j j d folglih mit 1 der Wahl-Ur te liegen geblieben und [0 ehenden Tages in der t waren. Glülicherweise hatten 4 neuen Stimmzetteln vermens eine andere Farbe, wo=
ehei1nden Tages : die Stimmzettel des 907 S und von einander abzusondern.
durch es möglich apa f Gewidit darauf legt, die Wahl des Kan= Da die Regierung Hn für null und nichtig erklären zu lassen, e didaten der “ Ptajorität werde sicherlih dazu die Hand bieten. Es glaubt man, L Ti Ausgang der neuen Wahl im voraus zu be- it übrigens sw die Opposition schmeichelt, ihrem Kandidaten eine stimmen, 0M jorität als das erstemal zu verschaffen, da die Jour= noch gro osition die Weisung erhielten, die neue Wahl als eine g Cledigender Herausforderung von Seiten des Herrn Guizot dar= Ae und so die Wähler noch mehr gegen den ministeriellen Kan= didaten zu reizen und einzunehmen. 5 A Der von Herrn Guizot veranstaltete große Bal paré wird am 22sten l. M. stattfinden. Die Anstalten dazu werden mit der größ ten Pracht betrieben. Der König hat alle seine Blumen = Treib= häuser zur Verfügung des Herrn Guizot gestellt, so daß die Appar= tements des Hotel des Capucines in einen blühenden Garten ver= wandelt werden dürften, Die vom Prinzen von Neuchatel erbaute Gallerie im Hotel der auswärtigen Angelegenheiten, die seit vielen Jahren nicht eröffnet wurde, wird zum Tanzsaal eingerichtet. Dieses Fest soll für die Kammer eine Art Entschädigung seyn für die beiden Hofbälle, die der Trauer wegen unterbleiben mußten. Es sind nicht weniger als 2000 Einladungskarten ausgegeben worden; mit Aus nahme des Herrn von Lamartine soll jedoch kein einziger Deputirter der Opposition zu diesem Feste eingeladen worden seyn, (?) Der Fasching ist übrigens bis jebt beinahe ganz unbemerkt vorübergegangen. Die höhere Gesellschaft trauert mit dem Hofe, und mehrere Gesandten haben wegen des Todes des Grafen von Lecce, Bruder des Königs von Neapel, ihre schon angesagten Bälle wieder eingestelll. Die öffentlichen Bälle sind weniger besucht als jemals, und felbst die Bals masqués in der großen Oper können von der besseren Gesellschaft nicht wohl besucht werden.
—————“ Grossbritanien und Irland.
London, 11. Febr. Der Haupt|- Vertheidiger Lord Ellenbo- rough's war in der vorleßten Unterhaus-Sibung, außer Sir R. Peel, der Secretair der Ostindischen Kontrolle, Herr B. Baring, welcher zuvörderst behauptete, daß die Feindschaft der Ostindischen Presse ge= gen den General-Gouverneur nur aus dessen Ersparungs- System er- Élärt werden müsse, durch welches er si die bedeutend auf die Presse Ostindiens influirenden Civil-Beamten in jenem Lande zu erbitterten Feinden gemacht habe. Herr Baring erinnerte daran, daß son in dem Traftate von 1831, welchen Schah Sudscha mit Rundschit Singh abgeschlossen hatte, um sich des Letteren Beistand zu der von ihm beabsichtigten Wiedereroberung seines Thrones zu versichern, die Thüren des Tempels von Samnath eine bedeutende Rolle gespielt hâtten. : “Der Maharadscha““, sagte der Redner, „bedingte sih die Auslieferung derselben aus, die aber Schach Sudscha nicht bewilligen wollte, weil er fürchtete, dadurh in den Augen seiner Landsleute eine unauslöschliche Schmach auf sich zu nehmen. Rundschit Singh aber würde gewiß nicht jenes Begehren gestellt haben, wenn er in der Auslieferung der Thüren etwas Anderes als die Befriedigung militairischer Ruhmsucht, wenn er darin einen religiösen Triumph geschen hätte, denn da er über eine aus Muselmännern, Hindus und Sciks zusammengeseßte Bevölkerung herrschte, so würde er es gewiß vermieden haben, Mahmud's Grab der Thüren zu berauben, falls dadurch religiöser Zwiespalt unter seinen Unterthanen hätte entstehen können. Die erwähnte Unterhandlung muß also Lord Ellen- borough's Verfahren durchaus rechtfertigen, denn es geht daraus hervor, daß der General - Gouverneur seinen Zweck, die Demuú- thigung der Afghanen, vollständig erreicht hat, ohne die Ge- fahr, einen religiösen Zwiespalt unter den Bewohnern Zndiens hervorzuru- fen. Wenn man Besorgnisse vor dem religiösen Fanatismus der Muha- medaner bei dieser Gelegenheit geltend zu machen sucht, so is man offfen- bar in dem Jrrthum begriffen , als seven die Mnhamedaner der Jebtzeit noch dieselben, wie vor 800 Jahren. Die jeyt in Ostindien angesiedelten Muhamedaner sind die reiste Klasse des Volkes, die am meisten zu ver- lieren hat, und Niemand mehr als sie is in Besorgniß vor den Asghani- schen Räuberhorden, welche noch in der leßten Hälfte des vorigen Jahr- hunderts nicht weniger als fünfmal die gesegneten Ebenen Ostindiens über- \{wemmten und Mord und Plünderung an allen Bewohnern desselben, ohne Unterschied der Religion , verübten. Niemanden is daher mehr an der Demüthigung der Algeanen gelegen, als gerade der Muhamedanischen Bevölkernng in Ostindien, Mit Unrecht hat man überdies dem General-Gouver- neur die Absicht zugeschrieben, durch Zurückfschaffung der mehrerwähnten Thüren dem Gößendienste der Hindu's Vorschub leisten zu wollen. Er hat nichts weiter vorgeschrieben, als die Thüren an den Guikowar, den Fürsten, aus dessen Gebiet sie geraubt worden waren, wieder abzuliefern, ohne vorzuschreiben, was mit ihnen geschehen solle. Von einer Wiederherstellung des Tempels von Samnath, von der Einige gefabelt, ist nun überdies gar nicht die Rede getwesenz der General-Gouverneur hatte offenbar geglaubt, daß jener Tempel noch vorhanden sey, eine Meinung, die er erst nach dem Erlaß der
Proclamation als irrthümlih erkannte. Nur als ein Zeichen der Demü- thigung der An und um den Bewohnern Ostindiens ein offenkundiges Denkmal der Sicherheit zu geben, welche ihnen durch den Siegeszug der Britischen Truppen in Afghanistan verschafft worden is, kann man daher die Heimführung der Tempelthüren anschen.““ E Dagegen ging der entschiedenste Angriff auf die ganze Politik
Lord Ellenborough's, als General - Gouverneur Ostindiens, von Lord I. Russell aus, und zwar wurde derselbe hierzu vorzügli durch die Wieebungen veranlaßt, mit welhen Sir R. Peel über alle an- der Thüre edeln Lord Cllenborough's, die Proclamation in Betreff Jeßt es Samnath-Tempels ausgenommen, sich geäußert hatte.
