1843 / 38 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Quarz s ze j ter Quarz und schwarzeut Glimmer in mei phvrförmig ausgeschiedenen großen Feldspath-Krostallen. welches entweder Saphirquarz oder birgsart ein eigenthümliches und f j | desselben hat auch N. von Raumer nicht gefunden,

Anstehend zeigt es sich in

bedeckdt. Dieselbe Gebirgsart kommt auch noch an mehreren anderen Punk ien, 3. B. bei Gotschdorf, Bober, Roehrsdorf und ohnweit Hirschberg vor, Herr Ehrenberg r Eil Räderthierchen aus Amerika Dieses schien ihm, direkten Untersuchungen nach,

jedoch nicht in der Schönheit wie bei Flinsberg. theilte mit, daß bisher nur ein einziges befannt geworden ev.

getrocknete Formen nah Philodina roseola gewesen zu sevn,

lich hat er deutlich erfannte Fragmente von hen andercn Jufusorien von New - York Link legte Bemerkungen über den Fäulnißpilz Abbildungen vor. Er bildet cine besondere Mucedinei, findet sich in faulem Obst, Aepfelu,

faule Stelle mit der Luft in Berührung kommt.

die Ursache der Fäulniß angesehen werden,

Ein wieder aufgefundenes Wand-Gemálde aus dem 9:Zten Jahrhundert im Dom zu Münster.

Der Dom zu Münster in Westphalen, in der ersten Hälste des 13ten Jahrhunderts im Rundbogenstvl erbaut, besitzt in seinem Nest des ursprünglichen Farbenschmucks, welcher den mannigfachen Ber zur Zeit der Wiedertäufer und den späteren mitunte! sehr un l die Aufmerksam verdienen möchte.

wüstungen

geschickten Nestaurationen glücklich entgangen is und woh

keit der Kunstforscher und Freunde mittelalterlicher Kunst Es it diejes cin 28 Fuß langes, S Fuß bobes and

Figuren von etwa 64 Fuß Proportion, welches sich am nördlichen (Giebel chiffes unter dem großen Nund

des den Thürmen zunächst gelegenen Quer}

fenster befindct und jeßt durch ein Werk aus dem 17ten

verbaut ist.

Leßterem Vorbau is es zuzuschreiben, daß die Kenntniß von dem Bor handenscvun des Wand -Gemäldes im Laufe der Zeit ganz verschwunden

warz für diejenigen, welche das Gemälde an Ort und

wollen, bemerke ih, daß der Vorban von Holz (laut Junschrist zum Ge dächtniß eines 1669 verstorbenen Probstes, Droste, errichtet), über die ganze Giebelwand reichend, aus drei reich verzierten, mit Figuren geshmüdcckien

_,

Nischen besteht, zwischen denen sich zwei Oelbilder, Pauli Bekehrung und Enthauptung darstellend, in großen verzierten Rahmen befinden. Er steht 3 Fuß von der Wand ab, und man kann nur vermittelst der zunächst ge legenen Thurmtreppe über die Balgen- Kammer und durch cinen Mauergang in diesen Zwischenraum zur Anschauung des Bildes gelangen,

Der Gegenstand des Wand-Gemäldes is: der heilige Paulus, Zu patron des Domstiftes Münster, welchem die vier Friesischen, vormals der firchlichen Jurisdiction der Bischöfe von Münster unterworfenen (Baue Neiderlant, Smalagonia, Fiveigonia und Hunegonia verschiedene (Geschenke

darbringen. *)

Der Heilige, mit Nimbus, Schwert und Spruchband, steht hervorragend in der Mitte des Bildes, zu seiner Rechten ein Ordens -, zun Linken ein y | ! und gleichsam die Vermittler | n einem viel j E : einen kleineren Raum einnehmen, dagegen aber weit fortgeruückt erscheinen. fniet cin, wie cs scheint, vornehmerer Mann, cin Gefäß mit Goldstücken Den Hintergrund ‘dieses Gemäldes nimmt ein noch unvollendetes Gebaude

ein, welches vielleicht auf den Dombau zu deuten lvare.

Ueber das ganze Bild fort stehen wörtlich folgende Verse îin etner

Welt - Geistlicher, beide mit Spruchbändern alen und dem Heiligen darstellend; neben

zwischen den

*) Diese Namen bestehen noch heutiges Tages zum Theil mit geringen Abänderungen: RNeiderland liegt am linken Ems - Ufer in L st - Friesland, | det uibi Zmalagonia, im östlichen Theile der jeßigen Nieder ländischen Provinz Friesland, an der Gränze vom (Hroninger Lande, und Fiveigonia und Hunegonia, jeßt Fivelgo und Hunsingo, zwei Bezirke in der Provinz Groningen, genannt nach den

südlich vom Dollard. heißt jeßt Smallinger Land.

Flüssen Fivel und Hunse. Aus der Westphälischen

Allgemeiner Auzeiger für die Preußischen

Bekanntmachungen. : Oeffentliche Vorladung.

