1843 / 63 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

260 erstatten diese wieder über jéde Sache von Wichtigkeit dem General-Gouverneur gleichfalls Bericht. So Bri itisfübrer, 1. Der er ständige Verbindungskette zwischen dem niedrigsten Geschäftsführer,

ht fortan aus: { ¿i | der in diplomatischen Functionen gebraucht wird, und “der höchsten Pes PaS Las Familie der Burggrafen und Grafen zu Dohna gehörigen | vollziehenden Gewalt, dem General-Gouverneur. Jn diesem Depar- j

doch Meteorologische Beobachtungen.

uli 41823 und der Verordnung vom 17. März 1828 wegen | hören z

ßen vom 1. I 7 Bestimmungen hierdurch fest : ten Geseße vorbehaltenen Bestimmungen Y1erdure Ne: eben ged rio S ständischen Verbandes des Königreichs Preu-

Preis:

2 Rthlr. für 4 4 Kthlr. - 4 Iahr. 8 Rlhlr. -= 1 Iahr.

in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung.

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Abeuds 10 Ubr.

Nachmittags 2 Ubr.

Morgens 6 Ubr.

Nach einmaliger

Ledaeja. Aite Pos! - Austalten des In-

und Auslandes nehmen BSestel-

lung an, sür Berlin die Expedition der Staats - Zeitung:

Friedrichsstrasse Ur. 72.

Jahr.

1843, 1. März.

ch

Luftdruck... [328,89 Par. [330,4 4 Par. 331,4 (" Par. | Quellwärme 6,9? R. Lustwärme + 0,6° R. |+ 0,4° R. La° R.| Flusswärme 0,9° R. Thaupunkt .…. |- 0,7° R. 3,4° R. |—

S7 R.| Bodeuwärme 4,0? R. Dunstsättigung 89 pCt. | 76 pCt. Ausdünstung 0,009 Rb. Wetter trüb. | trüh. Schnee.

|

La: ‘GbesiBer Grafschaf ver- : s 7 ey; ? h jedesmaligen Fideikommißbesiern E v BALEE E auci tement is und war. immer der Staat trefflich bedient. Der Grund E Guter und Besißungen Lau, Reichertöwaide, C21 ittet E A L 3 and ‘die B L L e H e S e sodien mít den Lchngütern Carwinden für die Dauer ihrer ist leicht erklärlich. Einestheils sind die eamten hier nicht jo m Eigenschaft als Geschlechts - Fideikommiß - Besizungen der Grafen zu Geschäften überhäuft wie im Civildienst, anderentheils hört hier die Dohna z dort streng beobachtete Anciennetätsfolge dersclben auf, und der jün- þ) denjenigen Besißern größerer Familien - Fideikommisse, welchen die | gere ausgezeichnetere Diplomat erhält hier leichter den Vorrang vor Theilnahme an der für solche gestifteten Kollektivstimme verliehen | dem älteren s{chwächeren. Auch treibt sie en größerer Sporn zu | Thätigkeit und zum Streben nach glücklihen Erfolgen, da die Natur

a0 pCt. Niederschlag 0,010 Rh. Wind NO. N, NW., Wärmewechsel + 0.4? Wolkenzug «- - -

N. | —— A0 M, Tagesmittel: 330,26 Par... -—-0,1" R... +2,6° R... 82 pCt. N.

worden is, oder verlichen werden wird;

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c) der Ritterschaft. E 2. Dic jedesmaligen männlichen Fideikommißbesizer der zur (Braf- schaft Dohna vereinigten Güter aus der Familie der Burggrafen und Grafen zu Dohna sind nach erreichter Großjährigkeit berechtigt, auf den Landtagen im Königreich Preußen persönlich zu erscheinen. Sie führen cine gemeinschaftliche Stimme durch einen Grafen zu Dohna aus ihrer Mitte. Die Ausübung dieses Stimmrechtes bleibt ihrer Einigung über lassen. Vor Eröffuung eines jedes Landtages is von ihnen gemeinschaftlich dem Landtags - Kommissarius anzuzeigen, wer auf demjelben für die Graf {haft Dohna die Stimme führen werde. Bei ermangelnder Einigung wird die Stimme nach dem Alter der Majoratshäuser abwechselnd geführt. An der Wahl der Landtags-Abgeordneten und deren Stellvertreter nehmen sie feinen Theil und können auch zu solchen nicht gewählt werden. Tie L1a- ten und Reisekosten bringen sie unter sich auf. s C 3. Die Theilnehmer an der für die Besizer größerer Familien Fidei kommisse gestifteten Kollektivstimme weiden durch einen aus ihrer Mitte von ihnen zu wählenden Abgeordneten vertreten. Dieser muß alle im §. 5 des Geseßes vom 1, Juli 1823 wegen Anordnung der Provinzialstände für das Königreich Preußen verlangten Eigenschaften haben. Den Fideikommiß Besißern verbleibt das Recht der Wahl und Wählbarkeit in den rittterschaft- lihen Wahlbezirken, in welchen die zu ihrem Fideikommiß Besiße gehörigen Güter belegen sind. Die Diäten und Reisekosten des Abgeordneten bringen die Betheiligten unter sich auf. Dem Grafen von Kayserling, als Be- sißer der Grafschaft Rautenburg und seinen Nachfolgern im Besiße der leßteren, is für diese ein Theilnahme - Recht an dieser Kollcktivstimme ver lichen worden, Derselbe führt die gedachte Stimme, bis andere Theilneh- mer an derselben ernannt sind, auf dem Preußischen Provinzial - Landtage allein und hat demzufolge für jeßt auch die desfallsigen Kosten zu tragen. Seine Wahlbefugniß und Wählbarkeit im Stande der Nitterschaft ruht, so lange dies Verhältniß währt. | : Das Staats - Ministerium hat diese Meine Ordre durch die Gesch- Sammlung zur öffentlichen Kenntniß zu bringen.

