1843 / 66 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

erregte die Aufmerksamkeit des Gouverneurs von Bos- nien, Chosrew Pascha, der die Absichten des Sultans zu unterstüßen glaubte, wenn er durch provisorische Maßregeln einer solchen Anomalie ein Ende zu machen suchte. Nachdem dieser ehrenwerthe Beamte, so weit es von ihm abhing, jenem Uebel abge- holfen hatte, unterstüßte er lebhaft die Vorstellungen, welche die Christen in Bosnien in Bezug auf diesen Gegenstand an das Osmû# nische Kabinet richteten. Da die Minister Sr. Hoheit fanden, däß jene Forderungen gerecht seyen, jo legten sie dieselben demgemäß dem höchsten Justiz-Conseil vor, welhes nach reiflicher Erwägung beschloß, ihnen ihr Recht werden zu lassen. Es wurde dem zufolge ein B

riht in diesem Sinne an den Großherrn abgefaßt, der denselben bil ligte und, in seiner väterlichen Sorgfalt, die sich auf alle scine Un2 terthanen ohne Unterschied erstreckt, einen Ferman erließ, welcher die? Abschaffung der erwähnten Mißbräuche befahl. Somit is das allge- meine Geseß auch in Bosuien eingeführt und das Feudalsystem,

gab,

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278 Juland.

Stettin, 5. März. Jn Stettin kamen in den zu- nächst verflossenen beiden Monaten 14 beladene und ein geballastetes Schiff an, während 6 beladene Schiffe von hier aus in See gingen. Obschon während der leßten beiden Monate die gewöhnliche winter= liche Handelsstille hier fortdauerte, so muß doch als eine seltene Merkwürdigkeit erwähnt werden, daß während ihres Verlaufes meh= rere Schiffe aus Holland, Norwegen, aus verschiedenen Ostscehäfen und sogar eine Fruchtladung aus dem Mittelländischen Meere bei völlig freiem Wasser hier anlangten.

Die Vegetation macht bei der fortwährend herrschenden milden Witterung außerordentliche Fortschritte, auch hat man bereits an mehreren Orten Schmekterlinge, Maifkäfer und aadere Boten des herannahenden Frühlings bemerkt,

Dússeldorf, 2. März. (D. Z.) Sicherem Vernehmen nach,

4 E Kas Clvildo E A Les L E s U J ch A E welches {wer auf den Christen diejer Provinz lastete, für immer 1 is der Plan zum Ausbau des alten Schlosses von Sr. Majestät dem

vernichtet.“

Am Montag, nach einem diplomatischen Diner bei dem Engli- {hen Botschafter, hielten die Repräsentanten der fünf großen Mächte und diejenigen von Sardinien, Neapel und Griechenland eine Konfe- renz, um sich über die Mittel zu berathen, wie den von den Kauf- leuten der verschiedenen Nationen bei ihren respektiven Gesandtschaften erhobenen Beschwerden über die Menge Gesindels, welches die Ruhe der Hauptstadt kompromittire, abzuhelfen sey. Es wurde beschlossen, daß, nach vorhergegangener Verständigung mit der Pforte, jede Ge sandtschaft nur denjenigen Judividuen ihrer Nation, die sich über ihre Moralität und ihre Existenzmittel gehörig auszu weisen vermögen, den Aufenthalt in Konstantinopel gestatten solle, Man erkannte zugleich an, daß die Wirksamkeit der Lokal-Behörde in vielen Fällen zu beschränkt sey, und daß man ihr eine größere Ge walt verleihen müsse. Da jedoch die Kanzler speziell mit der Erhal tung der Ordnung unter den Personen ihrer Nation beauftragt und daher am besten im Stande sind, nübliche Auskunft über diesen Gegenstand zu geben, so hielt man es für angemessen, erst ihre mo- tivirten Berichte abzuwarten, ehe man einen Beschluß fasse und Schritte bei der Pforte thue. Die Kanzler werden sih daher, in Folge der an sie ergangenen Auffordernng, in diesen Tagen versam- meln, und sobald sie ihren Bericht abgestattet, werden die Gesandten in einer neuen Konferenz sih definitiv über die erforderlichen Mittel berathen, um die Hauptstadt von den aus allen Ländern herbeistrü- menden Vagabunden und gefährlichen Menschen zu befreien.

Konstantinopel, 15. Febr. (Dest. B.) Berichten aus Syrien zufolge, herrschte vollklommene Ruhe im Gebirge. Bon den in Beirut gefangen gehaltenen rebellischen Drusen-Häuptlingen sollte der bekannte Schibli Arigu von Damask zu Lande nah Konstantino pel gesendet werden. Der ehemalige Militgir-Kommandant von Acre, Reschid Pascha, der seit Omer Pascha's Absezung das Kommando der in Deir = el-Kamar stationirten Ottomanischen Truppen geführt hatte, is Statthalter von Jerusalem geworden. Der ehemalige Gou verneur des Libanons, Omer Pascha, war am 7ten d. M, in Smyrna eingetroffen, von wo er sih nach Konstantinopel zu begeben hat.

Der zum Ottomanischen Gesandten in Berlin ernannte Talgt

Efendi hat am 7ten d. M. an Bord des Französischen Dampfpaket

bootes die hiesige Hauptstadt verlassen, um sih über Syra und Triest

auf seinen Posten zu begeben. E

Ad Capsftadt, 17. Dez.

gegen die widerspenstigen Boers. Der Unter Gouverneur der Kolo nie, Oberst Hare, is nämlich mit einem 1200 Mann starken Truppen- Corps am 3. Dezember in zwei Kolonnen in der Richtung von Coles bery aufgebrochen, um die jenseits des Orange -&lusjes versammelten Boers anzugreifen. Die nächste Veranlassung zu diesem Zuge waren mehrere Anzeichen, daß die Boers emen Angriff auf Philipolis beab- sichtigten, und daß neue Bewegungen der Boers auch vou Port Natal aus zu befürchten seyen. Das genannte Blatt fordert die Regierung im Interesse der Ruhe der Kolome, jo wie aus Nücksicht auf den Schuß, der deu Griguas und anderen Stämmen gebühre, unter wel

hen das Christenthum und die Civilisation Eingang zu stnden beginnt, dringend auf, diese Gelegenheit nicht ungenüßt vorübergehen zu lassen, ohne den fortwährend die Nuhe ]störenden und nur nach einem Leben geseßloser Willlür strebenden Boers einen entscheidenden Schlag bei

zubringen.

Percinigte Staaten von Uord -Amerika.

