beginnen, um eine Emeute zu unterdrücken, oder eine Jusurrection erregen, um einen Widerstand zu besiegen. Die Ansteckung dieser abscheulichen Art zu denken, an welcher man alle Männer der liuken Seite erkennt, und durch die sie von Jedem, der einen entschiedenen Charakter und einen festen Willen hat, getrennt sind, ist so groß, daß sih auch Herr Thiers vom 1, März nicht davor bewahren konnte. Wird Herr von La- martine, der so eben den Plaß des Herrn Thiers eingenom

men hat , stärker oder glücklicher seyn® Wir würden gegen un

sere Ueberzeugung sprehen, wenn wir sagten, daß wir dies hofften. Cs if ein geringes Verdienst, dem Gegner die verleßende Wahrheit ins Gesicht zu sagen, wenn man nicht auch den Muth hat, sie dem Freuude entgegen zu halten. Wir hatten uns für Herrn von Lamartine eine andere Rolle ausgemalt. Wir glaub ten, daß der Tag kommen würde, wo das System des Widerstandes und der Unbeweglichkeit sein leßtes Wort ausgesprochen und seinen leßten Mann verbraucht haben, wo durch die Gewalt der Umstände

*) Die Pariser Zeitungen und Briefe treffen jeßt auf dem gewöhnlichen Wege regelmäßig 24 Stunden später hier ein,

Alle Post - Anslalten des In- und Auslandes nehmen Sestel- lung an, für Serlin die Expedition der Staats - Zeitung: Friedrichsstrasse Ur. 72.

1843.

die Majorität ihren Jrrthum aufgeben würde. Wir glaubten, daß dann Herr von Lamartine in das Ministerium eintreten und \o in der günstigsten Lage seyn würde, um, seinen eigenen Ausdrücken zu- folge, „die Allianz der stärksten Macht mit der größten Freiheit“ zu Stande zu bringen. Wenn jeßt Herr von Lamartine zur Gewalt gelangt, so wird es unter ganz verschiedenen Bedingungen geschehen, mit gefährlihen Kollegen, mit verderblichen Allianzen, und mit einer Majorität, über die er nur eine ungewisse Macht haben wird. Man bedarf eines sicheren Grundes, um ein Gebäude aufzurichten; aber der Grund der Opposition besteht aus angeschwemmten Trümmern, die durch die Wellen der öffentlichen Meinung wieder hinweg gespült werden. Ohne die konservative Par=- tei ist fein Fortschritt möglich ; das is unsere inuige Ueberzeugung. Wir wissen, daß es s{hwierig is, sie in Bewegung zu seßen; aber wir wissen auch, daß es Ströme giebt, die man leichter stromauf, als stromab befährt, und daß endlih jene Partei die einzige is, welche Stärfe genug besißt, um ihren Werken einige Dauer zu verleihen. Herr1 von Lamartine's Ehrgeiz is mcht die Macht, sondern jenes moralische Ansehen, welches sich so lange Zeit an den Namen Royer (Collard knüpfte, Er wünscht vor Allem Freiheit der Rede. Diese Freiheit der Rede kann allerdings der Regierung nicht gefährlih werden, aber sie fann eine Klippe seyn, an der noch mehr als ein Ministerium zerschellen wird. Wir wünschen fast Alles, was Herr von Lamartine wünscht ; wir wünschen : „„die Regierung der Massen, die Regierung der Jutelligenz, die Regierung der Arbeit‘; wir wünschen mit ihm „ven vollen Einfluß der liberalen Jdeen, wenn dieselben nicht Eroberung! sondern Vertheidigung des Landes und Freiheit bei fich! guf ihren Fahnen tragen.“ Wir haben uns, wie er, der Wiederherstellung der Erblichkeit der Pairie widersetzt; wir sprachen und votirten, gleih ihm, gegen die Septeinber-Geseße, gegen die Befestigung von Paris. So mit Herrn vou Lamartine in den Szchen übereinstimmend, weichen wir, hinsicht- lich der Personen, von ihm ab; er läßt sih die Männer der Oppo- sition gefallen, und wir verwerfen dieselben, weil wir nicht glauben, daß sie etwas Großes, Nügßliches oder Daucrhaftes thun können, weil es kein Gefühl giebt, das fie nicht übertrieben, feine Gewalt, die sie nicht erniedrigt, keine Freiheit, die fie nicht gefährdet haben.“

Ein Schreiben aus Algier vom 2Wsten d. meldet, daß es Abd el Kader gelungen sey, alle die Stämme, welche während der leßten CErpedition unterworfen wurden, wieder zum Aufstand zu be- wegen und um sich zu sammeln. Der Emir is nah dem Abmarsche der Franzosen in Tenez eingerückt, und hat einige Oberhäupter der unterworfenen Stämme guf das grausamste bestraft. Einigen dersel= ben soll er die Hände und die Füße haben abschneiden lassen. Durch dieses Schreckenssystem hätte Abd el Kader in wenigen Tagen das wieder ungeschehen gemacht, was die Französischen Truppen durch mehrmonatliche Anstrengung errungen zu haben glaubten.