Berlin, den 24. Februar 1843, E N Friedrich Wilhelm, An das Staats-Ministerium.“

Berlin, 2. März. Am 18. Februgr war es 25 Jahre, daß der Hochselige Kaiser Alexander dem Prinzen von Preußen das Rus- | sische Jufanterie- Regiment Kalugg als Chef verlich. Auf Veran= | lassung dieses Ereignisses haben des Kaisers Nikolaus Majestät eine | Deputation des nunmehr Sr. Königl. Hoheit Namen führenden | Regiments, aus dem Commazdeur desselben, Oberst Meier, dem Oberst- | Lieutenant von Apelda, dem Capitain von Klugen und einem Feld webel bestehend, nach Berlin gesandt, um ihrem Chef ihre Glü wünsche darzubringen. Da Se. Königl. Hoheit am gedachten Tage in Hannover waren, so wählten Höchstdieselben den 27. Februar zux Feier dieses Jubiläums, als desjenigen Tages, an welchem Se. Königl. Hoheit vor 29 Jahren mit dem gedachten Regimente beim Gefecht vou Bar sur Aube zum erstenmale sich im feindlichen Feuer befanden und wo das Regiment so wesentlich zum Siege beitru

Dem zur Feier veranstalteten Diner wohnten Se. Majestät der König mit sämmtlichen Prinzen des Königlichen Hauses 1n Russischer Uniform bei, so wie die hier anwesenden fremden Fürsten. Außer- dem waren die Kaiserlich Russische Gesandtschaft, so wie die höchsten PreuZishen Generale, zu diesem Diner gezogen.

Se. Majestät der König brachte einen Toast auf das Wohl des |

Kaisers Nikolaus Majestät aus, worauf der Kaiserlich Russische Ge sandte von Meyendorfff mit einem Toast für Se. Majestät den K0 nig antwortete. Se. Königl. Hoheit der Prinz von Preußen tran fen hierauf auf das Wohl Jhres Regiments, und der Oberst Meier auf das seines Chefs.

Die Negierungs- Verfassung des Britischen Reichs in Hstindien.

(Schluß. Vergl. Beilage der Staats- N M OL)

Die einzelnen Gouvernements oder Präsidentschaften, deren es vier giebt,“ nämlich zu Kalkutta, Bombay, Madras und Allahadad, theilen ihre Regierungs - Geschäfte in vier Departements: das poli= tische, welches das geheime Departement einschließt und dem alle di= plomatischen Angelegenheiten obliegen z das Departement der Justiz z das der Einnahme (Steuern) und das allgemeine Departement, dem die Finanz-Geschäfte zugewiesen sind. Ein fünstes Departement, das der Geseßgebung, gehört ausschließlich der ersten Präsidentschaft des General- Öouverneurs., Die innere Einrichtung dieser Departements ist nicht in allen Präsidentschasten gleih, sondern nach Oertlichkeit und Verhältnissen, die mehr oder weniger Geschäfte häufen, verschie- den, So hat das erste Gouvernement des General-Gouverneurs nur zwei Staats -Secretaire, von denen der eine dem politischen, dem legislativen, dem Justiz- und Steuer - Departement, der zweite dem allgemeinen Departement vorsteht; dagegen hat das untergeord= nete Gouvernement von Bengalen ein besonderes Sekretariat sür die Steuern und die Justiz. So weise und wirksam im Uebrigen die Einrichtung dieser Departements und die Vertheilung der Ge- \chäfte sind, so is doch namentli die leßtere nicht frei von Anoma- lieen. Ju Bengalen z. B. gehört die Ober-Jutendanz und die Kon-= trolle der Zölle, des Salz- und Opium - Monopols nicht zum Ein- nahme= (Steuer=) Departement, sondern zum Allgemeinen, dem, außer den Finanzen, die kirchlichen Angelegenheiten, die Dampfschiffe für See= und Fluß = Schifffahrt, die Post - Verwaltung und endlich sogar der öffentliche Unterricht noch zugewiesen sind. Die Regierung wie das Volk leiden darunter; die vorhandenen Arbeitskräfte stehen

in keinem Verhältniß zu dem Umfange der Geschäfte, und auch der umsichtigste Gouverneur is nicht im Stande, alle Functionen des All- gemeinen Departements gehörig zu erfüllen.

Der Staats = Secretair des politishen Departements leitet die anze Korrespondenz mit den zahlreichen Beamten, meist Militair= ersonen, tie unter dem Namen Residenten bei den inneren Asiati=

schen Fürstenhöfen oder als Agenten des General-Gouverneurs theils rein diplomatische Geschäfte besorgen, theils eine zweideutige Herrschaft d. i. halb befehlen, halb Rath ertheilen über theil- weise noch unabhängige Fürsten und Häuptlinge ausüben, welche bei der Britischen Regierung sowohl gegen äußere Gefahr um Schuy, als au bei inneren Streitigkeiten um Vermittelung nachsuchen. SFene Residenten und Agenten berichten nicht allein über jedes wich= tige Ereigniß, sondern führen noch besondere Tagebücher über ihre Sobhnlichen Verhandlungen, die ihrem resp. Gouvernement einge- andt werden. Diejenigen, welche auf bedeutenderen Posten si be- nden, kforrespondiren direkt mit dem General- Gouverneur, die übri= gen mit den Gouverneuren, zu deren Jurisdiction ihre Aemter ge=

| Rechtspflege hat, |

| Judiens und nah drei Klässen vertheilt, deren leßte und

| Klasse der Distriktsrichter , I | /

| leßten Nachrichten) für ihre Unterhaltung auflegen.

