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F ¿fentlichen Blätterit ist die beabsichtigte P rage fr baus - Saales zu Aachen und “e Ausshmückung desselben mit Fresko-Gemälden der Ge- geüstand einer lebhaften Besprechung geworden, welche auc den Kunst- Verein für die Nheinlande und West-
nsofi ibrt, als derselbe nah den früheren phalen insofern berührt, _DeETIC y Gemälo Unterhandlungen zu den Kosten jener Fresfo - Gemarde aus seinem für öffentliche Werke bestimmten Fonds beitragen sollte. Aus diesem Grunde hält si der Ver- waltungs-Rath des gedachten Vereins verpflichtet, zur Aufklärung des betheiligten Publikums sich über seine Stellung zu diesem Projekte zu außern,
Der Vorschlag, den Ratbhaus-Saal mit Fresken aus der Geschichte Karl's des Großen auszushmüccken, wel- cher dem Verwaltungs - Rathe vorgelegt wurde, chien diesem ein durchaus zu billigender. Das thatenreiche Leben eines der größten Fürsten, des mächtigsten Be- förderers Deutscher Sitte und christlicher Religiosität erschien als die schönste Aufgabe, welche der Deutschen Kunst geboten werden konnte, Aachen , der bevorzugte Aufenthalt des großen Kaisers, der geeigneteste Ort, endlich der Rathhaus - Saal, welcher so viele Kaiser nach ihrer Krönung gesehen hatte, die passendste Stelle, um den Begründer der Deutschen Kaiserwürde als Vorgänger und Vorbild Deutscher Fürsten zu feiern, Es schien daher hier die seltene Gelegenheit vorhanden zu sevn, ein Kunstwerk zu befördern, das nicht blos, wie andere ähnliche Stiftungen, ciner einzelnen Loka- lität zur Zierde di nte, sondern als cin National-Mo- nument betrachtet werden konnte. Als daher die aus- gezeichneten Entwürfe des Herrn A, Rethel, eines ge- borenen Aacheners, die Hoffnung zu einer würdigen Ausführung dieses s{hönen Planes gewährten, nahm die Verwaltung des Vereins nicht Anstand, für den- selben eine höchst beträchtlihe Summe zuzusagen.
Diese Summe übersteigt das Maß der Beiträge, welche nach dem Verhältnisse der Mitwirkung zu den Ziwecten des Vereins einer einzelnen der bei demselben betheiligten Städte zu einem öffentlichen Unternehmen bewilligt werden könnte, bei weitem.
Die Bewilligung geshah daher nur in der Uceberzeu- gung, daß hier ein Kunstwerk von ciner nationalen und daher alle Theilnehmer des Vereins interessirenden Be- deutung gestiftet würde, ;
Es versteht sich danach von selbs, daß der Verein, dem über die architektonische Herstellung des Saales fcine Bestimmung zusteht, dieselbe von Seiten der Stadt Aachen uud der kompetenten Behörden abwartet, daß aber, wenn dieselbe cine mit der Ausführung dieser pro- jcftirten Fresko-Malereicu unvereinbare Anordnung er- geben sollte, jede Beziehung des Vereins zu dieser An gelegenheit aufhört und die Frage, ob dann cine Mit- wirkung des Vereins zu einer anderweitigen Ausschmük- kung des gedachten Saales erfolgen solle, cine durch aus neue und von den bisherigen Verhandlungen un- abhängige ist.
Düsseldorf, den 4. Januar 1843.
Der Verwaltungs - Nath des Kunst - Vereins für die Rheinlande und Westphalen,
Die Einlösung der bis Weihnachten 1842 fälligen Ostpreußischen Pfandbriefs - Zins - Coupons geschieht vom 20. Februar bis zum 4. März, Vormittags von 9— 12 Uhr, in der neuen Schönhauser Straße Nr. 9, gegen nah den Kapitals -Beträgen zu ordnende BVer- zeichnisse. Berlin, den 7, Februar 1843.
Der Ostpreußische Generäal-Landschafts-Agent Kommerzien-Rath F. W. Behrendt,
Be G ac) u 1g
Das auf der Oder beim Bleichholm hierselbst lie- gende Stettin - Copenhagener Dampfschiff „„Dronning Maria“ soll mit dem vorhandenen Jnventarium aus freier Hand verkauft werden. Jm Auftrage der Jn- teressenten habe ih einen Termin dazu
auf den 13, März, Nachmittags 3 Uhr,
in meiner Behausung
angesebt, zu welchem ih Kaufliebhaber hiermit einlade,
Die Verkaufs - Bedingungen können bei mir und im Geschäfts-Lokale der Ritterschaftlichen Privat-Bank hier- selbs cingeschen werden. /
Sjcttin, den 9, Februar 1843.
Der Justizrath Krüger.
Das circa 4 Meilen von der Anhaltischen Bahn be- legene Schloß zu Dahme, in gutem baulichen Zustande, mit \{hönen Park- und Garten-Anlagen versehen, und einen anschnlichen Mieths-Ertrag gewährend , soll we- gen Regulirung einer Erbschaftsmasse außergerichtlich verkauft werden. Hierauf Reflektirende werden ersucht, ihr Gebot bei dem Unterzeichnetcn abzugeben , bei wel- chem auh das Nähere über das Grundstück zu erfal- ren ist. G E
am Werderschen Markt Nr. 5.
Verkauf eines Grundstücks in Halle a, S.
