1843 / 41 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

. L p N 55 o »z° „Art. 6, Der von meinem Vorgänger unterm 4. Dezember

v. J. erlassene Bando bleibt in allen Punkten in Kraft, in denen er nicht durch die gegenwärtige Belanntmachung modifizirt oder aufge hoben wird. La

Barcelona, am 29, zZanuar.

(Gez.) Antonio Seoane. 5

Ju Folge dieses Bando hat der Christinishe Papagayo, wel cher am 25sten zum erstenmale seit der Uebergabe von Barcelona wieder herausgekommen war, sofort zu erscheinen aufgehört. Der JFmparcial kündigt an, daß er gleichfalls damit umgegangen, seine Veröffentlichung einzustellen, daß er aber bei reiferer Ueberlegung es für dringende Pflicht erkennt, auf der Bresche stehen zu bleiben, daß er übrigens hoffe, das Berfahren des Generals Seoane werde weniger hart seyn, als seine Worte. Der Constitucional seiner seits fährt ohne wesentliche Milderuz=g seines Tones fort, gegen die geseß = und verfassungswidrigen Maßregeln der Militair - Gewalt anzukämpfei.

Was die Contribution betrifft, so gehen die rückständigen Bei träge in rascherem Maße ein, seitdem der General Seoane angefan gen hat, ‘einer gewissen Anzahl von Säumigen Executions - Truppen m die Häuser zu legen. Das Aguntamieuto hatte bis zum 26sten 1,700,000 Realen, und die Gewerbs- und Handels-Junta 2,188,000 Realen eingenommen. Der Geueral Seoane scheint indessen selbst zu zweifeln, daß sich die ganze Summe vou zwölf Millionen beitrei ben lasse, und er foll einen Courier nach Madrid geschickt haben, unm die Ermächtigung zur Verminderung der Contribution einzuholen. Das Aguntamiento hat es übrigens gufs äußerste kommen lassen, ehe es sich dazu verstanden, die Namens-Verzeichnisse der Säumigen ein zureichen, und im leßten Augenblicke wenigstens noch eine feierliche Protestation gegen die geseßwidrige Gewalt eingelegt, der es endlich weichen müssen.

Der Trauer =Gottesdienst für die am 15ten und 16. November in den Straßen von Barcelona gefallenen Offiziere und Soldaten is am 24sten mit großer Pracht gefeiert worden. Der Geistliche, welcher die Trauer-Rede hielt, drang mit vieler Beredtsamkeit auf gegeujeit! ges Vergeben und Vergessen zwischen Volk und Soldaten. Leider sind die Umstände, in denen sich Barceloua gegenwärtig noch bestndet, sehr wenig geeignet, solchen Worten der Versöhnung Eingang Zu verschaffen.

Der Geueral Zurbano hat an die neuerwählten Azuntamieutos der Provinz Gerona den gemessenen Befehl erlassen, die National Garde von allen Personen zu reinigen, die nicht würdig seyeu, der selben anzugehören, und namentlih diejenigen qus den Reihen dei Vaterlands-Vertheidiger zu entfernen, deren Interessen nicht in Folge ihrer gesellschaftlichen Stellung mit den Juteressen des Baterlandes zuscummenfallen.

Ap

Portu gol,

Lissabon, 26. Jan, So wie die Adresse, is auch die Jn demnitäts -= Bill mit großer Majorität von der Deputirten - Kamme angenommen wordeit,

Man hot Englischer Seits noch immer auf eine Reduction im Portugiesischen Tarif, da das an Lord Aberdeen abgefertigte soge nannte Ultimatum keinesweges der einstimmige Beschluß des Miui steriums seyn soll. Die von England in den Weinzöllen vorge nommenen Reductionen siud folgende: auf Portwein vou 55 auf 35 Sh. für die Gallone, und eine fernere Reduction auf 34 Sh,, wenn Portugal die jeßt zu Porto von der Pipe Wein zu entrichten den 12 Milreis auf die Hälfte herabseßt, endlich auf 3 Sh., wein diese Auflage ganz aufgeboben wirdz ferner auf Madeira von 57 Sh. auf 3 Sh, wenn alle jet darauf lastenden Portugiesischen Abgaben wegfalleaz und auf Lissaboner Wein sogleich auf 25 Sh. für die Galloue,

Baron Tajol, der Finanz-Minister, hat sein gewöhnliches Jah res-Budget vorgelegt; das Defizit beträgt 1300 Contos, man hofft es durch legislative Maßregelu zu deckea, von deren Beschaffenheit indeß noch nichts verlautet, Die gewöhnlichen Ausgaben siud um 200, die außerordentlichen um 400 Contos reduzirt worden, aber die Zoll -Einuahme hat einen Ausfall von 500 Contos erlitten, den man zum Theil dem ungeregelten Zustande der Handels8-Beziehungen zu England zuschreibt,

eiti Deren

VBelgrad, 22. Jau. (A. Z) Kiamil Pascha hat auf seinen eigenen Antrag den Befehl erhalten, die hier in Verhaft gewesenen Bulgaren in Freiheit zu seßen und ihnen die Erlaubniß, in ihr Vater land zurücßzukehren, zu ertheilen. Allein die Bulgaren 12 oder 15 an der Zahl sind vor einigen Tagen aus ihren Gefänguissen entsprungen, haben sih nah Semlin geflüchtet und sind in ein enges Bünduiß mit den Häuptern der vertriebenen Partei getreten. És wird behauptet, daß dieselben seit lange her in fremdem Sold stehen und daß ihr Bestreben vorzüglich auf Befreiung der Douau - Pro vinzen vou der Oberherrschaft der Türken und auf den Triumph der Griechisch-shiömatischen Kirche gerichtet sey. Sie verstärken jett die Partei der Michaelisten, deren Hauptheerd in Semlin, dan in dem Serbischen Kruschewab, zum Theil auh in Kragujewahß sich be sindet, Die Hauptleiter der Contre - Revolution halten sch an der Gränze guf und harren des giiustigen Augenblicks, Der Tag, an welchem die gewaltsame Restauration versucht werden soll, ist be stimmt; er steht uahe bevor, er wird nur noch nach Stunden, kaum