Auf den Antrag der drei legitimirten Erben des am 23, Juni 1842 hier verstorbenen Oekonomen Ernst Wil helm Carl von Eicfstedt aus Priemen werden alle unbe kannte Erbschafts (Gläubiger desselben hierdurch aufgefor dert, ihre vermeintlichen Ansprüche an dessen Nachlaß bi nnen dreiMonaten beidem unterzeichneten Ober Landesgericht, als derjden fraglichen Nachlaß regulirenden Behörde, anzumelden und ihre desfallsigen Rechte wahr zunehmen, unter der Warnung, daß sie sich nach Ablauf Es dreimonatlichen Frist und nach erfolgter von den Ervtn beabsichtigten Theilung fernerhin nicht mehr an E Crbschaftsmasse, sondern an jeden der drei legitimirten

Erben nur für seinen Erbantheil halten können. Stettin, den 5, Dezember 1842. (L. S) Königliches Ober-Landesgericht,

i Þ E A

Alle M Nin, was an das von dem Buchbinder- meister H, Biesner bisher eigenthümlich bese} genwärtig an den Herrn Hofgerichts - Re “hae H hierselbst verkaufte, an der Steinbeckter Streke pie L sub No. 25 belegene Wohnhaus ec. He inaliGe Mit, sprüche und Forderung irgend einer Art machen zu tön. nen ich berehtiat halten, werden hiermit geladen, folie in einem der auf : S den 14. und 28. Februar und den 14. März

b, Ss jedeémal Morgens 10 Uhr, esegten Liquitations-Termine vor dem Stadtgerichte und alaubhafi anzumelden, bei Vermeidung der eff pracclusivo ben 28. März er., Morgens ir, zu erfennenden Abweisung von dem gedachten uÍe. Datum Greiífówalb, den 28. Januar 1843, T'úrcltor und Assessores des Stadtgerichts,

(e. S) Dr. Teßmann,

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in meist feinkörnigem Gemenge mit po1 Ein blaues Fofsil, Dichroit sevn dürfte, giebt dicser (Be- ehr s{hönes Ansehen; deutliche Krvstalle welcher dieses Ge stein in seiner geognostischen Darstellung Niederschlesiens pag. 9 beschreibt,

i der Gegend von Flinsberg selten, denn die Gehänge der Berge jind ganz mit großen Blöcken desselben und verwitterten Abfällen

Monocarea aufgefunden. nebst

(Hattung der Birnen, Mispeln und dergl. , aber immer uur in der Nähe der äußeren Oberfläche, wo die s : An den innersten, von der Luft entfernten Stellen findet er sich nicht, namentlich nicht im ZJnnern der Mispeln ; auch wenn die faule Stelle rund umher mit gesundem Fleisch umgeben ist, tri man keinen Pilz darin an, und er kann folglich nicht als Art von Kamaschen.

\unern noch einen

Zpezialgeschichte is bekaunt, daß Bischof Eberhard von Diest im Jahre 1276 zur Beilegung langjähriger Streitig kciten mit den Friesen im Emsgau, Brokmaunien (Brokmerland), RNeiderland und Altamt Friedens - Verträge einging, worin die geistliche (Serichtsbarfeit des Münsterschen Bischofs im Frieslande näher festgestellt und Maßregeln zur Erleichterung des Handels der Friesen, welcher vorzüglich Häringe, Pferde und Rindvieh zum Gegenstand hatte, verabredet wurden.

Die Zuschrift des Bildes läßt sich als eine interessante Erläuterung über die Wohnplätze der Friesischen Stämme, welche an diesem oder cinen auderen derselben Zeit angehörigen Vertrage Theil nahmen, auschen.

Dje Herren Actionaîrs der Berlinischen Feuer- Versicherungs - Anstalt werden ersucht, zu der be- kannten jährlichen General - Versammulung sich in Perion oder durch legitimirte Bevollmächtigte am Montag, den 13, Februar as c, Yormittags vor 11 Ubr, ín dem Lokale der genaunten Anstalt, Span-

152

D)

darreichend. Dieser

tanten zweier Gaue befinden.

D

sich in Beziehung gesezt. Der

Butter Rinde. Die beiden leßteren

Neuer Rattus 3wi

Herr erläuternden

angeordnet, Der Ausdru der

Fungi

Ueber

größtentheils gut erhalten z dic’:

(Gemälde mit 29

Jahrhundert

Stelle aufsuchen

ursprünglicher Farben zum Dombau dar.

jedem (Geistlichen

_—,

I) 1517 namque:

Schrift fortgeschrieben sind,

Die bisher erwähnten

und i} daselbst auf dem

bischöflicher Kleidung dargestellt,

dauerstr. No. 81, gesälligst einzusinden, da die Ver- | handlungen präctse 11 Uhr beczinnen werden, Berlin, den 30. Januar 1843. Berlinischen Feuer - Versitcherungs \nstalt, VV,. Brose. Mi Motto.

Garl Brendel, Ÿ H.

Dircclion der

MUeinr. K etbel B à i,

Nitter- und Landgüter verschiedener Größe und (Ge gend werden zu kaufen gesucht. Anschläge 2c. erbittet fr. der Güter-Agent H. L. Beuthner in Lektschin bei Wriezen,

C L T N M E: MMEE O A 0a

do - 4. Va . N Literarische Anzeigen. Ur Medizin Es wurden von uns versandt und sind in gut Buchhandlungen zu finden, in Berlin bei Alexan- der Duncker, Königl, Wofbnchhändler, Frane. Sir. 21:

Dr, Carl Emmert, Beiträge zur Patho- logie und The rapie mit besonderer Berück- sichtigung der Chirurgie. 1s Hesi. gr. 8. brosch. à 14 Thlr.

