1843 / 39 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

zwischen England und China stipuliri weder die Zulassung noch den Aus- \hließung der Schiffe der anderen Nationen. Cs möchte daher scheinen, daß es nun an diesen anderen Nationen is, daran zu denken, besondere Ueber einkünste in diesem Beiresse mit der Regierung dieses Reiches zu treffen. Die Einfuhren China's in den Vereinigten Staaten sind beträchtlich. Sie haben sich in einigen Jahren auf neun Millionen Dollars belaufen. Die Ausfuhren von den Vereinigten Staaten nach China machen gleichfalls einen interessanten und im Zunchmen begriffenen Theil unseres Handels aus. Im Jahre 1841 haben si diese Ausfuhren auf 714,000 Dollars an ein- heimischen Erzeugnissen und auf 485,000 Dollars an fremden Produkten, aus dem Wege direkter Austausche belaufen. Allein das is nicht die ganze Summe der nah China ausgeführten Amerikanischen Erzeugnisse. Viele Schisfe, die unsere Produkte an Bord haben, und die anfangs nach anderen Bestim mungen absegeln, seßen endlich einen Theil ihrer Ladungen zu Canton aus. Die Eigenthümlichkeiten des Charakters und der Regierung der ‘Chinejen sino bekannt. Ein Reich, das angenommenermaßen dreihundert Millionen Unterthanen zählt, das an mannigfaltigen Produkten reich isf, nicht oyue Kenntniß der Wissenschasten und vieler Künste is, bedeutende Mittel Ie Handel und inneren Verkehr besitzt, hat Jahrhunderte hindurch die Llus- länder aus seinem Gebiete ausgeschlossen und si über alle anderen Fes nen erhaben geglaubt. Die Ereiguisse scheinen wahrscheinlich diesen cif der Wildheit brehen und bändigen, und China in kurzem dazu g del sollen, daß es an dem Verkehre zwischen den civilistrten T TES nimmt. Es hat in seinem Vertrage mit England A O und Ebenbürtigkeit zwischen den Agenten L beiden A A L B angenommen, “eine Konzession, die der Wahrscheinlichkcit l zufo ge den übrigen Nationen von nun an, uicht mehr abgeschlagen wer den kann, Allerdings kant der nednige Arbeitspre1s bei den Chinejen, ihre Industrie und die Unwandelbarkeit ihres Geschmacks und ihrer Ge wohnheiten, die Hoffnung neutralisiren, unter ihnen einen bedeutenden Ab- satz für die Erzeugnisse der anderen Länder erstehen zu lehen. e oer dic Erfahrung bewcist, daß die Erzeugnisse der Nationen des Westens unter den Chinesen bis zu einem gewissen Punkte einen Markt finden , und daß dieser Markt, was dite Vereimgten Staaten angeht, seit zehn Jahren sich mebr als verdoppelt hat, obgleich er beträchtlichen Wechseln unterworfen Man kaun nicht zweifeln, daß die Eröffnung verschiedener ncuer jeßt von den Europäern und Amerika cinen der Nachfrage nach unseren

war. Häfen, in Verbindung mit dem bis nern kaum besuchten Theile des Reiches h Produkten günstigen Einfluß äußern wird. Es scheint uicht, daß England ind China unmittelbar Missionen und ständige Gesandtschaften au ihren resvektiven Höfen zu errichten gesonnen sind, obgleich stipulirt worden war, daß die Beziehungen zwischen beiden Ländern von jeßt an auf dem Fuße der Gleichheit stattfinden sollen. Ein Botschafter, ein außerordentlicher (Gesandter und ein bevollmächtigter Minister können allein beglaubigt werden beim Chef oder Souverain des einen Staates, gemäß der Gebräuche der Bölker des Dc cidents. Es kann zweifelhaft seyn, daß der Hof von Peking dazu vorberci- tet ist, so weit sich diesen Gebräuchen zu fügen, daß er einen bevollmäch

tigten Minister neben sich residiren läßt. Da_ ich indeß der Meinung bin, daß die Handels-Juteressen der Vereinigten Staaten mit China in diesem Augenblicke einen höheren Grad von Aufmerk\amkeil und Wachsamkeit er

fordern als diejenige, welche ihnen unjere gegenwärtigen Agenten in diejem Theile der Welt widmen können, so empfehle ih dem Kongre}|e, Fonds zu votiren, für die Ernennung cines Commissairs, der den Auftrag erhiclte, in China zu wohnen und dort aufmerksam über dle Interessen der Ameri

kanischen Bürger zu wachen, desgleichen über ihre persönliche Sicherheit und die ihres Eigenthums. Er soll beaustragt werden, sich mit den Lokal Be- hörden ins Benehmen zu scizen, und stets bereit scvun, sich an die hohen Beamten des Reiches , und durch ihre Vermittelung an den Kaijer selbst zut wenden, wenn es nothwendig und zweckmäßig ist, daß ihm dergleichen Justructionen ertheilt werden,“

Zu dieser höchst bemerkenswerthen Auseinanderseßung des Prä

sidenten Herrn Tyler hat auch diesmal Herr Cushing seinen erlau ternden Kommentar geliefert, der über die wahre Bedeutung des Textes noch näheren Aufschluß giebt. „Der wichtigste Theil der Mittheilung der vollziehenden Geiwalt, sagte er, is der iu Bezug aus die Chinesischen“ Häfen. Das Resultat der neuer lichen Operationen der Englischen Streitkräfte in China war die Eröffnung von vier neuen Häfen und die für alle Zeit fortdauernde Konzession etnes Entrepot-Plaßtzes, eines befestigten Punktes an den Küsten von China. Ich glaube uicht, daß die Britische Regierung zu ihren Gunsten in dem Ver trage das Monopol der erlangten Vortheile stipulirt hatz aber augenschein lich is, daß, wenn die anderen Neglerungen auch ihren Theil davon wol len, sie sih deshalb an dic Chinesischen Behörden wenden müssen. Lie mir durch Privatquellen zugekommenen Aufschlüsse veranlassen mich, fast zu glauben, daß in diesem Augenblicke unter den Chinesen cine sehr wohl wollende Gesinnung gegen uns herrscht. Das kommt wahrscheinlich daher, 1) daß es nicht im Juteresse der Chinesischen Regierung liegt, daß Eng land das Monopol, das Reich mit Handels - Artikeln zu versehen, besigzez 2) daß, da die Vereinigten Staaten durh die Ausdehnung ihres Handels, besonders in den südlichen Meeren, die bedeutendsten Konkurrenten sind, welche England haben kann, die Ehre des Volks und der Regierung von China für die Demüthigung ihrer Niederlage durch freies Zugeständniß der nämlichen Vortheile an unseren Handel, welche der Britische Handel durch Gewalt errungen hat, gewissermaßen eine Genugthuung erhalten.“

Seckanntmachungen.