selbst Zur Beh Lord J. Nussell, „da der sehr ehrenwerthe Herr uns offen auszusprechen deer Frage gereizt hat, jeßt kann ih nicht umhin, es Ellenborongh's,, als e meine Einwendungen gegen das Verfahren Lord \ch{ließlih auf die Proclama, Gouverneur von Ostindien, sich nicht aus- was ih von verschiedener, Qt begründen, Ich muß gestehen, daß das, hat, mir ein genügender Gris: gehört und was die Presse vorgebracht daß es gefährlich is, dem Lord G ist, zu der Ansicht zu gelangen, unser Ostindisches Reich anzuvertrauen Ug die alleinige Gewalt über Operationen betrifft, so haben sich Os die Leitung der militairischen in England zu Gunsten Lord Elleabor “fa vbersten Militair-Autoritäten die Resultate derselben in Betracht 9 dvd ausgesprochen, so weit wenigstens die Tüchtigkeit der Generale Sgle' gu ih meinerseits werde General - Gouverneur die Ausführung jener O verati und Pollock, denen der ihrer ganzen Ausdehnung anerkennen. Aber genen überlassen hat, in
A ber die Fra b Ler éllenborough anfangs den Befehl zum Rückzu 4 rage, ob Lord nistan's gegeben hat, und ob nicht, wenn vèt Befehl zus Baadurs Afgha- Land früher ertheilt worden wäre, derselbe mit größerer Sicherheit das ausge 4 werden fönnen , darüber ein Urtheil zu fällen, bevor iti auf biese Angelegenheit bezüglichen Dokumente vorgelegt sind, würde e nell seom. Ganz anders aber verhält es sich mit dem Verfahren Lord Enenbarengis ín der Civil Fepalang und mit seinen Proclamationen Dies fin Dinge, über welche sich ein Urtheil abgeben läßt, ohne daß noch iere vorgelegt worden. Zst es nun aber nicht notorisch, daß gegen viele äniter, bie in ber Cisvil-Verwaltung angestellt und durch Erfahrung und langen Dienst in Ostindien ausgezeichnet find, Lord Ellenborough sih auf eine we de und beleivigetve Weise betragen hat ?“/ Lord John Russell führte besonders das Verfahren Lord Ellen=- borough's gegen Herrn Ersfkine und Major Outram an, welche er
beide ohne Grund ihrer Stellen entseyt habe und von denen die
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Wiedereinseßbung des Ersteren durch die Direktoren der Compagnie, die des Lebteren durch die Nothwendigkeit geboten worden.
„Der schr ehrenwerthe Baronet“, fuhr der Redner fort, „behauptet, es sey unbillig, Lord Ellenborough nach ciner einzelnen Handlung, einer ein- elnen Proclamation zu beurtheilen, während doch sein Verfahren überhaupt jo tadelnswerth gewesen is, Aber auch jene Proclamation wegen der Tem- pelthüren steht nicht als einzig und allein in ihrer Art da. Die Procla- mation vom 1. Oktober v, J., aus Simla datirt, welche die bevorstehende Räumung Afghanistans anzeigte, verkündete diejes Creigniß, noch bevor man irgend eine Nachricht über die Rettung der Gefangenen erhalten hatte, und enthielt zugleich eine knabenhafte und thörichte Beleidigung gegen den Vorgänger Lord Éllenborough's. Gleich die ersten Worte dicser Pro- clamation sind eine gröblihe Mißdcutung der Beweggründe, welche Lord Auckiand veranlaßt haben, ein Heer über den Zndus zu senden, Aber jene Proclamation enthält überdies eine Erfklä- rung von gleih großer Absurdität und Unbedachtsamkeit. Dle ertlärt, daß fortan das Britische Reich in Ostindien sich auf seine natürlichen Gränzen beschränken werde. Die natürlichen (Gränzen des Britischen Reiches in Ostindien! Die natürlichen Gränzen eines Reiches, das erst im lezten Jahrhunderte jene umfassenden Eroberungen gemacht hat, denen er angeblich jeßt eine Schranke schen will! Als die natürliche Gränzscheide wird. der Indus bezeichnet, Was besagen aber die Nachrichten der leßten Ostindi- schen Post? Sie berichten, daß, da die Cuurs von Sind in Differenzen zu dem Britischen Reiche in Ostindien gerathen sind, cine Armce zusammen- gebracht worden is, um sie zu- dem zu zwingen, was man von ihnen ver- langt, und sie ihres Gebietes zu berauben. Nun, liegt dieses Ge- biet innerhalb der natürlichen Gränzen, von denen die Proclamation redet? Nein, es liegt jenseits dersclben. Und angenommen, es fammelte sich ein feindliches Heer“ in Afghanistan, es würden Vorräthe ge sammelt, um diesem Heere den Marsch nach Ostindien möglich zu machen, würde da nicht der Genergl Giülyerneitr es für seine Pet Baben ée Af i “imudringen „die Magazine zu zerstören und das lich Aa O E ibu ben Angri auf Ostindien zu vereiteln Wenn dem aber so ist, welcher Sinn und Verstand liegt darin, den Jndus zur Gránze des Ostindischen Neiches zu proklamiren ? Der sehr ehrenwerthe Baronet beschwert sih darüber, daß wir Lord Ellenborough nux nach den Ausdrücken in ciner einzigen seiner Proclamationen beurtheilten. Jch stelle dies durchaus in Abredez aber ich behaupte zugleich, daß der Mann, der cine solche Proclamation erlassen konnte, nicht geeignet ist, die Ver- waltung eines so großen Reiches, wie das unjrige in O stindien is, zu füh- ren, Der schr ehrenwerthe Baronet nimmt an, daß unjere Einwendungen gegen Lord Ellenborough daher rühren, daß derselbe unsere Politik über den Haufen gestürzt hat. Jch bin nicht gesonnen, zuzugeben, daß ein sol- cher Umsturz stattgefunden hat. Ich gebe zu, daß die Unfälle, welche sich ercignet haben , eine Revision jener Politik hätten nöthig machen können, wiewohl Lord Aueland auch ursprünglich keinesweges eine permanente Be
sezung Afghanistans beabsichtigt hatte, und daß das Resultat dieser Revi- sion die Räumung Asghanistans hätte sevn können. Jch kann daher die Politik Lord Ellenborough's nicht als einen Umsturz der Politik seines Vorgängers ansehen, Aber, wenn ein Mann, im Besibe einer gro- ßen Gewalt, so wenig Hochherzigkeit zeigt, daß er seinen Vorgänger ver- leumdet und seine eigenen Ansprüche auf die Vernichtung jenes Vorgängers zu begründen bemüht is, der noch dazu die lehten Wochen seiner Bertwal- tungszeit darauf verwendete, jede Vorbereitung zu machen, damit sein Nach- folger seinen Weg ungefcsselt verfolgen könne, dann sinde ih keinen Grund, weshalb ih nicht dem Hause und dem ganzen Lande aber- und abermals die Ursachen darlegen sollte, welche mich zu dem Glauben veranlassen, daß cine so ungeheure Macht mit Sicherheit einem solchen Manne nicht an vertraut werden kann.“ 5 y
Bekanntlich war der Antrag, der zu diesen Debatten führte, nur auf Vorlegung einiger Aktensticke aus Lord Ellenborough's Ver- waltung gerichtet, die auch genehmigt wurde; aber es „dürste dies nur der Vorläufer zu einer ferneren, bei Herrn Roebuck's angekün- digter Motion auf Untersuchung der Afghanischen Angelegenheiten zu erwartenden ausführlicheren Diskussion der Ellenboroughschen Politik
en seyn. gee dem Paketschif „South: America““. hat man Nachrichten aus New-York vom 20: Januar exhalten. _Die Bill zur Aufhe- bung der Bankerott - Akte is 'nach schr stürmischen Debatten im Re= präsentantenhause mit 140 Stimmeu gegen 71 durchgegangen. Man glaubte, der Senat werde sie ebenfalls annehmen. n, : | Die Admiralität hat den Befehl gegeben, ce in Zukunft bei dem Bau von Schiffen der Königl. Marine alles Eisenwerk an Bord wenigstens 14 Fuß entfernt vom Kompaß gehalten, auch bei allen Ausbesserungen alter Schiffe dieselbe Einrichtung getroffen werden solle. Man hofft dadurch die Abweichungen des Kompasses zu hesei- tigen, welche {hon öfter, weil sie zu Jrrthümern über den Vrt, wo die Schiffe sich befanden, führten, den Untergang derselben verursachten.
