1843 / 40 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ied 1 des Präsidenten der Republik, be- hei Penenss Jain o ie es Datum sagt Ge- G 2 bie beiden Schiffe seyen nur in Folge eines Jrrthums neral E orben, indem man das eine für einen Seeräuber und B e für seine Prise gehalten habe; e eyen Age N freigegeben worden, sobald man den Jrrthum erfaunt ; und als nun die Capitaine eine Entschädigung forderten, wurde eine Berathung über dies Verlangen gehalten; die Entscheidung fiel dahin aus, daß man eine Entschädigung nicht schuldig sey, weil die Verzögerung, welche sie erlitten, von dem Willen der Regierung unabhängig gewe=- sen sey; ferner wurde entschieden, daß man der Spanischen Regierung feine Genugthuung schuldig sey, da keine Verleßung derselben mit Wissen und Willen der Regierung von Haiti begangen worden sey. Auf dieses Schreiben erwiederte der Befehlshaber des „Kongreß“ mit der Erklärung, daß diese Antwort ungenügend sey, indem er zugleich seine Forderung einer Entschuldigung an seine Regierung und einer Entschädigung für die benachtheiligten Spanischen Capitaine wieder- holte, Jn diesem Zustande wurden die Unterhandlungen gelassen, als die leßten Nachrichten abgingen.

Auswärtige Börsen.

A msterdam, 3. Febr. Niederl. wirkl. Sch. 517. 5% do. 102 “F

Kanz-Bill. —. 5% Span. H E, 3% do. 247, Pass. Era . Zins]. 4.

Preuss. Sch. —. Pol. —. OÜVesterr. 105: 4% Russ. Hope 895. Antwerpen, 2. Febr. Zinsl. —. 75

Ausg. —. Präm. Neue Aul. 1/7.

Pari Ss», 2. Febr. 5% Rente fin cour. 121. 10. 3% Rente fin cour. §0), 10. 5% Neapl. au compt. 106. 69. 5% Span. Rente 24. Pass. —.

Wie 2. Febr. Bank-Actien 1617. Aul. de 1839 1132.

nor. B.0rTrSs e, Den-7, Februar 1843.

: j Pr. Cour.

» 1 inie Aclien. [8

Brief. | Geld, | | F | 1047 | 104 A BrI. Pots. Eldeub,| 5 | E | | do. do. Prior. Obl.) 4 | AEEE Obligat. 30. | 4 | 10:3 i | i102 ; Mgd. Lpz. Eiseub.|— | 1357

Sch. der | | do. do, Prior. Obl.) 4 | 1025 |

Seehandlung. |—| 935 | 93 Brl. Anb. Eisenb.|—| 11 5 1 103 | | | do. do. Prior. Obl. | il x ave 1022 | Sechuldverschbr. 36 Düss.Elb, Eiseub.| 5 | 69; 68; Stadt-| | | __ do. do. Prior. Obl. é _—_— 4 93%

Obligationen. 35 _— 25 (Rhein. Eisenb. |9| 2s | Danz. do. in Th.\—| 48 | dodo. Prior. Obl.| 4 | O7 Westpr. Pfandbr. 36 103 | 1024 [Rerl. Frankf. Eis. D | 1047 | Grossb. Pos. do.! 4 | 106% 1067 do. do. Prior. ObI.| 4 | 10:3

do. do. 35 O ¿r 101 f 0h .-Schles. Eisb.| 4 | 95K | Ostpr. Pfandbr. 5 z E 1035 Gold al marco. | | 212 Pomm. do. 37 104 1035 Friedrichad! | 4 13 Kur- u. Neum. do. 35 10 15; 103 R A 2e | 10! | 102 :

Fonds. |N j L Brief. | Geld. | Gem. St. Schuld-Seb. 32)

Preuss,. Englische |

1262 | | Qi | 102% | Präm.

Kur- u, Neumärk.

Berliner

1027 |

Schlesische do. 35 l 1

| | | | | | 4) |

Bekanntmachungen. |

Berau imachu ntg.

Die verwittwete Majorin von Poulian, Louise Christiane geborene von Woedtke, ist laut Agnitions-= Resolution vom heutigen Tage für cine Verschwenderin erflärt worden.

Coeslin, den 27. Januar 1813.

Königl, Ober-Landesgericht.

à 0 pCt.

Civil-Senat.

Werte ment,

Zur Versteigerung des zur nothwendigen Subha station gestellten, im Crossenschen Kreise der Neumark belegeneu Ritterguts Lippen, welches auf 30,704 Thlr. 16 Sgr. 117; Pf. abgeschäßt worden if, steht auf

den vierundzwanzigsten Juni 1843, Vormittags 10 Uhr, in dem Lokale des unterzeichneten Ober - Landesge- richts Termin an.

Die Taxe, der Hvpothekenschein und die Bedin- gungen sind in unserer Registratur einzusehen.

Zu dem anberaumten Termine werden

der Accise - Controlleur Georg Ludivig von Wulffen, der General - Major Georg Ludwig von Wulffen, modo dessen Söhne,

der Lieutenant Rudolph Ferdinand Georg Ludwig, E

der minorenne August Wilhelm, E

Geschwister von Wulffen,

der 2c. von Rabenau, früher zu Tzscheeren,

Henriette und Johanne, Geschwister von

belsdorfff,

der Hauptmann von Zoller,

der Pastor Primarius Schelz, die lehteren vier Interessenten früher zu Sommer- feld, deren Aufenthalt unbekannt ist, hierdurch vor-

geladen.

Frankfurt a. O., den 25. Oftober 1842. Königl. Preuß, Ober - Landesgericht,

ibe P Uhr,

Markt Nr. 4,

D Berlin - Frankfurter Eisenbahn.