| Kollektoren erheben in den zahlreichen Distrikten, in h T | vinzen getheilt sind, die Gefälle und sind den obersten Steuer -= Vi

| Namen sind erst kürzlich, mit dem August 1841,

ihrer Functionen es mit sich bringt, daß diese ihren Landsleuten zu |

| Hause bekannt werden, und ihnen damit die E langung von Ehrenbe- | zeugungen von Seiten der Krone n Aussicht gestellt ist,

wenigstens mebr als den Beamten im Civildienst, die bei der auffallenden Karg heit, mit der überhaupt die Krone Belohnungen fen Unterthanen der Compaguie austheilt, fast ganz davon ausgeschlo\ en sind, i Die Ober - Aufsicht und Kontrolle im Justiz -Departement liegt den Sudder =- Courts ob, d. i, die höchsten Gerichtshöfe der Coms- pagnie, die in jeder der drei Präsidentschaften und in Allahadad ein- gesetzt sind. Das Gouvernement befaßt sich, ausgenommen in Be- galen, wo eine ‘besondére Verwaltung die Ober - Aufsicht über die sonst nirgend mit derselben, und die Sudder-Courts, selbst Gerichtshöfe, an welche die Rekurse gegen die Erkenntnisse der unteren Distriftsgerichte , näch denen die Provinzen getheilt sind, gelangen, stehen unmittelbar der Civil= wie Kriminal Justizpflege im Lande vor. Die Unterrichter sind hauptsächlich Ee zal) reichste, die Klasse der Moonsifs , welhe äußerst niedrig salarirk wird, bei weitem die meisten Rechtsfälle entscheidet. Die erste hoch remunerirt, entscheidet über alle Streitigkeiten, wie hoh auch der Werth des streitigen Eigenthums seyn mag. Große Mißbräuche herrschen bei dieser Gerichtsverfassung, deren Schuld der Mangel einer gehörigen Ueberwachung der Rechts- pflege von Seiten der Regierung trägt. Der Juder, zu ungebildet, befindet sich nicht auf dem moralischen Standpunkte, die Bestechlich- keit der Nichter als ein Unrecht zu erkennen, und diese is darum in hohem Grade dort eingerissen, Die Sudder-Courts können, ihrer Constitution wegen, in ihrem doppelten Charakter als Verwaltungs Behörden und als erste Appellationsgerichtshöfe, dem Uebel nicht steuern, denn ihre Mitglieder sind Richter und können nicht zugleich Revisoren und Verwalter seyn. d ai Außer diesen Gerichtshöfen der Compagnie giebt es noch in Kal- futta, Madras und Bombay sogenannte Krongerichte, die von der

| Krone besonders für die in Judien anjä|jigen Briten, um nah Eng=-

lischem Gese gerichtet werden zu können, bestellt sind, und die dem

| Lande die drickende Ausgabe von jährlich 96,253 Pfd. Stk. (nach den

Seitdem nach der Charte von 1833 dem General-Gouverneur die Lokal-Gescgebung

| obliegt, haben sie wohlthätige Veränderungen erfahren, da sie früher

gänzlich unabhängig von derselben nach Englischem Recht richteten,

| doch i| im Ganzen ihr Daseyn nublos, und thre Wirksamkeit entschâ- | digt das Land bei weitem nicht für die Kosten, die sie verursachen.

Jhr Geschäftskreis is von geringem Umfange, weil die Prozeßführung

| bei ihnen zu theuer is, um vou anderen als den reichsten des Landes

gesucht zu werden. Man sagt, in Madras hätten die reichsten Fami=

| lien aus Schikane durch Prozesse bei diesen Gerichten sih zu Grunde

gerichtet. Die {hon bster în Antrag gebrachte Reform dieser Kron- gerichte durch eine Vereinigung der rechtsfundigen, liberalen, Britischen Aovofaten mit den fähigsten Gerichts - Beamten der Compagnie 1n einem obersten Gerichtshofe für Jndien müßte die wohlthätigsten Fol-

| genu äußern,

Das große Interesse, welches die Regierung für eine geregelte Staats-Einnahme haben muß, hat fie auf eie gute Organisation der Einnahme- (Steuer-) Departements geführt. Kollektoren und Unter= in welhe die Pro-

rectionen in Kalkutta, Allahadad und Madras und der Kommission in Bombay untergeordnet. Vollkommener is die Verwaltung seit

| Lord William Bentinck's Administration noch in Bengalen, Bcehar,

Benares und den nordwestlichen Provinzen geworden, wo besondere Steuer - Kommissarien über vier oder fünf Distrifte geseßt und die Directionen zu rein verwaltenden Behörden erhoben sind. :