Di. u. Prof. Valentin, Repertorium sür A na- tomic u, Phystologie. V. Band. Jahr gang 1812. 1ste Abth, gr. 8. Preis sür den Jahrgang in 2 Abth, welche nicht gec- trennt werden, 24 Thlr,

Bern, 1. Sep, 1812. Huber u. Co. (K örbe r.)

brosch,

So eben erschien unter dem Titel: Meine neuesten Erfahrungen im Gebiete der Unterleibs-Kragnkheiten D, M von _ e r, Moriy Strahl, Königl. Preuß. Sanitäts - Rath, praflischem Arzt und viéfebeitó! Y Mao e LUA da in Berlin, | die siebente Auflage des Werkes + Enthü äth- selhaften Wesens der Unterleibs-Krankheit- Zeh An neuen und naturgemäßen Heilmethode der Hämborrhoi- dent, Hypochondrie, Hysterie und Gicht, / Für gebildete Nichtärzte. Berlin 1843, Verlag von E. H, Schroeder, Unter den Linden 23, Jagorsches Haus, Pr, 1 Thlr, 10 Sgr.

pvyramidal kompomnrten Mittelgruppe schließt sich un mittelbar an jeder Seite einer der vorhin bezeichneten, durch 5 bis 7 Fi guren repräsentirten (Gaue an, denen in geringem Zwwischenraume die beiden noch übrigen folgen, so daß zu jeder Seite des Paulus sich die Repräsen

In den einzelnen Gruppen herrsht eine angenehme Abwechselung, jedoch nur in mäßiger Bewegung; die Personen , verschiedenen Altern und (Heschlechtern angehörend, sind theils det großte gen, denn die dargebotenen Geschenke in kleinen Fässern, cin Paal C1 Thiere sind nah einem kleineren Maßstabe gezeichnet und gewissermaßen nur lvpisch angedeutet; sie gehören, sich gegen seitig aufwiegend, den beiden Cndgruppen an. gegenseitig entsprechend, sind zwei 7chàfer mit den Lämmern aus den Ar men, und zwei Krieger mit Schilden und Lanzen in verschiedenen (Hruppen Köpfe is einfach, fromm , aber charakteristisch wechselnd ; in ähnlicher l gung der Figuren, etwas streng, mitunter schr naiv, Der Faltenwurf der Gewandung bewegt sich in einfachen großartigen Linien.

Die Kleidung besteht theils aus kurzen togagarligen, theils aus langen bis auf die nackten Füße hinabreichenden Gewändernz zu den kurzen (He wändern gehören Beinkleider und Schuhe oder, wie bei den Schäfern, cine ] diesen Kleidern wird von Allen cin Mantel getragen, ein großes, einfaches , auf der ckckchulter genesteltes Stück Zeug. Die Köpfe der Männer sind theils unbedeckt, theils tragen sie Hüte, die dem Merkurshute auf Etrurischen Vasen ähnlich sind. Frauen sind nit einfachen weißen. Tüchern, nach Axt der Nonnen, verhüllt.

Das Bild i} nicht al eesco ausgeführt, sondern durchweg mit ciner rothen Farbe auf dem Kalkpuiz konturirt und demnächst t di ( Farben ausgemalt, deren Bindemittel sich jedoch nicht mehr feststellen läßt. Die Konturen sind von ciner fecken, gewandten Hand ausgetragen und haben sich Zeichnung der Köpfe, Hände und Füße ift ¡m Allgemeinen recht gut z die Ausführung in Farbe hat dagegen viel vont

zahu der Zeit gelitten und kragf in den (Hewändern vielfach Spuren von späterer Ucbermalung, dic Köpfe erscheinen weniger übermalt,

Die Jnschriften sind nicht mehr die ursprünglichen, wie theils aus dei G Form der Buchstaben, die einer späteren Zeit angehört, theils daraus her vorgeht, daß die Kallweiße, worauf sie aufgetragen, stellenweise abblättert und die ursprünglichen, so weit sie noch erhalten, zum Borschein kommen läßt, Jedoch scheinen diese alten Jnschristen, wenigstens die vier oben c! wälbnten Namen der Gaue, von denen über jeder (Gruppe einer angebracht ist, fo viel sich noch erkennen läßt, mit den neueren übereinzustimmen, Die Form der alten Buchstaben gehört ohne Zweifel dem 13ten \ahrandert an, welcher Zeit auch wohl der Styl des demnach bald nach Erbauung des Domes angefertigt und gehörte zu dessen Ausschmückung, von welcher sich im hohen Chor auch noch manuigsache Reste erhalten haben. eine rein historische Bedeutung und stellt vielleicht den Beitrag der Friesen Auf diesen Gedanken führt noch ein anderer Umstand : bei der Errichtung des Vorbaues von 1669 eint man das Andenken des dadurch verdeckten Bildes haben erhalten zu wollen; wenigstens muß man in diese Zeit eine Oecl-Kopie des Bildes verseßen, welche sich im Kapitels ck aale des Domes befindet. Diese Kopie is freilich nur ein elendes charal terloses Machwerk und läßt kaum das ursprüngliche Bild darin wider c1 kennen, weshalb es auch bisher ganz unbeachtet war, Köpfe und Stellun gen sind nur obenhin aufgefaßt und mit mannigfachen Veränderungen in der Kleidung 2c. wiedergegeben ; so scheint z. B. die große Länge des Bil des unbequem gewesen zu seyn, und es sind daher die beiden Endgruppen fleineren Maßstabe gehalten als die übrigen, wodurch sie

Linies inclita justilia et virtutum semita vila: i Munecribus datis testando quod ibi gratis: Lit lestudo duplex pi La studco pictatis; dice auch über cine altere Auf dem Nimbus des heiligen Paulus be Dienstag findet sich eine neuere Schrift, deren Entzifferung aber nicht gelingen wollte. Nury:l M ; e Die Schrif den Spruchbändern is ganz erloschen, Dorstetung Del Die Schrift auf den S} st ganz s

Zuschriften befinden sich auch auf der Kopie, Zvruchbande des einen Geistlichen noch Folgendes angebracht : Sint Ubi Paule nostrorum munera grata. j des anderen Geistlichen is später mit schwarzer ¿Farbe überstrichen ; der hei lige Paulus hat gar keinen Spruchband und ist überhaupt in ganz anderer