Es fann nicht unsere Absicht seyn, alle unwahre und anonyme Zeitungs-Artikel, welche das Berlin-Fraukfur- ter Eisenbahn-Unternehmen zu diskreditiren suchen, wi- derlegen zu wollen. Wenn wir uns daher gleichwohl auf eine Beantwortung des in den Nummern 30 der Vossischen und Haude- und Spenerschen Zeitungen ent- haltenen Artikels einlassen, #0 geschieht dies lediglich aus dem Grunde, weil in demselben cine Berechnung aufgestellt wird, die anscheinend auf genaue Kennt- niß der Sache gegründet, aber in dem Hauptpunkte völlig unrichtig ist. Jn jenem Artikel ist angegeben, daß die Berlin-Frankfurter Eisenbahn bis ult. Januar er 18,260 Thlr. Ausfall gehabt haben müsse, weil der Verfasser des Artikels angenommen hat, daß die täg- lihe Ausgabe 850 Thlr. betragen habe, Das wahre Sachverhältniß ist aber folgendes :

Aus dem Transport - Betriebe der Bahn sind einge- gangen vom 23, Okt. bis 31. Jan, incl. Thlr. Sgr. Pf.

Stettin,

—_ - es a T “E

160

Wechsel-Cours.

Amsterdam do. Hamburg do. London

250 FI. 250 FI. 300 Mk. 300 Mk. 2 Mét.

1 LSt. 300 Fr. Mt.

Es P G e 0 CP E S É pi S000.

E A S 6D ois

Augsburg Breslau

Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss. . 100 Tbir. | 2 O L 12

Frankfurt a. M.

Petersburg

100 SRbl.| 3 Woch.

Berlin - Potsdamer Eisenbahn. In der VWVoche vom 31. Januar bis incl. 6, Februar c. sind auf der | © Berlin-Potsdamer Eisenbahn 6049 Personen gefahren.

Im Monat Januar c. i 26,416 Versonen gefahren, und betrug die Einnahme 9010 Kthlr. 23 Sgr,

sind

150 FI. Mt. 150 FI. Mt. 100 Thlx. Mt.

auf der

Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sgr.

Brief. | Geld.

1412 1407 1517 151 Mt. ) x —— 80% 1037 1027; 99 99%

| 99° | |

Kurz | 2 Mt. Kurz

Dem folgt: Herrmann. Tage Mt. Mit. | 96 28 1053

Berlin- Potsdamer Eisenbalin

für Pianoforte mit Orchester-Begleitung, komponirt und vorgetragen von Th. Döhler. : Fantasie über Themas aus „Wilhelm Tell“, von Th. Döhler. 4) a. Triller-Etüdez b. Romanze aus der Oper „Il Tarneo“ vom Lord Westmorelandz c. Tarantella, vorgetragen von Th. Döhler.

Wegen Unpäßlichkeit der Signora Assandri kann die Oper „Belisario“ heute nit gegeben werden.

Donnerstag, 9. Febr. Gebrüder Lehmann. Lucifer und der Küper. Atelier, oder: Klassishe Statuengruppen auf beweglichem Piedestal. Das Schreckensgewebe. : (Neu einstudirt.)

Sonnabend, 11. Febr. rilani. (Signor Giovanni Baptista - Rubini: Lord Arturo Talbot, als leite Gastrolle vor seiner Abreise nah St. Petersburg.) schen dem ersten und zweiten Aft wird Herr Rubini die Arie „Niobe“ von Pacini singen.)

Textbücher, in Jtalienischer und Deutscher Sprache, siud im Billet-Verkgufs-Büreau und Abends an der Kasse à 5 Sgr. zu haben. Preise der Pläbe: Ein Plaß in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 2 Rthlr. 2c. |

Zu dieser Vorstellung werden auch die Parterre- und Galleric Billets im Billet-Verkgufs-Büreau, Burgstraße Nr. 7, verkauft.

2) Ouvertüre aus der Oper „Lestoq“. 3) Große

Vorstellung ber Pantomimisten Herren Hierauf: Canova’s f _ Posse in 1 Akt, von B. A. Zum Schluß: Pierot's Lustreise.

(Jtalienische Opern Vorstellung.) T Pu

(Zwi

p 4A s Es wird ersucht, die zu dieser Borstellung bestellten Billets bis Meteorologische Secobachtungen. Donnerstag Nachmittags 3 Uhr abholen zu lassen, widrigenfalls aun-

1813,

6, Februar.

Lustdruck „..-. [333,15 Par. |332,94 I —= |+

Thavpunkt ..- |

Luftwärme . Dunstsättigung

Wind Wolkenzug . « «

Morgens |

6 Uhr.

2

0,9° R. |T |— O5. B. S9 pCt. trüb, W. W. - | W.

Nachmittags Ehr. ar. 335,89 Par:| Quellwärme 7/02 R. 5,9° R. F Md R. T 580 pt.

halhheiter.

Nach einmaliger

Abends | l 10 Ubr.

Beobachtung.

A R.| Flusswärme (1e R.

0,3 R.| Bodenwärme 41,0° R.

| 8&4 pCt. Ausdünstung(0,011 Rb,

| trüb, Niederschlag 0.

NW. Wärmew echsel +6,7° —- -+ 2,0° R.

Tagesmittel: 333,99" Par... +3,19 R... +1,1°R... 81 pet. W.

Lustspiel in

Donnerstag, 9. Febr.

Anfang e Freitag,

Mittwoch, 8. Febr. l La Figlia del Reggimenlto.

OsSIA :

des Regiments.) Opera hufîa in : Konzert des Herrn Theodor Döhler,

Donizetti.

Piguisten Sx. Hoheit des Herzogs von Lucca.

G 29,

b) auf 600,000 Thlr. Prio- ritäts-Actien à 4 pt,

Mithin is bereits ein Ueberschuß von excl. der eingegangenen Micthen, Pächte und anderer Neben - Einnahmen aus der notorisch für die Frequenz der Bahn ungünsligsten Winterzeit vorhanden. Wi glauben die öffentliche Bekanntmachung dieser auf die Bücher der Gesellschaft gegründeten Berechnung den Actionairen schuldig zu seyn, um über dic Tendenz des fraglichen und aller ähnlichen Zeitungs - Artikel völlige Aufklärung zu geben.

Berlin, den 6. Februar 1843.

Die Direction der Berlin-Frankfurter Eisenbahu-

üonigliche S Mittwoch, 8 Febr. Jm Schauspielhause: Vicomte von Létorières, | 1 Rthlr.

