1843 / 46 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

fönute. Der Wunsch ward erfüllt; die Saßungen wurden pte Ö ues genehmigt und die Leitung übernahm Herr Musik=Di= rektor C. Anschuez, der auch die dag eide C inger sa zu jenem Ständ- ngeübt hatte. Eines nur schien noch zu fehlen, was die herrliche n E06, die den Verein ins Leben gerufen, bei seinen Mitgliedern in bleibender Erinnerung festhalten und Finen Bestrebungen die \{önste Weihe verleihen könnte, der Verein wandte sich an Se. Majestät den König mit der Bitte, den Namen des allgeliebten Fürsten führen zu dürfen, und diese Bitte ist ihm huldreich “i worden, Des Königs Fie osen nämlich durch die Allerhöchste Ordre vom 4. Jan. „dem unter Leitung des Herrn Anschuez zusammengetretenen Männer-Gesang-Verein zu gestatten geruht, den Namen Friedrich - Wilhelms-=-Verein führen zu dürfen. Möge derselbe kräfti i i 13 öge derselbe kräftig, wie er ins Leben getreten, fortblühen, und eingedenk des hohen Namens, E zu U Metten die Zwee, die seinen Stiftern vor Augen I leichen v i ige Qs und Sittenveredlung, in einem ret zahlr reise von Theilnehmern erreichen, 3

Die Stellung des Ministeriums Peel in der diesjährigen Parlaments-Session;z ein Beitrag zur Charakteristik der Parteien. (Schluß. Vergl. Staats-Zeitung Nr. 45.)

Es gab eine Zeit in England, die nicht eben sehr fern liegt, wo Huskisson, ungeachtet seiner Vorsicht und Zurückhaltung, das Schrek fen der Tories war, die ihn anklagten, daß er, um eitle Theorieen zu realisiren, die shübßenden Gesebe der National- Judustrie und des National Reichthums opfern wolle. Wenn nun Huskisson mit seinen Ideen von 1827 aufstände, wer weiß, ob er den kühnen Maßregeln und Declarationen des jeßigen Chefs der Tories zu folgen wagte, ob er der im Parlament ohne Rückhalt von Sir R. Peel ausge sprochenen großen Wahrheit beitreten würde, daß man nicht kaufen könne ohne zu verkaufen, daß man uicht verkaufen könne ‘ohne zu kaufen, und daß die Völker verlieren anstatt gewinnen, wenn sie mit jenen Barrieren sih umgeben, welche die Schwierigkeit der Produc- tion vergrößern und die Arbeit weniger einträglih machen. Man sicht, die Tories haben einen großen Schritt vorwärts gethan, aber nicht alle. Ein großer Theil derselben sah mit Besorgniß und Un- willen guf ihren Chef, der sich indeß nicht abhalten ließ, mit seinen Grundsäßen sih einer Arbeit zu unterziehen, deren glüdliche Beseiti Pins ihm allein eine hohe Stelle unter den ersten Staatsmännern eines Landes gesichert hat, der Revision des ganzen Ta- rifs. Es isst hier nicht der Ort, den Tarif durchzugehen z nur \o viel heben wir hervor, daß alle Prohibitiv = Zölle mit sehr wenigen Ausnahmen aufgehoben und auf einen Betrag, der nicht 5 pCt. für Haupt-Gegenstände und 20 pCt. für Manusfaktux - Produkte über= schreitet, reduzirt sind. Von 1200 Gegenständen, die der Tarif ent- hált, sind 750 von Grund aus modifizirt. Es is} dies eine wahr- hafte Handels-Revolution, von der seit 10 Jahren Keiner eine Jdee hatte. / Y

Von den Whigs und Radikalen, so bereitwillig sie im Uebrigen den Tarif aufnahmen, wurden doch {were Vorwürfe gegen den Mi- nister erhoben, die sie im Laufe dieser Session noch oft wiederholen werden, darüber, daß er seine liberalen Prinzipe nicht au auf die drei Haupt - Gegenstände der Consumtion, auf Korn, Zucker und Bauholz angewendet habe. Das Kanadische Bauholz genießt freilich den niedrigen Zoll von 1 Sh., aber gegen “das fremde werden die Differential = Zölle aufrecht erhalten; eben so genießen die Pflan- zer der Antillen den alten enormen Schuß für ihren Zuer. Man kann annehmen, daß Sir Robert Peel in Hinsicht die ser drei Punkte daran verzweifelt hat, seine Partei zu besiegen wenn er dieselben Anträge wiederholte, mit welchen die Whigs in ihrem Budget gescheitert waren. Wenn nun von Seiten der Whigs dem Minister nur in Bezug auf diese drei Punkte besonders Angriffe drohen, so drohen sie ihm in Bezug auf den ganzen Tarif von Sci-= ten eines großen Theils seiner eigenen Partei. Die Agrikulturisten, hon höchlich erzürnt über das neue Korngeseß, sind außer si über die Maßregeln hinsichtlich der Einfuhr von Fleisch und lebendem Vieh. Sie haben die Verwaltung des Lord Melbourne bekämpft, weil die- selbe für sie schlechte Maßregeln, ohne diese jedoh durchbringen zu können, vorschlug, und sollen jeßt eine Regierung unterstüßen, die dieselben Maßregeln nur noch in weiterer Ausdehnung nicht allein vorschlägt, sondern sie in Geseße zu verwandeln versteht. Schon während der vorigen Session erklärten sogar im Parlamente zwei Tories, Mr. Palnier und Oberst Sibthorp, daß die Rede des Mini- sters ein Gewebe von Absurditäten wäre, daß es uicht das erstemal sey, da Sir Robert Peel, verbunden mit dem Herzog von Wellington, die Partei täuschte, die auf sie ihr Vertrauen gesebt habe. :

Diese Spaltung in der eigenen Partei des Ministeriums ist die erusteste Schwierigkeit, welhe Sir R. Peel, wenn er sie nicht besei- tigen kann, doch wenigstens unschädlich zu machen hat. Sie besteht nicht blos in Bezug auf die Korngeseße und den Tarif, sondern über die wichtigsten Fragen der inneren Politik, so über die Regierung in D E E über die Armengesebe, die Untersuchungen bei bier Me bte über die Reform der geistlichen Revenüen, die U A ane wet der Raum gestattet, Und dennoch, Bal i der Late Bier Unzufriedenheit, threm Murren, is diese

: in der lebten Session dem Minister tr bliebe eine Silile geen Ran dem L imster treu geblieben, ja, ihm Gewiß eine auffallende Ers seit Jahren kein Minister gehabt hat. und ausgezeichnetes Mitaliet {m Sir Richard Vyvian, ein Tory an seine Wähler von £ gaed im Unterhause, sagt in cinem Briefe