O New-Yoréë, 24. Jan. Jch habe noch nicht eines kürzlich von den Sandwich -Juseln bei uns eingetroffenen Botschafters er= wähnt, der den Auftrag hatte, einen politischen und kommerziellen Vertrag mit den Vereimgten Staaten zu unterhandeln. Dieser Herr, Namens Timoteo Haalilio, hat an den Präsidenten Tyler eine diplo matische Note gerichtet, in welcher er sih den Titel eines außeror- dentlichen Ministers Sr. Majestät Kamehamena?'s Ul, Königs aller Hawaiüan=Juseln, beilegt und verlangt, die Vereinigten Staaten sol- len förmlich die Unabhängigkeit dieser Jnseln anerkennen. Um dieses Verlangen zu unterstüßen, weist er nach, wie große und schnelle Fort- \chritte die Nation, welche zu repräsentiren er die Ehre habe, auf der Bahn der sozialen und politischen Civilisation gemacht habe. Vor 23 Jah- ren hatte sie noch keine geschriebene Sprache, und jebt zählt sie eine große Anzahl vou Schulen, die auf Kosten der Regierung errichtet und un terhalten werden. Damals lag in politischer innerer Verfassung noch Alles im wüsten Chaos, von einer bestimmten Regierungsform war noch keine Redez jet aber sey eine constitutionelle Monarchie vor- handen, eine National=-Vertretung, eine Constitution und ein allge- meines Geseßbuh. Haalilio zählt alsdann ausführlich die Handels- Vortheile auf, welche die Sandwich-Juseln den Vereinigten Staaten, vorzüglich in Ausbreitung der Fischereien, bieten, und {ließt mit der Erklärung, auf offiziellem Wege in Unterhandlungen mit der Regie- rung der Vereinigten Staaten si einzulassen. Er fügt den Wunsch bei, daß diese Unterhandlungen in der möglichst kürzesten Zeit eröffnet werden möchten, weil er sih auch zu den vorzüglichsten Regierungen Europa's zu begeben habe. HEOE x G

uf E Anerbietungen antwortete der Staats-Secretair durch eine sehr lafonishe Note, in welcher er Seiner Majestät Kameha- mena lll, und deren Botschafter allerdings große Komplimente macht, aber auf der anderen Seite erklärt, der Präsident halte es für un- nöthig, durch einen feierlihen Vertrag die bereits faktish bestehende Anerkennung der Unabhängigkeit der Sandwich-Juseln zu sanctiouiren;z indessen werde an alle auswärtigen Regierungen eine Protestation gerichtet werden gegen alle Angriffe, die auf diese Unabhängigkeit ge- macht werden könnten. Am Schlusse spricht er seine Weigerung aus, die Beglaubigungs-Schreiben des Herrn Haalilio zu empfangen.

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Der South African Commercial Advertiser meldet den Wiederbeginn der militairischen Operationen

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König genehmigt. Bekanntlich sollen in dem restaurirten Schlosse Thinfort auch die Provinzial-Stände-Versammlungen stattsinden. Heute begab sih eine Deputation des Stadt-Raths, als Organ # der Bewohner Düsseldorfs, zu Jhrer Königl. Hoheit der eben von E Genf hierher zurückgekehrten Prinzessin Friedrih von Preußen, um Höchstoerselben die allgemeine Theilnahme über ihre glückliche Rücfkehr in hiesige Stadt auszudrücken. Jhre Königl. Hoheit geruhte, die Deputation zu empfangen und sich mit den einzelnen Mitgliedern der selben mit gewohnter Huld zu unterhalten.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Versteigerung der Aguadoschen Gallerie.

2) Paris, 25. Febr. Die Versteigerung der Aguadoschen Gallerie

ist auf den nächsten Monat angeseßt; sie soll am 20, März in dem prächtigen Hotel des Verstorbenen in der Rue Grange Batelière beginnen und wird aht Tage dauern. Wie sehr is es zu bedauern, daß cine mit so viel Aufopferung und Aufwand angelegte Sammlung, an welcher der Besitzer Jahre lang geordnet, und für welche er keine Kosten gescheut, um sie zu ci nem für, Spanische Kunstgeschichte besonders lehrreichen Ganzen zu gestalten, nun wieder aus cinander gerissen und in alle Theile der Welt zerstreut wird. Der vor ciniger Zeit ausgegebene Katalog besteht aus 395 Gemälde - und 50 Sfkulptur-Nummern und hat den belannten Gemäldehändtler Du bois zum Verfasser, der seit vielen Jahren das Brocanteur - Geschäft in und außer Frankreich getrieben und dabei, namentlich an Aguado, viel gewonnen. An der Abfassung dieses Katalogs dürfte der Gemäldekenner Manches aus- zusetzen finden; die Meister sind zwar nach Spezialschulen, aber auf etwas sonderbare Art an einander gerciht, die den Forderungen der Kunsthistorie wenig entspricht; und dann sind außer den unleugbaren Originalen in der Sammlung auch viele Kopicen und Schulbilder, die der Katalog aber nicht eingesteht. Die Aguadosche Gallerie is reich an Spanischen Bildern, die aber nicht, wie die Gemälde der Soultschen Sammlung, über allen Zweifel an ihrer Acchtheit erhaben sind. Die 13 genannten Zurbarans

\chmelzen meines Erachtens auf 6, die 14 Alonzo Canos auf 4, die 17 Velasquez auf 5, und die 55 Murillos (die der Katalog wun-

