1843 / 39 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Eine Stimme zur c niepdgts Das ist eine Englische Rede! | fti 6 i Sentrum. | (Hestiges Manen v Wie ? Eine Englische Nede! Herr Guizot: S Sinfeih Ja! Ja! F i Stimme 3 L s Ie E Stim cen fat Ce ntrum: Zur Ordnung! Zur Ordnung! Herr Guizot: Zh weiß nicht, wer mich unterbrochen hat . d Herr Garnier Pagès (Sohn): Jh war es, mein Herr! (Zur OGrduuna! Zur Ordnung.) S E E rfe th Jch beharre bei dem, was ich gesagt habe,

Herr Garnier-Pagès: Um so {limmer für Sie! (Zur Ord- nung! Zur Ordnung!)

“Herr von St. Albin: der Nationalwürde zurückrufen.

Herr Guizot: Wie! Jn dem Augenblicke, wo ich zu der Kammer sage: „Vertheidigen Sie kräftig die Französischen Juteressen , beharren Sie überall auf der Französischen Politik, ohne \sih darum zu kümmern, ob England damit übereinstimmt oder nicht“, in einem solchen Augenblicke wirst man mir vor, eine Englische Rede zu halten? Jh glaube, daß meine Sprache so Französisch, als nur irgend möglich ist.

Herr Garnier-Pagès: Jch protestire.

Herr Guizot: Jh habe zu allen Zeiten und bei allen Unterhand lungen mit England nur das Jnteresse Frankreichs im Auge gehabt, und ih muß dem Kabinette, welches jet in England regiert, die volle Gerech- tigkeit wiederfahren lassen, daß es immer eine Mäßigung, einen guten Wil len und eine Billigkeit zeigte, die jede Unterhandlung sehr erleichtert hat. Das gute Vernehmen mit England besteht; es hängt von unserer Politik ab, dasselbe zu befestigen oder zu untergraben. Was die Negierung des nigs betrifft, so ist ihr Entschluß gefaßt. Sie nimmt, wie gesagt, das öffent lihe Gefühl und den Wunsch der Kammer in ernstliche Ueberlegung z sie würde eben \o thörigt als strafbar sevn, wenn sie es uicht thäte z sobald sie glaubt, daß durch eine regelmäßige Unterhandlung die gemeinschaftliche Einwilligung zur Lösung der Verträge erlangt werden kann, wird sie sich auf dieselbe einlassen, Wenn Jemand glaubt, daß die Kammer der Regierung cine sofortige Eröffnung der Unterhandlungen anbefehlen müßte, so möge er es sagen; wir würden uns einem solchen Befehle nicht fügen können; wir wollen unsere ganze Freiheit, unsere ganze Verantwortlichkeit behalten. Jn so weit die Anem- pfehlungen der Kammer mit dem übereinstimmen, was ich so eben die Ehre gehabt habe, zu sagen z in so weit sie sich darauf beschräufken, den Wunsch der Nation und das öffentliche Gefühl auszudrücken, werden wir hie mit der ihnen schuldigen Achtung aufnehmen, indem wir unsere Freiheit und unsere Verantwortlichkeit bewahren. (Bewegung zur Linken.) Wenn aber der Sinn des Amendements darüber hinausginge, wenn man mehr von uns verlangte, als man zu verlangen das Necht hat, mchr als das Juter- ese der Ehre und des Wohlstandes des Landes uns zu bewilligen erlaubte, dann würden wir uns weigern, Dies is der Sinn der Erxplicationen , die ih der Kammer zu geben hatte. Jch werde denselben bei der Erörterung dexr Details durchaus treu bleiben und in nichts meinen so eben gethane- nen Aeußerungen widersprechen.“ L L

Dieser von der Majorität der Kammer mit großem Beifall aufgenom- menen Rede, folgte eine große Aufregung, und die Sibßung blieb eine ge- raume Zeit unterbrochen. Als sich die Ruhe einigermaßen wiederhergestellt hatte, bestieg Herr Billault die Rednerbühne, und bekämpfte in einem Vortrage, der beinahe drei Stunden dauerte, die Ansichten des Herrn Guizot. Ex begann in folgender Weise: 2 L Z

„Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten sagte so eben, daß seine Nede jenseits des Kanals vernommen werden würde z dics is ein Umstand, den kein Redner verkennen oder vergessen sollte, Von allen Di- vlomatiecen , ih räume es ein , is} diejenige die gefährlichste, die durch den Ausdru der Nationalgefühle auf den Rednerbühnen betrieben wird, Aber neben diese Wahrheit muß man eine andere stellen, daß nämlich das Na tional-Gefühl, wenn es sih mit cinem Minister der auswärtigen Angelegnhei

ten im Widerspruch befindet, nur eine Zuslucht hat, und zwar diese Red- nerbühne. (Beifall zur Linken.) i

Den Minister sollte man zu den Gefühlen

Darin liegt eben eine große Gefahr aber ih kenne nur ein Mittel , um sie zu vermeiden oder zu beschwören: die Uneinigkeit muß aufhören; aber sie kann nicht dadurch aufhören, daß das Land guf seine Meinung verzichtet, Keinenfalls aber dürfen auf die ser Rednerbühne unvorsichtige Worte gesprochen werden, die unseren Nach barn, unseren Nebenbuhlern Argumente gegen uns an die Hand geben können.“ (Stürmischer Beifall zur Linken.)

Der Redner erklärte, er sey niht der Meinung, daß dic Entscheidung der vorliegenden Frage auf das Verhältniß zu England von wesentlich nachtheiligem Einflusse seyn werde. Herr Guizot habe aus der vorliegenden Frage cine große politische Frage machen wollen. Dies sey ihm aber, troß aller Anstrengung, nicht gelungen. Frankreichs politisches Svstem werde durch sie nicht berührt, höchstens könne es sich um die Eristenz des Mini- steriums handeln. Zuerst aber müsse man über cinen Punkt ins Neine fommen. Der Minister habe, sciner eigenen Aeußerung nach, die Redner- bühne bestiegen, um jede Zweideutigkeit zu vermeiden z dies sey auch seine Absicht. Es liege ein Amendement der Kommission vor, und cs komme darauf an, zu wissen, ob das Kabinet dasselbe annehme, Ja oder Nein! An einem anderen Orte habe sich das Kabinet einem Amendement wider seßt, welches bei weitem s{hwächer gewesen wäre, Er hoffe, der Minister der auswärtigen Angelegenheiten werde die Güte haben, jene Frage einfach zu beantivorten.

Herr Guizot: Jch werde es bei der Erörterung des Amendements thun. (Bewegung.)