/ N n Helston, in welchem ex Six R. P : einen Verräther «n seiner Partei d E Lie Ee A s nung liege darin, daß die D Bietea As der Grund jener Erschei- ans Ruder gelangen zu sehen U fürchte, die Whigs wieder Stärke des gegenwärtigen Kabinets bild N De Figentlive ist es gewiß nicht allein, Wir Nus Vas mag seynz aber es Sir Robert Peel mit seinem M en Hauptgrund davon, daß

/ l achtwort allen Feindseliako: E Partei zum Trob durchdringt, in der BitSiA fins Aen E

ches die ausgezeichnetsten und begabtesten Männer dex ; umfaßt. Die bedeutendsten ‘Führer Ser De i N” Partei im Kabinet, und die Partei willigt, wenn auch gezy gegenwärtig was jenes vorschlägt, um nicht wi i Balle Les an das, ; igt, um nich wieder die Gewalt zu verli Man prüfe das Kabinet näher: Sir Robert Peel, der Ote von- Wellington, Lord Stanley, Lord Lyndhurst, Lord Aberdeo, Sir ‘ant Graham, M. Goulburn, Lord Ripon, Lord Wharncliffe, Sir dward Knatchbull, Sir Henry Hardingez dann in den unteren ‘Graden Sir Frederik Pollock, Sir William Kollett, Vicomte Lowther Sir George Murray und endlich Mr. Gladstone, die jun e Hoffnung der hohen Kirche, der aber während der ganzen vorigen Session sei=- nen alten Freunden, Sir Robert Jnglis und M. Plumptone, kein Zeichen von Sympathie gegeben hat. Eine einzige Notabilität, der Herzog von Buckingham, hat sich zurückgezogen, aber sie ist dur den Herzog von Buccleugh, der gleich hol in der Achtung der Tories steht, eben so vortheilhaft wieder erseßt worden, Außer dem Kabi=

190 net haben die Tories* nur Männer, die entweder leidenschaftlih und darum ohne Erfolg ihre Zwecke verfolgen, wie Sir Robert Juglis, besonders in den firchlihen Angelegenheiten, oder wirklich aufgeklärte und gediegene Männer, wie Lord Ashley, der gewissenhafte Verfas- ser der Maßregeln zur Erhaltung der Gesundheit und Sitten der Kinder und Frauen in den Fabriken, die aber ‘einer einzigen Jdee nahhäugen. Wir glauben deshalb nicht, daß dem Minister aus der Spaltung seiner Partei eine ernste Gefahr droht; mannigfache Ver- legenheiten werden sie ihm schon bereiten, die uns die diesjährige Session näher zeigen wird.

Es bleibt uns nun zum Schlusse noch übrig, in aller Kürze eine Charakteristik der Parteien zu geben, wie sie sich in der bereits er- öffneten Session gegenüberstehen. Es wird dies zum Verständniß der Taktik derselben in ihren Debatten vielleiht manches beitragen. Aus dem Vorhergesagten erhellt hon, daß es zwei Parteien der Tories giebt (beide zusammen bilden die große konservative Partci), von denen die eine den Minister bis jeßt unterstüßt hat, ohne ihn gern zu sehen, ohne seine Maßregeln zu billigen, aber durch die Nothwendigkeit unter seiner Fahne zurückgehalten wird. Es sind dies die alten Tories, die Tories der Eldon und Castlereagh, mit ihren alten Vorurtheilen, ihren bigotten Jdeen, ihren eigensüchtigen Leidenschaf= tenz sie votiren seufzend ‘die Anträge der anderen Partei, der ge= mäßigten Tories oder reformirenden Konservativen, mit ihrem gefeierten Chef Sir Robert Peel, welche sich mit Allem, was das Land an eminenten Talenten besißt, assinilirt ind'herrsht. „Seit der Zeit der Herrschaft des Lord Melbourne“, sagte einmal der Examiner, „hatte Sir R. Peel die Gewohnheit, sih damit zu rühmen, daß, obwohl die Whigs am Ru- der wären, die Konservativen doch in Wahrheit herrschten; man kann heute sagen, wenigstens mit eben so viel Grund, daß, obwohl die Tories die Gewalt haben, die Grundsäße der Whigs herrschen.“ Indessen das is nicht ganz richtig, denn vor 15 Jahren würden die Whigs vor der Kühnheit der Maßregeln zurückgeschreckt seyn, welche heute Sir R, Peel, Chef der Tories, von seiner Partei ‘annehmen läßt. Es folgt daraus, daß seit 15 Jahren Jeder, ausgenommen die alten Tories, einige Schritte vorwärts gethan hat, die gemäßigten Tories zu den Whigs, die Whigs zu den Radikalen. Die alte Tory-= Partei hat dadur, daß Sir Robert Peel und scine Kollegen zur Q gelangt sind, für immer die Hoffnung auf die Herrschaft ver= oren.

Die gemäßigten Tories mit ihrem Haupte Peel haben bis jeßt ihre Rolle bewunderungswürdig gespielt, Jhre Politik is nah außen friedlich, mehr als die der Whigs, welche sonst diesen Vorzug hatten, aber dafür thun sie etwas im Junern und stellen sich fühn an die Spiße der Reformen. Jhren überwiegenden Einfluß erlaugen sie durch ihren Chef, einen Mann, der sich mehr um den Staat als sich selbst, mehr um das Heil der Nation als seine ministerielle Existenz kümmert. Sir R. Peel hat es mehr als einmal gesagt, und man kann es ihm glauben, daß sein einziges Streben dahin gehe, zuerst id Lande zu nüßen und dann einen rühmlichen Plaß in der Ge schichte sih zu verdienen. Mit solchen Grundsäßen aber kann ein Staatsmann niemals im Nachtheil seyn.

Oie Ode De S A O E enem Sre. Un nichts gebessert. Sie stehen in der Mitte zwischen den ge

mäßigten Tories und den Radikalen, und {wanken, ohne ein bestimmtes Ziel zu haben, ob sie zu den ersteren oder leh= ETEN sich neigen sollen. Als sie ihre drei großen Maßregeln in Vorschlag brachten, schienen sie ein solides Bündniß mit den Ra= difalen einzugehen, und dasselbe wäre wirklich zu Stande gekommen, wenn Sir R, Peel sich mit dem Herzoge von Buckingham und Sir Robert Inglis liüirt hätte. -Dà! dies nicht geschah, und die Reformen Peel's in der bffentlihen Meinung denen des Lord John Russell fast das Gleichgewicht hielten, so daß selbst viele radikale Mitglieder, wie Mr. Rocbuck und Currie, beitrateu, \o verfolgte die Whig-Opposition, getrennt von der der Radikalen, ihren eigenen Weg. “Sie legte bei vielen Gelegenheiten ihre Meinungs-Verschiedenheit, sogar ihre feind- liche Gesinnung gegen jene an den Tag, was namentlich Lord John Russell, der bedeutendste und angeschenste Mann der Whigs, im Hause der Gemeinen öfter gethan hat. Er sprach überhaupt selten und vorsichtig und überließ es gern cinem Anderen, sih zum Organ der Opposition zu er- heben. Dieser Andere ist Lord Palmerston, einstmals ein Ultra-Tory mit Lord Castlereagh, dann gemäßigter Tory mit Canning, dann ge- mäßigter Whig mit Lord Grey, dann eifriger Whig mit Lord Mel- bourne und gegenwärtig auf der Gränze zwischen diesen und den Radikalen, Die Tendenzen Lord John Russell's uud Lord Pal