derlicher Weise zur Schule von Kastilien rechnet) auf höchstens den vierten

Theil zusammen; doch wie viele Königliche Gallerieen in Europa haben so

viele unzweifelhaste Originale dieser Spanischen Meister aufzuweisen ? Bei den berühmten Malern der Jtal ienischen Schule stellt sich das Verbältniß noch vngünstigerz so möchten von den fünf angeblichen | Raphaels höchstens ciner, von den aht Correggios aber keiner vor der genaueren Kunst - Kritik mit Ehren bestehen, Die {dne von Forster et T, Mm ai Lon Cat on uber COIQ Mee Und Unier dent Namen dex Vicerge de la mials0n d Orléans | bekannte Maria mit dem Kinde aus der Florentinischen Epoche Naphael's, i mit Grund als Original îm Katalog aufgeführt. Jn dem erhabenen Ausdruck der Seclenruhe des Kopfes der Maria ertennt man, dun mh, Au Jh n, den Unerreibaren, Und das zum Bilde hinaussehende Kind ist so ganz von seinem süßen Liebreiz er füllt, daß man kaum weiß, wer es sonst gemacht haben könnte 5 doch wollen hiesige Kenner das Bild nicht dem Naphael, sondern dem Niederländer Michael Cocrie zuschreiben, der sich bekauntlich in Nom Naphael's Stol anzueignen strebte und denselben nachher im Vaterlande ausübie, Höchst grundlos dagegen ist der Engel Michael im Kampf mit dem Satan, eine papageibunte Figur und ein in jeder Hinsicht schwaches Machwcrk, als vou der Hand Naphael's katalogirt, mit dem Vemerken , daß derselbe im Auf trage Kaiser Karl's V. gemalt sev, cinige Zeit vor dem berühmten Bilde im Louvre, welches Franz k. erst bei Raphael bestellt habe, als er seinen Nebenbuhler im Besiß jenes Wunderwerks gesehen z wenigstens hätten dies achtbare Leute versichert, die von der Herkunst des Bildes ganz genaue Kunde zu geben wüßten. Schade, daß der Verfasser seine Bürgen nicht genannt hat. Die jungen Eheleute, zwei halbe Figuren in einer Landschaft, die Raphael's zweiter Mauier bei seinem ersten Auftreten in Florenz angehören sollen, halte ih für cin Werk der Venezianischen Schule des funfzehnten Jahrhundertsz und die beiden audercn Raphael's, eine Verkündigung undein Evangelist Johannes mit dem hei ligen Ludwig, scheinen mir als Originale mehr als verdächtig. Eben so möchten drei sogenannte Andrea del Sarto's und vier Tizians wohlgegründetem Zweifel unterworfen seyn.

Die Niederländische, Deutsche und Französische Schule ist nicht so zahlreich bescßt und hat nur 35 Nummern im Ganzen aufzuweijen, darunter 3 Bilder von Nembrandt, 5 Lon Rubens und 5 von van Dv ck, unter diesen leßteren die Kreuz-Abnahme, die von dem ersten Besitzer als Original für 20,000 Fr. verkauft, später aber auf ciner Auction, als Kopie katalogirt, um 500 Fr. zugeschlagen, dann von Herrn Aguado bei einem hicsigen Kunsthändler wieder als Original mit 20,000 Fr. bezahlt worden und als solches in dem neuen Katalog verzeichnet ist. ;

Die Versteigerung verspricht daher in mannigfacher Beziehung pikant zu werdenz son jeßt ergießt man sich in Vermuthungen über die wahr- \cheinlichen Preise, für welche die Spanischen Gemälde ersten und zwciten Ranges weggehen werden, da solche hier auf Auctionen selten vorkommen und auf dieser gerade den kostbarsten Bestandtheil ausmachen. Unter den Bildern ver Spanischen Schule befinden sich schr ausgezeichnete von aner- kannten, berühmten Meistern: von Murillo, der Tod der heiligen Clara, cine große Composition mit 28 Figuren von höchst ergreifendem, seclenvollem Ausdruck, welche der Meister für das Franzislaner - Kloster zu Sevilla malte, und die Aufnahme des heiligen Aegidius beim Papste in Rom, ein sehr vorzügliches Bild von entschiedener Wirkung, mit dem vorigen in cinem Kloster befindlich und zur Zeit der Französischen Occupation von dem General - Jntendanten der Armee, Herrn Mathieu Fabvier, nah Frankreich gebracht; cine Maria mit dem Kinde, in cinem himmlischen Glanze von Engeln und Heiligen verehrt, 29 Figuren, ein Bild von seltener Anmuth und Schönheit, und trefflich erbalten, sehr gut gestochen bei Gavard von Nargeot ; ein Mädchen bei cinem Fru ch t- forb und cin Knabe, einen Teller mit Kuchen haltend, zwei Bilder von großer Anmuth und Lebendigkeit des Ausdrucks, alle beide bei Gavard von Blanchard gestochen; mehrere liebenswürdige Madonnen mit dem Kinde, und verschiedene überaus lebenvolle männliche Bildnisse; von Velasquez das Portraitbild einer Spanischen Dame in schwarzem Schleier, wunderbar lebendig, bei Gavard von Leroux gestochen; von Zur- baran, der heilige Hugo in einem Karthäuserkloster die Fleischspeisen der Mönche bei Tische in Fastenspeisen verwandelnd, eine mit meisterhafter Charafteristif der Köpfe, unübertrefflicher Wahrheit der Stoffe und glänzen- der Virtuosität der Farbengebung gemalte Composition von 9 Figuren, der ähnliche das Spanische Museum des Louvre keine aufzuweisen hat; von Ribera eine Kreuzabnahme, ein tüchtiges Bild aus der ersten Zeit des Meisters von ernster Haltung und frei von Uebertreibungen und Un- \chönheiten, ‘gestochen von Geléez von Alonzo Cano, das Christus- kind erscheint dem heiligen Antonius von Padua, ein im Ko- lorit und Ausdruck zartes Bild von eigenthümlichem Reiz.

Außerdem verzeichnet der Katalog noch Bilder von Antonio Perada, Morales, Pedro de Campaña, Neveretto el Mudo, Tuis

Tristan, Herrera el Mozo und el Viejo, Juan delas Roelas, Vincente Joannes, Ribalta, Valdes Leal und anderen mehr oder weniger namhaften Spanischen Meistern, die selbst in Königlichen GGallericen selten und auf gewöhnlichen Gemälde - Versteigerungen fast nic vorkommen. Eine anschauliche Vorstellung von einigen der bedeutendsten Bilder der Aguadoschen Sammlung gewährt das bekannte Galleriewerk von Gavard mit Kupferstichen von tüchtigen Stechern.

Für den König der Franzosen haben die Erben einen besonderen Ka talog in Folio mit Abdrücken avant la lettre anfertigen lassen, der an 2000 Fr. gekostet haben soll, und einige funfzig minder kostspielige, aber immerhin noch sehr prächtige Folio-Kataloge mit Kupfern sind an die aus- wärts regierenden Häuser in Europa versandt worden. Der Katalog für Jebrrmann ist ebenfalls sehr s{chön in groß Oktav auf feinem Velinpapier gedruckt.

BLerlin- Frankfurter Eisenbahn. In der VWVoche vom 26. Februar bis 4. März 1843 sind aus der Berlin - Frankfurter Eisenbalin 6057 Personen befördert worden. Im Monat 1843 Berlin - Frankfurter Eisenbahn befördert : 1) 14,151 Personen und 26 Equipagen,

Februar wurden auf der

wolür eingenommen worden... ...... 12,665 Rihlr. 6 Pf 2) Passagtergepäck und Uecbersfracht

3) 7412 Ctr. 80 Pfd. Eilfracht

1) 59,862 Cir. 25 Pfd. Güterfracht etc.