Jch beabsichtige meine hier in Halle belegene Zuckcr- Raffinerie mit oder ohne die sämmtlichen zu dem Be- trieb des Geschäfts gehörigen Utensilien aus freier Hand
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gesezt worden, — Die Einrichtung dazu wird von der Art sevn, daß in Betreff der Niederlagen sowohl der Käufer als auch der Verkäufer die möglichste Erleich- terung gegenseitig haben werden, Die Regierung des Kalischer Gouvernements glaubt, daß dieser Markt für die Geschäftstreibenden sowohl, wie für die Pro- duzenten hier in Kalisch, von Nußen seyn wird, da der Ort ganz dazu geeignet ist. Kalisch, den F. Januar 1843, Die Regierung des Kalischer Gouvernements.
Der Civil - Gouverneur
Oberst Flügel - Adjutant Seiner Kaiserlichen Majestät Trembißky. _ General - Secretair Sarnuszkiewicz. Ediktal-Ladung Nachdem der Kaufmann Herr Robert Gensch in
Oschaß sein Vermögen seinen Gläubigern abgetreten und daher das unterzeichnete Landgericht die Erlas sung von Ediftalien beschlossen hat, o werden alle befannte und unbekannte Gläubiger Genschens, nicht minder Alle, welche aus irgend einem anderen Nechts- grunde Ansprüche an das Vermögen desselben zu ha- ben vermeinen, hiermit und zwar bei Strafe der Ausschließung von der Masse, so wie bei Vermeidung des Verlustes der Wiedereinscßung in den vorigen Stand, geladen, x
den 7. März 1843 zur Vormittagszeit an hiesiger Landgerichtsstelle zu erscheinen, ihre Forderungen anzumelden und zu be scheinigen, darüber mit dem verordneten Konkurs- vertreter, so wie nach Befinden rücksichtlich der Prio rität unter sich selbst zu verfahren, binnen 6 Wochen zu beschließen und hierauf
den 25. April 1843 der Bekanntmachung cines Práäfklusivbescheides gewär- tig zu seyn, nicht minder
den 23, Mai 1843
zu verkaufen. Das Grundstück umfaßt ein massives vor einigen Jahren neu erbagutes 5 Stock hohes Siederei - Gebäude von 4117 Fuß Länge und 54 Fuß Tiefe, ein geräumiges Vorder- und Seiten- Gebäude mit Wohnungen und ein Hinter-Gebäude mit Schuppen und Stallung. Die Utensilien sind: 3 kupferne Ae und 1 fupferne Klärpfanne auf freiem Heuer, Klär - Apparat, eine große Zahl meistens noch R C und allen sonstigen Zubehör.
der Stu aus FPa sich bei ihrer Lage mitten in Geschäfts und besonders L jedes anderen großen wesentlicher Theil zu Getraide-Schüttböden. Ein
l der Kaufgeld würd verwei hupothefanis daraus ehen Uiken ech enbrieifel
Kausfliebhaber für das G \ jur das Ganze oder Gebäud Utensilien jedes insbesondere wollen sich gefälligst an
mich wenden, E. C. A. Krügrr.
Aufforderung,
Herr Ferdinand Buschendorf wi
k wird i wientzligen Bormunde zu Mittheilung O auen ten Nachricht seine Adresse gefälligst mitzutheilen :
.
Die Regierung des Kali ; hiemit, zur Dentliden Kenniniß, dah der Siaaloralh J iges NAO, durch die erordnung vom 9. Dezember Dezember e A jährlih einen Wollmarkt in der Stadt Kali ewilligt hat, welcher in di J schon das erstemal stattfinden soll. Dieser Ma ih auf den 28, Mai, zwei Wochen vor dem Warschauer und einige Tage vor dem Breslauer Wollmarkt, fest-
anderweit hierselbst zu rechter früher Gerichtszeit sich einzufinden, mit einander die Güte zu pflegen und, wo möglich, einen Vergleich zu treffen, wobei die Nichterscheinenden oder die, welche zwar erscheinen, sich aber nicht oder nicht deutlich erklären, für ein- willigend in das von der Mehrzahl Beschlossene wer- den geachtet werden, endlich aber, dafern sich ein Vergleich nicht ermitteln ließe,
e O Jun 1823 des Afktenschlusses und
in S Q 1843 der Eröffnung eines Locations Erkenntnisses, welches, gleichwie der Präklusiv - Bescheid, im Fall des Außen- bleibens Mittags 12 Uhr für publizirt geachtet wer- den wird, sich zu verschen.
Auswärtige haben zu Annahme künftig zu erlas- sender Ladungen Bevollmächtigte im Orte des Gr richts zu bestellen und dieselben mit gerichtlicher Voll- macht zu versehen.