merston's gingen in der vorjährigen Session {hon auseinander z die Trennung wird in der diesjährigen noch auffallender hervortreten. Was aber wird aus deu Whigs werden? Man erkennt leicht, daß, was die vorzuschlagenden positiven Maßregeln betrisst, heute wenig wesentliche Verschiedenheit zwischen ihnen und den gemäßigten Tories besteht, und man darf wohl vorausseßen, daß, wenn die Ultra- Tories mit Sir R. Peel brechen sollten, die beiden mittleren Frac-= tionen des Hauses sich die Hände reichen würden. So lange der Bruch unter den Tories nicht vollständig i}, is dies freilich noch un- möglich, aber so lange werden die Whigs auch eine prekäre Stel- lung einnehmen.

Die radikale Partei endlich, obgleich ihre Anzahl im Parlamente noh die schwächste i, bildet doch dort die eigentlichste Opposition, weil sie nah ihren Grundsäßen sih mit allem Bestehenden im grell sten Widerspruch findet, Sie will cine neue Reform, geheimes Skru= tinium, Ausdehnung des Stimmrechts, Theilung des Landes in gleiche Wahl-Distrikfte, jährliche Wahlen, Besoldung der Parlamentsglieder, gänzliche Freiheit des Handels,, kuxz fast die ganze Reform der Char- tisten, Solchen Autrag machte, im vorigen Jahre ein Mitglied, Mr. Sharman Crawford, aber er konnte nur 67 Stimmen von 283 er- langen, die den Antrag in Ueberlegung genommen sehen wollten. Eben \o erhielt Mr. Villiers auf. seinen Antrag zur gänzlichen Abschaffung der Korngeseße uur 417 Stimmen gegen 231. Was diese Partei eigentlich \o-. \chwach macht, ist, daß sie noch nicht recht weiß, wie weit sie mit der Reform gehen soll, und daß sie kei- nen bedeutenden Führer hat. Sie zählt zwar manches ausgezeichnete Mitglied in ihren Reihen, wie Mr. Hume, Roebuck, Wackley, Ward, Shiel, ein Mitglied des vorigen Ministeriums, O'Connell und Andere, aber unter diesen selbst bestehen so viele Meinungs-Verschiedenheiten, daß ein gemeinsames Handelu unmöglich wird. Außerhalb des Par- laments is ihre Partei stärker, wie es die Associationen gegen die Korngeseße unter Cobden, Thompson und Anderen, die Chartisten= Vereine unter Feargus O’Connor und Sturge, die Sozialisten unter Owen 2c. zeigen. Auch diese Partei wird in der diesjährigen Session eine bedeutende Rolle spielen, und mit ihren Anträgen und Petitionen mit Millionen Unterschriften den alten Tories Schrecken, dem Minister Verlegenheiten bereiten. A.

Berlin - Potsdamer Eisenbahn.

In der he #0 - . » . E D 09Ds vom 7. bis incl. 13, Fébruar c. sind auf der Berlin- amer Kisenbahn 5966 Personen gefahren.

Berlin- Frankfurter Eisenbahn.

In der Woche vom 5 bi N . D D, 11. Fe © gy i e Frankfurter Eisenbahn 3016 e D Ra

Meteorologische Beobachtungen.

Abends 10 Ubr.

1843.

À Morgens 13, Februar.

L Nachmittags 6 Uhr.

2 Uhr.

Nach einmaliger Beobachtung.

D Ly r " Luftdruck . .. - |337,59 Par. 337,44 : Par. 1336,83" Par. | Quellwärme 7,0° R. Luftwärme .….. + 0,5° R. “e 2.27 R. |-+ 0,7° R.| Flusswärme 4). R. Thaupunkt „…. |— 0,7® R. |— 0,2® R. |— 0,8° R.|Bodenwärme 4,0 R. Dunstsättigung | 81 pCt. 74 pCt. 80 pCct. Ausdünstung 0,011 Rb. Wetter Schnee. heiter. heiter. f Wind NO, NO, NO. Wolkenzug - « - NO. ——

Wüärmewechsel +2,4° N i S + 0,1° R. s Tagesmittel: 337,29 Par... +1,2° R... —0,6° R... 78 pct. No. S Cre R Den 14. Februar 1843. Cour. . | Geld.

Pr. Cour. Brief. | Geld. | Gem.

Fonds.

Actien. al

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St. Schuld-Sch, | 104;

Preuss. Englische |

Obligat. 30. | 4| Präm. Sch. der|

Sechandlung. |—/| e 1 mre

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do. do. Prior. ObI. Berl. Frankf. Eis.| [f line do. do. Frior. Obl. | | 103% | Ob.-Schles. Eisb.| 96

Gold al marco. «4 DII Friedriched’or. |— 132 1:3 And.Gldm.à 5 Th, 107; 10! | Disconto. _——- 3 4

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Kur- u, Neumärk. | ; |

Schuldyerscbr. 36) Berliner Stadt-/ | Obligationen. |3§| Danz. do. in Th.|—| Westpr. Pfandbr. 34 103 Grossh. Pos. do.| 4 | 1065 | do. do. [3 102% j Osítpr. Pfandbr. |32| —— 4 ! 3E 10415 103% Kur- u. Neum. do. 35| —— | 103% Sechlesiscbe do, 32 1027 | 102

1017 L fes | |. 44. | 1025 F BOT as H | 102:

101 103%

Pomm. do.

Pr. Cour.

W echati-Courda, Thlr. zu 30 Sgr.

Brief. Geld.

