1843 / 67 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

4) der fünftige Ertrag des noch niht bewohnbaren

Haupt-Gebäudes 391 Thlr. und sind davon an jährlichen Lasten 40 Thlr. fapi- talisirt zu 800 Thlr. in Abrechnung zu bringen.

EDitlal-LADU N.

Zur Nealisirung des zwischen dem Kaufmann Carl Bley hierselbst und dessen Kreditoren erreichten, gericht- lih bestätigten Akfordes durch Auszahlung der stipu- lirten Afkkords - Summe ist ein Termin auf den 30. Márz d. J., Vormittags 10 Uhr, auf hie- siger Rathsstube anberaumt, in welchem sich sämmtliche nicht präkludirte und nicht befriedigte Bleysche Kredito- ren in Person oder durch genügend legitimirte Bevoll- mächtigte einzufinden und ihre Affords - Hebungen ent- gegen zu nehmen haben, unter dem Präjudize, daß die

ebungen der Ausbleibenden auf deren Gefahr und Kosten ad deposltum judiciale werden gebracht werden. Datum Bergen, den 27, Februar 1843. (S. C.) Der Magistrat hierselb},

——

Subhastations-Patent.

Das zur Gutsbesißer Otto v. Schmidtschen erbschast lichen Liguidation8masse gehörige, im Schlochauer Land rathsfreise belegene Vorwerk Plaßig, auch Süd-Gemel genannt, eine Abzweigung des Ritterguts Gemel, wel es cinen Flächenraum von 34100 Morgen incl. 1537 Morgen Wald enthält und auf 14,496 Thlr. 15 Sgr. landjchaftlich abgeschäßt it, soll auf den Antrag des Kurators am 14. August, 11 Uhr, im herrschaft lien Wohnhause zu Gemel im Wege der nothwendi gen Subhastation verkauft werden, wozu wir Kauflustige mit dem Bemerken einladen, daß die Tare, so wie der neueste Hypothekenschein, in den gewöhnlichen Amts stunden in hiesiger Negistratur eingesehen werden kann.

Zugleich werden die unbekanuten Erben des verstor benen Nealgläubigers August Dunker zur Wahrneh mung ihrer Rechte vorgeladen.

Coniy, den 31. Dezember 1842,

Patrimonial - Gericht Gemel.

BEeTauntmach- ung.

Mit Bezug auf unsere Bekanntmachung vom 24. Ja nuar c., die noch rückstäudigen Einzahlungen auf die Actien der Magdeburg - Halberstädter Eisenbahn betref fend, bringen wir den Herren Actionairen bierdurch in Erinnerung, daß die 6te Einzahlung mit 10 vCt. in den Tagen vom 29sten bis 3{sten d. Mts, zu entrich ten ist. Magdeburg, den 1, März 1843,

Direltorium der Magdeburg - Halberstädter Eisenbahn Gesellschaft. Frandcke, Vorsißender.

e . A 0 A R Güter- und Passagier - Dampfschissfahrt zwischen Berlin und Hamburg.

Die Abfahrten der Königl. Sechandlungs - Damyf boote „Delphin“ und „Berlin“ erfolgen an beiden

Plätzen regelmäßig jeden Sonntag Morgen, an beiden Pläyen liegen unausgeseßt Schleppkähne zur Aufnahme

Weitere Auskunft ertheilt Anker, Taubenstr. Nr. 10.

von Gütern bereit,

Ta uu t mg u:09,

Zu dem zwischen Potsdam und Hamburg vom April

ab. stationirenden Dampfboot „der Falke“ wird ein ge

wandter Nestaurateur gesucht, Darauf Neslektirende

können die näheren Bedingungen einschen bei Anker, Dsch.-Agent, Taubenstr, Nr. 10,

Verkanf eines Landguts am Rhein bei Koblenz,

Samstag den 15. April nächsthin, Nachmittags 2 Uhr, wird das zu dem Nachlasse des dahier verlebten Herrn Wilhelm Heins gehörige, oberhalb der Stadt Koblenz, an einem der reizendsten Punkte des Nheines gelegene Landgut, dur den Unterzeichneten, auf dem Gute selbst, unter schr vortheilhaften Bedingungen einer öffentlichen Versteigerung ausgeseßt. :

