1843 / 64 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

wenigstens Straflosigkeit; Andere stiften gar Komplotte au, um da- von Anzeige zu machen. So befand sich ein Polizei-Präfekt einst in nicht geringer Verlegenheit, da er der Vertraute von fünf bis sechs Judustrierittern war, welche sich gegenseitig verriethen und sich nur deshalb zusammen verschworen hatten, um jeder für seinen Theil deu Gewinn der Delation davonzutragen.

Jm Allgemeinen macht die politishe Polizei wenig Kosten, deun die Konkurrenz isst sehr groß, und die Gewissen haben schr wohlfeile Marktpreise; täglih melden si unzählige Bewerber und bieten münd- lih und schriftlih ihre Dienste an. Vermittelst dieser Werkzeuge er= hält der Polizei - Präfekt die wichtigsten Aufschlüsse, und die große Mehrzahl der gegen die öffentlihe Ruhe vorbereiteten Attentate ge langt vor ihrem Ausbruch zu seiner Kenntniß. Viele Personen, be- merkt Herr Vivien, machen sih jedoch eine sehr übertriebene Vorstel lung von dem Eindringen der Polizei in das Junerste der Gesell schafts= und Familien=Verhältnisse. Sie möchten, sagen sie bisweilen, nur auf 24 Stunden an der Stelle des Polizei-Chess seyn, um, wie sie si einbilden, einen ganzen Schaß pikauter Geschichten und \fkan- dalöser Abenteuer mit hinwegzunehmen. Ju dieser Erwartung aber, versichert Herr Vivien, werde man sich sehr getäuscht finden, denn zu dergleichen unwürdigen Ausforschungen gebe die Polizei sich heutzu tage niht mehr her, das Privatleben sey für sie verschleiert, und nur selten komme es vor, daß sie, auf das eigene Ansuchen von Fanilien, in deren Geheimnisse eindringe, aber auh dan geshehe es nur mit der äußersten Shouung und unter dem Siegel der strengsten Ver shwiegenheit.

Die Sicherheits- Polizei besteht in dem ununterbrochen thä- tigen Kampf gegen jene verlorene Klasse der Gesellschaft, die sih mit deren Einrichtungen gleichsam im Kriegs-Zustande befindet. Unter der Bevölkerung aller großen Städte, sagt Herr Vivien, findet sih ein Haufen von Elenden, die außerhalb der Gesebe leben, die zur Richt huur ihre Begierden, zu Mitteln ihre Verbrechen, zum Gott ihre Leidenschaften haben, Der Diebstahl ist ihre Hülfsquelle, die abscheu- liste Aus\shweifung ihr Ergöbßen, das Gefängniß oder das Schaffot ihr unvermeidlihes Ende. Täglich erfüllen sie, fast mehr uoch durch die Frechheit ihrer Sprache und das Cynische in ihren Geberden, als durch ihre Missethaten, die Zuhörer vor den Gerichtshöfen mit Ent seßen. Es giebt gewisse Stadtviertel, gewisse Straßen, gewisse Häu jer, welche diesem Gesindel eine regelmäßige Zuflucht gewähren z ekelhafte Schlupfwinkel sind der Schauplaß ihrer Orgienz in {mußi- gen Löchern wohnen sie zur Miethe und bringen die Nächte in wüstem Gemenge dort zuz wird dieses Asyl ihnen eutrissen, so flüchten sie sih aufs Feld und sinden in den Steinbrüchen eine rauhe Herberge, oder sie \hweifen, den sie verfolgenden Patrouillen ausweichend, in den Straßen umher und pressen dem spät heimkehrenden Einwohner seine Börse ab. Sie haben sich ihre eigene Sprache geschmiedet, die hon Cartouche sprach, die in den Bagnos gelehrt wird und die dort von einer Generation auf die andere übergeht,

So leben größtentheils die Sträflinge, welche ihrer Hast eut kommen sind, und alle jene Judividuen, deren ganzes Leben eine be- ständige Verleßung der Gesehe is; sie kennen sich unter cinauder, unterstüßen sich, komplottiren zusammen und verabreden die uächtlichen

Ueberfälle, Einbrüche und Straßenräubereien, von denen Fie subsisti ren. Diese gräuliche Judustrie vertheilt sih je nah der Verschieden= heit der Fähigkeiten; auh das Berbrechen hat seine Spezialitäten und folgt der ökonomischen Regel der Arbeitstheilung. Alle Arten des Diebstahls, die Beutelschueiderei, die Prellerei, das gewaltsame Attentat, liefern ihr Kontingent. Die Einen haben die Gelegenheit zum Raube aufzuspüren, die Andern müssen ihn ausführen; Scharf- sinn uud Kraft theilen sich in die Rollen. Manche Unternehmungen werden lange vorbereitet, völlig einstudirt und mit furchtbarer Sorg- falt und Vorsicht ins Werk geseßt. Zuverlässige Hehler halten stets Oefen in Gluth, worin das ungemünzte Gold und Silber, Geschirr und Shmuck, sogleih in den Schmelztiegel gebraht und in Barren verwandelt wird, Die Diebe haben Schlosser in ihrem Dienst, die ihnen Nachschlüssel liefern, Kutscher des Straßen - Fuhr werks, die das gestohlene Gut fortschaffen, Schriftfälscher, welche die Handschriften nahmacheuz sie shicken Helfershelfer aus, um die Lage der Zimmer zu ermitteln, Abdrücke von den Schlössern zu nehmen, die Stärke, Zahl und Lebensweise der Hausbewohuer auszuforschenz sie veranlassen Volks - Aufläufe in den Straßen, indem ste entweder einen Streit erregen oder einen Sänger, Gaukler und dergleichen aufstellen und die sorglose Neugier ausbeuten. Der leichtgläubige Fremde geräth besouders leicht in ihre Nebez der unerfahrene Kassen- diener sieht den Geldbeutel sammt dem Diebe, der ihn raubt, sich ent- s{lüpfenz; der mit Waaren beladene Wagen, wenn sein Führer ihn nur einen Augenblick verläßt, is auf der Stelle ausgeplündertz dic Schaufenster an den Läden sind für sie eine stets osfffene Beute.