1407

Amsterdam 250 Fl. do. 250 Fl. a Mt, Hamburg «+......- Ter 300 Mk. Kurz do. 300 mk. 2 Mi. Loudon L TSt 3 Mt. 6 DAriR a pa T O EA 00S ISESEGUS 300 Fr. 2 Ne. | —— C e C 150 Fl. | 2 Mt. Augaburze+ oco 9200004000 2009069 150 FI. 2 Mi. |

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Breslau 100 Thlr. | 2 Mt. e Leipzig in Courant im 14 Tbl. Fuss. . 100 Thlr. } 2 ey 100 Frankfurt a. M. WZ Fl 4: 2 M0. Petersburg «eco c c o a a e ooo . 100 SRbI.| 3 Woecb. Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 10, Febr. Niederl. wirkl. Sch. 51. 0% do. 1027. Kanz-Bill. —, 5% Span. L/% 3% do. 24 t, Pass. 4, Ausg. —. Zinsl. —« Preuss. Präm. Sch. —. Pol. —. VUesterr. 108. 4% Russ. Hope 897.

Antwerpen, 9. Febr. Zinsl. —. Neue Anl. V

London, 7. Febr. Cons. 3% 94? Belg. 103. Neue Anl. 8%. Pasa- sIVe 3L. Ausg. Sch. 107. 25% Moll. 537. 5% 103. 5% Port. —. 3% Engl, Russ. 1155. Bras. 755. Chili 75. Columb. 237. Mex. 30%. Peru 18.

Paris, 9. Febr. 5% Rente fin cour. 121. 25. 3% Rente fin cour. 80. 15. 5% Neapl. au compt. 106. 55. 5% Span. Rente 21. Pass. —-

W ien, 9. Febr. 5% Met. 1105. 4% 1017. 3% T 1% —. Bank-Actien 1624. Anl. de 1834 144. de 1839 11 13, :

Konigliche Schauspiele.

Mittwoch, 15. Febr. Jm Schauspielhause: Der Arzt seiner Chre. Trauerspiel in 5 Akten, nach dem Spanischen des Calderon, von West

Donnerstag, 16, Febr. Im Schauspielhause: Zum erstenmale wiederholt: Elisabeth, historisches Drama in 5 Akten und einem Nachspiele von Charlotte Birch-Pfeiffer.

Freitag, 17. Febr. Jm Opernhause: Die Dangïden. Vorher : Der Sohn auf Reisen. j

Jm Schauspielhause: 1) Faute de s’entendre, 2) Tiridate, ou Comédie et Tragédie, 3) Les premières amours.

24%

Königsstädtisches Theater.

Mittwoch, 15. Febr. Große Jtalienische Opern - Vorstellung. (Signor Rubini hat seine Abreise nah Petersburg auf einige Tage verschoben, um in der heutigen Vorstellung mitzuwirken, da die fostenfreie Einnahme den hiesigen Armen - Anstalten und zwar: 1) dem Nifolaus-Bürger-Hospitalz 2) der Deutschen Holzvertheilungs- Gesellschastz 3) der Armen-Speisungs-Anstalt, und 4) den Klein= Kinder-Bewahr=-Anstalten bestimmt ist.)

Die Vorstellung is folgende :

Der erste Akt der Oper: Maria, 0ss1a: La figlia del Reggi mento. (Maria, oder: die Tochter des Regiemints.) Musica del Macstro Donizetti. Hierauf: Der dritte Aft der Oper: Lucia di Lammermoor. Musica del Maestro Donizelli. (Signor Gio vanni Baptista Rubini : Edgardo di Ravenswood. ) Dann: Fantasie für Pianoforte über Themas aus Wilhelm Tell, vorgetragen von Theodor Döhlerz und : die Arie aus ,„ Niobe“ von Paccini, gesungen von Signor Rubini. Dem folgt : Qualtre mans für Pianoforte, vorge= tragen von Signora Zoja und Herrn Döhler. Zum Schluß: Zum ersteumale: Große Scene und Arie aus der Oper: Marino Faliero, gesungen von Signor Rubini.,

Textbücher, in Ztalienischer und Deutscher Sprache, sind im Billet-Verkaufs-Büreau und Abends an der Kasse à 5 Sgr. zu haben.

Preise der Pläbe: Ein Plaß in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 2 Rthlr. 2c.

Zu dieser Vorstellung werden auch die Parterre- und Galleriec= Villets im Billet-Verkaufs-Büreau, Burgstraße Nr. 7, verkauft.

Donnerstag, 16. Febr. Zum ersteumale: Er weiß Alles, oder : Der Alkade von Molorido. Lustspiel in 4 Akten, frei nah dem Französischen von Dr. Birch. A8

Freitag, 17. Febr. Vorstellung der Pantomimisten Herren Ge= brüder Lehmann: Lucifer und der Küper. Komische Pantomime in 1 Akt. Hierauf: Jutermezzos, ausgeführt durh die Herren Whit- toyne und Maurice. Vorher: Zum erstenmale wiederholt: Die Memoiren - des Teufels. Lustspiel _in_ 3 Akten, von B. A. Herrmann.

Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 13, Februar 1843.

Zu Lande: Weizen 2 Rthlr. 8 Pf., auch 1 Rthlr. 26 Sgr. 11 Pf. z Roggen 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 47 Sgr. 3 Pf.z große Gerste 1 Rthlr. 10 Sgr.z kleine Gerste 4 Rihlr, 7 Sgr, 6 Pf.z Hafer 1 Rihlr. 3 Sgr. 9 of, auch. 1 Rthlr.

Zu Wasfer: eizen 2 Rthlr. 5 Sgr., auch 2 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf. z Roggen 1 Rihlr, 19 Sgr. 5 Pf. z Hafer 1 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr.

Sonnabend, den 11. Februar 1843.

Das Schock Stroh 10 Rthlr. 5 Sgr, auch 9 Rthlr.

Heu 1 Nthlr, 10 Sgr., au 4 Rihlr. :

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen,

Gedruet in der Decker schen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerci, Beilag

Der Ceutner

Niederschblag 0,021 Rh.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Zur nordischen Alterthumskunde.

Die Jahres - Versammlung der Königlichen Gesellschaft für Nordische Alterthumskunde zu Kopenhagen, welche zu An- fang dieses Jahres stattfand, eröffnete der Präsident, Se. Königl. Hoheit der Kronprinz, und wiederholte seine Anerkennung der auf ihn gefallenen Wahl, wodurch ihm die Verwaltung der Angelegenheiten der Gesellschaft übertragen wurde. Hierauf folgte der Bericht über den Bestand und die Arbeiten der Gesellschaft im verflossenen Jahre, in welchem ihr das hohe Glü zu Theil ward, auch Jhre Majestäten die K aiserin von Rußland und den König von Preußen zu ihren Mitgliedern zählen zu dürfen,

Professor Rafn's im Jahre 1837 herausgegebene früheste Entdef- fungs-Geshihte Amerika's durch die Normänner im 10ten