Die Gebäude bestehen aus einem vor etwa 25 Jah ren ganz neu und massiv erbauten herrschaftlichen Wohn hause, woraus man die herrlichste Aussicht auf die ma lerishe Umgegend , den daran vorbeifließenden Nhein, das Schloß Stolzenfels, Horchheim, Oberwerth, Pfaf- fendorf, das Königl. Nesidenz-Schloß, die Nheinbrücke, die Feste und Thal-Ehrenbreitstein genießt; dieses Haus enthält 1 Salon und 12 Zimmer nebst Küche, Keller und geräumigem Speicher; gleich dahinter befindet sich das Oekonomie - Gebäude, enthaltend 7 Zimmer, nebst Küche, Remise 2c., und neben diesem die Stallung und das Treibhaus. Das Ganze befindet sich im besten Zustande und hat einen Flächeninhalt von 18 Mor- gen in einem Zusammenhange, wovon circa 2 Morgen mit den edelsten Obstgattungen und Weinreben bepflanzt, theils als Lust-, theils als Gemüsegärten, und das Uebrige als ganz vorzügliches Aerland benußt werden,

Wegen seiner vortheilhaften und angenehmen Lage einerseits an dem Ufer des Rheines, ohne je dessen Pebershwemmungen ausgeseßt zu seyn, andererseits an der Landstraße nah Mainz, eignet sich dasselbe zu jeder Fabrik - Anlage , gs aber zu einem angenehmen Landsige für eine reie Familie, indem der dortige Aufenthalt durch die Nähe der Stadt, selbst im Winter die Unannehmlichkeiten anderer Landgüter entbehrt.

Auf portofreie Anfragen giebt sowohl der Unter- zeichnete wie auh der Vormund der Minorennen Heins , Herr Advokat - Anwalt Siegl dahier, jede ge- wünschte Auskunft. - :

Koblenz, den 10. Februar 1843,

Deuster, Notar,

Bekanntmachung,

Die Unterzeichneten bringen hiermit zur Kenntniß des TEUR, daß die Erfindung des mitunterzeichneten pra iers Knobloch aus Steinigtwolmsdorf: Leucht- gas aus Steinkohlen mittelst eines einfachen und billi- gen Apparates dur die Wärme von Stuben - Oefen oder anderen ähnlichen Feuerungs - Anlagen zu erzeu- en, worauf derselbe von dem Königl. Sächsischen hohen

n des Znuern, laut Leipziger Zeitung vom 48, Juli 1842, eine Prämie von 200 Thlr. erhalten t nun mehrfa zur Ausführung gekommen i und ch in jeder Beziehung als höchst zweckmäßig bestätigt.

Der Erfinder hat sih nun in Folge der Anerkennung, welche die Sache bereits gefunden, und besonders aber ín Er der verlangten schnellen Ausführung der bereits bestellten Apparate bewogen gefunden, \sich mit dem mitunterzeichneten Herrn M. Beyer in der Art zu associiren, daß der Verkauf gedachter Apparate, deren

280

Erbauung jedoch nur einzig auf und dur die Fabrik des unterzeichneten M. Bever erfolgt, gemein;chaftlih unter gewissen Bedingungen geschieht und alle diesfall- sigen Aufträge und Anfragen nur unter der Adresse des M. Bever einzusenden und die betreffenden Verträge nur mit Leßterem abzuschließen sind, während sich der Crfinder vorzugsweise mit Ausstellung der Apparate beschäftigen wird.

Wir können das Publifum nicht dringend genug auf die Wichtigkeit dieser Erfindung aufmerksam machen und bemerken noch, daß gedachte Apparate besonders in öffentlihen Gebäuden, namentlich aber in Fabriken, wo man die Wärme der schon vorhandenen Feuerungs Anlagen (Dampf- und Luftheizungen , so wie Damvf- kessel-Feuerungen) zur Erzeugung des Leuchtgases mit benußen kann, die gewinnreihste Anwendung; \o daß in vielen Fällen die Gas - Erzeugung mit einem ganz unbedeutenden Kosten-Aufwande erfolgen kann. L

Bei der unterzeidneten Fabrik steht ein solcher Gas Apparat der Ansicht des Publikums offen, und werden auch da den Interessenten die Resultate der Erfindung, deren Richtigkeit garantirt wird, vorgelegt werden. An- fragen werden jedoch franko erbeten.