Bei dem jcit so regen Sinn Kunst überhaupt, und bei der ziem lich allgemein verbreiteten Achtung für die Leistungen früherer Zeiten, steht zu hoffen, daß dieses sür dic Kunstgeschichte gewiß nichk uninteressante Bild gegen fernere Beschädigungen bewahrt bleibe, wenn nur erst dessen Borhan densevn und Bedeutsamkeit erkanut worden; hie. au} hinzuwirken, is em

Theil scheint der Viehzucht obzulie- bestehen in Käsen verschiedener Art, | der Lämmern, cinem Pferde und emem

Auf ähnliche Weise, sich

Haupizweck dieser Mittheilung. dieses Bildes mitwirkt, einen schon lange gehegten Gedanken, nämlich die

Vielleicht daß aber auch die Entdeckung

Wiederherstellung des alten Farbenschmucks im Jnnern des Doms bei einer ohnehin bald erforderlichen Renovirung der jetzigen Uebertünchung, zu reali siren ; ein Gedanke, der mich im August vergangenen Jahres bei der An wesenheit in meiner Vaterstadt zu einer genauen Untersuchung des Domes anregte und zur Entdeckung des vorbeschriebenen Bildes führte.

n Heiligen zugewendet, theils unter _Da es den Kunstfreunden erwünscht sevn möchte, eine Nachbildung dieses Gemäldes vor Augen zu haben, so beabsichtige ih hierzu eine bei Auffindung desselben } Zeit leider aber nur flüchtige Farben passende Gelegenheit dazu bietet und nicht ein Anderer durch eine besser Arbeit diesem Wunsche entspricht.

Berlin, im Januar 1843.

Meteorologische Beobachtungen.

angefertigte, bei der Beschränltheit meiner Skizze zu benutzen, falls sich cinc

W. Salzenberg.

dabei Weise is die Stellung und Bewe

1843,

| 1, Februar.

Morgens 6G Uhr.

Nachmittags | Nach einmaliger

Abends 2 Ubr. |

IO Ubr,

Beobachtung

Thaupunkt „.- |

Wetter Wind G 0 o Wolkenzug . Die Köpfe der ?

mit decn anderen

Kanz- Bill,

Preuss.

Paris,

Wien,

(Ganzen entspricht. Das Bild wäre

n ‘c \ Jahren. Ohne Zweifel hat das Ganze Dienstag r

Marx :

Mittwoch,

Montag,

Pirat.)

Reoula LETTIT vide quid

Der Spruchband male :

Sohn in Deßau is so eben

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wordenen neuen Geseh - Cniwurse übel Ehescheidungen, von Mittel, Land- Und Stadtgerichtsrath. Mit dem Motto von Luther : Vexatio dat intellectum. 20% Bogen O gehef

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zweck dieser Schrift ist, die Mängel der Preußischen Ehescheidungs -Geseßze und das Versahren ilt CEheschei dungs-Sachen darzuthun und die Nothwendigkeit ciner Einschränkung der Ehescheidungsgründe des allgemei nen Landrechts, hauptsächlich aus rechtlichen Gründen nächzuweisen, hiernächst die beiden Entwürfe des neuen Ehescheidungs - Gesezes von allen Seiten fritish zu beleuchten, N :

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412 B. -+ 2,0° R.| Flusswürme 0,9" R 0,3° R. R.| Bodenwärme 1.07 „K 69 pt. l A pt. Ausdünstung 0,013 Hh

| trüh. Niederschlag 0), VY W. Wüärmewechsel - t 1, Le M. -+ 1,0° R 69 pet. W.

3,3° R. |+ Lo? R.

f E : R 12" B Börsen. Niederl. wirkl. Sch. R D% do 1027. Pass, —« A usg. - Zinnl Pol. —. OVesterr. 10S r 1%, Russ. Hop 891. Zinsl, ° Neue Anl. 18. Actien 1630. Engl. Russ. 109, Coms. 3% 947, Belg. 10:3. Neue Aul 18K. Pas 14. 3% 267 Columb, O Mex. 31 k. Peru 18, 3% Rente fin cour, 79. 89,

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B Span, Rente . Pass. ——e / } / 1 0/ - 1 5% Mei. 110%, 4% 1015. 3% 27%

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Königsstädtisches Theater. Febr. (Jtalienische Opern Borstellung.) Zum e! er zweite Aft der Oper: 1 Virala, (Vei Hierauf : Der GVILE Mt dêr Vert Musik von Rossini.

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5 Sar. zu haben

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Mera]: ute Dann, ausgeführt von “Julic Dem folgt, zum ersten Peru (abri

(Zliicksfind und Ungliückövogel.

Chinesisches Pas de lrois,

Zum Schluß: Pierot als Doppelgänger. Ro

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Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen,

Gedrucft in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckeren.

taaten.

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in allen Theilen der Monarchie ohne Preiscrhohung.

N 38.

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Berlin, Dienstag den 7w Februar

Alle ÞPos!- Anslalfen des In-

und Auslandes nehmen Bestel-

lung an, sür Berlin die Expedilion der Slaals - Zeilung :

LFriecdrichsstrassc Ur. 72.

1843.

R T n E E E E

Ai L

Amtliche Nachrichten.

Frankreich. Deputirten - Kammer, Abreß ' 7 rischen Angelegenheiten; Berrver's Amendement wird nach heftigen

Debatten angenommen; del Paragraph über das TDurdsuchungs- N echt. Paris, Briefe aus Paris, (Das Botum dex Kamuier über die Syrischen Angelegenheiten. Beginn ver Debatten über das Ourchsuchungs-Recht ; Graf Mole.)

Berhandlungen: Die

Großbritanien und Jrlaud. London, Vorbereitungen zur (L1- öffnung des Parlaments, Ankunft ves Fürsten von Fhurn und Taxis. inleitung des Prozesses gegen Mac Naughten. UAgi'ation gegen dic U oOrngerßr.