Es bleibt uns noch übrig, über die eigenthümlichen Beamteu-Ver- hältnisse des Civildienstes in Ostindien etwas zu sagen, in denen die neue Charte wenig geändert hat, und die noch ganz die alte fauf- männische Verfassung haben. Eine Anzahl junger Männer wird jahr- li aus England nah Judien gesandt, die hier als Schreiber in die ibnen vou dem Gouvernement zugewiesenen Stellen diejes oder jenes Departements eintreten, nach einer Reihe von Jahren allmälig zum Range cines Faktors, dann eines Unter-Kaufmanns (junior merchanl) und endlich eines Ober-Kaufmannus (senior merchanl) gelangen, in welcher Eigenschaft sie in erledigte Rathsstellen einrüden. Diese alten | abgekommen, doch die damit verbundenen Posten dieselben geblieben. Es ist nach diejem Systeme keine Möglichkeit, in den dortigen Staatsdienst zu treten, als auf der untersten Stufe als Schreiber zu beginnenz es ist danach eben so unmöglich, daß ausgezeichnetere Beamte vor schwächeren ctwas voraus haben, da das strengste Anciennetäts Geseß allein das Avan- cement derselben bestimmt. Kein wenn auch noch [4-00 PN Jurist gelangt eher zu einem Richteramt in den Sudder-Courts, bis an ihn nicht die Reihe gekommen; feine Mittelmäßigkeit, keine wenn auch noch so große Beschränktheit, wenn sie nux mt E e fähigkeit ist, hindert den Beamten an dem Eintritt in ein solches Am , sobald er das gehörige Dienstalter erreicht hat, So ist es in jedem Departement des Civildienstes. Daß das Volk darunter leidet und dadurch indirekt wieder die Regterung, bedarf feines Beweises. Delirunt reges, plecluntur Achiyi, l

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

A 1, 17. Febr. Der glükliche und verdiente Alterthumsfreund, Herr A Ea ist in gen cifrigen Nachforschungen neuerdings durch Entdeckung eines mit Malereien geschmückten etruskischen Grabes be- lohnt worden, welches der Nekropolis des alten Veji angehörte. Sem \chöncs Werk über antike Denkmäler von gebrannter Erde hat guten

zrtgang- i E allzurasch ins Publikum gelangtes und nach Vertheilung eue Wee niger Exemplare völlig unterdrüctes Werk is die auf Kosten der Hauen Regierung seit mehreren Jahren vorbereitete Bekanntmachung des Es N Musceo Gregoriano im Vatikan. Nachdem dieses Werk cine sirenge Ie sion von Seiten des gelehrten Jesuiten Padre Marchi ersahren hat,

es mit dem Tert eines hosfnungsvollen jungen Römischen Gelchrten, Achille Gennarelli, nächstens neu erscheinen.

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Den 2. März 1843.

Pr. Cour.

N Actien. |S| Brief. | Geld. 2

Fonds. | S

St. Schuld-Sch. 35 1045 104% S4 Pots. Bisenb.| 5 | Preuss. Engliscbe Obligat. 30. |4 Präm. SCcb,. der Secchandlung. 92% Kur- u. Neumärk. Schuldrverschr. '- 6 Stadt

103% | 1022 do, do. Prior. Obl. 4 Brl. Anh. Eisenb,. do. do. Prior. Obl. | 1021 Düss. Elb. Eisenb.!' © Berliner | | Obligationen. S 10:3; Danz. do. in Th.|— 48 Berl. Frankf, Kis. 9 | do. do. Prior. Obl.‘ Ob.-Schles. Eisb, 4 |

Westpr. Pfandbr. - 6 G

1065 | 1025 Ostpr. Psandbr. |35 is

35 1034

1042

1023 |

Grossh. Pos. do. do. do. Gold al marco. Pomm. do.

Kur- u. Neum. do.

And.Gldm.à 5 Th. I

Schlesischbe do. i Disconto.

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Pr. Cour.

1352 do. do. Prior. Obl. 4 Mgd. Lpz. Eisenb. A

7A i do. do. Prior. Obl,‘ D) 1 x | Rhein, Eiseub,. r 81 Í do. do. Prior. Obl. !| ch 975 1107 103%

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kurz Mt. Mi. Mt. Mt. Mt, Mt. Taxe Mt, Mt.

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300 Mk. 300 Mk. E Sti 300 Fr. 150 V1. 150 FI. 100 Thlr.

100 Thlr. 10 )

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Hambub& «eib oe becétoeopuadeetoees do.

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Wien in 20: Xe. ooooo eo co ce

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Leipzig in Courant im 14 Tbl. Fuss.

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Franksurt a. M. WZ. ««- «oooooo

Petersburg

Auswärtige Börsen. Amstecerdam, 26. Febr. Niederl. wirkl, Sch. Antwer pen, 25. Febr. Zinsl. 4. Hamburg, 28. Febr. Bank-Actien 1639. London, 24. Febr. Cons. 3% 95%. Belg. 104.

sìve 4%. Ausg. Sch. 11%. 25% Hol. 097. DI0 1025.

Engl. Russ, 116. Bras. A Chili 80, Columb. 247.

5% Neapl. au compt. LOT 5% Span. Rente 265. Pass. ú 6 5 Petersburg, 21. Febr. Lond. 3 Met. 9/46: Hamb. h 41 ; Z Poln. à Paris 300 Fl. 81-4. do. 600 Fl. 845. do, 200 Fi.

r é L L N i A N Wien, 25. Febr. 5% Met. 110%. 1% 1015. 3% T7

Kurz | l | | Î

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Brief,

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Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sgr. | Geld.

80!

100

|57 Wo h. |

55%. Neue Anl. 18%. Egl. Russ. 1104. Neue Aul. 203. 5% Tort. Mex. 305- I Paris j 25. Febr. 5% Rente fin cour. 121. 65. 3% Lente fin cour. §0. 59.

3317, Paris 399,

1 285.

1% —. Bank-Actien 1626. Aul. de 1834 143%. de 1839 116%.

Königliche Schauspiele. Freitag, 3. März. Im Schauspielhauje. Mademoiselle de Belle Jsle, oder:

Drama in 5 Abth., nah dem Französischen des Alexander

vou F. von Holbein. Sonnabend, 4. März. (Dlle. Auna Löwe: Marie.) Sonntag, 5. März. jumegu. Im Schauspielhause: Dienstag, 7. März. suspendu. Saint-Aubin.