Cisenhüttenwerk Bernsdorf bei Hoverswerda in der

Königl. Preuß. Ober-Lausit. Knoblo ch.

M. Bever.

Unter Bezugnahme auf die früheren Bekanntmachun gen zeige ih biermit an, daß der Verkauf der Pastor Niessertschen Bibliothek :

am 14. März, Nachmittags 2 Uhr, im Hause des Bäckers Nene, Aegidüistraße Nr. 70, beginnt und an den folgenden Tagen fortgeseßt wird,

Münster, den 27. Februar 1843, }

B, Diecckboff, Auctions- Kommissarius.

VeraunimacGunga, 1, Die diesjährige Leipziger Ostermesse be ginnt

Den 1 Mai

und endigt

mitdem 20 Mat. Während dieser drei Wochen können alle in ländische, so wie die den Zoll-Vereins-Staa ten angehörenden Fabrikanten und Handwerker, ohne einige Beschränkung von Seiten der hiesigen Jnnungen , öffentlich hier feil halten und Firmen aus hängen,

3, Gleiche Berechtigung haben alle andere aus ländische Fabrikanten und Handelsleute.

4, Außer vorgedachter dreiwöchentlicher Frist bleibt der Handel, so wie das Aushängen von Han delsfirmen, auch aller und jeder sonstiger äußerer, die Stelle der Firmen vertretender Merkmale des Ver kaufs, allen auswärtigen Verkäufern bei einer Geld strafe bis zu 50 Thalern verboten,

9, Jedoch i} zur Auspacckung und Einpak- fung der Wagren die Eröffnung der in den Häusern befindlichen Meß-Lokaglien in der Woche vor der Bött cherwoche und in der Woche nach der Zahlwoche ge stattet, / ; __6, Jede frühere Eröffnung, so wie spätere Schlie- pung eines solchen Verkaufs - Lokals wird, außer der sofortigen Schließung desselben, mit einex Geldstrafe, nach Befinden bis zu 25 Thalern, belegt,

7, Allen gusländischen, den Zoll - Ver- eins - Staaten nicht angehörigen Profes jtonislsen und Handwerkern ist nur während der eigentlichen Meß woche, also vom Einlauten bis

J -

zum Auslauten der Messe, mit ihren Artikeln feil zu halten gestattet. |

8, Eben so bleibt das Hausiren jeder Art und das Feilhalten der jüdischen Kleinhändler auf die Meßwoche beschränkt. Die jüdischen Feiertage, welche in die Meßwoche fallen, werden durch Verlän gerung der Verkaufszeit bis in die Zahlwoche erseßt.

9, Was endlich den auch auswärtigen Spediteurs unter gewissen Bedingungen allhier nachgelassenen Be trieb von Meß- Speditions - Geschästen betrifft, so ver- weisen wir deshalb auf das vou uns uuter dem 20, Oktober 1837 erlassene Regulativ, die Betreibung des Speditionshandels allhier betreffend,

Leipzig, den 28, Februar 1843.

Der Nath der Stadt Leipzig. E

Zum Zwecke der vorzunehmenden Erbtheilung haben die Erben des allhier verstorbenen Hof-Apothekers und Postmeisters Keiser auf den öffentlich meistbietenden Verkauf der ihnen gehörigen hiesigen Ho f-Apotheke mit den derselben zustehenden Rechten und Privilegien, den dazu gehörigen Gebäuden an der Langen - und Meierstraße und den sämmtlichen Juventarien ange tragen, Es is dazu Termin auf :

E S Ai O S, Morgens 10 Uhr, am Nathhause angeseßt, zu welchem qualifizirte Kauflustige hierdurch eingeladen werden, Die Verkaufs - Bedingungen können bei der unterzeich neten Behörde eingesehen oder gegen die Gebühr ab \chriftlih erhalten werden. E

Detmold, den 25. Februar 1843,

Maa I. Nunnenberg.

Packet- (Post-) Fahrt von Hamburg -_naO New-York.