Dea ma Un 0s _ Die unbekannten Eigenthümer der von den Gränz Beamten am lten d. M. Abends unweit des Theer vsens am Zahren bei Zehdenick in Beschlag genom- menen Waaren, als 2 Ctr. Brod - Zueker, 2 Ctr. 99-6 Psd. Wein und 81.77 Psd. Rum, deren Führer bei dem Erscheinen der Beamten entsprungen sind werden in Gemäßheit des §. 60. des Zoll - Straf - Ge“ seßes vom 23, Januar 1838 ausgefordert, sich unver- weilt bei der unterzeichneten Behörde zu melden, wi drigenfalls jene Waaren zum Vortheil der Sigats- Kasse verkauft werden. Potsdam, den 30, Januar 1843. Königl. Negierung. Abtheilung für die Verwaltung der indirekten Steuern.

Zifferblatt ,

Nömische.

durch

Nothwendiger Verkguf.

Das zur Kaufmann Martin Carl August Sa- schen Konkursmasse gehörige, in der Langgasse unter der Servis-Nummer 371, durchgehend nach der Hunde- gasse Nr. 350, und Nr. 20 des Hypothekenbuchs ge- legene Grundstück, abgeschäßt auf 9410 Thlr., zufolge ver nebst Hypothekenscheine und Bedingungen in der Registratur einzusehenden Taxe, soll den 412. (zwölften) Mai 1843, Vorm. 11Uhr, vor dem Herrn Kammergerichts - Assessor Labes an hie- siger Gerichtsstelle verkauft werden. 4 Königl. Land - und Stadtgericht zu Danzig.

genommen ,

Kriminalgerihtliche Bekanntmachung. Am 8. Januar d. J., Sonntags Abends zwischen 7 und 8 Uhr, sind vier unbekannte Personen in die Liezmanns-Gasse Nr. 10 a Mr belegene Wohnung des Maurermeisters Sabath gewaltsam ge ugon, aben das Dienstmädchen desselben, welche sih allein ín derselben befunden, gebunden, schwer gemißhandelt und hierauf dur gewaltsame Erbrechung verschiedener Behältnisse folgende Gegenstände entwendet :

156 und der sie begleitenden Dokumente

Der Druck der Botschaft i S ¡r dd ck- L | Verweisung an die Kommission für

wurde angeorduet, so wie 1thre die auswärtigen Angelegenheiten.

Wir haben bereits Berichte aus New York vom 14, Januar, nah welchen Herr Calhoun, der bekannte Kandidat der Staaten des Südens Jur die nächste Präsidenten Wahl, sih der Bill wegen Beseßung des Oregon-Gebietes widersebte. Er erflärt dieselbe geradezu jur unverträglich mit dem Geiste, in welchem der Vertrag mit Großbritanien abgeschlossen wurde, und der guf Ver mittelung aller streitigen Punkte zwischen beiden Ländern hinziele. Dagegen aber fand sie in Herrn Linn, der sie ausgearbeitet hat, einen nicht minder eifrigen Vertheidiger, der in sehr bitterer und heftiger Weise gegen England sih aussprach. Englands Ansprüche, sagte er, waren anfangs sehr geringfügig, aber mit der Zeit wurden sie immer größer, ohne daß es sih viel darum kümmerte, wie weit es gehen fonute, ohne von der Gerechtigkeit sih zu entfernen. Es gehe so weit, als es eben ihm gut dünke, und es sey hohe Zeit, daß einmal diesem Umsichgreifen desselben Einhalt gethan werde. S Die Untersuchung und Justruction in der Sache des Schiffes „Somers““ ging au Bord des Schiffes „North Carolina“/ noch 1m- mer fort und rückte nux langsam vor. Ein Blatt von New - York hatte auf irgend cine Weise sih Auszüge aus dem Schiffs-Tagebuch des „Somers“ zu verschaffen gewußt, die es alsdann veröffentlichte, um die Strenge zu zeigen, welhe an Bord dieses Schisses gegen die jungen Matrosen geübt wurde. Die Zahl der im sce)zs Monaten und sieben Tagen ausgetheilten Hiebe betrug A Der Capitain Madckenzie sah sich durch diese Ver- öffentlichung veranlaßt, sih an ‘den Martialhof zu wenden mit dem Gesuche, daß derselbe die Gestattung von dergleichen ihm nachtheiligen Veröffentlihungen verhindern möge. Ver Aus- spruch des Martialhofes ging dahm, daß cin sol ungewöhnlicher Grad von Strenge in Aufrechthaltung der Disziplin gerecchtfertigt und nothwendig erscheinez allein er verweigerte die Einmischung in die Angelegenheit, so weit sie die von dem New-Yorker Blatte ge machte Veröffentlichung betrisst. Die Wittwe Cromwells, bekanntlich eines der Hauptschuldigen bei dem Komplotte, der hingerichtet wurde, hat auch gerichtliche Schritte gegen den Capitain Madenzic und den Lieutenant Gansvorth, welche sie des Mordes an ihrem Gatten bezüchtigt, hervorzurufen gesucht, aber das Gericht ging nicht auf ihren Antrag ein. E j Ein ohnlängst dem Kongresse vorgelegter Geseb Entwurf be bedeutende Abänderungen in der Art, den Tonnenge- halt der Amerikanischen Schiffe zu zählen. Die gegenwärtig 11 Anwendung befindliche Methode schreibt sich noch vom Jahre 1789 her und besteht, wenn ih nicht irre, darin, nur die Länge und Breite des Schiffes zu messen auf einer gegebenen Lime, und die Tiefe wird dann, als die Hälfte der Breite betragend, angenommen. Ler arith metische Fehler dieser Formel wurde von der kommerziellen Habsucht ausgebeutet, indem man die zum Küstendienste bestimmten Amerikam schen Schiffe lang und tief, schmal auf dem Verdecke und breit in den Seiten erbaute. Dadurh gelang es, dem Zolle für den Ton nen - Gehalt nahe anu ein Drittheil zu entgehen. Die in der Gr Tonnen fassenden Schiffe laden deren nur 300. Wenn diese Schiffe nach den auswärtigen Hâsen ge hen, werden sie meistentheils einer neuen Messung unterwor fen, die eine Quelle von Schwierigkeiten 1 und was das Schlimmste ist, diese Schisse bieten nicht alle für die Sceeschifffahrt nöthigen Garantieen dar. Um nun diesen Mißständen abzuhelfen, jchlägt die neue Bill eine Art von Messung vor, auf deren Analyse ih hier nicht eingehen kann, da sie theils zut verwidckelt, theils auch nur nocl ein Projekt is. Doch mag die Bemerkung genügen, daß die vorge {chlagene Messungsweise so ziemlich mit der 1n England üblichen übereinstimmt. Da die Annahme dieses Gesebes eine Art von, Ne volution in der Erbauung der Amerikanischen Schiffe hervorbringen wird, \o haben Herr Cushing und andere Repräsentanten von Schiff bau treibenden Staaten eine funfzehntägige Frist verlangt, um diese wichtige Frage genau und umfassend zu studiren. Dieje Zrijt ist be= willigt worden.