Herr Billault sagte, daß er gehofft hätte, auf eine so bestimmt ge- stellte Frage eine bestimmte Antwort zu erhalten. Der Minister habe ge- sagt, daß jede Zweideutigket vermieden werden solle. Durch ein Ja oder Nein hâtte dies geschehen können; man zögere, man wolle sich nicht aus- sprechen, das sey wieder die alte Taktik. Man warte die Debatte ab, man fühle der Kammer an den Puls, und wenn die Majorität sich nicht feind- selig zeige, so leiste man Widerstand, sonst aber stecke man seine Meinung in die Tasche und gebe nah. (Lebhafter Beifall zur Linken.) Der- : Redner wies im Verlauf seines Vortrags auf die schiefe Stellung hin, in der sich die Minister und dadurch das Land befinden. Frankreich wolle augenscheinlich nichts mehr von dem Durch- suchungs - Rechte wissenz das Ministerium wage nicht, in dieser Sache ge-

gen England aufzutreten, und jene gemeinschastliche Einwilligung, die Herr

(Guizot als unerläßliche Bedingung agusstelle, werde niemals erlangt werden, Herr Guizot habe es sich zum Verdienst angerechnet, daß er eine Unter- handlung wegen Ausführung der Bürgschaften, die in den Verträgen ent

halten wären, zu einem guten Ende gesühri habe. Dies sev in der That kein Meisterstück gewesen, denn all diese Bürgschaften hätten sich in einem Traktate befunden, den England um jeden Preis aufrecht erhalten wolle, Die Bürgschaften an sich hätten nicht viel zu sagen, und die Handlungen in dieser Hinsicht wären ein offenbarer Fehler von Seiten des Ministeriums gewesen, Da er den allgemeinen Wunsch des Landes gekannt, so hätte er seinerseits nichts thun müssen, um die Verträge von 1831 und 1833 noch fester zu knüpfen. Herr Billault behauptete, daß mit dem jeßigen Kabinet jede Unterhandlung über das Durchsuchungs-Recht unmöglich b. Herr Guizot könne niemals zu England sagen; „Jch will die Verträge aufheben‘‘; denn das Londoner Kabinet würde mit Herrn Guizot und Hugo Grottus antworten: „Verträge fönnen nur durch gegenseitige Einwilligung oder durch das Schwert gelöst werden,“ Deshalb lege auch England so viel Werth auf die Beibehaltung des jeßigen Französischen Kabinets. Dies werde aber nur so lange dauern als das jeyige Kabinet England nüplich sey. j /

Herr Guizot: Ein Französischer Minister is keiner fremder nüßlihz ein Französischer Minister fördert die Oa tedt d des nach bester Einsicht,

Herr Billault: Jh hoffe in der That, daß die Regierung Frank- reichs immer nur auf den Vortheil Frankreichs bedacht seyn wird ; aber ich sage, daß die jeßige Politik, ohne es zu wollen, die Angelegenheiten des Auslandes fördert, (Exclamationen im Centrum. Unterbrechung.)

Eine Stimme im Centrum: Sie greifen die Personen an.

Herr Billault: Jch greife nur die Politik und ihre Resultate an.

Herr Guizot: Jh protestire laut gegen eine solhe Behauptung.

Herr Billault ließ sih nun des eitläuftigeren auf die eigentliche Frage cin, und hob neuerdings Alles hervor, was sich im Juteresse des Handels und der Nationalwürde gegen das Durchsuchungs - Recht sagen Veß. Um die gegenwärtige Politik des Herrn Guizot mit früheren T rungen desselben in Gegensaß zu bringen, führte der Redner einige Stellen

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aus cinem Vertrage an, den der Minister der auswärtigen Angelegenheiten vor drei Jahren gehalten hatte. Es hieß darin unter anderem:

„Sie lieben den Frieden, Sie wollen den Frieden, Nehmen Sie aber Rücksicht, große Rücksicht auf die Nationalwürdez leisten Sie ihr Genüge und geben Sie ihr Sicherheit, Wenn sie ziveifelt, wenn sie un ruhig is, dann is auc der Friede gefährdet, Vie Wohlthaten des Friec- dens sind groß, aber ein freies Land wird sie nicht um den Preis eines moralischen Leidens erkaufen. (Sensation.) Es is überdies eine jo bequeme Lage, cine so große Stärke für die Regierung, mit dem Nationalstolze zu \sympathisiren und sich ein Schild aus demselben zu machen. (Stimme zur Linken: Bravo, bravo, Herr Guizot !) Welche Verlegenheiten kann sich die Regierung durch dieses Mittel ersparen, wie leiht fann sie so manche Frage lösen! Die Fremden, mit denen wir zu thun haben, beobachten uns beständig. Wenn sie uns stolz und fest schen, dann werden je mit ihren Worten und Handlungen vorsichtig seynz sie werden sich bedenken, ‘che sie sich einer Chance gegen uns ausfeßen. Aber wenn sie uns unentschlossen oder ge neigt zum Nachgeben sehen, dann werden he uns rücksichtslos behandeln und der Frieden wird dadurch immer unbequemer und schwieriger werden, was Sie auch gethan haben mögen, um ihn aufrecht zu erhalten,“

Dies, fo {loß Herr Billault, glaubte i vor drei Jahren mit dem ehrenwerthen Herrn Guizot, der es sagte. Er sagt es nicht mehrz ich glaube

es noch, Die weitere Debatte wurde auf morgen verschoben,

VBariís, 2. Febr. Gestern Abend versammelten sich die ver schiedenen Fractionen der Deputirten - Kammer bei ihren respektiven Oberhäuptern, um sich über die bei der Abstimmung zu beobachtende Haltung zu berathen. Die Annahme des Paragraphen der Kom mission ist keinem Zweifel unterworfen. Es frägt sich nur, ob das Ministerium demselben beitreten und ob vielleicht ein noch schärseres Amendement angenommen wird.