D) Vichtransport

Ua es 4 Dic Einnahme betrug von der Eröffnung der Bahn am 23.Okt. v.J. bis 31. Jan. c. 69,942

ult. Feb. 1843 89,091 Rthlr.

Summa der Einnabme bis

Meteorologische Beobachtungen.

Morgens | Nachmittags | Nach einmaliger

1843. | 6 Ubr. 2 Ubr.

9. März. |

Abends 10 Ubr.

| Beobachtung.

Lustdruck .... [338,94 i Par, 339 82 Par, '3 10/1 5 Par.| Quellwärme 0,9° R. Luftwärme ... (7 0,2° R. —+- 24 R, -- 09° R. Flusswärme O R. Thaupunkt ... |— O08 R. + 15° R. | 0/4 R. | Bodenwärme A Dunstsättigung S0 pit, | 82 pCt. | 80) pCt. | Ausdünstung 0,012 Rh. Wetter trüb, | trüb. halbheiter. | Niederschlag O.

Wind E NW. | NW. Wüäörmewechsel -+- 2,6 Wolkenzug « « - NW. | Er R.

"Tagesmittel: 339,64" Par... 4-11°R... +0,2°R... 81 pci. WNW. Berliner Os C Den 6, März 1843,

Pr. Cour.

- 0

Pr. Cour.

; A

Aclien. |chS| N .

| Brief. | Geld, | Gem.

| |

. h Fonds. |S| | Brief, | Geld,

St. Schuld-Scb. 35 Preuss. Englische Obligat. 30. |4 Präm. Sch. der Seehandlung. |— 92 L 92% Kur- u, Neumärk. | Schuldverschr. « Stadt-

104 N 10 1% Brel. Pots. Eiseub, 135% | | do. do, Prior. Obl, | 1023 | Mgd. Lpz. Eisenb. Mo Jo. do. Prior. Obl. ' -—- 10:37 Brel. Anh. Eisenb. 119% 114% do. do. Prior. Obl. 103% | Düss.Elb. Eiseub. 3 (1 70 do. do. Prior. Obl. 94 L ì Rhein. Eisenh. ° 81 = do. do. Prior. Obl. 977 97 LEAN LEIS 103!

103% | 103

102! Berliner | Obligationen. [e s 1035 10:3 Danz. do. iu Th. 48 | vis Westpr. Pfandbr. f §| S 1027; Berl. Frankf, Fis.'\ 106%, | lo. do. Prior. Obl. 102% 1027 Ob .-Schles. Eisb. 104{ | 1035 : Pomm, do. | 1035) Sans Kur- u. Neum, do, 35 104 1037 1025 | 102 | | | Auswärtige Börsen. Amsterda IN 5 2. März. Niederl. wirkl, Sch, 56 e 5% do. 101%. Kanz-Bill, —. 5% Span, 18277. 3% do. 27 t, Pass. 44. Ausg. —e. Zinsl. —s Preuss. Präm. Sch. —. Pol. —. Oesterr. 1097. 4% Russ. Mope 907. Antwerpen, I. März. Zinsl. —. Neue Anl. 185 6. Ham b Urgs, 4. März. Bank - Actien 1635. Engl. Russ. 110”. Paris, [. März. 5% Rente fin cour. 122. 10. 3% Rente fin cour. §0, 95, 5% Neapl, au compt. 107. 40 0% Span. Rente 27. Pass. —. Wie, 1 Murs, 69% Mei, 10%, 4% 1015. 8% 77%. 1% —, Bank-Actien 1633. Aul. de 1834 143%. de 1839 116

Königliche Schauspiele.

Dad, 4 O Opernhause: Der Barbier von Se-= villa, komische Oper in 2 Aften. Musik von Nossini. (Mad. Burchardt : Rosine. Herr Hirsch, vom Stadttheater zu Breslau: Figaro, als Gastrolle.) : .

Dienstag, 7. März. Im Schauspielhause: Abonnement suspendu. Représecntation extraordinaire au bénéfice de Mad. Saiut-Aubin. Dans celte représentation Mr. Döhler se fera entendre pour la dernière sois avant son départ pour Hamburg. Le specltacle se composera de: 1) L’orage, comédie nouvelle en 1 acte cl en prose, par MAIL Frédéric Soulié et Laurencin. 2) Mr. Gonnel, membre de lPAthénée Royal de Paris, chan- téra les morceaux suivauts: Le Forban, musique de Mr. le Comte dl’Adhemar, paroles de Mr. de Partouneaux; el Fleureltlte, romance, musique de Mlle. Loïsa Puget, paroles de Mr. Le moine. 3) Mr. Döhler exéculera une grande Fantaisle pour le piano, sur des thèmes de l’Opera de Guillaume Tell. 4) Le bon curé Palience, chansonnelte, musique de Mile. Loïsa Puget ct Gastibelza, ou: Le fou de Tolède, scène dramatique, mu- sique de Mr. Monpou, paroles de Mr. Victor Hugo, chantée el jouée par Mr. Gonnet, 9) Une romance de A Il tor- nco, musique de Mr. Le Comte de W estmoreland; et Remi niscences de l'Opera de Sapho, musique de Paciui, exécultes par Mr, Döhler. 6) Quand on na rien à faire, vaudeville- nouveau en 2 actes, par Mr. Lockroy.

Billets zu dieser Vorstellung sind in der Wohnung des Herrn St. Aubin, Französische Straße Nr. 60, Vormittags von 11 bis 2 Uhr und Abends an der Kasse zu haben. ; ;

Mittwoch, 8 März. Jm Schauspielhause 2 Zum erstenmale wiederholt : Mademoiselle de Belle-Jsle, oder : Tie verhängnißvolle Wette, Drama in 95 Abth., nah A, Dumas, von Fr. von Holbein.

Freitag, 10. März. Jm Opernhause: Armide, große heroische Oper in 5 Abth. Musik von Gluck. (Neu einstudirt.) E

Preise der A Ein Plaß in den Logen des ersten

53 1 Rthlr. 10 Sgr. e.

R Schauspielhause : Französische Vorstellung.

Königsstädtisches Theater.