Nllgemeiner Anzeiger für

Bekanntmachungen. Pp

Aus ¿ben Antrag ves biesigen Bente Auf den Antrag des hiesigen Baumwollen - Wagre Fabrifanten Johann Goîtlob a ea jenigen, welche an das ihm mittelst vorgelegten Kauf Kontrafts vom 1lten_d. Mts. von dem vormaligen aufmann, jeßigen Steuer - Kolleftor Eduard Wendt hierselbst verkaufte, an der Langen Straße sn Ns. 47 hierselbst belegene Wohnhaus c. p. dingliche Ansprüche und Forderungen machen zu können vermeinen sollten, hierburch geladen, solche in cinem der auf ren Zten und 21sten kft. Mts., und den T, T I D. N, jedesmal Morgens 10 Uhr,

angeseßten Liquidations-Termine vor dem Stadtgerichte hierselbst anzumelden und zu beglaubigen, widrigenfalls fie dur die in 1ermino den 21, März er., Morgens 10 Uhr, zu publizirenve Präklusiv-Urtel damit werden ausgeschlossen und von dem gedachten Wohnhause e. p. | sur immer abgewiesen werden. |

Datum Greifêwald, den 20, Januar 1843,

Direktor und Assessores des Stadtgerichts. (L. S) Dr. Teßmann.

von Uhland :

Freiwillige Versteigerung

eines Original-Gemäldes von Ph. Folt, hoh 3 4 Zoll, breit 4 Fuß 4 Zoll, bekannt unter dem Namen

„des Sängers Fluch“ E Montag, 6. März nächstkünfstig, | 1 Nachmittags 3 Uhr, | R

auf meiner Schreibstube.

Die Stelle aus der Romanze: „des Sängers Fluch“

„„Die Königin, zerflossen in Wehmuth und in Lust,

„Sie wirft dem Sänger nieder die Nose von ihrer A Brust,

ee 1Dhr habt mein Volk verführet, verlockt ihr uun é A mein Weib

¡Ver König E es wüthend, er bebt am ganzen C LOV

„Er wirft sein Schwert, das blizend des Jünglings

„Daraus, stait der goldene!

/ hoch gufspringt,““ | begeisterte den Künstler zu ciner so großartigen als | lieblihen Composition, in welcher er die ganze Kraft

die Fülle der Anmuth des Gedichtes zu 1 wußte, so daß das Bild unter den Kunstschöpfungen | Deutscher Künstler aus jüngster Zeit einen ehrenvollen

À „i

164 mehr nach Tagen berechnet, Kann es gelingen? Wir glauben nein, deun ein entdecktes Komplott ist, troß der Verzweiflung und Kühnheit seiner Theilnehmer, ein halbbezwungenes Komplott, und die Obreno witsch haben die Gesinnungen und Wünsche der Serben nicht mehr für sich.

r Kk 2:1,

TUr

&Koustautinopel, 18. Jan. (Oest. B) Der Seriasker, Nuri Mustafa Pascha, is seines Posleus enthoben, und die Leitung des Kriegs-Departements dem bisherigen Ferik Pascha (Vivistons Geueral) der Kaserne von Scutari, Varbocho1 Reschid Pascha, au! vertraut worden. Derselbe hat den Titel eines Asakiri Mausure Müschiri (Müschir der regulairen Truppen) erhalten, welcher jenem eines Asakiri Haße Müschiri (Müschir der Kaiserlichen Garde) eut spricht, den der Großmarschall des Serai, Riza Pascha, sührt. Leb terer hat, als älterer Müschir, den Vorrangz Darbochor Reschid Pascha's Stelle ist dem Miri Lwa (Brigade-General) Suleiman Pascha verliehen wordeu,

Gestern is der Kaiserl, Russische Gesandte, Herr von Butenieff, vom Sultan in einer Audienz empfangen worden, bei welcher er Sr. Hoheit den hier anwesenden General, Baron von Lieven vorstellte.

ine,

La jlata - Staaten.

G Paris, 3. Febr. Auf dem eine Nachricht aus Moutoevideo gemeldet, deren Bestätigung jedoch noch abzuwarten i. un einem Berichte aus Rio Janeiro vom 27 November heißt es nämlich: „Nach den leßteu Notizen, die wi vom Rio de la Plata haben, hat Don Fructuoso Ribera, Prâsideutk der Republik von Montevideo, mit Beuto Gonzalez, Prâsideuten der Nepublik vom Rio Grande, eine Allianz abgeschlossen uad inn zu einer Konferenz in Paysarda eingeladen: Beuto Gonzalez nahm die Einladung an, und wurde bei seiner Aukunst mit den größten Be weisen von Freude empfangen. Vau versichert, daß, sobald diese Nachricht nach Moutevideo gelangte, der Brasilianische Bolschafte1 seine Pässe verlangte. Deshalb hat man sich zu der Aunahme ver a»laßt gefunden, daß der Krieg zwischen Brasilien und Montevideo unvermeidlich sey.“ Für Mouteviveo könnte eine Diversion vou Bra siliauischer Seite geaen es in dem Augenblicke, wo die orientalische Republik aufs neue mit den Streitkräften des Diltators Rosas zu Laude und zur See genug zu thun haben wird, immerhin bie Berle genheiten, in denen cs sich besiudet, noch sehr vergrößern, wie geringe Anstrenguugen auch Brasilien zu diesem ¡Zweck- machen würde. Be fanntlih hatte hon der Zwang, welchen die Reglerung von Monte video gegen Brasilianische Unterthanen und namentlich Vatrosen aus übte, indem es sie zum Militairdienst in ihrem Juteresse nöthigte, zu