I

7 Ubr. 10, Febr.

Königsstädtisches Theater. (Jtalienishe Opern - Vorstellung.)

Im Zwischenakt:

Allgemeiner Nuzeiger für

Berechnet man die Zinsen auf die an- gegebene Zeit vom 23. Olt. bis 31, Jan. für 98 Tage, so betragen solche:

a) auf 2,200,000 Thlr, Stamm- Actien Thlr.

Sqgr.

)44 14

6533 10

36,477 241

1145 0. S

Wir

Gesellschaft.

Dampfschifffahrt zwischen Magdeburg und

Hamburg.

Passage für 1. Kajüte nah Hamburg

R C

it et

Besizers

Der Justiz-Ko

N für den Monat Februar, Sonntag und Donnerstag von hier, Sonntag und Mittwoch von Hamburg,

für Passagiere und Güter. Abgangszeit Morgens

8 Thir, 6 -

Preise nach Unterwegs - Stationen im Verhältniß ermäßigt.

Nähere Auskunft und Fahrbillets ertheilen in

lin die Herren Herrmann u.

Ber- Meyer, Werderschen

Magdeburg, den 1. Februar 1843. 6

t O N Holyapfel,

Guts - Verkauf.

Das eine halbe Meile von Stettin belegene Erbzins- Gut Ekerberg, welches zum Betriebe einer Brennerei und Milchwirth\chaft besonders sich eignet, soll mit dem Vorwerk Waldhof und der daselbst befindlichen Ziege-

a

lei (oder auch leßtere besonders), so wie die angrän- zende Steinfurtsche Wassermühle nebst Zubehör, aus freier Hand an den Meistbietenden Im Auftrage des Termin auf den 25. März d. J

verkauft werden. habe ih hierzu einen

E : ‘, Nachmittags 3 Uhr,

in meiner Wohnung anberaumt und lade Kauflustige cin, das Nähere bei mir zu erfragen.

29, Januar 1843,

mmissarius Krause.

3 Akten, ans dem Französischen, von C. Blum. Im Schauspielhause :

65,942 27 7 Die sämmtlichen Betriebs-Ausgaben für diese Zeit haben betragen so daß sich in unserer Kasse am 31. Ja- nuar cr. aus dem Transport - Betriebe allein ein ba arer Bestand von vorfindet,

98,323 27 4

37,619 3

abgehen ;

Packet- (Post-) Fahrt von Hamburg nach New -

Die rühmlichst bekannten Packct - (Post -) Schi des Unterzeichneten werden FPlgiidericiel vi Va

York.

hier

chauspicle.

Antigone.

Maria, Die Tochter del Maestro

(Marie, oder: 2A Mustca

1) Adagio und Rondo

derweit darüber disponirt werden muß.

Zu Lande

(s{chlechte Sorte) 1 Rthlr, 22

Das Schock Stroh 12 Rthlr., auch 8 Rthlr, 15 Sgr, Heu 1 Rthlr, 10 Sgr., auch 1 Rthlr,

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W.

Gedruckt in der Deer schen Geheimen

Oeffentliche Aufführungen.

Mittwoch, 8. Febr., Abends 6 Uhr: Des Heilands leßte Stunden, Oratorium von L. Spohr, Saale ihres Justituts als viertes Abonnements =- Konzert. Karten à 1 Rthlr, für diesen Abend sind beim Hauswart zu haben.

aufgeführt vou der Sing - Akademie im Cinlaß

Marktpreise vom Getraide.

Berlin, den 6. Februar 1843.

¿ Weizen (weißer) 2 Rthlr., auch 1 Rthlr. 28 Sgr. 9 Pf. und 22 Sgr. 6 Pf.z Roggen 1 Rthlr. 15 Sgr.z große Gerste 1 Rthlr. 9 Sar, 0 V leme Gerte L Mhlr, 6 Sar, Qafer 1 Nihlr, 9D au L O L S S Pr

Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rihlr. 7 G R e L 3 Sgr. 9 Pf. und 2 Rthlr.; Roggen 1 Rthlr. 18 Sgr. 9 Pf., auch 41 Rthlr. 4 4M L pernhauje : Lte Krondiamanten, : 17 Sgr. 6 Pf. Hafer 1 Nthlr. 1 Sgr. 3 V,

Im Schauspielhause: 1) La seconde représenlation de: Une visite noclurne, ou: Cartouche, vaudeville nouveau en 1 acle, 2) La nuit aux soufflets, vaudeville nouveau en 2 actes.

3 Sgr.

_

Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr.

l auch 1 Rthlr.; Erbsen Sgr. 0 Pl, au L Rihlr. 20 Sgr. den 4.

Sonnabend, Februar 1843.

D L

erx Centner

I V E rar Zintei]eit,

Ober - Hofbuchdruckerei,

G G

die Preußischen Staaten.

Franklin, Howard, Newton, Stephani,

Sleebvom, 15, Februar, Paulsen, 25. März, Wienholy, 25. April, Flor, . Mai, Washington, Krüger, 0. E, Franklin, Sleeboom, 253. Juli, und so weiter monatlich in derselben Ordnung. Bei allgemein anerkannter Vorzüglichkeit dieser Schisse ist das Passagegeld in der Kajüte und Zwischendect auf das billigste gestellt, und ertheilen nähere Nach richten die bekannten Herren Agenten des Unterzeich- neten, so wie auf portofreie Anfragen Nob. M, Sloman in Hamburg, Eigenthümer dieser Packetschiffe,

Capt.