Dienstag, 7. März. Zum erstenmale: Wie denken Sie dar- über? Dramatische Kleinigkeit in 1 Alt, von Hahn, Hierauf: Vor-= stellung der Pantomimisten Herren Gebrüder Lehmann: Pierot als Doppelgänger. Komische Zauber - Pantomime in 2 Akten. Zum Schluß: Der Barbier von Pekin. Englische Pantomime in 1 Akt. Hierin kommt vor: Die Japanische Messe. i

Mittwoch, 8. März. (Italienische Opern-Vorstellung.) Norma.

—RE B C —— Verantwortlicher Redacteur Dr. J, W, Zinkeisen.

Gedruckt in der Deer schen Geheimen Ober - Hosbuchdruerei, Beilag

Grossh. Pos. do.| í do. do.

z »f, o 1E Ostpr, Pfandbr. | Gold al marco.

Friedrichsd’or. And.Gldm.à 5 Th,.—

Disconto. ———

Schlesische do,

Grossbritauien und Irland

London, 28. Febr. Der Standard giebt einige Auszüge aus den von der Regierung dem Parlament vorgelegten Aktenstücken hinsichtlih des Krieges in Afghanistan. Eine dieser Depeschen ist vom 3, Dezember 1841 datirt, von Lord Auckland an den Ober= Befehlshaber des Heeres, Sir Jasper Nicolls, gerichtet und befiehlt demselben, ohne Verzug eine Brigade nach Peschauer zu senden, um den Truppen, falls sie sich in Folge des in Kabul ausgebrochenen Aufstandes ganz aus Afghanistan zurückziehen sollten, zur Unter stüßung zu dienen. Zu gleicher Zeit erklärt der General - Gouver- neur, daß, falls es den Afghanen gelungen seyn sollte, sih Kabuls und dessen Umgegend zu bemeistern, was man damals in Kalkutta noh nicht wußte, es seine Absicht niht sey, neue Opera tionen in großem Maßstabe zu unternehmen, um die Britische Uebermacht in Afghanistan wiederherzustellen, sondern Maßregeln der Art zu treffen, daß die völlige Räumung des Landes mit möglichst geringer Verleßung des Britischen Namens bewerkstelligt werden fönne. Fn einer anderen vom 15. Februar 1842, also nachdem die Nieder lage des Heeres von Kabul völlig bekaunt war, datirten Depesche befiehlt dann Lord Auland, daß General Pollock fich darauf beschrän ken solle, die in Dschellalabad eingeschlossene Brigade Sale zu ent feßen und mit mindest möglichem Verzuge nah Peschauer zu bringen ; von Befreiung der Gefangenen oder vou Züchtigung der Afghanen is in dieser Depesche uiht die Rede. Dagegen spricht der jebige (General-Gouverneur von Ostindien, Lord Ellenborough, sich gleich in der ersten vom 415. März 1842 datirten Depesche an Sir Jasper Nicolls, in welcher er ihm seine Ansichten und Absichten ausführlich darlegt, dahin aus, daß die Wiederbeseßung von Afghanistan freilich von keinem Vortheile für England seyn würde, daß es aber darauf anfomme, einen entscheidenden Streich gegen die Asghauen zu führen und dadurch sowohl ihnen, als den Verbündeten und Unterthanen Großbritaniens zu beweisen, daß dasselbe die Macht habe, die began genen Abscheulichkeiten und den Verrath der Afghanen zu ahuden, und daß die Räumung des Landes aus freiem Willen hervorgehe. Auch wird bereits die, wenn auch nur vorübergehende, Wiederbeseßung Kabuls als das zweckmäßigste Mittel bezeichnet, den Afghanen die Macht der Britischen Waffen zu beweisen, ein Schritt, der indeß nur mit der größten Borsicht gethan werden müsse. Endlich erklärt Lord Ellenborough in dieser Depesche auch, daß die Befreiung der gefan- genen Engländer ein Zweck sey, dessen Erreichung die Ehre Groß britaniens dringend erfordere, und s{chlägt zu diesem Zwecke die Ge fangennehmung vornehmer Afghanen als Geiseln vor. Spätere Umstände, und besonders der Mangel an Transport-= und Unter haltsmitteln, bestimmten zwar Lord Ellenborough, den Generalen den baldmöglichsten Rückzug aus Afghanistan anzuempfehlen, doch stellte er es dem Ermessen des General Nott anheim, ob er den näheren Rückzug über Quettah oder den weiteren über Gisni und Kabul wählen wolle, mit dem Hinzufügen, daß allerdings die leßtere Rich tung, wenn sie sich einschlagen ließe, die wünschenswerthere wäre, weil man in diesem Fall zugleih für Befreiung der Ge fangenen sorgen und die Britische Wasfenehre glänzender herstellen könne. Als nun General Nott wirklih den Marsch über Kabul un ternahm, erhielt auch General Pollock sofort den Befehl, jenem ent

Allgemeiner Auzeiger für

aber werden

Bekanntmachungen. S C nacl)

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ebenfalls Gläubiger zum landschaftl, Depositorio die Kosten des Aufgebots aus den werdenden Zinsen gedeckt werden,

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gegen, eben dahin von Dschellalabad aus vorzurücken, um dessen Operationen zu unterstüßen und dann mit ihm zusammen nah Jun- dien zurückzukehren. Die Seiten - Expedition gegen Jstalif wurde allein auf General Pollocks Verantwortlichkeit ausgesührt und scheint darauf berehuet gewesen zu seyn, die Befreiung der Gefangenen zu erleihtern. Ueber diesen Verfolgungszug sieht man indeß noch näheren Aufschlüssen entgegen. i

Cin im Unterhause angekündigter Antrag des Herrn Ferrand, die Wirlungen zu untersuchen, welche die Verminderung der mensh- lichen Arbeit durch mechanische Kräfte und Erfindungen auf die Lage der arbeitenden Klasse hervorgebracht hat, erregt in den verschiedenen Theilen der Manufaktur-Distrikte feinen geringen Grad von Aufmerk samkeit. „Dieser Gegenstand“‘, sagt der Standard, „ist bisher nie von der geseßgebenden Gewalt förmlich und genau untersucht wor den, obgleich man tausendmal in oberflächlichen Berhandlungen dog matish behauptet hat, daß jede Verminderung der menschlichen Ar beit nothwendig dahin führe, eine Nachfrage nach mehr Arbeitern herbeizuschaffen, als durch die neue Erfindung verdrängt würden. Als Folge aus jenem Sabe nahm man ferner an, daß, was die Menge der für die Bequemlichkeit des Lebens erforderlichen Güter ve1 mehre, auch die Macht des Volkes vergrößere, sich diese physischen Annelmlichkeiten zu verschaffen, und daß es daher gut sey, wenn solche Erfindungen so weit als möglich getrieben würden, Diese bei- den Behauptungen sind seit vielen Jahren mit solcher Zuversicht von BYänuern aufgestellt und wiederholt worden, welche in dem Rufe der gründlichsten philosophischen Forscher standen, daß Leute von beschei deueren Ansprüchen ganz davor zurückschreckten, diese Lehrsäbe zu be streiten oder die erforderlichen Beweise zu verlangen. Jeßt aber liegt uns die flare Thatsache vor, daß wir in den lebten siebzig Jahren beispiellose Fortschritte in physikalischen Eutdeckungen und mechauischen Erfindungen, in Verminderung der menschlichen Arbeit und Vermeh rung des Gesammt-RNeichthums des Landes gemacht haben ; und das leßte Ergebniß davon ist, daß Millionen unserer gewerbfleißigen Volksklassen kaum im Stande sind, sich ihren Lebens -Unterhalt zu erwerben,‘