Niederlande. Haag. Generalstaaten. trages in der zweiten Kammer,

Belgien, Brüssel, Die Repräsentanten-Kammer nimmt den Vertrag mit ven Niederlanden an,

Deutsche Bundesstaaten. München. Kammer dei Reichsräthe. Vortrag zu Gunsten ver Wieder-Cinführung der Erbämter, Weimar. (Geburtstag ves Großherzogs. ckcchreiben aus Franksurt a. M. (Börse; Höthe-Monument,)

Portugal. Schreiben aus Lissabon. (Annahme des Antrages aus (Gestattung der Vereinigung des Deputirten-Amts mit 7 taats - Acmternz; (Genehmigung der Adresse auf die Thron-Rede; Debatten über bie mini sterielle TJunvemnitäts - Bill.)

Bereinigte Staaten von Nord-Amerika. Unruhen in Philadel- phîa. Finanz - Zustände der Staaten. Bermischtes, Briefe aus New-York. (Botschaft des Präsidenten in Bezug auf das Verhältniß der Union zu den Sandwich - Juseln und dem Chinesischen Handel.) aus Paris. (Stimmen gegen und für die Beseßung des Oregon (Gebiets 5 der Prozeß des „Somers“'z neues Gesch über die Messung des Tonnengehalis der Schiffe.)

Annahme des Belgischen Ver-

Amtliche Uachrichtken.

Krouik des Tages.

Befamttmach ht q.

Durch unsere in Nr. 281, 258, 295, Jahrgang 1842 der

ckt. Zte zur Kenntniß des Publikums gebrachte Bekanntmachung vom 4. Oktober v, J. sind die Juhaber sämmtlicher unverloosten cktaats - Schuldscheine aufgefordert worden, diese Staats -= Schuld scheine sie mögen mik dem Reductions - Stempel versehen seyn oder nicht hier in Berlin bei der Kontrolle der Staatspapiere, Taubenstraße Nr. 30, außerhalb Berlin aber bei der nächsten Re gierungs Haupt-Kasse zum Umtausche in neue, vom 1. Januar d. J. ab zu 37 pCt. verzinsliche Staats-Schuldscheine einzureichen. Da wir dieses Umtausch-Geschäft so hnelt als möglich zu been digen wiinschen, so wird benjengen, welche die thnen zugehörigen älteren vierprozentigen, unterm 2. Januar 1811 ausgefertigten ck taats Schuldscheine zeither noch nicht zur Empfangnahme der neuen drei und cinhalbprozentigen Staats - Schuldscheine eingereiht haben, jene Aufforderung hierdurch in Erinnerung gebracht, um derselben baldigst zu genügen.

Berlin, den 19. Januar 1843.

Haupt Verwaltung der Staats-Schulden. oon Berger. Natan. Köhler. Knoblauch.

x

Rother.

On um den vou der Michael Beerscheu Stiftung ausgeseßten Preis.

Der zu München am 22, März 1833 verstorbene dramatische Schriftsteller Michael Beer aus Berlin hat durch testamentarische Verfügung ein bedeutendes Kapital zu einer von des hochseligen Königs Majestät Allergnädigst genehmigten Stiftung ausgejebt, um unbemittelten Malern und Bildhauern jüdischer Religion den Aufent halt in Jtalien zur Ausbildung fn ihrer Kunst durch Gewährung eines Stipendiums zu erleichteru, welches dem Sieger einer jährli hen Preisbewerbung zu Theil wird, mik deren Beranstaltung die Königl. Akademie der Küuste nach dem Wunsche des Stifters Aller höchsten Ortes beauftragt worden ist.

Demgemäß macht t Akademie hierdurch befannt, daß die dies jährige Konkurrenz u +1 Michael Beerschen Preis für Werke der Bildhauerci bestimmt i, ce Naht bos varzustellenden Gegenstandes überläßt die Akademie dem {neu Ermessen der Konkurrenten, so wie sie es denselben anheim #6 fe cine Ausführung in Basrelief oder in runder Figur vorziehen. Nur müssen Basreliefs, um zulässig zu seyn, eine Höhe von etwa 27 Fuß zu einer Breite von etwa  Fuß haben, und eine runde Figur muß wenigstens 3 Fuß hoch seyn. Die Kosten der Abformung in Gyps, wofern diese nöthig ist, werden auf Verlangen ‘erst&etet, Der Termin für die Ablieferung der zu dieser Konkurrenz bestimmten Arbeiten an die Akademie ist der 16. September d. J, ind muß jede derselben mit folgenden Attesten versehen seyn : u

1) daß der namentlich zu bezeihneute Konkurrent sich zur jüdi- schen Religion bekennt, “en Wix von 22 Jahren erreicht hat und Zögling einer Deuts “«unst-Akademie is;

2) daß die éingesendete Arbeit von ihm selbst erfunden und ohne fremde Beihülfe von ¿bm ausgeführt worden ist.

Die eingehenden und zur Konkur", zugelassenen Arbeiten wer- den auf § Tage öffentlich im Akadepie Gebäude ausgestellt. Die Zuerkem,ung des Preises erfolgt vor Cude Septembers d. J., und besteht derselbe in einem Stipendium von 500 Thalern auf ein Jahr zu einer Studienreise nah Jtalien. :

Berlin, 18, Januar 1843.

Direktorium und Senat der Königl. Akademie der Künste

Dr. G. Schadow, Direktor.

Abgereist: Der Pxinz Ludwig zu Schöngich-Caro- latl, nah Krossen. \

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Zeitungs - Uachrichten.

AuslaudD.