Disferenzen Anlaß gegeben, die niemals vollkommen ausgeglichen wo

den sind.

i R A A 1BEs I A A A Sa u dds B. Ii A À A A D NTAD a “A ic Ned nine de 2A A U MNR D O ten Ba Na 224 B A A M O EG M i 2! M Tia R E V d V L a/M wi A

Jnlan9.

Verlin, 8 Febr, Einer in den „Berlinischen Nachrichten enthaltenen Privat - Mittheilung zufolge, hat die Stadtverordneten Versammlung von Berlin in threr gestrigen Sihung die Frage: „Soll bei den Verhandlungen der Stadtverordneten klüuftig eine unbedingte Oeffentlichkeit in der Art stattfinden, daß das Publi fum als Zuhörer zugelassen werde?“ mit 56 gegen 45 Stimmen verneint. Es bleibt nun noch übrig, über die Vorschläge etuer bedingten Oeffentlichkeit abzustimmen, was in einer der nächsten Sißungen geschehen foll,

Köln, 4. Febr. (Köln. Z.) Gestern vereinigten \ich die Freiwilligen der Jahre 1813, 14 und 15 aus Köln und der Umge gend, denen sih viele andere Wasfengefährten jener Zeit angeschlos sen, unter dem Vorsiße des Regierungs =- Ches- Präsidenten Herrn von Gerlach, hier im „Königlichen Hofe“ zur festlichen Begehung des dritten Februar, dieses unvergeßlichen Tages, au welchem vor dreißig Jahren die ersten Strahlen der Befreiung vom Drucke der Fremdherrschaft im Deutschen Vaterlaude zu s{himmeru began nen. Die sinnvolle Ausschmückung des Versammlungs - Saales, die das Fest einleitende Ablesung der beiden Aufrufe Sr. Majestät des hochseligen Königs vor dem Beginn des Mahles, die sodanm folgenden Trinksprüche, Recitationen und Lieder, in denen des Höchsten und Theuersten gedacht wurde, dessen Deutschland, dessen Preußen sich rühmen darf, dics alles zusammen offenbarte die inerste Bedeutung der Feier, offenbarte, daß sie einer hohen begei- steruden Erinnerung au eine gewaltige Vergangenheit gewidmet war. Die ausgebrahten Haupt-Toaste galten: Sr. Majestät dem Könige ; Jhrer Majestät der Königin; dem Prinzen von Preußen und dem

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durchlauchtigsten Königshausez dem. gesammten Deutschen Vaterlande.

: Thorn, 4. Febr. Nachdem am 15. Januar d, J. ein Appell der alten Waffengefährten aus den Jahren 1813— 1815 zur Berathung über die ¿Feier des allen wahren Preußen unvergeszlichen 3. Februars vereint hatte, fand an leßterem Tage selbst eine festliche Parade der seit 5 Jahren innig vereinten Compagnie der Pen Freiwilligen aus jenen Jahren im Gasthofe zu den drel Krouen Hier selbst statt. Die Compagule hatte an Stelle ihres L SeFEYT ten Chefs, des Herrn General-Lieutenants vou Petersdorf Crcellenz,

sehen.

Köln, 21, Januar 1843,

ieder, ein Bluistrahl gestatten, verkauft werden,

aller Arten, entfalten

Rege über Madrid wird heute

| Play einnimmt. Die fünstlerishe Schönheit der |

Fuß Comvosition is dem Publikum durch die Lithographie von Fr, Hanfsstängl (Nietenblatt des Köln. Kunst - Bereins) längst bekaunt, und bedarf das (Gemälde daher feiner weiteren Empfehlung. asselbe is täglich Morgens von 9— 11 Uhx und Nachmittags von 3—5 Uhr in meiner Wohnung zu Wünscht Jemand dasselbe vor dem mine zu erwerben, so bin ih ermächtigt, auch darauf einzugehen, und werde ih überhaupt mündlichen und portofreien schriftlichen Anfragen gern entsprechen.

Fier, Notar, Zacbsenhausen 24.

Verkauf einer Werkzeug - Fabrik. Die Sächsische Werkzeug-Fabrik in Glashütte unweit Brust durchdringt, Dresden soll Berhältnisse halber, welche die umfang-

1 L reiche Fortbetreibung in den seitherigen Händen nicht

Sie beschäftigt sich hauptsächlih mit Anfertigung namentlih \chuneidender Hand- werfkzeuge und wird in ihrer ausschließlichen Auf- gabe, nur Vorzügliches zu schaffen, durch die tech- nische Direction des wegen seiner besonderen Kennt-

einen ehemaligen Freiwilligen, den Major Schonert vom 33sten Ju fanterie-Regiment, zum Chef einstimmig erwählt. Das Musik Corps des gedachten Regiments leitete die Feier durch die Melodie des Lie des: „Cine feste Burg is unser Gott“, ein, worauf Rendaut Woeese, Lieutenant a. D, und Feldwebel dec Compagnie, den Aufruf Sr. Majestät unseres hochseligen Közugs vorlas und der evangelische Pfarrer Dr, Güte eine Rede hielt. Toaste auf Se. Majestät den König, auf das Königliche Haus und auf das Baterland schlossen sich hierauf in passender Weise an, j

6 A0 L M E TLAON AB A nLET A Es L A A Gua U LLR. T M Wis. A 0AM Daa-LA M I 1E f +0 a0 M 4M T E A 07 A 4 PUBA E MEEA M L Me MDTES. vTA mRER

Berlin - Stettiner Eisenbahn.

