1843 / 62 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ck ciberdi im internationalen Verkehr gültigen Her- Staates, nad fberties ns ist, Fe daß also Frankreich durchaus fei- N mäßigen Grund zur Rache hat, Käme es aber wirkli zu nen ne - Erklärung gegen Marokko, was freilich nichts weniger ei Tf einlih ist, jo müßte man dieselbe, von einem unparteiischen ewa aus, nothwendigerweise für ein öffentliches Unglü an éhen. Die Geschichte der Eroberung von Algier würde sich in jènem Le ohne Zweifel wiederholen, die öffentliche Meinung würde die Regierung auch diesmal zwingen, den mit dem „fostbarsten Blute“ Fraukreichs erkauften Boden zu behaupten, und binnen weniger Jahre würde Frankreich dahin fommen, statt 80,000 Soldaten ein Heer voit zweimal 80,000 Mann in Afrika unterhalten zu müssen. Wenn die Französische Nation unversöhnliche, tödtliche Feinde hat, so können ihr díese nichts Schlimmeres wünschen, als die Verfolgung jener auf die Eroberung von Marokko geri{hteten „patriotischen“ Tendenzen, Aber nicht genug, daß die Patrioten jenes Schlages zum Kriege

j

gegen Marokko reizen, sie verlangen zu gleicher Zeit die Eroberung | von Madagaskar, auf dessen Besiß, wie man weiß, Frankreich von |

jeher eine Art Anspruch gemacht hat, der sich auf keinen besseren Titel stüßt, als zwei oder drei elend gescheiterte Colo Bet suche. Die Regierung von Madagaskar hat laut

Jnsel Bourbon Maßregeln getroffen, um eines Theils Ausrvanderung ihrer Unterthanen zu verhindern, ut

um anderen

Theils den namentlich von Französischen Schiffen in großem Um= |

fange getriebenen Schleichhandel zu ershweren. Diese Verfügungen will diè Vergrößerungssucht als Grund oder als Vorwand, oder auch nur als eine Gelegenheit zu einem militgirischen Handstreih gegen das Reich der Hovas benußt wissen. Jn den Augen die=- ser Kriegslustigen bedarf es hier einer Kriegs - Erklärung na-= türlih eben so wenig als einer Rechtfertigung des vorge- schlagenen Angriffs, denn die Madagassen stehen bekanntlich kraft ihrer farbigen Haut außerhalb alles Völkerrehts, und überdies mo- tivirt sih ein gegen sie gerichtetes friegerisches Unternehmen von selbst durh die bekannte civilisirende Mission Frankreihs. Man weiß, daß älle etwa vorzubringende Einwürfe nur von den systematischen Gegnern Frankreihs und von den Neidern seines Ruhmes ausgehen können, und daß sie eben deshalb gar einer Widerlegung weder be- dürfen, noch verdienen. —— —— —————

Grossbritamen und Irland.

Untérhaus. Sibung vom 23. Februar. Auf eine an den Minister des Junern, Sir J. Graham, gerichtete Grage über den Schottischen Kirchenstreit gab dieser die Erklärung ab, daß im

egenwärtigen Augenbli, wo die Angelegenheit vor dem Gerichtshose sbioebe, jede neue Maßregel unpassend seyn würdez indeß scheinen die Minister von der Aufrechthaltung des gegenwärtigen Patronat - Ge- seßes nicht ablassen zu wollen, Eine lange Debatte, in welcher je

doch nux die alten bekannten Beschwerden über das bestehende Ar- men-Geseß von den Gegnern desselben wiederholt und von Konser- vativen sowohl wie Liberalen als übertrieben dargestellt wurden, veran- laßte ein Antrag des Herrn Walter, Eigenthümers der Times, welcher mehrere Abänderungen in jenem Geseß in Vorschlag brachte Und im Ganzen den Charakter desselben in der Weise verändert wissen wollte, daß es mehr mit dem „Christenthum, einer vernünftigen Po litif und der alten Landesverfassung“/ übereinstimmend gemacht würde. Er nâhm zwar selbst vier von seinen Vorschlägen wieder zurück, aber auch dann noch wurde sein Antrag, den die Minister bekämpfen, mit 126 Stimmen gegen 58 verworfen.

Unterhaus. Sißung vom 24, Februar, Als die Ta- es- Ordnung verlesen war, wonach das Haus in einen Subsidien Aus\{huß übergehen sollte, erhob sich Herr Hume, um den Zustaud der Einnahmen und Ausgaben im Allgemeinen zur Sprache zu bringen,

„Die Ausgaben“, sagte der Nedner, „sind zwar, nah deu Beranschla- gungen für dieses Jahr, geringer als für das vorige, aber sie fommen doch denen des Jahres 1841 gleih, Da nun cin Defizit in den Einnah- men vorhanden i, so sollten die Minister, dächte ich, ehe sie das Haus zur Bewilligung der Veranschlagungen auffordern, sich darüber aussprechen, wie sie jenes Defizit decken wollen. Es steht uns die Aussicht bevor, daß ein Volk, dessen Hülfsquellen fast ganz versiegt sind, mit immer höheren Steuern belastet werde. Geld ist eine völlig verlegene Waare geworden z gute Wechsel werden zu 15 pCt. diskontirt, und kein Kaufmann will seine Kapi- talien in einem Geschäft anlegen, weil es ganz ungewiß ist, ob irgend cin Handels- Artikel Absab findet. Jh muß mich daher dem großen Total-Bestand unserer Militair- und Marine-Etats widerseßen, Jeht, da Kanada in Frieden ist, könnte die Zahl der dort stehenden Truppen sehr reduzirt werden, und auch in den für Syrien bestimmten Streitkräften kann eine Reduction vorgenom- men werden, Auf welchen Grad die allgemeine Noth gestiegen ist, das zeigt die aus den Zoll - und Accise - Berichten sich ergebende Abnahme der Consumtion und die Zunahme der Verbrechen, Bei einem solchen Zustande des Landes ist es mir unbegreiflich, wie die Minister dabci beharren kön- nen, das M beizubehalten, welches den Preis des wichtigsten Lebens- mittels erhöht. Jene verleumdete Körperschaft, der Bund gegen die Korn- gesepe, hat sich erboten, unter der Bedingung der Aufhebung dieser Gesebe, auf allen Schuß zu Gunsten der Fabriken zu verzichten. Dann würde der Handel wieder aufblühen, die Renten und der Arbeitslohn steigen,“ :