Oschatz, den 3. Oktober 1842,
Das Königl. Landgericht daselbst, A O G
Im Jahre 1688 hat der hiesige Bürger und Stadt- gerichts-Schöppe Balthasar Mende vermöge leztwilliger Verfügung die Summe von 1000 Msl. zu Begrün- dung cines Stipendienfonds vermacht,
Nach der Anordnung des Testators soll bei Verlei hung des aus jenem Fonds zu gewährenden Familien Stipendium, worúber uns die Kollatur zusteht, vor- zugsweise auf des Testators und seiner Ehegattin, Con- fordien Mende, Freunde, wären sie auch nur einiger- maßen mit dieser oder jenem verwandt oder auch nur vershwägert , Rücksicht genommen werden, dafern sie überhaupt nur zum Studiren tüchtig sind; auch sollen übergangene Verwandte selbst nach Vollendung ihrer Studien Nachzahlung des Stipendiums, das jedesmal auf zwei Jahre zu verleihen ist, begehren können, wenn ihnen nicht sonderliche „Verweigerungs - Ursachen“ ent- gegenstchen. i
Wenn nun das fragliche Familien - Stipendium mit Ende des vorigen Jahres zur Erledigung gekommen ist und seit Ablauf des leßten Genuß - Termins bis jeßt sich kein qualifizirter Geschlechts - Verwandter oder resp. sonstiger Genuß - Berechtigter, auch kein übergangener Verwandter dazu angemeldet hat, so werden Raths- wegen in Gemäßheit der Vorschrift in Art. I NGO. 76 der unterm 27. September 1825 zwischen der Königl, Sächsischen und Königl. Preußischen Regierung abge- schlossenen Convention und der Verordnung vem 5. No- vember 1828 alle diejenigen, welche auf Verleihung oder Nachzahlung des gedachten Stipendiums etwa An- sprüche zu machen gesonnen seyn sollten, andurch auf- gefordert, diese unter Beibringung der erforderlichen Zeugnisse wegen der Verwandtschaft mit dem Testator und des Besuchs von Vorlesungen auf einer Univer- sität spätestens bis zu künftigem °
L. E s L
bei uns anzumelden. Sollte bis dahin keine Anmeldung und Bescheini- gung gültiger Ansprüche erfolgt sevn, so wird von uns das fragliche Stipendium auf die Jahre 1843 und 1844 irgend einem anderen nach der Stiftungs-Urkunde qua- lifizirten Studirenden unwiderruflich konferirt werden. Freiberg, am 3. Februar 1843,
Der Stadtrath allda,
Oeffentliche Vorladung.
Auf den Anirag der Jüdin Bevle, weil. Abraham Heilbrunns nachgelassener Wittwe zu Jmmenrode, als Benefizial - Erbin ihres am 9, März a. p. verstorbe- nen Schwestersohnes , des Seifensieder-Gesellen Julius Schlesinger aus dem hiesigen Amtsdorfe Jmmenrode gebürtig, werden des am 28, Mai 1788 zu Breslau geborenen, am 12. November 1835 zu Immenrode verstorbenen Michael Schlesinger (Vater des Erblassers) nachgelassene vollbürtige Geschwister , wofern sie am Todestage des Erblassers noch am Leben waren, o wie alle diejenigen, welche nähere oder gleih nahe Erb - oder sonstige Ansprüche am Nachlasse des Ju- lius Schlesinger aus irgend einem Grunde zu haben vermeinen, und zwar bei Verlust ihrer Ansprüche und der Rechtswohlthat der Wiedereinseßgung in vorigen Stand hierdurch vorgeladen, auf
den 8, Mai a. c., Vormittags 10 Uhr, vor dem hiesigen Fürstl, Justiz -Amte an gewöhnlicher Gerichtsstelle in Person oder durch legitimirte zulässige Bevollmächtigte zu erscheinen , ihre Erb- oder sonstigen Ansprüche vorzubringen und zu bescheinigen, und den 410, Juli a. c.
der Ab aß- u ‘: / ‘ , far bb nd Publication eines Erkenntnisses zu
Citerarishe Anzeigen.
Jn Unterzeichnetem is \o eben erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen, in Berlin durch J u- lius Springer, Breitestr. 20:
¿ Leichtfaßlihe Belehrung uber die Schafraude
für Schäfer und Gutsbesißer. Auf Veranlassnng des Vereins zur Beförderung der Schafzucht in Württemberg, entworfen von Professor Hering an der Königl. Thierarzneischule zu Stuttgart, Zweite vermehrte Auflage. Preis 3% Sgr. Stuttgart und Tübingen, Jan. 1843, J. G. Cottascher Verlag.
Im Laufe dieses Monats erscheint und ist dann zu haben in Berlin bei Alexander Duncker, Königl. Hofbuchhändler, Franz. Str. 21:
Die Agrar - Geseße e Pee Siaats nebst Ergänzungen und Erläuterungen Zusammengestellt von J. O, Königl. Geh, Regierungs - Rath.
Dritte gänzlih umgearbeitete mit den neuesten Ver- ordnungen vermehrte Ausgabe. Preis 2 Thlr. 10 Sgr. Breslau, den 1. Februar 1843. i
G, P. Aderholz.
Jm Verlage von F. H. Köhler in Stuttgart ist so eben erschienen und durch die Amelang sche Sort. Buchhaudlung (R. Gaertner), Brüderstr. 11, zu zu erhalten:
Allgemeine Geschichte des großen Bauernkrieges. Nach handschriftlichen und gedruckten Quellen von Dr. W,. Zimmermann. Theil 4 Bala
In kurzem wird auch die 2. Hälfte des 11. Theiles im Druck beendigt und hiermit dies Geschicht8werk voll- ständig sevn. Der Stoff ist bekanntlich einer der inter- essantesten der Deutschen Geschichte und wurde noch von keinem Geschichtsschreiber so umfassend behandelt. Der Verfasser hat eine große Menge bisher noch un- bekannter Materialien aus allen Schwäbischen Archi- ven benußt, so daß das Buch hierdurch einen hohen historischen Werth erhalten hat. Durch das bekannte Talent des Verfassers, geschichtlichen Stoffen durch die funstvolle, oft hinreißende Darstellung einen erhöhten Reiz zu verleihen, zeichnet si der Bauernkrieg vor- zugsweise aus, o daß es auch zur Unterhaltung für
g bildete Leser nicht leicht cinc interessantere Lektüre ge- ben dürfte.
Der Preis für das ganze, 2 Bände oder 60 Bogen in größtem Oktav auf weißem Drukpapier umfassende Werk beträgt nur 3 Thlr. 18 gGr, oder 5 Zl. 48 Kr.