Jm Foyer der Theater, bei den Predigten beliebter Kanzelredner, auf den vöffentlihen Promenaden, überall, wo das s{öne Geschlecht sich versammelt, is sicherlih einer von diesen Gaunern auf dem Plat, der in geschmackvollem und kostbarem Anzug vornehme Mauieren heuhelt und mit Leichtigkeit unter die Menge sih mischt. Bald ver: shwinden Uhren, Lorgnetten und Schmucksachen unter den Hän- den. Oder es kommen junge, glänzend gekleidete Frauen in die Kaufläden, lassen sich hunderterlei Kostbarkeiten zeigen und wissen die reichsten davon sehr geschickt unter ihre elegante Pelerine zu praktizi- ren. Genug, die erfinderische Kraft diescs Volks in Listen, Kuust- griffen und Projekten ist unershöpflih, ihre Keckheit und Energie in der Ausführung von äußerster Hartnäckigkeit.

Diesem Verderben tritt nun die Sicherheitspolizei gewandt und muthig entgegen. Auch sie hat ihre öffentlichen und ihre geheimen Agenten. Die Ersteren überwachen die Diebe, ohne sich unter sie zu mishenz die Anderen kommen mit ihnen in nähere Berührung, und vhne si jemals irgendwie, von nah oder fern, bei ihren Verbrechen zu betheiligen, treffen sie doch mit ihnen zusammen, kennen sie per= \sönlih und wissen die genauesten Angaben über Charakter und Le- bensweise dieser Elenden mitzutheilen. Die Polizei-Agenten find mit ihren Erkennungszeichen und Losungsworten vertraut, sie folgen unab- lässig allen ihren Schritten, sie mischen si ihrerseits unter das Pu- blifum, um es zu beschüßenz sie entreißen dem Diebe seinen Raub und geben ihn dem Juhaber zurück, der über eine öffentliche Wadh- samkeit, die besser als er selbst seine Börse hütet, erstaunt uud ent- züdckt ist; sie verfolgen den Gauner in das Hotel, wohin eine reiche Beute ihn lot, auf die dunkle Treppe, die zu der einsamen Wol'- nung eines armen fleißigen Handwerkers führt, oder sie warten sei= ner draußen unb bemächtigen ih gleichzeitig des Diebes, seiner Jr- strumente und der Frucht seines Raubes. Sind sie einem Hehler auf die Spur gekommen, \o nehmen sie Besiß von seinem Hause z unge= schen öffnen sie seinen shamlosen Klieuten die Thür, und diese finden, statt des Mitschuldigen, der ihnen den Preis ihrer t.

1 / hrer Beute zahlen soll, den Agen ten der öffentlihen Gewalt, der sie beim Kragen nimmt, Erzählt man diesen Dienern der Polizei die näheren Umstände eines Diebstahls, so wissen sie bisweilen sogleich den Thäter zu vermuthen: als vor cinigen Jah- ren der Münzdiebstahl in der Königlichen Bibliothek vorfiel, bezeichneten jene Agenten, nahdem sie von dem dabei angewandten Verfahren sich unterrichtet hatten, Ano das Jndividuum, welches sich später wirklich dazu bekannte. Ju Ermangelung besonderer Kennzeichen leitet sie ein merkwürdiger Jnstinkt ; das geringste Merkmal giebt ihnen Licht : das Papier, welches zu dem Pfropfen eines Feuergewehrs gebraucht wor-

n

268 den, ein zurüdckgelassenes Justrument, die Fußtapfen, die Erinnerun gen der Nachbarn, die wiedergefundenen Gegenstände des Verbrechens, übermäßige Ausgaben ohne rechtfertigende Hülfsquellen, ein im Zorn oder in der Trunkenheit entwishtes Wort, nichts lassen sie unbe- achtet; das Gedächtniß wird nah allen Seiten hin angestrengt, alle Umstände ermittelt, alle möglihe Auskunft eingesammelt. Zu ge= wisser Zeit werden die übelberüchtigten öffentlichen Häuser, die ver= pesteten Schenken der Volkshefe plößlich des Nachts alle zugleih von Brigaden der Sicherheits - Polizei durhsuht; zahlreiche Patrouillen umzingeln die Stcinbrüche des Weichbildes, versperren alle Ausgänge, dringen in alle Winkel.

Diese Expeditiouen bringen gewböhnlich eine Menge gerichtlich hon einmal bestrafter Judividuen, Galeeren-Sklaven und Tagediebe, die keine Ausweismittel über ihre Beschäftigung und ihren Lebens Unterhalt haben, in die Gewalt der Obrigkeit; die Entkommenen werden dann ins Baguo oder in die Central = Gefängnisse zurückge- hickt; die in Freiheit Gesebten, welche die Gränzen des ihnen an= gewiesenen Aufenthalts überschritten haben, wegen Verleßung des Banns, die Obdachlosen wegen Vagabundirens vor Gericht gestellt, und Paris, von der Gegenwart dieser verzweifelten Gäste und Hun gerleider befreit, kann wenigstens eine Zeit lang wieder ruhiger shlafen.

n der Nacht verbreiten sich die Sicherheits-Agenten in kleinen, wohlbewaffneten und entshlossenen Trupps durch die Straßenz sie durchstreifen die einsamsten und entlegensten Gegenden, in denen die Bersuchung zu Verbrechen am größten is; geräuschlos shleihen sie im Schatten hin, kaueru sich an den Häusern nieder, halten jedes Individuum an, welches verdächtige Pakete trägt oder nur Verlegen- heit in seiner Haltung zeigt, und beurtheilen nach den Antworten desselben, ob sie es seinen Weg fortsetzen lassen, . nah der vou ihm angegebenen Wohnung begleiten oder in polizeilihe Sicherheit brin gen sollen, Die Munizipal - Garde leiht ihnen auf diesen nächtlichen Streifzügen ihreu Beistand, und Patrouillen, die im Duukel der Nacht ungesehen und ohne Geräusch umherziehen, ergreifen auch oft Judividuen, welche im Begriff sind, ein Verbrechen zu begehen, oder die Beute cines schon begangenen hinwegtragen. *)