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LLARR T L109

Deputirten-Kammer. Sihung vom 31. Januar, Zu Unsang ker heutigen Sißzung legte die Kommission das ( geskern mitg theilte) Amenvement, in Bezug auf die Syrischen Angelegenheiten, vor. Herr David erllärte, daß er scin Amendement fallen lasse und sich dem Amendement der Kommission zugeselle, Es nahm hierauf Herr Berry e1 das Wort, und sagte:

„Die Abfassung des von Herrn David vorgelegten Amendements halte allerdings einen ernsten Uebelitand; aber auch aus bem Amendement dei Adresse wünschte ih einige Worte gestrichen zu schen, Nicht aus Oppofi tionsgeist, sondern in einem wahren Gefühle für die großen Zuteressen de Landes bin ih dagegen, daß wir in unserer Adresse erklären, di Zyrischen Bevölkerungen hätten, durch Frankreichs Antheil an den Europäischen Unterhandlungen in Konstantinopel, eine ihren Wün hen gemäße Verwaltung erlangt, Wir hörten auf ciner an deren Nebuerbühne sagen, daß der Gedaule, die Bevölkerung des Libanon unter zwei verschiedene Oberhänpter zu stellen, von (Frank reich ausgegangen sey. Dics ist, dem Himmel sey Dank, nicht der Fall. Frankreich hat nicht die Jnitiative ergriffen. Man hat gestern dar über bebattirt, ob bie Jdee eine Englische over eine Oesterreichische sev. \cch erörtere nicht den Sinn, den man den zu seh veröffentlichten Tepe schen beilegen muß z aber es ist wohl gewiß, daß die Nation, die im Zahre 1840, in vem Augenblicke, wo wir in London wegen Negulirung der orien talischen Angelegenheiten unterhandelten, zum Ausstande und zum Bürge friege reizte, die das Oberhaupt jener Bevölkerung, nachdem sie cs vielleicht gewonnen hatte, entsührte, die ihn gefangen hält

Herr Guizot: Dem ist nicht so!

Herr Berrver: Er ist gefangen in Malta!

Herr Guizot: Durchaus nicht, ex lebt in Konstantinopel,

Herr Berrver: Vielleicht in diesem Augenblicke,

Herr Guizot: Seit langer Zeit.

Herr Berryer: Er is fortgeführt worden unt entfernt,

Herr Guizot:

weit von Syrien Er ist nicht gefangen.

Herr Berryer: Gefangen ist vielleicht eine übertriebene Bezeichnung z aber man fann nicht leugnen, daß er fortgeführt worden ist. Die T'epeschen stellen fest, daß man ihn auf das Bestimmteste von der Berwaltung Syriens ausgeschlossen hat. Denken Sie, m, H., an Alles was wir in Bezug auf unsere Lage im Mittelländischen Meere verloren haben. ir besaßen die Freunvschaft Aegyptens: dieses Verhältniß hat sich geandert...

Herr Guizot: Nein!

Herr Berrver: Sie hat sih geändert, troy der Wiederherstellung ver kommerziellen Beziehungen. Es is wahr, wic man in der Pairs-Kam- mer bemerkt hat, daß der Handel mit Aegvpten im Jahre 1841 bedeuten der gewesen ist, als in den Jahren 1839 und 1840. Dies is natürlich, wenn man bedenkt, daß nah Wiederherstellung des Fricdens der Handel mit Aegypten an Lebhasftigkeit zunahm, Aber unser Handel hat bei wei tem noch nicht die Stellung wieder cingenommen, die ex in den Jahren 1831 und 1830 inne hatte.

Herr Guizot: Sie irren sich.

Herr Berryer: Jch irre mich nicht, oder die statistischen Tabellen, die man uns vorgelegt hat, enthalten große Zrrthümer. Wie dem aber auch sey .

Herr Guizot: sey! abfertigen.

Hexr Berryer: Jch behaupte, daß der Zustand unserer Handels Beziehungen kein Maßstab für den Zustand des (Finflusses, der Freund schaft und des politischen Uebergewichtes is, und in letzterer Hinsicht hat die Lage zu Aegypten sich wesentlich geändert. Es fommt in dem vorlic- genden Falle darauf an, in den Augen der Bevölkerungen, dic unter unse- rem Z2chuße standen, das Ansehen nicht zu vermindern, in dem wir bei ihnen standen. Es darf nicht den Schein haben, als ob wir uns zu unje- rem eigenen Werke, zu der Einführung einer Verwaltung, Glü wünsch ten, die nicht mit unserem Jnteresse übereinstimmte, Wir s

Man darf nicht Alles mit einem: Wie dem auch

dürfen nicht sa- gen, daß wir uns darüber freuen, den Syrischen Bevölkerungen eine ihren Wünschen gemäße Verwaltung gegeben zu haben ; dies würde unser Anse hen bei ihnen für jeyt und für die Zukunft schwächen. Mein Amendement besteht also darin, die Worte: „eine regelmäßigere Verwaltung“ an die cktelle der Worte: „eine ihrem Glauben und ihren W üunscchen gemäße Verwaltung“ zu seßen,

Herr Guizot rechtfertigte neuerdings das Verfahren der Regierung, in Bezug auf die Syrischen Angelegenheiten. Man habe in Syrien für cinen (Grundsaß reklamirt, und nicht füx Personen. Es gäbe verschiedene mächtige Familien in Syrien, und Frankreich habe sich nicht zum Werkzeuge und zum Vertheidiger einer einzigen jener Familien machen wollen, am wenigsten aber zum Vertheidiger einer Familie, die der Politif Frankreichs nicht beständig tren geblieben sev. Der Grundsaß, daß Syrien eine inlän dische unb christliche Verwaltung haben müsse, sey vertheidigt und durchac setzt worden. Der Minister erklärte, sh noch auf cinige andere Thatsachen einlassen zu wollen, Als Beweis für seine in der gestrigen Sißzung aufge- stellte Behauptung verlas Herr Guizot cine Depesche des Französischen (He- sandten- in London vom 23, Juni 1842, Es heißt darin :