2 Paris, 1. Febr.

444

trifst

um 500)

O v DR Z (024 ) (A fc (ck O Jm gestrigen Bl. der Sk. 54, D- 152, Cp. 2, juslilia und vila, zu lesen: juskitiaec und

Berichtigung: 317 S U, uar

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6 j d § Allgemeiner Anzeiger für 1) cine goldene mil an der sich eine Venetianische goldene Kette mit blau emaillirtem Die Uhr hat die Größe eines Thalers, 1 aus 1 hinteren Seite shuppig gearbeitet, die Ziffern sind

ein Armband, aus etwa 8 Theilen bestehend, dic besonders gearbeitete Gelenke Auf der Mitte des Armbandes ben gearbeitete goldene Blumen, Smaragde und Rubinen, ein länglicher Uhrhaken, e A von Gold, auf der inneren von Silber gearbeitet, mit Türxkisen beseßt, 4) eine goldene Broche mit Türkiscn, 5) ein silberner Thcelöffel gez. A. S., t 6) ein neuer gemusterter Parchend-Unterrock ohne Zeichen, 7) ein feines leinenes Frauenhemde ohne Zeichen, 8) zwei ordinaire Frauenhemden gez. VV. K., in vor- geschriebener Form. Alle diejenigen, welche úber den Verbleib d hen Auskunft zu geben vermögen, so wie die, wrlche diese Sachen an sich gekauft oder gs in A A Auf werden hiermit aufgefordert, 1n dem am uf T lajjung d L A 4 18. Februar, D prt bis 12 Uhr, vor | Amts wird die bisherige O e e Mani dem Königlichen Kammergerichts-Assessor Herrn Doktor uterzug Hannemann im Kriminalgerichts-Gebäude, Molkenmarkt Nr. 3, 2 Treppen hoch, Berhörzimmer Nr. 8, anstehen- den Termine zu ihrer kostenfreien Vernehmung zu er- 4 scheinen, widrigenfalls sie Gefahr laufen , als Diebes- stattfinden. hehler zur Kriminal - Untersuchung gezogen zu werden. Auswärtige werden aufgefordert, ihre Meldungen deim f unterzeichneten Gerichte schriftli zu machen, und wer- den alle etwa entstehenden Auslagen sofort erseyt werden. Berlin, den 28, Januar 1843.

Königliches Kriminalgericht hiesiger Residenz.

Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 1. Okiober 4842.

Das in der Kleinen Gasse Nr. 11 a belegene Doe- schershe Grundstück, dessen Bordergebäude im Jn-

Colinder - Damenuhr, mit goldenem l nem jeßigen Zustande Schiebeschloß befindet. ist auf der | diesem Termine der seinem, kannte Gläubiger , Ziegelei - hierdurch öffentlich vorgeladen,

1schcin sind a Lien beträgt der Werth 1) des Grund und Bodens

verbunden. befinden sich erha- echte Perlen,

auf der äußeren Scite bewohnten Gebäude

4) der künftige Ertrag des Haupt-Gebäudes

und sind davon an

talisirt zu 800 Thlr. in

Lerlin=- Fro nkfurter Eisenbahn.

In der VVoche vom 29. Januar bis 4. Februar 1843 sind auf der Berlin-Frankfurter Eisenbahn. 2896 Personen befördert worden.

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 2. Febr. Niederl. wirkl. Sch. 54 Fz. Kanz-Bill. —. 5% Span. 175. 3% do. 245. Ausg. —. Zinsl. —. Preuss. Präm. Sch. —. Pol. —. Oesterr. 108 e, 4% Russ, Hope 897. Antwerpen, I. Febr. Zinsl. —. Neue Anl. 187 6. Hamburg, 4. Febr. Bank - Actien 1625. Engl. Russ. 109. Paris, l. Febr. 5% Rente fin cour. 121.5. 3% Rente fin cour. §0, 5. 5% Neapl. fin cour. 106. 75. 5% Span. Rente —. Pass. —. W ie n 9 Â, Febr. 5% Met. 1107. 4% 101. 3% Cl 27% 1% —. Bank-Actien 1620. Aul. de 1834 1423. de 1839 114”,

5% do. 1025.

Pass. —,.

r T B Ora Den 6, Februar 1843.

e,

| Pr. Cour.

L Actien. |8|

A Brief. | Geld. |

1043; | Î |

Di “s: Fonds. |& Brief. | Geld. | Gew. T St. Schuld-Sch. |3%| Preuss. Englische | Obligat. 30. 4| Präm. Sch. Seehandlung. Kur- u. Neumärk. Schbuldverschr. 3A! Stadt-|

126; 1025,

104” Brl. Pots. Eisenb, do. do. Prior. Obl.‘ Mgd. Lpz. Eisenb. do. do. Prior. ObI.| Brl. Anb. do. do. Prior. Obl. Düss.EIb. Fiscub.| © do. do. Prior. Obl, Rhein, do. do. Prior. Obl. Berl. Frankf, Eis. do, do. Prior. Obl. Ob.-Schles. Eisb.|

103: 135:

der| | |

102% x 102; 93 Eiseub. 111 S —-- 102! 69 93% 821 97 104 10:3

70

1013 Ú 1 91”

Berliner Obligationen. Danz. do. in Th.- Westpr. Pfandbr.

Grossh. Pos. do.|

102% Eisenb. 48 103 106

1023

1027; 106” L015 1037 | 103; 103% 102

do. do.

Osdtper. Psandbr.