Die rühmlichst bekannten Paket - (Post -) Schiffe des Unterzeichneten werden folgendermaßen von hier abgehen : :

Howard, Capt, Paulsen, 2 Netwton, -= Wienholy, 2 Stephani, - Flor, 9 9 S 1

« März, Washington, - Krüger, e . Zuli, I,

April, Mai, Juni,

«

Franklin, - Sleeboom,

Howard, - Paulsen, 15. August, und so weiter monatlich in derselben Ordnung, Bei allgemein anerkannter Vorzüglichkeit dieser Schiffe ist das Passagegeld in der Kajüte und Zwischendeck auf das billigste gestellt, und ertheilen nähere Nach- richten die bekannten Herren Agenten des Unterzeich- neten, so wie auf portofreie Anfragen

Nob. M. Sloman in Hamburg, Eigenthümer dieser Packetschiffe,

Citerarische Anzeigen.

Jn Stuttgart bei Steinkopf ist erschienen und ín Berlin in Oehmigke? s Buchhandlun „Bü Burgstr, 8, zu habén dd L N e

Bilder aus dem heiligen Lande. Vierzig aus- gewählte Original-Ansichten biblish-wichtiger Orte, treu nach der Natur gezeichnet von J. M. Ber- nas. Mit erläuterndem Terte von Dr. G. H, L hubdert, Zweite Ausgabe in etwas fklei-

1 Formate, mit einer Französischen Uebersezung

Textes von Prof. A. Vinet und 3 neuen An-

icht Preis brosch. 3 Thlr. 10 Sgr.

Neden diefer neuen wohlfeilen Ausgabe sind auch

no von der erse zen sowobl vollständige Exem-

plare als einzelne hwarz oder kolorirt, fort- während in den isen zu haben,

Bei Franz Peter in g ersien so eben und ist in der Stuhrschen Buchhandlung, Berlin, Schloß play 2, Potsdam, am Kanal neben der Post, zu haben;

P ad O ] O Ene ani e

Aus der neueren Zeit. Von Julian Chownigy. . : D S U,

Ein höchst interessanter Roman, der den besten Ar- beiten unjerer ausgezeichnetsten Schriftsteller würdig zur Seite steht, Die herrliche Lagunen-Stadt Venedig in der leßten Periode ihrer Selbstständigkeit , Ztalienische Leidenschaft und Liebe, alles dies hat der Verfasser zu einem großartigen Gemälde zu vereinigen gewußt, wel ches jeden Leser entzücken und fesseln wird,

EIRN e G EDeE,

Zn allen Buchhandlungen ist zu haben, in Berlin in der Enslin schen Buchhandlung (F. Müller), Breite Straße 23: ;

Junere Geschichte de! Entwickelung der Deutschen Mational - Literatur. Cin methodisches Handbuch sür den Vortrag und zum Selbststudium / vont Dye J A Ninte, Oberlehrer am S tiftsgvmnas. zu Zeitz, A De S N,

H, Hartung in Leipzig.

Schroeder , Linden, 23

En vente chez E. l La France et la Pologne, le Slavianisme et la dynastie Polonause Pi le Comle Y 1 a ab rtono W 8 k 1 Paris 1843. 4 Tur. 415 Sv1 De la Russle et de la France, Entreltlens politiques, par un Inconnn Paris 1842, 2 Tlile, 10 Sg: Sur le Penslavisnme moscovile. Par le Palatin À. Paris 1842.

Ostrowski.

1i { S1

Published Thuis Day, Two ick Volumes, 8vo. ¡l lustrated with Six large im portant M aps, s a, cloth,

À Dictionary, Geographical, Statistical and His torical, of the various Countrics, Places cipal Natural Objects in the VVorld. M'’Culloc I, Esq.

„The extent of information this Dictionary assords on the subjects relerred to in its title 1s truly Sutr- prising. It cannot fall U

Be

to prove a vade-mecum to the student, whose inquiries will be guided by its light and sattisfied by its clear and srequently ela- borated communications. Every puhlic 100m In which commerce, politics, or literature forms the subject of discussion, ouglt to be furnished with these volumnes.“ Globe.