„Dex so eben in London cingetroffene Türkische Botschafter hat in Wien erfahren, daß der Fürst Metternich die Ernennung zweier Gebirgs- fürsten, einen für die Drusen, den anderen für die Maronifen, vorschlüge.““

Jn einer Depesche desselben vom 12. Juli wird gesagt: i

„Lord Aberdeen scheint für den Vorschlag des Fürsten Metternich zu sevn, wonach die Drusen und die Maroniten Jtde einem Oberhaupte 1hrer Nation, der unmittelbar von der Pforte abhängig seyn würde, unterworfen werden sollen,“

Es fönne daher, fuhr Herr Guizot fort, über die Thatsache kein Zwei- fel mehr obwalten, und er wiederhole, daß er den Gedanken an sich für gut halte. Abgesehen von einigen Schwierigkeiten bci der Ausführung, würde diese Art der Verwaltung jenem Lande in Zukunft wahrscheinlich eine Menge von Streitigkciten und Bürgerkriegen ersparen. Auch habe die Re- gierung bis jeßt nichts davon gehört, daß éfnes der beiden Völker gegen jene nene Art der Verwaltung reflamire. 28

Herr von Caxné glaubie zur Deckung seiner Verantwortlichkeit be- merken zu müssen, daß die beiden Depeschen, die der Ministet \o cben ver- lesen habe, nicht in das Archiv der Kammer niedergelcgt worden wären und er also feine Kenntniß von denselben hätte haben lönnen. j

Herr von Lamartine unterstüßte das Amendement des Herrn Ber- rver. Er sprach sehr lebhaft zu Gunsten des Emir Beschir's und seiner Fa- milie und ging näher in die Verhältnisse der Syrischen Bevölkerung ein Er schilderte den wohlthätigen Einfluß, den Emir Beschir während éinet Reihe von 55 Jahren auf jene Bevölkerung ausgeübt habe, und suchte darzuthun, daß die neue Art der Verwaltung nothwendig zu Unheil und Bürgerkrieg führen müsse. Er sagte am Schlusse sciner Rede: „Jch er- kläre dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten mit Wahrheit und

Aufrichtigkeit, vaß ih mehr als irgend Jemand Zeuge von der Redlichkeit unv vem Eiser seiner Jutentionen in Bezug auf Syrien gewesen bin ; aber ich muß eben so frei und gewissenhaft das aussprechen, was mir für die Ehre und ven Einfluß unseres Namens in Syrien nothwendig erscheint. Jch beschwöre daher die Kammer, den traurigen Zustand Syriens nicht durch ihr Botum zu ratisiziren und vie Maroniten-Bevölkerung nicht durch die Annahme des Paragraphen ver Kommission zu entmuthigen,“

Herr Guizot bestritt einige Angaben des vorigen Redners, und na mentlich diejenige, daß die Syrische Bevölkerung sich unter der Verwaltung Emir Beschir's glücklich gefühlt hätte, Cin Theil derselben, und nament lich die Drusen, würde nur mit Widerwillen die Herrschaft jener Familie wieder einführen sehen, „Zch möchte wohl wissen““, sagte Herr (Huizot, was Frankreich für ein Juteresse dabei haben kann, jenen (Greis wieder int bie Mitte jener Bevölkerungen geführt zu schen7 Hüten Zie sich wohl, m. H,, sich hier auf jämmerliche Streitigleiten um (tgennamen oder unt Familien cinzulassen, statt an dem dauerhaften Grundsatze unserex Politik im Orient festzuhalten, Herr von Lamartine spricht von den TDrufen und Maroniten, alé ob diese ganz Syrien ausmachten und als ob cs, um Ly- rien zu beherrschen, genüge, Herr des Libanon zu seyn. Diese Annahmc ist unrichtig, venn es giebt in Syrien cine Million Muselmänner, ““

Herr von Lamartine: Das ist unrichtig.

Herr Guizot: Zch bín sehr geneigt, den Angaben des Herrn vont Lamartine Glauben zu schenfen, aber ich lfann ihnen boch nicht so viel erth beilegen, als den amtlichen Berichten unserer Agenten, Herr Guizot verlas aus den Berichten des Baron von LBois le Comte und des Obersten Campbell die Stellen, welche sich auf die Bevölkerung Syriens ezogen, und die dahin übereinstimmen, daß die Zahl der bortigen Musel männer sich auf mehr als cine Million beläuft, Herr (Huízot fragte, ob die Kammer glaube, daß es in einer Masse von Bevölkerung, bie außer ven Drusen und Maroniten noch 345,000 Griechische Christen und 175,000 Juten zähle, im Znteresse Frankreichs habe liegen fönnen , ein besonderes Familien- “nteresse so ausschließend zu unterstügen.

Herr Berryer: Ich will vie Kammer nicht von Tingen unterhal ien, die mir unbekannt sind; ih habe Syrien nicht durchreist, und ich er- halte feine amtlichen Berichte über den Zustand der ckyrischen Bevölkerung. Aber ih weiß, denn ih habe es mit großer Aufmerksamkeit gelesen, daß zu {nfang ver Unterhandlungen, als unjer Botschafter in Konstantinopel nach Paris meldete, daß man die Familie des Emir Beschir ausschließen wolle, der Minister der auswärtigen Angelegenheiten erwiederte , daß dies eine Thatsache von der höchsten Wichtigkeit und für Frankreich von dem sten ZJnteresse sev.

Herr Huizot: \cchließen.