n»? . . Citerarische Anzeigen. N ¿eiter Ula ge ist so eben bei Metlerx in Stuttgart erschienen : Coo e aus der Wellen Oen are S Vom Verfasser des Legitimen, des Virey, des Kau tenbuchs und von Süden und Norden. Zweite durchgesehene Auflage. 5 Theile, 8, Belinpap. geh. 95 Thlr. : Es is uns endlich vergönnt, einem allgemein aus- gesprochenen Wunsche zu genügen und das größte de Werke des berühmten Verfassers unter dem Titel und in der Form vorzulegen, welche dicser schon früher selbst als passend anerkannt hat, Es erscheinen jo- nach hier die früher unter dem Titel „Fransatlantische Neise-Skizzen und Lebensbilder aus beiden Hemisphä- ren“ ausgegebenen sechs Bände in neuer Auslage unter dem obigen allgemeinen Titel und den beson- deren „George Howard's Esq. Brautfahrt, Ralph Doughbv's Esq. Brautfahrt , Pilanzerleben, die Far- bigen und Nathan“ als ein Ganzes, das, ob- wohl es aus mehreren einzelnen Romanen oder viel- mehr Lebensbildern besteht, doch ein einziges untheil- bares Werk bildet, Nachdem von den bedeutendsten kritischen Blättern und Literaten bereits zur Genüge anerfannt worden, daß dieses Werk einzig in seiner Art dasteht, daß es der Deutschen Literatur zur Ehre gereicht, und Epoche machend eine nene Bahn in die- ser gebrochen, können wir uns hier auf die Bemer- fung beschränken, daß wir diese 2te Aufl. auf eine Weise ausgestattet haben, die cs würdig vor die „zum Bewußtsevn ihrer Kraft und Würde erwachende Deutschc Nation“ bringen kann, welcher der Verf. „diese Bilder des häuslichen und öffentlichen Lebens freier Bürger eines stammyver- wandten, weltgeschichtlich groß werdenden Staates als Spiegel zur Selbstbeschauung ““ gewidmet hat. Die 5 Bände der neuen Aufl. sind nur u ngetrennt zu erhalten. Einzeln können jedoch von der frü- heren Aufl., \o weit der kleine Vorrath reicht , noch abgegeben werden: „George Howard's Esq. Braut- fahrt und Christophorus Bärenhäuter, 2 Bde. 2 Thlr. z Pflanzerleben und die Farbigen, 2 Bde. 34 Thlr. z Nathan 25 Thlr. Ferner is von demselben Verf. so eben bei uns erschienen : 5 Süden und Norden.

1r und 2x Band. 8. geh. 3% Thlr. Dieses neueste Werk führt uns in die Südlande

von Mexiko. Die charakteristische, kräftige, treue Skiz zirung, das Lebendige, Malerische der seelenvollen Schilderungen werden den Leser hier eben so unwi derstehlich hinreißen, bezaubern, wie die früheren Schri} ten dieses „„ausgezeichnetsten aller Reise - Novellisten““. Die 2 oder 3 noch folgenden Bände erscheinen rasch im Laufe des nächsten Jahres. Vorräthig in allen Buchhandlungen Preußens, in Berlin bei Alexan derDuncker, Königl, Hofbuchhändler, Franz. Stx. 21,

Der Katalog der e

beruhmten Bibliothek des verstorb. Herrn Pastors Niesert zu Vehlen, fast 17,000 Nrn. (auf 39 Druckbogen) der besten und seltensten Werke der verschiedenen BDisziplinen, ng- mentlich Geschihte, Theologie, enthaltend, ist erschienen und für 5 Sgr. (4 gGr.) bei Herrn J: H. Deiters in Münster und Jm. Müller in Leipzig zu haben, aber auch durch alle Buchhandlungen zu be- ziehen. :

Der Katalog der Manuskripte, Gemmen, Antiken, Wachssiegel, Conchylien, Minera lien, Münzen 2c. erscheint bald.

Vehlen im Reg.-Bez. Münster, 27. Dezember 1842,

Das Excekutorium Niesert.

In der Plahnschen Buchhandlung (L. Nie), Jägerstr. 37, erschien so eben: Die ordinatorische Berpflichtung E An C e Geitlich en auf die symbolischen Schriften. Abgenöthigte Erklärung | des General-Superintendenten Nibbeck zu Breslau. 90), PieIS 10 Sgr.

Der

Bei C. F. Amelang in Berlin (Brüderstr. 11) erschien so eben und ist durch alle Buchhandlungen des In- und Auslandes zu haben:

f Hermann Schrader's, und Schönfärber, auch Jnhaber der großen Ehren - Medaille der patriotischen Gesellschaft Beförderung der Künste und nüßlichen

Gewerbe in Hamburg,

Ana U tg zum richtigen und U Gebrauche er Terra Catechu zum echten Braunfärben

des 0roMmMsauren Kali

zur Darstellung echter grüner und schwarzer Farben, und der Französischen Soda-Jundigo-Küpe zum echten Blaufärben der Schafwollez mit Hinzufügung von achtunddreißig anderweitigen, ganz neuen, für dice Wollen-, Seiden- und Baumwollen- Färberei höchst wichtigen Vorschriften, Nebst einem An- hange, enthaltend in alphabetischer Ordnung die zu je- nen Vorschriften in Anwendung zu bringenden Sub- stanzen und Metall - Auflösungen und die in neuester Zeit in der Färberei angewendeten Farbe - Materialien, so wie deren Entstehung, Güte und Anwendung für die Färberei, Oktav, Sauber geheftet, 14 Thlr.

Kunst- goldenen zur

Preis: ._ Mur x Jahr. { Jahr. h - 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung.

PVreußifckch

Nllgemeine

Staats-Z

Amtliche Nachrichten.

Nußlaud und Polen. Eintheilung der westlichen Gouvernements, Karte Nußlands,

Frankreich. Deputirten-Kammer. Adreß-Debatten: Das Durch- suchungs-Nechtz Dupinz Odilan Barrot; Soult; der Paragraph des Adreß - Entwurfs in BVetres\ des Durchsuchungs - Rechts wird einstimmig angenommen. Paris. Briefe aus Paris. (Die Kammer- Siz- zung. Die Amendements zu den! Paragraphen der Adresse über die Berträgez die streitigen Wahlen.)

Großbritanien und Jrlaud. London. Erdffuung des Parla- ments, Hof-Nachrichten. Anklage-Akte gegen Mac Naughten. Vermischtes. | /

Niederlaude, Haag. Ministerium der auswärtigen Augelegenheiten.

Deutsche BunDdesstaateu. S tuttgart. Staats - Anlehen für die Cijsenbahuen, Darmstadt. Anordnung hinsichtlih der Censur.