London: Longman, Brown, Green, and Longmans. Sold by every Bookseller in Germany, in Berlin by M». Alexa nder Dun cker, bookseller to the

royal court of Prussía.

Jun Unterzeichnetem is erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen, in Berlin durch die Voß sche Buchhandlung (Charlottenstr, 25, Ecke der Dorotheenstr.) :

Technologische Encyklopäâdie oder alphabetisches Handbuch der Technologie, der technischen Chemie und des Maschinen- wesens, Zum Gebrauche für Kameralisten, Oekonomen, Künstler, Fabrikanten und Gewerbtreibende jeder Art, Herausgegeben von Jo So Dre,

K. K. N, Oest, wirkl, Regierungs-Nathe und Direktor des K, K. polytechnischen Jnstituts in Wien 2c. Zwölfter Band.

Röhren— Schlösser.

Mit den Kupfertafeln 258 bis 284,

Preis 6 Fl. oder 35 Thlr.

Der vorliegende Band dieses bisher mit ungeltheil- tem Beifall aufgenommenen und in technologischen Schriften aller Art, selbst im Auslande, vielfach benut- ten Werkes enthält die Artikel; Nöhren, Nolle, Rothfärben, Saiten, Salmiak, Salpeter, Sakpetersäure, Sattler - Arbeiten, Schei- dung (auf nassem Wege), Schere, Schießpul- ver, Schlösser. Diese Artikel bilden eben so viele Original - Abhandlungen, in denen jeder Gegenstand nah seinem wesentlichen und neuesten Zustande sach- kundig und erschöpfend dargestellt ist, so daß cin Jeder hier auf wenigen Bogen zusammengedrängt finden fann, was er selbs mit Benutzung einer bedeutenden Bücher-Sammlung nicht aufzufinden im Stande wäre, da die einzelnen Artikel oft wichtige, den Verfassern eigenthümliche, noch niht durch den Druck bekannt gemachte Erfahrungen und Beobachtungen enthalten.

Die ersten eilf Bände, mit 257 Kupfertafeln, kosten jeder 6 Fl. oder 35 Thlr,

Stuttgart und Tübingen, Febr. 1843,

J. G, Cottascher Verlag.

Konfirmanden-Geschenk. Gebete und Lieder von Elisa von der Necke, geborenen Reichsgräfin von Medem. ; Mit dem in Stahl gestohenen Bildnisse der Verfasserin. Pracht-Ausgabe in Silberdruck-Umschlag gebunden 15 Thlr. ; Dieses Werk, welches als werthvolle Gabe für junge Christen mit vollem Rechte anempfohlen werden kann,

ist durch ¿lle gute Buchhandlungen des Jn- und Aus- landes zu erlangen, in Berlin durch Wilh. Logier, Fricdrichsstr, 161, nahe den Linden,

B, G, Teubner în Leipzia.

Bei C, F. Amelang in Berlin (Brüderstr 11). erschien so eben und ijt durch alle Buchhandlungen des Jn- und Auslandes zu haben;

J A Drei, weil, Prediger zu Barzwih bei Nügenwalde, e i Der K ote A Cu ausführlich erklärt in Fragen und Antworten, wie auch E mit- Sprüchen und Liederversen ve1iseben. Ein Handbuch beim Katechisiren für Schullehrer auf dem Lande, Fünfte Auflage, nach dem Tode des Verfassers verbessert u. vermehrt von F. T EPUE e M 0, Dr, der Theol, u, Prediger an der St. Gertraud-Kirche zu Berlin, 8, 11 Bogen kompressen aber cleganten Drucks, 410 Sgr. Jn demselben Verlage erschienen früher: Biesenthal, Dr, J. H. R., Viblisches, Kirchen historisches und Archäologisches Handwörterbuch, für Prediger, Schullehrer, Seminaristen und gce- bildete Bibelleser bearbeitet, 24 kompres}se Bogen 8, in gespaltenen Kolumnen, Maschinen - Velin papier, Geheftet. 1 Thir. 26 Sar. Gräfe, Dr. H. (Dircktor der Real- und Bürger schule in Jena), Schule und Unterricht. Abhand lungen über wichtige pädagogische Fragen unsere: Zeit, (28 Bogen in (01,8. i Thir, 404 Sar, Heinsius, Theod. (Prof.), Die Pädagogik des Hauses. Eine klassische Fruchtlese für Aeltern und deren Stellvertreter. 24 Bogen in 8, Maschinen Velinpapier. Sauber geheftet, 1 Thlr, Henzschel, W., (erster evangeliscber Prediger an der St. Nikolai- Kirche zu Frankfurt a. d. O.), Der kleine Bibel-Kinderfreund, Eine Sammlung von Bibelsprüchen und Liederversen über die wich tigsten Wahrheiten der christlichen Neligion , Scktadt- und Landschulen , nebst Luthers Katechis mis, 8, (0 Boa) S5 Sgr.

