1843 / 45 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

is Î i »â d in i : Syanische Schiffe unt unseren Gewässern un

L: Me E Ens s iren Küsten weggenommen worden sind, und E mean sie einige Meilen weit fahren ließ, um sich von der Gültigkeit

; ; u verschaffen, sollen wir nun Tausende von ihrer Papiere eder S underte eri Sonenscbüssen zu Ehren der Spa- Piastern bezahlen feuern ? Man weiß also nicht, was wir sevn können nischen Flagge ‘in der Hand? Man hat also vergessen, was wir gewesen Up Dei E di Spanische Regierung dies bedenken und übertriebene An- sind? par bai Ein schr {maler Kanal trennt uns von Cubaz in einer tprüche ausge wir dort sevn, seine Kolonie in Feuer und Flammen scben A “bem ‘wir uns rächen, zugleich die Befreier unserer Kaste werden, die '

n der Sklaverei vegetirt.““ 2 : : dns nes Pflanzer auf Cuba mögen sich dies zur Warnung dienen lassen und auf ihrer Hut seyn, denn die Haitier haben gewissermaßen den Blibstrahl in ihrer Hand, der, losgeschleudert, unfehlbar zünden mußte. Hören wir nun, wie sich der Patriote vom 21. Dezember über dieselbe Frage ausspricht :

„Am verflossenen Mittwoch is auf unserer Rhede die Dampfforvette „Congreso““, Capitain Pontivillo angekommen. Dieser Offizier ist von dem General-Capitain der Jnsel Cuba abgeschickt, um über die auf die Anhal- tung zweier Spanischen Schiffe bezüglichen Thatsachen Erkundigungen ein- zuziehen. Als er vernahm, daß sie bereits ihren Eigenthümern zurückge- stellt und nah Havana abgegangen waren, schrieb er, wie man sagt, einen Brief an den Präsidenten von Haiti, um ihn für diesen Akt der Gerechtig feit zu danken und ihn um Mittheilung einer Abschrift der auf die Sache sich beziehenden Aktenstücke zu ersuchen, welche ihm auch gewährt ward. Als er ferner vernahm, daß eine Protestation auf der Kanzlei des Franzö sischen Konsulates von den Spanischen Capitainen abgefaßt worden war, nahm er davon Kenntniß und schrieb einen zweiten Brief an die Haitishe Regicrung, worin er auf denselben Grundlagen, wie die Protestation, eine Genugthuung und Schaden - Ersaß von ihr ver- langte, nämlich 2000 Piaster Schadloshaltung für die Capitaine und eine Genugthuung für die Spanische Flagge. Da diese beiden Forderungen von der Haitischen Regierung nicht angenommen wurden, so hat die Korvette am darauf folgenden Freitag absegeln müssen, um über ihre Sendung Be richt zu erstatten, und nicht weil sie dazu gezwungen worden is, wie man gesagt hat. Je unangenchmer diese Sache ist, desto mehr ist es unserent Interesse und unserer Würde angemessen, nur mit der größten Zurückhaltung und mit der größten Mäßigung davon zu sprechen, und ohne zu Bravaden uns verleiten zu lassen, die nur als nete Herausforderungen betrachtet wer- den könnten.“ S y

Man sicht, der Patriote, als ministerielles Organ, geht mit etwas größerer Umsicht zu Werke, als das in unabhängiger Stellung befindlihe Manifeste; allein die Worte des lebteren dürften doch im Allgemeinen mehr die wahre Stimmung der Bewohner von Haiti und vielleicht selbs der Regierung dieser Republik aussprechen.

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Bombay, 2. Jan. Ueber die Stimmung des Maharadscha Schir Singh vom Pendschab gegen die Engländer lauten die Berichte sehr widersprehend. Nach einer früheren Angabe hätte er selbst um Besebung seines Landes und dessen Verwandlung in einen Subsidien Staat der Compagnie gebeten, auh sich gegen Lord Ellenborough anheischig gemacht, alle Kosten des Rasebor- Heeres zu tragen, indem er sich wegen der Umtriebe Radscha Dhyan Singh's und der meute- rischen Stimmung seiner Soldateska keinesweges sicher auf seinem Throne fühlez nah anderen Angaben dagegen betrachtete er die Zu- sammenziehung der Englischen Truppen au der Gränze seines Reichs mit Eifersuht, und der Besuch des General-Gouverneurs wäre ihm sehr ungelegen.

Die weitere Bestimmung des jeßt am Sutledsh versammelten Reserveheeres, welches in Vereinigung mit den Armee-Corps der Ge- nerale Pollock und Nott sehr beträchtlich ist, ist noch nicht entschieden. Dem Bombay Courier zufolge, sollte, nach beendeter Triumph= feier in Firozpur, das ganze Heer am 3. Januar den General-Gou verneur nah Delhi zurückgeleiten.

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C Y i a.

Macao, 10. Nov. Das Kaiserliche Antworts-Schreiben auf den Bericht der Commissaire über die Friedens - Präliminarien ist in ziemlih nachgiebigem Tone gehalten. Der Kaiser willigt unterm 1. September in die Vorschläge seiner Mandarinen ein, jedoch nicht ganz ohne Widerstreben, weil er, wie er offen gesteht, dazu gezwungen sey. „Indessen“, sebt er hinzu, „eine Zeit der Bitterkeit und Un- ruhe geht vorüber, hingegen Wohlbehagen, Friede und Ruhe wird dauernd bestehen. Was die in euerem Bericht enthaltenen Punkte über den Handel betrifft, #o sind diese ungehörig und erfordern wei- tere Ueberlegung. Da die Barbarenschiffe willens sind, den Tschang- Fluß zu verlassen, so mag ihnen die erbetene Erlaubniß zum Handel mit unseren Reichen ertheilt werden; aber von den genannten fünf Häfen is Futscheufu auszuschließen ; dahin zu handeln, kann den Barbaren auf keine Weise gestattet werden, aber es läßt sih wohl ein anderer Hafen an dessen Stelle seßen; den Barbaren joll erlaubt seyn, kommend und gehend, in den vier Häfen Canton, Emoy, Ningpo und Schinghai Handel zu treiben.“ Uebrigens wird den Friedens-Kommissarien die Weisung ertheilt, sie sollten den Eng- ländern sagen, daß das Steigen oder Fallen der Waarenpreise und ihr hoher oder niederer Stand für den Kaiser eine sehr klein= liche und geringfügige Angelegenheit sey. Nach einer Bemerkung über die Schuld der Hong - Kaufleute, in Bezug auf welche den Kommissarien bedeutet wird, sich den Engländern gegenüber nach n Umständen zu richten, sagt der Kaiser : „Was die sechs Millionen