Jahrhundert (Antiquitates Americanae) hat auch in diesem Jahre auf |

beiden Halbkugeln der Erde mehrere Schriften, Uebersezungen, Bearbeitun- gen und verschiedene Mittheilungen veranlaßt, Major North LudlowBeamäish zu Beaumont in Jrland übersandte seine 1841 zu London gedruckte Schrift: The Discovery of Amecrica by the Northmen in the tenth Century, with notices of the early settlements Uf he Til 10 G VVestern hemisphere. Der Verfasser hat in seinem 952 Seiten starken Buche denjenigen Theil von Rafn?s Werk in einer kurz- gefaßten Bearbeitung ausgehoben, welchen er für den Britischen Leser am anziehendsten erachtete. Dr. Jerome V. C. Smith sandte aus Boston die fünfte zu New-York 1840 erschienene Ausgabe von A Lecture on the Discovery of America by the Northmen, five hundred years before Columbus , delivered in New- York, New-Haven, Philadelphia, Balti- more, VVashington, and other cities: also im some of the first Lite- rary Institutions of the Union. By A. Da vis, Chaplain of the Se- nate. Dr. Smith schreibt dabei, daß der Verfasser fortfährt, in den Ver- einigten Staaten dicse Vorlesung öffentlich zu halten und dadurch für die

alten Nachrichten von der Entdeckung Amerika's durch die Normänner große |

Theilnahme zu erwecken.

Herr Georg P. Marsh zu Vermont verfaßte, um seinen Landsleu- ten den Zugang zu den Urkunden Altnordischer Sprache in den Antiquita- tes Americanae zu erleichtern, eine zu Burlington 18238 gedruckte Sprach- lehre derselben: A compendious Grammar of the Old-Northern or lce- landic language, compiled and translated from the Grammars of Rask; von welcher er mehrere Exemplare zum Gebrauche der Gesellschaft über- sandte. Der Sekretar des geschichtlihen Vereins zu Rio Janeiro, Don Ja- nuario, übersandte die bisher erschienenen Bände von dessen Revista tri- mensal de Historia e Geographia, worin von Don Manoel Fer Tei Lagos eine Portugiesische Uebersezung von Nafn's geschichtlicher Darstel- lung der Entdeckung Amerika's durch die Normänner geliefert i: Memo- ria s0bre 0 descobrimento da America 110 seculo decimo.

Dr, Webb berichtete, daß er dem Gouverneur Gibbs, als dem Eigen- thümer des merkwürdigen alten Gebäudes bei Newport auf Rhode-Jsland, welches vermuthlih noch der Normannenzeit angehört, im Namen der GBe- sellschaft ihre Berichte 1836—1839 mit Beschreibung und Abbildung dieses Gebäudes übergeben und die Erlaubniß erhalten habe, in und um dasselbe Nachgrabungen anzustellen; weshalb Pr. Webb sich gelegentlich dorthin begeben wird, L

Jun der Juli - Sizung zeigte Nafn zur Erläuterung des in der Saga Erich’s des Rothen besprochenen Holzes Mausur, welches aus Vinland (dem Nord-Amerikanischen Weinlanude der Normänner) kam, einige von Dr. Webb erhaltene Stücke der in Massachussetts um Rhode-Jsland (eben dem alten Vinland) wachsenden Abarten des rothen Ahorns (acer rnbrum) und Zucer - Ahorns (acer sacchariniim), welche jeßt Vogel-Auge (bird's eye) und gekräuselter Geißbaum (curled maple) heißen, und deren schöner M aser diese Hölzer besonders für feine Tischler-Arbeit eignet, Ohne Zweifel ist es diese Holzart, welche die alten Normänner Mausur (Maser) nannten, und von welcher Thorfinn Karlsefni im Frühjahr 1014, als er 1n Norwegen war, um seine aus Amerika gebrachten Waaren zu verhandeln, einem Deutschen aus Bremen im Sachsenlande ein Stück verkauste.

Herr Henry N. Schoolcraft, Judiagnischer Agent der Vereinigten Staaten zu Michillimackinak, überschikte die Abbildung eines flachen J n- \chriftensteins, welcher vor zwei Jahren nebst mehreren Alterthümern und Menschengebeinen in einem großen Grabhügel des Ohio - Thales ge- funden wurde, und vermuthlich als Amulet oder als Stammtafel der Leiche beigelegt war. Der Stein ist eine feinkörnige Grauwacke, und die zwischen gleichlaufenden Linien (wie die Runen) eingerißte Jnschrift besteht aus 24 Buchstaben. Dem Berichte des Herrn Schoolcraft über diesen merkwürdigen Fund fügte Rafn einige Bemerkungen bei und suchte, durch Bergleichung der Schriftzüge mit den alten Celtiberishen und Altirischen | ® fo wie mit den Angelsächsishen und Nordischen Runen, zu erweisen, daß diese Inschrift höchstwahrscheinlich von Europäern herrühre, welche diese Gegenden vor dem Ende des 10ten Jahrhunderts besuchten, BVermuthlich sind es Ansiedler von der Pyrenäischen Halbinsel, oder Fr länder, welche, wie aus den Nordischen Berichten hervorzugehen scheint, sich damals dort angesiedelt hatten. | 5

Herr Pauntoppidan, Schiffs - Prediger auf der 1840 41 nach Süd - Amerika gesandten Dänischen Fregatte „Bellona“’, berichtete, daß er bei seinem Aufenthalte zu Bahia den Erzbischof von Brasilien, Don Romualdo, Mitglied der Gesellschaft, um nähere Auslkunst ersucht habe iber die in dex Provinz Bahia enidedien" Lrummer puues Stadt, welche ein Brasiliauischer Gelehrter, Profe)or Sch üch, auf den Grund dort gefundener Inschriften für Ueberbleibsel einer älteren Curo- päischen Ausiedlung hielt. i b qu der Gränze der Provinzen Bahia und Minas Geraes lägen, und daß die bisher eingezogenen Nachrichten darüber keine Sicherheit gewährten, daß aber der Geschichts-Verein zu Rio Janeiro einen jüngeren Kanonikus zur näheren Untersuchung hinzusenden gedenke. Die Empfehlung des Erzbi \hofs an den Bischof in Rio Janeiro benußte der Prediger Pantoppidan bei seinem Aufenthalte daselbst, sowohl auf der Hinreise als aus der Nück reise, die von der Gesellschaft gewünschte Aufklärung hierüber zu erhalten, und fürzlih is durch den Prediger Neumaun *) ein vorläufiger Bericht des Kanonikus Don Benigno Jozé de Carvalho e Cunha über diese schon 1753 in den Brasilianishen Steppen (sertöes) entdeckten alten Stadt-

Buchstaben, }

*) Dieser is doch wohl der von hier dorthin gegangene Preußische Gesandtschafts-Prediger Neumann,

Allgemeiner Anzeiger für

meistbietend verkauft und können die Tarations - Ver handlungen und die neuesten Hypothekenscheine n der Gerichts-Registratur eingesehen werden.