Ponge, Jules, ( Maltre de Iangue francais 1

Berlin), Beeueil de Pièces de Lecture amnusantes et mstruetives ete. ete, oder Sammlung unterhalten- tender und belehrender VLesestücke, aus den vorzüg lichsten neueren Französischen Prosaikern, nebst einem erklärenden Wort- und Sachregister. Zum ‘e brauch der Jugend und aller derjenigen, welche sich dem Studium der ¿Französischen Sprache wid- men, besonders aber für Schulen, 24 Bogen in §8, Mafchinen-Velinpapier, Gehestet 227 Sgr. ckchönke, K. A., (Lehrer an der Königl. Luisen Schule zu Posen), Deutsches Lesebuch für Töch tershulen. Erster Kursus. 27% B. in 8. 20 Sgr. Deutsches Lesebuch für Töchterschulen, Zwei

ter Kursus, 41 Bogen in 8. L D, Staedler, G. L, Granmatkik der Deutschen Sprache, Für Gymnasien, Militair- und höhere Bürgerschulen, so wie zum Selbstunterricht, 22 Bogen in 8, 20 Sgr. Wilhelmi, Ferdinand, Versuch eines metho dischen Leitfadens bei dem Unterrichte in der (B schichte für Bürger- und Landschulen, Auch un ter dem Titel; Geschichts-Kinderfreund, 14! Bo gen in 8, 73 Wilmsen, F. P., Deutsches Lesebuch zur Bildung des Geistes und Henzens, für die Schule und das Laus, 21 Bogen in ar. 8, 15 Sar.

/ 5 1

Ré¿pertoire du théâtre français à Berlin, 6 No. (8 vollst, Stücke) H) "Thl Série 11. No. 25 30. Clémence on la fille de Pavocat par Ancelot 74 Sgr. George Dandin par Molière 5 Sgr. La nuit aux soustlets par Dumanoir 76 Sgr. Le sils deCrom well ou une restanration par Scribe 10 S4 Faule de s’entendre par Duveyrier et Le protégí Unter der Presse: Toutlemon

Le v1

Früher erschien das höchst

A par Rosier 75 Sgr.

diana 9 Sor. Shakespeare amonrenx 9 Igr.

comte de Létorières. beifällig aufgenommene Drama:

Mille. de Belle-Isle par Dumas 10 Sv1

34 Linden. Schlesingersche Buch- u. Musikhdly

In allen Buchhandlungen i} zu haben, in Berlin in Oehmigke's Buchhandlung (Jul. Bülow) Burgstr. 8:

Die beratheuden Staats - Institute in Preußen und die öffentlihe Meinuug, nebst einigen anderen praktischen Zeit fragen, Von E, M, Doerk, Verlag von G, Reichardt in Eisleben. gch, 15 Sgr.

Die unter obigem Titel gebrachten vier Aufsäße :

4) Die berathenden Staats-Junstitute in Preußen und die öffentliche Meinung.

2) Ueber Censur und Preßfreiheit, nebst einem Ent wurfe zu Einführung von Preßgerichten,

3) Jnquisitorisches Verfahren oder Anklage - Prozeß, mündliches oder schriftliches Verfahren, Geschwor- nen-(Gericht oder Richter-Kollegium,

4) Die Patrimonialgerichtsbarkeit in Preußen. beleuchten ihren Gegenstand überall aus bem Stand. punkte der öffentlichen Meinung, die drei legten Ausf- säße haben aber das praktische Bedürfniß ebenfalls be- rücfsichtigt, und der vierte außerdem noch die rechtlichen Beziehungen vorzugsweise ins Auge gefaßt,

,

Literar. Anzeige von VVm. Besser (Behrenstr. 44).