Jn dem Hof - Konzert, welches gestern am Jahrestag der Königl. Vermählung, in Schloß Windsor stattfand, wurden nur Compositio= nen von Spohr und Meyerbeer ausgeführt.
—— Ew —
Uiederlandve.
Aus dem Haag, 14. Febr. Se. Majestät der Graf von Nassau is von seinem Unwohlseyn wieder hergestellt. Das leßte Bülletin is vom 13ten d. und besagt, daß Se. Majestät einen ziem- lih guten Tag gehabt und gegen Morgen einige Stunden geschlafen. Dem Journal de la Haye zufolge werden keine Billetins mehr
ausgegeben werden. ————— D ——
Deutsche Kundesstaaten.
Hannover, 15. Febr. Se. Durchlaucht der regierende Her- zog von Nassau ist heute hier eitgetrossen und in der vou Seiten des Königl. Hofes für ihn bereit gehaltenen Mang abgelliegen.
Aus der „Ordnung der Feierlichkeiten , welche bei G elegenheit der Vermählung des Kronprinzen und auf Befehl Sr, Majestät des Königs stattfinden sollen‘, theilen wir folgenden Auszug mit:
Am 18. Februar , Abends 6# Uhr, versammeln sich alle Personen, so weit sie Einlaß - Karten erhalten häben, in der Königl. Schloß - Kapelle, Die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften versammeln sich gegen 7 Uhr in einem Zimmer des Königl. Schlosses, Dort wird der Prinzessin Braut durch die Herzoginnen von Uuhalt-Deßau und von Sachsen-Altenburg die Krone auf dem Haupte befestigt. Juzwischen haben sich die posaL E hon zum Zuge geordnet, und zwar folgendermaßen : 1) L E v is marschall mit dem Stabe, 2) alle aitvesenden Königl, Kamme zern Da weise, 3) der Hofstaat des Kronprinzen, 4) die der Braut un i em_ M rinzen zur Aufwartung gegebenen Kammerherren und en Ah 5) N bobe Brautpaar, Die Schleppe Jhrer Hochfürstl. Durchlauch ragen. ie Gräfinnen Agnes 9. Platen, Helene v. Kielmannsegge, Hyma v. Knyphau- sen, Anna v. Hardenberg. Die Ober - Hofmeisterinnen Frau v. d. Decken und Jhre Excellenz Frau van dem Bussche gehen rechts ynd Ine neben der Schlevpe. Denselben folgen die Ehren - Staatsdamen, Q L ofdamen der Hochseligen Königin und die künftigen Hofdamen der Kronprinzessin z 6) die großen Hof- Chargen Sr. Majestät paarweisez 7) Se. Ma estät der König von Preußen, Jhre Hoheit die Herzogin zu Sachsen- Altenburg, Se. Majestät der König von Hannover (begleitet von Jhren General - und Flügel - Adjutanten)z 8) Se. Königl. Hoheit der Prinz von Preußen, Jhre Königl. Hoheit die Herzogin von Anhalt-Deßau, Se. Durch- laucht ver Herzog von Altenburgz Y Se, Königl, Hoheit der Großherzog
von Mecklenburg - Schwerin, Jhre Durchlaucht die Prinzessin Therese von Altenburg, Se. Königl. Hoheit der Großherzog von Oldenburg 3 10) Se. Königl. Hoheit ver Prinz Karl von Preußen, Jhre Durchl. die Prinzessin Agnes zu Anhalt-Deßau, Se. Königl. Hoheit der Prinz August von Württemberg z 11) Se. Durchlaucht der Herzog von Braunschweig , Jhre Durchlaucht die essin von Schwarzburg - Rudolstadt, Se. Durchlaucht der Herzog zu
nhalt-Deaßuz 12) Se. Durchlaucht der Herzog von Nassau, Jhre Durch- laucht die Prinzessin Wilhelm zu Solms-Braunfels, Se, Köuigl. Hoheit
der Erbgroßherzog von Mecklecnburg-Sireliß ; 13) die Prinzen von Schwarz- burg - Rudolstadt und zu Solms - Braunfels. Die dienstthuende Hofdame der durchl, Prinzessin geht neben der Schleppe, welche von zwei Pagen ge- tragen wird; die anderen Hofdamen hinter denselben; die Kavalicre vor ihren Herrschaften; die Adjutanten hinter ihren Prinzen, Der Zug geht durch eine besonders durch den Hof gemachte Kolonnade bis zur Kapelle. Jn dersclben befindet sich \hon der die Trauung verrihtende Konsisto- rial -Rath Dr, Leopold, ihm zur Seite die Hofprediger, Konsistorial Rath Niemaun und Pastor Hardeland und die domestic cha- plains to U. M. the King of Hanover. Um den Altar stehen 1) der Abt von Loccum, als erster protestantischer Geistliher des König- reichs, 2) derKonsistorial-Rath Dr. Brandes, 3) der Konsistorial-Rath Mever, 4) der Senior des städtischen geistlihen Ministeriums, 5) der Garnison Prediger Reinecke. Der Konsistorial-Rath Dr. Leopold geht mit diesen dem hohen Brautpaare entgegen und führt dasselbe vor den Altar, Se, Königl. Hoheit tritt zur Nechten der Braut , die Allerhöchsten und Höchsten Herr- schaften im Kreise um selbigen. Jn dem Augenblicke, wo das hohe Braut paar die Ringe wechselt, werden auf dem Waterlooplaßze dreimal 24 Ka noncnschüsse abgefeuert. Ein Artillerie - Offizier giebt hierzu von der Ka pelle ab das Zeichen, Nach vollzogener Trauung und gesprochenem Segen begicht sich der Zug in der anfänglichen Ordnung in den Königl, Palast zurück, Die hohen Vermählten nehmen die Glückwünsche der Allerhöchsten und hohen Herrschaften an. Jhre Majestäten begeben sih darauf in den Vorsaal und seßen sich mit den hohen Neuvermählten an den unter den Thronhimmel gestellten Spieltisch. Alle übrigen Allerhöchsten und hohen Herrschaften nchmen die zu beiden Seiten gestellten Spieltische ein. Die übrige Gesellschaft naht sich nur den Spieltischen und macht Jhrer Maje- stätcn und den hohen Neuvermählten wie den übrigen hohen Herrschaften ihre Cour. Sobald die Cour beendet is, wird Seiner Majestät das Sou per im Rittersaale annonzirt. Jn demselben is Familientafel nux sür die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften, an welcher nur Pagen und Offizian- ten serviren. An der Mitte der Tafel das hohe neuvermählte Paarz neben der Kronprinzessin Seine Majestät der König und neben dem Kronprinzen die Herzogin von Altenburg, dann die übrigen Herrschaften nach ihrem Rang und den von Sr. Majestät