Ueber das Durchsuchungs -= Recht spricht sich die Times neuer dings in folgeuder Weise aus:

„Wir hegen so wenig Hinneigung zu dem Durchsuchungs-Necht in 2h stracio und sind so gleichgültig gegen die Voriheile, welche für die Vergrö ßerung der Englischen Seemacht daraus fließen sollen, daß wir gern die Ansicht der Französischen Kammer unterschreiben. werden uns eben so aufrichtig wie irgend ein anderes Volk freuen, wenn die Zeit gekommen it, wo die Ausübung des gegenscitigen Durhsuchungs-Rechts so überflü} sig an den Küsten von Asrika seyn wird, als im Kanale, D Durchsu-

D L

Wi

Oas chungs-Recht, wie es jelzt nach den Verträgen von 1831 unv 18353 ausge

übt wird, is weder wünschenswerth, noch vertheidigungsfähig, wenn nicht aus dem Gesichtspunkte als Mittel zur Unterdrücfung des Sklavenhandels. ir wissen recht wohl, daß es zur Erreichung jenes großen ¡Zweckes kein so wirksames Mittel is, als zu wünschen wäre. Wir le1gnen nicht, daß ein exceptionelles Recht von einem \o besonderen Charakter, das mit einer discretiongiren Gewalt ausgeübt wird, die so leiht Verdacht erregen fan, der 0 (Or M viberlcaen t, U Le Be, wen 69 von irgend ciner Partei mit bösem Willen gehaudhabt wird, ernstliche Zwistigkeiten zwischen England und Frankreih zu erregen im Stande ist. Von diesem Gesichtspunkte aus legt England durchaus keinen Werth auf das gegenseitige Durchsuchungs-Recht, und es wird dasselbe fallen lassen,

auf Gefahr und Kosten der T gebracht und zunächst fällig

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23, Juni 1842 hier verstorbenen O

sobald es aufhört, ein Mittel zur Unterdrüung des Sklavenhandels zu seyn. Allerdings bedauert England, daß auch bei Anwendung dieses Mit- tels seine Anstrengungen oft vereitelt werden; aber es besigt fein anderes und is überzeugt, daß ohne dasselbe der Negerhandel auf eine schreckliche Weise zunchmen würde. Diese Ansicht hegend, betrachtet cs die UÜnzwedck- mäßigkeiten, die Kosten und selbst die Mißbräuche des Durhsuchungs-Rechts als weniger Unheil bringend, denn die unbeschränkte Freiheit des egerhan- dels. Nie hat England mit der Aufrechthaltung des Durhsuchungs-Rcchts einen anderen Gedanfen als die Vernichtung des Negerhandels verbunden. Zu diesem Zwecke hat es dasselbe angenommen und wird dasselbe behaupten, Sobald aber Frankreich oder irgend eine andere Na- tion ein besseres, wirksameres Mittel findet, wird England auf das Durchsuchungs - Recht verzichten und ohne Weigerung die Ver- träge, welche sich auf dasselbe beziehen, auflösen. Hebt Frankreich die Sklaverei in seinen Kolonieen auf, und vermögen England und Frankreich Cuba und Brasilien zu bewegen, ihre Sklavenmärkte zu schließen, so räu- men wir gern ein, daß diese Maßregeln zur Vernichtung des Menschenhan- dels mehr beitragen weiden, als eine Masse Kreuzer z doch dies Resultat ist weder so nahe, noch so leicht zu erreichen, daß es uns veranlassen könnte, die Mittel, die wir besißen, gegen eine Aussicht aus den Händen zu geben, die so schwer zu verwirklichen ist und, wenn auch verwirklicht, sich vielleicht nicht so zweckmäßig erweisen möchte, als das Durchsuchungs-Necht. Greist Frankreih zu solhen Maßregeln, verwendet es sich ernstlich bei den Höfen von Spanien und Rio Janeiro, um die Unterdrückung der Sklavenmärkte auf Cuba und in Brasilien zu erlangen, so wird es die aufrichtigste Mit- wirkung Englands sinden, und die Berträge werden von selbst fallen.“ Der frühere Zoll auf Kanadischen Weizen in England betrug 5 Sh. für den Quarter, so lange der Englische Weizen unter 67 Sh. stand; sobald er diesen Preis erreichte, fiel der Zoll auf einen halben Shilling. Sir Robert Peel reduzirte bekanntlich im vorigen Jahre diesen Zoll so, daß er bei einem Preis vou 58 Sh. auf einen halben Shilling fällt, und zugleich ließ der Kolouial-Minister das Kanadische Parlament wissen, daß nichts als die freie Getraide-Einfuhr aus den Bereinigten Staaten in Kanada die Englische Regierung abhalte, den Englischen Zoll auf Kanadischen Weizen ganz abzuschaffen. Jn Folge dieser Andeutung gab das Kanadische Parlament ein Geseß, durch welches es einen Zoll von 3 Sh. auf Weizen aus den Vereinigten Staaten legte, und verlangte nun von England die freie Einfuhr des Kanadischen Getraides und Mehls, Am 1. Februar des laufenden Jahres hat der Kolonial - Minister, Lord Stanley, nach einer dem Unterhause gemachten Anzeige, hierauf geantwortet und vom General- Gouverneur von Kanada einige Erklärungen über dieses Geseh, namentli über die Mittel, Betrug dabei zu verhindern, eingefordert, um danach dem Parlament die angemessenen Vorschläge zu machen. Man erwartet daher eine baldige gänzliche Aufhebung des Einfuhr= Zolls auf Getraide aus Kanada, was sür dieje Kolonie von großer

Wichtigkeit seyn würde. 3. März eröffnet De A

Der Prozeß gegen Macnaughten wird am

- werden.