In unserem Verlage erschien so eben und ist an
Les am 26. Jauuar 1843. Fürstl, Schwarzburg. Justiz-Amt allhier.
alle gute Buchhandlungen versandt: - Die zwischen dem Berliner und Posener Klub durch Korrespondenz gespielten Schach - Partieen, mit Anmerkungen und Varianten, nebst einer Sammlung von funfzig anderen Korrespondenz - Partieen, herausgegeben von O E 7 Boge gr. 8, gehe 20 Sgt. Berlin, Verlag von Veit & Comp. 1843,
Durch alle Buchhandlungen (in Kommission der Stuhr schen zu Berlin) is à 15 Sgr. zu haben: Louis Drudcker’s humoristischer Nachlaß mit allegorischem Umschlage. Vorderseite: Drucker selbs im Vortrage begriffen. Rückseite : Berliner Schuldgefängniß Anno 1842. Der vielgekannte Verfasser giebt hier eine Quintessenz
seiner sprudelnden Wiße und cs wird wohl selten eine Gelegenheit geboten werden, sich für den billigen Preis von 15 Sgr, das Zwergfell fo herzhaft zu erschüttern,
als es beim Lesen dieses Büchleins der Fall seyn muß.
So eben erschien : E a t Aa Zep ha m1 0e Commentario illustravit Fridericus Adolphus Straufss, r. 8, XXX1IV. und 133 Seiten. Preis 25 Sgr. “ Berlin, im Februar 1843. : I onas Verlags - Buchhandlung, Werderstr. 11, der Bauschule gegenüber.
Die neuesten und interessantesten Englischen Romane, Jn der Hofbuchhandlung von E. Leibrock in Braun- schweig erschienen so eben in guter Uebersezung, eleg. Ausstattung auf Velinp. in 8. und sind zu haben in Berlin ín der Enslin schen Buchhandlung (F. Mül- ler), Breite Str. 23: 5 Leidenschaft und Grundsaß. Von Fr. Cha- mier, übers. von W,. Schulze. 4 Bde. Die Frauenschule. Von d. Verf. von „Die einzige Tochter,“ Uebers, v, W. A. Neu- mann. 3 Bde. | Charles O’Malley der Jrische Dragoner. Von Harry Lorrequer. Uebers. v, C, K. Fre1 5 Bde. : S H. Lorrequer, dessen lebensfrishe Schilderungen ihn schon längst zum Liebling des Engl. Publikums machten , wird durch dieses Werk zuerst in Deutschland eingeführt. so eb ner erschien so eben: : P Bhaneh aus. Eine Familien-Geschichte vom Verf. der „ Mahleiche ‘“ und „der Brautlranz 2 Bde.
Bei F. Dümmler, U. d. Linden 19, is zu er- halten: t ¿us Caspar, Dr. J. L., die wahrscheinliche Lebens- dauer des Menschen in den verschiedenen bürgerlichen und geselligen Verhältnissen nach
ihren Bedingungen und Hemmnissen, Mit XVII Tafeln und 3 graphischen Darstellungen. Preis geh. 1 Thlr. 25 Sgr.
Da dic Rede, welche der Herr Geh. Rath Caspar vor kurzem im wissenschaftlihen Vereine vorgetragen bei dem Publikum so viel Anklang gefunden hat, so erlaubt sich der Verleger oben genannten Buches auf dasselbe hicrmit aufmerksam ‘zu machen, da in demselben die Ideen des Herrn Verfassers, welche in der Rede der Zeit und dem Zwecke gemäß nur kurz angedeutet wer- den fonnten, hier weitläuftiger abgehandelt worden sind.
VWohlfeile Ausgabe des Wolffschen Conversations-Lexikons.
Jn allen Buchhandlungen is vollständig zu haben : Neues elegantestes Conversations- Lexikon für Gebildete aus allen Ständen. Herausgegeben im Verein mit einer Gesellschaft von Gelehrten von Prof, Dr. O. L. B, Wol ffe
|
Zweite wohlfeile und mit cinem fünften Bande vermehrte Ausgabe. gr. 4. 5 Bände mit 88 Stahlstichen. Preis: 8 Thlr. ; 12 Fl. C. M.z 14 Fl. 24 Kr. Rhein, Leipzig. Ch. E. Kollmann.
Dieses vielverbreitete Werk, im Jahre 1834 begon- nen und mit Schluß des Jahres 1841 im fünften oder Supplement-Bande beendigt, enthält auf mehr als drei- hundert Drukbogen einen solchen Reichthum von Ge- genständen, daß man sich nie vergeblich darin Raths erholt, Der Zahl der Artikel nah is es, nächst der großen Piererschen Encyklopädie, das reichhaltigste von allen vorhandenen Conversations-Lerikons. Bei \chö- nem Druck und Papier is es mit 88 Stahlstichen, näm- lih 26 Portraits und 62 landschaftlichen oder Städte- Ansichten geschmückt.
Der früher doppelt so hohe Preis für diesen jedem Gebildeten fast unentbehrlihen Hausschaß, is jet so niedrig bestimmt, daß nah Erschöpfung des ge- genwärtigen Vorraths es nicht wieder zu gleichem Preise herzustellen ist.
Das Werk liegt in allen guten Buchhandlungen zur Ansicht bereit.
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Bei Trautwein u. Comp., Krausenstr. 70, er- schien und ist daselbs, so wie in allen Buchhandlun- gen zu erhalten :
Die Philologie und die Gymnasien. Antwort auf den in Nr. 5 der literarischen Zeitung ent- haltenen Aufsaß: Ueber das religiös-sittliche Bewußt-
seon der Philologen. Pr. brosch. 25 Sgr.