für diesen Tag erlassenen besonderen Bestimmungen. Der König bringt die Gesundheit der hohen Neuvermählten aus, auf ein gegebenes Zeichen wird diese an allen Tafeln wiederholt, Nach aufgeho- bener Tafel begiebt sich die Gesellschaft in den Ballsaal, Der Ober-Hof- marschall eröffnet den Fackeltanz, ihm folgen paarweise mit großen weißen MWachsfakeln in der Hand der Justiz-Minister von Stralenheim, der Ober- Stallmeister Graf von Kielmansegge, der Finanz - Minister von Schulte, der Minister des Junern von der Wisch, der Staats- und Kabinets-Mini- ster von Schele, der Geheime Rath Graf von Wangenheim, der General der Infanterie Graf von Kielmansegge, der General der Jnfanterie van dem Bussche, der Landschafts-Direktor von Hodenberg, der Ober-Appellationsge- richts-Präsident von der Osten (sämmtlich Excellenzen), der Geheime Nath Gra] von Stolberg, und der General-Lieutenant und Kriegs Minister Graf von Kielmansegge. Unter Vortritt dieser Herren macht das neuvermählte Paar einen Umgang im Tanzsaale. Darauf naht sich Jhre Königliche Hoheit die Kronprinzessin Sr. Majestät, und nachdem Höchstdieselbe Se. Majestät durch cine Verbeugung zum Tanze aufgefordert, beginnt ein neuer Umgang. Jn ähnlicher Weise tanzt auch der Kronprinz mit der Kronprinzessin und den übrigen Prinzessinnen. Nach beendigtem Facieltanz begeben sich die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften zurück nach dem Thronsaale. Nach- dem von der Ober-Hofmeisterin Jhrer Königlichen Hoheit der Kronprin- zessin das Strumpfband ausgetheilt, wird dem Kronbeamten die Kronc zurückgeliefert und der Hof entlassen. , E
Ám folgenden Tage is um 117 Uhr der Kirchgang in die Königliche Schloßkapelle, bei welchem alle Höfe in Galla erscheinen. “Mittags ist bei Srx. Majestät Déjeuner dinatoire um 2 Uhr für dic Königliche. Familie und die Hosstaaten. Abends is Cour bei Zhren Königlichen Hoheiten, dann Hof - Konzert im großen Konzertsaale (Souper en retraite). Am 20sten d. is Galla-Diner im goldenen Saale; Abends Fest Yper 11 Galla. Am 21sten d. is Mittags Familientafel, Abends Ball und Souper bei Sr. Majestät im Königlichen Schlosse,
Frankfurt a. M., 14. Febr. Verhandlung des gesebge= benden Körpers über die Veröffentlihung des S5lalus exigenliae. (Schluß) | | |
Rüksichtlich des Einnahme-Budgets werde aber bemerlt, daß Mt t trag auf Vorlage einer spezielleren, detaillirteren „Aufstellung, nichts Neues, fondern lediglich ein Zurücffommen auf frühere, höchst zweckmäßige Beschlüsse der geschgebenden Versammlung, und zwar vom 8. Februar 1840 (5 43 des Protokolls von 1839—40) und 21. November 1840 (§. 15 des Pro- tofolls von 1840—4L) enthalte. Wenn man eine detaillirte und bestimmte Ausstellung der Einnahme, wie sie sich nach der Erfahrung früherer Jahre und ohne Berücksichtigung etwaiger außerordentlicher Vorfälle allerdings fer» tigen lasse, wegen Unständigkeit der einzelnen Einnahmeposten für unausführbar erkläre, so müßte man dies eigentlich bei den Ausgaben, welche auch uan seven, wie die jährlichen Nachbewilligungen erweisen, eben so behaupten, T noch würden ganz genaue, selbst ins Kleinliche gehende S pecificationen der M gaben von den einzelnen Aemtern jährlich vorgelegt und von den A R mäßigen Behörden genau geprüft. Wie aber die Vorlage A ey Einnahme-Budgets, #0 sey auch desjen |p zielle Prüfung _ ct P N indem solche nah dem Beschluß der geseßgebenden Versamm ung A 16. Febr. 1841 (§. 42 des Protokolls von 1840—41) E: tung des Status exigentiae jeweilig ernannten Mee G O E, den sey, Der hierbei beabsichtigte Zweck werde jedoch ni W ur. M Bemerkung, daß die Ausgabe durch die R E G h ne Nach Beendigung dieser Diskussionen wurde zuvörderst A4 N gehalten: „ob bei den einzelnen Rubriken des Status a A ie ; al N veröffentlicht werden sollen oder nicht“ und sich M 48 Stimmen gege! 20 gegen die Veröffentlichung der Zahlen ausgesprochen a
“Da dieses Ergebniß die Publizirung des Status ‘exigenliae in er a herigen Weise mit sich führte, so wurde der in der Disfussion, A en bemerkt, bereits eventuell gestellte Antrag: von dem ganzen Fu e g nichts durch den Druck zu veröffentlichen, nunmehr erneuert, Dor dex al stimmung bemerkt ein Mitglicd, welches für Oeffentlichkeit def N und für vollständige Veröffentlichung des Status N N Ul t daß es, obwohl in den Grundsäßen vollkommen mit dem E U au verstanden, dennoch gegen dessen Antrag stimmen werde, wei es g au e es werde cher zu der vollständigen Veröffentlichung kommen, wenn durch eins ee lige Beibehaltung der bisherigen Mittheilungswei]e stets daran U werde, wie unpassend und dem Zwecke wenig entsprechend diese sev, als wenn durch gänzliche Unterdrückung der den Status exigentiae betreffenden Protokolle der Gegenstand in Vergessenheit gerathe. Hierauf Me Ra Abstimmung über vorgedachten Antrag geschritten, derselbe jedoch i O frage mit 57 Stimmen gegen 8 verworfen, und es demnach e der De rigen Art und Weise der Publizirung des Status S genHgs e M S ires gegen wurde auf den gleichfalls oben crwähnten eiern j n ras Ee tes des Einnahme-Budgets ohne Umfrage beschlossen A E H Que der geseßgebenden Versammlung vom 8. Februar 2 n S T vember 1840 in Betresf der Vorlage cines, wenn, au Ri approrimativen, doch in den einzelnen Positionen möglichst a eti R ags | e nahme, so wie der Beschluß vom 16. E N i A A diesseitiger Kommission vorzunehmenden E E U es U Budgets ausdrücklich sür die Folge zu wiederholen, Hierauf wurde dic
Sipung geschlossen.