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Oeffentliche Vorladung. Auf den Autrag der dret legitimirten Erben des am cefonomen Ernst Wil- helm Carl von Eicfstedt aus Priemen werden alle unbe

Die Sloop „Modeste““ is am 24, Februar mit 1 Million Dol- lars von der Chinesischen Kriegs-Contribution aus China in Devon- port angekommen. ,

Vom Vorgebirge der guten Hoffnung sind Berichte bis zum 18, Dezember eingegangen. Cs war abermals eine Expedition nach Port Natal aufgebrochen, um die Holländischen Kolonisten, die in ihrer Widerspenstigkeit beharren , zu unterwerfen,

die Preußfischeu Staaten.

| ten die Justiz - Kommissarien Helling, Lorenz und Mulertt in Vorschlag gebraht werden, in dem Lokal des unterzeichneten Gerichts, Vormittags um 9 Uhr, erscheinen, den Betrag und die Art ihrer Forderungen

| dem Regierungs-Haupt-Kassen-Buchhalier Lau - dowski, genaunt Gutspächter Bojarski.

Der nah Verübung sehr bedeutender Defekte und Betrügereien in der Nacht vom 11. auf den 12, Fe- bruar e. von hier entwichene, bereits mittelst Steck briefs vom 20, Februar e. von uns verfolgte Haupt Kassen- Buchhalter der hiesigen Königlichen Regierung, Johann Nepomucen Landows fi, is von Pojen aus über Glogau unter dem angenommenen Namen

Gutspächter Bbjarsfki aus Exin weiter gereist. Es ist ihm wahrscheinlich gelungen , ei nen für diesen Namen zu einer Geschäftsreise nach Rom von dem Landraths - Amte zu Schubin auf ein Jahr ausgestellten Paß an sich zu bringen, Alle resp, Mi litair- und Civil - Behörden des Jn- und Auslandes werden dringend ersucht, den Landowski (Bojarski) zu verhaften, das Vermögen, welches er bei sich führt, in Beschlag zu nehmen und die schleunige Ablieferung an das unterzeichnete Untersuchungs-Gericht oder doch jo fortige Anzeige von der Festnehmung an uns zu ver- anla\sen. Die Kosten werden erstattet. |

Der Verfolgte trug einen blautuchenen Mantel mit rothfarirtem UÜnterfutter, i 5 Fuß 5 Zoll groß, von starkem gedrungenem Körperbau, hat volles dunkelbrau nes und graues Kopfhaar, ein rundes volles (Gesicht, gesunde Zähne, blaue Augen, gewöhnlichen Mund und Nase, trug einen schwarzen Stußbart, is 52 Jahr alt und spricht Poluisch und Deutsch, Sein Benehmen ist nicht eben gewandt,

Bromberg, den 1. März 1843,

Königlich Preußisches Land- und Stadtgericht.

Wiederholte Kündigungs-Bekaununtmachung,.

Untee Bezugnahme auf unseren Kündigungs - Erlaß vom 9, Dezember des vorigen Jahres fordern wir die Inhaber aller damals aufgerufenen , aber bisher n o ch nicht eingelieferten Schlesischen Pfand- briefe wiederholentlih auf, gedachte Pfandbriefe, welche in dem nächsten Johannis-Termine durch Baar zahlung des Nennwerthes und bezüglich durch Aus reichung gleichhaltiger Pfandbriefe von der Landschaft eingelöst werden sollen, unverzüglich an das landschaft- liche Depositorium abzuliefern,

Wenn die Einlieferung auch bis zu dem vorbezeich neten Verfall-Termine nicht erfolgen sollte, so werden die Jnhaber nah Vorschrift der Allerhöchsten Kabi- nets-Ordre vom 6. August 1840 (G. S. 1840, XV11. 2116.) mit ihrem Nealrechte auf die in den Pfand- briefen ausgedrückte Spezial - Hypothek präkludirt und die Pfandbriefe in Ansehung dieser Spezial - Hypothek für vernichtet erklärt z es wird dies in den Landschasts- Registern und in den Hypothekenbüchern vermerkt; und die Juhaber werden mit ihren Ansprüchen auf Zahlung des Pfandbriefwerthes nur an die Landschaft verwie- senz die baaren Baluten der zur Baarzahlung gekün- digten Pfandbriefe werden nach Bestreitung der Kosten des Aufgebots auf Gefahr und Kosten der Gläubiger zum landschaftlichen Depositorio genommen, die Ersay - Pfandbriefe für die zum Umtausch gekündigten

zu gleicher Einlieferung fordern wir die ZJnhaber der in früheren Terminen öffentlich aufgekündigten, bisher aber nicht eingereichten Pfandbriefe auf. Spe zielle Verzeichnisse aller solchergestalt wiederholt aufge- rufenen Pfandbriefe sind bei allen Schlesischen Land schafts - Kassen und bei den Börsen zu Breslau, Ber lin und Leipzig ausgehängt, auch mit den öffentlichen Anzeigern der drei Schlesischen Regierungs - Amtsblät ter und mit den beiden hiesigen Zeitungen ausgereicht worden.

Breâlau, am 1, März 1843.

ckcchlesische General - Landschafts - Direction.

Betanntna Qt a.

Die Pachtung der Domaine Neumühl im Franz burger Kreise, welhe £ Meile von Franzburg, 5 Meile von RNichtenberg, 2 Meilen von Tribsees, 2 Meilen von Grimmen und 35 Meilen von Stralsund entfernt liegt, und

1) das Vorwerk nebst dabei liegenden Mühlenwesen,

nach der neuen Einrichtung aus 1401 Morgen 94 JRuthen Acker, 10 - 141 (Zärten, 43: - 30 Wiesen und : Unland, zusammen aus 1899 Morgen 122 (Ruthen Magdeb, Maß bestehend,

2) die Fischerei in dem Neumühler Mühlenteiche und 3) die Ausübung der niederen Jagd umfaßt, soll auf

den Zeitraum von 24 Jahren, vom 24, Zuni c. ab bis dahin 1867, zur Licitation gestellt werden, so daß die Auswahl unter den Licitanten und der Zuschlag dem hohen Ministerium des Königlichen Hauses, General - Verwaltung für Domainen und Forsten, vorbehalten bleibt.