104 Gold al marco. 104”

2 h Schlesische do. [35

Pomm. do.

Friedrichad’or.

And.Gldm.à 5 Th.

Disconto.

« Kur- u. Neum, do.

Meteorologische Beobachtungen.

1513|

5, Februar.

Nachmittags | Abends 2 Uhr. | IO Uhr. |

Morgens Nach einmaliger

G Ubr.

Beobachtung.

fs 333,62 Pari! Quellwärme 4502 R 1,07 R. 0:5 B 0,92 R. Bodenwärme O R

85 Ct | AusdünstungO,011 Rh

trüh. | Niederscblag 0,010 B h.

|

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Lustdruck . . « - [332,03 Par. 332,54

Luftwärme . - - 1/567 R. | 2 En m 1 G I,

Thaupunkt ««« | )- : I ar

Dunstsättigung 895 pCt. O7. pEt, trüb. trüb.

Wetter Wind V 6 W. M Wolkenzug - - - | Es Tagesmittel: 332,73 Par... +-1,56° R. Nachts Schnee

Fluss wärme

Wärmewechsel + 3,0 -+- 0,5° R. O, C e

elwas

Königliche Schauspiele Im Opernhause: Der Freishüß, Oper 11 Weber, (Dlle. Marx : Agathe, als

Dienstag, 7. Febr. ] Z Abth. Musik von C. M. von La

zweites Debüt.) ä

Jm Schauspielhause :

en prose, du théâtre franga! Mittwoch, 8 Febr. Jm Schau ja L Donnerstag, 9. Febr. „Fm Schaufspielhauje : Aufaug 7 Uhr.

Calomnie, comédie en 5 actes et s, Par Scribe. : ] hauspielhause: Vicomte von Lotorteres.

Antigone,

Königsstädtisches Theater.

Gligsfkind und Unglücksvogel. Lustspiel Hierauf: Vorstellung der Pantomimisten Zum erstenmale: Vas de trois, (art Personen. Dem folgk, zum ersten i Dann: FJutermezzos. Zum

Dienstag, 7. Febr. in 1 Akt, von L. Ang#y. Herren Gebrüder Lehmann. calure comique, getanzt vou 4 h male: Chinesishes Pas de Irois. Schluß: Pierot als Doppelgänger.

Mittwoch, 8. Febr. (Jtalienische

e Verantwortlicher Redacteur Pr. B A Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei.

Opern-Vorstellung.) ßBelisario

A

J. W. Zinkeisen,

nern noch nicht vollständig ausgebaut ist, sol

am 23, Mai 1843, Vormittags 11 Uhr,

Herichts bhastirt werden, an der Gerichtsstelle subh st Afentbalte

Besißer Taxe und Hypothe- in der Registratur einzuschen,

9) der bis jeßt verwendeten Materialien / | 7640 Thlr. 12 3) der jährliche Ertrag der bereits ausgebauten

noch nicht bewohnbaren .

jährlichen Lasten 40 Thlr. fapi- Abrechnung zu bringen.

Gedruckt in der Deer schen

PUEÍAE G

die Preußischen Staaten.

Citerarische Anzeigen.

cben bei mir und is in allen Buch bei Alerand c! Cal E 4 54

l ín \ci-

Neu erscheint so j i handlungen zu erhalten, inm Berlin L Dun cker, Königl. Hosbuchhändler , Franz.

R ec a G Ei O Mie von

600 Thlr. Hi Koe ut 0

ar. 12, geh, L Ir 0 Sgr. . Sgr. 6 Pf. Diese Erzählung bildet das erste Bändchen cine und | Sammlung unter dem Titel: „Deutsches Leben 160 Thlr. | in Deutschen Novellen.“ | / Leipzig, im Januar 1843, F. A, Brock hau é,

und wird zu nah unbe- Carl Hinte,

Nach

391 Thlr.

Bei Leopold Freund in Breslau ist so eben erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben,

dieser Sa-

Abänderung im

41 Uhr Vormittags abgehenden auch Personen befördert werden)

40 Uhx Vormittags

Diescr Zug wird also vom von jeder Zwischen - Station

lich statt bisher um 5 Uhr, mittags in Köthen eintreffen, : senden die von Köthen um 435 e üge benußen können.

s Berlin, den 4, Februar 1843.

Die

Berlin - Anhaltische Eisenbahn.

Fahrplan. Veranlassung des Königlichen General - Post-

von Freitag den 10ten d, M.

140ten d. M. ab auch um eine Stunde früher

abgeben, als auf dem Fahrplane angegeben ist, h schon um : so daß die damit Rei-

Uhr nach um 43 Uhr nah Magdeburg abgehenden Personen-

Directon.

, , (= & . Ç et osty O + ín Berlin bei Julius Springer, Breitestr. 204

Der Preußische Justiz-Kommissar, oder praktisches Handbuch i für Geschäftsmänner und Kapitalisten, namentlich Kaufleute, Fabrikanten, Apotheker, Handelsleute, Pro- fessionisten und Haus - Besißer. Bei Einziehung ihrer Forderungen 1m gerichtlichen Wege, mit Rücksicht auf die neueren geschlichen Vor- \christen, nebst Erläuterungen und Formularen zu Klagen, Executions-Gesuchen und Liquidations-Libellen. gr. 8. geh. Preis 75 Sgr. : : Dieses Handbuch is in einer, jedem Laien - lichen Sprache abgefaßt, und giebt+durch s“ einandersezungen aller im Ges, f den gerichtlichen Formen einen a „lt Leitfaden, sich in allen Nechts-AugFF. F _arÆbst zu helfen, und fo den Nachtheilen zu entgehtaz «welche das verderbliche Heer der Winkel-Konsulenten z:--ichtet. C*F: j

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Leipzig und

Preis: 2 Rthlr. sür £ Jahx. 4 Rthlr. - 5 Iahr. 8 Rthlr. - Ll Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung.

Preußische Staa

Allgemeine

Au «lb

Amtliche Nachrichten. Frankreich. Deputirten Durchsuchungs Billault. Paris.