j irg, 16. Febr. Am Montag den 20sten d. M. wird die Sa sene Bürgerschaft, in diesem Jahre zum erstenmale, versammelt werden. Die Anträge des Senats sind heute durch den Druck bekannt gemacht. E heben einige Punkte, welche von all= ‘aemeiner iteresse sind, -hervor.
E Sms gt "Brande erlassene Expropriations - Geseb ward bestimmt, daß die Auszahlung des Entschädigungs - Quantums mit Hinzufügung vou 3 pCt. Zinsen, und zwar vom Tage der Rec tskrast des Expropriations-Erkenntuisses, geschehen olle, Da aber bei den großen Schwierigkeiten des Verfahrens die Entscheidungen nur langsam fortschreiten konnten, so ward die Ab- cht des Gesebes, welches darauf gerihtet war, die Exproprürten vor Zinsen-Verlust zu {üßen, nicht vollständig erreicht. Dies hatte
vielfache, sehr begründete Klagen hervorgerufen, welhe im Wege der Supplik noch kürzlich zur Kenntniß des Senats gelangt sind. Der Senat stellt daher seinen Antrag dahin, daß die Zinsvergütung für Alle, deren Expropriations= Erkenntnisse ers nach dem 1. Januar rechtsfräftig geworden sind oder werden, von diesem Tage an berech=
net werden möge.
Eine fernere Proposition betrifft die Anstellung cines Direktors der Lösch = Anstalten mit einem festen Gehalt von 6000 Mk. Cour. und mit näheren Bestimmungen für den Fall der Pensionirung wegen Berlebung ín Ausübung des Dienstes. Sodann freuen wir uns, die langersebnte Einführung der Gasbeleuhtung der Bürgerschaft zur Mitgenehmigung vorgelegt zu sehen. Aus dem desfallsigen Antrag erfährt man, daß diese Angelegenheit bereits vor dem Brande zur A) 1 Í g. Jebt, wo mit den Arbeiten für den Neubau schon angefangen is, wird eine Entschei= dung um so wichtiger, damit die Einrichtungen für die Gas-Erleuch- tung gleichzeitig mit den anderen Arbeiten gemacht werden können. Zum Schlusse finden wir eine Proposition, welche eine Erklärung des Senats in Betreff der bei der Brand = Versicherungs - Association Jn= Dieser Erklärung zufolge wird die bedeutende welche sich noch bei der
verfassungsmäßigen Beschlußnahme bereit lag.
teressirten enthält. Summe von circa 900,000 Mark Cour., Unterstüzungs-Behörde befindet, ausschließlich diesem Theile der Ab gebramiten zugewandt werden, | eine Aufrage ergehen, ob sie die Unterstüßung der Behörde begeh ren oder nicht. È t :
stitut erlittenen Verluste abzuhelfen.
i An der gestrigen Börse hat die Nachriht von dem Falle eines Petersburger Hguses Sensation gemacht. Wie man hört, sind auch , »y* I) RI "By D vf Df , d C“ ¿ , ‘ , (ck
hier Mehrere dabei betheiligt, ein Haus allein mit einer Summe von
00,000 Mk. Bco. Die Unterzeichnungen für die Berlin-Hamburger Eisenbahn sollen sich bis zu einer halben Million Thaler belaufen. Man erwartet, daß sie die Summe von einer Million erreihen werden. Ob dieser Beitrag für Hamburg als genügend anzusehen sey, is mit Recht zu bezweifeln, um so mehr, da man mit Grund befürchten muß, daß namentlich Preußische Kapitalisten ihre Mittel eher anderen Bahnen zuwenden werden. Judeß, man ist von der Nothwendigkeit dieser Bahn für uns überzeugt, und so werden wohl noh manche Beden len, die unsere Geschäftsleute gegen derartige Verwendung ihrer Kapitalien haben, verschwinden. Vielleicht dürfte sich auch die Mit wirkung überseeisher Geldkräfte bewirfen lassen, da auch das Ausland bei dem Zustandekommen dieser Bahn sehr interessirt ist.
——
S M e t
__ Zürich, 12. Febr, Der von dem Regierungs - Rath über die Niederlassung des Herrn G, Herwegh gefaßte Beschluß, nah welchem derjelbe bis zum 19, Februar den Kanton Zürich zu verlassen hat, lautet wie folgt:
„Mit Eingabe vom 8ten d. M. berichtet der Polizeirath, der Literat Georg Herwegh aus Stuttgart sey bei ihm um die Ertheilung einer Auf- enthaltsbewislligung eingekommen. Bei der hierauf mit dem Petenten vor- genommenen Einvernahme habe er angegeben, er besie außer einem Tauf- scheine und einem von der Regierung des Kanton Bern ausgestellten Passe feine Ausweis -Schriften: er habe sich aus Württemberg im Jahre 1839 wegbegeben, weil er daselbst, in Folge eines unangenehmen Auf- trittes mit einem Offizier, plöplich zum Militair einberufen und mitten aus seiten Avoeiten genen wörden s Er wolle hier die Nedactión kiner nêlten Zeatiwhtist, des Deutscwen Boten in der Schweiz, Übernehmen, und werde “darin, weil die literari- schen Angelegenheiten sih niht mehr abgesondert von den politischen be sprechen lassen, auch die politischen Verhältnisse, jedoch vorzugsweise Deutsch- lands, und weniger der Schweiz, berühren. Die Duldungs - Bewilligung wünsche er nur für so lange, bis er das Schweizer-Bürgerrecht, für welches er bei der Negierung von Baselland eingekommen und das ihm fest zuge- sagt sev, erhalten haben werde. Auf Ansuchen des Polizeirathes an die Königl. Stadt-Direction in Stuttgart, um Auskunft über die Angaben des Herwegh, habe dieselbe ganz einfach erwiedert, daß der Literat G. Herwegh im Jahre 1839 aus dem Königl. Württembergischen Militair, zu welchem cx als Soldat ausgehoben wurde, desertirt sey. : :
„Der Regierungsrath hat mit Rücksicht darauf 1) daß ein wesentli- cher Theil der völkerrechtlichen Stellung der Schweiz überhaupt, so wie der einzelnen Stände derselben insbesondere, auf ihrer anerkannten Neutralität beruht und mit dieser in enger Verbindung das Recht steht, Personen, welche wegen Mißverhältnissen oder Verfolgungen ihre Heimath verlassen, mögen dieselben in die Kategorie der eigentlich politischen Flüchtlinge ge- hören oder nicht, ein Asyl zu gewähren; 2) daß jedoh auch dieses Asyl seinem Wesen nah — und auch nah dem Sinne und Geist des Geseßes vom 29, September 1836, betreffend die besonderen Verhältnisse der poli- | tischen Flüchtlinge und anderer Landesfremden — nur dann, und nur o
f, h aller
Es wird sodann an die Betheiligten
1 i Die nächste Erfahrung wird es nun lehren, ob dies Mittel geeignet is, den vielfachen Klagen über die bei diesem Ju-