etrifst (die erste Fristzahlung), \o is es geziemend, daß ich sie gebe, und daraus wird man meine Aufrichtigkeit und Treue erkennen z und es dite dieselben von den Salz=Kommissarien und aus den Provin- L der drei Provinzen O at Kiangsu und Gahwai ent- E An werden, denn es is recht, daß der Reiche für den Mangel

s Maaggth Trotz aller Freundschafts = Versicherungen, hat

ind ; ; N i fi Ban Kai\er einen Befehl zur Conscription von 20,000 Mann

Kau ; G A trags ait die Urkunde der Kaiserlichen Bestätigung des Ver=

chen Jusiegel 15. S ver He- wad Insiegel am 15, September auf dem Ge sh! Abiirai E angekommen und die erste Frist ausgezahlt, als R er Devollmächtigte die Stadt Nanking verließen un Me den Jaugisykiang hinabzugehen digen Id k. Lebte jh Englischen SEtember geräumt. Am 8. Oktober traf 5 U aber A an fgeseb rae ciosung ein, Fast alle Schiffe waren Gegen Mitte Oktobers zeigte i h E erheblichen Schaden zu leiden. allgemeine Kränklihkeit; von den Sol eivaten und Matrosen eine schr S D uf ver Aue teen 12, auf der Brigg „Childers“ « (a! 2 n enu e. uf T O 11° ref Sade E gezeigt; zwei Solbalen haben fh jum e gestorben, Gegen Ende Oktobers kamen v eme die Schiffe „Belleisle‘“ und „Jupiter“ nebst etliden “jord-Exyedition port-Fahrzeugen mit vielen Kranken zu Hong=Kong an. nig Trans= ü Jn 4. rfi gf uar vie Edikte, welche die Pekinger aats-Zeitung veröffentliht, vom 7. August, sagt f „Uls unsere Familie (die Mandschu-Dynastie) Chinte L Se M r das Fundament unserer Herrschaft auf die Waffen gehüht, ‘Als ich den Thron meiner Ahnen bestieg, wendete ih meine Sorge und Auf=

jevt,

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merksamkeit den Staats-Augelegenheiten zu, und die Dinge wurden geordnet mit der Schnelligkeit eines Pfeils, den ein Reiter abschießt.“ Sofort aber beklagt der Kaiser die Ausartung seiner Soldaten an Manuszuht und Tapferkeit, fügt hinzu, sein Volk werde von den Englischen Barbaren grausam und tyrannish behandelt, was seinen erhabenen Zorn erregt habe, und shließt mit der Warnung: „Wenn noch mehr Städte verloren gehen, \o sollen die betreffenden Statt- halter und Vice - Statthalter zu strenger Verantwortung gezogen werden,“

Die definitive Feststellung des Handels-Vertrags mit seinen Ta-= rifbestimmungen scheint übrigens bis Ende des Jahres hinausgescho= ben zu seyn. Die Verhandlungen darüber sollen in Canton gesührt werden, wo die Kaiserlichen Kommissarien zu Anfang Dezembers er= wartet wurden. Die Verladung des neuen Thees hat schon ange= fangen, Mit dem Fortgang der Untcrhandlungen is man zufrieden. Man glaubt, ein beträchtliher Theil der Entschädigungs - Summe werde den Hong- Kaufleuten aufgebürdet werden. Die zweite Ter- minzahlung wird, wie man erwartet, zu Anfang Frühjahrs erfolgen, und es sollen dann alle in China befindliche Britische Streitkräfte bei Honug-Kong versammelt werden.

Die Chinesen arbeiten cifrig au der Befestigung der Bocca Tigris. Unter guter Leitung ließe sich diese Wasserstraße so fest machen wie die Dardanellen, aber die Chinesen verstehen sich s{lecht auf die Kriegs-Baukunde.

Die Engländer in Macao und auf Hong-Kong wissen bereits, daß die Vereinigten Staaten einen Bevollmächtigten zum Schub ihres Handels in China beglaubigen wollen. Jhre Absicht, glaubt man, sey, einen Gesandten in Peking selbst zu akkreditiren. L

Was die Speculation der Englischen Kaufleute in China beson= bers. beschäftigt, is die Frage, ob Sir Henry Pottinger die Legali= sirung des Opiumhandels in China erwirken werde oder niht. Diese

Maßregel sagt der Friend of China, sey unerläßlich nöthig, wenn ‘der Friedens =- Vertrag irgend Bestand habeu solle. Auch dürfe der Zoll niht über 5 pCt. betragen, denn eine Erhöhung desselben bis Tauf 15 pCt., wie man sie angerathen, würde nur dazu dienen, das jebige Shmuggel-System aufrecht zu erhalten, für welches die Jusel “Hong-Kong nachgerade das Haupt-Emporium zu werden scheint.

Der Friend of China vermuthet, daß eine Folge des Frie= dens und des stipulirten diplomatischen Verkehrs auf dem Fuße der Gleichheit wohl auh die Zurücknahme des Verbots eyn werde, welches jeßt den Chinesen bei Strafe untersagt, Ausländern ihre Sprache zu lehren; auch werde hoffentlich für die Erlaubniß zollfreier Einfuhr von Büchern, Landkarten und dergleichen in China gesorgt werden.

FulauDd.