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Frequenz in der Woche vom 2101 Personen. Durchschnitts Tagesfahrten Nachtsalirten Güterzügdu / n Ex 20% Vin n t P Min 3 Di V in) 2 [8 ce 1:32 4 19" 2 15 15 ‘2 16

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29, Januar bis incl 4, Februar 1843

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Meteorologische Beobachiungen. Albend« | Nach : O Ukr |

1843. Morgens 7, Februar G Ubr.

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London, Î. lFebr, Cons, 3% 917. Beleg, s Neue Aul. 19, Ps eivo 31, Au aue, Seh, 104, 2 z; % ITol). D274, D%) 1) » ü. V Port s 3% Engl, Russ. Ï Bras. 4 17. Chili Columb, ° Mex. 31 v. Peru 18.

Paris s 3. Feber. V, Rente fiu cour e (I, V, Reuli lu co ; O), 30 3/7 Neapl. au compt. 106. 99 0% Span, Rente ‘24 A LATT) 37

Wien, 3, Febr, 0% Me, 1107. 1% 101. 9% 1% . Bank-Actien 1619. Aul. de 1834 142%. de 1839 113%

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tönigliche Schauspiele.

Donnerstag, 9. Febr. Im Schauspielhause: Autigone, Tra aódie von Sophokles. Uebersezung von Vouner. Musik vom Königl (General Musik-Direftor De, Mendelssohn-Bartholdy.,

Anfang der Vorstellung um 7 Uhr.

Freitag, 10, Febr, Jm ODpernhauje: Die

Jm Schauspielhause: 1) La Cartouche, vaudeville nouveau en T acle, soulfllets, vaudeville nouveau cn 2 Febr. Im Schguspielhause:

Krondiamantein,. scconude représcentation de: Une viszite noclurne, ou: 4“) La: nuit qux

Sonnabend, 11. und Neue,

acles,

Menschenhaß

önigsstädtisches Theater. Febr. Vorstellung der Pantomimisten Herren Lucifer und der Küper, Komische Pantomim (Canova's Atelier, oder: Klassische Statuen (ckrjite Gruppe: Herlules unt

Donnerstag, 9. (Gebrüder Lehmann. U Qin Gruppen auf beweglichem Piedestal. Lochas, Zweite: Achilles mit dem Wurfspieß. Dritte: Der Bethl« hemitishe Kindermord. Vierte: Die Wohithätigkeit, Fünste: Tro janische Krieger, Sechste: Ajax und Patroklus, Hierzu: Zutkei mezzos, ausgeführt durch die Herren Whittoyne und Maurice, Dem folgt: Das Schreckensgewebe. Posse in 1 Aft, frei nah dem Französischen, vou B. A. Herrmaun. (Neu einstubirt.) „Zum Schluß: Pierot’s Luftreise, Pantomime in 2 Akten, vou C, Lehmaun,

Freitag, 10, Febr, Zum vorlebßtenmale: Vorstellung der Pau tomimisten Herren Gebrüder Lehmann, Der dicle Vord Plumpudding, Hierauf: Nach Sonnuenuntergang. Zum Schluß: Der Barbier von Pekin. Hierin fkomint vor: Die Zapanische Messe, ausgeführt durch die Herren Whittoyne und Mauric& i

Sonnabend, 11. «gebr. (Ztaliemsche L pern Borstellung.) 1 Pu ritanl, (Signor Giovanni Baptista Nubini: UArturo Talbot, als leßte Gastrolle vor seiner Abreise nah St. Petersburg.) (¿Zwi chen dem ersten und zweiten Alt wird Herr Rubin die Arie „Niobe“ von Paccini singen) - /

Proie der Pläße: Ein Plaß în den L des ersten Nanges 2 Rthlr. 2c.

Zu dieser Vorstellung werden auch die Parterre- und Galleric Billets im Billet-Verfauss-Büreau, Burgstraße Nr. 7, verkauft.

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ogen uno 1m Balkon

——E L T4

Verantwortlicher Nedacteur Dr. J, W. Zinkeisen.

Gedrucft in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchbrucle.ci,

die Breußtischen Staaten.

nisse in Behaudlung und Härten des Stahls rühm lichst bekannten Mechanikers Friedr. Bär auf eine Weise unterstützt, daß die Möglichkeit der Konkurrenz mit gut Englischer Waare, 11 u alität und Preis, neben hinlänglicher Rentabilität, that sächlich nach- gewiesen werden kann, : / Die Production wird durch ein neu errichtetes und vortheilhaft fonstruirtes Zeug Hammerwerk mit 3 gang baren Hämmern, so wie durch Schleif- und Drehwerk, sämmtlich dur nachhaltige Wasserlraft getrieben, o wie durch die der Oertlichfeit zu Gebote stehende An schaffung oder Production von Holzkohlen erleichtert,

Das Ganze, dessen Einrichtung die Entwickelung großer Thätigkeit gestattet, erfordert für Gebäude, Jn- ventarium und Vorräthe eine Ankauf-Summe von bei- läufig Zwanzig Tausend Thalern, und kann ein Kauf- Abschluß überhaupt sofort und nach Befinden auch mit Anzahlung erfolgen,

Würden allerdings baldige versönliche Anmel dungen etwvaniger Kausflustiger bei dem zu spezieller Aus- kunft befähßigten Herrn Kaufmann und Fabrikant C. F. Bommer in Dresden (große Plauische Gasse Nr. 27)

gelungene

Ter-

auch schrifilihe Anfragen (die man franfo erbittet) zu beantworten bereit seyn,

am sichersten zum Ziele führen, so wird derselbe doch

Preis: 2 Rlhlx. sür £ Iahr. 4 Rthlr. - 4 Iahr. 8 Rfhlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung.