Elisabeth. S S Im Schauspielhause:

2) Mr, Gonnet, membre de P'Athénée Roya

de Mr. Lemoine.

par MNM. Frédéric Saulié el. Laurencin. lience, chansonnelle, musique de Mlle. de Mr. Lemoine, chantée par Mr. Gonnet; Le fou de Tolède, scène dramatiqué, à pou, paroles de Mr. Victor Hugo, chanté« Gonnet, 95) La première représentalion de : à faire, vaudeville nouveau en « acte Billets zu dieser Vorstellung sind in St. Aubin, Französische Straße Nr. 60, d. M., Vormittags von reservirt. C Königsstädtisches Theater. ¡4! Jreitag, 3. März. Das war ih! piel in (Dle, G aibel, vom Stadt-Theater zu Danzig : Di der Lehmann: Der dicke Lord Plumpudding. in 2 Akten. Zum Schluß. der Brasilianische Affe, oder: tomime in 1

crecia Borgia.

Sonutag, 2. März.

Gastrolle.) Hierauf: Vorstellung der Pantomimisten,

Abonnement de Mad.

leprésentalion extraordinaire au bénéfice 1 Le spectacle se composera de 1) La premiére représentation de: Un roman intime, on: Les leltres du mar comédie nouvelle en 1 acte et en pros€, par Mr. Fournier.

| de Paris, chan-

3) La première représentation de : ou: Un tête-à-tête, comédie nouvelle en 1 acte et en prose, 4) Le hon curé Va Loïisa Puget, paroles et Gaslibelza, ou: Mon-

musique de Mr. » el jouée par Mr. Quand on n'’a rien 2 actes, par Mr. Lockroy._ der Wohnung des Herrn von Sonntag, den 5ten 11 bis 2 Uhr zu haben, und bleiben die

Abonnements-Billets bis Montag, den 6ten d. M., Mittags 12 Uhr

Zum erstenmale wiederholt : Die Schiffbrüchigen. Englische Pan-

|

r D/ 15 5% Span. 18 16°

30

Peru 18.

24% —.

Zum erstenmale: Die verhänghnißvolle Wette, umas

D

Jm Schauspielhause: Zurückseßung Hierauf: Der Empsfindliche. Jm Opernhause: Der Postillon von Lon-

tera les morceaux suivants: Le Forban, chant de mer, musIque

de Mr. le Comte d’Adhemar, paroles de Mr. de 4 ° dd o » »

el Fleurette, romance, musique de Mille. Loïsa Puget,

Portouneaux; paroles l

L'orage,

Uistspiel in 1 Aft, von Hut. e Base, als lebte Herren Gebrü-= Komische Pantomime Jodo,

Sonnabend, 4. März. (Ztalienishe Opern-Vorstellung.) Lu- Die Teufelsmühle am Wienerberge.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. E

Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober - Hofbuchdruderei.

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# Selbst { Opposition,

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Um vielfachen Anfragen zu begegnen,

bemerken wir hiermit ,

Berlin, Sonnabend den 4e März

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Schlo}fe enthält, auch einzeln in unserer Expedition zu haben ist.

An alf

Amtliche Nachrichten.

Frankreich. Paris. Auflösung der Coalition gegen das Kabinet,

“Brief aus Paris. (Die angebliche Minister-Krisis und die Opposition.)

Großbritanien und Jrlaud, Oberhaus. Bau von Kricgs|chif- fen. Unterhaus. Petition der Opiumhändtler um Entschädigung. Die-Sfreitfrage wegen des Oregon - Gebiets, Diskussion der Marine- Veranschlagungen. London. Geheimeraths - Versammlung. Pocel über die Begebenheiten in Afghanistan. Brief aus London. (Wal- ter und seine Opposition gegen das Armen - Gese; der Streit um die Nordwest-Küste von Amerika.)

Deutsche Bundesstaaten, München. Abgeordneten - Kammer, Fortseßung der Verhandlungen über die Gesepbücher, Schreiben aus Dresden, (Zweite Kammer. Schluß der Berathung über die Peti- tion der Juden). Schreiben aus Hamburg. (Das Handelsgericht ; Dr, Kirchenpauer ; die Unterstüßungs-Behörde.)

Spanien. Schreiben aus Madrid. (Die Schlichtung der Händel mit Frankreich und die Contribution von Barcelonaz die Wahlen, Steuer- “oie E L der Staatsrath; Graf von Montfort; die Quecfsilber- Minen.)

Griechenlaud. Athen. Das neue Budget.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. Schreiben aus Paris, (Nachträgliches über den Angriff der Amerikaner auf Monterey ; Capitain Macdenzie in Anklagestand verseßt.)

La Plata - Staaten. Schreiben aus Paris, (Näheres über den Kampf zwischen Rosas und Rivera; Zustände der kriegführenden Pro- vinzen.)

Inland. Potsdam. Nachrichten über den dermaligen Straf - Anstalten in Spandau und Brandenburg. Kirchendiebstahl im Dom, :

Zustand der Aachen. Großer

Amtliche Uachrichten.

Krouif des Tages.