Múnster, 10. Febr. Der hiesige Magistrat veröffentlicht im Westphälishen Merkur eine Uebersicht des Stadthaushaltes pro 1843 und stellt damit zur Vergleichung die Budgets der Nachbar städte Dilsseldorf und Bonn zusammen. Jun Münster betragen die Einnahmen und Ausgaben 23,470 Rthlr. (Armenpflege findet sich un= ter den Ausgabe-Titeln nicht) in Düsseldorf 79,978 Rthlr. 25 Sgr. 9 Pf. und in Bonn 30,943 Rthlr. 19 Sgr. 3 Pf. Ju beiden letztgenannten Städten sind bedeutende Zuschüsse zur Armenpflege im städtischen Haushalt gufgesührt.

Jubiläum des Geheimen Ober - Bergraths Martins.

Am 4. Februar beging zu Halle der Königliche Berg-Hauptmanu und Direktor des Niedersächsisch - Thüringischen Ober - Berg - Amls, Geheime Ober-Berg-Rath Martins die Feier feines funfzigjährigen amtlichen Wir- fens und selten dürfte eine gleich allgemeine Theilnahme einem ähnlichen Feste zu Theil geworden seyn. Schon am frühen Morgen begrüßten die Bergsänger und Berg - Hautboisten des Eislebener Reviers den Jubilar durch eine feierlihe Musik, und bald versammelte sich die zahlreiche ¿Familic des Gefeierten, deren Glieder zum Theil aus weiter Ferne herbeigekommen waren, glückwünschend um ihn, der nun in ihrer Mitte die Deputationen empfing, welche sich nach und nach einfanden. F E

Zuerst erschienen nämlich die Kommissarien des Königlichen Finanz- Ministeriums, von denen der Königl. Geheime Bergrath von Oevnhausen mit den Jusignien des von des Königs Majestät dem Jubilar Allerhöchst verlichenen Sterns zum Rothen Adler - Orden 2ter Klasse mit Eichenlaub ein Glücfwünschungs - Schreiben Sr. Excellenz des Finanz Ministers von Bodelschwingh und der Königl. Ober-Bergrath Khün ein gleiches des Di- reftors, der Mitglieder und der sämmtlichen Beamten der Abtheilung für Bergwerk3-, Hütten- und Salinenwesen im Finanz-Ministerium nebst einem von diesen dem Gefeierten gewidmeten prachtvollen silbernen Gefäße aus der kunstfertigen Hand des Hof-Goldschmieds Hossauer als ein Zeichen der Erinnerung an die Zeit, in welcher der Jubilar selbst Mitglied der Mi- nisterial - Behörde gewesen is, überreichte. Den genannten Kommissarien hatte sich der Königliche Ober-Berg-Rath Müller von Halle angeschlossen, welcher die Freude des Jubilars bis auf den höchsten Grad erhob, als cr, gleich nahdem der Geheime Berg- Rath von Oeynhausen das Schreiben des Finanz-Ministers übergeben hatte, ein ihm aus dem Kabinet zur Ah- gabe anvertrautes Königliches Handschreiben überreichte, dessen huldvoller Jnhalt den Jubilar auf das innigste rührte und gleiche Gefühle bei allen Anwesenden erregte, denen das Allerhöchste Schreiben, welches wörtlich lautet: e

„Jch kann es Mir nicht versagen, Jhnen am Tage Jhrer funfzigiährigen Dienstseier, außer der Anerkennung, welche Zhnen nach nee Ie vom 18, Januar durch den Finanz-Minister zugehen wird, s Slücd- wunsch unmittelbar auszusprechen. Mit Zufriedenheit können Sie bei die- fem bedeutenden Abschnitt Jhres Lebens zurückblicfen auf das, was Sie lei- steten und auf den Erfolg Jhres Wirkens. S1€ haben in schr schwierigen Zei- ten durch Geschäfts - Kenntniß und Patriotismus dem Staate wesentliche Dienste geleistet und eine musterhafte Treue in allen ihren Lebensver- hältnissen bewiesen. Empfangen Dle dafür jeßt Meinen aufrichtigen Dank und den herzlichen Wunsch, daß es Jhnen vergönnt seyn möge, in Jhrem Familien- und Geschäftskreise die Freuden zu genießen, welche dem geachteten Staatsmanne und Familienvater als die reinsten erschei- nen müssen und Sie nach Meinem Wunsche bis zum spätesten Ziele menschlichen Lebens begleiten sollen.

Berlin, den 24. Januar 1843,

(gez.) Friedrich Wilhelm.

An den Berg-Hauptmann Martins in Halle,“

vorgelesen wurde. s : Hiernächst erschienen die Mitglieder und Beamten des Königl. Nieder- sächsish-Thüringschen Ober-Berg-Amts und überreichten mit dem ihrem ver- chrten Chef dargebrachten Glücfwunsche in ihrem und der sämmtlichen Beamten des Niedersächsish-Thüringschen Haupt-Berg-Distrikts-Namen eben- falls ein in der E befanuten a4 des Hof-Goldschmieds Hos- auer gefertigtes kunstreic es silbernes Gefäß. j | n L D rege Extardi von Berlin hatte sich als Organ der Beam- ten des ehemaligen Brandenburg-Preußischen Haupt-Berg-Distrikts , dessen Direktor der Geseierte während eines vierundzwanzigjährigen Zeitraumes ge- wesen war, eingefunden, um deren Glückwunsch auszusprechen und als ein Andenken an das langjährige wechselseitige Dienstverhältniß ein gleichfalls von Hossauer gefertigtes silbernes Thee-Service zu überreichen. Der Leßtere selbst, in dankbarer Erinnerung an die mannigfachen Unterstüßungen, welche der Jubilar in der obenerwähnten früheren amtlichen Stellung ihm beim