Bei dem allgemeinen Jnteresse, das die Bildungs- Anstalten im Preußischen Staate überall finden, möchte diese Broschüre, welche gegen die neuesten Angriffe auf deren innere Organisation gerichtet is, auf einen wei- ten Leserkreis rechnen dürfen.
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Das
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Allgemeine
Preußische Staats-Zeitun
Alle Post - Anstalten des In- und Auslandes nehmen HSestel- lung an, sür Berlin die Expedition der Staats - Zeitung: Friedrichsstrasse Ur. 72.
Me 44.
Berlin, Montag den IZien Februar
Juha
Amtliche Nachrichteu.
Frankreich. Paris. Die Händel mtt Spanien. — Zahl der Engli- schen Kreuzer. Vermischtes. — Briefe ans Paris. (Marquis de Boissyz ungünstige Berichte aus Afrika. — Geseg über die Patente.)
Großbritanien und Irland. Unterhaus. Palmerston und Peel über die Zahl der Kreuzer gegen den Sklavenhandel und ihre Jnstructionen. — London. Die neuen Nachrichten aus China und Fudien. — Ueber Wellington's Vertheidigung des Lord Ellenborough. — Näheres über den Traktat mit Rußland. — Angebliche Entdeckung binsichtlih der Britisch - Amerikanischen Gränzlinie. — Börsen - Nachrich- ten über Belgische und Holländische Finanz - Operationen. — Aufschub des Macnaughtschen Prozesses. — Vermischtes.
Belgien. Brüssel. Canalisation der Campine. — Bevölkerungs- Verhältnisse in den Städten und auf dem Lande.
Schweden und Norwegen. Stockholm. Ole Bull und die Stu- denten von Upsala.
Deutsche Bundesstaaten. Dresden. Erste und zweite Kammer. — Hamburg. Die rückständige Londoner Post.
Hesterreich. Triest. Bevölkerung.
Spauien. Von der Spanischen Gränze. Zustand von Barce- lona. — Briefe aus Paris. (General Seoane und dic Barceloneser.) und Madrid. (Beschwerden verschiedener Partei-Journale gegen Frank- reich und England.) D
Moldau uud Wallachei. beschung des Metropolitansitzes.
Syrien. Beirut. Türken entzwcit.
Ti
Jassy. Die Differenz wegen Wieder-
Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. Schreiben aus Paris, |
_ (Fortgang des Prozesses wegen des Schiffes „Somers““.)
Haiti, Schreiben aus Paris. (Verschiedene Darstellung und Behand- lung der Spanisch - Haitischen Differenzen in den Blättern dieser Re- publik.)
Ostindien. Ungewißheit über die Stimmung des Magharadscha von Lahore. — Bestimmung des Reserve-Heeres am Sutledsch. f
China. Kaiserliche Antwortschreiben auf den Bericht über den Fricdens- \{chluß. — Britische Flotten - Bewegungen und Krankheiten unter der Mannschaft. — Edikt über das Benehmen der Soldaten. — Bevor- stehende Verhandlungen üker die Tarif - Bestimmungen. — Chinesische Befestigungs-Arbeiten. — Erwarteter Amerikanischer Bevollmächtigter, — Muthmaßungen über die Folgen des Friedens-Traktats, x
Fnland. Münster. Stadthaushalt.
Jubiläum des Geheimen Ober - Bergraths Martins.
Amtliche Uachrichten.
Krouil des Tages. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: A A . Cf o I 5+ 5 i ME P ERAL x / 2 e: em praktischen Arzto Dr, Matth äi zu Oels den Rothen Ad-= ler-Orden vierter Klasse zu verleihen; Den bisherigen Ober = Bau = Juspektor Berger in Berlin zum Regierungs- und Baurath zu ernennen z und Dem Buchbindermeister Augusst Christian Mävers hierselbs S / 2 | vers hierselbst das Prädikat : Hos Buchbindermeijter zu verleihen.
Zeitungs-Nachrichten.
Ausland.
Fronkr er 0.
Paris, 7. Febr. Heute hatte sich cine große Anzahl von Deputir- ten im Konferenz-Saale eingefunden, um Erkundigungen in Betreff der Angelegenheiten mit Spanien einzuziehen. Keiner der Minister war gegenwärtig. Einer der ministeriellen Deputirten jedoch, der gut unte= rihtet schien, bemerkte, die Antwort des Spanischen Kabinettes auf das Ultimatum des Herrn Guizot werde wohl nicht vor dem 15ten oder 16ten in Paris eintreffen können; die von Paris am 29. Januar abgegangene Depesche werde erst am 3ten d. M. in Madrid ange- langt seyn, und die Note des Französischen Kabinettes bewillige der Spanischen Regierung eine Frist von aht Tagen, um über die ge- forderten Genugthuungen eine Entschließung zu fassenz benüße Espar- tero diese Frist, so werde seine Antwort am 11ten von Madrid ab- gehen. Beim Abgange der lebten Depeschen von Madrid soll übri= gens Espartero nicht zur Nachgiebigkeit geneigt gewesen seyn.