Se, Majestät der König von Hannover ist von Hannover hier eingetroffen,

. Denn Lma Un d _ Während der Zeit der Messe in Frankfurt a. d. O. wird, zur Beschleunigung der Korrespondenz, neben den bestehenden Briespost- Verbindungen eine besondere Brief-Beförderung zwischen Berlin und Fraukfurt a. d. O. eingerichtet werden, welche in folgender Weise stattfinden wird: : aus Berlin täglich 7 Uhr Abends, in Frankfurt täglih 37 4 Uhr früh, aus Frankfurt täglich 9 Uhr Abeuds, in Berlin täglich 65 74 Uhr früh. Berlin, den 2, März 1843. General =Posft Das bte Geseß-Sammlungs - Stück, welches heute ausgegeben wird, enthält: unter Nx. 2328, das Geseß über die Benußung der Privatflüsse, vom 28. Februar d. J. Berlin, den 4. März 1843. Debits-Comtoir der Geseß-Sammlung,. Angekommen: Se. Durchlaucht der Fürst Leo Radziwill, von St. Petersburg. Se. Excellenz der General « Lieutenant und Commandeur der 7ten Division, Freiherr von Ditfurth, von Magdeburg. Der Königl. Hannoversche General - Major und General - Adju= tant von Düring, Der Königl. Hannoversche Geheime Kabinets-Rath, Freiherr vou Falke, und Der Königl. Hannoversche Oberschenk und Reise-Marschall, von Malortie, von Hannover. Abgereist: Se. Durchlaucht der Fürst Boguslav Radzi- will, nah Posen,

Anmdkt.,

Zeitungs - Uachrichten.

Nus laud.

—ck—

Frankreich.

__ Paris, 26. Febr, Der große Kampf in der Deputirten- Kammer, dessen Ausgang noch vor wenigen Tagen als so zweifelhaft geschildert wurde, scheint {on entschieden zu seyn, bevor er noch begonnen isst, Die Coalition, welche sich gegen das Ministerium Guizot gebildet hatte, oder gebildet haben sollte, scheint gesprengt, der Courrier français zweifelt an dem Siege der Er sagt bei Gelegenheit des Berichts über die ge=

heimen Fonds: „Dem Eifer der Minorität der Kommission

F verdankt man es, daß die ministerielle Frage gestellt worden is, Die

È arorterung wird ohne Zweifel lebhaft seyn; aber so {wer uns auch diese Erklärung wird, wir fürchten denSieg des 29, Oktober,

Dos Kabinet is stark durch die Schwierigkeit der Lage, durch die

Schiichternheit der Bewerber und vor allen Dingen durch die unbe- ‘siegbare Treue, mit der die konservative Partei an den Doktrinen des VStatus quo hängt, Die Schwierigkeit der Lage kommt dem Kabi- fue besonders zu Gutez denn seine Nachfölger müßten mit der Ue-

bernahme der Portefeuilles auch eine schwierige und verwickelte Liqui- dation übernehmen. Herr Guizot wird durch diese großen Verlegen heiten sicher gestellt ; er siegt unter der Last, die ihn zu Bodeu drücckt, und, verschanzt hinter ernsten Schwierigkeiten, ruft er seinen Mitbe werberu zu: „Jhr würdet gehalten seyn, diese Schwierigkeiten zu lösen, ih brauche se nur zu verschieben, Warum wolltet Jhr meinen Plat einnehmen, wenn Jhr Euch, gleih mir, nur zu einer abwarten- den Politif befennet? Wenn Jhr nichts thun wollt, so werdet Jhr das nicht besser fönnen als ih.“ Giebt es denn unter den möglichen Männern keinen, der sich stark und gewandt genug fühlte, um es zu unternehmen, die begangenen Fehler wieder gut zu machen? Bis jeßt wenigstens hat Niemand das Wort genommen. Die großen Verschwörer haben die fleinen vorgeshoben, um sih nicht zu kfompromittiren. Was gewin= nen sie bei dieser Taktik? Sie seßen sich dem Verdachte aus, nicht den Muth ihres Ehrgeizes zu haben und die Gewalt esfamotiren zu wollen, ohne sich durch irgend eine öffentliche Verpflichtung zu binden. Die ministeriellen Möglichkeiten haben, unseres Erachtens, weniger Vertrauen zu der Ueberlegenheit ihrer Jdeen, als zu der Gewandt- heit ihrer Manöver; aber wir räumen auch ein, daß der Cha=- rafter der fonservativen Partei ihre Entschuldigung is. Kann man hoffen, durch den Werth einer Jdee jene Miliz, die seit zwölf Jahren alle Ministerien vertheidigt, für sich zu gewinuen? Um fie dem Kabinet abwendig zu machen, muß man ihr Bürgschaften für ihre Gewohnheiten und für ihre Vorurtheile geben, indem man sie überredet, daß man nichts ändern werde, und daß sich Alles auf eine Veränderung der Personen beschränken soll. Da nun aber die konservative Partei ein- sieht, daß es bei dem gegenwärtigen Stande der Dinge nicht mehr mit einer bloßen Veränderung der Personen gethan is, so schließt sie sih enger als jemals an das bestehende Kabinet au. Dies ist die Klippe, woran jeder Versuch zu einer ministeriellen Combination ge= scheitert zu seyn sheint. Der Graf Molé selbst, sagt man, soll jede Hoffnung aufgegeben haben. Die Unterhandlungen zwischen ihm und dem Tiers = parti sind, wie man uns versichert, definitiv abge- brochen. Was aber auch geschehen möge, die Opposition hat nur eine Aufgabe zu erfüllen, die ihrer würdig i, nämlich dur ihr | Wort und durch ihr Votum ein politisches System anzugreifen, dessen vollständige Personifizirung Herr Guizot ist.“ . Mehrere Mitglieder der Deputirten-Kammer haben die vergan- gene Nacht wieder in dem Paläste Bourbon zugebracht, um die Er sten zu seyn, die sih auf der Rednerliste einshreiben, Es sind bis jeßt notirt, um gegen den Geseß-Entwurf über die geheimen Fonds zu sprechen: die Herren Ledru - Rollin, Joly, von Tocqueville, von Larcy, Corne, Bechart, von Lasteyrie, Teulon und Pierre David; um dafür zu sprehen: die Herren von Gasparin, Desmousseaux de Givré und Peltreau=-Villeneuve, Der Herzog von Aumale, der reihe Erbe des Hauses Condé, ist seit dem 16, Januar großjährig und hat daher die freie Versü- gung über sein folossales Vermögen, j __ Der berühmte Verfasser der „Ecole de Vieillards““, der „Vèpres Siciliennes“, der ,„Énfants d'Edouard“/, des „Marino Falieri“/ und jo vieler anderer Meisterwerke, Herr Casimir Delavigne, befindet sich seit einiger Zeit in einem Gesundheitszustande, der wenig Hoffnung für die Erhaltung seines Lebens läßt. :