_ Schreiben aus Hamburg. (Militairisches.)

Spauiemn. Madrid, Brief aus Paris. Capitcans von Barcelona gegen Nuhestörerz die mischtes.) E

Portugal. Annahme der Jndenmitäts - Bill. auf Portugiesische Weine.

R . &

Serbien. Belgrad. Michael,

Türkei. Konstantinopel, Neuer Kriegs-Minister.

La Plata - Staaten. Schreiben aus Paris, (Angebliche

: zwischen Montevideo und Nio Grande.) Ï

Julaud. Berlin, Die Stadtverordneten - Versammlung lehnt die Frage wegen unbedingter Oeffentlichkeit ihrer Sizungen ab. Köln und Thorn, Freiwilligen-Fest, i

Näheres über die neue JIndustrie-

St. Petersburg. Lodesfalle,

(Bando des General- Contribution; Ver-

Englische Reductionen , Defizit in der Staats-Einnahme, Ein Komplott zur Wiedereinsegung des Fürsten

Allianz

Wi atun 40 Dai

Amtliche Uachrichten.

Kronuif des Tages.

Der bei dem Land = und Stadtgericht in Sangerhausen fungi= rende Justiz- Kommissarius und Notar Keil is in gleicher Eigenschaft ait das Land- und Stadtgericht zu Eisleben, mit Beilegung der Praxis als Justiz-Kommissarius auch bei den Gerichts-Kommissionen dieses Gerichts und den zu dessen Bezirke gehörenden Patrimonial gerichten, verseßt; und

Der bisherige Ober-Landesgerichts-Assessor Engelhardt zum Justiz - Kommissarius bei dem Land - und Stadtgerichte zu Wollstein, mit Anweisung seines Wohnsißes in Wollstein, vom 1. März d. J. ab bestellt worden. /

Angekommen: Se. Durchlaucht der General-Lieutenant und Gouverneur von Magdeburg, Prinz George zu Hessen, von Se, urchlauht der

Magdeburg.

Abgereist: Prinz Schwarzburg-Rudolstadt, nah Leipzig.

Der Hof-Jägermeister, Graf vou der Asseburg, nach Meisdorf,

_— j &

Albert zu

Zeitungs -Üachrichten. Nuslau®d. üussland und Polen.

St. Petersburg, 3), Jan. Ueber die neue Gebiets-Ein- theilung der Gouvernements Wilna, Grodno, Minsk und Kowno (S. Nr. 32 der St. Zt g.) is Folgendes veröffentlicht worden :

Das neue Gouvernement Kowno soll aus den nördlichen Krei= sen des Gouvernements Wilna gebildet werden und zwar gus den Kreisen Telsch, Schawli, Rossieuny, Upita, Novo Alexandrovsk, Wil= fomir und einem Theile des Kreises Kowno, so daß die Kreise Telfch, Schawli, Novo Alexandrov in ihrer Gestalt gar nicht verändert wer- deit, der Kreis Upita aber den Namen der Kreisstadt Ponjewjesh cunimmt, Von dem Kreise Rossienny wird der Theil zwischen der Dubissa und der Gränze des Schawler Kreises an den Kreis Kowno abgegeben, welher dagegen von seinem früheren Bezirk nux den fleinen Strich bis zu dem Städtchen Rummischki behält.

Das Gouvernement Wilua behält von seinen bisherigen Kreisen die von Wilna, Oschmjana und Sawilja, welcher leßtere von jeßt an ebenfalls den Namen der Kreis-Stadt Swenzsany annimmt, so wie den größten Theil des Kreises Kowno, für welchen der verödete Ort Trofi zur Kreis-Stadt bestimmt und daher wieder hergestellt worden is, Ferner erhält dasselbe für die abzugebenden Landestheile vom Gouvernement Grodno den Kreis Lida, so wie vom Gouverne= ment Minsk die Kreise Dissna und Wilcïka.

Das Gouvernement Grodno verliert den Kreis Lida, behält da- „gen alle übrigen ungetheilt und zwar: die Kreise Grodno, Wol- towisk, Slonim, Brest-Litewski, Kobrin und Prushany. Außerdem wird diesem Gouvernement das ganze ehemalige Gebiet von Bialy= {tock, welches nah der Vereinigung des Kreises Drogotschin mit dem von Bielsk nur noch aus den drei Kreisen, Bialystock, Bielsk und Sofkodka bestand.

St. Petersburg, 2. Febr, Der Metropolit Seraphim, erstes Mitglied des Synods und Archimandrit des Alexander-Newsky- Klosters, ist im 80sten Jahre seines Alters, und der Wirkliche Staats- rath von Adelung, Direktor der Schule für orientalishe Sprachen im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, ebenfalls im 80sten Lebensjahre mit Tode abgegangen.

Eine auf Befehl des Finanz-Ministers angefertigte „Judustrie- Karte Rußlands“, welche, auf vier Blättern, alle Fabriken, Manu- fakturen, Gewerke, alle adiinistrative Orte für die Manufaktur = Jn- dustrie, die wichtigsten Jahrmärkte, die Communicationen zu Wasser und zu Lande, die Häfen, Leuchtthürme, Zollstätten, die wichtigsten Lanudungspläbe, die Quarantainen 2c. enthält , ist so eben hier her-

ausgegeben worden, —_

Berlisk:

Alle Posk- Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestel- lung an, sür Serlin die Expedition der Staats - Zeitung: Friedrihsstrasse Ur. 72.