Zur Aufklärung über die Hartnäckigkeit, mit welcher Herr von B ois\y gestern in der Pairs-Kammer das Wort verlangte, erfährt man nachträglich, daß es weniger seine Absicht war, über die Spa= nischen Angelegenheiten zu sprechen, als Herrn Guizot über einen anderen Gegenstand zu interpelliren. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten hatte nämlich in den Büreaus der Pairs-Kammer mit Bestimmtheit erklärt, daß er si in der Deputirten-Kammer mit derselben Energie wie hier jedem Amendement über das Durchsuchungs= Recht widerseßen werde. Da dessenungeachtet das Ministerium dem Amendement der Kommission über das Durchsuhungs-Recht seine Zustimmung gegeben hat, \o fühlt sih die Opposition in der Pairs= Kammer dadurch verleßt, und wollte Herrn Guizot durch das Vrgan des Herrn von Boissy darüber zu Rede stellen. Man glaubt, daß die Opposition eine neue Gelegenheit zu jener Juterpellgtion auf- suchen werde.
Auf den gestrigen Angriff des Journal des Débats erwie- derte heute der Constitutionnel: „Das Journal des Débats behauptet, daß wir der Regierung den Rath ertheilt hätten, Herrn von Lesseps aufzuopfernz dies ist eine lügenhafte Erfindung. Wir haben von der steifen Sprödigkeit gesprochen, die man, Spanien gegenüber und besonders in dieser Angelegenheit zeige z wir haben hinzugefügt, daß, wenn über den Grad der Vorsicht und Zurüdhal= tung, den ein Französischer Konsul bei einer Emeute in einer Preußi- schen oder Oesterreichischen Stadt beobachtet hätte, eine Erörterung
Der neue Drusen - Chef bereits wieder mit den
stattfände, unsere Regierung gewiß versöhnlichere Formen angewendet und die Sache nicht so behandelt haben würde, daß eine Unterbrechung der diplomatischen Verbindung zwischen beiden Ländern daraus entste- hen fönnte. Das haben wir gesagt, und dabei bleiben wir. Aber es liegt darin auch nicht der geringste Zweifel an dem Muthe und der Menschlichkeit unseres Konsuls; es liegt darin kein unserer Regierung ertheilter Rath der Feigheit.“
Das offizielle Abendblatt enthält heute eine kurze Mittheilung, welche den Zweck hat, den Jrrthum zu rechtfertigen, in welchen Herr Guizot in Bezug auf die Zahl der Englischen Kreuzer verfallen war, und den Sir R. Peel im Englischen Parlamente hervorgehoben hat. Der Englische Minister erklärte nämlich, als Antwort auf eine Ju- terpellation des Lord Palmerston, daß bis zu Anfang dieses Jahres die Zahl der Englischen Kreuzer sich auf 50, und niht auf 80, wie Herr Guizot behauptet habe, belaufen hätte, woraus hervorgehe, daß die Zahl der Englischen Kreuzer niht um 31, wie Herr Guizot an- gegeben, sondern um einen vermindert worden sey, Der Me s\a-= ger erklärt, daß hier ein Mißverständniß obwalte, und daß Herr Guizot nicht von der Zahl der in Thätigkeit begriffenen Kreuzer, son-= dern nur von der Zahl der ertheilten Mandate habe sprechen wollen. Die Englische Regierung habe früher 80 solcher Mandate vollzo- gen, und vollziehe deren fernerhin nur 49.
Das dritte Pariser Arrondissement hat morgen an die Stelle des Herrn Billault, der, doppelt gewählt, für ein anderes Wahl- Kollegium optirte, einen neuen Deputirten zu wählen. Der Kandidat des Ministeriums ist Herr Legentil, der der Opposition Herr Taillandier. Jn den Salons des Herrn von Lamartine sicht man jebt be-= ständig die einflußreihsten Deputirten der linken Seite und des linken Centrums; aber man bemerkt, daß Herr Thiers sich von jenen Ge-= sellschaften entfernt hält.
Börse vom 7. Februar. An der heutigen Börse fand wenig Umsah statt. Die Rente war indeß ziemlich fest, da man in Bezug auf die Spanischen Angelegenheiten beruhigter schien; die Zproc, {loß a T9280 Nach \chrift. Nach der Börse war die 3proc. Rente zu 80 Fr. gefragt.
47 Paris, 7. Febr. Der gestrige Rede-Versuch des Marquis de Boissy, den der Kanzler der Pairs-Kammer durch die Berufung auf das Reglement und durch die unerbittlih strenge Aufrechterhal-= tung seiner Präsidentenrechte zu vereiteln wußte, war die Folge eines zuvor verabredeten und angekündigten Angrifssplanes gegen das Mis- nisterium. Der Marquis de Boissy sollie im Namen einer gewissen Anzahl seiner Kollegen, welche der Pairs-Kammer ihre Selbstständig- feit und Bedeutung zurückerobern möchten, dem Ministerium Rechen- haft für die Widersprüche abfordern, die man während der Verhand- lungen über die Adresse in seiner Sprache von den Pairs guf der einen, und von den Deputirten auf dèr anderen Seite bemerkt haben will. Aber ein Theil der anfangs mit diesem Plane einverstandenen Pairs erschien nicht in der gestrigen Sibung, ein anderer Theil wvagte den Marquis de Boissy nicht nachdrücklich zu unterstüßen, und jo wurde es dem Kanzler, Herrn Pasquier, leicht möglich, diese fleine Verschwörung dur reglementarische Mittel zu vereiteln. Es is jebt die Frage, ob sih Herr de Boissy bei seiner gestrigen Niederlage beruhigen wird. Das von seinen politischen Freunden beobachtete Verfahren hat freilich wenig Ermuthigendes für ihn, aber man glaubt doch nicht, daß er, bei seinem niht minder beharrlichen als feurigen Charakter, auf die dem Ministerium zugedachten Juterpellgtionen ver- zichten werde. :
__ Ueber die Französisch = Spanische Angelegenheit herrscht noch die bisherige Ungewißheit. Der erwartete Courier, welcher, der vor- herrshenden Meinung nach, die entscheidende Antwort der Spanischen Regierung an das Kabinet der Tuilerieen bringen wird, kaun im günu-= stigsten Falle heute Abend eintreffen. ] 5
Anus Afrika sind ungünstige Nachrichten eingetroffen, von denen man glaubt, daß sie cinen Grund oder Vorwand zur Abberufung des Generals Bugeaud abgeben werden. Es handelt sih um die Ein= schließung zweier Expeditions-Corys unter den Befehlen des Obersten Saint-Arnguld und des Generals de Bar, denen von den Kabylen in den Gebirgen von Scherschell der Rückzug abgeschnitten is, und denen der General Bugeaud nach den leßten Nachrichten mit allen di8p0- niblen Truppen von Algier aus zu Hülfe geeilt war. Diese Ereig= nisse werden auf die bevorstehenden Verhandlungen der Kammer über Algerien ohne Zweifel einen großen Einfluß haben, indem sie der Op- position gegen die Beibehaltung oder gar Erweiterung der Afrikani= hen Eroberungen einen neuen Haltpunkt geben, nachdem ihr die frü-= heren Sieges - und Triumph-Botschaften des General-Gouverneurs einen so {weren Stoß gegeben hatten.