Aehnlich \sprah sich Herr Williams aus, der eine vorherige Prüfung aller Veranschlagungen dur eine Kommission für nöthig hielt, ehe das Haus zur Bewilligung derselben schreite. Sir R. Peel machte hiergegen bemerklich, daß solche Kommissionen sich keinesweges immer sehr öfonomisch zeigten, ja daß sie oft weniger haushälterish mit den öffentlihen Geldern umgegangen seyen, als die verantwort- lichèn Minister der Krone. : l

,Es ist unmöglih““, fuhr der Minister fort, „die Ausgabe eines gro- hen Landes stets nah seinen wirklichen Einnahmen abzumessen. Die Eu- ropäischen Verhältnisse erheischen oft gerade dann die größten Anstrengun- gen, wenn die Revenüen sich im ungünstigsten Zustande befinden. Jch bin vollfommen von der Nothwendigkeit durhdrungen, möglichst viel Erspar- nisse zu mahen, aber so nell läßt sich dies nicht immer bewerkstelligen, wie manhe “Penterthe Mitglieder zu glauben scheinen, Die Er- levigung der Differenzen in China wird zu einer Reduction füh- réñ, aber nit zu einer augenblicklihen, denn die Entfernung is zu groß, uiid és dürfte nicht rathsam seyn, wenn es mit einem Staat wie China zu thun hät, unsere ganze Streitmacht dort aufzulösen und Alles der Redlich- keit und Großmuth der Gegenpartei anheimzustellen. Dasselbe gilt von Syrienz eine Reduction wird auch im Mittelländischen Meere thunlich seyn, denn wie auch die ; eiben sich aufregen mögen, ih bin fest überzeugt, das zwischen dem Englischen und dem Französischen Volk gegenseitige Ach- ti 18 und gegenseitiges Wohlwollen besteht; indeß einige Frist muß man üns noch gestatten, vor Ende dieses Jahres werden die Neductionen sich öh nicht ausführen lassen“

Nä@h éinigen weiteren Diskussionen ging das Haus in den Sub-=

iêi-Aus\huß über und bewilligte noch ai diesem Abend den Haupt=

| vfiet des neulih bereits mitgetheilten Marine - Budgets, nämlich 1,259,697 Pfd. für die Besoldung von 39,000 Seeleuten.

__ Köótidon, 25. Febr. Jhre Majestät die Königin hat am Mittwoch Abend ein glänzendes Bankett zu Ehren des Fürsten von i uüd Taxis gegeben, zu dem auch mehrere Mitglieder des di= flbmatishen Córps e tigeläden waren. Ldrd owi vetwörfen wurde, wird als Beweis des wachsenden Vér- treits zur Politik Sir R, Peel's angesehen, weil sie größer aus=

jorität, mit welher am vorigen Freitage der Antrag des

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gefallen is, als diejeiige war, welche ihn vor dem Bekanntwerden einer jeßt in Kraft getretêènen Finanz- und Handelspläne unterstüßte, und weil sie sich ungeachtet der Vereinigung zwischen den Whigs und den verbündeten Widersachern der Korngeseße und ungeachtet des Widerstandes, den der Premier-Minister auch von Seiten der Ultra- Tories findet, ergeben hat. Aus der Analysis der Abstimninng geht hèrvdr, daß das Uebérgewiht der Repräsentanten aus den Graf schaften vorunehmlih den Ministern diesen Sieg verschafft hat, deun die Stimmen der Repräsentanten der Englischen Städte und Flecken sind sich auf beiden Seiten beinahe gleich.

Aus den Parlaments-Debatten über das Dank-Votum für Lord Ellenborough und die Briítische Armee, welche aus Afghanistan zu- rüdckgekehrt is, so wie aus den dem Parlamente vorgelegten Papie ren geht hervor, daß Lord Ellenborough in der That anfangs dem General Pollock in Dschellalabad und dem General Nott in Kanda= har den Befehl zum unverweilten Rückzug ertheilt hatte, und zwar, wie Lord J. Russell hervorhob, zu vier verschiedenen Malen, nämlich am 19, April, am 10, Mai, am 15. Mai und am 1. Juni 1842, indeß nahm derselbe später diesen Befehl auf cigenen Antrieb, wie Herr C. Baring, Unter-Staatssecretair der Ostindischen Kontrolle, erklärte, nicht auf besondere Ordre der Britischen Regierung, wieder zurück und stellte es dem General Nott anheim, ob er es für ausführbar halte, über Kabul zu marschiren, um dort die Ehre der Britischen Waffen wieder herzustellen und die Gefangenen zu befreien. Aber es ergiebt sich niht minder, daß Lord Auckland ebenfalls die möglichst nelle Zurückziehung der Britischen Armee aus Afghanistan beabsich tigt hatte, weil es sowohl an Lebens - wie an Transportmitteln fehlte und auch die Aushebung neuer Mannschaften zur Verstärkung der Truppen sehr s{chwierig wurde, Uebrigens aber hatte der Leßtere vor seinem Abgang noch alles Mögliche gethan, um den Rückzug der noch in Afghan!stan befindlichen Truppen zu erleichtern und die zur Unter stüßung derselben bestimmten Streitkräfte schon zum größten Theile in Bewegung geseßt, Endlich warfen die Debatten großen Zweifel auf die von den Ostindishen Blättern vorgebrachten Behauptungen von Grausamkeiten und unnöthigen Gewaltthätigkeiten, welche sih das Britische Heer nah der Erstürmung von Jstalif und auf dem Nückzuge von Kabul, so wie in Kabul selbst, erlaubt haben sollte. Gegen diese Vorwürfe machte Sir Henry Hardinge bemerk. lich, daß die Erzählung von den angeblichen Grausamkeiten, die in Jstalif vorgefallen seyn sollten, vorläufig nur auf den Berichten der Ostindischen Zeitungen beruhe, welche sih auch früher {hon als we- nig glaubwürdig bewiesen. Was die Zerstörung von Gisni betrifft, so erflärte er sle, so wie die Zerstörung der Stadt JZstalif selbst, für eine natürliche Folge der Kriegs-Operationen ; die Zertrümmerung des Bazars von Kabul enudlih wollte er uicht entschuldigen, wohl aber die der angränzenden Moschee, in welcher ein Theil der den Englischen Truppen abgenommenen Beute als Sieges-Trophäen aufgestellt ge wesen, und vor deren Thür man den verstümmelten Leichnam Sir W. Mac Naghten's aufgestellt gehabt habe, damit ein Jeder aus dem Volke ihn anspeien und audere {mähliche Mißhandlungen an der Leiche habe verüben können. Man dürfe übrigens nicht verges sen, daß, nah den Begriffen der Afghanen selbs, General Pollock als Sieger nur seines Rechtes si bedient haben würde, wenn er nicht an dem Cigenthum allein, sondern auch an den Perfonen seine Rache ausgeübt hätte. Daß aber gegen die Bewohner von Kabul die größte Schouung bewiesen worden sey, darin stimmten alle Be richte überein.