Zu dem Ende haben wir einen Licitations - Termin auf Montag den 27. März er,, Vormittags 10 Uhr, în unserem Konferenz - Zimmer vor dem Herrn Regierungs - Assessor von Bonin angeseßt, zu welchem wir Pachtliebhaber mit dem Bemerken ein laden, daß zur Annahme der Pachtung mindestens ein disponibles Vermögen von 15000 Thlr. erforderlich ist, über dessen Besitz, so wie über ihre persönliche Qualification sih die Konkurrenten im Termin auszu weisen haben,

Die Verpachtungs - Bedingungen, in welchen unter anderen dem künftigen Pächter die Melioration einer beträchtlichen Wiesenfläche durch künstliche Berieselungs- Anlagen, so wie der Aufbau eines neuen Vorwerk3- hofes, zur Pflicht gemacht is, können jederzeit im land- räthlichen Büreau zu Franzburg und in unserer Re- gistratur eingesehen werden.

Das zu offerirende jährliche Pacht-Minimum is auf

Eintausend Neunhundert und fünf und zwanzig

Thaler festgeseßt worden, Stralsund, den 17. Februar 1843, Königl, Preuß, Regierung,

x4) c P O O #

fannte Erbschafts-Gläubiger desselben hierdurch aufgefor- dert, ihre vermeintlichen Ansprüche an dessen Nachlaß binnen dreiMonaten beidem unterzeichneten Ober- Landesgericht, als der den fraglichen Nachlaß regulirenden Behörde, amumelden und ihre desfallsigen Nechte wahr- zunehmen, unter der Warnung, daß ste sich nach Ablauf der dreimonatlichen Frist und nach erfolgter von den (Frben beabsichtigten Theilung fernerhin niht mehr an die Erbschaftsmasse, sondern an jeden der drei legitimirten Erben nur für seinen Erbantheil halten können, Stettin, den 5. Dezember 1842. D Königliches Ober-Landesgericht,

N Ct Em eth Zur Versteigerung des zur nothwendigen Subha- station gestellien, im Crossenshen Kreise der Neumark belegeneu Nitterguts Lippen, welches auf 30,704 Thlr. 16 Sgr. 11% Pf. abgeschäßt worden is, steht auf den vierundzwanzigsten Juni 1843, Vormittags 10 Uhr, in dem Lokale des unterzeichneten Ober - Landesge- richts Termin an. Die Tare, der Hypothekenschein und die gungen sind in unserer Negistratur einzusehen. Zu dem anberaumten Termine werden der Accise - Controlleur Georg Ludwig von Wulffen, der General - Major Georg Ludwig von Wulffen, modo dessen Söhne, der Lieutenant Rudolph Ferdinand Georg Ludwig, der minorenne August Wilhelm, (Heschwister von Wulffen, der 2c. von Nabenau, früher zu Tzscheeren, Henrietie und Johanne, Geschwister von belsdorff, der Hauptmann von Zoller, der Pastor Primarius Schelz, die legteren vier Junteressenten früher zu Sommer- feld, deren Aufenthalt unbekannt i}, hierdurch vor- geladen. Frankfurt a. O., den 25. Oktober 1842. Königl. Preuß, Ober - Landesgericht,

Bedin-

Kn0-

Vereme,

Von dem Königl. Land- und Stadtgerichte werden Alle und Jede, welhe an das Vermögen des Kauf- manns Bobbe zu Bitterfeld, welches hauptsächlich in 810 Thlr. besteht und worüber wegen Unzulänglich- keit desselben, auf Andringen der Gläubiger, der Kon- furs eröffnet worden, Ansprüche zu haben vermei- nen, dergestalt öffentlih vorgeladen , daß sie innerhalb drei Monaten und spätestens in dem vor dem Herrn Land- und Stadtgerichts - Rath Sernau als Depu- tirten auf

Ven I3 Matz 1823 anberaumten präflusivischen Liquidations - Termin , ent- weder in Person oder durch einen mit geseßlicher Voll- macht und Juformation versehenen hiesigen Justiz- Kommissarius, wovon den hiesigen Orts Unbekann-

anzeigen, die Beweismittel beibringen und hiernächst die weiteren Verfügungen erwarten. Bei ihrem Aus- bleiben im Termin und bei unterlassener Anmeldung ihrer Ansprüche aber haben dieselben zu gewärtigen, daß sie mit allen etwanigen Forderungen an die Kon- fursmasse präkludirt werden sollen und ihnen deshalb ein ewiges Stillshweigeu gegen die übrigen Kreditoren

auferlegt werden wird. Delißzsch, den 22. November Königl. Land - und

1842. Stadl|gericht. Müller.

Nothwendiger Verkauf.

Das zur Kaufmann Martin Carl August Sack- hen Konfkfurêmasse gehörige, in der Langgasse unter der Servis-Nummer 371, durhgehend nah der Hunde- gasse Nr. 350, und Nr. 20 des Hypothekenbuchs ge- legene Grundstück, abgeshäßt auf 9410 Thlr., zufolge der nebst Hypothekenscheine und Bedingungen in der Negistratur einzusehenden Taxe, soll den 12. (zwölften) Mai 1843, Vorm. 11Uhr, vor dem Herrn Kammergerichts - Assessor Labes an hie- siger Gerichtsstelle verkauft werden.

Königl. Land - und Stadtgericht zu Danzig.

Nothwendiger Verkauf. Land- und Stadtgericht zu Trzemeszno.

Das im Mogilnoer Kreise belegene, den Peter Kunkelschen Erben gehörige Erbpachts - Vorwerk Ko- rytfowo, abgeshägt auf 5435 Thlr. 5 Sgr. 5 Pf. zufolge der nebst Hypothekenschein und Bedingungen in der Registratur einzusehenden Taxe, soll

am 12, Juni 1843, Vormittags 10 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Der dem Aufenthalte nah unbekannte Gläubiger, Gutspächter Gottlieb Lange, wird zu diesem Termine öffentlich vorgeladen.

Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 1. Oktober 1842, Das in der Kleinen Gasse Nr. 11a belegene Doe- schershe Grundstück, dessen Vordergebäude im Jun- nern noch nicht vollständig ausgebaut is, soll in sei- nem jeßigen Zustande

am 23. Mai 1843, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, und wird zu diesem Termine der seinem Aufenthalie nach unbe- fannte Gläubiger, Ziegelei - Besißer Carl Hinße, hierdurch öffentlich vorgeladen. Táge und Hypothe- kenschein sind in der Registratur einzusehen, Nach der ersteren beträgt der Werth ? 1) des Grund und Bodens- 600 Thlr. 2) der bis jeßt verwendeten Materialien

7640 Thlr. 12 Sgr. 6 Pf- 3) der jährliche Ertrag der bereits añsgea e 2 bewohnten Gebäude Thlr.