Ediktal- A Ueber das nachgelassene Vermögen des hierselbst Kaufmanns Christian

Bekanntmachungen.

. Bekanntmachung.

Die verwittwete Majorin von Poulian, Louise Christiane geborene von Woedtke, i} laut Agnitions- Resolution vom heutigen Tage für eine Verschwenderin erflärt worden.

Coeslin, den 27, Januar 1813,

Königl, Ober-Landesgericht.

verstorbenen Civil-Senat.

Nothwendiger Verkauf. __Land- und Stadtgericht zu Nordhausen,

Die zur Auc ust Fleckschen Konkursmasse gehörenden, in der Kranichstraße Nr, 595 und 596 zu Nordhausen belegenen, in ein Gebäude zusammengezogenen Häu- ser nebst Zubehör, gerichtlih zu 7593 Thlr, 28 Sgr, 6 Pf. geschäßt, sollen

am 2, Juni k, J., Vormittags 11 Uhr, vor dem Deputirten, Herrn Gerichtsrathe Willing, im Gerichts - Lokale im Rathhause daselbst öffentlich

Vollmacht und

Dem früher vom Missionar auf

alten |

Der Erzbischof erklärte, daß diese Trümmer auf |

ist dur die Verfügung g furs eröffnet und zur Anmeldung und Nachweisung der Forderungen ein Termin auf den 21, März k. J., Vormittags 10 Uhr,

vor dem Land- und Stadtgerichts - Rath Bescherer anberaumt worden, und werden dazu die unbekannten Gläubiger hierdurch mit der Auflage, in diesem Ter- mine entweder in Person oder durch Information tigte zu erscheinen, und unter der Verwarnung vor geladen, daß diejenigen, nicht erscheinen, mit allen ihren Forderungen werden präkludirt und ihnen deshalb gegen die übrigen Gläu- biger ein ewiges Stillschweigen wird auferlegt werden,

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ishen Staats-Zeitung. F 46.

Trümmer eingegangen. Die sowohl in Bahia als in Valença, wohin er deshalb gereist war, eingeholten näheren Erkundigungen bestätigten ihm die in dem alten Bericht enthaltenen Angaben und bestimmten die Lage der verlassenen Stadt an der Südseite von Serra do Cincorá und auf dem linken Ufer des Braço do Cincorá im südlichen Theile der Provinz Bahia, Don Januario, Secretair des geschichtlichen Bereins zu Rio Janeiro, meldete im Juni, der Verein habe die Brasilianische Regierung um Bei- hülfe zur Untersuchung dieser alten Trümmer gebeten, und es sey zu hoffen, die Regierung werde die Sache kräftig unterstüßen, so daß er der Gesell- schaft bald den Erfolg werde melden fönne

Prediger Pantoppidan hat auch von Lima fünf alte Peruanische Vasen und cin Vogelbild aus Thon mitgebraht. Die Vasen sind cben so merkwürdig dur ihre Gestalt und Arbeit, als durch die theils aufgemalten , theils in Thon gebildeten Menschengestalten. Commandeur Falbe suchte durch Zusamnienstellung dieser Vasen mit anderen der Königl, Vasen - Sammlung, darunter einige Merikanische und cine aus Clusium, eine Uebereinstimmung derselben, besonders in Hinsicht der Form, mit den Gefäßen des alten Jtaliens darzuthun. Weitere Vermehrung der Samm- lung und neue Entdeckungen werden noch sicherer den Ursprung und Gang der Civilisation bestimmen lassen, und man darf jeßt schon anneh- men, daß sie von dem am meisten dur die Natur begabten Lande Jndien ausgegangen, und so wie über Aegypten und Klein-Asien den Weg nach Eu- ropa, so über China, Japan und die Jnseln nach Amerika genommen habe.

Dr. Lund zu Lagoa Santa in Brasilien übersandte abermals meh- rere steinerne Waffen und Geräthschaften der Süd - Amerikanischen Wilden, namentlich Aexte von verschiedener Gestalt, Größe und Steinart.

Herr Kröyer, der als Naturforscher an der Fahrt der „Bellona“‘ T heil nahm, brachte einen Schleuderstein und eine silberne Zange aus Chili, welche leßte völlig den häufig in-den Nordischen Grabgefäßen vor- fommenden Bronze-Zangen gleichen*).

Prediger Pantoppidan lieferte dem Museum auch aus Kalifor- nien einen Judianishen Bogen und ses Pfeile mit herzför- migen Spiyen, theils von schwarzem oder grünlichem Obsidian, theils von Berg- frystall, in vollfommenster Uebereinstimmung mit den Pfeilspißen, welche aus Nordischen Grablügelu, so wie aus Japan sich hon im Muscum befinden und bei dem Jahresberichte von 1828 abgebildet sind, Aus Kalifornien kömmt ferner eine Säge von Holz, auf beiden Seiten mit Haifischzähnen besezt, von auffallender Aehnlichkeit mit einer früher aus Grönland her- gebrachten Säge, so wie mit den uralten mit Feuersteinsplittern beseßten Knochenspitzen, welche zuweilen hier im Norden gefunden wurden.

Die von der Gesellschast eine Reihe von Jahren hindur veranstal- teten Alterthums-Forshungen in Grönland sind im Jahre 1841 ge- chlossen, und die Ergebnisse dieser Untersuchungen, in Verbindung mit den hon früher vorhandenen Arbeiten, sollen zu einer alterthümlichen Beschrei- bung Grönlands benußt werden, welche dem Dr. Pingel übertragen is und mit den dazu gehörigen Karten, Grundrisscn und Abbildungen eine Abtheilung des dritten und leßten Bandes der ge\cchicchtlichen Den k- mäler Grönlands (,„Grönlands historisfe Mindesmärker‘“) bilden wird, Julianehaab, Prediger Jörgensen, empfangenen Beitrage dazu folgte noch eine von Karte und Grundriß be- gleitete Beschreibung der Alterthümer der cinst stark bewohnten Bucht Tun- nudliarbik im Kreise von Julianehaab, deren Untersuchung er bereits 1840 begonnen, und die er nun gauz bereist hat. Hier wurden zahlreiche Ueber- bleibsel aus der Zeit der alten Europäischen Bewohner gesunden, und be- sonders wichtig war die Entdeckung von unzweifelbaren Trümmern einer bisher ganz unbekannten Kirche bei Kaksiarsuk am nordwestlichen User des Meerbusens. 4