Von Daniel O’'Connell is ein erster Band Deukwürdigkeiten über Jrland erschienen, in denen der Agitator es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Art und Weise, wie England seine Herrschaft über Jrland erreicht und ausgeübt hat, historisch darzustellen.

Die Bevölkerung von London hat zu Ende vorigen Jahres 1,875,493 Einwohner (878,767 männlihen und 996,726 weiblichen Geschlechts) auf einer Oberfläche von 70 Englischen Quadrat-Meilen betragen. | :

Herr Vernon Smith hat seinen Autrag in Bezug auf die be kannte Proclamation Lord Ellenborough'’s bis zum 9, März ver- hoben. . ; | Am Liverpooler Baumwollen-Markte hat es sich mit den Prei sen gebessert, sie waren ', bis ', Pce. höher als vorige Woche.

5 London, 24. Febr, Die gestrigen Debatten im Unter- hause über das Armenwesen waren wieder von einer shmerzhaften Art. Um seinen Privathaß gegen Chadwick, dem thätigen Secretair der Armen-Kommission, zu befriedigen, is es seit 10 Jahren Walter's unablässiges Bemühen, die neue Einrichtung verhaßt zu machen. Hierzu beuubt er sein großes Eigenthumsreht an der Times, hier- für hat er \sich's Tausende kosten lassen, um einen Siß im Parlamente zu erlangen, und, wie man behauptet, noch viel mehr, um Nachrichten und Dokumente in die Hände zu bekommen, welche ihm hierbei dienen fönnen. Seinen gestrigen Angriff gründete er auch auf ein Doku- ment, welches, wie es sch ergeben, von einem damaligen Agenten der Re- gierung vor 10 Jahren dem Kabinet als ein Vorschlag vorgelegt, von die- sem aber verworfen worden. Man hatte nur 20 Exemplare davon gedruckt, und der Mann, welcher unter dem Siegel der Verschwiegenheit eines da- von erhalten hatte, mußte es bei seinem Absterben unter seinen Papieren hinterlassen haben, wodurch es Walter in die Hände fiel. Nach dem- selben sollte die Unterstüßung den Armen außerhalb der Armenhäuser allmälig so vermindert werden, daß dieselben hätten verhungern müs- sen. Da aber in diesem Augenblicke, d. h. 10 Jahre nach Cinfüh- rung des neuen Gesebes fünf Sechstel der Armen noch in ihren Woh- nungen unterstüßt werden und die Nation jährlich über 4 Millionen Pfund an Armensteuern bezahlt, so ist wohl offenbar, daß E Geseß nicht, wie Walter behauptet, auf jenen Vorschlag gegrün et worden is. Auch mußte er, um in seinen Vorschlägen nicht allein zu stehen, die Beschuldigungen, die er hierüber die Kühnheit gehabt hatte, dem Hause als Beschlüsse zu dessen Annahme vorzulegen, zurück= T edu seine Reden, so wie die Ferrand's und einiger Anderen, die sich durch ihre Opposition gegen die neue Einrichtung bei den unteren Klassen beliebt zu machen suchen, werden ihre nachtheilige Wirkung bei denselben nicht verfehlen, und die Unzufriedenheit unter ihnen so entflammen, daß sie wieder leiht die Beute der Demagogen werden dürften, die sie gegen irgend etwas Bestehendes aufßzureizen suchen. Stimmten doch am Ende noch 58 Personen mit ihm für einen Beschluß, worin er das Parlament aufforderte, das Geseß nah christlihen Grundsäßen zurück zu verändern. |

Weit entfernt, rh zu wundern, daß es unter unseren arbeiten- den Klassen manchmal zu Aufständen kömmt, muß man sih nur wun- dern, daß sie im Ganzen so ruhig sind und sih gegen die Gesebe L gehorsam zeigen. Die Whigs nennen die Tories, die Tories die Whigs Feinde des Volks. Die League behauptet, die Gutsherren raubten den Armen ihr tägliches Brodtz; Organe der Gutsherren e

chern, die Fabrikherren gei Blutsauger, welche nur E 1 haben wollten, um ihre Arbeiter noh s in den Staub E ai en. Ein Duncombe bezeichnet das Verfahren eines E als E litisch parteisch und seine Urtheilssprüche gegen die L euen rens und grausam. Hier nun wird von Leuten, die sich die z ten

reunde des Volkes nennen, die Grund-Maßregel, welche das iß-

verhältniß zwischen Reichthum und Armuth einigermaßen auszugleichen

bestimmt is, als grausam und unmenschlich geschildert, und diese Maß- regel, welhe zwar von den Whigs ausgegangen, hatte den Bischof von London mit zum Urheber und wird von dem jeßigen Kabinet und den ausgezeichnetsten Konservativen nicht nur vertheidigt, sondern als eine vortreffliche Verbesserung gepriesen.

Was sollen nun die unteren Klassen bei ihrer großen Unwissen heit voit den NRegierenden denken, und wie sollen fle nicht bereit seyn, jedem Vorschlage Gehör zu geben, welcher darauf berechnet is, die Gewalt der Kirche den höheren uud selbst dem Einfluß der mittleren Stände zu entziehen? Ju diesem Geiste (vielleicht auh waren die paar hundert Personen, die sih dabei thätig zeigten, hierzu gedungen) stürmte wieder ein Chartistenhaufe am Dienstag Abend in eine große Reitschule in dem hiesigen Kirchspiele Marylebone und verhinderte eine dorthin berufene Versammlung von Gegnern des Korngeseßes, ihr Geschäft zu betreiben. Sogenannte konservative Journale freuen sich nun täglich dieser Un terbrehung, als sey etwas Großes für die Erhaltung guter Zu(ht und Regierung geschehen; und doch war es nichts Auderes als éine Darstellung jenes gewaltthätigen Geistes der Willkür, welcher sich in den Vereinigten Staaten so thätig zeigt und heute die Unvernunst und morgen die Vernunft mit brutalem Lärm und der Macht rohe: Jäuste zu Schweigen bringt, Die Mittelklassen lassen sich darum doch nicht einschüchtern. Sie sind in England viel zu ausgebreitet und mächtig, um si{ch von Niederen oder Hohen danieder halten zu lassen. Was auch die Ursache seyn mag, so war die Versammlung, welche die League am folgenden Abend in dem Gasthofe zur Krone und Anker hielt, die größte, welche seit 10 Jahren in London statt- gefunden hatte. T E E. Vor ein paar Tagen is in einer Jrländischen Zeitung ein Brief von Bischof Mant erschienen, worin derselbe dem Puseyismus als einem modifizirten Papismus den Krieg erklärt. Dies ist um so bc deutender, da dieser Prälat bisher für einen Chorführer der Hoch firhe gegolten hat. Die Puseyiten selbst indessen halten sich seh ill, wirken aber darum nicht weniger eifrig an der Verbreitung ihrer Ansichten durch Schrift und Predigt fort. Echt Jesuitisch scheinen sie es eben für MAIS zu halten, fein Geräusch zu ma chen und die Gegner sich austoben zu lassen. : s