207 Vereinigte Staaten von Uord - Amerika.
O New-York, 19. Jan. Eines der hiesigen Blätter, der New -York-Erxpreß, hat bereits einen Auszug aus der nun vor dem Senat anhängigen Bill in Betreff des Oregongebietes gegeben. Dieselbe schlägt die Beseßung und Kolonisirung des ganzen von den Vereinigten Staaten in Anspruch genommenen Gebietes nördlich vom 42sten Breitegrad und südlich vom 54sten Grade und 40 Minuten vor. Die ganze Nordwestküste wird bekanntlich von Rußland, Groß- britanien, den Vereinigten Staaten und Mexiko in Anspruch genom= men. Durch den Vertrag mit Spanien im Jahre 1819 war der 42ste Grad nördlicher Breite von der Quelle des Arkansasflusses bis zur Südsce als Gränze zwischen den beiden Ländern guf dieser Seite aufgestellt, und Mexilo, welches damals einen Theil der Spanischen Monarchie auêmachte, war durch die Bestimmungen dieses Vertrages, den noch das Mutterland mit den Vereinigten Staaten abgeschlossen hatte, gebunden. Um aber vollends jeden Zweifel darüber unmöglich zu machen, wurde im Jahre 1828 noch cin besonderer Vertrag zwi hen den Vereinigten Staaten und Mexiko abgeschlossen, in welchem ausdrücklih festgeseßt wurde, daß Mexiko denselben 42sten Grad nördlicher Breite als Gränze anerkenne und bestätige, wie man in dem zwischen Spanien und den Vereinigten Staaten abgeschlossenen Bertrag übereingekommen war, bevor noch Mexiko seine Unabhäugig= feit von dem Spanischen Mutterlande - erlangt hatte. Dadurch also fallen die Ansprüche, welche Mexiko jeßt wieder auf das Oregon Gebiet erheben wollte, so ziemlich in nichts zusammen. /
_ Durch den Vertrag zwischen Rußland und den Vereinigten Staateu von den Jahren 1824 und 1825. war man übereingekommen,
E Bereinigten Staaten feine Niederlassung im Nordwesten von
“merika, noch auf einer der anliegenden Juseln nördlich von 44 Gra
| den und 40 Minuten nördlicher Breite bilden sollten. Hiernach wä ren die Ansprüche der Vereinigten Staaten auf den Raum beschräukt, der sih zwischen dem 44sten und 54sten Grade und 40 Minuten nördlicher Breite ausdehnt, und diese Ansprüche werden wieder von Großbritanien bestritten.
Die Vereinigten Staaten nun begründen ihre Ansprüche auf fol- gende Titel : z :
1) Sie behaupten für sich die Priorität der Entdeckung der Mün dung des Columbiastromes durh Capitain Gray von Bostan |
im Jahre 1788. Hieraus leiten sie nah den unter allen civi |
lisirten Nationen geltenden Grundsäßen einen Rechtstitel auf |
das ganze von diesem Flusse durchströmte Land von seiner
Mündung bis zu seinem Ursprunge ab. Diese Entdeckung |
wurde nachmals noch vollständiger untersucht und erforscht durch
die Expedition unter dem Befehle der Capitaine Lewis und
Clarke; i
2) Darauf, daß Spanien alle seine Rechte auf das Gebiet nördlich vom 42sten Grade nördlicher Breite an die Vereinigten Staa= ten abgetreten habe;
3) auf die Französischen Ansprüche, welche auf die Vereinigten
Stagten übergegangen sind, und
4) auf die Kontiguität des Territoriums.
_ Auf der anderen Seite will Großbritanien seine Rechtstitel auf
dasselbe Gebiet auf folgenden Grundlagen feststellen :
1) Es fönne die Priorität der Entdeckung durch Mears, der unter
Vancouver sfegelte, für sich in Anspruch nehmen z
durch die Uebereinkunft von Nootka Sound vom Jahre 1790
habe Spanien an Großbritanien freien und offenen Zutritt
und Handel, so wie den Britischen Unterthanen Niederlassun=
gen an dieser Küste in Gemeinschaft mit seinen eigenen (den
Spanischen) gewährt ;
3) die Rechte Frankreihs seyen auch von England in Anspruch zu nehmen, da sie 1763 an Spanien durch Vertrag zwischen die- sen beiden Nationen abgetreten worden seyen.
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2)
Der New=York Expreß geht dann in eine Würdigung der | Ansprüche der Vereinigten Staaten ein, die er natürlich aufrecht zu | halten sucht, und verspricht in seinen folgenden Nummern auch cine | Besprechung der Englishen Ansprüche und der Rechtstitel, welche | man dafür geltend machen will,
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%- Inland. H Halberstadt, 16, Febr. Gestern Abend trafen Se. Durchlaucht der regierende Herzog und Jhre Königl. Hoheit die rau Herzogin nebst den Prinzessinnen Marie und Therese von
lange gewährt werden kaun, als der Einzelne, der dessen bedarf
politischen Manifestationen, namentlih gegen das Ausland, enthält; 3) vaß nun der Petent, wie er selbst gngiebt, eine Zeitschrift zu redigiren gedenkt, die auch auf die politischen Verhältnisse, und zwar vor- zugsweise auf diejenigen Deutschlands, berechnet ist, somit seinen Willen an den Tag gelegt hat, den obigen Grundsäßen entgegen zu handeln ; 1) daß endlich die angekündigte Erwerbung des Bürgerrechts in cinem anderen Kanton von keinem Einflusse seyn kann, indem Schweizer selbst aus cinem der dem Konkordate vom 15. Juli 1822 beigetretenen Kantone auf die Niederlassung nur insofern Anspruch machen können, als sie bereits 10 Jahre lang Bürger gewesen sind; beschlossen: Sey dem Petenten die nachgesuchte Aufenthalts - Bewilligung verweigert, habe er den Kanton bis und mit dem 19. Februar zu verlassen, und sev hiervon dem Polizei- rathe zur Vollziehung Kenntniß zu geben. Actum Zürich, den 9. Februar 1843, Vor dem Negierungs-Rathe: der erste Staatsschreiber Hottinger,“
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Spanien.