Kammer. Adreß- Verhandlungen :

Briefe aus Paris.

am Das Necht; der Minister der auswärtigen Angelegenheiten; (Zur Charakteristif der

Debatten über das Durchsuchungs - Necht. Lamartine und die Linke

nach der Nevue des deux Mondes.) Großbritanien und Jrland. London. Unpäßlichkeit der Prinzessin Auguste von Cambridge. Naughten's Aufenthalt in Frankreich. m1)chtes, Niederlande. Vertrages. rag. Belgien. Brüssel. Der Niederländische Vertrag. Schreiben Brüssel. (Die Annahme des Belgisch Holländischen Vertrages.) Deutsche Bundesstaaten. Erlangen. __ der Universität, Denfmal des Markgrafen Friedrich von Bevreutbl, SPanlicn. fortdauernde Polemik der Presse gegen Frankreich; Vorbereitungen zum Wahl-Kampf; die Ober-Hosmeisterin der Königin.) : Portugal. Schreiben aus Lissabon. (Fortsezung der D „die Judemnitäts-Bill ; Präsidium der Pairs Kammer.) Haiti, Schreiben aus Paris. (Unterhandlungen über Spanische Ent- schädigungs-Forderungen.) ;

Ueber Verunglückte Schiffe.

Ver Daa, L Bittschrift aus Venloo in Bezug auf den Belgischen Ver

ebatte übe!

Amtliche Uachrichten.

Krouif des Tages.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem Präsidenten des Appellationsgerichts - Senats zu Köln Geheimen Justizrath Schmiß, den Rothen Adler Orden zweiter Klasse mit Eicheulaubz so wie dem Seconde-Lieutenaut von Schra der des 31sten Jufautertie -Regbnents, dem Wirthschafts - Juspektor Elten zu Rathstube, im Regierungs - Bezirk Danzig, und dem sillier Meerholz des oten JInfanterie -Regiments die Rettungs Medaille mit dem Bande, zu verleihen; und :

Den bisherigen Ober =- Landesgerichts - Rath von Schrüötter in Bromberg zum ersten Direktor des hiesigen Kriminalgerichts zu ernennen.

Der bisherige Land - und Stadtgerichts - Assessor Caspar in Kottbus is zum Justiz - Kommissarius bei dem Laud= und Stadt- gerichte in Reppen, mit der Befugniß zur Praxis bei allen Unte gerichten des Sternbergschen Kreises, bestellt worden.

Zeitungs -Uachrichten.

Ausland. S oann eo) Kammer. -Sizßung vom 1. Februar, Dice

Rede des Herrn Guizot über den Paragraphen in - Necht lautete im Wesentlichen folgender-

Deputirten (gestern erwahnte) Bezug auf das Durchsuchungs maßen :

„Meine Herren! Einige Personen sollen sich vorgenommen haven, in dieser Erörterung das Kabinet, und mich insbesondere, lebhaft in die Enge u treiben. Sie hoffen, dadurch Verlegenheiten für uns hervorzurufen, Jch werde ihnen die Mühe ersparen. Jch werde allen Fragen und allen )jweifeln zuvorkommen. Jch werde von vorn herein bestimmt und voll ständig auseinanderseßen, was das Kabinet von der gegenwärtigen Lage denkt und was es zu thun beabsichtigt. Dies scheint mir würdiger für die Kammer und für uns selbst und wird auch vielleicht den Vortheil haben, die Debatte etwas abzukürzen. Jch bedauere, daß ich gleich vorn herein auf eine rein persönliche Frage stoße, die ih aber nicht umgehen kann. Wenn man ein Kabinet angreist, wenn man es stürzen will, so wirst mau ihm gewöhnlich vor, daß es nicht gethan habe, was es hätte thun müssen, was die Kammern wünschten. Man hat mir im Laufe dieser Debatte zu verschiedenen Malen den entgegengeseßten Vorwurf ge macht: Man hat es mir zur Last gelegt, daß ih am Nuder geblieben wäre, obgleich ich die Natification eines Traktats, der von mir abgeschlossen war, verweigert hätte, Man ist der Meinung gewesen, daß ich mich hätte zurüczichen und Anderen die Sorge jener Weigerung überlassen sollen. Der Vorwurf ist seltsam und die Frage seltsam gestellt. Gewiß, wenn ih geglaubt hätte, daß mein eigenes Auschen, daß das Juteresse des Landes im Geringsten durch mein Bleiben im Ka- binette gelitten haben würden, so würde ich augenblicklich ausgeschieden sevn, Die Gewalt hat Werth für mich, so lange ih durch dieselbe meinem Na- men Ehre verschaffen und meinem Lande dicnen kann. (Beifall) Sich außerhalb dieser beiden Bedingungen an die Gewalt anklammern, is eine Unwürdigkeit, Diejenigen, die mich kennen, wissen, daß dies nicht meine Art ist, und was diejenigen betrifft, die mich nicht kennen, so mache ich ¡einen Anspruch darauf, sie überzeugen zu wollen.

Ja, m. H., ih habe der Krone den Abschluß des Vertrages vom 20, Dezember 1841 angerathen, und ih habe ihr auch die Verweigerung der Ratification empfohlen, und zwar aus folgenden Gründen: Bevor die Kammer und das Publikum so lebhaft erregt waren, hatte ih die Wirkung des Traktats vom 15. Juli 1840 auf die Gemüther vorausgesehen. Zch hatte mich geweigert, mit dem Minister, der den Traktat vom 15. Juli 1840 vorbereitet und unterzeichnet hatte, den Traktat von 1841 abzuschließen. Jch fand, daß es weder der Würde des Landes noch der meinigen zieme, mit Lord Palmerston jenen Traktat zu unterzeichnen. Lord Palmerston fiel ; ein anderes Kabinet gelangte ans Ruder. Die abnorme Lage, die Frankreich in Europa bereitet ivorden war, hörte auf. Das neue Englische Kabinet schlug der Regierung des Königs vor, den Traktat über die Unterdrückung des Sklavenhan- dels und cinen anderen ebenfalls vorbereiteten Handels-Traktat zu unterzeichnen. Jch verschob die Unterzeichnung des Handels-Traktats ; ih erwiederte, daß derselbe ernste und schwierige Fragen enthielte, deren Abschluß ih nicht auf mich nehmen könnte. Was den anderen Traktat betraf, fo glaubte ih, daß es passend und zweckmäßig wäre, cinem neuen Kabinette, welches eine sehr befriedigende Sprache führte und guten Willen gegen Frankreih an den Tag legte, cbenfalls guten Willen zu zeigen, Es lag mir sehr

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as Handelsblad über die Annahme des

aus Bevorstehendes Jubiläum

Brief aus Madrid, (Errichtung ciner Junta der Tarife;

Residenz des Hofes. Mac

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Berlin: Mittwoh ben S4

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daran, das gute Vernehmen zwischen Frankreich derherzustellen, und war dies auch einer der hung sich das Kabinet, dem ih angehöre , gebildet hatte.

sicht und auf den förmlichen Wunsch

und England

Verwaltung verweigert hatte.