© Paris, 2. Febr. Die Heftigkeit der Debatten in unserer Deputirten-Kammer nimmt offenbar zu. Der Minister der auswâr= tigen Angelegenheiten, der die Tribüne mit dem Versprechen bestiegen

hatte, daß er ganz frei und aufrichtig das fernere Benehmen des Kabinets in Bezug auf die Verträge von 1831 und 1833 ausein- andersezen wolle, weigerte sih, auf die Juterpellgtion des Herrn Billault, ob das Kabinet die darauf bezügliche Phrase des Adreß Entwurfes annehmen werde oder nicht, eine bestimmte Antwort zu geben. Herr Billault nahm davon Anlaß, die Taktik des Kabinets aufzudecken, indem er behauptete, die Minister wollten zuerst den Gang der Debatten über das Durchsuchungs-Recht abwarten, um zu sehen, ob sie der Majorität weichen oder, auf dieselbe gestützt, zur Annahme der Phrase des Adreß=- Entwurfes sich verstehen würden. Meiner Ansicht uach is es keinem Zweifel unterworfen, daß das Ka binet nicht nur die Phrase des Adreß =- Entwurfes, sondern auch das Amendement Hello anzunehmen gedenkt. Das Amendement Hello hat die Farbe und Tendenz, welche sich aus der Stellung dieses De-=- putirten zu dem Kabinet von selbst ergeben. Herr Hello gehört zu den eifrigsten Anhängern des Ministeriums vom 29, Oktober, er hatte sich sogar einschreiben lassen, um zu Gunsten des Adreß=-Cntwurses zu \prehen und entsagte der Rede nur auf den Wunsch des Herrn Guizot, welcher die allgemeine Disfussion der Adresse so viel als möglich abzukürzen wünschte.

Der Kampf wird heute von neuem angehen und dürfte nicht weniger heftig seyn, als gestern. Der Erste, welcher das Wort in der heutigen Sitzung führen wird, is Herr Lacave Laplagne, Minister der Finanzen; deun Herr Guizot will die ganze Last der Diskussion nit allein tragen. Man is begierig, zu sehen, wie Herr Lacave= Laplagne der Vertheidigung der Verträge von 1831 und 1833 sich entledigen wird, da es allgemein bekannt is, daß er zu den erflâr= testen Gegnern des Durchsuchungs = Rechtes gehört, \o daß er vor einem Jahre um diese Zeit das Amendement des Herrn Jacques Lefebvre gegen den Vertrag vom 20, Dezember von der Tribüne herab ver= theidigen wollte und nur auf das Zureden des Herrn Guizot von seinem Vorhaben abstand. Ein so allgemein bekanntes Faktum dürfte Herrn Lacave - Laplagne mehrere Replifen von Seiten der Herren Berryer und Mauguin zuziehen, welche nach dem Minister der Finan zen heute sprechen werden. Das Publikum nimmt an den Debatten der Adresse einen so lebhaften Antheil, daß die öffentlichen Triblinen sogleih um 11 Uhr, wo sie geöffnet werden, überfüllt sind. Selbst die Korridors und die Vorzimmer sind voll Menschen, welche warken, bis irgend ein Plaß auf den Tribünen leer wird. Vor dem Palais Bourbou drängt sich während der Dauer der Sihung eine Menge Neugieriger, welche Jedem, der aus der Kammer kommt, aufhalten und fragen, wie es mit den Debatten gehe, Zahlreiche Munizipal Gardisten und Stadt - Sergeanten halten daselbst auf Ordnung und sollen angewiesen seyn, etwaigen politischen Manifestationen der Menge vorzubeugen,

„*, Paris, 2. Febr, Ju der gestrigen Sibung der Deputirten- Kammer sind eigentlich nur zwei Reden gehalten worden;z denn der des Herrn vou Haussouville, welcher die ministerielle Politik unterstüßte, schenkte man nicht die mindeste Aufmerksamkeit. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten hat eine sehr schöne Rede gehalten; er war in seinen Erklärungen zwar weniger bestimmt, als in der Pairs-Kam- merz allein wenn er auch nicht alle Punkte der Frage berührte, so hat er do wenigstens auf gewisse Beschuldigungen geantwortet, die er bis jeßt nicht widerlegen wollte. Von dem Gesichtspunkte des Ka= binets gus, war die Rede des Herrn Guizot gewiß sehr bemertens- werth. Seine Sprache war, wie immer, ernst und feierlich, und jeine Erklärungen trugen das Gepräge einer augeuscheinlichen L sfenheit, Zum erstenmale hat er eingewilligt, ein Argument zu erörtern, ‘das oft auf der Tribüne vorgebracht worden is. Man hak gesagt, Herr Guizot sey weniger als irgend ein anderer Staatsmann im Stande, vou England bessere Bedingungen zu erlangen, und zwar einmal, weil er den Traktat von 1841 abgeschlossen und folglich die Nothwendigkeit, die Verträge von 1831 und 1833 aufrecht zu erhalten, ossen anerkannt habe; und zweitens, weil er dur seine Vertheidigung des Durchsuchungs-Rechts in der leßten Session der Englischen Diplomatie die stärksten Argu- mente, die sie den Forderungen Frankreichs entgegenseben fönnte, in die Hände gegeben habe. Herr Guizot berief sich dagegen auf die Nicht-Ratifizirung des Traktats von 1841, um zu sagen, daß er mehr als irgend Jemand im Stande sey, Unter= handlungen anzuknüpfen , sobald er glaube, daß sie zum Ziele führen würden. Dieser Augenblick ist jedo, nah der Meiuung des Herrn Guizot, noch nit gekommen. Er sagte, daß, wenn der Sinn des Paragraphen der Adresse eine unverzügliche Unterhandlung in sich schließe, das Kabinet ihn nicht annehmen könne. „Wir würden“, fügte er hinzu, „unsere Freiheit, unsere Unabhängigkeit nicht aus den Händen geben fönnenz wir würden einen solchen Vorschlag vor der Kammer bekämpfen; wir würden zu keinem Kunstgriffe , zu keinem Wortstreite unsere Zufluht nehmenz wir würden eine solche Deutung ganz ein- fach zurückweisen. Man muß ságen, daß die Verträge vou 1831 und 1833 wenig Raum in der Rede des Herrn Guizot einnehmen, das Ganze is vielmehr fast ausschließlich eine Apologie Englands, der Englischen Allianz und des Londoner Kabinets. Diese Tendenz entriß einem Mitgliede der Linken, Herrn Garnier-Pagès *), den Aus-=

*) Der Deputirte des Departements der Eure heißt Pagès und ist der Stiefbruder des im Jahre 1841 gestorbenen republikanishen Deputirten Garnier-Pagès, Seitdem ex in der Kammer is, hat er den Namen seines

ruft »C’est un discours anglais. ‘“ Diese orte brachten eine große Aufregung in der Kammer hervor und wurden von der gan zen liuken Seite natürlich mit lebhaftem Beifall aufgenommen,

Herr Billault übernahm es, dem Minister der auswärtigen An gelegenheiten zu antworten. Seine Rede war lebendig, voll interef sauter Thatsachen und solider Argumente. Er zeigte, daß Herr Guizot sich in einer falschen Stellung befinde und Lar Bib: Unter= handlungen, von welchen der Paragraph der Kammer spreche und für deren Eröffnuug Herr Guizot feinen bestimmten Zeitpunkt fest seben wolle, mcht anknüpfen könne. Herr Billault machte in seinem Angriffe gegen Herrn Guizot, die Frage über das Durchsuchungs Recht zu einer ministeriellen Frage. Er führte einen sehr geistreichen und sehr heftigen Tiragilleurkrieg gegen das Kabinet ; aber es fehlte seiner Rede an wahrer Größe und politischer Erhebung. i