Beginn seiner künstlerischen Wirksamkeit hatte gewähren können, hatte sich noch persönlich eingefunden, um dem Gefeicrten cinen galvanisch vergol- deten mit besonderer Beziehung auf das gedachte Verhältniß kunstvoll ge- arbeiteten Becher selbst zu übergeben, ; s Es erschienen ferner unter den Glückwünschenden der Regierungs-Rath Dörrien und Stadtrath Seeburg von Leipzig, als Deputirte der Manns- feldschen Gewerkschaften, welche in deren Namen als die Erstlinge des von diesen neu errichteten Amalgamirwerkes einen werthvollen Silberkuchen darbrachten, so wie eine Deputation der Halleschen Pfännerschaft unter Ueberreichung ciner seltenen Silberstufe aus der Sammlung des verstor- benen Königlich Sächsischen Ober-Berghauptmanns von Herder; auch von den Braunkohlen-Gewerkschaften Neu-Glück-Verein bei Nietleben und Al- wine bei Bruckdorf, und von der Gewerkschaft der Friedrih-Wilhelms-Grube bei Eisdorf, hatten sich Deputationen eingefunden, von denen erstere ein in der Königlichen Porzellan-Fabrif gefertigtes prachtvoll gemaltes Porzellan- Service, leßtere einen kunstreih gearbeiteten Sessel mit ihren Glückwünschen überreichten und die Halloren übergaben durch Deputirte aus ihrer Mitte ein mit Bildern auf ihre Beschäftigung bezüglich bemaltes Dekelglas.

Aber nicht allein auf die Bergwerks-Partie beschränkte sich die Zahl der Glücfwünschenden. Die Universität, vertreten durch ihren zeitigen Pro- rektor, Professor Bernhardv, \chloß sich denselben an und besondere Depu- tationen der juristischen sowohl als der philosophischen Fakultät, welche beide dem Jubilar die Ehrendoktorwürde ertheilt hatten, überbrachten die darüber ausgefertigten Diplome, indem die beiden Dekane, Professor Laspeyres und Eiselen, die Uebergabe durch passende Anreden einleiteten.

Auch die Militair-Behörden, die Geistlichkeit, die Justiz - und Steuer- Behörden, der Magistrat und die Stadtverordneten und das Direktorium der Frankeschen Stiftungen hatten Deputationen abgeordnet, um dem Ju- bilar ihre Glückwünsche darzubringen, noch viele andere, dem leßteren be- freundete Personen hatten sich von nah und fern cingefunden und der durch Krankheit am persönlichen Erscheinen verhinderte Königl. Ober Post-Direk- tor Göschel zu Halle hatte sich schriftlich den Glückwünschenden beigesellt,

Wie groß aber die Zahl der leßteren, die persönlich sich eingefunden hatten, auch seyn mochte, so war die Zahl derjenigen , welche theils mit Rücksicht auf die Amtsverhältnisse, in welchen sie mit dem Jubilar stehen, theils als persönli ihm Befreundete ihm Glückwünsche schriftlich darge- bracht haben, noch um vieles größer.

‘Unter dicsen waren von Sr. Excellenz dem Königl. Ober-Präsidenten der Provinz Sachsen, von den Königl. Regierungen zu Magdeburg, Merse- burg und Erfurt, von den Königl, Ober-Berg Aemtern zu Bonn und zu Brieg, von dem Königl. Berg-Hauptmann und Direktor des Westphälischen Ober-Berg-Amts von Mieleçki, von dem Königl. Sächsischen Berg-Haupt- mann von Freiesleben zu Freiberg und von vielen anderen Behörden und Personen Glückwünschungs-Schreiben eingegangen, welche sämmtlich Zeug- niß abgeben von der allgemeinen Theilnahme, welche die seltene Feier e1 regt hatte, und von der Achtung, welche der Gefeierte sich in allen Ver- hältnissen scines Lebens erworben hat. a

Den Rest des Tages brachte der Jubilar im Kreise seiner Familie zu, und erst am folgenden Tage versammelte sich der bei weitem größte Theil der Bergwerks-, Hütten- und Salinen-Beamten des Niedersächsisch-Thürin- gischen Haupt-Berg-Distrikts zu einem Festmahle vou 140 Gedecken, welches sie in dem dazu festlich geschmückten Saale des Gasthofes zum Kronprin- zen veranstaltet, und zu welchem sie den Jubilar und dessen anwesende Fa milien - Mitglieder, so wie die von außerhalb eingetroffenen Königlichen Bergwerks - Beamten eingeladen hatten. Unbegränzt war der allgemeine Jubel, als der Jubilar unter Acußerung des chrfurchtsvollsten Dankes sür die Allerhöchste Gnade in tiefer Rührung den ersten Toast auf das Wohl Sr, Majestät des Königs und Jhrer Majestät der Königin ausbrachte, und endete erst, als der Geheime Bergrath Dunker das Wort ergriff, um einen ziveiten, von Freundes Hand eingesandten Toast, der unter Erwähnung der mannigfaltigen amtlichen und persönlichen Verdienste des Gefeierten diesem geweiht war, auszubringen. E E

Noch viele andere Toaste, unter denen der Sr. Excellenz dem Finanz Minister von Bodelschwingh und der dem Ober -Berg Hauptmann Grafen von Beust dargebrachte in der fast nur aus Berg - Beamten bestehende! Versammlung den allgemeinsten Anklang fanden, erhöhten die Freude des Festes, welches erst am späten Abend endete.

Meteorologische Beobachtungen.

Nachmittags | Nach einmaliger

2 Ubr. | 10 Ubr.

Morgens

Abends |

H, Februar. Beobachtung.

1/3? R.| Flusswärme 00 R. 0,2° R.| Bodenwärme 4,07 „R. 91 pCt.

trüb,

2,4° R. |+

|+ 1,7 R. |+ | 0,0" R. +

(4 90,2° R. |+ 85 pCt, 81 pCt. | trüb, | trüb. N Wind NO. NO, NO, Wärmewechsel -+- 2,6 Wolkenzug « « + NO. _ -+ 0,4° R. Tagesmittel: 336,29 Par... +-1,8° R... +0,1 A. 87 pCUNOS

Lustwäürme -.-.- Thaupunkt ... Dunstsättigun

Wetter |

| Luftdruck .. - [336,61 Par. [336,32 Par. 336,04" Par.| Quellwärme 7,0“ R. |

Ausdünstung(,010 Rh. Niederschlag 0,

Auswärtige Börsen. 7 R Niederl. wirkl. Sch. 5477 5% do, 1012. 3% do, 24%. Pass. “e Ausg. —. Zinsl, —, Oesterr. —- 4% Russ. Ope 897.