L1aktat vom 20, Dezember nicht zu ratifiziren.

zurückziehen und diese Sorge Anderen überlassèn sollen. Warum

ts-Zeitung.

Alle Pos!l- Anstlallen des In- und Auslandes uchmen HLestel- lung an, sür Serlin die Expedition der Slaalts - Zeitung: Fricdrichsstrasse Ür.

e (2,

Februar

wie zwecke, zu dessen Errei In dieser Ab | t des neuen Kabinets unterzeichnete ich den Traktat vom 20. Dezember 1841, dessen Abschluß ih der vorigen : iltu [3 Jch brauche der Kammer nicht die Details ins Gedächtniß zurüzurufen , die jener Unterschrift folgten. Man benußte die lebhafte und aufrichtige Erregung des öffentlichen Geistes auf das sorg fältigste ; aber sie war in der That lebhaft uyd aufrichtig, und mir entging dies so wenig als irgend Jemanden z ich rieth deshalb der Krone, den Jch hâtte mich, sagt man,

Wir gelangten an die Spiße der Geschäfte, nicht um diese oder jenc spezielle Frage, dieses oder jenes besondere Juteresse wahrzunehmen, son

dern um eine ganze Politik, um cin ganzes Negierungs-Svstem vorwalten | ( ( |

zu lassen: die Poliítif der Erhaltung und des Friedens z durften wir diese ganze Politik, dieses ganze Svstem einer speziellen Frage unterorduen 2 Wir

waren nicht diescr Meinung und die Kammern eben so wenig. Wir sind | auf unserem Posten geblieben, um das Svstem zu vertheidigen, wenn wir | 4 F B » C 1 , : E Y F Der | einfache gesunde Sinn, die einfachste Treue für unsere Politif und unsere | Und wenn ih nah ähnlichen Beispielen suchte, so

auch in Bezug auf einen besonderen Punkt unser Benehmen änderten.

Partei wollte ‘es so.

V Rs die parlamentarische (Geschichte aller Länder mir dieselben liefern. Wie ost is es nicht vorgekommen, daß die Minister eine besondere Meinung

unterstüßten, welche von der Majorität der Kammern und sogar von eini gen threr Kollegen nicht getheilt wurde? Und wie oft haben sie die Mei

mng Uber einen solchen spezicllen Gegenstand dem ganzen Svstem ihrer

VWnlitif ragene j t 5 ( | s Politif untergeordnet. Pitt, Fox und so viele Andere -haben dies oft ge than und lange vor mir, i

aus einer zarten und schwierigen Lage zu zichen, die fremden Mächte ver anlassen zu können, die Nicht

glaubte mich, ich gestehe es, mehr als ein Anderer im Stande, dies Re sultat zu erreichen, eben weil ih den Traktat von 1841 aufrichtig und red

Politik zu sprechen. (Lebhafter Beifall im Centrum.)

wendung ich nunmehr verlangte,

Niederlande über die Ratification eines Traktats eine Debatte

ten habe und man ihn desavouire,

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| Jch brauchte also bei Verweigerung der Natification kein Prinzip zu ver dasjenige an, welches ich

leugnen, sondern ih wendete im Gegentheil nur aufgestellt hatte. /

fa mar f 111 pr vf ‘lo d , Es war also in meiner persönlichen Lage eben so wohl, als in dem allge

ne I, N, » p C , | T 5 : meinen Zustande der Angelegenheiten, nichts Falsches, nichts Hinderndes, nichts / . 1 S vas i nd eine / fompromittirte. | Deshalb glaubte ich , daß es mir nicht allein erlaubt, sondern daß es mir | geboten sev, auf meinem Posten zu bleiben , und ih habe auch das Glü gehabt, die Verweigerung der Natification von England und Europa an- |

was mich oder das Land und seine Politik \{chwächte und

nehmen zu lassen, ohne daß irgend ein Vorwurf, irgend ei rleßendes Wort H a Seid S C: a6 orvurf, irgend ein verlezendes : Zch gehe nun zu den Verträgen vou 1831 und 1833 über. Jch habe cinen seltsamen Vergleich zwischen unserer Lage in Bezug auf diese Bei träge und auf den Traftat von 1841 aufstellen hören. Man hat gesagt : Da Jhr die Ratification des Traktats von 1841 verweigert babt, warum verlangt Jhr nicht die Annullirung der anderen? So gut Jhr das Eine erlangt habt, werdet Jhr auch das Andere erlangen können. “Dies ijt eine seltsame Zusammenstellung, Der Traktat von i841 war noch nicht abge- schlossen, und wir hatten das Recht, die Natification dessclben zu verwei gern. Was die Verträge von 1831 und 1833 betrifft, so sind dieselben abgeschlossen, ratifizirt und ausgeführt; ih habe geglaubt, daß es die Ehre des Landes und meine eigene erheische, dieselben getreulich auszuführen d fein Beispiel ciner äußersten Unregelmäßigkeit, einer wahr- haften Unredlichkeit in Bezug auf die vLölkerrechtlichen Beziehungen zu geben. (Lebhafter und anhaltender Beifall im Centrum.) Ach habe daher der Krone die aufrichtige Ausführung jener Verträge angerathen. Das “Kabinet hat fein Mittel, feine Schikane auf- gesucht, um sich derselben zu entziehen. Die Kammer weiß, daß die Aus- führung jener Verträge etwas vernachlässigt worden warz daß “alle Welt Kammern, Publikum, Regierung, in Bezug auf diese Frage cine gewisse Gleichgültigkeit beobachtete, und daß dadurch mehrere für uns wichtige Bürgschaften in Vergessenheit gekommen sind, Jener Bürgschaften sind drei: 1) die Abfassung einer jährlichen Convention, um jedesmal die Zahl der Kreuzer, nach Prüfung der Umstände, festzustellen z 2) die Erklärung daß die Kreuzer einer besonderen Nation zugetheilt werden und nicht, ohne ein neues Mandat, von einer Nation zur anderen übergehen können ; 3) die ungefähre Gleichheit in der Zahl der Kreuzer der beiden Länder. Keine jener drei Bürgschaften war seit 10 Jahren in Anwendung ge-

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Und

O De noch cinen anderen, einen persönlichen Grund: ih glaubte mich mehr als ein Anderer im chtande, mein Land bei dieser Gelegenheit

anlassen, ! Ratification anzunehmen, ohne daß dem Lande eine Gefahr daraus erwüchse, ohne daß deshalb von außerhalb ein «Bort an uns gelangte, worüber das Land sich hätte beklagen können. Jch

lich vertheidigt und weil ich also mehr als irgend Jemand das Necht hatte, von der Meinung meines Landes und von den Erfordernissen feiner L | l De Jch hatte außerdem den Bortheil, daß ich gerade einige Monate zuvor bei einer Gelegenheit, die uns völlig gleichgültig war, den Grundsaß vertheidigt hatte, dessen An-

Es hatte sich zwischen dem Könige von Preußen und dem Könige der rohe

Man hatte behauptet, daß die Ratification cines Traktats nur E weigert werden könne, wenn der Unterhändler seine Vollmachten überschrit- ' ; n di l Jch sprach mich gegen diesen Grund saß aus, und indenr ih den König der Niederlande unterstützte, behauptete ich, daß das Necht der Ratification keine bloße Form sey, daß fein Traktat abgeschlossen und vollständig wäre, bevor man ihn nicht ratifizirt habe und daß, wenn sich zwischen dem Abschlusse und der Natification ernste Thatsachen ereigneten, welche die Umstände veränderten, unter denen der | Traktat abgeschlossen sev, die Ratifications Verweigerung ein Necht wäre.

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| hafter Ereignisse bedürfen, die, wie ih hoffe, nicht eintreten werden, l

1843.

wollen Zie weitere Maßregeln treffen? Jch würde auf diese Weise die Last von den Schultern des Kabinettes auf das Land und auf die Kammer wälzen, (Lebhafter Beifall.) Ein solches Benehmen würde cine Unwür | digkeit und eine Feigheit seyn. (Abermaliger Beifall.) | Vas Kabinet wird sich seiner Last nicht auf diese Weise entledigen 4 das Kabinet wird “die Kammer und das Land nicht in eine Alternative | verseßen, die ich schon anderswo als eine Schwäche oder cine Thorheit | bezeichnet habe, Nein, das Kabinet wird das Land nicht in diese Alter | native versezen. Es nimmt das öffentliche Gefühl, den Zustand der Ge | müther, ‘den Wunsch der Kammer in sehr ernstliche Ueberlegung. Wenn | das Kabinet mit vollkommener Aufrichtigkeit und mit einer innigen Ueber zeugung glauben ivird, daß eine olche Unterhandlung gelingen fann, daß | die Berträge durch eine gemeinschaftliche Einwilligung aufgelöst werden fönnen, dann wird es sich darauf einlassen; nicht früher, aber dann gewiß. (Beifall im Centrum.) Jch könnte hier enden. Ueber die svezielle Frage habe ich, meines Erachtens, Alles gesagt, was zu sagen ist, Aber so groß die Frage ZJhnen auch erscheinen mag, fo sehr man si auch bemüht ‘bat, dieselbe noch zu vergrößern, so is sie doch noch weit größer, als man sie gemacht hat. Es handelt sih hier noch um etwas Anderes, als um die ¿rage über das Durchsuchungs - Necht; es handelt sih um unsere guten und schlehten Beziehungen zu Englandz es handelt sich um die Politik Frankreichs, England gegenüber, Ueber diesen Punkt habe ih noch cinige Worte zu sagen, i ; / : »

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Lie Kammer weiß, daß ih für jeßt kein Anhänger irgend ciner intimen und speztellen Allianz, weder mit England noch mit irgend ciner anderen Europäischen Macht binz ih glaube, daß der Grundcharafter unserer Po- litif gegenwärtig die Unabhängigkeit und das gute Vernehmen mit allen Machten seyn muß. Jch kann hinzufügen, daß ich währeud der zwei Jahre, wo der König mir die Ehre erwiesen hat, mir das Departement der aus- wärtigen Angelegenheiten anzuvertrauen, England keine großen Beweise von Gefälligfeit gegeben habe, was man auch darüber täglich sagen und drucken möge. Man kann alle Handlungen des Kabinets in Bezug auf England durchgehen, und man wird in feiner derselben weder Schwäche noch Ge- fälligkeit finden. Dagegen räume ich ein, und rechne es mir zur Ehre an, daß ich mich beständig bemüht habe, die guten Beziehungen, das gute Verneh men mit England wieder herzustellen, zu befestigen und zu entwiceln; mir scheint dies wesentlih für die gute Politik und die wahrhaften Juteressen Frankreichs. Man hat auf dieser Rednerbühne viel von der Bewegung der Meinung in den beiden Ländern, von der Sympathie und der Änti pathie zwischen beiden Völkern gesprochen. Meiner aufrichtigen Ueberzeu

| gung nach herrscht in England, weder in dem Lande noch bei der Regie | (

rung, Uebelwollen oder schlechte Absicht gegen Frankreich, sondern vielmehr der aufrichtige Wunsch, nicht allein im Frieden, sondern im guten Vei nehmen mit uns zu leben. Um diese Stimmung zu vernichten oder sie zu verändern, würde es anderer Dinge als Journal-Artikel, es würde wahr ck L fes Bas ¿Frankreich betrifft, so erfenne ich die Veränderung der Meinung anz ich erfenne an, daß bei Gelegenheit des Traftats vom 15. Juli Gefühle der Ubneigung, die erloschen schienen, wieder erwacht sind. Aber m. H,, diese T hatsache steht nicht außerhalb des Einflusses der Vernunft, der Gerechtigfeit und dei Wahrheit. Frankreich hat in dieser Hinsicht keine vorgefaßte Meinung, es hegt feincs jener Gefühle, die aller Gewalt der Zeit und der Wahrheit so wie den ech- ten „nteressen des Landes widerstehen. Nein, es liegt in dieser Stimmung der Gemüther meines Erachtens ctwas Oberflächlicheres, etwas Erkünstelte res und etwas Vorübergehenderes, als man gemeinhin glaubt, und ich freue

| mich, dics auf dieser Nednerbühne aussprechen zu können, damit man es

jenseits des Kanals vernehme, und damit man auch dort wisse, daß die gerechten, billigen, vernünftigen Gesinnungen, die bei den Beziehungen zwi- schen ¿wei großen Völkern vorherrschen müssen, uns nicht fremd sind, und daß der Grund jener Gesinnungen unter uns bcsteht, wenn auch die 'Ober- fläche derselben in diesem Augenblicke verschleiert ift,

Jch erkläre jeßt meinem Lande, daß alle seine Jnteressen, scine ernst- lichen Juteressen ihm die guten Beziehungen und das qute Vernehmen mit England anrathen. Unter jenen Juteressen stelle ich obenan den Frieden den chrenvollen Frieden, der für Frankreichs moralischen und materiellen Zustand gleich wichtig und gleich nüßlich i, Wir bedürfen des Friedens nicht allein für unseren Wohlstand, nicht allein für unseren Reichthum sondern auch für unsere öffentliche Moral. Wir bedürfen desselben, um zut lernen, daß die Ordnung, die Arbeit, die Intelligenz den Spielen der Stärfe und des Zufalls vorzuziehen sind. (Beifall.) Die Spiele der Ztärfe und des Zufalls waren 25 Jahre lang in Frankreih groß und bewundernswürdig, aber ihre Natur haben sie deshalb doch nicht geän- dert, und sie haben nichtsdestoweniger dem Lande, selbst in dem Augenblicke, wo sie es mit Ruhm bedeckten, ein tiefes Leid zugefügt. Wir mussen jenes Leben des Zufalls und der Stärke vergessen ; wir müssen uns daran gewöhnen, ihm das ruhige, das friedliche, das arbeitsame Leben vor- zuziehen. Deshalb is der Friede für den moralischen sowohl als für den materiellen Zustand Frankreichs von Wichtigkeit, deshalb betrachte ich ihn als das erste und erhabenste unserer Juteressen. (Beifall im Centrum.) Neben diejem Znteresse des Friedens, welches uns ein gutes Vernehmen mit England anräth, giebt es noch ein anderes, ein Juteresse der guten inneren Politik. Man hört beständig sagen, daß die Furcht vor einer neuen revolutionairen Lage, vor einer neuen Coalition Europa's gegen uns, die Gemüther in Aufregung erhalte und feinen ruhigen Zustand der Dinge aufkommen lasse. Damit diescs Phantom vershwinde, damit alle Besorg-= nisse der Art gehoben werden, if das gute Einverständniß mit England unumgänglich nothwendig. Es is dies eine Bedingung . (Lebhafte Unterbrechung zur Linken.) N

_Es ist dies eine Bedingung oder, wenn Sie das Wort. nicht wollen es is ein mächtiges Mittel für die gute Politik Frankreichs, für die Würde vnseres Landes und unserer Regierung. Es giebt ein Land, m. H., wo

F F E # » fie » 1 Ansy G, c | s Se D de j bracht worden; ih habe sie alle in Ansvruch genommen, und sie befinden | der Name unseres Königs und unserer Regierung nur mit Achtung und

sich gegenwärtig in Kraft. England sowohl wie wir befinden sich jeßt in Bezug auf die Ausführung der Verträge von 1831 und 1833 in dem strengsten, vollständigsten und lovalsten Rechte, Sollten wir nun in diesem Augenbli auf die Abschaffung jener Verträge dringen? Jch muß hier mit der Aufstellung desselben Grundsaues beginnen, den ih an einem anderen Orte geltend gemacht habe, daß nämlich die abgeschlossenen, ratifizirten und ausgeführten Verträge nur durch gemeinschaftliche Ucbereinstim- mung oder durch das Schwert gelöst werden können. Es giebt keine dritte Art. Jst| nun gegenwärtig Aussicht vorhanden, die gemeinschastlihe Einwilligung zu erlangen? Das Kabinet ist nicht der Meinung. Das Kabinet hat nicht geglaubt, Unterhandlungen in jener Bezichung anknüpfen zu müssen. Jch kenne Niemand , der eine Un- terhandlung in anderer Absicht anknüpft, als um ein Resultat zu erlangen (Beifall im Centrum.) Man fragt, ob das Kabinct das öffentliche Gefühl und die Wünsche der Kammer ernstlich nehmen werde? Ich könnte ver- sucht jevn, diese Frage für eine Beleidigung zu nehmen ; ih werde es nicht thun, Wenn ih das Gefühl des Landes und den Wunsch der Kammer in Bezug auf jene Frage nicht ernstlich nähme, wissen Sie, m. H., was ich dann thun würde ? Jch würde eine Unterhandl Ö e 1 Wlrve flè au inn l Jch würde eine Unter ung eröffnen z ih würde sie augen- blicklich eröffnen, ohne mih um die wahrscheinlichen Folgen derselben zu kümmern z und wenn sie gescheitert wäre, wie ih vorausseßze, so würde 4 der Kammer sagen : die Unterhandlung hat zu keinem Resultat geführt Was wollen Sie nun? Wollen Sie es dabei bewenden lassen, oder

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beinabe mit Liebe ausgesprochen wird. Es i} dies ein ruhmoolles und zugleich das fkonservativste Land in Europa. Es heißt England. (Bewegung.) Für die Würde unserer Regierung is} cs ein Vortheil, einen solchen Freund zu haben, zu wissen, daß, während man in anderen Ländern Europa's unsere Namen nur mit Gleichgültigkeit oder mit übler Laune ausspricht, man in England unscre Regierung ehrt und mit ihr sompathisirt. Jn meinen Augen hat dies viel Gewicht und gewiß auch in den Augen der Kammer unb aller vernünftigen Männer des Landes. (Lebhafter Beifall im Centrum.) :

Und was verlangt man von Jhnen, m. H., um im guten Vernehmen mit England zu bleiben? Verlangt man von Jhnen, daß Sie Jhre Jn- teressen aufopfern, oder sie nicht vertheidigen, oder nit eine andcre Politik, als die Englands, unterstüßen sollen, wenn sich der Anlaß dazu darbietet 2 Durchaus nicht. Es is nicht allein Jhr Necht, sondern auch Jhre Pflicht, überall Jhre Juteressen und Jhre Politik zu vertheidigen, clbst wenn sie nicht mit den Juteressen und der Politik Englands zusammentreffen. Ja, es is dics Jhre Pflicht und, glauben Sie mir, England wird Sie deshalb nicht weniger s{häßen. Es wird Sie nicht allein niht weniger schäßen, sondern je mehr es von Jhrer Festigkeit überzeugt is, um so leichter und geregelter werden Jhre Beziehungen zu England sevn. Die Swe die Gefälligkeit, das Aufgeben Jhrer Jnteressen, weit davon entfernt, bnen zu nüßen, würde Jhnen in den Augcn Englands schadenz Sie sich dadurch moralisch s{chwächen,

schr freies, cin