Von der Schottischen Kirche war gestern Abend in beiden Hau sern die Rede, und die Minister erklärten sih geneigt, derselben das bestrittene Recht, die Prediger und Aeltesten der Nebenkirchen mit au den Kirchen - Versammlungen oder Synoden Theil nehmen zu lassen, durch ein besonderes Geseß, wenn es nothwendig werden sollte, zu unterstüßen. Da sie aber in der Hauptsache nicht nachzugeben mei nen, so wird diese freundlihe Annäherung von diejer Seite nichts souderliches zur Beilegung des Zwistes mit dem Staate beitragen. Dr. Candlish, welcher bereits in einer der hiesigen Schottischen Kir- chen eine große Versammlung über diesen Gegenstand angesagt, scheint für ziemli) gewiß anzunehmen, daß nächsten Mai 500 (Beistliche die Staatskirche verlassen würden.

Deutsche Bundesstaaten.

Múünchen, 25. Febr. (Bayer. Bl.) Ju der heutigen Siz zung der Kammer der Abgeordneten fam der Geseß Entwurf wegen Erbauung eines neuen der Civilliste einzuverleibenden Palastes hier zur Berathung. Der Ausschuß schlug der Kammer nah dem Gutachten seines Referenten folgende Fassung vor. „Art. 1, Es soll ein der Ci villiste des Königs einzuverleibender Palast in der Haupt und Reli denzstadt München erbaut und zur Bestreitung der Bau uno mt tungsfosten ein für allemal eine Aversional-Summe vou (Einer Mil lion Gulden aus den Erübrigungen der Vorjahre bestimmt werden, Art. 2. Dem Könige steht zu, diesen Palast nach seinem Ermessen einem Mitgliede des Königlichen Hauses zur Wohnung anzuweijen. Art. 3, Gegenwärtiges Geseß soll als ein ergänzender Bestand theil des Staats-Grundgeseßes vom 1. Juli 1834, die Feststellung einer permanenten Civil-Liste betreffend, betrachtet werden und mit demselben gleiche Wirksamkeit haben.“ Nach Eröffnung der allgemei nen Debatte nahm der zweite Präsident der Kammer das Wort, um den Antrag zu stellen, es wolle, nachdem man allgemein die Motive fenne, welhe den Ausschuß bei seiner Modifizirung des ursprünglichen Antrags geleitet hätten und die nichts anderes bezielten, als „er Ge- sinnung der ganzen Nation, den Gefühlen der Treue und Anhäng lichkeit des Volkes an das Königliche Haus eine Stimme zu verleihen, ohne weitere Debatte zur Abstimmung geschritten werden. Dies ge {ah und der Namens-Aufruf ergab, daß der Geseb Entwurf in der vom Ausschusse vorgeschlagenen Fassung von 104 in der Kammer an wesenden Mitgliedern einstimmig angenommen wurde,

Stuttgart, 23. Febr. (A, Z.) Heute ist die Entscheidung des Königl, Stadtgerichts dahier in einer der wichtigsten Rechtssachen eröffnet worden. Es is in diesen Blättern schon öfter von der all- gemeinen Renten - Anstalt in Stuttgart und von dem Streite die Rede gewesen, in welchen dieselbe mit einem großen Theil ihrer Actionaire gerathen is. Bald uach der Gründung der Anstalt im Jahre 1833 wurden Zweifel gegen die von derselben ausgegebene Wahrscheinlichkeitsberechnung erhoben, und es entspann S darüber, der in Broschüren und Tagesblättern mit steigender Thei nahme des Publikums fast bis auf die neueste Zeit fortgeführt worden ist, Während dieser Erörterungen vereinigten sich über zweihundert Actio naire und faßten den Beschluß, die Sache vor den Richter zu brin gen und die eingelegten Actien zurückzufordern. Bei der Hartnädig- feit, mit welher die Direktoren der Anstalt in dem entbrannten Zei- tungsstreit bei der Richtigkeit ihrer Wahrscheinlichkeitsberechnung 4 harrten, gab es natürlich auch kein auderes Mittel, wenn die Kämp enden sich niht mit der Zeit ershöpfen und ohne praktischen Erfolg den Direktoren der Renten-Anstalt das Feld überlassen sollten. Die A zufriedenen Actionaire stellten einen Anwalt auf und A ete zunächst im Namen eines Einzelnen derselben eine N e t Stadtgericht in Stuttgart ein, in welcher er die U Wis D Zurückgabe der eingelegten Actien sammt Zinsen belangte un seine ‘Forderung auf den Dolus gründete , den diese E dem mit dem Kläger abgeschlossenen Vertrag begangen ha en, Der Richter hat die Klage für begründet erkannt und heute sein Er-= kenntniß gefällt, das wörtlich also lautet: „Jn der Rechtssache des Pharmaceuten Johann Georg Fiderer von Stuttgart, Kläger, gegen die Direktoren der allgemeinen Renten - Anstalt Wilhelm v. Reinöhl, Rechnungs - Rath Härlin, jeßt dessen Erben, und W. E. v. Reinöhl, sämmtlich in Stuttgart, Beklagte, Schadens-Ersaß betresfend, erkennt das Königliche Stadtgericht für die Residenzstadt Stuttgart : daß die Beklagten \{huldig seyen, dem Kläger den Betrag seiner zehn Actien bei der allgemeinen Renten-Anstalt mit 560 Fl. nebst 5 pCt. Zinsen vom 1. Januar 1838 an binnen 30 Tagen zu bezahlen und sämmt- lihe Prozeßkosten zu erseßen, auch die Gerichts\porteln im Betrag von 13 Fl. 50 Kr. allein zu tragen. . . Alle drei Beklagte sind übrigens für die dem Kläger zuerkannte Summe solidarisch tenent.