So eben ist erschienen und wird gratis ausge- eben : its V Er t&y systemat. geordnetes Bücher - Verzeichniss meines

antiquarischen Lagers, enthaltend :

Phalológteche Wau kd nebst cinem Anhange: UHandschriften aus d. XIV 6. AXIV. Jahr Die früher ersehlétenen Verzeichnisse No. 2. 3. (No. 1. ist gänzlich ver- griffen) enthalten: Theolog. philos. jurist. und cameralist. VVerke. Von meinen in Zeiträumen von 14 Tagen erscheinenden „Katalogs-Blät- tern“ sind kürzlich No. 10—17. gratis Aausgege- ben, enthaltend Bücher ans allen Wissenschafsten.

Berlin, Februar 1843. VV. Béuees.

Preis: 2 Rthlr. für ; Iahr. 4 Kthlr. - 5 Iahr. §8 Rthlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung.

M O7.

Inyharfí.

Amtliche Nachrichten. Landtags - Angelegenheiten. Cröffnung des Landtages, Frankreich. Deputirten heimen Fonds; Dufaure; Guizot, : rafteristik der Verhandlungen über die geheimen

Dufaure. Die Vegitimisten und dic Radikalen. lation für das Kabinet.)

Großbritanien und Jrland. London, Geheimeraths-Befehl hin- sichtlich des Handels mit China. (Genehmigte Vorlegung von amtili- cheu Aufschlüssen über die Zustände in Syrien,

Niederlande. Haag. Befinden Sr, Majestät des Grafen von Nas- sau, Schreiben aus Mastricht, (Der bevorstehende Wechsel im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten ; Finanzen.)

Deutsche Bundesstaaten München, Abgeordneten - Kammer, (Gesuch der Evangelischen in Passan um Unterstüßung ihres Kirchen- baues.)

Spanien, Schreiben aus Madrid. (Die Coalition und das Manifest des Regenten ; die Quecksilber-Minen zu Almaden z der Prinz von Monlt- fort; Personalien.)

Portugal, Bericht über die auswärtigen Angelegenheiten,

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. Schreiben aus New- Yorfk. (Die Banken von Ohio und die Schulden des Staates Massachussetts.)

Mexiko. Schreiben aus Paris, (Dekret des provisorischen Präsiden- ten über die Errichtung einer Junta.)

Ferxas. Schreiben aus Paris. (Der Feldzug gegen Mexiko; Europai- \che Auswanderer; Handel.)

Juland. Breslau, Eisindung

Provinz Pommern, Stettin, Kammer, Verhandlungen über die ge- Briefe aus Paris, (Zur Cha- Fonds; Guizot und

GBuünstige Constel-

neuer Telegraphen,

Nesullate des Betriebes der Berlin-Stettiner Cisenbahn.

Amtliche Uachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem General- Adjutanten, General der Jufaunterie, von Luc, den Schwarzen Adler-Orden zu verleihen,

Der bisherige Land- und Stadtgerichts Rath Arndt zu Lob- sens is zum Justiz-Kommissarins für den landräthlichen Kreis Chod ziesen, mit Anweisung seines Wohnsißes in Schneidemühl, und zu- gleich zum Notar im Departement des Ober-Landesgerichts zu Brom- verg bestellt und ihm die Führung des Justizraths- Titels gestattet ; V 106 / Der Justiz - Kommissarius König zu Ottmachau zugleich zum Notarius im Departement des Ober - Landesgerichts zu Ratibor be-

stellt worden.

Königliche Bibliothek. E Jn der nächsten Woche, vom 13ten bis 18ten d. M. findet, dem S. XIÎV. des gedrucften Auszugs aus dem Reglement gemäß, die allgemeine Zurücklieferung aller entliehenen Bücher in die Königliche Bibliothek statt, Es werden daher alle diejenigen, welche Bücher der Königlichen Bibliothek in Händen haben, hierdurch aufgefordert, solhe an einem der genannten Tage, Bormittags von 9) bis 12 Uhr, und zwar diejenigen Entleiher, deren Namen mit einem deu ersten Buchstaben des Alphabekts von A bis F anfangen, am Mon tag oder Dienstag, die Entleiher von G bis M am Mittwoch und Donnerstag, und die übrigen am Freitag oder Sonna bend, gegen Zurücknahme der darüber ausgestellten Empfang- \ch eine, zurückzuliefern. Berlin, den 4, März 1843. : As Der Königl. Geheime Regierungs-Rath und Ober - Bibliothekar Per.