(iu

Donnerstag den Hten

| | | |

Fr enk Let _ Deputirten - Kammer. Sitzung vom 2, Februar. Zu Anfang der heutigen Sizung nahm der Marschall Sebastiani das Wort, um gegen den Paragraphen der Adréß-Kommission zu stimmen und bie Berträge von 1831 und 1833, die er unterzeichnet batte , zu vertheidi- gen. Cr erklärte, daß das gegen jene Bekträze erhobene Geschrei sein Vertrauen zu der Nüßlichkeit derselben nicht uundert habe. Er forderte die Kammer dringend auf, das Beispiel ver Treue für eingegangene Ver- bindlichkeiten zu geben, ein Beispiel, welhes großen Völkern, die dic Nechte Anderer achten müßten, damit ihre eiFeneun geachtet würden, stets zu Gute fomme. Nach ihm nahm Herr Düpin das Wort, Ex begann in folgender Weise:

„Die Kammer erinnert sich des Charakters der Abstimmung im vori gen Zahre, Jene Abstimmung ward dadurch seieclih und erlangte dadurch jo viel Gewicht, daß Sie, ausschließlich von dem Gefühl für das Interesse des Landes und für die National - Ehre beherrscht, jede andere Nücksicht sorgfältig von derselben entfernt hielten. Jch möchte, daß Thr Votum tut diesem Zahre denselben Charakter trüge, um dasselbe Uebergewicht zu er langen. Jm vorigen Jahre empfanden die Kammern das Bedürfulß, in einem Augenblicke einzuschreiten, wo ein neuer, chou abgeschlossener, schon unterzeichneter Traktat, der die Verträge von 1831 und 1833 noch ‘er \hwerte, ratisizirt werden sollte. Wenn die Kammern nicht eingeschritten wären, wenn sie nicht jenen Schrei hätten vernehmen lassen, der si ihren Französischen S eelen entrang, so würde der Traktat ratifizirt worden und daraus eíne große Aufregung, ein wirklicher Schaden für das Land und für das Ministerium elbst entstanden seyn. (Bewegung.) Das Votum des vergangenen Jahres deutete schon auf die Revision der Verträge von 1831 und 1833 hin, Der Urheber des Amendements drüdckte si, indem er die Kammer zur Auf- nahme desselben aufsorderte, folgendermaßen aus: „Dadurch deutet die Kammer der Negierung den Wunsch an, die Verträge über das Durchsu- chungs-Necht sobald als möglich aufgehoben zu sehen.“ Also wir werden heute aufgefordert, das Votum des vorigen Jahres fortzuseßen. Von dem nicht ratifizirten Traktat kann nicht mehr die Nede seyn, es bleibt nur die Nevision der Verträge von 1831 und 1833 übrig. Js dies der Wunsch des Landes? (Viele Stimmen: Ja! Ja!) Jst es der Wunsch der Kammer? (Ja! Ja!) Jch bin überzeugt, daß es der Wunsch des Lan- des ist; ich glaube, daß es der Wunsch der Kammer i; mein Wunsch is es und wird es bleiben. (Lebhafter Beifall zur Linken.) Sie wissen, wie sehr man gewünscht hätte, daß die Kammer über diese Frage shwiegez aber die Kommission hat es für zweckmäßig erachtet, den vorliegenden Paragraphen in den Adreß - Entwurf einzurücken. Der Paragraph ist deutlich, sehr deutlich, Keiner von denen, die ihn unbefangen gelesen haben, werden über den Sinn desselben in Zweifel eun. Man hat von einer Scite her behauptet, daß er zu viel, von der anderen, daß er zu wenig sage. Dort hätte man Worte ohne Bedeutung, hier Ausdrücke von eincr Heftigkeit gewünscht, die unsere Absicht entstellt haben würden. Jch mei- nerseits glaube, daß der Paragraph der Kommission den Wunsch des Lan- des ausdrückt, und daß dieser Wunsch nicht fruchtlos bleiben wird, denn sonst würde er eines Landes, wie Frankreich, unwürdig seyn. Ein Uebel- stand, der sich bei der vorjährigen Debatte ereignet, ist au bei der gegenu- wärtigen nicht ausgeblieben. Man hat, wie srüher bei der Nicht-Natifica- tion, so jet bei der Revision, mit Mühe Alles gaufgesuht und öffentlich dargelegt, was sih gegen eine solhe Maßregel sagen läßt. Die Organe, die Freunde des Ministeriums, suchen alle möglichen Gründe hervor, um zu beweisen, daß die Verträge gut sind, daß sie keine Uebelstände haben, daß man sih damit begnügen müsse. Kurz, man hat keines der Mittel vernachlässigt, die ein gut gesinnter Engläuder im Juteresse der Nicht - Re- vision hätte anführen können. (Lebhafter Beifall zur Linken.) Was mich betrifft, so wünsche ih aufrichtig und lebhaft, daß unser Handel wieder unter die ausschließliche Aufsicht unserer Flagge gestellt werde. Um diesen Zweck zu erreichen, ist die Auflösung der Verträge von 1831 und 1833 nothwend:g. Man hat viel von der Unauflöslichkeit dieser Verträge gesprochen z aber es ware seltsam, wenn eine große Nation an Verträge der Art gebunden sevn sollte, sobald die Ausführung derselben ernste Uebelstände aufdeckt, Der Nedner suchte nun zuvördeist nachzuweisen, daß bei der ursprünglichen Un- terhandlung über den Vertrag von 1831 das Englische Kabinet mit der Art von Beaufsichtigung des Sklavenhandels zufrieden sevn würde, über die man kürzlich mit den Vereinigten Staaten übereingekommen sey, Er bewies durch eine Depesche, daß sid Englaud, in Ermangelung des gegen- seitigen Durchsuchungs- Rechtes, gern mit einem Traktat begnügt haben würde, worin der Grundsaß aufgestellt worden wäre, daß Frankreich seine eigenen Schiffe beaufsichtigen solle. Außerdem aber werde in dem dritten Artikel des Traktats gesagt, daß es sich um eine zurücknehmbare Sache, um einen Versuch handle, ver die Frage beständig in den Händen der bei den Regierungen ließe. (VBewegung.) Man hätte in der That bei den ersten Uebelständen , die sich bemerklich machten , sagen können: Ihr habt unsere Mandate gemißbraucht, wir werden Euch keine mehr ertheilen, haben in Euer Erperiment gewilligt, es is nicht glücklich ausgefallen, wir wollen nichts mehr davon wissen, Durch den Traktat von 1833 ward die Lage verschlimmert, namentlich durch den bten und 7ten Artikel dessel ben. Herr Dupin suchte nun darzuthun, daß in dem 7ten Artikel des Traktats von 1833, wonach, wenn bei der Durchsuchung eines Schiffes sich Verdachtsgründe ergeben, dasselbe als des Sklavenhandels überwiesen angesehen werden solle, falls es nicht den Beweis vom (Gegentheil liefere, cine wahrhafte Ungeseblichkeit liege, „Aller Ungewißheit über unser Recht, die Verträge aufzuheben“, fuhr Herr Dupin fort, „wird aber dadurch eîn Ende gemacht, daß die Engländer zuerst dieselben verleßt haben, und zwar durch ihren Traktat mit den Vereinigten Staaten. Frankreich und England hatten sich darüber verständigt, daß die Berträge ohne Nesultat wären, wenn ein einziges Volk sich weigere, an denselben Theil zu nehmen. Nun hat aber England, den Art. 9 der Convention verlcßeud, den Vereinigten Staaten nicht nur nicht den Vor- {lag zum Beitritt gemacht, sondern einen Traktat abgeschlossen , der ein von jeder Nation besonders ausgeübtes Durchsuchungs -Recht festsetzt, Wohlan! Wenn man ein solches Mittel gegen England in Händen hat, so darf man nicht sagen, daß man zwischen einer Schwäche oder einer Thorheit gestellt sey. “(Lebhafte Sensation, ) Man hat die Vernunft für sich, und man kann mit der Achtung, die man alten Verbündeten \chuldig is, seine Gründe geltend machen, man kann ihnen sagen: „, Wir hatten cinen Traktat abgeschlossen; wir bleiben dem Zwecke desselben treu, aber über die Mittel sind wir anderer Meinung geworden. Jn einer früheren Zeit ließet ihr uns die Wahl zwischen zwei Mittel, Wir wählten schlecht. ebt wollen wir zu dem besseren Mittel greifen, da es ja auch dasjenige ist, welches in dem Traktat mit den Vereinigten Staaten aufgenommen worden ist; kurz, der Zweck bleibt derselbe, aber wir wollen ein Mittel, welches den Schwarzen nüßt, ohne die Weißen zu verletzen“, (Gelächter und Beifall.) Es handelt si hier, m, H,, um einen Wohlthätigkeits-Kontrakt Zwischen zwei großen Völkern, und die Wohlthat kann doch nicht gegen den Wohlthäter gerichtet werden. Cs wäre eine abscheuliche Philantrophie, wenn man im Juteresse der Schwarzen einen Vernichtungskrieg zwischen den Weißen, zwischen zwei großen Völkern anshüren wollte. (Lebhafter und anhaltender Beifall zur Linken.) Also, um das Gesagte noch einmal zusammen zu fassen, ih mache den Unterzeichnern der Verträge von 1831 und 1833 keinen Vorwurf, sie haben weise zu handeln geglaubt, sie haben die Uebelstände der Verträge nicht bemerkt, aber jene Uebelstände haben