(Leipz. Z.) Die besondere Berathung Petition der jüdishen Gemeinde zu Es wurde auf

Dresden, 27. Febr. über die einzelnen Punkte der t Dresden wurde heute von der Il, Kammer fortgeseßt,

¡ Audienz nothwendig. Obwohl Graf Almodovar nit der besten Ge “sundheit sih erfreut, so liegt er dennoch Portmdbrend é aa

“Vista. D ; eine Ausflucht, um die Kommentare

‘dete Nachricht, daß Espartero eine Renten-Jnuscription von 50,000 Fr,

Autrag des Abgeordneten Sa chße gleih zur Berathung des fünften Punktes übergegangen, wobei die dritte Deputation der Kammer empfahl: „cs möge dieselbe im Verein mit der hohen 1. Kammer die hohe Staats - Regierung ersuchen, daß den jüdischen Meistern unter Berücksichtigung der Zunft = und Junungsrehte noch auf diesem Landtage auf geseßlihem Wege der Handel mit anderen, als den von ihnen selbst gefertigten Waaren in gleiher Maße wie den christlichen Meistern, gestattet werde.“ Nach längerer Debatte wurde beim Na=- mens- Aufruf dieser Antrag von 38 gegen 21 Stimmen abgelehnt. Man kam nun zum dritten Punkte zurück, bei welchem die Deputation beantragt hatte: „cs möge die Kammer im Verein mit der 1, die hohe Staats - Regierung ersuchen, nah den geseßlichen Bestimmungen die Zahl der jüdischen Meister im Verhältniß der jüdischen zur christ lichen Bevölkerung im Allgemeinen zwar beizubehalten, eine Reparti tion der Meisterzahl auf die einzelnen Junungen aber fernerhin so schlechterdings nicht obwalten zu lassen.“ Dieser Antrag ward durch 39 gegen 19 Stimmen angenommen, Biertens hatten die Pe tenten auf die Aufhebung des Verbots angetragen, welches im §. 7 des Geseßes vom Jahre 1838 den jüdischen Meistern untersagt, christliche Lehrlinge zu halten. Die dritte Deputation hatte diesen Autrag nickcht bevorwortet, und die Kammer trat gegen 10 Stimmen dieser Ansicht der Deputation bei, Die Fortseßung der Berathung ward auf morgen vertagt,

Fannover, 27. Febr. (Hannov. Z.) Anm Freitage, den 24, Februar, hat in der Englischen Kapelle Sr, Majestät bes Königs die Trauung ZJhrer Königlichen Hoheiten des Kronprinzen und der Kronprinzessin nah dem Ritus der Englischen Kirche, in Gegenwart Sr, Majestät des Königs, Jhrer.Durchlauchten des Herzogs und der Herzogin von Sachsen - Altenburg, und der anderen durchlauchtigen Personen, die noh hier auwesend waren, so wie der Gesandtschaft Zhrer Britischen Majestät am hiesigen Hose, des Ministers Mr. Bligh und des Gesandtschafts-Secretairs Mr. Edgcumbe, der Staats-Mi nister und der angesehensten Englischen Familien, die dermalen hier ihren Aufenthalt haben, feierlih stattgefunden. Die Trauungs-Hand lung wurde durch den Rev, R. W. Jelf, Doktor der Theologie und Canonicus der Christus - Kirche zu Oxford, unter Assistenz des Rev. G, Hulme, Haus-Kaplans Sr. Majestät des Königs, vollzogen.

Der Staats- und Kabinets-Minister Freiherr von Schele macht Folgendes bekagunt : /

„Se. Königl, Majestät haben mit besonderem Wohlgefallen die in dem ganzen Lande dargelegten Beweise der innigen und aufrichtigen Theilnahme treuer Unterthanen an der höchst erfreulichen Feier der Vermählung Sr. wönigl, Hoheit des Kronprinzen mit der Durchlauchtigsten Kronprinze sin wahrgenommen, Js zwar von Sr, Majestät niemals bezweifelt worden, baß auch bei diesem für das Königliche Haus wie für die gesammten Un terthanen gleich beglückenden und segensreichen Ereignisse die so oft bewährte ‘reue und Anhänglichkeit der Hannoveraner an ihr angestammtes Herrscher haus auf unzweideutige Weise werde bethätigt werden, so haben doch die vielen, insbesondere bei dem Cmpfange der Durchlauchtigsten Kronprinzessin dargelegten Zeichen ungeheuchelter Unterthanenliebe sowohl in dem König- lichen Baterherzen, als auch bei den hohen Neuvermählten die freudigsten (Gefühle und bie wärmste Anerkennung erwedt, welches auf Allerhöchsten Befehl ich hiermit zur öffentlichen Kenntniß bringe.“

Mannheim, 24, Febr. (Karlsr. Z.) Gestern Abend zwischen sehs und sieben Uhr wurde in der festlih beleuchteten Groß: herzoglichen Schloßkirche hier durch den Großherzoglichen Hofprediger L'eimling die feierlihe Trauung Jhrer Hoheit der Prinzessin Marie Amalie Elisabeth Karoline von Baden, Tochter Jhrer Königlichen Ho heit der verwittweten Großherzogin Stephanie, mit dem Herrn Mar quis von Douglas und Clydesdale, Sohu Seiner Gnaden des Her-= zogs “lexander von Hamilton, Brandon und Chatelherault, nach dem evangelisch - protestantischen Ritus vollzogen, (

Gegenwärtig waren Jhre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin, so wie die verwittwete Großherzogin Stephauie von Baden, Se. Königl. Hoheit der Großherzog von Hessen Se. Hoheit der Erbgroßherzog und Jhre Könmgl. Hoheit die Erbgroß herzogin von Hessen, Jhre Hoheiten der Prinz Emil und der Prinz Karl von Hessen, der Herzog Bernhard und die Herzogin von Sachsen Weimar, Se. Durchlaucht der Erbprinz und Jhre Hoheit die Erbprinzessin von Hohenzollern-Sigmaringen, Jhre Durchlaucht die Fürstin von Hohen lohe-Bartenstein, der Herzog und die Herzogin von Hamilton und andere ausgezeichnete Fremde und Cinheimishe, der Staats - Minister des Großherzoglichen Hauses, der Hofstaat und das Gefolge der höchsten und hohen Herrschaften, die Civil- und Militair= Autoritäten der Stadt u. \st. w, Unmittelbar darauf wurde die Trauung auch nach dem Anglikanischen Ritus in dem Appartement des im Großherzog lichen Schlosse wohnenden Königl, Großbritanischen Geschäftsträgers am Großherzoglichen Hofe, Herrn Wellesley, durch den Reverend Mr, Graham in alleiniger Gegenwart der obengenannten höchsten Herrschaften vorgenommen,