72 Paris, 2. Febr. Die Verhandlungen der Deputirten- Kammer über die Antworts - Adresse sind der Regierung bis jeßt im Ganzen mehr günstig als ungünstig gewesen. Zwar ist die ministe rielle Partei bei dem Berryerschen Amendement überstimmt worden, allein dieses Amendement war an sich so höchst unbedeutend, und die für dasselbe stimmende Majorität war so gering, daß es sogar ver mittelst der Oppositions- Brille sehr {wer is, eine Schlappe für das Ministerium in jener Abstimmung zu sehen. Was die Rede des Herrn Lamartine betri, welche mau anfangs für einen vollständigen Sieg über die Kabinets-Politik ausgeben wollte, so hat sich das Ur theil über ihre Bedeutung schon jeßt bedeutend gemäßigt und berich tigt. Bald wird man sich, aller Wahrscheinlichkeit nach, allgemein überzeugen, daß das Ministerium durch den Abfall des Herrn Lamartine von der konservativen Politik nichts Anderes verloren hat, als eine vereinzelte Stimme. Und auch diese Stimme wird über kurz oder laug wieder zu der konservativen Majorität zurückkehren, denn Herr Lamar tine wird sich bald überzeugen müssen, daß sein Anschluß an die Opposition ein Jrrthum war, daß, wenn er nicht allein stehen will, feine Partei in der Kammer mehr Anspruch auf feine Unterstüßung hat als diejenige, welcher er eben so trobig den Nücken gekehrt. Was hat Herr Lamartine, abgesehen von seinen Ansichten über einige un tergeorduete Gesebgebungs-Fragen, mit der Opposition gemein? ren wir darüber die gestrige Revue des deux Mondes: ¿Herr Lamartine“, sagt dieselbe in ihrer politischen Kronik, „voll von hoch sinnigen Jdeen und theilnehmenden Gefühlen, is seinem Geiste und seinem Streben nach einigermaßen Kosmopolit, Er liebt den Frieden; er will feinen Angriffskriegz er verwirft die Eroberungen, das heißt, er respektirt die Verträge von 1814 und 1815; er ijt Philanthrop, Negerfreund, und wir glauben nicht, daß er das gegenseitige Durch suchungs-Recht auf die Gefahr, die Sflgavenhändler ihr infames und \heußliches Gewerbe ausbreiten zu sehen, gern abgeschafft wissen möchte.“

„Der Charakter der Unken dagegen ist durchaus positiv, Man verkennt sie, wenn man ihr vorwirft, daß sie nur unbestimmte Jdeen habe und daß sie nicht wisse, was sie wolle. Die Linke weiß jehr gut, was sie will, und thre Ansichten sind fest bis zur Hartnäckigkeit, Man mag ihr vorwerfen, daß sie das Unmögliche wolle, daß sie sich ein unerreichbares Ziel seße; aber man muß gestehen, daß 1hre Wünsche bekannt sind, und daß ihr Ziel ein bestimmtes ist, Der Krieg erschreckt sie nicht, die Eroberungen mißfallen ihr nicht, und die Verträge von 1814 und 1815 sind ihr im höchsten Grade ver haßt. Sie is freilich philanthropisch gesinnt, aber ihre Philanthropie genirt sie eben niht, So will sie vor allen Dingen die Abschaffung des Durchsuchungs-Rechts, indem sie es darauf ankommen läßt, was aus dem Negerhandel und der Sklaverei werden wird. Mit einem Worte, man mag finden, daß die Politik der Opposition eine unru hige, unkluge, verwegene ist; aber es würde vergeblich seyn, in ihr irgend etwas Poetisches, Menschheitliches, wahrhaft Gesellschaftliches zu Men, :

Die Unverträglichkeit eines Charakters und einer politischen Auf fassung wie die des Herr Lamartine mit dem System und den Ge wohnheiten der Opposition der Linken, ist in diesen Zügen sehr an shaulih gemacht. Noch wichtiger aber, für den Deutschen Stand punkt wenigstens, is das Geständniß der Revue des deuxMondes, daß der Grundgedanke der ganzen Opposition ein Gedanke des Krie ges und der Eroberung is, und daß die Anfeindung der Verträge von 1814 und 1815 nichts anderes bedeutet, als das Verlangen nach materieller Vergrößerung durch fremden Naub. Die Neue dos deur Mondes sagt damit freilich mts Neues, aber es ist immer gut, das Geständniß eines so achtungswerthen Vrgaus zu foustatiren, um es gelegentlich denen entgegenzustellen, welche den wesentlichen Charakter der sogenannten liberalen Opposition in Frankreich ableug nen oder verfennen,

Grossbritanien und Irland.

London, 1. Febr. Jhre Majestät die Königin und Se. Königl. Hoheit der Prinz Albrecht werden mit ihrer Familie und dem Hofe erst in der Mitte Februars ihre Residenz von Schloß Windsor nach dem Buckingham-Palast verlegen.

Jhre Königl. Hoheit die Prinzessin Auguste von Cambridge be findet sich seit einigen Tagen unwohl. Nach dem Standard ift die Prinzessin von den Masern befallen. Die ausgegebenen Nachrichten über das Befinden der Prinzessin lauten indeß sehr befriedigend.

Die Hof= Zeitung zeigt an, daß eine Kommission ernannk sey, um die praktische Wirkung der Armengeseße in Schottland zu untersuchen.

Der Standard, von einem Korrespondenten aufmerksam ge macht, is der Meinung, daß es wohl genauerer Nachforschungen werth wäre, was Mac Naughten bei seinen angeblichen wiederholten Ausflügen nah Frankreich dort gethan habe und mit wem er um gegangen sey. Es bestehe leider in Frankreich unleugbar eine unver besserliche Rotte von Berschwörern und Königsmördern, und es wäre

,

nicht unwichtig, wenn man ermittelu könnte, ob Mac Nanghten ein Schüler derselben sey, und ob das System dieser Französischen Mord Verschwörer bereits in England Fortschritte gemacht habe. Wahn- sinnig sey übrigens Mac Nanghten gewiß eben so wenig, als es Oxford zur Zeit seines Schusses auf die Königin gewesen, wie sein späteres Thun hinlänglich bewtejen habe.