¿*, Paris, 7. Febr, Der Handels-Minister hat am 4, Fe- bruar der Deputirten - Kammer einen Geseß- Entwurf über die Pa- tente vorgelegt. Es is dies das dritte Mal, daß ein folhes Ge= seß der Legislatur übergeben wird. Jm Jahre 1834 wurde dieser Gegenstand vor die Kammer gebracht; die mit der Prüfung desselben beauftragte Kommission stattete ihren Bericht ab, doch kam es nicht zur Diskussion, Bei der Eröffnung der nächsten Session legte die Regierung den Geseh-Entwurf mit einigen Modificationen wieder vorz die Kommission stattete abermals ihren Bericht ab, allein auch dies= mal wurden die Debatten darüber nicht erössnet. Diese Vertagun= gen sind leider sehr häufig bei dem constitutionellen Regierungs-Sy= stem, und wir haben vielleicht 15—20 Geseß-Entwürfe, worunter ei= nige von großer Wichtigkeit, die der legislativen Versammlung be-= reits zwei, drei, vier Mal vorgelegt wurden, ohne daß es auch nur bis zur Diskussion derselben gekommen wäre.
Der in der Sonnabend-Sißung von dem Handels-Minister vor= gelegte Gese =-Cntwurf is eine allgemeine Umschmelzung des Ge= seßes vom Jahre VIL Dennoch hat man in dem neuen Gesebe das Prinzip der Kombinirung der festen und der verhältnißmäßigen Abgabe beibehalten. Man stüht sih hierbei darauf, daß die feste Abgabe ohne die verhältnißmäßige Abgabe alle Patentpflichtige, die in derselben Gemeinde das nämliche Gewerbe ausüben, mit einer
leichen Abgabe belegen würde, wie verschieden auch der Gewinn Lon mag, den sie daraus ziehen. Die verhältnißmäßige Abgabe ohne die feste würde nicht weniger ungerehte Wirkungen erzeugen, denn manches sehr einträgliche Gewerbe erfordert nur ein fleines
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Lokal, während ein anderes, das nur einen geringen Gewinn ab= wirst, große Räume nöthig hat. Die Vereinigung beider Abgaben scheint daher unerläßlich, indem die eine das Milderungsmittel der anderen is. Dies Prinzip is nicht nur in dem neuen Gesebe bei= behalten worden, sondern es wird darin auch vorgeschlagen, es auf die lebte Klasse der Patentpflichtigen auszudehnen, die gegen=- wärtig nur der festen Abgabe unterworfen sind. Die feste Äbgabe | is vermittelst folgender Kategorieen in den patentirten Gewerben | festgestellt worden; nämlich: 41) diejenigen, welche mit Rücksicht auf | die Bevölkerung und nah einem allgemeinen Tarif auferlegt werden; | 2) diejenigen, welhe mit Rüsicht auf die Bevölkerung und na einem exceptionellen Tarif auferlegt werden ; 3) diejenigen, wobei feine Rücksicht auf die Bevölkerung genommen worden, Wir können hier niht in das Detail der Klassifizirung der Gewerbe eingehen, die in den, dem Geseß-Entwurfe angehängten Tabellen enthalten ist. Für jede der oben erwähnten Klassen stellt das neue Geseß adt, nah der Bevölkerung geregelte Grade auf; das Geseß vom Jahre VIÎ. nahm nur sieben Grade an. Der lebte Grad umfaßt alle Gemeinden von 2000 Seelen und darunter. Die feste Abgabe, so wie sie in dem Geseß-Entwurf festgestellt worden ist, muß, wie es uns scheint, zu großer Verwirrung und zu zahlreichen Reclamationen Anlaß geben.