H 41.

Iny al

Unmitliche Nachrichten.

Frankreich, Deputirten-Kammer, Schluß ver Adreß - Verhand- lingen; Spanien; der ganze Entwurf wird angenommen. Pa- ris. Die Händel mit Spanien. Nachrichten aus ZJubdien. Briefe aus Paris. (Die leyten Adreß-Debatten, Thiers und Molé 5; Lamar- tine; die Differenzen mit vem MAabinet von Madrid. Die Zucfersrage.)

Grostbritanien und JZrlaud. Parlaments-Berhandlungen, Ober- und Unterhaus. Einstimmige Annahme der Adresse. London, Geheimeraths-Sißzung und politische Diners. Die Oppo- sitionspresse über die Thronrede. Eindrucck der Parlaments - Debatten und des Handels Vertrags mít Nußland an der Börse. Ueber Pecl's Aeußerungen hinsichtlich der Korn - (Gesege.

Niederlande. Haag. Annahme des Vertrags durch die erste Kammer der (Generalstaaten.

Dentsche Bundesstaaten. München, Kammer ver Neichsräthe. Würzburg. Universitäts - Bekanntmachung, die Duelle betreffend. Zchreiben aus Frankfurt, (Börse; Kunst-Notiz.)

Schweiz. Luzern. Die Aargauischen Klöster.

Îtalien. Nom. Geheimes Konsistorium. Breslau konfelrirt.

Spauienm, Schreiben aus Madrid, (Gräsin Mina z Theucrungz Hal tung der verschiedenen Parteien bei den bevorstehenden Wahlen.)

Vereinigte Staateu von Nord-Amerika, Schreiben aus New - Yorfk. (Die Stellung des Präsidenten zu den Parteien; Tyler und Cushing.)

Haiti. Schreiben aus Paris. nale Spanischer Schiffe.)

Fürstbischof Knauer in

(Stand der Differenzen wegen Hinweg-

Briese von der Aegyplischen Expedition des Professor Lepsius,

Wissenschaft, Kunst und Literatur. München. Dr, Wilhelm

«beken 7.

Amtliche Uachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Jutendantur-Rath Jacobi von der “Futendantur des 7teu Armee-Corps bei seiner Versezung in den Ruhestand den Charakter als Geheimer Kriegsrath zu verleihen ;

Den Ober -Lanudesgerichts-Assessor Gustav Frievrich Gandert zum Landgerichts-Rath bei dem Landgerichte zu Neustadt in West preußen zu ernennen; und

Den Gutsbesibern Cesar zu NRothenhof und Schumacher zu Weodigenstein den Charakter als Amtsrath beizulegen. Jhre Königl. Hoheit die Herzogin von Anhalt - Deßau und Höchstderen Tochter, die Prinzessin Agnes Durchlaucht, sind nach Deßau zuriülkgereist.

Are aua:

Zeitungs -UÜachrichten. Ausland.

a Frau ce O

Deputirten - Kammer. *) ißung vom 3. Februar, An der Tagesordnung war heute der 7te Paragraph des Ubreß-Cntiwurscs, der sich über die Spanischen Angelegenheiten ausspricht. Man erwartete eine lebhafte Debatte, aber bevor irgend ein Nedvner das Wort nahm, bestieg ver Minister der auswärtigen Angelegen heiten die Rednerbühne

agte: e A "Meine Herren! Bei dem gegenwärtigen Zustande ver Angelegenhei- ten und inmitten der Incidenzpunkte, die durch die Ereignisse von Barce- lona herbeigeführt worden, und die der Gegenstand einer zarten und shwe- benden Unterhandlung sind, würde ih gegen meine Pflicht fehlen, wenn ich mich in diesem Augenblicke auf die Erörterung der Spanischen Ungelegen- heiten einließe. Es würden wahrscheinlich Zchwierigkeiten, Berwickelungen, Mißverständnisse daraus entstehen, die ven Zntercssen unv den Beziehungen zwischen beiden Völfern zum Nachtheil gereichen könnten. Spater, und ich hoffe bald, wird es uns freistehen, die Politik der Regierung in Bezug auf Spanien gründlich zu erörtern; aber in diesem Augenblicke, ih wiederhole es, kann ih mich auf diese Debatte nicht einlassen, Tie Regierung des Königs wird über diesen Gegenstand vollständiges Stillschweigen beobach- ten,“ (Lebhafte und anhaltende Sensation. Biele Deputirte umringen Herrn von Salvandy, um von ihm zu hören, ob irgend eine wichtige Nach- richt aus Spanien eingegangen sey, und bald verbreitet sich im ganzen