Dgs vou Gravesend mit einer Waarenladung nach Macao und Hong - Kong abgegangene Schif „Arundel“ is dieser Tage an der Küste von Sussex gescheitert. Die Mannschaft konnte si nur mit großer Noth ans Ufer retten. Man hofft einen Theil der werthvol- len Ladung bergen zu können. Nachträglich is auch aus China die Nachricht eingegangen, daß das in Diensten der Ostindischen Com- pagnie stehende prächtige Kriegs-Dampfschiff „Ariadne““, welches ganz von Eisen gebaut war und 400 Tonnen hielt, in der Nacht des 93. Juni nahe am Eingange des Hafens von Tschusan auf einer verborgenen Klippe, welche den Boden des Schiffes durchstieß, ge- scheitert und gänzlich untergegangen ist, Die Offiziere und sämmt-

Bruders angenommen, besigt aber nicht dessen Talent, Er sit, wie der verstorbene ppe A da ed auf der äußersten Linken und is Handels- Makler an der Pariser Börse,

Anmerk. d, Red,

liche Bemannung, bis auf drei Chinesen, welche ertranken, wurden. gerettet, Die Versuche zur Hebung des Wracks blieben ohne Erfolg Der Leeds Me pettry will wissen, daß zwischen England und Oesterreich über einen Handels-Traktat unterhandelt werde, daß aber das Verlangen Oesterreichs wegen Herabseßung der Getraide-Zölle in England ein Hinderniß des Abschlusses sey, h :

Die leßten Nachrichten vom Vorgebirge der guten Hoff nung über die Widerseblichkeit der Boers haben, nah der Mitthei lung der United Service Gazette, den Entschluß veranlaßt, das 7te Garde - Dragoner =- Regiment, das seit 1763 England nicht verlassen hat, dorthin abzuseuden, so wie auch das erste Bataillon des 45sten Jnfanterie-Regiments. j : l: Am 26sten d. M. hat in Dublin eine zahlreich besuchte Ver sammlung stattgefunden, deren ¿ZZweck es war, Subscriptionen zu ver anstalten, um dem Mäßigkeits-Apostel Jrlands, Pater Matthew, ein öffentliches Zeichen der Daukbarkeit zu geben. Den Vorjsiß in der Versammlung führte der Herzog von Leinster ; anwesend waren unter Anderen die Lords Clanricarde und Headford und O'Connell, : Mit dem Pascha von Tripolis scheint eine Kollision bevorzu- stehen. Ein Scheich aus dem Jnneru war unter dem siheren Geleite des Britischen Konsuls, Obersten Warrington, nach Tripolis gekommen, wo der Pascha ihn zur Tafel zog, ihn aber nach Tische ‘ausziehen, in schlechte Kleider stecken ließ und dann am Bord eines Türkischen Schooners nah Konstantinopel \chickte. Das Britische Kriegs\chiff „Locust“ überbringt diese Nachricht an Six Stratford Canning.

Die Noth ift in Paisley jeßt auf eine solche Höhe gestiegen,

S h f al

da die Armen= Verwaltung, um ihre Fouds nur einigermaßen aus reichend zu machen, beschlossen hat, fortan keinem der daselbst befind lichen zahlreicheu Arbeiter aus Jrlaud eine Unterstüßung zu ertheilen. : Vie Meutererbande in Carmartlenshire, welche sich Rebekka uud ihre Töchter nennt und aus wohlberittenen, auf allerlei Art bewaff neten Männern besteht, die ihren Anführer Rebekka nennen, seßt ihre nächtlichen Streifzüge fort, ohne daß man bisher troß der dafür aus geseßten Preise eines ihrer Mitglieder festnehmen konnte. Die ganze Gegend is in Besorgniß, die Pächter zahlen aber, statt als Spezial Koustabler Dienste zu thun, lieber die geseßliche Geldstrafe von 5 Pfd. Sk. Man hat jeßt zu Stk, Clairs eine Abtheilung Marine Soldaten ausgestellt; trotzdem wurde aber ein Zollhaus neulich Nachts von der Bande großentheils demolirt,

Der jeßt publizirte Status der Fallitmasse von Parker, Shore und Compagnie in Sheffield ergiebt als Gesammt Summe der Pas siva 020,244 Pfd., darunter Forderungen der Associés zum Belgufe von 150,958 Pfd. Die Haupt-Aktiva bestehen in Kouto-Kontanten zum Betrage von 424,052 Pfd, und Wechseln und baarem Gelde zum etrage von 29,431 Pfd.; die zweifelhaften Schulden sind zu 165,912 Pfd, angegeben. Im Ganzen zeigt sih der Bericht günsti ger, als man erwartet hatte. :

Der Bischof von London is in den leßten drei Wochen so un wohl gewesen, daß er nicht im Stande war, seine geistlichen Oblie

genheiten zu erfüllen.

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Aus dem &aag, 2. Febr. Das Amsterdamer Handels blad is durch die Annahme des Belgischen Vertrages Seitens der zweiten Kammer der Generalstaaten keinesweges zusfriedengestellt, „Es muß Bedauern erregen“, sagt dasselbe, „daß die von so vielen Zeiten eingelaufenen Beschwerden gegen den Vertrag feinen günstigeren Erfolg gehabt haben. Gründe, die ganz außerhalb desselben liegen, haben seine Genehmigung herbeigeführt. Namentlich die Besorguiß, daß der unglückselige Zustaud unseres Finanz = Haushaltes durch die Borweigerung der Aunahme noch verschlimmert werden möchte, hat dazu sehr viel beigetragen. Um sich für heute einigermaßen zu retten, hat man den morgenden Tag ganz aus dem Auge verloren.“

Bemerkenswerth ift noch eine Bittschrift der Venloer Handels uno ¿zabrit Kammer gegen einzelne Bestimmungen des Belgischen Bertrages, botressend die Schifffahrt auf der Maas. Nach Borschrift der Mainzer Convention wird gegenwärtig der Mags =-Zoll nach der Größe der Ladung berechnet; der neue Vertrag hingegen bestimmt, er \olle nach der Größe der Schisse erhoben werden. Nun aber faun ein Schiff wegen niederen Wasserstandes bei anhaltender Trocken heit, zumal die Maas im Herzogthum Limburg \chlecht unterhalten wird, geraume Zeit des Jahres hindurch nur DIE: D O nur ein Fitnftel der gewöhnlichen Ladung einnehmen, Es wünschen daher die Bittsteller: die Schifffahrts-Zölle möchten für grobe Fracht-Artikel, wie Steinkohlen, Kalk, Brennholz, Dachpfanuen, Mergel 2c., die von geringerem Werth und allgemeinem Verbrauche sind und guf der Limburgischen Maas oberhalb Venlo fast den einzigen Gegenstand des Bertriebs ausmachen, auf den vierten Theil des bestimmten Zolls ge stellt werden. Diese Erleichterung erscheine um so billiger, als Art. 55 des Vertrags die Zölle und Schisffahrts-Abgaben auf der Süd=Wil helmsfahrt (dem großen Maaskanal) so ansehnlich vermindere, daß die Schifffahrt auf dem Flusse vollends der konkurrirenden auf dem Kanal erliegen müsse. Ferner beschweren sie sich, daß der Art. 42, betreffend die freie Durchfuhr aus Belgien nach dem Rhein und zurü, unter den Gewässern, auf welchen die Durchfuhr stattsinden kaun, der oberen Maas nicht erwähnt, so daß das Herzogthum Limburg, das von dem Flusse in seiner ganzen Länge durchlaufen wird, von der Begünstigung wie ausgeschlossen scheint. Der betreffende Artikel möge hiernah ergänzt oder ein Zusaßz=Artikel beliebt werden, der außerdem Mastricht und Venlo, wie Dordrecht, Rotterdam und Amsterdam, das Umladungs-Recht ertheilen sollte.