Die verhältuißmäßige Abgabe, welche bis zu 7 vom Mieths= werthe betrug, würde nah dem neuen Geseß-Entwurf künstighin auf progressive Grundlagen festgestellt werden; sie würde für die erste, zweite und dritte Klasse !- von der Miethe betragenz für die vierte und sechste Klasse 2 und für die beiden leßten Klassen 5 von der Miethe betragen. Die Taxe von 77 hat man für die Besißer von Hôtels garnis, Privat-Entbindungs - Anstalten, Krankenhäusern (ma1- s50ns de santO), Hospitälern E Je retraite), orthopävishen Anstalten und Magazinen se\tge\eBt. i: E S lelvaz die Patentpflichtigen einer Gemeinde, welche in Folge einer Zunahme ihrer Bevölkerung in eine höhere Kategorie hingufrückten, bei der festen Abgabe, eine ziemlich bedeutende Erhöhung ibrer Steuer. Künstig wird der Uebergang von einer Kategorie in die andere weniger fühlbar seyn, und zwar mittelst einer Beschränkung, durch welche die Vermehrung der festen Abgabe in dem in Rede ste= henden Falle während der ersten fünf Jahre nur für die Hälfte in Anwen- dung kommen soll. Nach dem Geseße vom Jahre 1831 ward die verhält- nißmäßige Abgabe von dem Miethswerthe der Wohnhäuser, Werkstätten, Läden, Fabriken und Magazine erhoben. Jn dem neuen Gesetze hat man
hinzugefügt: von den Remisen, Zimmer - und Holzpläßen, um der Wiederholung der Reclamationen von Seiten der Holzhändler, der Wagenbauer und der Baumeister vorzubeugen, welche behauptet hat- ten, in Bezug auf jene Lokalitäten der verhältnißmäßigen Abgabe nicht unterworfen zu seyn. Unter den mildernden Bestimmungen des Gesebß-Entwurfes bemerkt man die folgenden : Die Patentpflichtigen, welche sich im Laufe eines Vierteljahres etabliren, werden nur von dem Anfange des Monats und nit mehr des Vierteljahres, in wel- hem sie si etabliren, besteuert; ferner werden die Patentpflichtigen
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der Banlieue niht mehr denselben festen Abgaben wie die Patent- pflichtigen im Jnnern der Stadt unterworfen.
Was die Personen betrifft, auf welche die Abgabe lasten soll, so führt der Geseß- Entwurf Gewerbe an, die bisher fein Patent zu lösen brauchten. Eine ganze Reihe neuer JIndustrieen werden plöulich der Patentsteuer unterworfen, und der Handels - Minister sucht diese Neuerung auf folgende Weise zu retsertigen: „Man latte in den Geseb-Entwurf vom Jahre 1834 eine Bestimmung ein- geführt, die jeden Colporteur einer persönlichen Abgabe unterwarf, selbst wenn er für Rechnung eines schon patentirten Kaufmanns oder Fabrikanten verkaufte. Die Frage wegen des Kolportirens ist ver= schieden beurtheilt worden: die Einen heben den wesentlichen Nach- tbeil hervor, den die herumziehenden Kaufleute den ansässigen Kaufleuten zufügen, welche Leßtere genöthigt wären, außer den direkten Steuern auch noch die Oftroi- Gebühren, die Einquartierung, den National- Gardendienst u. st#. w. zu tragenz die Anderen erblicken in dem Kol= portiren ein Mittel, den {nellen Verschleiß der Erzeugnisse unserer Fabriken zu erleichtern und eine Konkurrenz zu Gunsten der Konsu- menten gegen den ansäßigen Handel zu bilden,“ Herr Cunin = Gri- daine erblickt in diesen Ansichten hinreichende Beweggründe für die Besteuerung des Colporteurs und nimmt deshalb die Bestimmung, welche im Jahre 1834 vorgeschlagen wurde, in seinen Geseß-Entwur auf. Er sagt ferner: „Wir richten uns ebenfalls nah dem Entwur von 1834, indem wir die Aerzte und Wundärzte bei den Hospitälern und wohlthätigen Anstalten nicht ferner von der Patent - Steuer be-= freien. Sie werden durch ihre Stellung bekannt und dem Vertrauen des Publikums empfohlen, haben dadur mehr Vortheile als ihre übrigen Kollegen und müssen daher au dieselben Lasten tragen. Der Entwurf vom Jahre 1834 bestimmte auch, daß die Advokaten, Notare und Avoués nicht ferner von der Patent-Steuer befreit seyn sollten, und die Kommission der Deputirten - Kammer hatte dieser Neuerung ihre Zustimmung gegeben. Wir haben dieselbe Bestimmung in Bezug auf die Notare und die Avoués beibehalten. Da sie im Besitz übertragbarer Aemter sind, so is es billig, daß sie für die Vortheile, die sie daraus ziehen, einen Theil der Abgabe tragen, und zwar um so mehr, als sie, im Vergleih mit dem größten Theil der anderen Gewerbe, den Vortheil haben, daß die Beschränkung ihrer Zahl die volle Wirkung der Konkurrenz hindert. Die Advokaten befinden sich nicht in derselben Lagez ihre Klientschaft is nicht übertragbar, die Zahlung ihrer Honorare oft mit Schwierigkeiten verknüpst, und aus diesen Gründen schlagen wir vor, ihnen die Befreiung von der Steuer zu bewilligen.“ — Alles zu Allem gerechnet, ist es die Tendenz des Ge- seß-Entwurfs, die Patentsteuer auf eine größere Anzahl von Gewer= ben und Jndustrieen auszudehnen und so die Einnahmen zu vermeh- ren. Wenn die Kammer ihn annimmt, so wird dies nicht allein von fiskalischem, sondern auh von politischem Einflusse seyn, da die Zahl der Wähler dadur vermehrt werden wird.
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Grossbritanien und Irland.
Unterhaus. Sihung vom 2. Februar. Die Anfrage Lord Palmerston's hinsichtlich der Britischen Kreuzer an, der Asrika- nischen Küste und die von Sir R. Peel darauf ertheilte Antwort
sind hon kurz erwähnt wordenz bei der Wichtigkeit des Gegen