Die umfassende Ausgabe der geschichtlichen Altnordischen Sa- gas (Fornmanna Sögur = der Ultvordern Saga's) von den Begeben- heiten in Norwegen, Schweden und nemark, in 12 Bänden, sowohl in der Altnordischen Ur sprache, als in der Dänischen Ueber- seßung (,„Oldnordiske Sagaer“‘) ebenfalls in 12 Bänden, war schon im Jahre 1837 vollendet. Hieran chließt sich nun als dritte Reihe cine La- teinishe Ueberseßung eben dieser Saga?’s von Sveinbjörn Egilsson: Scripta hbistorica Islandorum, deren erste 10 Bände 1840 ausgegeben wurden, und die jeßt eben auch der elfte beschlicßt, enthaltend Jomsvikinga-Saga nebst Jomsvikinga-Drapa, Knytlinga-Saga und einige kürzere Erzählungen. H E

Nach Vollendung dieser Sammlung hat die Gesellschast beschlossen, als eine ihrer wichtigsten Unternehmungen eine kritische Ausgabe der Alt- nordischen Saga's in der Ursprache zu besorgen, welche Jsland selber und den Verkehr der Jsländer innerhalb und außerhalb ihres Vaterlandes be- treffen. Auch dieses Werk ist \chon begonnen und der erste Band der Islendinga Sögur (Jsländische Saga's) erschienen, enthaltend: Ari Frodi's Jslendingabók und Zslands Landnamabók, das wichtige Buch von den ersten Normännern, welche Jsland in Besiy nah- men, und von dem Landgebiete, welhes Jeder sih zueignete. Diese neue Ausgabe ist von der früheren sehr verschieden, indem sie die älteste Darstellung der Landnama zum Grunde legt und die späteren Bearbeitungen derselben, die sogenannten Malabók und Hauksbók, nur zu den Lesarten benußt sind, so daß der Jnhalt und die Beschaffenheit der ältesten Landnama nunmehr deutlih hervortritt. Dieser Ausgabe sind etliche bisher ungedruckte Bruchstücke und vier Tafeln mit Abbildungen der benußten Handschriften, so wie eine Karte des alten Aslands beigefügt, Die schon früher begonnene DänischeUeberseßung eben diescr Jsländischen Saga's („Historiske Fortällinger om Jsländernes Färd““ = geschichtliche Erzählungen von den Fahrten der Jsländer), von N, M. Petersen, wurde fortgeseßt, und der dritte Band derselben ist ausgegeben, enthaltend die Saga von N jal und dessen Söhnen, mit er- tlärenden Anmerkungen. Herr Jonas Hallgrimjon, der als Natur- forscher Jsland bereist, hat der Gesellschast einen Auszug scines Reise- Tagebuchs im Sommer 1841 mitgetheilt, der die alten Denkmäler Jslands betrifft und insbesondere Aufklärung über die alte Geographie Jslands giebt, nebst Zeichnungen und verschiedenen merkwürdigen Runen -Jn- \chriften. :

Da es wichtig war, von den zu Stockholm und Upsala in den Bibliotheken aufbewahrten J slä ndischen Handschriften, deren Aus- gabe zunächst bevorsteht, getreue Abschriften und genaue Vergleichungen zu erhalten, namentlich von den Islendinga Sögur und ber Snorra Edda, \o ließ die Gesellschaft, im Vereine mit der Arnamagnäanischen Kommission (der Stiftung zur Herausgabe der Altnordischen Denkmäler), durch Jon

*) Der Dänische Bericht giebt Abbildungen von beider Art Zangen.

hinderten werden bei etwaniger

tation

Wilh. Schmidt vom 11ten d. M. der Kon-

als:

zulässige, mit

versehene Bevollmäch-

welche in diesem Termine

lassen;

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Denjenigen dur zu große Entfernung vom Orte des Gerichts oder sonst rechtlih am Erscheinen Be- Unbekanntschaft die Justiz-Kommissarien Hannemann, Jochmus und Vogel als Mandatarien in Vorschlag gebracht.

Frankfurt a. d. O., den 17, November 1842.

Königl. Preuß. Land - und Stadtgericht.

Ebi Ea tion Auf den Antrag der Juteressenten werden nachbenannte Personen, wie deren unbekannte Erben und Erbnehmer,

1) der Chirurg Friedrich August Pfeiffer, welcher sich im Jahre 1819 von hier nah Berlin, von da nach Hamburg oder Altona begeben hat, seit dem Jahre 1822 aber, wo er seewärts und zwar nah Gröôn- land, später nah Batavia gegangen seyn soll, über sein Leben und Aufenthaltsort nichts hat verlauten

2) die unbekannten Erben der

Sivertsen und Olaf Paulsen im vergangenen Sommer eine Untersuchung dieser Handschriften vornehmen. Durch die große Zuvorkommenheit der Vorsteher und übrigen Beamten dieser Bibliotheken vermochten die Beauf- tragten ihr Geschäft befriedigend auszuführen. So erhielt man ein aus- führliches raisonnirendes Verzeichniß über sämmtliche Isländische Hand- schriften, darunter nicht wenige auf Pergament, sowobl der Königlichen Bibliothek zu Stocfholm, als der Universitäts - Bibliothek zu Upsala, deren Vibliothekar, Prof. Schröder, {on früher der Gesellschaft eine Uebersicht der dort befindlichen Delagardieshen Sammlung wichtiger alter Bücher zugesandt hatte, Ferner wurden Abschristen und Vergleichungen jener Handschristen gemacht. Der kurze Zeitraum von 3 Monaten verstattete nicht mehr, und die zu Gebote stehenden Mittel erlaubten feinen längeren Aufenthalt, so wichtig es auch seyn möchte, von mehreren in den Schwe- dischen Sammlungen aufbewahrten Jsländischen alten Büchern , welche sowohl für die Sprache, als die Geschichte des alten Nordens von großer Bedeutung sind, zuverlässige Abschriften zu erhalten.

Der von der Gesellschaft erwählte Ausschuß, welcher die Verbín- dung des nördlichen Europa's mit Asien in älteren Zeiten zu erforschen bestimmt is, hat eine Ankündigung seiner Wirksamkeit ver- faßt, welche ein Mitglied desselben, N, L. Westergaard, nach Ostindien mitnahm, wohin derselbe reiste, um sein Studium der alten Indischen Sprachen und Literatur fortzuseßen. Vor seiner Abreise hat er sein Werk über die Indischen Wurzelwörter (Radices linguae Sanscritae) der Gesellschaft vorgelegt und für deren Denkschriften die beiden ersten Ab- schnitte seiner Untersuchung des Verh ältnisses zwischen dem Sansfkrit und Jsländischen mitgetheilt. Jm November 1841 is er in Indien angekommen, und später hat er aus Poladpore (einer kleinen Indischen Stadt 70 Englische Meilen von Bombay) geschrieben. Seine Studien beschränkten sich daselbst auf Zend und Pehlevi, und die beiden Hauptpriester der Parsen, Desturen, haben ihm alle mög- lihe Unterstüßung erboten. Sie besißen einzelne alte Bücher, welche in Europa noch nicht bekannt sind, und von denen er, da sie die Urschriften nicht aushändigen wollten, Abschriften genommen hat. Er hat die Höhlentempel zu Elephanta besucht und gedachte über Punah nach Surate, längs der Bucht Cambay, aufwärts nah Ahmenabad zu reisen, und von da stidwärts burch Gujerat zurück nah Bombay. Er hat die Ankün- digung des Asiatischen Ausschusses der Gesellshaft Männern mitgetheilt, deren Theilnahme dafür er vorausseßen durfte, und mehrere haben ihre Mitwirkung zugesagt. Auch hat er mit der Bombayischen Abtheilung der Königlichen Asiatischen Gesellschaft eine Verbindung eingeleitet, und bewirkt, daß jene Ankündigung in deren Zeitschrift eingerückt wurde.