Wir

Februar

sih wiederholentlich kundgegeben, Das befolgte Mittel is nicht das ein-

1843.

zige, England hat dies selbst anerkannt, und \ich mit den Vereinigten Staa- ten über ein anderes verständigt. Win sind nicht plöulich, \ondern

nach zehnjähriger Erfahrung, niht aus Laune, fondern aus Vernunst, aus

Nothwendigkeit, aus einem Gefühl der tiefen Achtung für ein Volf, mit

dem wir in Frieden bleiben wollen, zu dem Entschlusse gekommen, uns

nicht länger einem in Zukunft gefährlichen Rechte unterwerfen zu wollen,

Wir wünschen sehnlichst de Abschaffung der Verträge , und dieser Wunsch

wnd wirisam seyn, wenn wir uns nicht selbst bemühen, die Gründe auf-

zusinden, die für die Aufrechthaltung dessen, was wir abgeschafft wissen vollen, sprechen. Dies drückt die Adresse in ihren Ausdrücken und in ihrem (Geiste aus (Lebhafter Beifall von fast allen Seiten der Kammer), und ich beschtvöre die Kammer, durch Annahme des Paragraphen etwas

Nübliches und Nationales zu bewerkstelligen, Lassen Sie uns den Pa1a- graphen der Kommission einstimmig votiren; wir werden dadurch den Wunsch der Nation ausgesprochen haben, und Euch, Minister, kömmt es zut, denselben in Erfüllung zu bringen.“ (Diese Nede brachte eine große Aufregung hervor, Man drang vou viclen Seiten auf Abstimmung, weil man zit sühlen schien, daß nach der Rede des Herrn Dupin diese Abstim- mung eine Bedeutung habe. Auf der Ministerbank herrschte große Bewe- gung, Herr Guizot war von seinen Kollegen umringt, die ihn aufzufor- dern schienen, dem Paragraphen der Kommission beizutreten, Der Tumult in der Kammer war unbeschreiblich.) L

Herr Berryer; Jch hatte das Wort verlangt; aber Herr Dupin hat den Paragraphen der Kommission auf eine so deutliche, bestimmte und ein- dringliche Weise erklärt, daß ih nichts mehr zu sagen habe.

Der Präsident war im Begriff, den Paragraphen zur Abstimmung zu bringen, als Herr Gustav von Beaumont dringend das Wort ver- langte und troß des Widerstandes vieler seiner Kollegeu das Ministerium zu der Erllärung aufforderte, ob es den Paragraphen der Kommission annehme.

Herr Guizot: Die Negierung hat sich gestern erklärt .….

Zur Linkenz+ Nein! Nein!

Herr Guizot: Die Regierung hat gestern erklärt, daß sie das Natio- nal-Gefühl anerkenne, daß sie es natürlih fände, wenn die Kammer ihren eigenen Wunsch, ihr eigenes Gefühl ausspreche, daß das Ministerium aber auch seine volle Freiheit behalten wolle und nichts thun oder sagen könne, was diese Freiheit beschränke, (Murren zur Linken.)