Herr Berryer: Jch verlange durch mein Amendement nicht, daß man das Benehmen des Kabinets verurtheile; ih verlange nicht, daß 11 der Adresse gesagt werde, Alles, was in Syrien geschehen sey, schlecht gc wesen wäre, sondern ih verlange nur, daß man sich, befreundeten Volker- schaften gegenüber, nicht über dasjenige freue, was gegen ihre Wünsche acschehen ift.

Herr Dumont, Berichterstatter ver Kommission, glaubte, daß dic Kammer das Amendement des Herrn Berryer {hon deshalb nicht annch- men fönne, weil es fein Amendement zu dem Adreß-Entwursc, sondern ein Amendement zu der Thron-Rede sey. Herr Berryer schlage vor, zu crklà ren, daß die Thron-Nede sich geirrt habe, indem sie sage, daß dic Zyrischen Bevölkerungen eine ihrem Glauben und ihren Sitten gemäßc Verwaltung hätten. Die Kommission aber, so wenig wie die Kammer, könnten genau wissen, ob die neue Verwaltung in Syrien den Wünschen der Bevölkerung gemäß sev, oder nicht. Bestreiten könne Niemand, daß dic Wirkungen der Einmischung ter Französischen Regierung für den Orient glücklich agcwesen wären. Es fönne Niemand auftreten und sagen, daß es für die Bewohner des Libanon besser gewesen wäre, der Regierung Omer Pascha's unterwor fen zu seyn, als durch die beiden Drusen- und Maroniten Fürsten verwal- tet zu werden. Wenn dies Jemand bchaupten wolle, so möge er auftreten, denn er würde ein Necht haben, die Autwort, welche die Kommission vor- \chlüge, anzugreifen.

Herr Berryer crklärte, daß er unter so bewandten Umständen sein Amendemcnt ändere und vorschlage, den Paragraphen der Kommission folgendermaßen zu modifiziren :

„Ew. Majestät zeigen uns an, daß die llebercinstimmung der Mächte den Frieden im Orient befestigt hat z wir freucn uns, daß die Einmischung unserer Negierung für die christlichen Bevölkerungen in Syrien die Ein- führung ciner regelmäßigeren Verwaltung herbeigeführt hat.“

Herr Vivien bestritt die Ansicht der Kommission, daß man sich zn denen im Orient erlangten Resultaten Glück zu wünschen habe. Wenn die Kammer dies in ihrer Adresse ausspreche, so crtheile sie einen Beifall, der nach den Dokumenten, die der Kammer vorgelegt worden waren, un- möglich sey. Der Redner verlas mehrere Auszüge aus Depeschen, um darzuthun, daß das Arrangement in Betreff Zyriens fast von Niemandem, aber besonders nicht von der Pforte, für ein dauerndes gehalten würde. Als in Konstantinovel auf die Ausschließsung der Familie Emir Beschir angeiragen worden sey, habe Herr von Bourqueney seinen Hof davon 1 Kenntniß gesczt und erklärt, daß er in sciner Antwort nichis hätte sagen wollen, was die Abseßung jener Familie impvlicire. Jn seincr Depesche hieß es: „Ich habe gesagt, daß, wenn die Gewalt der Dinge eines Ta ges jene Familie zu der einzigen machte, die mit Nußen das Land regieren fónne, man nicht zugeben dürfe, daß die Pforte sich auf cine angebliche diplomatische Ausschlicßung berufen könne.“ Auf diese Depesche des Herrn von Bourqueney habe Herr Huizot unterm 6. Januar Folgendes acantwortet : j

/ Jch verhchle mir nicht, was die von der Pforte bewilligte Maßregel Un gewisses und Prekäres darbictet, namentlich durch die Ausschließung der Familie Beschir, die den Rechten dcs langen Besipes, und vielleicht auch den Wünschen der Bevölkerungen zuwider is,“ (Laute Cxclamationen zur Linken. Lange und stürmische Unterbrechung.)

Herr Vivien: Beurtheilen Sie nun selbst, m. H., ob jene Aeußerun zu den Worten paßt, die die Kommission vorschlägt. Ob wir die neue Verwaltung der Syrischen Gebirgsvölfer eine ihren Wünschen und ihrem Glauben gemäßec nennen können?

j Herr Huizot eilt mit großer Lebhaftigkeit auf dic Rednerbühne und sagt: Jch befolge keine Charlatan - Politik (Unterbrechung), m. H.z es ist nicht meine Absicht, weder die Kammer, noch die Agenten der Regierung des Königs zu täuschen. Jch übertreibe nichts, ih halte Maß bei dem Ausdrucke meiner Gedanken. Jch habe geglaubt, und ich glaube noch, daß die Zugeständnisse der Pforte unvollständig sind. Jch habe auf der Ned- nerbühne der anderen Kammer gesagt, wie ih ces hier sage: Die Zugeständnisse der Pforte sind nmcht so vollständig, wie sie es im Juteresse der Pforte selbst scvn müßten. Jch habe dies im ersten Augenblicke gesagt, und ih wiederbole es jeßt. As aber damit ge- sagt, daß die Cinmischung der Regierung des Königs im Orient keine gute Resultate hervorgebracht habe? J| damit gesagt, daß die Wiederherstel- lung des Grund - Prinzips ciner ihrem Glauben und ihren Wünschen ge- mäßen Verwaltung eiwas Gleichgültiges sey? Die Kommission verlangt nicht von der Kammer, daß sie sich über diese oder jene Person in Bezug auf die Verwaltung Syriens ausspreche, sondern sie schlägt nur vor, an- zuerkennen, daß dic Einmischung der Regierung des Königs im Oríent gute Resultate geliefert habe. Erlauben Sie mir, Jhnen zu fagen, daß, wenn

Man wollte den Emir und nicht seine Familie aus