Gerichtlih schon éinmal bestrafte Personen in den Sicherheits- Brigaden anzustellen und zu beschäftigen, davon is die Pariser Poli zei-Präfektur schon seit längerer Zeit zurückgekommen, denn die üffent- lie Meinung empörte sich darüber, daß Verurtheilten ein solches Bertrauen geschenkt wurde, und sie protestirte dagegen, daß die ge richtliche Braundmarkung gewissermaßen eine Tauglichkeit verleihen sollte. Herr Vivien giebt zwar zu, daß diese Klagen ihren Grund hätten, indeß hält er es doch kaum für mögli, auf die Dienstleistun gen dieser Klasse von Menschen ganz zu verzichten, weil Personen von durchaus reinem Charakter und unbescholtenen Sitten sih {wer dazu verjtänden, unter das Leben und Treiben von Uebelthätern stch zu mischen; nur werde es natürlich Pflicht der Polizei-Beamten seyn, zu folhen Werkzeugen die minder unwürdigen Judividuen auszuwcilz len und uicht Leuteu, deren Dienst die Verwaltung beflecken würde, einen öffentlichen Charakter beizulegen.

Der Verfasser {ließt seine Arbeit, in welcher er sich auh noch über die Gesänguisse, über die Prostitution, die Markt- und Gesund heits- Polizei verbreitet, mit dem Bedauern, daß die Einwirkung der öffentlichen Gewalt nur zu oft rein materiell sey, und daß mau ihr den Borwurf machen könne, sich gleichgültig geçen die moralische Bes serung des Bollks zu zeigen. Hierzu nun kaun zwar eine tüchtige, humane und ihres hohen Zwecks sich bewußte Polizci, wenigstens in- direkt, auch das Jhrige beitragen, aber als ihre eigentliche Bestim- mung erscheint doch uicht sowohl die Erzeugung eines sittliheren Zu standes, als vielmehr nur die Aufrehterhaltung der bestehenden Sitt lichkeit und die Verhinderung des- Auflommens der ihr entgegenwir kenden Kräfte. Die feste Begründung und Vervollkommnung der sittlihen Volis - Elemenke is Sache der Erziehung, dur Religion und Unterricht, und wsd" diese ntht alle Volksklassen durchdriugt, da wird auch die trefflihste Polizei, wie wir es in Paris und London sehen, den Kampf immer von neuem zu beginnen haben, und es wird beständig offener Krieg seyn zwischen der öffentlichen Gewalt und den verlorenen Klassen der menschlichen Gesellschaft.

Wo sich das Bédürfuiß einer erhöhten Wirksamkeit der Poli zei fühlbar macht, da scheint man nah den vorliegenden Erfal= rungen zunächst auf eine richtige Combination der städtischen und Staats = Polizei, sodaun aber auf die Bildung eines besonderen, aus gewandten , jungen, unerschrockenen und zuverlässigen Leuten bestehen den Corps Bedacht nehmen zu müssen, welches, durch militairische Organisation gelenkt, aber durch keine s{werfälligen Uniformstücke be hindert und verrathen, sih den Operationen der Sicherheits = Polizei

*) Herr Vivien deutet hier, wie es scheint, auf die sogenannten patrouilles grises hin, welche zu der Zeit, als er Polizei- Präfekt war, noch gar nicht existirten und erst seit den leßten Jahren förmlich organisirt worden sind. Wir haben ihre wohlihätige Wirkung öfter zu beobachten Gelegenheit gehabt und glauben daher, darauf, als auf das vielleicht wirk samste Mittel, die nächtliche Sicherheit einer großen, volkreichen Stadt zu erzielen, noch mit einigen Worten aufmerksam machen zu dürfen. Längst hon hatte man nämlich die Erfahrung gemacht, daß die militairischen Patrouillen, welche die Straßen von Paris zum Schutz der öffentlichen Sicherheit des Nachts zu Pferd und zu Fuß in großer Anzahl durchzogen, ihren Zweck nur unvollkommen oder gar nicht erreichten. Eine Reiter Patrouille wird in den langen, des Nachts von 1 Uhr ab ziemlich verödeten Straßen, welche meistens mit sehr hohen Häusern beseßt sind, auf 400—500 Schritte ganz deutlich gehört und is daher für Diebesgesindel, welches bei seinen nächtlichen Erpcditionen natürlich auch scine Vedetten ausstellt, von jeher die beste Waruung gewesen, sich beim Heranuaghen solcher Feinde ent- weder ruhig in seinen Schlupfwinkeln zu verhalten oder bei Zeiten das Feld zu räumen. Eben so hat sich der schwere Tritt und namentlich das Blinken der Waffen einer Fuß-Patrouille, selbst bei der im Ganzen genom- men s{lechten Beleuchtung von Paris, immer als eine bequeme Mahnung mehr für vorsichtige und geschickte Dicbe bewährt. Man kam daher auf den schr glücklichen Gedanken, diese geräuschvollen, sichtbaren Patrouillen zum Theil eingehen zu lassen und an ihrer Stelle die obengenannten patrowuilles grises zu organisiren. Eine solche graue, fast unsichtbare Pa- trouille besteht aus cinem Pifet Munizipal - Gardisten von respektive 5, 10 15 und mehr Mann, je nah dem Umfange des Terrains, welches sie zu bewachen hat, unter dem Kommando eines Brigadier oder Sergeanten. Dieser und scine Leute tragen über der Uniform und den Waffen, welche für sie blos aus Seitengewehr , theilweise vielleicht noh Pistolen , bestehen, einen langen grauen Ueberrock (Capo) ohne Aufschläge und sonstige Ab- zeichen; der Czacko is gleichfalls mit cinem dunklen Uecberzuge versehen. So angethan ziehen sie nicht etwa in Reihe und Glied durch die Straßen, sondern sie gehen vereinzelt, in Distanzen von zehn und zwanzig Schritt, langsam und leisen Trittes dicht an den Häusern hin, so daß sie kaum zu bemerken sind. Kömmt nun Einer oder der Andere einer solchen Patrouille einem Verbrechen auf die Spur, oder bedarf er der Hülfe seiner Kameraden, z. B. zur Verhaftung eines verdächtigen Jndividuums, so giebt er blos ein vorher verabredetes Zeichen und augenblicklich sammelt sich das ganze Piket auf der gehörigen Stelle und leistet den nöthigen Beistand. Dieser eben so dies als zweckmäßigen Einrichtung verdaukt Paris gegenwärtig zum großen Theil die nächtliche Sicherheit, welche in den leßten Jahren Ki tend zugenommen hat. Auch gehören dort nächtliche Einbrüche jeßt cher u den Seltenheitenz die meisten und bedeutendsten Diebstähle werden am élen lichten Tage mit Hülfe jener klugen Combination günstiger Umstände und mittelst jener Kühnheit der Ausführung cines einmal berechneten Schlages verübt, worin die Französischen Diebe eine unbestreitbare Meister- hast erlangt haben, Anm, d, Ned,