74 Paris, 26. Febr. Die Englischen Zeitungen kommen der Behauptung der legitimistishen und der radikalen Presse zu Hülfe, daß ein etwaiger Kabinetswechsel keinenfalls eine wesentlihe Verän derung in der Französischen Politik hervorbringen werde, Dieser Saß mag wahr seyn, allein es is ganz gewiß nicht im Juteresse der Französischen Regierung, daß man ihn von den Dächern predige. Wenn man zumal berücksichtigt, welch ein centnerschweres Gewicht die hiesige Meinung an jedes irgend hervorspringende Wort der Eng- lischen Blätter zu hängen pflegt, so muß man sich wundern, daß der dem Kabinette der Tuilerieen befreundete Theil der Loudouer Presse auf jene Weise dem Legitimismus und dem Radikalismus in die Hände arbeitet. Die Mitbewerber des Ministeriums, welche die Herren Soult und Guizot aus dem Amte zu drängen trachten, haben ihre stumme Rolle bis jeßt mit ziemlicher Konsequenz durchgeführt, allein es sind ihnen doch im Feuer der Jutrigue hier und da einige Andeutungen über ihre politischen Absichten und Zwecke entschlüpft, Andeutungen, welhe man übrigens bei dem besten Willen nicht umhin fönnen wird, an dem Tage der parlamentarischen Diskussion weiter auszuführen und zu vervollständigen.

So erklärte gestern der Constitutionnel, daß die Beseiti= gung des Ministeriums vom 29, Oktober im Jnteresse der Verfassung und des constitutionellen Sinnes der Nation durchaus nothwendig sey, indem die Fortdauer dieses Kabinets die öffentliche Mei= nung der herrschenden Politik vollends entfremden würde. Eine solhe Spannung, fügt der Constitutionnel hinzu, sey aber im jeßigen Augenblick doppelt bedenklich, weil sie drohe, auf die in dieses Jahr fallenden Wahl - Operationen zur Erneuerung eines Theils der Munizipalitäten und der Offiziere der National-Garde einen höchst ungünstigen Einfluß zu äußern. Die Feinde des Herrn Thiers fol= gern aus dieser Ansicht des Constitutionnel, daß sie vollkommen Recht haben, wenn sie behaupten, daß dur ein neues Ministerium Thiers das bisherige System der Politik seit 1830 nur von Neuem verstärkt und befestigt werden würde, und daß die Oppositions-Mei= nung von demselben kein irgend namenswerthes Zugeständuiß zu er= warten hätte. Es steht zu wünschen , daß die Parteien ihre Pflicht und die Vortheile der Aufrichtigkeit in Wort und That immer deut- licher begreifen lernen, denn alsdann werden wir feine jener monströ- sen Coalitionen mehr sehen, durch welhe, ohne allen Nußen und Zwe, zum größten Nachtheile der Verwaltung und mit gefährlicher Erschütterung des Prinzips der Staatsgewalt, die Französischen Mis= nisterien oft genug gestürzt sind. Was würde zum Beispiel dabei herauskommen, wenn do jeßt Radikale und Legitimisten, ihrem bis= her ausgesprochenen Vorsaße zuwider, mit der übrigen Opposition zum Sturze des Kabinets vereinigten, und wenn, wie dies ziemlich wahrscheinlich wäre, Herr Thiers an die Stelle des Herrn Guizot träte?

1843.

die Beschreibung des Maskenfestes inie ‘Königlichen

Die Redaction der Staats-Zeitung.

Jene beidenUnter-Abtheilungen der Opposition würden sich in jenem Falle anm Tage der Justallirung des neuen Kabinets demselben eben so feindlich gegenüberstellen, als sie jeßt dem Ministerium Soult -= Guizot gegen= überstehen, und die heutige ministerielle Partei fönnte mit ihrer Hülse die Existenz des neuen Kabinets jeden Augenblick von Neuem in Frage stellen. Bei einem parlamentarischen Gaukelspiel dieser Art hat fein politisches Prinzip, und sogar keine politishe Partei, welche ihre Aufgabe mit einigem Ernste auffaßt, das Mindeste zu gewinnen, Warten wir ab, ob Herr Thiers den Muth hat, eben so ausdrülich deu Beistand der Nadikalen und Legitimisten zurückzuweisen, als ihm derselbe bis jeßt von diesen beiden Parteien versagt wird. Jenes Opfer würde freilich allen Umständen nach nicht sehr groß seyn, aber wir zweifeln do, daß Herr Thiers sich stolz und stark genug fühle, um auf das za verzichten, was ihm verweigert wird.

Grossbritanien und Irland.