67 Paris, 13. Febr. Wir haben heute seit aht Tagen zum erstenmale wieder ein Barceloneser Blatt erhalten, nämlih den Con-= ]stitucional, der am (ten wieder erschienen is und der sein frü- heres Nichterscheinen mit folgenden Worten erklärt: „Am 29sten um Mitternacht erschien der Oberst Tur, begleitet von einem Offizier und vier Polizei-Soldaten, in unserer Druckerei, und befahl, den Druck des Constitucional einzustellen. Da der Drucker einen schriftlihen Befehl verlangte, so entschloß sich der Oberst Tur, nach einigem Zögern folgende Worte zu s{reiben: „Auf Befehl Sr. Ex= cellenz des General-Capitains habe ih bei der durch den Bando vom 25s]ten d. M. angedrohten Strafe das Erscheinen des Constitucio- nal verboten und vier Polizei-Soldaten in der Drudckerei zurückgelassen.“ Der Constitucional fügt diesem einfachen Berichte keine weiteren Bemerkungen hinzu. Er zeigt sich überhaupt in seiner neuesten Num= mer viel vorsichtiger und gemäßigter als sonst, ohne deshalb ganz auf die Kritik der Verfügungen der Militairgewalt zu verzichten, wie er s{ch denn namentlich tadelnd über die Maßregel äußert, durch welche Herr Algarra, der Direktor der Catalonischen Zölle, plötlich aus Barcelona und aus der ganzen Provinz verbaunt ist, Die Ge-= müther der Barceloneser haben sich übrigens einigermaßen beruhigt seitdem die Erhebung der Contribution und die zum Behufe dersel- ben angeordneten Zwangsmaßregeln eingestellt worden sind.
Das Gerücht von einer Militair = Verschwörung in Barcelona von der auch die heutigen Pariser Blätter sprechen, hat sih als un- gegründet gezeigt.
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Sachsen-Altenburg, auf der Reise nah Hannover, hier cin und nah= men das Nachtquartier im Hotel „zum Prinz Eugen ‘“. Heute früh 9 Uhr sebten die hohen Reisenden die Tour nah Hildesheim fort, von wo morgen der feierlihe Einzug in Hannover stattfinden wird. Unter den Vielen, die Gelegenheit nahmen, die erhabene Familie zu sehen, herrschte nux eine Stimme über die Aumuth und Liebenswür | digkeit der Prinzessin Marie, Braut Sr. Königl. Hoheit des Kron= | prinzen vou Haunover, und sicherlih begleiten die Segenswünsche | Aller die hohe Verlobte in ihr neues Vaterland. i |
Heute Nachmittag gegen 4 Uhr hatten wir das Glück, unseres
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Königs Majestät und Se. Königl. Hoheit den Prinzen Karl, im er L
wünschtesten Wohlseyn, auf der Reise nah Hannover, wenn auch nur Thavpurikt h Dunstsättigung
auf Augenblicke, in unseren Mauern zu sehen. Nach geschehener Um- spannung, während welcher Se. Majestät aufs guädigste die aufwar= tenden Behörden zu empfangen geruhten, wurde die Reise fortgeseht. Dem Vernehmen nach, wollen Se. Majestät heute bis Hildesheim reisen und morgen Vormittag in Hannover eintreffen. i
Gestern Abend spät reisten Se. Königl. Hoheit der Erbgroß= herzog von Mecklenburg-Streliß und heute Vormittag gegen 11 Uhr Se. Durchlaucht der regierende Herzog von Anhalt-Deßau, ebenfalls nach Hannover, hier durch.
Berlin, 17. Febr, ter von dem Kommissionsrath Herrn Cerf veranstaltete große Musik= Aufführung und Opern - Vorstellung hat einschließlich der Beiträge Sr. Majestät des Königs mit 20 Friedrihsd’or und Jhrer Majestät der Königin mit 10 Friedrichsd'or, so wie der Beiträge der Königli= hen Prinzen und Prinzessinnen eine Einnahme von 215 Rthlr. Gold und 1758 Rthlr. 10 Sgr. Courant gewährt. Dieser Betrag ist, einer Bekanntmachung des hiesigen Magistrats zufolge, demselben ohne Abzug der Kosten überwiesen worden, um dessen weitere Vertheilung an nachbenannte vier Anstalten, und zwar zu gleichen Theilen zu ver= anlassen : 1) an das Nikolaus - Bürger - Hospital, 2) an die Deutsche Holz=Vertheilungs-Gesellschaft, 3) an die Armen-Speisungs-Austalt, 4) an die Kinder-Bewahr-Anstalten, für welche leßtere der auf die= selben fallende Geldbetrag nah den Bestimmungen Jhrer Majestät der Königin dem Herrn Obersten von Webern überwiesen werden soll,
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7, Februar. |
Wind W. Wolkenzug « « - | ——
Soult: „ih war bei Waterloo, ih war dabei, als Cambronne sprach mit dem Obigen nur in einem scheinbaren Widerspruch stechen. Der Mar- M schall wollte wohl keinesweges die historische Existenz der obigen Worte als Die vorgestern im Königsstädtischen Thea= | Ohrenzeuge verifizirenz ihm kam es vielmehr nur darauf an, durch sein
eigenes Beispiel darzuthun, daß cin Mann wie er, ungeachtet er bei Wa- terloo zugegen gewesen, als die Garde lieber habe sterben als \ich ergeben wollen, daß ein solcher Mann dennoch über die Eingebungen des blinden Nationalhasses erhaben seyn könne. 1 Napoleonischen Garde an jenem Tage, wenn auch nicht mit den Worten, doch mit der That wirklich geherrscht, beweist das testimonium ab hoste, welches der Major von Damit in seiner, nach den Vorlesungen des Generals von Grolmann und offiziellen Berichten gearbeiteten Geschichte des Feld- zuges von 1815 pag. 312 hierüber abgiebt:
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Historischer Nachweis.
Jn Nr. 41 der Staats=Zeitung is bereits nahgewiesen, was es eigentlih für eine Bewandtniß mit General Cambronne's oft erwähntem Ausspruche: „la vieille garde meurt, mais elle ne se rend pas”, gehabt habe. Diese Worte sind niemals gesprochen worden *). Ueber ihren Ursprung ist es vielleicht nicht überflüssig, zu bemerfen, daß sie am nämlichen Tage, als die Nachricht von der Schlacht bei Waterloo in Paris bekannt wurde, im Jundépendant gedruckt standen und eine damals glücklihe Erfindung des Herrn von Rougemont zu seyn scheinen, der als Journalist und dramatischer Schriftsteller eine Zeit lang viel Aufsehen gemacht hat. Darauf ver= fehlte General Gourgaud, der belaunte Napoleonist, nit, sie ín jeine „Campagne de dix-huit cent quinze” aufzunehmen, wo sie auf S. 96 des Berliner Abdruckes vom Jahre 1819 zu finden sind.