Von Magister Lindb erg sind mehrere hierher gehörige Abhandlungen eingegangen, nämlich eine über die von den Buidischen Emirn ge- \chlagenen Münzen, und vier über die Kufishen Münzen, welche jüngst zu Vaalse auf Falster, zu Fördel im Aalborger Amt, auf dem all- gemeinen Kirchhofe bei Aalborg und zu Knudsfer auf Bornholm, gefun- den sind, ; j

A verlaufenen Jahre gab die Gesellschaft ven dritten Band oder die beiden Jahrgänge 1840 und 41841 ihres Jahrbuches der Nordischen Alterthumskunde (,„Annaler sor Nordisf Oldkyndighed“) heraus.

Der Alterthümer-Aus\huß berichtete : das Museum der Nordi- \chen Alterthümer is im verwichenen Jahre durch 639 Stücke, in 91 Sendungen, vermehrt, deren etliche von bedeutendem Umfange waren, wie z. B. eine Schenkung Sr. Majestät des Königs von Dänemark, welche aus 975 Stüden besteht, Der Zuwachs war sonach beträchtlicher, als in irgend einem früheren Jahre. Wir heben hier *) daraus nux einen reichen 2 ei- trag zu der vergleichenden Abtheilung des Museums, vom Professor Zip- \er zu Neusohl in Ungarn, hervor, welcher, nebst einzelnen Steinsachen, dort und in dem Hügel Harsas im Necgrader Komitat des nördlichen Un- garns gefundene Urnen und Bronzesachen übersandte. Am merkwürdigsten i die Aehnlichkeit zwischen dem Ungarischen und Nordischen Bronzegeräth. Unter jenem befindet sich : ein Beschlag, dessen gerändertes Stielende schaalen- oder gabelförmig den Schaft festzuhalten diente; drei Handgelenksringe 5 drei Nadeln, und ein in Brillenform gewundener Drath, der vermuthlich ein Heftel gewesen ist. E E

Jn der Juli-Versammlung wurde eine neue Sendung der auf Kosten Sr. Majestät des Königs von Dänemark dur Professor Voigt in Königs- berg besorgten Abschriften von den im dortigen Archiv bewahrten Urkun- den der Nordischen Geschichte vorgelegt.

Herr Sourdeval in Tours übersandte seine études Gothiques, und Professor Kruse in Dorpat Abbildungen von Va räger-Russen, darge- stellt nach den in Gräbern aufgefundenen Ucberbleibseln, wobei er zwet Werke ankündigte, welche diese Spuren von der Ansiedlung der alten Normänner in den Ostsce-Ländern des Russischen Reiches beleuchten sollen.

In der Januar-Sigzung hielt Finn Magnusen einen Vortrag über 2 neuerlich entdeckte oder wicderentdeckte Ru nen-Denkmäler. Se. Königl. Hoheit der Präsident leitete die Aufmerksamkeit der Ver- sammlung auf eine bisher nicht bekannte Inschrift in einem Bauerhause zwischen Kolding und Fredericia und äußerte zugleich , er werde dafür sor- en, daß die Bruchstücke des merkwürdigen Flemlöse-Runensteines zusammengesucht und wo möglich wieder gehörig aufgestellt werden ; so wie auch, daß ein in der Nähe seiner Sommer - Residenz Frederickshavn auf Fünen in einen Zaun geseßter Runen stein cine würdigere Stelle erhalte; endlich, daß er im nächsten Sommer mchrere Untersuchungen in dieser an alten Denkmälern reichen Gegend vornehmen werde.

Unter den für das Museum später noch eingegangenen Alterthümern war besonders ein von silberhaltigem Golde, ohne alle Löthung gearbeiteter Leibgürtel, welcher wahrscheinlih ein Gößenbild geziert hatte, Der Er- halter dieses einzigen Prachtstückes, Finanz-Minister Graf Moltke, unter- richtete die Versammlung von den näheren Umständen, wie dasselbe bei einer wohlerhaltenen \#. g. Riesenstube in der Nähe von Hellested auf See- land gefunden wurde.

Probst Sabinin theilte cine Abhandlung mit, welche den Gott Ku- palo der Slavishen Russen mit demAlt-Nordischen Baldur verglich.

Zum Schlusse wurde die Jahres-Rechnung abgelegt und ergab einen Zuwachs von 4000 Reichsbankothalern Silbergeld; \o daß das Vermögen der Gesellschaft nunmehr 34,000 Rbth. beträgt. Ein solches, nach allen Richtungen fortwährendes Gedeihen hat sie vornehmlich der für alle ihre Zwecke unermüdlichen Thätigkeit ihres Sekretars, Professor Rafn, zu ver- danken. v.

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*) Der Dänische Bericht giebt nähere Kunde auch von dem Uebrigen,

die Preußischen Staaten.

Vormundschaft gestandenen, bereits im Zahr“ 1835 für todt erflärten Friedrikfe Wilhelmine Ernestine Koh. Jhr Vermögen beträgt circa 100 Thlr. ; i

die unbekannten Erben der am 19, Juli 4833 min- derjährig verstorbenen Charlotte Juliane Caroline Voigt, einer Tochter des verstorbenen Schuhmacher- gesellen Johann Heinrich Voigt, deren Vermögen in circa 11 Thlr. besteht ;

der am 10. November 1800 geborene Klempner- gesell Johann Christian Hinze, der sich seit länger als 12 Jahren von hier entfernt und zuleßt im Juli 1829 aus Triest von sich Nachricht gegeben hat. Das Leben und der Rusentien dreier Ge- schwister desselben is ebenfalls nicht zu ermit- teln gewesen. Sein Vermögen beträgt cirea 50 Thlr. z;

der hier ansässig gewesene Schuhmacher Heinri David Gernoit, sen Eltern noch zu Ro 4 leben sollen und der si mit Zurüdcklassung

unter diesseitiger