Amslerdam, 8. Febr. Kanz-Bill. —. 5% Span. 175 Preuss. Präm. Sch. —. Pol. —- E

Antwerpen, 7. Febr. Zins. —- Neue A 17 ié. 1081

Hamburg, 10. Febr. Bank - Actien 1639. Engl. Russ 097. ita

Ania o Vebn, 5% Rente fin cour. 120. 75. 3% Rente fin cour. 79, 80.

E S O Su Rente —. Pass. —, Neapl, au compt. 106. 60. 5% pan, 7 i bia L - V E 7 ebr. 59% Met. 1103. 4% 101‘. 3% 77 25% I L . Bank-Actien 1622. Anl. de 1831 144. de 1839 I 1:35.

Königliche Schauspiele.

Moutag, 13. Febr. Jm Schauspielhause : Zum erstenmale: Elisabeth, historisches Drama in 5 Akten und einem Nachspiele vou Charlotte Birch-Pfeiffer. E

Dienstag, 14. Febr. Im Opernhause : Jphigenia in Tauris.

Jm Schauspielhause : Spectacle demandé. La secconde repré- scntation de: [L’Ámbiltieux, comédie bislorique cen ÿ actes cet en prose, du théâtre français, par Scribe.

L

Königsstädtisches Theater. Montag, 13. Febr. (Italienische Opern - Vorstellung.) 1 Bar biere di Lee M A Hongent Hus F Theodor Döhler, Pignisten Sr. Hoheit des Herzogs von ca. S A Febr "Aut bten Vorstellung der Pan- tomimisten Herren Gebrüder Lehmann. _Lucifer und der Küper. Hierauf: Canova's Atelier, oder : Klassische Statuengruppen auf beweglichem Piedestal. Hierzu: Jntkermezzos, Dem folgt: List und Phlegma. Zum Schluß: Pierot's Lusftreise.

Ocffentliche Aufführungen.

Montag, 13. Febr. , Abends 7 Uhr, im Saale ber Sing = Aka- demie: Zweite Soiree des zweiten Symphouieen - Cyklus der Königl. Kapelle. 4) Symphonie von R. Schumann, 2) Ouvertüre zu „Le0- nore‘“ von Beethoven. 3) Pastoral-Symphonie von Beethoven.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen,

Gedrucft in der Deer schen Geheimen Ober - Hofbuchdruderei,

is:

2 Rthlr. für 4 Iahr.

4 Rthlr. - 5 Iahr. S.-Kible...-. L Fahr,

in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung.

Allgemeine

Preußlsche Staats-Zeitu

Aile Pos!- Anslalten des In- und Auslaudcs nehmen Sestel- lung an, für Berlin die Expedition der Staais - Zeitung: Friedrichss2lrasse Ur. 72.

M 45.

In- halt.

Amtliche Nachrichten. :

Frankreich. Paris. Admiral Duperré giebt das Portefeuille der Marine ab. Das Journal des Debats über den Stand der Dinge in Afrika. Briefe aus Paris. (Austritt des Marine - Mini- sters aus dem Kabinet; Gesez über das Notariat. Vermehrung der Konsular-Agenten.)

Großbritauien und Jrland. Oberhaus. Antwort der Königin auf die Adresse. Unterhaus. Wiederholte Erklärung Peel's über die Korngeseße. Jnterpellationen über Handels-Fragen und Verträge, London. Auszeichnung der in China beschäftigt gewesenen Regimen- ter, Neue Sheriffs. Antrag auf Untersuchung der Landesnoth. Vermischtes, Briefe aus London, (Zur Charakteristik der ersten Parlaments-Debatten. Lord Brougham.)

Deutsche Bundesstaaten. Hamburg. furt a. M. (Börse; Eisenbahnen.) [

Desterreich. Triest. Ankunft des Grafen von Aquila. täten-Konflifkt in Ungarn und Croatien.

Schweiz. Luzern. Das Verfahren des neuen Vororts in der Aar- gauischen Kloster-Angelegenheit,

Spanien. Briefe aus Paris, (Steigende Gährung in Barcelona ; die Munizipal-Wahlen daselbst.) und Madrid, (Wahl - Manifest der Coalitionz Barcelona; Verbindung der Eigenthümer.)

Türkei. Konstantinopel, Näheres über die Differenz des Oesterrei-

: chischen GBeschäftsträgers mit der Pforte.

Ghiua. Aktenstück in Bezug auf den Frieden mit England.

Inlaud., Bonn. Bevölkerung. Saarbrücken. Eisenbahnen.

Die Stellung des Ministeriums Peel in der Con,

Schreiben aus Franfk-

Nationali-

diesjährigen Parlaments

Amtliche Uachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Allerhöchstihren Geheimen Justizrath Johann Ferdinand Neigebaur zum General-Konsul für die Moldau und Wallachei, mit Anweisung seines Wohnsißes in Jassy, zu ernennen z und

Dem Archivarius Kersten zu Münster den Charakter als Archiv- Rath beizulegen.

Die Ziehung der Lten Klasse 87ster Königl. Klassen-Lotterie wird den 21sten d. M. Morgens 8 Uhr im Ziehungs -Saal des Lotterie- Hauses ihreu Anfang nehmen,

Berlin, den 14. Februar 1843.

Königl. General =Lotterie=-Direction.

Abgereist: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und Ober-Präsident der Provinz Sachsen, Flottwell, nah Magdeburg.

Der Ober - Präsident der Provinz Pommern, von Bonin, nach Stettin.