—dii—

Boe qi el.

Brüssel, 2. Febr. Der zweite Artikel des die Annahme des Niederländischen Vertrages aussprehenden Geseß= Entwurfs dekretirt einen Verkauf von Domainen innerhalb der nächsten zehn Jahre bis zum Betrage von 10 Millionen, die auf Tilgung der Schuld ver wendet werden sollen. Nach dem Vorschlage der Central - Section sollte der Wald von Soignies, den die Regierung in Folge der finanziellen Ausgleichung mit Holland von der hiesigen alten Bauk wieder zurüuimmt, verkauft werden. Die Kammer hat indessen durch 48 Stimmen gegen 40 diese ursprüngliche Fassung verworfen und die gegenwärtige angenommen, welche die Bezeichnung des zu verkaufenden Staats-Eigeuthums unbestimmt läßt. i E

Au Brüssel, 3. Febr. Der Schifffahrts=Vertrag zwischen Belgien und Holland i gestern ebenfalls von der Repräsentanten- Kammer, _ und zwar einstimmig, genehmigt worden. Es waren im Ganzen 71 Mitglieder anwesend. Eben so hat die mit dem Könige der Niederlande abgeschlossene Convention hinsichtlich des Kanales pen der Maas und der Mosel die Zustimmung der Kammer er- halten,

X7 Brüssel, 2, Febr, Die Kammer der Repräsent

: i . | ) anten gestern den Traktat mit Holland mit 77 Sen geaen 8 L nommen. Wenn man auch diese große Majorität niht vermuthete so war doch das Resultat im Allgemeinen vorher als gewiß anzu-

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| sehen. Wir haben die Gründe der Annahme dieses für Belgien aber- Les! L / ) D n aber=- Y s R mals mit bedeutenden Geldopfern verknüpften Berl 3 “S N E : Cie E E vou tent BANoNezen Zegne E 2 ee Ber rags in unserer | in der Hauptstadt Cataloniens seinen Landsleuten oder Fremden er- Fils E E deu MB C HAE B Schelde H S O Ee | theilte Schuß mit der Einmischung in rein Spanische Angelegenhei- gs jeu dem Ihel Schelde durch Gleichstellung der | ten, mit der Auf r r H ae ust i S E E E E g cio Hsteuun | ten, er Aufmunterung der Rebellen, vermöge der Aussicht au Den Fahrzeuge auf den Gre Do Mnoischen Vewäsern zu | sichere Flucht, und mit der Begleitung derselben Sid dem Fort ott: ces pu Holland Ann A Ry e politischen Zwistig= razanas, um dieses zur Uebergabe zu bereden, zu thun? Was würde eiten, in ein freundschaftlihes Verhältniß zu treten, und daneben die | die Französis Regier s 1: Svaiihet Koufil d Hf j E Q Ee A OGNEVERS 1 zösische Regierung sagen, wenn cin Spanischer Konsul in Aussicht, einen durch Die Lage und die Natuï - Verhältnisse beider | Lyon während der étha Unruben eine ebulide, ‘Nolle es ielt Länder begünstigten Handels - Vertrag abzuschließen, haben die große | hätte?“ 9 / uad) geIp Majorität in der Kammer hervorgerufen, die sich wahrscheinlich auch | | im Senate herausstellen wird. Dazu fam ein wohlberehneter aus=

j 21 Die durch die bevorstehenden Wahlen angeregte Thätigkeit der Parteien verdoppelt id it jede Sa s Vo Se S Ex ¿e | gedehnter Artikel n offiziellen erft ournale vom 30, Januar, | halten wir die Nachricht "baß die einflupreichsten V érsoien: U welche | der in Form einer Antwort auf die heftige Beschwerdeführung der | von ihrem W leite Gebraude 4 A Ba i Eomité i | Augsburger Zeitung gegen die Holländische Ufer Politik, Belgien | Diiuaahaten us 12 bd it RLMILOE URE m aufforderte, seine Handels-Jnteressen mit denen Hollands zu vereinigen, | den Cortes eriánnt werden sollen ‘füftellen. beta V 5 cie von Deutschland, wie von Frankreich, unabhängig zu bleiben und sich | Comités der Provinzen fich mit bnen der H S I daß L gemeinsam mit Holland jedem bedrückenden Anmuthen der beiden | dung seßen werden “um eine allgemeine Beta d R Länder zu widerseßen. Éine folhe gemeinsame Handels - Politif sey großen Parteien, in die die Nation Giedee tbeilt ble “e S durch die Lage und politische Stellung Hollands und Belgiens ge- | die der Moderirten mit den Exaltirten herbeizuführen Gel R | boten und könne besonders auf die Stübe Englands rechnen, welches | freilich höchst schwierige Unternehmen so wird Adi bie oto E pie | nicht zugeben würde, daß Holland in seinen Rechten beeinträchtigt | andere Stüße als die der Armee sehen, und also entweder l E oder die Neutralität Belgiens verleßt würde. Beide Länder segen | den Bayonetten Gebrauch machen, oder vor dem gegen sie aufsteigenden daher, nah ihrer definitiven politischen Trennung, berufen, ihre Han Ungewitter weichen müssen. Tndessen, so allgemein auch die Oppo- dels - Juteressen inniger zu vereinen. Das Haager Journal fonnte | sition seyn mag, so wird sie doch von einer irrigen Politik eleitet | bei diesem Artikel darauf rechnen, in dem Hauptpunkte bei unseren | Sie tritt mit ihreu Plänen ofen hervor und trägt die dcGE Deputirten eine rege Sympathie zu finden, Die Zeiten sind längst | und fast zahllosen Spaltungen, in die sie zerfällt “ohue Rückhalt E vorüber, wo die politischen Leidenschaften jede Verbindung mit Holland | Schau, während die Minister schweigen und handeln : Fast ber- ablehuten. Seit Jahren begreift man die großen Vortheile, die ein | all haben die Provinzial - Deputationen Manifeste in elden Sinn ausgedehuter Haudels-Vertrag des an Natur-Produkten reihen Bel | wie die von Saragossa erlassen, um die Wähler E an ge mif dem daran armen Holland herbeiführen muß, und immer | Personen, die weder Beamte sind noh Aemter ee 6s wollen U O istt der Wunsch geworden, diesen Zeitpunkt durch völlige Ent | Deputirten zu ernennen. Unterdessen entseßt die Regierung fast int scheidung der lebten politischen Differenzen näher zu rücken. Allein | allen Provinzen die Beamten und ernennt deren neue nit L e wenn Holland glaubt, Belgien für seine Fluß=-Politik zu gewinuen, so | ín die Cortes zu bringen, souderu um durch sie die Wahlen zu iee set es offenbar voraus, daß hier im Lande alle geschichtliche Erin Die ministeriellen Blätter wetteifern dabei mit deu weit zahlreicheren nerung, das Andenken an das Elend, welches Beigien gerade aus | der Opposition in dem Bestreben, ihre Geguer als den Ausw f der dieser Politik erwachsen is, vershwunden sey. Belgien hat hier im | Menschheit darzustellen. i : Glied iat Seine Schifffahrt | Die von dem Vormunde Jhrer Majestät der Königin JFsabella | /