Das 7te Stück der Geseß-Sammlung, welches heute ausgege- ben wird, enthält: unter : Nr. 2329, Die Allerhöchste Bestätigungs Urkunde vom 20, Februa! d. J. für die Breslau-Schweidniß-Freiberger (Lisenbahn Gesellschaft, nebst dem darüber bestehenden Statut; vom 16, März 1842. Berlin, den & März 1843.

Debits-Comtoir der Geseß-Sammlung.

Landtags- Angelegenheiten.

Provinz Pommern.

Stettin, 6. März. Der Ober-Präsident der Provinz Pom- mern, Herr von Bonin, macht über die Eröffnung des Pommerschen Provinzial - Landtages, in Gemäßheit der bereits in Nr. 65 der Staats=Zeitung befindlichen Mittheilung, Folgendes bekannt:

Nach Beendigung des feierlichen Gottesdienstes in der hiesigen Schloßkirche, welchem die Landtags-Abgeordneten beiwohnten, is heute von dem unterzeichneten Kommissarius unter Mittheilung des hier folgenden Königl, Allerhöchsten Propositions-Dekrets vom 23sten v. M. der. achte Provinzial-Landtag des Herzogthums Pommern und Für- stenthums Rügen vorschriftsmäßig eröffnet worden.

Stettin, den 5. März 1843.

Der Königliche Kommissarius für den 8ten Provinzial - Landtag des Herzogthums Pommern und Fürstenthums Rügen. von Bonin.

arti

Allgemeine

Berlin, Mittwoch den Z«o März

Zeitungs - Üachrichten. Ausland,

raun 0.

Deputirten-Kammer. Sihung vom l. März. (Fon jebung.) Von Herrn Desmounsseaux von Givré anfgefordert, nahmen die Herren Passy und Dufaure nach einander das Wort, um sich über ihre Stellung, dem Ministerinm gegenüber, zu erklären, Dei @rstere beschränkte sich auf die einfache Erflärung, dasz er fein Kan didat zu irgend einem Portefeuille seyn könne, da er, als Anhänger des Durchsuchungs - Rechtes, mit der Majorität der Kammer im Wi derspruch stehe, Derr Dufaure begann seinen Vortrag mit dei bestimmten Erflärung, daß Alles, was man seit einigen Tagen übe voreilige Zusammenseßungen von“ Kabinetten gesagt habe, durchaus falsch sey. (Bewegung. ) Der Redner fuhr sodann in folgendei Weise fort:

‘Jch erklare von vorn herein, bdasi ih mit meinem ehrenwerthen „Freunde, dem Hern Passy, übereingekommen bin, dem Kabinette ein Vertrauens Botum nücht zu bewilligen, und daß es nicht unsere Absicht war, stillschwei gend zu votiren, wie es Herr von GHivrs bei bem T otations-Beseße gethan hat, Nachdem wir zwei Jahre lang bei allen Kabinets - Fragen für das jeßige Ministerium gestimmt hatten und jeyt cutschlossen waren, gegen das selbe zu stimmen, wußten wir wohl, daß es nothwendig war, unsere Bc weggründe darzulegen, Man erlaube mir zuvörderst, zu bemerken, daß zwischen dem Kabinet vom 29, Oftober und uns cine Art von VBerpflich- tung stattfand, Als das jeßige Ministerinm die Leitung der öffentlichen Angelegenheiten übernahm, glaubten wir, das das Interesse des Landes uns geböte, für dasselbe zu stimmen, Wir seßten uns, invem wir diese Hal- tung annahmen, vielen Angriffen und“ Verdächtigungen aus unv sint nichtsdestoweniger unserem Entschlusse treu geblieben, so lange die Um- stände dies gebicterish von uns zu erheischen schienen. