1843 / 55 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

dazu gedient haben, den Grundsaß des Pattenen Bankerotts Cet partiellen Verweigerung der Schuld Anerkennung zu sanc T und zu verallgemeinern, emen Grundsaß, den jeder Ehren- maun verwerfen muß, und gegen welchen selbst das fragliche Projekt ¡m Grunde gerichtet is. Außerdem is es gewiß, daß die Kollektiv- s{uld der Vereinigten Staaten durch die Annahme des Vorschlags um 79,114,129 Dollars sich vermehren würde, daß sonach die von der Regierung emittirten Actien eine für ihren Kredit eben \o schr, als für die Juteressen der Gläubiger nachtheilige Entwerthung erlei- den würden. Der Gewinn, welcher für die Gesammtheit daraus er- wachsen würde, würde vier bis sechs Millionen an ersparten Jahres= zinsen betragen. Allein dieser Gewinn würde andererseits zu theuer erkauft seyn, und man hat daher allen Grund zu der Annahme, daß es mit der Verwirklichung des erwähnten Vorschlages noch nicht fo {nell gehen wird.

Hollaud, Deutschland, Velgien und das Journal de la Haye.

Das Journal de la Haye enthielt in seiner Nummer vom 31, Januar cinen gegen cinen Aufsaß der Augsburger Allge meinen Zeitung oder, richtiger gesagt, gegen Deutschland gerich= teten sehr auffallenden Artikel. Der Aufsaß des Deutschen Blattes beleuchtete vor einigen Monaten unter dem Titel: „Politische U eberschau“ die politischen und industriellen Verhältnisse Deutsch= lands und der Nachbarstaaten in ausführlicher und, wen auch nicht

in Allem genauer, doch jedenfalls bemerfenswerther Darstellung. Gegen Holland bewies si dic „Politische Ueberschau“/ allerdings strenge. Mehrfahe Vorwürfe wurden wege des Verhaltens zum stammverwandten Deutschland beigebracht: das jusqu’à la mer, die Behinderung der Flußschifffahrt, der Mißbrauch der maritimen Lage, die Ausfuhr-Prämie auf Zucker zum ( n M tes u. dergl. Es ward gesagt, „man müsse, falls es dahin fäme, selbs zu den äußersten Mitteln greifen, um der Wiener Kongreß A so weit sie das Recht Deutschlands feststelle, bei Holland Anerkennung | und Geltung zu verschaffen. Man solle es Holland, wenn es Jen | müsse, fühlen lassen, daß man zu den gebotenen Maßregeln entschlossen | sey und die Mittel habe. Erst dann werde es gelingen, zu dem edlen | Kern Alt - Niederlands zu kommen, und beide Nationen würden sich | als innerlich zu einander gehörig erkennen z die Wohlfahrt Nieder= lands werde, wenn die Verhältnisse geordnet und das Vertrauen | zurückgekehrt sey, für Deutschland dann zur Nationalsache werden. ““ Diese Worte denunzirte nun das Journal de la Haye als bung Deutschlands gegen Holland: „aber Holland fürchte f noch habe cs an England einen Verbündeten, ums 1 recht zu halten. Vor allen Dingen sey es nöthig, fi um mit vereinten Kräften die Unabhängigkeit z1 lichen Deutschen Artikel, die unter der Cenfur Deutscher Regerunge1 erschienen, müßten Holland scine RichtungSknir andeuten Nicht Napoleon allein seg Eroberung noi) vor 17 in den Tuilerieen ver Plan gemacht, Curopa neu zu kheue an Frankrei, Hollc aeben und das Haus in Konstantinovel auf ten Trümmern ves Türkijthen Reichs €£1ne neu

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wenn Holland später solbe natürliche Umarmuna erstiden wollten, land; wohlan, so müsse Hollan! ren, bis die censirten Schriftsteller Deutschlands Thaten übergingen,“

Z9 weit ber damalige Artikel des Holländischen Journals, Man sollte deufen, dies wäre für bie Polemik gegen einen Zeitungs Artikel s{chou mehr als zu viel gewesen. D sfommt das

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Dennoch Haager Blatt am 8, Februar, nachdem Belgische Zeitungen nun gleichfalls vou jenem angeblichen, damals aber an Preußens Wider stand gescheiterten Theilungsplan vom Jahre 1829 gesprochen, noch einmal darauf zurlick, Es versichert, das Faktum des Theilungs planes sey wahr ; aber es gründe seine politische Beruhigung auf den persöulihen Charakter der jeßt regierenden Souveraine, namentlich hege Preusjens jetziger Monarh zu hohe Gesinnungen, um jenem Plan, wie das Belgische Journal erdichtet hatte, auh nux einen Augenblick Seine Ausmerksamkeit geschenkt zu haben. Dessenun goachtet findet das Journal de la Haye nöthig, zum drittenmal die Drohung auszusprechen: „Holland werde seinen leßten Maun und seinen leßten Thaler ausopfern, sollte auch ganz Europa ilm eine andere Dynastie als das Haus Oranien aufdringen wollen.“

| | Erdrücken des Deutschen Mark |

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___ Solche Worte, fast wie am Vorabend eines Krieges geschrieben, könnten wohl geeignet seyn, selbst dem ruhigsten Leser einige Be sorgniß einzuflößenz wix erkennen es demnach als unsere Pflicht, dieselben nicht ohne Erwiederung zu laser _ HZuvörderst finden wir ganz natürlich, da Journal gegen die „Politishe Uebershau“ Landes führt. Wir finden es ferner nati Agitation Deutscher Blätter geaen das System des Zoll - Vereins im" Interesse fämpft; eine Agitation, die wie man weiß zun gerichtet ist, und zu welcher bekanntlich auc Zeitung zwar nicht bei dieser, wohl aber bei anveren Gelegen ten si in sehr ausgedehntem Maße hergegeben hat. Auch gegen vie Jdee einer Annäherung zwischen Holland unv Belgien, welche nur deu Geist ver Wiener Kongreß-Akte rechtfertigt, finven wir im Srunde nichts zu erinnern. E E

Allen wir H es in hohem Grade tadeln, daß vas Jou nal de la Haye seine Polemik von falschem Nationalgefühl nicht ferner zu halten gewußt hat; wir tadeln es, daß es seine Stellung so weit vergessen fonnte, um die Bitterkeit kollidirenver Juteresseu durch grundlose und unnatürliche Antipathieen zu versiärfen. Wir glauben, das man in Preußen ein solches feinbseliges Strebeu um o vilad empfinden muß, als es flar is, daß pie augeblihe Bedrohung Hollands von Seiten Deutschlands, voch eigentlich nur als eíne Bevrohung von Seiten Preußens ge- dacht werden kann, Kann man im Ernste glauben, wie das Journal sagt: „daß die ceusirten Schriftsteller Deut chlanbs von der Drohung ur That übergehen werden?“ ober haben die censirten Schriftsteller im Jahre 1829 Nieberlaud unter sl{ch theilen wollen? Kann man lauben, daß Desterrelch, Bayern oder Württemberg an dem Ufer der Norbsee slch zu arrondiren streben? Wenn das Theilungs Projekt von

224 1829 wirklih existirt haben, aber, wie die Haager Zeitung zu= giebt, an dem Widerstande Preußens sogleih damals gescheitert seyn sollte, ist es dann logisch, gerade dies Beispiel zu wählen, um Holland Mißtrauen gegen Deutschland und Preußen einzuflößen? Es ist nah unserer Meinung eben so wenig einem rihtigen Gedankengange, als den Rücksichten des Zartgefühls oder der Erkenntlichkeit gemäß. Denn nur diejenigen dürften doch sich dieses Beispiels bedienen, die Holland beweisen wollten, daß es von Deutschland Schub, dagegen von anderer Seite ehrgeizige Anfechtung zu fürchten habe. Daß aber das Theilungs- Projekt von 1829 den persönlihen Gesinnungen Sr, Majestät des Königs von Preußen nicht genehm seyn könne, versteht sich von selbst und braucht von dem Journal de la Haye durchaus nicht weiter erhärtet zu werden. Ja wir wagen zu versichern, daß überhaupt kein Deutscher Fürst weder jeßt noch künftig freiwillig einen Plan gutheißen werde, welher den Verlust so vieler blühenden Deutschen | Länder auf dem linken Ufer des Rheins mit einschließt. | aufrichtig, daß auf diesem leßteren Punkte jede Vorsicht so unnütz und | jede Gefahr so illusorisch seyn möchte, als diejenige, gegen welche das Journal de la Haye den Holländischen Patriotismus wider Deutschland aufruft.

Jenes qui pro quo des Journal de la Haye, ganz Deutschland an die Stelle des Verfassers der „Politischen Ueberschau““ zu rüen und eine Nation und deren Regierungen zu befämpfen, wo man im Grunde uur einen einzelnen Schriftsteller vor sich hat, könnte

| weniger seltsam erscheinen, wenn dieser Artikel der Allgemeinen Zei- tung auh nur von fern einen gouvernementalen Anstrich trüge. | Es i befkfaunt, daß die Allgemeine Zeitung bisweilen gouverne= | mentale Mittheilungen empfängt, wenigstens dem Journal de la | Haye kaun dieser Umstand nicht unbekannt seyn. Dagegen durfte dem- selben gleichfalls niht entgehen, daß gerade die „Politische Ueberschau““

nicht in diese Kategorie gehören konnte. Jedem nur etwas geübten Zei-

tungsleser mußte das cinleuchten. Der Verfasser der „Ueberschau““ is zwar

augenscheinlih niht in die Reihe gewöhnlicher Journalisten zu stellen : das Lob solider Beobachtung und geistreicher Darstellung kann ihm selbst von denen s{chwerlich bestritten werden, in deren Augen seine le bendig Deutsche Gesinnung vielleicht keine Empfehlung war. Er ist jedoch, wie die Meisten, die im Fall sind nur von außen her über Staats= Angelegenheiten zu schreiben, auf allen solhen Punkten nicht mehr zuver= lässig, wo von den Thatsachen auf die Motive, und von diesen auf die leitenden Jdeen der Staaten geschlossen werden soll. Wenn er auch im Faktischen nicht ununterrichtet genaunt werden kann, \o irrt er darum doch häufig in den Folgerungen und legt den Regierungen Gesinnungen und Absichten unter, welche sie niht gehabt haben. Die Weise, in der er die Russischen und bisweilen selbst die Nieder ländischen Verhältuisse zu Preußen und Deutschland beurtheilt, beweist

dies hinreichend. Wiewohl er politische Bildung genug hat, Preu ßens Bestrebung gegen das Ueberhandnehmen des Prohibitiv Systems im Zoll-Verein zu würdigen, und nicht gewillt is, der Gewinnsucht Weniger auf Kosten des Allgemeinen zu dienen, #o lehrt doch der Augenschein, daß er eben so wenig die Absicht hat, Preußen oder irgend einer Regierung als solher das Wort zu reden. Er nmmmt seinen Standpunkt höher und will keinesweges als Redner

ider irgend eine Sache, sondern vielmehr als Richter be-=

dessen Forum jede Partei ihr Theil politischer

sit des Holländischen Arti- cht der Schluß desselben, f des Belgisch - Holländi- Vertrages bespricht, zu der Vermuthung führte, ob das Ganze eine Art Empfehlung für die Rertrag an die Mitglie- Annahme votiren sollten, Um nämlich den früher genährten jeßt gewünschte Hinneigung für Belgien Nationalfeind auf einer anderen Seite werden, daß die eigentlihe Gefahr für Hol= ; mehr von Belgien, sondern von Deutschland us bevgorstehe Da aber jeßt keine Zerwürfnisse mit Deutsch land vorliegen, mußte der seit länger als einem Monat vergessene Artikel ver Allgemeinen Zeitung als Anlaß genommen und nicht als ein gewöhnlicher literarisher Aufsaß, sondern vielmehr wie die Ztimme von ganz Deutschland behandelt werden.

Wir gestehen es aufrichtig: eine solche parlamentarische Taktik it nicht nah unserem Geschmak. Auch halten Vie bo Geist der Generalstaaten für so geartet, um derselben nicht zu bedürfen; die Generalstaaten würden wahrscheinlich in diesem nicht sehr fomplizirten Falle das Staats - Juteresse vollkommen wahrgenommen haben, ohne dur die Aufwallungen des Jour nal de la Haye zu ihren Eutschlüssen fortgerissen zu werden. Während in Frankreich und England die Stagtömänner ihre edelsten Anstren gungen und beinahe ihre ganze politische Existenz daran seßen, um die Leidenschaften des Nationalhasses dameder zu halten und Europa den theuer erfauften Frieden auch ferner zu bewahren, gefällt sich im An gesicht eines solchen Schauspiels das Journal de la Have darin, den Widerwillen seiner Landsleute gegen ihre Deutsche Stammgenos sen einer augeublicklichen Konvenienz zu Liebe künstlich zu entflammen, Denn es i} unsere feste Ueberzeugung, daß dieser Widerwille an sich selbst uicht existirt und keinerlei Wurzelu in der Niederländischen Nation hat; wäre dies, so müßte es das beiberseitige Streben einer patio tischen Presse seyn, dergleichen Vorurtheile unterbrochen zu befämppen.

Noch eine andere, näher auf Preuszen bezügliche Bomerfung wol- len wir hinzufügen. Das Journal be la Hay e weis so gut als wir, daß Preußen in Hinsicht der Handels Politik des Deutschen Zoll-Vereins eine vermittelnde Stellung zwischen ben Deutschen M= teressen und dem Auslande ciunimmt, und daß es sich in dieser Lage Verleumdungen von beiden Selten reichlichst ausgeseßt sicht. Jm Aus- lande verdächtigt man Preußen, als verfolge cs eine exflusiv Preußische Politif in Deutschland unter vem Vorwande, die Deutschen materiel-

_Juteressen zu fördern: Die Deutschen Monopolisten und Merkan ‘listen klagen es dagegen an, die Deutschen National Interessen seiner £uropaisch-Preußischen Politik zum Opfer zu bringen. Zwischen so entgegengeseßten Schwierigkeiten hindurh muß Preußen seinen Gang ehmen. Es ist aber flar, daß nur das Vertrauen allein hier das Band des Friebens bildet, und daher als die wahre Lebenskraft der Preu- sischen Politik bezeichnet werden muß. Wäre der Tag gekommen, wo Preußen aus irgend ciner Ursache dieses allgemeinen Vertrauens

Deutschlante sowohl als des Auslandes verlustig ginge, so cesymen win feinen Anstand, auszusprechen, daß zugleich der beffere Theil

nes Deutsch=-Curopäischen Einflusses dahin wäre. Wie \{hwer diese vovmittelude Stellung Preußens gerade zwischen Holland und Deutsch= aus seit vielen Jahren gemacht worden ist, (wir wollen jeßt nicht un- torsuchen, durch wessen Schuld), weiß das Journal de la Ha ye hinreichend: es ist ihm ohne Zweifel noch frisch im Gedächtniß, wie ein großer Theil der Deutschen Presse Preußen noch jüngst einer zu aroßen Nachgiebigkeit, um nicht zu ain Schwäche, gegen Hollands Interessen anflagte. Wem glaubt man nun mit derartigen Artikeln zu nüßen, die den faum vergessenen Groll aufs neue heraufzubeschwören und Preußen sein Werk der Vermittelung #0 wesentlich zu ershwe- ren suchen? Deshalb haben wir geglaubt, \o viel an uns war, dem “i igugs Eindruck jenes Holländischen Artikels entgegentreten zu missen.

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ur Bestimmung gehabt babe?

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Wir wünschten |

daß wir an der Sache selbst, dem näheren politischen oder merkantilen Ancinanderschließen Belgiens und Hollands, uichts zu erinnern finden: wir protestiren nur dagegen, daß dies unter Anfeindung Deutschlands und unter den Auspizien eines erfünstelten Nationalhasses geshehe. Es giebt Traditionen in der Politik, welhe unter dem Wechsel der Ereignisse ihre Geltung behalten, weil sie auf wirklihen Bedürfnissen beruhen. Ein solcher Grundsaß is der, a im Juteresse des allgemeinen Friedens zwischen Frankreih und Deutschland oder neben denselben eine selbstständige Macht stehen müsse, stark genug, um von beiden unabhängig zu seyn. Rir wollen nicht bis zum Traktat von Verdun und zu den Schickfsalen des Burgundischen Reiches hinaufgehen. Aber wir erinnern daran, daß seit dem Utrechter Frieden und dem Barriere - Traktat dieser Grundsaß festgehalten, und so zu sagen fast in das positive Völkerrecht Europa's übergegangen ist. Bei der Reconstruction Europa?s im Jahre 1815 trat derselbe Gedanke hervor: das Königreich der Nic- derlande wurde in seiner damaligen Gestalt gebildet. Die Bestandtheile, aus denen es zusammengeseßt ward, schienen aller- dings heterogen: allein in vieler Rücksicht konnte gerade dies zu gegenseitiger Ergänzung dienen. Hollands alte feste Stellung in der Europäischen Politik kam Belgien zu Gute: Hollands Kapital, Han- del, Kolonicen, Schifffahrt, Viehzucht 2c. mochte sich mit Belgiens Judustrie, Fabriken, Acker- und Bergbau ergänzen. Das Heterogene, was gefährlih werden konnte, lag nicht in diesen Unterschieden, sondern in der Sinnesart der Menschen ; aber hier durste wohl auf Mäßigung der Leidenschaften durch die Kraft der Vernunft und des gemeinsamen Jnteresses in etwas gebaut werden. Die Ereignisse von 1830 schienen freilich das Werk von 1815 vernichten zu wollen: allein als die shwankenden Verhältnisse Europa's sich wieder ins Gleichgewicht seten, übte der alte Grundsaß aufs neue seine Kraft z nur die Formen hatten sich geändert. Belgien trat als selbstständiger, traktatenmä- ßig neutraler Staat in die Europäische Gemeinschaft ein; die Neutrali- tät der Schweiz im Süden, die Neutralität Belgiens im Norden wurden durh die gemeinsamen Verträge aller Mächte gleichsam als Gränzsäulen des Europäischen Friedens-Staates hingestellt, die von feiner Seite ungestraft berührt werden sollten, Was diese Neutrali- tät gefährdet, gefährdet zugleich ohne allen Zweifel Europa's Frieden. Daß Belgien, durch feierlihe Verträge desinitiv in die große Staaten - Gesellschaft aufgenommen, auf gleich günstigem Fuß mit allen übrigen behandelt werden müsse, daß es außerdem in politischer Hinsicht an Holland einen natürlihen Allürten haben fönne, beides ist in Europa wohl nur von Wenigen, am wenigsten aber in Deutschland verkannt wordenz es kann nur er- freuen, wenn endlich die Meinung auch in Holland, obgleich später, sich hierhin neigt. Deutschland, welches weder politische noch mer fantile Eroberungen will, \pekulirt nicht auf fremde Zerwürfuisse ; allein daß auch sein Vernehmen mit dem Auslande nicht durch leicht sinnige Declamation oder künstliche Mißleitung der Nationalgesühle bedroht werde, das scheint es mit allem Recht verlangen zu können.

Meteorologische Beobachtungen.

Wir wiederholen übrigens,

1843.

21, Februar. |

Nachmittags Nach einmaliger

2 Ubr.

Morgens

6 Ubr.

Ahends 10 Ubr.

Beobachtung.

|

Luftdruck . - « - |332,76" Par. [333,21 Par. /333,24 Par. | Quellwärme G9. Lustwärme „.- + 18M:

T R, |+ Os R. |+ o R. | Flusswärme | .. Thaupunkt ..- |+ Bodenwärme 4,0 E Dunstsätüiguug | Ausdünstung 0,006 Rb.

02° R. |+ 0,7° R. |+ 0,7° R.) 90 pCt, 90 pCt. | 90 pCt. Wetter Niederschlag 0,094 Rb. Wüärmewechsel + 2,1 9

Nebel, Nebel, | Regen. NO., NO,

Wolkenzug « « - | NO, -+ 0,s° R, "Tagesmittel: 333,07" Par... +1,’ R... 40,5°R... 90 pCt. No. Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 17. Febr. Niederl. wirkl, Schuld 06. 5% do. 1015. Kanz. Bill. —. 0% Spav. 18. 3% do. 263. Pass. —. Ausg. —. Präm. Sch. —. Pol. —. VOVesterr. 1083. Russ. Hope 90%.

Amsterdam, 18. Febr. Niederl. wirkl. Sch. 55. Kanz-Bill, —. 5% Span, 187. 3% do. 27. Ausg. —-. Zins]. —. Preuss, Präm. Sch. 167. Pol. 1523. Oesterr. —-. 4% Russ. Hope 907.

Antwerpen, 16, Febr. Zinsl, —. Neue Aul. 187.

An twerpen, 17. Febr. Zinsl. —-. Neue Anl. 187. /

Ham b urg, 20, Febr. Bank - Actien 1630. Engl Russ, 1097. Feuer- Kassen-Staats-Anl, von 1842 p. c. 96. 96.

London, 15. Febr. Cons. 3% 947. Belg. —. Neue Anl. 19%. P as- sive 35. Ausg. Sch. 1053. 25% Iloll. 54%. 5% 102%. 5% Port. —. 3% —. Engl. Russ. —. Bras. 76. Chili —. Columb. —-. Mex. 305. Peru 18.

Paris, 16, Febr. 5% Rente fin cour. 121.45. 3% Rente fin cour. 80, 25,

5% Neapl. au compt. 107, 5% Span. un eat L Mas 4, | Pari S, 17. Febr. 5% Rente fin cour. 121. 55. 3% Rente fin cour. §0. 35,

5% Neapl. au compt, 106. 90. 5% Span. Rente 243. Pass. —«

Wien, 17. Febr. 95% Met. 1105. 4% 1014. 3% T7. 25% —. 1% —. Bank-Actien 1627. Anl. de 1834 144. de 1839 116%. ————————— gönigliche Schauspiele.

Donnerstag, 23. Febr. Jm Schauspielhause: Die Puritaner, große Oper in 3 Akten, mit Tanz, nach dem JFtalienischen, vom Frei- berrn von Lichtenstein. Musik von Bellini.

Freitag, 24. Febr. Jm Schauspielhause: Heinrich VI. (Zweiter Theil.) Historische Tragödie in 5 Abth., von E. Raupach.

Königsstädtisches Theater.

Donnerstag, 23. Febr. Vorstellung der Pantomimisten Herren Gebrüder Lehmann: Die drei Liebhaber in Verzweiflung. Komische Pantomime in 1 Akt. Hierauf: Jutermezzo's, ausgeführt durch die Herren Whittoyne und Maurice, Dann: Der Riesenhahn, oder: Die Geburt Harlequins. Englische Pantomime in 2 Akten. Vor Anfaug der Pantomime: Welcher is der Bräutigam? Lustspiel int 2 Akten, von Frau von Weißenthurn, (Neu einstudirt.) (Dlle, Hen- hel, vom Stadt-Theater zu Danzig: Käthe, als Gastrolle.)

Freitag, 24. Febr. Vorstellung der Pantomimisten Herren Ge- brüder Lehmann: Harlequins Statue, oder: Das mechanische Stand bild. Pantomime in 2 Akten. Hierauf: Ein Stündchen Jukognito. Versspiel in 2 Akten (nach einer wahren Begebenheit), von Dr. C. Töpfer. (Dlle. Henschel, vom Stadt-Theater zu Danzig: Suschen, als Gastrolle.) Zum Schluß, zum erstenmale : Jocko, der Brasilia= nische Affe, oder: Die Schiffbrüchigen. Englische Pantomime in

1 Akt.

Sonnabend, 25. Febr. (Italienische Opern-Vorstellung.) 1 Barbiere di Seviglia. Opera bufsa in 2 Atti. Musica del Maeslro Rossini, Nach dem ersten und nach dem zweiten Aft der Oper (zum leßtenmale): Konzert des Herrn Theodor Döhler, Pianisten Sr. Hoheit des Herzogs von Lucca, Erste Abtheilung: 1) Große Ca- price über Rossini's O von Korinth, von Th. Döhler. 2) Konzertirendes Duett über Motive aus der Oper „Don Juan“ für Pianoforte und Flöte, komponirt von Oelschig, vorgetragen von diesem und Th. Döhler. Zweite Abtheilung: 1) Variationen für die Flöte, mit Orchester-Begleitung, über „Heil Dir im Siegerkranz““, von Drouet, neu eingerichtet und vorgetragen von Oelschig. 2) a. An- dante aus Lucia di Lammermoor, arrangirt von Lißt z h. Walse

brillante, von Th. Döhler. I Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W,. Zinkeisen, Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober - Hofbuchdrukerci.

Preuss,

5% do. 101.

Pass, —.

Preis: 2 Rlhlr. für { Iahr. 4 Ülhlr. - 5 Jahr. 8 Rlhlr. = 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohue Preiserhöhung.

Preußische Sta

Allgemeine

ats-Zeitung.

Aite PVost - Auslallen des In- und Auslaudcs nehmen Leste!- lung an, sür Serlin die Expedilion der Siaats - Zeitung: Fricdrihchsstrasse Ur. 72.

Ne D.

An half.

Amtliche Nachrichten. O i Frankreich. P aris. Erflärung des ministeriellen Abendblattes in Be-

‘ug auf das Zucker. GeseB. Die Wahl zu Chalons zu Gunsten des inisteriums. _Händel mit Marokko. Vermischtes. Briefe aus Pa1 is. (Die Differenz mit Spanien. Haltung der Opposition.)

Großbritauien und Jrland. London. Hof - Nachricht, Ueber pie Verhältnisse zu Paraguay. Truppen-Verstärkung nach dem Cap. Reichthum der Englischen Bischöfe. Bermischtes.

Niederlande. Haag. Besinden des Grafen von Nassau.

Belgien, Brüssel, Großer Schneefall. Schreiben aus Brüssel. (Gese gegen Schmuggeleiz die Zucker-Frage und der Hafen von Aut- werpen z Wahl-Unterschleife.)

Schweden und Norwegen. Stockholm, Nachträgliches über das Negierungë-Jubiläum.,

Deutsche Bundesstaaten. München, Abgeordneten - Kammer. Die Grafen von Tauffirchen und Vieregg 4+. Hannover, Die Rermählungsfeier. Hamburg. Anträge des Senats bei der Erb- gesessenen Bürgerschaft,

Oesterreich, Bergsturz in Steyermark,

Schweiz. Zürich. Großer Rath, Genf und dessen Veranlassung.

Spanien. Schreiben aus Paris. (Gutierrez; bessere Stimmung in Barcelona; die angebliche Resignation des Don Carlos wird bezweifelt.) und Madrid. (Die offizielle Erklärung über die Differenzen mit Frank- reich und das Manifest des Regenten.) | |

Portugal. Schreiben aus Lissabon, | ilnruhen in Porto.) |

Serbien. Belgrad, | Neue Verhaftungen, |

Moldau und Wallachei, |

Türkei. | Oesterreichischen Geschäftsträger und der Pforte noch immer nicht ganz | ausgeglichen, |

La Plata-Staateu. Schreiben aus Paris, (Depeschen vom Schau- |

vlaße des Kricges zwischen der Argentinischen und orientalischen Republik.) |

| |

Trolllhätta - Kanal.

Näheres über den Aufstand von

(Offizieller Bericht über die Türkische Truppen an den Serbischen Gränzen,

National-Versammlung. Der Konflikt zwischen dem

Jassy, Vin vén Tien Gange,

Julaud, Verlin, Verein zur Beförderung der Handwerke unter den Juden, Posen. Provinzial-Landtags-Ausschuß.

Amtliche Uachrichten.

Krouif des Tages. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem Materialien-Verwalter Frank auf der Saline zu Dürren- berg den Rothen Adler-Orden vierter Klasse, und dem Lehrer K e ß ler zu Barsuhnen, im Kreise Tilsit, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verlethen ;

Heu Ober =- Landesgerichts - Rath Tiedmann zu Königsberg, den Stadtgerichts Nath Lühe zu Breslgu und den Land- und Stadtgerichts-Rath K1]k zu Danzig zu Tribunals = Räthen bei dem Tribunal zu Königsberg zu ernennen, i

Se. Königl. Hoheit der Prinz Karl ist von Hannover hier wieder eingetro[sen,

Der bisherige Ober Landesgerichts - Referendarius Strauß zu Glogau ift zum Justiz - Kommihsaris für die Gerichte des Lübener Kreises mit Anweisung seines Wohnsißes in Lüben; so wie

Der Notar Johaun Jakob München zu Rhaunen zum No

vorgelegten Zucker-Gesez-Entwurf verzichte.

| |

j

tar für den Friedensgerichts Bezirk Manderscheid im Landgerichts- Bezirke Wohnsi erschei stellt, und der Notariats Kandidat Hein rich Anton Groß zum Notar für den Friedensgerichts-Bezirk Rhaunen im Landgerichts-Be- zirke Trier mit Anweisung eines Wohnsitzes in Rhaunen vom 1, März d. J. ab ernannt worden,

Bei der heute beendigten Ziehung der 2ten Klasse 87ster Königl, Klassen - Lotterie fielen 2 Gewinne zu 100 Rthlr. auf Nr, 5740 und 37,052; 2 Gewinne zu 590 Rthlr. auf Nr, 18,097 und 40,965; { Gewinn vou 200 Rthlr. fiel auf Nr. 22,078; und 4 Gewinne zu 100 Rthlr. fielen auf Nr. 9704, 33,203, 38,759 und 65,792. Berlin, den 23. Februar 4843. / |

Königl. Geueral -Lotterie Direction.

eaen Ode

Die Kandidaten der Baukunst, welche entweder in dem ersten diesjährigen Termine die Vorprüfung als Stagts Baumeister oder Bau - Jnspektoren, oder welche bis zum Oktober d. J. die mündliche Prüfung als Privat-Baumeister abzulegen beabsichtigen, werden hier- mit gusgefordert, vor dem 15, März c. sich schriftlich bei uns zu melden, worauf den Ersteren das Weitere eröffnet und den Lebteren der Termin bezeichnet werden wird, der zu threr Prüfung in den Natur - Wissenschaften angeseßt ist.

Meldungen, die nach dem 15, März e. mehr berücksichtigt werden.

Berlin, den 18, Februar 1843.

Königliche Ober-Bau

eingehen, können nicht

Deputation.

Angekommen: Se, Durchlaucht der General Lieutenant und General - Gouverneur von Neu - Vorpommern, Fürst zu Putbus, von Wien,

Zeitungs -Uachrichten. AuslauDd.

——“— i Frankreich. y

Paris, 18. Febr. Der Moniteur parisien enthält Folgendes: „„Mehrere Journale haben hehauptet,

daß das Ministerium guf den

Trier mit Auweisung seines Wohnsibes in Manderscheid be- |

| | |

Berlin,

| Lepine, Verger, Ganneron und Courture,

Freitag den 24e Februar

| |

Wir können erklären, daß das Kabinet mehr als jemals bei dem

desselben in den Kammern zu sichern.“

Bei der in Chalons sur Saone erfolgten zweiten Abstimmung

ergab das Skrutinium folgendes Resultat : | z Zahl der Stimmenden 374 Herr von Varennes erhielt 213 Stimmen Herr Bastide 157 »

Demnach wurde der fonservative Kandidat, Herr von Varennes, zum Deputirten ernannt. Die legitimistishen Wähler haben zum größten Theil an der Abstimmung nicht Antheil genommen. „, Die- ses Benehmen“, sagt die Presse, „verdieut bemerft zu werden z es beweist, daß die legitimistishe Partei eingeschen hat, daß ste den revolutionairen Cinflüsterungen des Herrn von Genoude nicht nachgeben und nicht für den Redacteur des National votiren föune, ohne vollends die Achtung Curopa?s zu verlieren und sich die Meinung aller mouar- chischen Regterungen zu entfremden, Wir, die wir alle gewissenhaften und uneigennüßigen Ueberzeugungen achten, nehmen feinen Austand, ibnen | laut Glück dazu zu wünschen. Wenn die legitimistishe Partei bei | allen Wahlkämpfen, wo sie sich in der Alternative befindet, zwischen | einem fonservativen und einem radikalen Kandidaten wählen zu müs

j

| sen, sich eben so neutral verhielte, nachdem sie ihre Stärke konstatirt | und gezeigt hatte, daß sie den Ausschlag geben konute, so würde sie |

schnell das moralische Uebergewicht wieder gewinnen, welches sie durch | s{hlechte Rathschläge verloren hat. Die Redlichkeit übt in Frankreich | auf die Gemüther eine so große Herrschaft aus, daß man in Wahr= | heit sagen kann, es gebe uihts Gewandteres und nichts Sichereres, | als sih niemals von derselben zu entfernen.“ |

Das Commerce enthält unter der Ueberschrift: Wichtige | Nachrichten aus Marokko folgenden Artikel: „Das Dampf\chi}f | „Tartare““, welches mit dem für-Mogador bestimmten Französischen General-Konsul nah Tanger abgegangen war, is am 99ften v. M nach Oran zurückgekehrt, und hatte Herrn Pellissier und seine Familie noch immer am Bord. Bei ihrer Ankunst in Tanger erfuhr Herr Pellissier von dem dortigen Französischen Konsul, daß der Kaiser Abdherraman dem neuen General-Konsul in Mogador das Exequatur

verweigere, Der „Tartare begab sich sogleich nach Gibraltar, um dort das Resultat

,

der neuen Schritte warten man bei dem Kaiser thun wollte. Einige Tage darauf erschien er wieder vor Tanger, aber alle Schritte waren fruchtlos geblieben. Der Kaiser von Marokko gab als Grund seiner Weigerung an, daß er die Nothwendigkeit der Anwesenheit oines Französischen General- Konsuls in Mogador nicht eiusehe, da derjenige, der temporair als Konsul fungire, seine Mission zur Zufriedenheit der Zrauzosen und der Marokkaner erfülle, und daß man nichts besseres thun könne, als | ihn in seiner Stellung zu erhalten. Herr Pellissier is, wie gejagt, am Bord des „Tartare““ nach Oran zurückgefehrt, und erwartet dort | neue Befehle. Diese Thatsachen, deren Authentizität wir verbürgen fönnen, werden hoffentlich die Regierung veranlassen, sofort diejenigen | Maßregeln zu ergreifen, welche das Interesse und die Chre des Lau= des erheischen.“ ; H

Heute waren die Deputirten in großer Anzahl in ihren Büreaus | versammelt, um sich mit Prüfung des Geseß-Entwurss über die ge- heimen Fonds zu beschäftigen. És is seit gestern Abeud von mcchts | Anderem die Rede, als von dem Auftreten der Opposition und der Entwickelung eines Angriffsplanes. Bis jet aber hat nichts derglei- hen stattgefunden. Herr Berryer und seine Freunde haben selbst erflärt, daß es sih hier um feine Personenfrage, sondern blos um eine Finanz = Angelegenheit handle. Mehrere Deputirte haben gegen | den Entwurf gesprochen. Die Kandidaten der konservativen Partei haben bei der Abstimmung einen bedeutenden Sieg davongetragen, Die ernannte Kommission besteht aus dem Marschall Sebastiani, den Herren Odilon Barrot, F. Delessert, Lacrosse, Lamartine, Raguet- Bei Abgang. der Post waren die Büreaus noch versammelt,

Der Cassationshof hat in seiner gestrigen Sibung das Cassa- tions-=Gesuch des zum Tode verurtheilten Jacques Besson ver- worfen, und somit hat der Prozeß Marcellange, bei dem noch vieles in Dunkel gehüllt geblieben is, vorläufig seine Endschaft erreicht.

Am 2Wsten d. M. beginnt die öffentliche Versteigerung der be- rühmten Aguadoschen Gemälde-Gallerie, und es haben sich bereits viele fremde Kunstkenner hier eingefunden, um derselben beizuwohnen. Der Hauptsaß dieser Gallerie besteht in Spanischeu Bildern von den | ausgezeichnetsten Meistern; ihre Zahl allein beläuft sich gegen 50. | Man glaubt, daß der Ertrag jener Versteigerung sih auf weit über eine Million belaufen wird.

Der Freiherr Alerander von Humboldt wird tag die Rückreise nah Berlin antreten.

am künftigen Mon-

T4 Paris, 17. Febr. Die gestern eingetroffenen Madrider Blätter vom 10ten haben uns den vollständigen Text des Schreibens gebracht, durch welchen der Präsident des Spanischen Ministeriums eine von Herrn Gutierrez gegen den Französischen Konsul in Barce- lona erhobene Anklage der Begünstigung des November-Aufruhrs für ungegründet erklärt. Obgleich von dem ehemaligen politishen Chef in Barcelona mehrfache Beschuldigungen in demjelben Sinne gegen Herrn Lesseps vorgebracht worden sind, so desavouirt das Schreiben des Marquis Rodil do nur den besonderen Vorwurf, daß der Franzöüsi- {e Konsul den auf Französische Schiffe geflüchteten Mitgliedern der revolutionairen Junta die Erlaubniß ertheilt babe, wieder an das Land zu gehen, und daß er dadurch dem Aufruhr seine Häupter zu- rückgegeben. Von den sonstigen Einmischungen und Umtrieben zum Vortheile der Jusurrection, welche dem Französischen Konsul in den Berichten des Herrn Gutierrez an die Madrider Regierung zur Last gelegt wurden, is in dem Schreiben des Kriegs - Ministers feine Rede. Gleichwohl darf man nicht bezweifeln, daß das Kabinet der Tuilerieen diese Sache niht weiter treiben, sondern daß es sich mit der vorliegenden Erklärung der Spanischen Regierung zu Gunsten des Herrn Lesseps zufriedenstellen lassen werde. Wenn aber damit die Gefahr eines förmlichen diplomati- schen Bruches mit Spanien als beseitigt erscheint, so is do auf

der anderen Seite nichts für eine wahre und aufrichtige vieler nung der Kabinette von Paris und Madrid geschehen, es is vielmehr

| geseßte Kommission hält häufige Sißungen, ohne indessen

| aber über die an die sih die verschiedensten riellen Entwurf hat sih nur eine Stimme erhoben ; andere haben sich für die Freigebung des Haudels der Kolonieen und noch andere für die gleichmäßige Besteuerung des einheimishen und des Kolonial= Zuckers ausgesprochen. nicht einig mit sich darüber, ob jene Gleichstellung stufenweise herbei= geführt oder mit einem Schlage bewirkt werden solle. sichert, daß man im Ministerium daran verzweifelt, den vorgelegten Geseß - Entwurf durchseßen zu können, und daß | yon dessen Zurücknahme die Rede ist.

von einem sehr lebhaften Ber rigkeiten im Verhältnisse zu SPÞ | derverständigung der Kabinette von Hindernisse stoßen den Minister des angesehen und ausgegeben, welche

abzuwarten , die |

1843.

La U e: Gliiés î . {i Ç; \ C,

Dies is ein Jrrthum, | Le wie vor alle Aussicht vorhauden, daß die zwischen den beiden | Regierungen obwaltende Spannung eben so lange daue /

D u 3 J j _dem | Rec ( S ( ge dauern werde, als Entwurfe beharrt, und daß es Alles aufbieten wird, um ten Etfolg (

die Regentschaft Espartero’s. Von den hiesigen Blättern sprechen sih bis jeßt nur wenige über das Madrider Dokument aus. Sie warten augenscheinlih ab, vb sich die Regierung mit demselben be- gnügen oder weitere Genugthuung fordern werde. Jm ersteren und wahrscheinliheren Falle kaun man gewiß seyn, daß die hiesige Presse dem Kabinette der Tuilerieen eben so bitter und heftig einen Mangel an Stolz und Würde vorwerfen wird, als dies bereits von Seiten der Madrider Presse gegen die Spanische Regierung geschehen ist, weil sie sich dazu verstanden, den fraglichen Widerruf zu leisten.

Die von der Kammer zur Prüfung des Zucker =- Gesebes nieder- bis jebt zu einem positiven Resultate ihrer Berathungen gekommen zu seyn. Sie scheint einstimmig darüber einverstanden, taß der jebige Zustand der Dinge nicht ohne den völligen Ruin der Kolonieen fortdauern fönne,

/ Stelle derselben zu seßende Einrichtung haben Ansichten gelteud gemachk. Für den ministe=

Diese leßtere Meinung ihrerseits is wieder Es wird ver=

daher sehr ernstlich

46 tg 1 die Französische Regierung nicht HE N O ed M Beiaek ias E Lichung der Schwie=- anien beseelt wäre, so würde die Wie- Paris und Madrid leicht auf neue fönnen. Das Schreiben des Generals Rodil an Junern wurde hier in Paris für eine Genugthuung die Madrider Regierung der belei= digten Amtsehre des Französischen Konsuls in Barcelona ertheilt habe ; nun aber erklärt ein halbamtlihes Madrider Blatt in den bestimmte- sten Ausdrücken, daß jenes Schreiben durchaus nicht den Charafter einer Genugthuung habe, sondern daß es die einfache Berichtigung einer falschen Angabe sey, die Herr Gutierrez inmitten der Barcelo=- neser Wirren leiht habe machen fönnen, eine Berichtigung, welche die Spanische Regierung ihrer eigenen Gewissenhaftigkeit und Chre schuldig gewesen. („El gobierno español no ha dado ninguna sadis- saccionz el gobierno cspañol ha hecho una rectification, cual CÓPTE- spondlia à la buena fe v ala honradez castellan a.“ So der P atriota.) Durch diese Erklärung verliert das Schreiben des Kriegs-Ministers offenbar wenigstens einen Theil der sühnenden Bedeutung, die man thm bei- gelegt, allein es steht demnach wohl kaum zu befürchten, daj das Französische Ministerium diesen unangenehmen Handel, bei welchem doch zuleßt nichts Erfreuliches und Ersprießliches für Frankreich her- ausfommen kann, deshalb von neuem aufnehmen werde.

Wir haben wiederholt unseren Widerwillen gegen die syste- matische Opposition in Presse und Kammer ausgesprochen. Wo in der That ist der Organisations Gedaufe, den die Opposition auf= zuweisen hätte und in dessen Namen sie das Vertrauen des Volks und die Sympathie der Freunde des wahrhaften öffentlichen (Gedeibens in Anspruch nehmen könnte! Verneinung und Zerstörung sind das eigentliche Lebenselement der militirenden Politik in Frauk= reich. Statt der praktischen Vorschläge oder wenigstens Studien zur

Verminderung des Elends der arbeitenden Klassen, liefert man Decla= mationen gegen den Reichthum ; statt der uch n ge Mitteln zur Verhinderung einer zu großen Anhäufung des Reichthums

Aufsuchung von geseblichen

in einzelnen Händen, droht man von ferne mit der Confiscation ; statt für die Belehrung, Aufklärung und Moralisirung des zum Theil unglaub-= lich rohen und unwissenden Bauernstandes zu eifern, {wärmt man für die Jdee, Algerien durh Razzias, durch Brand und Plünderung zu civilisiren. Und so in hundert anderen Punkten des allgemeinen Pro= gramms der nationalen Politik nach innen und nah außen. Die Einen sehen die Aufgabe ihrer Partei in einer Art parlamentarischen Schachspiels, die Anderen glauben das Vaterland gerettet zu haben, wenn sie Herrn

Thiers an den Plaß des Herrn Guizot am Ministertische gesebtz

noch Andere haben kein anderes Ziel und keinen anderen Gedanken, als die Untergrabung der bestehenden Staats - Versassung, ohne die

mindeste Ahnung von den Bedingungen der Lebensfähigkeit einer neuen politischen Organisation, und von den Mitteln, sie zu ver= wirklichen.

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Grossbritanien und Irland.

London, 16. Febr. Ju Windsor wurde gestern angekündigt, daß der Hof morgen nah dem Buckingham-Palaste zurückkehren werde. Die Niederkunft der Königin wird anfangs April erwartet.

Die Englische Regierung hatte bekauntlih Schritte gethan, um in engere politischen und kommerziellen Verbindungen mit Paraguay zu treten, das seit dem Tode des Dr. Francia sih als Republik fon- \tituirt hat und von fünf Konsuln verwaltet wird. Diese Schritte hatten anfangs den besten Erfolg; mehrere Englische Kaufleute hatten ih tort niedergelassen, und Herr Gordon war als Englischer Ge- \häftsträger anerfaunt worden. Seitdem scheinen jedoch wieder Differenzen eingetreten zu seyn, denn Herr Gordon hat plößlich Befehl erhalten, das Land zu verlassen.

Die Regierung beabsichtigt, die Truppen am Vorgebirge der guten Hoffnung wegen des Streites mit deu Boers zu verstärken, Das 7te Garde-Dragoner=Regiment und ein Regiment Lanziers werden in furzem dahin abgehen.

Nach dem Examiner stellt sich amtlich heraus, daß drei Bi- {öfe in 15 Jahren ihren Familien zusammen gerehnet ein Vermö= gen von 700,000 Pfd. St. hinterlassen haben, Darunter befand si ein Bischof, welcher ohne einen Shilling nah Jrlaud ging und nah 8 Jahren mit Zurücklassung von 400,000 Psd. Skt, rb, Der Bischof von Clogne, welcher 1820 mit ode e Fatte Pr ane

i : . erübri ein Bischof in Wates; DEE Kinder 120,000 Pfd. St. erübrigt, und ein binterließ f f

unlän arb, und dessen Bisthum ein armes hi einen ant N 1.000 Pfd. St. Jm Zahre 1828 wurde amtlih nahge-