Gegentheil mit Deutschland dasselbe Juteresse.

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kann nur durch enge Verbindung mit Deutschland gehoben werden, | zu deren Vber=-Hofmeijterin ernanute Wittwe des Generals Mina hat schon oft Anlaß zu allgemeiner Mißbilligung erregt, weil sie

und gerade der jeßige Vertrag macht es möglich, daß auch Deutsch

land theilweise im Hafen von Antwerpen den Ersaß für die Rechte | stets an der Seite Jhrer Majestät in ein grobes Trauergewand ge-

findet, die ihm von Holland vorenthalten werden. Die Annahme | kleidet erscheint. Seit einiger Zeit aber läßt es sich die Ober _OME

a gegenwärtigen Berkrags is daher auch für Deutschland von | meisterin gar einfallen, auf den Spazierfahrten der Königin durch die

Wichtigkeit, L E Amsterdamer Handelsstand hat des mm seiner Adresse | Straßen von Madrid oder den Prado, ihren Plaß im Wagen den

an die Generalstaaten wohl begriffen, und wäre uicht der Londoner | Allerhöchsten Personen gegenüber einnehmend, fortwährend in einem Diese Verleßung der der Königin schuldigen Ach=

Friedens Traktat vom 19, April 1839 in Bezug guf die inneren, den | Buche zu lesen. Rhein und die Sthelde verbindenden Holländischen Gewässern formell | tung hat den Zorn der Einwohner Madrids \o sehr erregt, daß eben und kategorisch gewesen, so würde man in Holland sicherlich Alles auf- | nur die Gegenwart der Souveraginin einen lauten Ausbruch desselben geboten haben, um diese Benußung ein Privilegium der Holländischen | verhindern konnte. Der Vormund, Herr Arguëlles, dem einige Bür= Schifffahrt ausschließlich zuzuwenden. Der Senat wird den Vertrag | ger deshalb Vorstellungen machten, entschuldigte die Ober Hofmeiste- olzne allen Zweifel annelmen, und da so eben auch die Nachricht von der | rin durch den Umstand, daß ihr Gemüth durdh das (vor sieben Fah= Annahme desselben in den Holländischen Generalstaaten einläuft, so is | ren erfolgte) Ableben ihres Gemahls zu sehr erschüttert worden diese wichtige Angelegenheit zum Vortheil beider Länder als beendigt | wäre, um guf Kleinigkeiten Rücksicht ‘nehmen zu können. Jn dieser zu betrachten. | Beziehung sagt ein keinesweges moderirtes Blatt: „Es giebt i F R , s , i, oe O 4 E B 11 \ aemile

Dinge, die man nicht mit Titeln und Ordenszeichen erwirbt, indem man sie | nur als Kind lernt und mit der Muttermilch einsaugt und, je größer die Verletzungen der Jhrer Majestät {huldigen Ehrerbietung sind, je offen- barer das Bestreben ift, die erlauchten und uns theueren Waisen zu demiüthigen und herabzuseßen, um so mehr steigt die Achtung und Liebe, welche die Spanier zu ihrer Königin und deren erhabenen Schwester begen, wovon die Straßen und der Prado Zeugen sind.“

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Porxrtuga!

A gange 1s nach sei n A Lissabon, 21. Jan, In der Sigung der Deputirten-

:) g herumgehyt, wird man an diejem L enfmale vorbeifommen und Kammer vom 18ten dauerte die Debatte über die vom Ministerium

den Kanal jowohl als die Cijenbahn von der Seite Lon Nürnberg verlangte Tndemnitäts Bill noch fort. Herr Albano ergriff von neuem her nach der gegen Bamberg weit mit den Augen verfolgen fönnen. | das Wort und bekämpfte die von Herrn Ésteban vorgebrachten Ar-= Die Schienen der Eisenbahn weiden, wie man hört, erst im fünfti- | gumente gegen den Gejseß-=Entwurf. Er sagte, da die constitutionelle geu Jahre gelegt und dann wohl sogleich die ganze Bahn von Nürn | Charte wieder hergestellt sey, so sey feine Nothwendigkeit vorhanden berg bis Bamberg fahrbar hergestellt werden, Jun der Stadt selbst | gewesen, konstituirende Cortes zusammenzuberufen welche allein ei wird noch in diesem Jahre sich ein Denkmal erheben, die Kolossal | Constitution abfassen könnten. Darin habe aber ein Angriff auf die Bayreuth (Frtebelgn, der Universität, des Markgrafen Friedrich von | Existenz der Charte gelegen. Die Wiederherstellung dieser sey ein Bayreuth (Friedri's des Großen Schwager), welche Se. Majestät | anßerordentliuhes Ereigniß gewesen, oben beshalb also and die frü “biläum ber biesi LE ; i n n zul diejem Venkmale hat das | here Legislatur gleichfalls eine außzerordentlihe. Eben diese Charte 7 gen Universität gegeben, welches am 23., 24. und übertrage der Regierung das Recht und dIe Befuguiß, die Cortes zu | prorogiren, wenn ihr dieses zweckgemäß erscheine. Wenn die Regie=

| rung daher diese Maßregel anwendete, sey sie in ihrem guten Rechte

Spanien. gewesen, Der Meyer sedte daun dle Beweggründe ber Regierung

, Seinander, weg sie verschiedene finanzielle Maßregeln traf,

O Madrid, 26. Jan. Seit dem Dezember 1841 bestand | und {loß mit seinem Votum zu Gunsten des ersten Artikels welcher

eine gemeinschaftlihe General-Direction für die Zoll-Aemter, die Tarife | die Gewährung der Judemnitäts=Bill ausspricht. Nachdem dann die

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Deutsche Bundesstaaten.