Herr Billault: Es darf keine Zweideutigkeit obwalten, Gewiß ist cs, daß die Kommission den Paragraphen eben so versteht, wie die Oppo- sition, denn sie will, daß man es sich ernstlich angelegen seyn lasse, die Verträge aufzuheben. Ein Kabinet, welches diesem Paragraphen seine Zi- stimmung nicht geben will, befindet sch in Uneinigkeit mit der Kammer. (Lebhafte Bewegung.) S

Herr Guizot: Damit keine Zweideutigkeit vorfallen fann, so werde ich den Schluß meiner gestrigen Rede wiederholen. (Stimmen zur Linken: Der auch eine Zweideutigkeit war.) Jch habe gestern gesagt, daß, wenn man eine sofortige Unterhandlung von uns verlange, wir uns cinem solchen Verlangen nicht fügen würden ; daß wir aber den Wunsch des Landes in ernstliche Ueberlegung nehmen würden. Jch dächte, dies wäre deutlih genug. (Stimmen zur Linken: «Treten Sie dem Pa- ragraphen der Kommission bei, oder nicht ?)

__ Herr Guizot: Man hat gesagt, daß der Paragraph der Kommission die Fretheit und die Verantwortlichkeit des Ministeriums nicht beeinträch- tige; man hat gesagt, daß er der aufrihtige Ausdruck des National-Wun- sches sey. Wir nehmen diesen Ausdruck ernstlich; wir weisen ihn nicht zU- rüdz aber ih wiederhole, daß wir zu gleicher Zeit unsere Freiheit und un- sere Beranttwortlichkeit bewahren wollen. (Beifall im Centrum, Murren zur Linken.)

Herr Odilon Barrot: Als ich die besten und bestimmten Worte des Herrn Dupîín, den energischen und kategorischen Sinn vernahm, den er dem Paragraphen der Kommission beilegte, da hatte ih einen Augenbli lang die Hoffnung, daß diese große und feierliche Debatte sich nicht in kindische Zwei- deutigkeiten verlieren würde, (Beifall zur Linken.) y

Herr Guizot; Die Zweideutigkeiten kommen von Zhnen !

Herr Odilon Barrot: Jch hatte einen besseren Begriff von der Würde der Stellung des Ministeriums în einer anderen Kammer. Als der Minister, Angesichts eines weit s{chwächeren Amendements die Nedner- bühne einer anderen Kammer bestieg, widerseßte er sich einer solchen Kund- gebung, weil, wie er sagte, dem Ministerium die volle Freiheit des Han- delns bleiben, und dasselbe nicht durch eine unzeitige und gefährliche Ein- mischung gehindert werden müsse. Warum ändert er jeßt die Sprache ? Warum will er sich Alles gefallen lassen, nur nicht den Befehl einer au- genblicklihen Unterhandlung ein Befehl, von dem er weiß, daß Niemand in dieser Kammer daran denkt? (Lebhafte Bewegung.) Wie! Weil man Euch feinen bestimmten Tag der Unterhandlung vorschreibt, erklärt Jhr Euch sür zufrieden, und freut Euh, dadurch vor der Hand allen Schwierigkeiten entgehen zu können?“ Jhr spraht von Pitt und von Foxz Jhr spraht von speziellen Fragen, denen Jhr das System des Friedens und der Erhaltung nicht aufopfern dürstet und

L ck

fönntet, Aber Pitt und For haben , \o viel ih weiß, niemals, durch eine parlamentarische Kundgebung veranlaßt, ihre Unterschrift zurückgenommenz sie sind niemals von ihrem Lande desavouirt worden. Es “gab einen Maun in England, der sich in einer solchen Lage befand; es war dies auch ein Minister, es war dies Walpole, und deshalb vielleicht versucht Jhr es, sein Andenken zu rehabilitiren. (Beifall zur Linken.) Frankreich kann sich den Verträgen von 1831 und 1833 niht mehr fügenz es kann dies nicht mehr, seit man ihm eine Art von Zwang angethan hat, seit man mit Drohungen gegen dasselbe aufgetreten ist, zu deren Organe \sich un- patriotischerweise die Minister gemacht haben, (Beifall zur Linken, Murren im Centrum.) :

Herr Guizot: Wer kann das sagen!

Herr Odilon Barrot: Haben Sie etwa nicht diese Erörterung durch die Furcht vor einem Kriege zu beherrschen gesucht? (Beifall zur Linken.) Jn der Pairs-Kammer sagte der Minister der auswärtigen An- gelegenheiten: „Halten Sie inne, es is Gefahr vorhauden ! Lassen Sie der exefutiven Gewalt volle Freiheit, wir versprehen nichts; wir nebmen Zhr Vertrauen in Anspruch.“ Sagt dies der Minister auch hier? Führt er hier dieselbe Sprahe? Wenn er es thäte, so würde er wenigstens Kon- sequenz zeigen, er könnte unterliegen , aber er würde durch scine Ausrichtig- keit auf die Achtung Anderer Anspruch machen können. (Murren im Cen- trum.) Aber wenn man sich eine Gränze steck, an deren Ueberschreitung wir selbst im Sinne der constitutionellen Monarchie nicht teuken können, und dies als eine Ausflucht ergreifen, um sich zu retten, dann kann von Aufrichtigkeit niht mehr die Rede scyn. Die Uneinigkeit der Kammer mit dem Ministerium wird jedem Unbefangenen einleuchten. Was hat das Ministerium unter diesen Umständen zu thun? Jh brauche die Antwort nicht zu ertheilen, sie liegt in unseren Justitutionen: das Gleichgewicht der Gewalten muß durch die Auflösung der Kammer oder durch die Entlassung des Kabinets wiederhergestellt werden. (Beifall zur Linken.) Î

Der Minister des Jnnern erllärte, daß das Kabinet, der Mei- nung des Herrn Guizot vollständig beitretend, seiner Freiheit und seiner Verantwortlichkeit keinen Zwang anthun lassen könne, und weil dies der Sinn des Paragraphen der Kommission sey, Le widerseße sih dée Negierung demselben nicht. (Lebhafte Sensation. Zroni Ge- lächter zur Linken.) Jch glaube, fuhr der Minister fort, daß das et bei Gelegenheit der vorjährigen Debatten schon gezeigt bat, daß es die