u widmen bestimmt wäre. Polizei, von Peel vor 15 jeßt trefflich bewährt.

Meteorologische Beobachtungen.

Morgens 6 Uhr.

Auch die Einrichtung der Londoner oder 20 Jahren organisirt, hat si bis

Nachmittags 2 Ubr.

Abends 10 Ubr.

Nach einmaliger

1843, |

3. März. Beobachtung.

Luftdruck .... 3395,53 Par. 335,93 Par. 336,47” Par. | Quellwärme 6,9? R. Luftwärme .….. |— 4,59 R. |— 90,6° R.|— 41° R : Thaupunkt ... |— 7,4° R. |— 4,4° R. |— 7,40 R. 77 pCt. 73 0. L, T4 v0 beiter. | heiter. | beiter.

Flusswärme 0,4° R.

Bodenwärme 3,9° „R.

AusdünstungÜ,011 Bb.

Niederschlag (0),

Wüärmewechsel 0, ° 1 K,

j 74 pCt. WNW.

Dunstsättigung Wetter WNW, NW, NW. 94 B... F O4°R..

Wolkenzug - « - Tagesmittel: 335,78" Par...

D erla e 8 p Den 4, März 1843.

Pr. Cour. Briel. | Geld.

S Cs

Fonds. Actien. |&

licief.

10 15a, Pots. Kisenb. do. do. Prior. Obl, Msgd. Lpz. Eisenb.|— do. do. Prior. Obl! ch Brl. Anb. Kisenb.|— | 120; do. do. Prior. Obl. 4 | | 10:37 Düss.Elb. Eiseub.| 0 | h —| do. do. Prior. Obl. 4 | —_— Rhein, Eisenb. |5| 50 do. do. Prior. Obl. | was Berl. Frankf. Eis. {110 do. do. Prior. Obl. | -

Ob ,.-Schles. Eish.|

S4. Schuld-Seb. 104 E) Preuss. Englische

Obligat. 30. | Präm. Scb. der|

Seehandlung.

102% | 1455 | 1037

103% | 1027

Kur- u. Neumärk. /| Sebuldverschbr. & Berliner Stadt-/| Obligationen. L | Danz. do. in Th.|—-| Wesipr, Pfandbr. /34| Grossh. Pous. do.| 4 | do. do. 3E) H “z1| it O 22 Gold al marco. li Friedrich«d’or. And.Gldm,à 5 Th.

Discouto.

Kur- u. Neum. do. |35| Sehblestsche do. 32 | |

Gun gi Thlr. zu 30 Sgr.

oe ns C

Brief. Geld,

Kurz z | 2 Mi. | Kurz « | 2 Mi. c | | | | | ( (

Awmsterdam FI, do. FI. 300 Mk. do. , E Ô 300 mk. London . - ¿v I LS t. A o 6d 6p o Ed Ed 00000006000 300 Fr.

Wet 1G A lia Cid Eile 150 FIl.

Augsburg-«.ch«oo c 0000 150 FI. 100 Thlr.

100 Thlr. 2 n 100 F1. 2 Mi. C A 100 SRbIL| 3 Woch.

Hamburg

Mt. Mét. Mt. Mt. Mt.

Taxe

N N N

Leipzig in Courant im 14 Tbl. Fuss. . Franküirt a, M Won ai evo oto o e s 96 Petersburg «---«ec eco ooo o o ere è

| | | | |

Auswärtige Börsen.

Niederl. wirkl. Sch. S. 5% do. 1017, 3% do. 27 6. Pass. —. Ausg. —. Zinsl. —. Preuss. Prüm. Sch. —. Pol. —. Oesterr. 109. 4% Russ. Hope 907.

Antwerpen, 27. Febr. Zins}, —. Neue Anl. 19.

Hambu Tg, 2. März. Bank - Actien 1633. Engl. Russ. 1105.

Londo n, 29, Febr. Cons. 3% 95%. Belg. —. Neue Anl. 20%. Pas Sve 15. Ausg. Sch. 117. 25% Holl. 555. 5% 1027. 5% Port. 3% Eugl. Russ. —. Bras. 77. Chili —. Columb. —. Mex. 307. Peru 18.

Paris, 27. Febr. 5% Rente fin cour. 121. 70. 3% Rente fin cour. §0, 65, 5% Neapl. —. 9% Span, Reute Tk, Vasb, 43

Petersbu r S5 24. Febr. Lond. 3 Met. 37 x. amb, 33%. Paris 399. Polu. à Paris 300 Fl. 814. do. 500 Fl. 845. do. 200 Fl. 295.

Wien, 27. Febr. 5% Met. 1103.- 4% 1015. 3% 77%. 225% 1% —, Bank-Actien 1629. Anl. de 1834 1437. de 1839 L165.

Königliche Schauspiele.