*) Jn Bezug auf die am Schlusse der vorhergehenden Sißung in Erinnerung gebrachte angebliche Aeußerung des Generals Cambronne: „La garde menurt et ne s€ rend pas“, bemerfen wir nachträglich, daß, wenn der tapfere General Cambronne wirklich etwas Aehnliches auf die Aufforderung, sich zu ergeben, geantwortet hâtte, sich dies in der That zu feiner ungelegeneren Zeit ereignen fonnte, indem derselbe gerade bei dieser Gelegenheit sich ergeben hat. Das Faktum ist in der Geschichte der Hannoverischen Legion von Major Beamish aus den Berichten von Augenzeugen vollständig aufgeklärt, Die Bataillone der alten Garde zogen sich nach dem leßten unglücflichen Angriff auf die Englische Znfanterie in Unordnung zurü, von dieser wie von feindlicher Kavallerie die Höhen hinab verfolgt. Bei dieser Gelegenheit ereilte ein Hannoverischer Dragoner den General Cambronne, der scinen ihm vorauseilenden Truppen nur mühsam folgte. Er forderte ihn _ auf, sich zu ergeben, und der General reichte ihm auf der Stelle scinen Degen. Wenige Augenblicke hernach ward das Pferd des Kavalleristen scheu und trug scinen Reiter eine Strecke fort, worauf der General seinen Truppen langsam wieder nachging, Der Dragoner, der seinen Gefangenen nicht verlieren wollte, erreichte ihn jedoch glei darauf aufs neue und brachte ihn zurück. Dies is, wenn wir nicht irren, der Ver- lauf der Sache. Daß der General unter den obwaltenden Umständen so und nicht anders gehandelt, kann ihm gewiß weder von Freund noch Feind mißdeutet werden: eine Redensart aber, wie das berühmt gewordene „la garde meurt etc.”, wäre gewiß dabei sehr deplacirt gewesen.

Anm, d, Red,

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Berlin, Freitag den

Saale das Gerücht, daß der Französische Geschäftsträger aus Madrid zurücl- berufen sey.)

Herr Corne begann nichtsdestoweniger einen Vortrag über vie Spa- nischen Angelegenheiten und sagte im Eingange: „Jh werde ohne Zweifel ¿Fehler unserer Politik zu bezeichnen haben, aber ih hosse, bie Dinge von einem solchen Standpunkte aufzufassen, daß vie Unterhandlungen, welche zwischen beiden Regierungen s{weben, dadurch nicht verschlimmert werben tónnen,““

Herr Guizot; Jch bitte die Kammer nochmals, sich nicht zu wunbern, wenn ih auf feine der tadelnven Bemerlungen antworte, die gegen die Politik der Negierung vorgebracht werden durften, (Neclamationen zur Linken.)

Herr Hlais-Bizo in: Adresse streichen.

Herr Guizot: Mögen die Mitglieder ver Kammer sagen, was sie für zwefmäßig halten, ih widerseße mich dem nicht, aber ich bevorworte nur, daß die Regierung sich în diesem Augenblicke auf bie Erörterung nicht cinlassen lann,

Herr Berryer meinte, daß es unter so bewandten Umständen völlig nuyzlos sey, eine Debatte zu beginnen, daß es dann aber auch passend seyn würde, den Paragraphen zu streichen, ober wenigstens den Theil desselben, der sich auf die Spanische Politik beziehe,

Herr Dumont bestritt dies Ansicht und suchte darzuthun, daß in dem Paragraphen nichts enthalten sev, was den Streit zwischen den beiden Kabinetten noch mehr erhizen lönne,

Herr Odilon Barrot war der Meinung, das man die Stelle über das Benelmen des Französischen Konsuls in Barcelona fortlassen solle, Obgleich Herr von Lesseps, seiner Ansicht nach, sich auf das ruhmwürdbigste benommen habe, so herrschten doch über die (Ereignisse in Barcelona solche Meinungs - Berschievenheiten , daß man, da leine Debatte stattfinden folle, besser thun würde, diesen Gegenstand nicht zu berühren. Er trug ferner darauf an, statt ver Worte: „Spanische Monarchie“ zu seßen: „Constitu- lionelle Monarchie Spaniens““.

Herr Berryer: Jch dringe auf vie Auslassung des ganzen Para- graphen. Bei dem gegenwärtigen Zustande ver Dinge können wir fein Wort über das politische Benehmen der Regierung sagen, ohne vielleicht einer fremben Politik, vie uns in cinigen Tagen seinvlich gegenüberstehen fönnte, Waffen in die Hand zu geben. Unbd wenn der Zustand ver Ange- legenheiten der Art wäre, vaß ein Bruch zwischen ven beiven Regierungen zu fürchten is, so begreise ih nicht, wie wir vie Sprache ver Freunvschast gegen ein Volk führen können, mit vem wir vielleicht in einigen Tagen außer aller Verbindung sind.

Herr Dumont erklärte, daß vie Kommission auf vie Annahme des ganzen Paragraphen antrage, mit der einzigen, von Herrn Odilon Barrot vorgeschlagenen Veränderung, daß cs constitutionelle Regierung ver Köni- gin “fabella 11, heißen solle.

zn dieser Weise warb der Paragraph angenommen.

Die Kammer ging hierauf zur Erörterung des &#ten Paragra- phen über, ver von den Rechten der Polnischen Nationalität spricht.

Herr von Cambacères wünschte von dem Kabinette zu erfah ren, ob das Kabinet schon irgend einen Schritt gethan habe, um den von der Kammer so oft ausgesprochenen Wunsch in Erfüllung zu bringen, und oh es geneigt sey, den Paragraphen, falls er ange nommen würde, in ernstliche Ueberlegung zu nehmen? Herr Guizot erklärte, daß er nichts darauf zu antworten habe, worauf der Paragraph angenommen wurde. Die beiden folgenden Para graphen, Algier und die Marquesas-Jnseln betreffend, wurden ohne alle Debatte angenommen. Der 11te Paragraph in Betreff der Unterhandlungen wegen Handels-Traltate gab zu einer kurzen De batte zwishen Herrn Grandin und Herrn Cunin - GHribaine Anlaß. Ersterer hatte ein Amendement vorgeschlagen, wo nah die Kammer sich bestimmter über die Beschäßung der inländischen Jndustrie aussprehen sollte. Nach einigen Bemerkun- gen des Handels-=Ministers wurde das Amendement zurlickgenom men und der Paragraph votirt. Jn Bezug auf den 12ten Para= «@raphen erflärte Herr Villemain auf die Anfrage des Herrn von St. Priest, daß er noch im Laufe dieser Session einen Geseh - Ent wurf über den Elementar -Unterricht vorlegen werde, worauf, ohne weitere Erörterung, dieser und der leßte Paragraph des Adreß-Ent wurfes angenommen wurde.