Erlangeti, 30. Jan, (A. Z) Die Arbeiten an der Eisen- bahn werden ununterbrochen fortgeseßt. Die größte Thätigkeit herrscht beim Tunnel, an welchem die Arbeiten auch den Winter hin durch fortgeseßt werden können, Man hofft, ihn dieses Jahr zu beendigen und Ein - und Ausgang mit den Bildwerken zu zieren, an denen bereits hier gearbeitet wird, Auch die Vorbereitungen für das Denkmal, welches der Vereinigung des Mains und ver Donau durch den Ludwigs=-Kanal hier geseßt wird, werden thätig betrieben, Wenn | man vom Eingange des Tunnels nah seinem Ausgange um den |

20, August d. J, gefelert werden wird. i

und die Zoll-Wüächter (resguardos). Leßtere wurden im vergange Minister des Krieges, der auswärtigen Angelegenheiten und der Fi- nen August vollkommen militairisch organisirt, und als ein besonderes | !!anzen in den Saal eingetreten waren, sprachen noch die Herren Mi- Corps der Aufsicht jener General-Direction entzogen. Durch ein randa, Campos und der Justiz-Minister, und um 5 Uhr wurde die heute erschienenes Dekret wird nun auch die berathende Junta der | S!bung mit Verschiebung der weiteren Disfussion anf einen der fol- Tgrife von der General - Direction der Zoll - Aemter getrennt, und | genden Lage geschlossen. als eine besondere Behörde orgauisirt, die aus einem Präsidenten In der Sibung vom 19ten kündigte der Präsident der Kammer und acht stimmführenden Mitgliedern bestehen soll. Vier derselben | ur an, daß die mit Ueberreichung der Adresse beauftragte Deputa- sollen aus der Klasse höherer Finanz - Beamten, die vier anderen tion ihre Mission bei der Königin vollzogen habe und mit gewohnter aus der Klasse von Gutsbesißern, Fabrikauten, Kaufleuten und | Quld empfangen worden sey. Die Kammer versammelte si daun in 2 ihren Kommissionen. Am Msten ergriff der Justiz-Minister bei der weiteren Debatte

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Schiffs -= Rhedern genommen werden, und dem General =- Direktor der oll Aemter steht ebenfalls das Recht zu, den Sitzungen dieser | R 8 ; Junta beizuwohnen und seine Stimme in ihnen abzugeben. | Über die „Zndemmtäts Bill abermals das Wort und \chlug siegreich Die Befugnisse der Junta sind folgende: sie muß bei allen | und kräftig die ganze Beweisführung des Herrn Campos gegen den in den Tarifen zu treffenden Abänderungen befragt werden , die des Geseß Entwurf zu Boden. Herr Ferrer bewies darauf die Realität saltjigen Geseb Cutwürfe ausarbeiten, die Antworten, welche guf die | der von der Regierung in mehreren Berwaltungszweigen, namentlich Noten fremder Gesaudten zu ertheilen sind, begutachten und über die | Heerwesjen, eingeslthrten Crsparungen und widerlegte alle Behaup- Reclamationen, die von Seiten Spaniens erhoben werden könnten, | tungen der Opposition ín dieser Beziehung. Herr Esteban suchte ihm ihr Gutachten abgeben, jährlich eine Handels-Statistik über die Ein | zu antworten; dann nahmen noch Herr Acevedo und der Minister der und Ausfuhr ausarbeiten, einen Briefwechsel mit den im Auslande auswärtigen Angelegenheiten das Wort, Die Sibung endete aber angestellten Spanischen Konsuln unterhalten und wohlunterrichtete mals, ohne daß der Schluß der Diskussion und eine Entscheidung er- Personen auffordern, ihren Sibungen beizuwohnen, so oft sie es für folgt wäre. Troß der Anstrengungen der Opposition hat die gestrige ntbia hält. Die Mitglieder dieser neuen, für Handels Angelegen- P A s Uoberlegenheit des Ministeriums bewiesen. Der aiten f Han A Sb mod nf don ind” dio | Reihe von Thatsachen und Schlüssen, wie sie entli j ider- e fo gon nta E M e tee ‘Jaiescus | sblicher Macht Heer Aceseto zt unsten der Regiernng entwidele vereinigten, haben, wie ih bereits meldete, fast sämmtlich ihre Ent ließ sich nichts Haltbares gegenüberstellen, und die Regierung errang lassung genommen, so daß die obschwebenden, eine Modification der so gestern einen ihrer glänzendsten Triumphe. Y i Tarife bezweckenden Arbeiten einstweilen in Stockung gerathen sind. Bie Königin hat kraft der ihr geseßlich zustehenden Befugniß den Der zum Secretair der Französischen Botschaft in St. Peters Visconde de Sobral und den Conde Villai- Real zum Vorsiß in der burg ernannte Herr de la Rozière, der sich seit einiger Zeit hier be Pairs-Kammer ernaunt. | findet, wurde neulich dem Regenten vorgestellt und ‘von diesem sehr freundlih empfangen. Uebrigens verlautet hier durchaus nichts über die Art von Genugthuung, durch welche die diesseitige Regierung die Französische zufrieden zu stellen geneigt seyn dürste. Jm Gegentheil fahren die ministeriellen Blätter fort, die bittersten Anklagen, nicht blos gegen den Französischen Konsul in Barcelona, sondern gegen das Pariser Kabinet überhaupt zu rihten. So sagt das ministerielle Abendblatt el Patriota gestern, in Bezug auf das in die Franzü- sische Thron =- Rede eingeschaltete Wort „Menschlichkeit “, Folgendes:

Yat ck U L Paris, 2. Febr, Man hat Nahrichten aus Haiti vom 418. Dezember. Zu jener Zeit waren die Spanischen Schiffe, welche abgesendet worden, um für die Wegnahme zweier Spanischer Han- dels\chiffe Genugthuung zu verlangen, zu Port au Prince angetom- men und eine Korrespondenz hatte zwischen dem Befehlshaber des Spanischen Dampsschiffes „Kongreß“, Don Jose de Zointillo, „und

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