fia

SPaN ie,

A Paris, 24, Febr, Wir erhalten mit der heutigen Post aus Spanien die Gaceta von Madrid vom 18ten l, M., worin die offizielle Anzeige der Pacht - Erneuerung der reichhaltigen Quecksilber - Bergwerke von Almaden zu lesen i, Die Pacht Versteigernng wird den 28ften k, M. in Madrid vor sich gehen. Die Bergwerke werden auf vier Jahre, vom 20, September 1843 bis zum 20, September 1847, in Pacht gegeben, unter der Bedingung, daß der Pacht - Ersteher während zehn Monaten nach einander, monatlich die Summe von 50 Millionen Realen der Re gierung vorzuschießen haben wird. Die Zurückzahlung dieser Anleihe von Seiten der Regierung wird in jährlichen Raten von 12,500,000 Realen zu bewirken seyn, Einem allgemein verbreiteten Gerüchte zufolge, sind die Gebrüder Rothschild willens, unter jeder Bedingung die ihnen gegenwärtig in Pacht überlassenen Bergwerke von Almaden fortan zu behalten, da der Betrieb derselben einen unermeßlichen Ge- winn abwirft, der in den leßten Jahren auf mehrere Millionen ge stiegen seyn soll. :

Die Anwesenheit des Prinzen Jerome, Sohn des Grafen Mon- fort und Neffen des Königs von Württemberg, in Madrid giebt den Spanischen Blättern Stoff zu den lächerlihsten Vermuthungen. Einige derselben erblicken in ihm einen neuen Bewerber um die Hand der Königin Jsabella von Spanien, und erheben darüber einen fo gewaltigen Lärm, daß Espartero es nicht wagt, den Prinzen zu empfangen, Man liest in einem Schreiben aus Madrid, daß der Prinz Jerome stark gewünscht hätte, dem Spanischen Regenten vor- gestellt zu werden, daß man aber vor der Hand ihm antworten ließ die Unpäßlichkeit des Grafen Almodovar mache das Verschieben dieser

Geschäften ob, und begiebt sih häufig nah dem Palais de Bueng-

Die Antwort, die man dem Prinzen Jerome gab, war nur , M. der Journale über den Bes des Prinzen bei Espartero zu vermeiden. Besuch

Die von der Augsburger Allgemeinen Zeitung gemel-

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spricht davon iîn allen unseren politischen Kreisen, und is begierig zu sehen, wie die Vertheidiger des Regenten diese Thatsache, im Ver gleich zu der großen Gelduoth der Regierung, erklären und reht-

fertigen werden, z ——

Moldau und Wallachei.

Bucharest, 10. Febr. (Wieuer Z.) Die Lesung des Groß herrlihen Berats, wodurch der neugewählte Hospodar der Wallachei bestätigt wird, hat am 8ten d. M. stattgefunden, Der Pforten Commissair, Sawfet Efendi, wurde in seiner Wohnung mit dem vierspännigen Wagen des neuen Hospodars und dessen Livrée, \o wie unter Vorritt einer Kavallerie - Abtheilung, durch den Staats =- Secrétair abgeholt, und in das eigenthümliche Palais des Fürsten Bibesco eiugeführt, wo bereits die Mitglieder der provisorishen Regierung und die Würdenträger versammelt waren. Der Türkische Commissair überreichte dem Hospodar nebst den Jusignien seiner neuen Würde das Großherrliche Berat, | welches der hier angestellte orientalische Dolmetsh zuerst in Türkischer | Sprache, und dann der Staats-Secretair in Wallachischer Uebersetzung | verlas, Hierauf hielt der Hospodar eine kurze Aurede an Sawsfet Csendi, worin er die feierlihsten Versicherungen aussprach, sih des in ihn geseßten Vertrauens der hohen Höfe würdig zu machen, und si | zu bestreben, das Glü und die Wohlfahrt der Wallachei nah Kräf | ten zu befördern, Sawfet Efendi wurde sodaun auf dieselbe Weise | wieder in seine Wohnung zurübegleitet, | Der Türkische Commissair beabsichtigt, am 42ten d, M. Rückreise über Nustschuk nah Koustantinopel anzutreten.

feine

j Dem Metropoliten ist vor einiger Zeit durch den Türkischen | Commissair ein Wesirial-Schreiben und durch den Kaiserlich Russischen | General-Konsul eine Depesche des Grafen Nesselrode zugekommen,

worin ihm insbesondere, so wie der General Versammlung, die Zu | sriedenheit der hohen Höfe mit ihrem während der Wahl - Verhand | lungen beobachteten Beuehmen bezeugt wird,

; Bucharest, 10, Febr, (O. B.) Nachstehendes is der voll: ständige Juhalt des am &ten d, übergebenen Hroßherrlihen Berats, gegeben in der Hälfte des Monats Silhidshe 1258 (30, Januar 1843) : :

„Nachdem Gott der Allmächtige und Allerhöchste durch seine allerbar- mende Rechte meine erhabenste Kaiserliche Person vor allen anderen ge- rechten Monarchen auf eine höhere Stufe des Nuhmes gestellt, und meine

| Kaiserliche Schwelle durch die wachsende Zunahme der glänzenden und

ruhmwürdigen Erfolge meiner Kaiserlichen Handlungen zum beiligen Zu- fluchtsorte für Alle, Nicdrige und Hohe, und für alle insgesammt, welche der Hülfe bedürftig sind, angewiesen hat, diesemnach habe ich es in schul- diger Daufkbarkeit für diese göttlichen Wohlthaten als einen meiner Macht wohlgefälligen Gebrauch angesehen, das Rechte zu thun, indem ich würdige Fürsten zur Verwaltung und Leitung der Lokal-Angelegenheiten ber zu mei- nem Reiche gehörigen Länder einseze, damit alle meinem Kaiserthume mít Unterwürfigkeit un Gehorsam ergebenen Unterthanen von leinerlei Art Unrecht beschädigt, und unter vem Schatten meiner reichen Gnade, aller Wohlthaten ihrer persönlichen sowohl als ver öffentlichen Sicherheit und Nuhe theilhaftig werden mögen, i /

„Da nun zur Kenntniß meiner Kaiserlichen Pforte gelangt is, daß der, mein hohes Kaiserliches Diplom in Händen habende Georg Bibesko (dves- sen erhabener Nang ewig sey) ein glorreihes Muster unv Vorbild bes christlichen Volkes, berühmt wegen seiner Weisheit unt Talente, und allbe kannt seiner Treue und Gerechtigkeit wegen, für die gute Verwaltung des Landes Sorge tragen und mit aller Gelehrigkeit, Gehorsam und Treue, | alles dasjenige in Ausführung bringen werde, was erforderlich scyn wird, um meine Kaiserliche Willensmeinung und Zufriedenheit zu erfüllen, und