Sonutag, 5. März. Jm Opernhause: Auf Höchstes Begehren : Die Danaïden. Großes pantomimisches Ballet in 2 Akten, von Hoguet. Musik von H. Schmidt, Vorher: Die Lotto - Nummern, Singspiel in 1 Auszug. i r

Jm Schauspielhause: Elisabeth. Historisches Drama in 5 Akten und einem Nachspiele vou Charl. Birh-Pfeifer.

Monutag, 6. März. Jm Schauspielhause: Kaiser Heinrich VI,, zweiter Theil, historische Tragödie in 5 Abth., von E. Raupach.

Dieustag, 7. März. Jm Schauspielhause: Abonnement suspendu. Représentation extraordinaire au bénéfice de Mad. Saint-Aubin. Dans cette représentation Mr. Döhler se fera entendre pur la dernicre fols avant son départ pour Hamburg. Le speclacle se composera de: 1) L’orage, comédie nouvelle en 1 acle et en prose, par MM. Frédérie Soulié et Laurencin. 2) Mr, Gonnet, membre de lPAthénée Royal de Paris, chan- lera les morceaux sutvanls: Le Forban, musique de Mr. le Comte d’Adhemar, paroles de Mr. de Portouncaux; el Fleureclite, romance, musiíque de Mlle. Loïsa Puget, paroles de Mr. Le- moine. 3) Mr. Döhler exécutera une grande Fantaisle pour le piano, sur des thèmes de POpera de Guillaume Tell. 4) Le bon curé Palience, chansonnetlte, musique de Mille. Loïsa Puget et Gastibelza, ou: Le fou de Tolède, scène dramatique, mu- sïique de Mr. Monpou, paroles de Mr. Victor Hugo, chantée et jouée par Mr. Gonnet, 5) Uue romance de POpera Ul Lor- neo, musíique de Mr. Le Comte de Westmoreland; ct Remi- niscences de POpera de Sapho, musique de Pacim, exéculées par Mr. Döbler. 6) Quand on n'a rien à faire, vaudeville- nouveau en 2 actes, par Mr. Lockroy.

Billets zu dieser Vorstellung siud in der Wohnung des Herrn St. Aubin, Französische Straße Nr. 60, von Sonntag, den 9ten d, M., Vormittags von 11 bis 2 Uhr zu haben, und bleiben die Abonnements-Billets bis Montag, den 6teu d. M., Mittags 12 Uhr

reservirt. L E Königsstädtisches Theater.

Sonntag, 5. März. Die Teufelsmühle am Wienerberge. Volks= Mährcheu mit Gesang in 4 Akten nah Huber. Musik von Wenzel Müller. Ï

Moutag, 6. März. (4 ossía: La Figlia del Reggimento. Noi t L S : Raa: 7, März. Zum erstenmale: Wie deuken Sie dar- über? Dramatische Kleinigkeit in 1 Akt, von Hahn, Hierauf: Vor- stellung der Pantomimisten Herren Gebrüder Lehmann: Pierot als Doppelgäuger. Komische Zauber - Pantomime in 2 Akten. Zum Schluß : Der Barbier von Pekin. Englische Pautomime in 1 Akt. Hierin kommt vor: Die Japanische Messe,

————EC T I —————

Verantwortlicher Redacteur Dr. J, W, Zinkeisen.

Gedrudckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruerei, Beilage

Amsterdam, 28. Febr. Kanz-Bill, —. 5% Span, 18,

(Jtalienishe Opern-Vorstellung.) Maria, (Marie, oder: Die Tochter des

Ore ev. v4: ch

Inusbruck, 17. Febr. (Tyroler B ote.) Auf eine gegen den Schluß des vorigen Monats eingetretene milde Witterung mit Südwind und heftigerem Regen erfolgte am 4. und 5. Februar d. J. ein solher Schneefall in mehreren Landestheilen, daß man sich jeit Jahren keines ähnlichen erinnern kann, Der Schnee fiel in gro- ßen Flocken und unaufhörlich, und in kurzer Zeit lag er 2 bis 5 Schuh hoch in der ganzen Gegend und sperrte Straßen und Wege, so daß alle Verbindung unterbrochen wurde. Außerordentlih war die Schnee= masse intKreise Pusterthàl, Auf dem Toblacherfelde am hohen Kreuze lag der Schnee 51 Zoll hoch; bei Abfaltersbach stürzte sich eine La wine in die Drau, die dadurch zurückgestauet wurde, und die Straße beschädigte. Bei Höllenstein im Straßen - Distrikte Ampezzo erreichte er Schnee eine Höhe von 62 Zoll, und es schien auf der ganzen C ¡raße Eine Lawine zu liegen. Cine Lawine, die dort losgebrochen war, drang bis zur dort befindlichen Brücke, riß die Brückengeländer weg, und überschüttete die ganze Brücke. Am 7ten bis 11 Uhr Vormittags war noch keine Seele von Ampezzo nah Brunec gekommen, und um die Straße wieder zu öffuen, mußte eine große Anzahl Arbeiter ver- wendet werden. Eine große Lawine, welche viele Bäume mit si riß, sperrte den Weg von Bruneck nah Enneberg durhch längere Zeit. | Leider waren auch mehrere Menschenleben das Opfer dieses Ereignisses. | Jn Glanz, im Landgerichts - Bezirke Lienz, wurden zwei Knaben, und | in Sablos, im Landgerichts - Bezirke Windischmattrey, wurde ein Mann von den Lawinen begraben, Jn der Nähe von Dietenheim wurde