Die Abstimmung über den ganzen Adreß-Entwurf ergab folgen- des Resultat:

Zahl der Stimmenden : 379.

Absolute Majorität : 190. Für ven Entwurf 278 Stimmen. Gegen denselben 1()1 ÿ

Nachdem hierauf durch das Loos die große Deputation bestimmt war, welche dem Könige die Adresse überreichen soll, ward die Sißung aufgehoben,

Dann muß man den Paragraphen aus der

(

Sihung vom 4, Februar, Jn der heutigen Sibßung legten die Minister der Justiz und der Finanzen einige neue Geseh- Entwürfe vor. Es wurden auh mehrere Bittschriften eingebracht. Die Kammer begann hierauf die Berathung über den Gesey-Entwurf, die Gendarmerie betreffend. Es waren nur 260 Deputirte anwesend ; 234 erflärten sich für und 26 gegen den Entwurf. Die Sihung ward {on um 4 Uhr aufgehoben.

Paris, 4. Febr. Der Courrier franç ais enthält heute Folgendes:

„Ueber den Bruch zwischen Spanien und Frankreich cirkulirte gestern in den politishen Salons folgende Version: Das Kabinet der Tuilerieen drängte seit einiger Zeit den Herzog von Glücksberg, Französischen Geschäftsträger in Madrid, Genugthuung von der Regierung Espar- tero’s für die Beleidigungen zu erhalten, welche Franfreih in Bar- celona und in der Madrider Hof= Zeitun g erduldet habe. Espar- tero aber, taub gegen alle Vorstellungen, übersandte dem Spanischen Geschäftsträger in Paris eine Note, worin er in e weg Aus- drücken jede Genugthuung verweigerte. Auf den Rath des Engli- hen Botschafters hielt der Spanische Geschäftsträger, Herr Her- nandez, die Note zurück. Lord Cowley aber, erbittert über das Be-

nehmen des Kabinets in der Kammer bei Gelegenheit der Debatte über die Durchsuhungs-Verträge, forderte nun Herrn Hernandez auf, Diese Mittheilung, welhe Herr Guizot

seine Note zu überreichen.

[On Februar

Alle Þos! - Anstalten des In- und Auslandes nehmen Bestel- lung an, für Berlin die Expedition der Staats - Zeitung: Friedrichsstrasse Ur. 72.

1843.

„Oriental“ ist diesen Morgen mit Nachrichten aus ZJudíen eingelau- fen. Die beiden Englischen Armee-Corps von Kandahar und Dschel- lalabad waren den 2, Januar zu Firozpur; bie Räumung Asgha- nistans is demnach vollendet, Die Truppen haben während des Rücklzuges viel von Krankheiten zu leiden gehabt, Die Emirs von Sind waren geneigt, den Vertrag, der ihnen einen Theil ihres Bezirls raubt, zurlikzuweisen; man bereitete sich vor, einen Theil der jeßt zur Berfügung stehenden Truppen gegen sie und gegen die Jn- | surgenten von Bundelkund abzuschicken, Die lebten Nachrichten von China waren aus Macao vom 10, November, Die Englischen Be- vollmächtigten waren den 21, Oftober nah Tschusan zurückgekehrt.“ Börse vom 4. Februar. Man unterhielt sich gestern Abend von eingetroffenen s{limmen Berichten aus Madrid, Die Spanische Regierung, hiesi es, hätte auf das Ultimatum Frankreichs durch eine förmlihe Weigerung geantwortet, Herr vou Salvandy, den viele Deputirten über das Wahre an der Sache befragten, soll mit Ja geantwortet haben, Gleich darauf hieß es, ein Courier hätte dem Geschäftsträger Befehl liberbracht, zurüzukommen, und der Spanische Geschäftsträger in Paris hätte seine Pässe erhalten. Bis nach Mit- ternaht herrshte gestern Abend in den politischen Zirkeln große Be- wegung über diese Berichte, Die ministeriellen Blätter melden noch nichts hiervon, Gestern Abend wollte man auch wissen, daß es in Barcelona wieder zu blutigen Auftritten gelommen sey z selbst der Moniteur parisien sagt einige Worte darüber, aber ohne amt- liche Blirgschast. Die Gazette de France will wissen, daß wieder aus den Fenstern auf die Soldaten geschossen worden, und baß Ofsi- ziere gefallen seyn sollen. Auch sprah man vou der Ermordung, unseres Konsuls in Barcelona eine Nachricht, vie sich aber heute als çczanz ungegründet erweist. Die Renten waren ausgeboten unv gingen um 40 Cts, zurück.