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| präsentanten der Mächte wieder bei

in unserem Finanz-Departement nehmen ließ, ist ganz richtig. Man

| Zügel der Negierung an sich nehmend, das Land beschirme und wohl be |

da er überdies reíich an der zur Negierung erforderlichen Kraft und Würde | ist, so hat sich die Fülle meiner Kaiserlichen Gnade ihm zugewendet, unb ist

derselbe nah dem erhabenen Sinne meines unterm 15. des Monats T sul- | kade des 1258sten Jahres erslossenen Allerhöchsten Kaiserlichen Befehles, | mit der für ihn segensreichhen Würde eines Fürsten der Wallachei beehrt und darin anerfannt worden,

7 ¡Diese zufolge ergeht mein gegenwärtiges Kaiserliches Diplom und befehle ih hiermit, daß einerseits der genannte G evrag Bibésfd, die

jorge, und während er die Unterthanen beschügt, alle Kraft und Wachsam- feit darauf verwende, die Angelegenheiten des Landes mit der erforderlichen Ureue und Gerechkigkeit zu verwalten und zu sichern, die Bojaren und übrigen Beamten und Unterthanen der Waachllei, den

Obengenannten als den ihnen vorgeseßten „Fursten anerkennend, sich in allen vorkommenden, seine Regierung

an denselben zu wenden, seinen Ausspruh mit Gehorsam anzuhören, und seine, die gute Verwaltung des Landes bezweckenden Anordnungen, ohne zweifelhaftes Zögern auszuführen, ' ‘90. Widerrede und Widersetßlichkeit 2u hüten haben, erwähnte dauernd und unerschütterlih regierende Fürst auf ven Grund sei- | ner gehorsamen Unterwürfigkeit und Treue über die bekannt zu geben noth- wendigen Ortsereignisse zu berihten und die Kenntniß derselben zu den chtufen meines Kaiserlichen Thrones gelangen zu lassen, und sich in guten | Handlungen und wohlgefälligen Dienstlcistungen hervorzuthun. | „Und soll es Niemand wagen, dem Vorstehenden entgegenstrebend oder | hinderlich zu erscheinen. / | „Dies zu Jedermanns Wissenschaft.“

—td— Türkei |

Konstantinopel, 7. Febr, (A. Z.) Gestern haben die Re- Stratford Canning \sich versam- melt, um über die Angelegenheiten des Libanon zu berathen. in der ersten Zusammenfunft von den Repräsentanten beschlossenen Vorstellungen gegen das Verfahren dér Pforte in Syrier sind aller- dings gemacht worden, dies geschah jedoch mit so vieler Rücksicht für das Ansehen der Lebteren, daß man den früher beabsichtigten ener- | gischen Protestationen mit Vermeidung jeder schriftlichen Erklärung | ziemlich bescheidene Bemerkungen vorzog und diese durch die respef= | tiven Dragomans dem Ministerium des Aeußeren zukommen ließ. Einige wollen in dieser Ruhe die Bestimmtheit irgend eines von den Mächten zu Gunsten der Maroniten gefaßten Beschlusses erbliden, allein man sollte nicht vergessen, daß man, will man anders etwas bei den | Türken ausrichten, bis zu einem gewissen Punkte wenigstens mit dem Stheine der Entrüstung sich waffnen müsse. Eine andere Unzufömm lihfeit entdeckten die Repräsentanten bei Vergleihung der Erwiede=- | rungen, welche Sarim Efendi auf die Vorstellungen der Dragomans | ertheilte, Mit Erstaunen sah man, daß, während Sarim dem Einen | eine baldige Lösung aller noch bestehenden Schwierigkeiten zu allsei= tiger Zufriedenheit verspricht, er dem Anderen eine Menge Hindernisse, die sich dem Willen der Europäischen Mächte entgegenstellen, auf-

indem sie sih mit allem Eifer vor aller | Ueberdies hat der mehr- |

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| der Abschaffung des Bankerott - Gesehes.

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| Kleinlichsten unterliegen,

derrufliches gewesen, und die Pforte habe sich der Befugniß, das Mandat des Emírs für erloschen zu erklären, nie begeben. Am meis sten mußten die leßten Erklärungen des Ministers das Erstaunen Bourqueney's erregen, dessen Dolmetsh vou Sarim dur die artigste und mit den s{öusten Versprechungen angefüllte Antwort beglüt worden war.

Die aus der Ehe Halil Pascha's und der Schwester des Sul- tans in der leßten Zeit entsprosseue Prinzessin ist nah altem Brauch erdrosselt worden. Sultan Mahmud, der unvergeßlihe Vater des jeßt regierenden Großherrn, hatte in seiner echt menschlichen Gesin- nung die Beobachtung dieses verabscheuungswürdigen Brauchs, der alle Cognaten der Osmaniden dem Tode weihte, mit gerechtem Ab- scheu verschmäht. Die Schwester des Sultans, Salihaß-Sultana, ist nun (wie bereits erwähnt) vorgestern verschieden an Folgen des Wo- chenbettes, des Grams und Schreckens, indem vor ihren Augen das neugeborene Kind erdrosselt wurde, : j

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T Veirut, 1. Febr. Der protestantische Bischof von Jerusalem war vor einigen Tagen hier angekommen und hatte mehrere Konferen- zen mit dem Britischen und dem Preußischen Konsul. Heute cite sich der Bischof auf dem Englischen Kriegs - Dampfboot „Hekate“ ein, welches ihn nach Jaffa bringt,

—— Vereinigte Staaten von Uord - Amerika.