269

was sich besouders häufig gegen Abend und die Naht hindur wie- derholte und alle Bewohner mit Angst und Furcht theils wegen eige- ner, theils wegen fremder Gefahr erfüllte. Unter diesen Umständen dämmerte endlich der Morgen und öffnete den Ausblick in die Ge- genden, wo die Elemente gewüthet hatten. Das Haus des Herrn Simon Gasser auf der Ebene war von eimer Lawine ganz verschüttet, und zwei Geschwister desselben lagen unter der hochgethürmten Masse. Sie wurden aber glüdcklih gerettet. Eine andere Lawine stürzte Abends um 9 Uhr unter heftigem Brausen über die Wohnung des Andrä Leitner zu Mei, lief jedoch dieselbe stehen und nahm nur den nahe daran gebauten Futterstadel sammt dem Vich in die Tiefe. Acht Stück Rinder und sechs8 Schafe gingen dabei zu Grunde. Eben so riß eine Lawine um 2 Uhr früh das Futterhaus des Peter und Jo=- hann Ladstetter in Tegish unter fürchterlichem Krachen fort, wobei sechs Kühe getödtet wurden. Noch trauriger lauten die Nachrichten von der Nachbar=-Gemeinde St. Veit,

Preise der vier Haupt-Getraide-Arten

in deu für die Preußishe Monarchie bedeutendsten

Markttabten mt Monar ZBalnlar 1243, na ernem

monatlichen Durchschnitte in Preußischen Silbergroschen und Scheffeln angegeben.

Namen der Städte.

Weizen | Noggen | Gerfte | Hafer

Breslau Grünberg Glogau Liegniß Görliß

Hirschberg

Schweidnitz

Glaß G D . Neisse

Leobschüß Ratibor

F E A. 26-75 9910

“12

S7 TT 47 12 99) i2 0) T

T 355 35 T5 367 37-7

43-5

3 I 9 | T 39ck

36-7

08

S i2

31-77 26

| 26

eee.) .

. Magdeburg

Stendal Halberstadt

Nordhausen .

Mühlhausen

At. * E terr e

Torgau Münster Minden . Paderborn

Dortmund

ein Dienstkneht und bei Pfalzen ein dortiger Einwohner todt im Schnee gefunden; im sogenannten Bonlande soll ein Weib und in Geiselsberg sollen drei Personen in Folge dieses Schneefalls umge

Jn der Gemeinde Ellen im Landgerichts = Bezirk | Bruneck wurde eiu Theil des Hauses des Mareierbaguern durch eine | Lawine weggerissen, und zwei im Bette liegende Dienstboten wurden | von ihren Schneemassen bedeckt, beide jedoch glücklich wieder gerettet. Jn Prettau beschädigte eine Lawine das sogenannte Koflhaus und bedecckte mehrere Menschen, welche jedoh mit Ausnahme einer Weibs Eine zweite noch größere Lawine D

fommen jeyn.

person wieder gerettet wurden.

aber riß dieses Haus ganz mit sich fort und überschüttete 7 Menschen, Jn Vals, Landgerichts Mühlbach, drückte eine Lawine das sogenannte Badhaus ein, und ein m der Dachkammer dort \ch{chlafender Knabe kounte nur wie durch ein 11 Wunder von der Magd zwischen den sinkenden Dachbalken herausge= rissen werden, bevor die Balken die Bettstätte des Kindes in Stücke Jn Weitenthal wurden zwei Futterhäuser und eine Wohnung zerstört, und die dort wohnenden Leute fonnten sich nur durch die eiligste Flucht retten. Auch in anderen Theilen dieser Provinz J. war dieser außerordentliche Schneefall von Unfällen begleitet, worüber

wovon nur vier gerettet werden konnten.

zerschmetterten.

jedoch die näheren Nachrichten fehlen.

Man meldet ferner aus St. Jacob in Defereggen, 14. Februar. Die Nacht zwischen 5. und 6. Februar war sür die Bewohner im Nachdem wir einige Tage vorher eine so angenehme Witterung gehabt, daß selbst cinige Sommer = Jusekten aus ihren Puppen \hlüpften, fing es am 3ten Abends um 10 Uhr zu \chueien an und schneite 48 Stunden ohne Die Masse des neugefallenen Schnees lag 06 Schuh Schon am 5ten Nachmittags rollten die Wind - Lawinen mit

Thale Defereggen eine lange Schreckensnacht.

Aufhören fort. tief.

Namen der Städte,

Elberfeld

r l 4‘ 9 | 4 ETO u per - Pelgen | Roggen) Gerste | Hafer Düsseldorf

1. Königsberg « MEMOL. 0s

Tut . Rastenburg Neidenburg Danzig , Elbing 9, Koniß . Graudenz

. Kulm 12, Thorn

1. Posen

2. Byrombera «5 « 3. Fraustadt 4. Rawitsch 0, CMPEt (6) ees

O 46

. Brandenburg . Kottbus Franffurt a.

. Landsbera a. D. 3 Stettin Stralsund

. Kolberg

_

donnerähnlichem Getöse rechts und links von den Gebirgen nieder, 9,

i

21 13 ) 4 Zis | 194 6. Kleve ! 7. Aachen

8 Malmedy N U 10. Saarbrü 11. Kreuznach 12, Simmern 13. Koblenz 14. Weßlar

wo iD

A O Gu IO

t

N

I aw

bim pi pin pn p n

—_—

»

» 11

»

. Krefeld.

i

_\

N

1 S (I

do 90 M \-—\ ¿”ele med Spo (Poi

D

zah

V

Gnnancacn&g L A 2 o = A

m Cn

n e L

_

t ¡Ot Dts |

a

ra Ola ian N M

to Pra

nao R

\ew\

4)

RUAIDC Sal

3D I 2%

Durchschnitts - Preise

der 12 Preußischen Städte

5 Posenschen Städte .….…...- » 9 Brandenburgischen und Pom=- merschen Städte... Schlesischen Städte » SaGhsicwhen Stiädle.. 4 Westphälischen Städte » 13 Rheinischen Städte

s

E

Bekanntmachungen.

S0 Ele

Der Gutsbesißer Ernst Gottlob Lehmann zu S treesen im Pyoriuzer Kreise von Hinterpommern, welcher wegen Zeugenbestechung zu einer cinjährigen Zucht- hausstrafe rechtsfrästig verurtheilt ist, hat sich gegen Ende November oder zu Anfang Dezember vorigen Jahres aus seinem Wohnort entfernt, und is sein jeziger Aufenthaltsort nicht zu ermitteln gewesen.