Hberhaus. Sitzung vom 24. Februar. (B. H.) Durh einen Antrag des Lord Minto auf Vorlegung einer Reihe von Do= fumenten, die sih auf die Ausgaben der Admiralität für einzelne ihr untergebene Dienstzweige beziehen, wurde eine furze Diskussion über die Marine-Augelegeuheiten veraulaßt. Lord Minto (bekanntlich er= ster Lord der Admiralität unter dem Ministerium Melbourne) erklärte dabei, daß es sein Hauptzwec sey, Auskunst über die Zahl der im vorigen Jahre gebauten Linien- und Dampfschiffe zu erlangen und zu erfahren, ob man in dieser Beziehung die Absichten des früheren Mi- uisteriums zu verfolgen beabsichtige. Lord Haddington, der jebige erste Lord der Adnuralität, antwortete darauf, daß 9 Linienschiffe im

Bau begriffen seyen und der Bau von 8 anderen beabsichtigt werde, und machte außerdem noch eine Reihe weniger interessanter Angaben, welche indeß Lord Minto s\o weit befriedigten, daß er seine Motion zurücknahm.

Unterhaus. Sihung vom 24. Februar. (B. H) Zu Anfang dieser Sißung legte Lord John Russell eine Petition meh= rerer Dpiumhändler aus Bombay vor, in welcher dieselben un Ent- schädigung für den Opium-Vorrath nachsuchten, den sie den Chinesen ausgeliefert haben, um dadurch die Freigebung des Königl. Haudels- Agenten, Capitain Elliot, zu bewirken, und für welchen Leßterer ihnen unzweideutig vollflommene Entschädigung versprochen habe, Die Pe- tenten machten darauf aufmerksam, daß, nachdem bereits als Lösegeld für Canton 6 Millionen Dollars bezahlt worden seyen, welche die Regierung aber für sih in Anspruch genommen habe, nun abermals die Zahlung von 21 Millionen Dollars stipulirt und davon 6 Misllio- nen Dollars ausdrücklich als Entschädiguig für das ausgelieferte Opium angewiesen seyen, weshalb sie um baldmöglichste Befriedigung bitten dürften. Der Kanzler der Schaßkammer versprach dar=- auf, daß durchaus kein unnöthiger Verzug stattfinden solle, erklärte aber zugleih, daß vor Eingang der Ratification des Friedens-Vertrages nichts in der Sache geschehen könne. p

Nach einer längeren, für das Ausland ganz uninteressanten Dis=- fussion über die Abseßung eines Marine-Auditeurs, welche die Oppo= sition der Parteilichkeit des Ministeriums \{chuldgab und welche zu vielen Recriminationen führte, stellte Herr Blewitt eine Frage über den Streit, welcher wegen der Gränzen des Oregon-Gebietes zwischen

richtet

England und den Vereinigten Staaten obwaltet, an den Premier- Minister, erwähnte der bedrohlih aussehenden Debatten über diese Sache, welche neulih im Kongresse der Vereinigten Staaten statt=- gefunden haben, und erinnerte daran, daß die im Jahre 1818 vor- genommene provisorische Gränzbestimmung zwar im Jahre 1827 be- stätigt sey, jedoh nur mit dem Zusaße, daß der Vertrag nah vor= heriger zwölfmonatliher Kündigung aufgehoben werden fönue. Da der dem Seuate der Vereinigten Staaten von dem Senator Linn vorgelegte Antrag nun die Erklärnng enthalte, daß den Verei- nigten Staaten das unbeschränkte Eigenthumsreht über das ganze Oregon=-Gebiet zustehe, so sey es wohl an der Zeit, die Sache auch Britischer Seits in Berathung zu ziehen, und er ersuche daher um Angabe desjenigen, was das Englische Ministerium über den Stand der Angelegenheit mittheilen könne. Sir Robert Peel suchte in seiner Erwiederung den Eifer, den der Senator Linn gezeigt, lächer- lich zu machen und erklärte, daß man von den Anträgen einzelner Kongreß - Mitglieder nicht auf die Gesinnungen der Regierung der Vereinigten Staaten schließen könne, welche, wie aus den über die Sache gepflogenen Unterhandlungen hervorgehe, der freundlihsten Art seyen, Da indeß die Unterhandlungen noch obschhweben, könne er feine e Fou Auskunft geben.

Hierauf konstituirte sich das Haus zum Subsidien-Aus\chu 1 der Secretair der Admiralität, Herr S, G ¿bert E e See anschlagungen für den diesjährigen See = Etat vor. Der Hauptpunkt derselben is die Reduction der Flotte, welche die Flotten-Mannjschaft um 4000 Mann verringert. Herr Herbert erwähnte der Kosten für die verschiedenen Expeditionen, welche zur Aufnahme der Küsten von England, Jrland, Wales, der Orkneys, Westindiens uud Australiens ausgesandt worden, so wie der zu gleichen Zwecken unter Capitain Belcher nah China abgeordneten Expedition und der Süd=Pol- Expedition unter Capitain Roß, welcher Lebtere bereits eine sehr werthvolle Sammlung von magnetischen Beobachtungen eingesandt hat, Unter deu Neubauten, welhe ins Werk ge- t werden sollen, erwähnte Herr Herbert besonders eines großen Bassins bei Woolwich für die Kriegs « Dampfschiffe und be- merkte bei dieser Gelegenheit, daß die Regierung jeßt 90 Kriegs- Dampfschiffe von mehr als 50,000 Pferdekraft besie. Der Ge-

| sammtbelauf der diesjährigen Ersparniß in dem See-Departement be- | trägt 435,000 Pfd.; die Zahl der zu besoldenden Matrosen ist 39,000 Mann nebst 2000 Schiffsjungen. Die Bewilligung von 1,436,629 Pfd.

zur Besoldung dieser Maunschaft war das Erste, was Herr Herbert

| nah Beendigung seiner Darstellung beantragte. Dieser Antr: anlaßte mancherlei Bemerkungen, ohue Jedoch E : spruch hervorzurufen. Herr More O' S ref

| cretair der Admiralität,

äußerte die Meinung,