22ck Paris, 25, Febr, Durch das gestern in Havre einge- troffene Paketboot „Louis Philippe“ hat man Nachrichten aus New - Yorf bis zum 24. Januar erhalten, die also feine eigentlichen Neuigkeiten bringen, welche nit schon auf dem Wege über England befannt wären. Jedoch entnimmt man daraus Details, welche zu besserer Erklärung der dort nur summarisch gemeldeten Thatsachen dienen. So sagt unter Anderem ein Schreiben aus Washington vom 21, Januar: „Man hat sich in der lepen Woche mit der Oregotn- Frage im Senate beschäftigt, im Repräsentantenhause dagegen mit Die e Frage is noch

in der Disfussion begriffen, die Abschaffung des Bankerott -Geseges aber wurde in dem Repräsentantenhause mit großer Majorität be- s{lossen. Die endliche Entscheidung darüber liegt jeßt in den Händen des Senats, wo ohne Zweifel die legislative Taktik hinreichend stark seyn wird, um die Annahme desselben Votums zu verzögern, aber niht, um sie ganz zu verhindern. Der große Zweck derje- nigen, welche das Geseh aufrecht erhalten möchten, wird nun dahin gehen, dessen Existenz möglichst zu verlängern, etwa bis zu den leßten Tagen der Session, um die Vortheile, die ihnen aus dem Geseße erwachsen, so viel als ihnen nur immer möglich seyn wird, auszudehnen. Da die Zurücknahme des Geseßes aber doch \o gut als gewiß ist, so wird damit die leßte der großen Maßregeln der Whigs vollends zu Grabe getragen. Das Projekt zur Errichtung einer National-Bank, welches der beinahe allgemeine Wunsch dieser Partei war, is mehreremale gescheitert; das Geseß, betreffend die Vertheilung der Staats-Ländereien an die verschiedenen Staaten, obgleih von allen nah einander folgenden Dynasticen der Meinung unterstüßt, fiel durch; die Beschränkung des Präsidenten-Amtes auf ein einziges bestimmtes Ziel von Jahren is gleichfalls nicht durch- gegangen. Nur der Tarif, den beiden Parteien gleihmäßig des- avouirten, vermochte zu Stande zu fommen. Unsere Politik is ein sonderbares Ding, nichts läßt sich mit Bestimmtheit vorausberechnen, in Bezug auf die Männer, die den Ton angeben, so wenig als in Betreff der Dinge. Die ungeschicktesten Maßregeln finden manchmal beinahe gar fein Hemmniß, wirklih großen Maßregeln aber ergeht es gleich den wirflih bedeutenden Männern, sie müssen dem Winzigsten, dem Die Oregon-Frage schreitet langsam vor- an. Jm Senate hat eine lihtvolle Diskussion darüber stattgefunden, die noch nicht zu Ende is, Sie dreht sich um einen Hauptpunkt

,

| nämlich sich zu vergewissern, ob England wirklich zu einer förmlichen

Andererseits haben |

betreffenden Angelegenheiten, unverweilt |

Besißnahme des Oregon-Gebiets geschritten ist oder nicht, wie der Ge= seß- Entwurf will, daß wir dazu schreiten sollen, dur Hinausgabe des Bodens als volles Eigenthum an seine Unterthanen. Noch ist nicht bewiesen, daß England dies gethan hat; aber so viel is konstaz tirt, daß es so geschickt zu Werke gegangen ist, daß wir bereits fast vollständig aus einem (Gebiete vertrieben sind, auf welches es gerade

eben so viele Rechte hat, als auf China,“

Die Haupt - Werkzeuge der Elemente, aus denen die künftige

Präsidentschaft hervorgehen soll, sind von allen Seiten bereits în

| Bewegung und im Werke.

Während Herr Henry Clay persönlich

7

nach Louifíana gegangen is, um dort die Stimmung in seinem TJn=-

teresse zu sondiren und nöthigenfalls zu bearbeiten, des Herrn Buchanan Kandidaten von Pennsglvanien proklamirt.

nv haben die Freunde diesen Leßteren als den fünften oder sechsten Endlich hat ein Freund

des Herrn Calhoun zu Washington einen Aufruf an die Demokraten gegen die Art und Weise der Bildung der sogenannten Conventionen erlassen, welche beauftragt sind, unter den vershiedenen Kandidaten eine Auswahl zu treffen. Der Verfasser der betreffenden Flugschrift

| stellt diese Conventionen geradezu als Gaufelspiel dar, wodurch man

den Volkswillen irre leite und hintergehe. im- | der Beweis hervor, daß Herr Calhoun Besorgnisse heat, von Herrn UV1e | van Buren überlistet zu werden, , die Ÿ

Augenscheinlich geht daraus

der in der Kunst, die Karten zu sei=-

| nen Gunsten zu mischen, seine Proben abgelegt hat.

Die Legislatur von Süd-Carolina hat dem Kongresse durch

Herrn John Campbell die Resolutionen übergeben lassen, durch welche

sie gegen protestirt.

den jeßigen Tarif, der die Kompromiß - Akte verlete, Die Legislatur erklärt, daß sie die Revision desselben er-

warte und, wenn ihre gerechten Erwartungen getäuscht werden sollten,

| die Maßregeln nehmen würde, die | dünften, um die Fehler und das Unrecht der Föderalgewalt wieder gut zu machen und die Rechte ihrer Constituenten zu schüßen. | Mittel und Wege zur Prüfung und Berichterstattung überwiesen

ihr nothwendig und geeignet

ag ) rer G zu sichern und zu Dieses drohende Requisitorium wurde dem (Comité der

und der Druck desselben angeordnet.

JFnland.

Berlin, 2. März. Die Geseß-Sammlung publizirt nah=

zählt und das Resultat der thätigen Verwendungen der Europäer | stehende Allerhöchste Kabinets-Ordre:

für die Drusen als äußerst zweifelhaft darstellt, dem dritten (wenn | ih nicht irre, dem Dragoman einer Deutschen Macht) unverho-= | len erflärt, was die Pforte iîn Syrien gethan, sey ihrem

Rechte und dem Herkommen vollkommen angemessen, namentlih habe | die Provinz Dschibail von jeher zum Ressort des Paschaliks von | Tripolis gehört, ja sie habe einen Bestandtheil des legteren ausge- | macht; nur dem alten Emir Beschir se auf dem Weg einer groß- | müthigen Konzession die Verwaltung derselben überlassen worden; das Recht des Emirs in dieser Hinsicht sey inzwischen alle Jahre erneuert worden dur einen eigenen Ferman, es sey daher immer nur ein wi=-

„Dem Vorbehalte ín dem Geseze wegen Anordnung der Provinzial-

stände für das Königreich Preußen vom 1. Juli 1823 gemäß, sind die den Burggrafen und Grafen zu Dohna gehörigen Besizungen Lauf, Reicherts- walde, Schlobitten und Schlodien mit den Lehngütern Carwinden für die

Dauer ihrer Eigenschaft als Geschlehts-Fideikommiß-Besigzu

!

| September 1840 zur vereinigten Grafschaft Dohna erhobeñ

| sihts der damit in Verbindung stehenden Í Bevorrebt: Grafen zu Dohna, so wie des, dem Besiper d verlichenen Antheils an einer Kollektivstimme, seye © | Geseges wegen Anordnung der Províinzialstände

der Gra- am 10.

en zu Dohna aus Veranlassung der Huldigung zu Köni vin:

ständischen der “für