Da Behufs dcr Strafvollstreckung seine Habhasft-

werdung nothwendig ist, so werden alle Behörden des \n- und Auslandes, unter Erbietung zu ähnlichen Gegendiensten, ersucht, auf den Lehmann zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle zu verhaften und gegen Cr- stattung der Kosten an uns abzuliefern. Derselbe ist 42 Jahr alt, ctwa 5 Fuß 7 Zoll groß, schlank, von blasser Gesichtsfarbe, hat dunkles Haar und soll cine Legitimationsfarte des Dominii Streesen, welche von scinem Wirthschafts - Jnspektor Hiltebrend ausgestellt ist, bei sich führen. :

Stargard in Pommern, den 24. Februar 1843,

Königl. Land - und Stadtgericht. v Griesheint, Bekanntma Qui Die unbekannten Eigenthümer der von den Gränz- Beamten am 1lten d. M. Abends unweit des Theer- ofens am Zahren bei Zehdenikf in Beschlag genom- menen Waaren, als 2 Ctr. Brod - Zuer, 2 Ctr, 55-2- Pfd, Wein und 81-77 Pfd. Rum, deren Führer bei dem Erscheinen der Beamten entsprungen sind, werden in Gemäßheit des §. 60. des Zoll - Straf -Ge- seyes vom 23, Januar 1838 aufgefordert, sich unver- weilt bei der unterzeichneten Behörde zu melden, -wi- drigenfall3 jene Waaren zum Vortheil der Staats- Kasse verkauft werden, Potsdam, den 30, Januar 1843. i Königl. Regierung. Abtheilung für die Verwaltung der indirekten Steuern, M U f

Die Bank-Obligationen :

a) Lit. E. No. 98769 vom 1. August 1801, ur-

sprünglih über 360 Thlr. und jegt noch über 180 Thlr. Cour., nebst Zinsen seit dem 4, Ja- nuar 1806 gültig, ausgestellt für die Gebrüder August Carl Ernst und Johann Carl August Saar zu Halle, Litt. M. No. 9717 vom 16. Juni 1824, gül- tig über 50 Thlr, Cour,, nebst Zinsen seit dem genannten Tage, ausgestellt für das adelich von dem Buschesche Patrimonial - Gericht des Amts MWalbeck, d

sind nach Angabe der legtbefannten Jnhaber derselben

verloren worden, Wir fordern daher alle diejenigen,

welche auf die genannten Dokumente als Eigenthü- mer, Cessionarien, Pfand - oder sonstige Briefs - ÎJn- haber irgend einen Anspruch zu machen haben, auf,

sich in dem auf

l

den U 184 Dot 44 Dr,

vor unserem Deputirten, Herrn Ober - Landesgerichts- Referendarius Picschel 11., anberaumten Termine zur genauen Angabe ihrer Ansprüche und des Grundes dersclben, zu melden, widrigenfalls sie mit ihren et- wanigen Ansprüchen präfludirt und ihnen deshalb ein | ewiges Stillshwcigen auferlegt werden wird, | Nuamburg, den 9, Dezember 1842, [ Königlich Preuß. Ober - Landesgericht, Erster Senat. | : gez. Mahlmann. | |

/

|

Uu G

Alle und jede, welche an das von dem Pächter Johann Philipp Schulp an den Oefonomen Theodor Holy cedirte, annoch bis Trinitatis 1860 laufende Pachtrecht an dem auf Nügen im Zirkower Kirchspiele belegenen Gute Vierwiß, an den dem Leßteren mit abgetretenen Pachtvorschuß, so wie an die ihm ver- fauften dortigen im Eigenthumsbesiß des Cedenten be- findlichen Gebäude, Guts - Juventgrienstücke, Vorräthe und an sonstige zur Bewirthschaftung des Guts die- nende, daselbst vorhandene Gegenstände dingliche For- derungen und Ansprüche haben und geltend machen zu fönnen vermeinen, werden, mit Verweisung auf die den Stralsundischen Zeitungen in extenso inferirten Pro- flamen, zu deren Anmeldung und Beglaubigung in einem der folgenden Termine : den 4. und 24, März oder den 44. April d. J. Morgens 10 Uhr vor dem Königl, Hofgericht, bei Ver- meidung der am 28. April cr. zu verhängenden Prä- kflusion, hiermit aufgefordert.

Datum Greifswald, den 30. Januar 1843. Königl. Preuß, Hofgericht von Pommern und Rügen,

(L. S.) v, Moller, Praeses,

A U tg

Mit Hinweisung auf die den Stralsundischen Zei- tungen in extenso inserirten Ladungen vom heutigen Tage werden Alle und Jede, welche an das von dem Major und Ritter von Zansen verkaufte, im Franz- burger Kreise belegene Gut Niepars nebst Saaten, Aerarbeiten und Znventarium Forderungen und An- forüche zu haben vermeinen, zu deren Anmeldung und Beglaubigung in einem der folgenden Termine, den 1. und 21. März, oder den 11. April d. J, Morgens 10 Uhr, vor dem Königl. Hofgericht, bei Strafe der am 28. April d. J., Morgens 10 Uhr, zu erfennenden Präklusion, hiermit aufgefordert.

Datum Greifêwald, den 30, Januar 1843. Königl. pn Hofgericht von Pommern und Rügen.

(L, S. v, Möller, Praeses.

Nothwendiger Verkauf. Land - und Stadtgericht zu Nordhausen. Das zu Nordhausen vor dem Hagen sub Nr. 580, belegene, der Wittwe Busse geb. Bloedau zugehörige Wohnhaus mit allen Zubehörungen, abgeschäpt besage des mit dem neuesten Hypothekenscheine in der Regi-

Allgemeiner Auzeiger fúr die Preufifchen Staaten.

stratur einzusehenden Taxations - Jnstruments auf 8621 Thlr., soll

den 28. September d. J, Vormittags 10Uhr, an Gerichtsstelle hiersclbst subhastirt werden.

Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 2. Dezember 1842.

Das in der Dresdner - Straße Nr. 33 belegene Plattsche Grundstück, gerichtlih abgeschäßt zu 21,701 Thlr. 6 Sgr. 6 Pf., soll

am 18. Zuli 1843, Vormittags 414 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen,

Pr 00€ lan:

Auf gemeinschaftlihen Antrag des hiesigen Kauf- manns J. C. Müller und des Kaufmanns F. Kindt werden alle diejenigen, welche an das von dem Erste- ren an den Lepteren verkaufte, an der Mühlenstraße sub No, 5 hierselbst belegene Wohnhaus c. p. ding- liche Ansprüche und Forderungen machen zu können sich berechtigt halten, hiermittelst geladen, solche in einem der auf

den 3 17 und 31 Marr d 2E, jedesmal Morgens 10 Uhr, angeschten Liquidations-Termine vor dem Stadtgerichte hierselbst speziell und glaubhaft anzumelden , bei Ver- meidung der in termino den 11, April d, J., Mor-

gens 10 Uhr, zu erfennenden Präflusion. Datum Greifswald, den 15. Februar 1843. Direktor und Assessores des Stadtgerichts. (Li S) Dr. Teßmann.

Aufgebot verloren gegangener Dokumente,

Nachdem das Aufgebot folgender angeblich verloren

gegangener Dokumente:

1) des der verehelichten jeyt verwittweten Frißsche, Eleonore Charlotte geb. Leonhardt zu Herren- gossertedt, unterm 17. Juli 1823 ertheilten vor- äufigen Recognitionsscheins wegen Eintragung von Einhundert Thaler mütterliches Erbtheil auf den der unverchelichten Johanne Marie Leon- hardt, jet verehelichten Gräßner, daselbst zugehö- rigen 2 Acern Felde, gleihwalzend in dortiger Flur, Nr. 28 des Hypothekenbuchs z des den 4 Kindern des zu Roßleben verstorbenen Konrektors Al. Carl August Niepsche, Namens: a) Osfar Wilhelm Leberecht Nießscbe, Kandidat der Theologie, zu Krosigk bei Halle wohnhaft, b) Sophie Agnes Nießsche, später verehelicht ge- wesene Pastor Hering zu Friebusch in Schlesien, c) unverehel, Louise Bertha Nicysche zu Erfurt und d) Charlotte Wilhelmine Nießsche, jeßt ver- ehelichte Pastor Otio za Krosigk, uaterm 3, Sep- tember 1823 ertheilten vorlificen Recognitions- scheins wegen Eintragung eines Darlehns von Zwei Hundert Thaler in Species-Thalern, à 1 Thlr. 8 Gr. Consentions-Münze, auf dem damals dem Johann Paul Hierling, jezt den Johann Chri-

stoph Weißenbornschen Eheleuten zu Schafau zu-

gehörigen Wohnhause nebst Zubehör, Nr. 10

Catastri daselbst und Nr, 109 pag. 217. des Hy-

pnthekenbuchs, und

das dem jet verstorbenen Einwohner Johann

Gottfried Künzler zu Rastenberg, früher zu Bill-

roda wohnhaft, unterm 3. Juni 1830 ertheilten

Interims -Recognitionssheins wegen Eintragung

eines Kaufgelderrestes von Ein Tausend Sechs

Hundert Thalcr Courant auf dem dem Johann

Christoph Becker zugehörigen Hintersättler - Gute

Nr. 16 Catastri nebst Zubehör zu Billroda, Behufs Löschung der Hypotheken bei uns nachgesucht worden, so werden alle diejenigen, welche an die vor- gedachten Dokumente und die zu löschenden Posten. als Cigenthümer, Cessionarien, Pfand- oder sonstige Briefs - Jnhaber Anspruch zu machen haben, hierdurch vorgeladen, in dem auf

dei 14 Junt dv: J, Vormitt, 14 Wex, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Termine persön- lih oder durch legitimirte Bevollmächtigie, wozu die Herren Justiz - Kommissarien Dr, Kaupisch zu Ecfartê- berga und Justizrath Buchholz zu Wiehe in Vorschlag gebracht werden, zu erscheinen, ihre Ansprüche anzu- melden und zu bescheinigen, widrigenfalls sie derselben für verlustig erachtet und die genannten Recognitions- scheine werden amortisirt werden. Perrengosserstedt im Kreise Eckart3berga, Regierungs-

Bezirk Merseburg, den 16. Februar 1843.

Das von Münchhausensche Patrimonialgericht.

Königl. Preuß. staats- und landwirth scchaft- liche Akademie Eldena bei Greisswald.

Die Vorlesungen an der Königlichen Akademie zu Eldena werden im nächsten Sommer-Semester am 1. Mai beginnen und sich auf folgende Unterrichts-Gegenstände beziehen :

1) National-Oeko:! mie, Statistik von Preußen ;

2) landwirthschaftliche Betriebslehre, Bonitirung und

Werthschäßung des Bodens, spezieller Pflanzenban,

Wiesenbau , spezielle Vichzucht, insbesondere Rind-

viehzuht ; 3) Waldbauz; 4) Experimental-

Chemie, analytishe Chemie, Anleitung zu agronomi-

schen Untersuhungenz 5) technische Demonstrationen ;

6) Botanik mit Erkursionen; 7) Geometrie mit

Uebungen im Feldmessen und Nivellirenz 8) Zeich-

nen, Construciion der Gebäude; 9) Nahrunzs+- und

Heilmittellchre, thierärztliche Chirurgie , Exterieur des

Pferdes; 10) Landwirthschaftsrecht.

Spezielle Studienpläne und Auskunft wegen der Er- fordernisse, welche bezüglih der Vorbildung an die zum Eintritt sich Meldenden zu stellen sind, so wie jede an- derweit begehrte Auskunft, sind von der Direction be- reitwillig zu erhalten.

Eldena, im Februar 1843. L:

Die Direction der KEE staats- und landwirthsckafît- lichen Afademie Eldena, Pabst,

S