„*, Paris, 4. Febr. Das Botum der Adresse in der De- putirten-Kammer beweist zur Genüge, baß man aus der im sechsten Paragraphen enthaltenen Frage über das Durchsuchungs - Recht keine ministerielle Frage gemacht hat. Unter 379 Stimmen waren 101 \{chwarze Kugeln; diese Zahl giebt den Beweis, daß bie Linke den Gebanfen bder Kammer nicht begriffen hat, und daß sie in ihren An=

ariffen gegen das Ministerium völlig gescheitert i. Man glaubte,

| der siebente Paragraph des Adreßz-Entwurfs, welcher von den lebten | Unruhen in Spanien handelt, würde zu einer lebhaften Diskussion und zu wichtigen Aufschlüssen über mehrere zweifelhaft gebliebene

Punkte Anlaß geben; allein diese Erwartung wurde durch eine Er-

flärung des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten getäuscht, wel-

cher sagte, daß bei den Differenzen zwischen der Französischen und der Spanischen Regierung jede Erläuterung unmöglich sey, und daß er ein vollfommenes Stillsheigen in dieser Beziehung beobachten müsse. Das Ende der Sipung war durch eine Debatte über die Handels-Trafktate ausgefüllt. Ein Fabrikant aus Elbeuf, Herr Hrandin, | hielt eine lange Nede, worin et das Prohibitiv-System als das ZJdeal | der staatswirthshaftlihen Maßregeln darstellt und die Beibehaltung | desselben in Frankreich anempfiehlt. Dies Alles wurde der Belgischen | Union und dem zwischen Frankreich und England projektirten Han- | dels-Traftate gegenüber gesagt. Troh dieses heftigen Ausfalles gegen | jede Urt von Neuerung sind bie Amendements zu dem Paragraphen in Bezug auf die Handels-Trafktate niht angenommen worden. Der

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Handels-Minister antwortete Herrn Grandin. Herr Cunin-Gridaine | gehört dei merfantilishen Schule an, indeß is er genöthigt gewesen, | anzuerfennen, daß ein Theil der National-Arbeit der Absabwege für ihre Erzeugnisse bebarf. Er fügte hinzu, daß die eröffneten Unterhandlungen die | National-Arbeit nicht fompromittiren fönnten, und daß, wenn die Ne= | gierung den Beschwerden, die sich jedesmal erhoben, so oft von einer Modi= | fizirung des Tarifs die Rede gewesen, hätte nahgeben wollen, unser | Handel, unser Ackerbau und unsere Jndustrie dadurch verloren haben | würden. Kein Land, sagte Herr Cunin Gridaine ferner, feine Regie- | rung hat seit zwölf Jahren so weise, \0 umfassende Aenderungen | seines Taríss vorgenommen, als wir. Die in den Jahren 1834, | 1836 und 1840 stattgehabten Modifizirungen haben unserem Ackerbau | und unserer Jndustrie einen weit größeren Jmpuls gegeben und ihr | neue Absatwege eröffnet. Alle diese periodisch in der Kammer statt- findenden Erörterungen in Bezug auf Handels-Verträge haben nicht | nur nicht den geringsten Nußen, sonvern sind vielmehr sehr ärgerlichz | sie beunruhigen alle Juteressen und alle Judustriezweige. Wäre die | Regierung gut berathen, so müßte sie ein von jeder Gegenseitigkeit | unabhängiges Zoll - System haben, und die allmälige Herabseßung | sollte nicht von den durch bie fremden Mächte festgeseßten Stipula- | tionen abhängen. Man würde auf diese Weise viele Konflikte ver- | meiden, unb die Kammer würde stets nur über Vorschläge zu bera-

then haben, die von dem Ministerium klar aufgefaßt und hinreichend

erwogen wären. Das constitutionelle System beschränkt vie Gewalt des Souverains \o sehr, daß die Abschließung von Handels = Verträ- | gen durch die Einmischung des repräsentativen Elements mit jedem | Tage schwieriger wird. AÄbstrahirte man von der Gegenseitigkeit und | von den Konzessionen, welche die fremden Länder uns bewilligen kfönn ten, so würde die Prärogative der Kammer unangetastet bleiben und die Freiheit der Regierung vollständiger seyn.

77 Paris, 4. Febr. Nachdem die Diskussion der Adresse zur Zufriedenheit des Kabinets und der ministeriellen Partei beendigt ift, wundert man \ich allgemein, daß weder Graf Molé noch Herr Thiers an den Verhandlungen über diesen wichtigen Gegenstand theilgenommen. Hätten sie in der Adreß-Debatte das Wort genommen, so würden fie nicht umbin gekonnt haben, in Bezug auf die Verträge vou 1831 und 1833 eine bestimmte Ansicht aufzustellen, dur welche sie später, bei einer et- waigen Kabinets-Veränderung zu ihren Gunsten, vielleicht genirt wor- den wären. Diese dur persönliches Juteresse und Klugheit gebotene Zurückbaltung is ohne Zweifel dem Ministerium vortheilhaft ge- wesen, insofern sie ihm seine parlamentarische Aufgabe erleih-

| tert hat, allein man darf niht glauben, daß es den Herren Mole und Thiers, wenn sie ein entgegengesrhtes Verfabren beobachtet hât-

vor Eröffnung der gestrigen Sibung erhielt, soll der Art sesn,- daß | ten, gelungen scon würde, den Ausschlag für die Opposition zu geben.

das Französische Kabinet sie niht ungeahndet hinnehmen kann.“ —- | Die

Alle diese Gerüchte bedürsen wohl noch sehr der Bestätigung. Die Regierung hat folgende telegraphishe Depesche erhalten : „Es wird unterm 28, Januar aus Malta gemeldet:

„Der | martine is bereits ziem

Majorität i jeßt ben Ff, abgrshen 1E | lihen Ercignissen, für die Dauer der Session gewiß- ie ei j des Herrn La-

Die ein paar Tage lang viel bespre Rede }

lid ín Bergessenpeit gerathen. Mau hat Z