De
Wissenschaft, Kunst und Literatur. Berlin,
| | | : s | |
| L i In der Versammlung des wissenschaftlichen Kunst-Vereins | am 15ten hielt Professor Stier einen Vortrag über das Leben und die | Werke Andrea Palladio's, des berühmten Baumeisters (1508 bis | 1580), dessen Kirchen, Paläste, Brücken, öffentlihe und Privat-Wohnungen | eine große Anzahl von Städten Jtaliens, insbesondere Venedig, noch heut | shmücken. Professor Stier wics aus Palladio’s Schriften und Gebäuden | nach, wie er die Baukunst des klassischen Alterthums und vornehmlich Vi- | truv gründlich studirt und wieder in das Leben eingeführt. Die Einflüsse | Michel Angelo's auf den Baustyl seiner Zeit wurde als verderblich | bezeichnet, und eben so das Talent Naphael’'s als Architekten in Frage | gestellt. Meister zu sevn vergönnen selbst dem Glücklichsten und am reich- | sten Begabten dice Götter nur in einer Kunst. | (Geheimer Nath Dr, Tölken legte eine, von dem Goldschmied Ho #- | sauer, nah der von ihm verbesserten Methode auf galvanischem Wege
vergoldete Medaille vor. Es cignet sich diese Art zu vergolden ganz be-
sonders zur Konservirung von Münzen und anderen Kunstgegenständen in
Blei und Zink, da sie hierdurch am sichersten gegen Oridirung geschüßt
werden fönnen. Durch Alexander von Humboldt hat Hossauer bereits K
rere Proben seiner sehr gelungenen Versuche matter Vergoldung und
Bersilberung den berühmtesten Chemikern in Paris vorlegen lassen, ‘welche
dort die ehrenvollste Anerkennung gefunden haben. E
Professor Zahn zeigte der Gesellschaft vor :
1) Einige Blâtter des achten Heftes seines großen Prachtwerkes „Pompeji, Herkulanum und Stabiä“, worunter si einige in den leyten Jahren in Pompeji entdeckte Wand - Gemälde, die in Original-Durchzeich- nungen erscheinen, auszeichnen. Stehende weibliche Figur ganz bekleidet mit blauem Sternmantel und mit goldener, thurmartiger Krone, in der Rechten einen Oel- oder Lorbeerzweig, in der Linken ein Scepter und sich mit der Linken auf ein umgekehrtes Steuerruver stüßendz neben ihr ein Genius auf einem Postament stehend, sich mit seiner Rechten auch auf das Steuerruder stüßend, in seiner Linken eine Scheibe, (Spiegel, Schild oder Discus) haltend. Vielleicht stellt diese Figur die Fortuna als Weltbcherr- \cherin vor.
Zwei kleine Gemälde, sehr ausdrucksvoll komponirt, das eine Hyppolit und Phäádra, das andere das Opfer der Jphigenia vorstellend, welcher der Priester das Haar abzuschneiden im Begriff ist.
2) Das 10te Heft seiner Ornamente aller klassischen Kunst - Epochen wo alle Blätter in Farben erscheinen: Taf. 46. Wand aus dem Hause des dramatischen Dichters zu Pompeji, ausgegraben 1823. Taf. 47. Mosaik - Fußboden aus der Kirche der Mastorana in Palermo. Taf. 48. Drei Kandelaber aus einem Hause in der Strada de Mercadanti zu Pom- peji, ausgegraben in Gegenwart Sr. Hoheit des Herzogs Bernhard von Sachsen-Weimar am 8. Juni 1838. Taf. 49. Mosaik-Fußboden aus der Casa del Gran Mosaico (Casa di Goethe) zu Pompeji, ausgegraben 1830. Taf. 50. Mehrere Ornamente mit Tigern und Greifen von Giulio Ro- mano, in dem Palazzo del Te zu Mantua.
__Dicses Weik hat sich einer so günstigen Aufnahmc zu erfreuen gchabt
daß bereits eine zweite Auflage des ersten Heftes, dessen Blätter nochmals gezeichnet worden sind, erschienen ist. : / Ï 3) Das dritte Heft seiner auserlesenen Verzierungen, aus dem Ge- sammtgebiet der bildenden Kunst: Taf. 11. Ornament (Wasser-Ausguß) in Terracotta, mit weißem Stuck überzogen, aus Pompeji, Taf. 12. Or- namente in der Originalgröße von einer Bronze-Vase im Königlichen Mu- seum zu Neapel. Taf. 13. Jonisches Kapitäl von Peperinstein, mit wei- ßem Stuck überzogen, aus Pompeji. Taf. 14. Tischbein (Trapezophor) oon Giallo antico im Königlichen Museum zu Palermo. Taf. 15. Kapi täle von weißem Marmor im Königlichen Museum zu Neapel.
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Breslau. Auf dem Territorium des Rittergutes Naucke, Kreis
Oels, wurde am 10ten d. M, beim Planiren eines Gartens ein irdener Topf, von der Form einer Urne, ungefähr 8 Zoll tief în die Erde vergra- ben, vorgefunden ; es befinden sich darin fast 2000 Stük Münzen von Sil- ber, deren Gepräge noch ganz zu erkennen und aus den Jahren des An- fanges vom Z30jährigen Kriege is. Münzen aber, welche zwar mit Grünspan überzogen aus der Erde kamen,
und vor der Reinigung ganz undeutlich waren, sind i r LEIIYUNY gal, / ehr gut fonserv von dem feinsten Silber. s seht g servirt und
Das Gefäß is ganz zerfallen, die
(Schle s. Z.)
Meteorologische Beobachtungen. 1843. Abends
: | Nach einmaliger 2 Ubr. | 10 Ubr.
Morgens Nachmittags | Beobachtung.
6 Ubr.
uftdeuck .... [328,31 Par, 329,07" Par. 332,30" Par.
| Quellwärme 6,9° R n | , . uftwärme ... as
5,8° R. |+ 8,2 R. 4+ 1,4° R.|Flusswärme 20° R. La R. |—- 5,79 B. 29° R.| Bodenwärme 40° R, 70 pCt. | 82 pCt. 72 pCt. Ausdünstung 0,023 Rb. regnig. trüb. bezogen. Niederschlag 0,027" Rb.
W. Wüärmewechsel + 8,5? — 0,5° R. O pCt. W.,
W. M
Tagesmittel: 329,89 Par... +5,1° R... +1,6°R.
*) Es bedarf kaum der Bemerkung, daß die Worte des Marschall e
Daß aber jene Stimmung in der
,, Die Franzosen vertheidigten diesen Posten (das Dorf Planchenois,
was die 5te und 14te Preußische Brigade angriff) aufs Acußer ste. Die Generale Duhesme und Barrais wurden tödtlih verwundet, Der General Pelet schlug sih mit unerschütterlichem Muthe mitten im Dorfz allein alle diese Anstrengungen konnten das unaufhaltsame Vordringen der Preußischen Truppen nicht hemmen, f ausgeworfen und von der Preußischen Kavallerie verfolgt. — — — — Von den Franzosen muß man dagegen sagen, daß Hartnädckigkeit während 14 Stunden das Dorf vertheidigten, und daß sich jerbei besonders die alte Kaisergarde auszeichnete, die man bei ldler, mit shwarzem Flor umwunden, tödten mußte, um sch
zu bemächtigen, “ An
Die Franzosen wurden ganz aus dem Dorfe her-
e mit der größten
des mert, d, Red,