An der Börse unterhielt man sich heute viel von dem Ueber= gange des Herrn von Lamartine zur Linken, Er brachte indeß nicht den geringsten Eindruck hervor. Jn den Französischen Renten zeigte sih eine starke Neigung zum Steigen. Es hieß, die Depots=-= und Consignationen-Kasse werde in eimgen Tagen ihre Käufe in Renten beginnen. = Paris, 28. Jan, Es scheint, daß Herr von Lamartine in der Zucker - Frage mit der Regierung stimmen wird, troß seiner gestern in der Kammer gegebenen bestimmten Versicherung, daß er fünftig in allen Punkten mit der Opposition stimmen werde. Dies führt mich natürlich auf die neue politishe Stellung, welche derselbe jeßt eingenommen hat, ob „für immer“, wie er gestern erklärte, möch= ten wir niht verbürgen. Denn wer in einem Zeitraum von zwölf Jahren vom Lager der Legitimisten in das des konservativen Centrums, und von diesem jeßt wieder in das Lager der Linken übergehen konnte, der fann auch bei dem nächsten besten Anlasse aufs Neue ein anderes Bauner ergreifen und am Ende wieder zu den ÎJdeen der äußersten Parteien, sey es rechts oder links, zurückkommen. Der Courrier français sucht darzuthun, daß er kein Ueberläufer sey: aber is es nicht schon schlimm genug, wenn man es für nothwendig hält, von Seiten der Linken, den neuen Verbündeten gegen dergleichen Verdacht in Schuß zu unehmen. Herr von Lamartine sucht sich selbs gegen den Vorwurf der Jukonsequenz zu verwahren: aber is das etwa Konsequenz, wenn man guf einmal unerbittlihh allem, dem ganzen System, den Stab bricht, das man selbst mehrere Jahre lang mit allem Kraft= aufwande vertheidigt hat. Alle Ministerien seit 1830 hat Herr von Lamartine gestern verdammt, aber dabei wohl vergessen, daß er na- mentlich der eifrigste Vertheidiger und Lobreduner des Ministeriums vom 15. April gegen die Coalition des Jahres 1839 war. Kann es eine beißendere Satyre auf ihn geben, als wenn der Courrier français unter dem Scheine des Lobes für ihn sagt, er sehe in der Opposition, die man so oft als gänzlich entnervt, ohnmächtig und nicht im Stande, etwas zu schaffen, verschrieen habe, das nöthige Gegengewicht gegen den unheilvollen Einfluß der Regierung, als den Breunpunkt der Lebenskräfte des Landes, als das Palladium Frank- reihs in Mitte der Krisen an, die es noch durhzumachen haben werde. Wer aber hat mehr und öfter alle vorerwähnten Vorwürfe gegen die Opposition gerichtet, als eben Herr von Lamartine?

T7 Paris, 29. Jan. Es sind glänzendere Reden über das gegenseitige Durchsuchungs-Recht gehalten worden, als die des Herrn Agenor de Gasparin, aber keine einzige, weder im Palais Luxembourg, uno im Palais Bourbon, welche von so gründlichem Studium der Frage, von so tiefer Ueberzeugung und von so vielem Muthe zeugte. Herr Gasparin is ein warmer, ein begeisterter Menschenfreund, und er scheut sich nicht, den verdächtigten und verrufenen, ja in der Mei- nung ber „nationalen“ Köpfe dieser Zeit sogar lächerlih gewordenen Namen eines Philanthropen als einen Ehrentitel für sich in Anspruch zu nehmen. Während der Französische Patent - Liberalismus mit der Idee der Emancipation nur zum Zeitvertreibe ein wenig fkokettirt, ist es Herrn Gasparin heiliger Ernst um die Abschaffung der Sklaveret, deren Fortbestehen in den Französischen Kolonieen nicht allein als ein ungeheures Verbrechen gegen die menschlihe Natur, sondern zus als eine brennende Schande für sein Vaterland auf seinem Herzen la et. Wenn Herr Gasparin gestern erklärte, daß ihn der Haß gegee O Sfklavenwesen nicht chlafen lasse, so darf man in diesen Worten ari ie rische Figur sehen. Gewiß, in dieser Zeit und in diesem L :