Der Ober - Präsident der Provinz Preußen, Bötticher, nach Königsberg in Pr.

Zeitungs -UÜachrichten.

Ausland.

Ee awkr e rh:

Paris, 8. Febr, Der heutige Moniteur enthält eine Kü- nigliche Ordonnanz vom gestrigen Tage, durh welche der Admiral Roussin an die Stelle des Admiral Duperré, der seine Entlassung eingereiht hat, zum See - Minister ernannt wird. Das offizielle Blatt bemerkt zu dieser Ordonnanz: „Der Gesundheits-Zustand des Admiral Duperré bewog ihn seit einiger Zeit dazu, auf die Last der Geschäfte zu verzichten, und er hatte dem Könige zu verschtedenen- malen den Wunsch ausgedrüct, sih zurückziehen zu dürfen, Der König hatte die Entlassung lange Zeit verweigert; aber er hat end- lih mit lebhaftem Bedauern den wiederholten Bitten des Admirals, der in sein Privatleben die Achtung des Königs, wie die des Landes mituimmt, nachgegeben.“ Die Oppositions-Journale machen be- merklich, daß der Admiral Roussin der einzige von den höheren See- Offizieren sey, der günstig für die Verträge von 1831 und 1833 gestimmt wäre.

Das Journal des Débats enthält heute über die Afrika- uischen Angelegenheiten folgenden Artikel: „Es finden in diesem Augenblicke in Algier ziemlich ernste Ereiguisse statt, deren Wichtig- feit man sich weder verhehlen, noch sie übertreiben darf. Abd el Kader is in den leßten Tagen des Januar plöblich in die Linie von Cherchell nach Milianah eingebrochen, mitten unter die Agaliks von Brag und Beni-Menasser erschienen, und hat die pacifizirten Stämme neuerdings aufgeregt oder verwüstet. Der Oberst Saint Arnault, Commandeur von Milianah, der die erste Nachriht von seinem Marsche erhielt, seßte sich sogleich mit einer Kolonne von 1100 Maun in Bewegung, um den unterworfenen Stämmen zu Hülfe zu eilen. Aber die heftigen Regengüsse und das Anwachsen aller Flüsse, erlaubten ihm nicht, feine Operationen sehr weit auszu- dehnen und er sah sich gezwungen, nah Milianah zurückzukehren. Seine Truppen hatten viel- durch das \{lechte Wetter gelitten, und obenein mußte man bedauern, den wed der Expedition nicht erfüllt zu haben, Der General Changarnier, Ober-Befehlshaber des gan= zen Landes, südlih von Algier, bra darguf von Blidah auf, um nah den bedrohten Punkten zu marschiren, Aber auh er ward in seinen Bewegungen durh das Wetter gehemmt. Alle diese Hinder= nisse waren Schuld, daß Abd el Kader mehrere Tage lang freies Feld behielt. Er rückte weiter vor, verbreitete überall einen Schreden, der sich bis nah demfleinen Atlas und bis nach derEbene von Metidschah hin

Berlin, Dienstag den 14e Februar

ausdehute. Schon war er in den mächtigen und sehr unzuverlässigen

Stamm der Beni - Menasser, welcher Cherchell beherrscht, als der |

Oberst Ladmirault, Commandeur dieser Stadt, mit 600 Mann aus-=- rüdte, um das sich bildende Corps aus einander zu treiben. Da mehrere Fractionen jenes großen Stammes neuerdings Partei für Abd el Kader ergriffen hatten, so war der vormalige Aga von Me deah, der alte Barkani, dorthin gekommen, um die Empörung im Namen des Eiir zu leiten. Von dem Oberst Ladmirault geschlagen, entfloh Barkani, aber Abd el Kader zwang mit überlegenen Streitkräften

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453.

von 1844 und fstüßt denselben auf folgende Gründe. Unter den Türkischen Provinzen, sagt Herr Guizot, verdient Albaguien die meiste Aufmerksamkeit der Französischen Regierung, denn es fällt nihts von Bedeutung im Türkischen Reiche vor, was nicht sogleich eine Rü= wirkung auf Albanien zur Folge hätte. Die kriegerische und unruhige Bevöl= ferung jener Provinz strebt unermüdet nah Unabhängigkeit und macht sich durch häufige Empörungen der Pforte sehr gefährlich, um #so mehr, als vou Außen nichts gespart wird, um die allgemeine Aufregung der Gemüther zu unterhalten und anzufahen. Die auswärtigen Mächte

den Oberst, nach Cherchell zurüzukehren. Der General Bugeaud beeilte | haben seit langer Zeit diese Provinz einer besonderen Beachtung werth

sich, den General von Bar mit 3 Bataillonen abzusenden, und ertheilte ihm

den Befehl, mitten unter den Beni-Menasser zu lagern, um sie im Zaum zu » § H r m6 o Cin N E a Y ,

halten. Abd ei Kader wendete sich darauf dem Oued=-Bedda zu, mit der

Absicht, einen Einfall in das Agalik der Hadjuten und in die Ebene |

von Algier zu machen. Aber der Geueral Changarnier, immer wadh- sam und thätig, immer gut unterrichtet, bricht troß eines furchtbaren | Regenwetters von Milianah auf, in der Hoffnung, den Emir zu über fallen, Aber dieser erhielt Nachricht von unserer Annäherung und | wich aus, getreu seiner Taltik, die darin besteht, jede größere Schlacht | zu vermeiden und sich nur auf plötliche Handstreiche einzulassen. | Wenn die Jahreszeit weniger ungünstig gewesen wäre, so würde | ihn der General Changaruier auf das Aeußerste verfolgt und ihn | vielleicht auf die Kolonne des General von Bar geworfen haben. Aber | das Wetter war furchtbar, und er mußte sich entschließen, nah Milianah zu | rüzukehren, Abd el Kader seinerseits wendete sich wieder nah | Cherchell. Er ließ den General von Bar ruhig in seinem Lager mitten unter den Beni = Menasser, brachte den übrigen Theil des | Stammes zum Aufstande, berief Barkani zu sich und blokirte nun | Cherchell mit einer Masse von Kabaylen, Jun Cherchell, welches sich | auf diese Weise belagert fand, glaubte man den General von Bar | ebenfalls umringt und berief einen Kriegs - Rath, um die zu ergrei- | fenden Maßregeln zu erwägen. Man hatte dem Feinde nur ein ein- ziges Bataillon und {wache Mauern entgegenzuseßen. Am 27. Ja- nuar trafen diese Nachrichten in Algier ein, und der General Bugeaud bestieg sogleich ein Schiff, um sih nah Cherchell zu begeben, wo er noch in derselben Nacht mit zwei Bataillonen eintraf. Er fand das Uebel weit weniger groß, als man es ihm geschildert hatte. | Judessen scheint es, daß das \o plöbliche und so kräftige Wieder= | erscheinen Abd el Kader?s den verderblihsten Einfluß auf die Stämme | geäußert hat, und daß man die Oras, die Beni-Menasser und die Kabaylen von Tenez als im vollen Aufstand befindli betrachten | fann, Am 2Vsten befand sich der General-Gouverneur bereits im Felde, um die Beni-Menasser zu züchtigen, und den Emir in der Richtung von Tenez zu verfolgen. Eine Reserve des Generals von | Bar blieb in Cherchellz der Herzog von Aumale s{hlug sein Lager | westlich von Medeah auf, und der Géneral Changarnier marschirte | auf den Cheliff zuz man scheint auf diese Weise volllommen im | Stande, si in einem Umkreis von 25 Stunden um Algier vor jedem | Angrifss-Versuch Abd el Kader's sicher zu stellen. YJundessen hat sich | in der Ebene von Metidschah und bis in die Stadt Algier eine ziem- | lich lebhafte Unruhe verbreitet. Alle disponiblen Truppen sind eiligst | aufgebrochen, um zu dem General-Gouverneur zu stoßen, und die | Miliz muß den Dienst in der Stadt versehen.“ |

An die Stelle des verstorbenen Herrn Double is Herr Andrae | zum Mitglied der Akademie der Wissenschaften gewählt worden. | i Börse vom 8, Februar. Die Spekulanten schienen heute | in Betreff der Angelegenheiten mit Spauien ganz beruhigt. Es hieß, | die Regierung habe \ehr günstige Depeschen aus Madrid erhalten und das Madrider Kabinet nähme die Vermittlung Englands in Anspruch» Die 3proc, Rente stieg auf 80,20. i i

© Paris, 9. Febr. Herr Guizot s{lägt in seinem besonde ren Budget für 1844 mehrere Aenderungen und Einrichtungen in unserer Diplomatie vor, deren Gründe in kommerzieller und politi her Hinsicht gekaunt zu werden verdienen.

Der östlihe Staat von Uruguay, sagt Herr Guizot in seinem Berichte an die Kammer, und vorzüglich Montevideo, welches die Hauptstadt und den vorzüglichsten Hafen jener Provinz bildet, nehmen seit einigen Jahren an Bevölkerung und National-Wohlstand bedeu- tend zu. Die Handels = Bewegung von Montevideo allein beträgt jährlih über 60 Millionen Franken, wovon 17 auf den Verkehr mit Frankreich kommen. Die fremde Schifffahrt wird daselbst vorzüglich unter Französischer Flagge betrieben, "Jm Jahre 1842 wurden dazu 83 Französische Kauffahrteischife mit einem Tonnengehalte von 17,000 Tonnen verwendet. Die Bevölkerung von Montevideo zählt 45,000 Einwohner, wovon 9000, also über den sechsten Theil, zur Französi- schen Nation gehören. Aus diesen Gründen verlangt Herr Guizot, daß dort ein Französisches General-Konsulat statt eines bloßen Kon- sulats errichtet werde, mit einem jährlichen Gehalte von 36,000 Fr. Die Französische Legation in Buenos - Ayres vereint in sih, wie die in Mexiko und Rio = Janeiro, zu’ gleicher Zeit die Functionen eines General-Kousulats. Die Anhäufung und Vermehrung der Geschäfte machen die Ernennung eines Konsulats - Kanzlers nothwendig, dem eine Besoldung von 6000 Fr, bewilligt werden soll.

Es wurde im Budget von 1843 die Errichtung cines Franzöüsi= \hen Konsulats zu Canton in China angenommen. Man vergaß jedoch, daß auf diesem Posten ein Dolmetscher unumgänglich nöthig ist. Das Budget von 1844 füllt diese Lücke aus und s{lägt einen Dolmetscher mit einem Gehalt von 6000 Fr. vor,

Seit einigen Jahren bemüht sich der Europäische Handel, Ver= bindungen mit den Ländern, welhe dem Jman von Muscat unter= worfen sind, anzuknüpfen. Die Engländer und Nord-Amerikaner ha- ben bereits Konsuln dahin abgesendet und Haudels -= Verträge mit jener Regierung geschlossen, Jn neuester Zeit versuchten auch Fran- zösische Kauffahrer, nah Muscat und Zanzibar Fahrten anzustellen, welche sehr ersprießlih ausfielen. Die Regierung glaubt durch die Gegenwart eines Französischen Agenten dergleichen Versuche unter= stüßen und begünstigen zu müssen, zu welhem Ende ein Konsul be- L wird, dessen Gehalt vorläufig auf 10,000 Fr. festgeseßt

eibt,

Bereits im Budget von 1843 shlug die Regierung die Errich- tung eines Konsulats zu Janina (Albanien) vor, Die Li bnen mission vertagte die Ausführung dieser Maßregel auf unbestimmte Zeit, Herr Guizot wiederholt abermals seinen Antrag im Budget

| Lokal-Behörden und der Französischen Regierung Anlaß 2B: )

| im Cinfklange scht.

gefunden. Großbritanien unterhält in Ober- und Unter - Albanien nicht weniger als vier besoldete Konsular - Agenten, darunter einen General - Konsul zu Janing. Die Nothwendigkeit der Gegenwart eines Französischen Agenten in dieser Stadt is also erwiesen, damit

| das Kabinet der Tuilerieen von dort sichere uud autheutische Berichte

über Alles, was die auswärtige Politik anbelangt, erhalten köune. Vor der Haud soll daselbst ein Französischer Konsular=Agent zweiten Ranges mit 10,000) Fr. Besoldung ernannt werden.

Eiu ähnlicher Agent erscheint in Susah erforderlich. Susah liegt in dem fruhtbarsten Theile der Regentschaft von Tunis, und ist der Stapelplaß des Ausfuhrhandels dieser Provinz. Die Dazwischenkunst eines Französischeu Agenten würde mehrere Handels=-Niederlassungen, die von Franzosen daselbst errihtet wurden, beshüßen, und wesentlich dazu beitragen, die Streitigkeiten zwischen den Eingeborenen und Aus= ländern zu s{lichten. Bisher mußten dieselben vor die Gerichte von Tunis gebracht werden, was zu zahlreichen Reibungen zwischen A

er Französische Konsul in Susah hätte nebenbei den Schlei handel zu überwachen, welcher von hier aus dem Abd el Kader Kriegs =Muni= tionen nah Algerien herein liefert. Der Französische General-Konsul beklagt sich, daß Fein Gehalt mit den Repräsentations-Ausgaben nicht Der Hafen von Tunis wird von zahlreichen Schiffen und darunter von Zeit zu Zeit von kleinen Geschwadern besuht. Der General-Konsul muß die See-Offiziere und Schiffs-Ca= pitaine bewirthen, was am Ende des Jahres mehr als seinen Ge= halt aufzehrt. Darum wünscht Herr Guizot, daß der Gehalt des General-Konsuls vou 20- auf 24,000 Fr. erhöht werde.

Alles dies wird im besonderen Budget der auswärtigen Angele- genheiten für 1844 eine Vermehrung von 120,000 Fr. nah si ziehen, und die Gesammt-Ausgaben des Departements auf 8,573,291 erhö= hen, welche sich folgenderweise vertheilen :

Budget 1844, Budget 1843,

Fr. Fr,

529,122 529,122

162,000 162,000

Personal Material

Besoldung der politishen Agenten... 2,699,800) - gg o der Konsular: Agenten 2/340/0004 9,039,800 der Agenten in Nicht=Aktivität 30,000 Einrichtungs=Ausgaben 300,000 MEINETONTEN S O E e “600,000 Dienst-Personal 948,000 Diplomatische Geschenke 50,000 Entschädigung und Unterstüßung 52,500 Geheime Ausgaben 650,000 Außerordentliche Sendungen 100,000 Zeitlihe Entschädigung 06,869 Beitrag zur Pensions-Kasse 105,000 Zusammen 8,573,291

4,979,800

30,000 300,000 600,000 888,000

50,000

92,500 650,090 100,000

6,869 105,000

8,153,291

R E a Unterschied 120,000 Fr. mehr für das Budget von 1844.

7 Paris, 8. Febr. Der Entschluß des Admirals Duperré, aus dem Kabinet zu treten, war seit mehreren Wochen zu allgemein befannt, als daß die gestern wüirklih erfolgte Niederlegung seines Portefeuille irgend ein Aufsehen hätte erregen können. Man wußte daß der Gesundheits -= Zustand des Admirals Duperré so besa; war, daß er ihm die Theilnahme an den politischen Ge\%“";en aus ordentlich ershwerte, und daß der Marine - inister" sich nür M großer Selbstüberwindung dazu entschlossen hatte, bis zur Beendi a der Adreß-Debatten im Amte zu bleiben, Weniger gefaßt ale auf die Entlassung des Herrn Duperré, war man auf dessen Ersevuù durch den Admiral Roussin, Die Opposition giebt vor, in der Er nennung dieses Mannes eine Beleidigung der öffentlichen Meinun zu sehen, weil der Admiral Roussin sich öffentlich auf der Rèbiére bühne zum Vertheidiger der Verträge über das gegen eitige Durch= suchungs-Recht aufgeworfen, gegen welches sich die Nation so einstim- mig erklärt habe. Jndessen diese und ähnliche Versuche, die Frage von den Traktaten von 1834 und 1833 von neuem an die Tages= ordnung zu bringen, müssen nothwendigerweise an der öffentlichen Theiluahmlosigkeit für diesen durch Mißbrauch völlig abgenubten Gegenstand scheitern. : s A

Das Ministerium hat der Deputirten-Kammer einen Geseß-Vor= schlag über das Notariat vorgelegt, der für eine unermeßlihe Menge yon Privat-ZJnteressen von der höchsten Wichtigkeit is. Es handelt sich darum, die Regelmäßigkeit der Notariats-Urkunden geseßlich fest- zustellen, welche unter Nichtbeobachtung gewisser, zwar vorgeschriebe- ner, aber seit unvordenklihen Zeiten vernachlässigter Förmlichkeiten ausgestellt sind. Solche, streng genommen, mangelhafte Urkunden, waren immer als gültig angesehen, bis in neuester Zeit die Juris=- prudenz des Cassationshofes Zweifel über deren Rechtsgültigkeit in manchen Fällen angeregt hat. Diese Zweifel zu beseitigen, bezweckt s lsa Geseß über das Notariat, welches die Regierung ausarbei=

en lassen. -

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Grossbritanien und Irland.

Oberhaus. Sibung vom 5. Februar. Der Ober-Haus- hofmeister der Königin theilte t dem Hause folgende Antwort Jhrer Majestät auf die ihr übersandte Adresse mit: „Mylords, J danke Jhnen für Jhre loyale und pflichtschuldige Adresse und verlasse Mich mit reaus Vertrauen auf Jhre eifrigen Bestrebungen, öffentlihe Wohlfahrt zu fördern, und auf Zhren Beistand zur Er- haltung der Ehre und des hohen Charakters des Landes,“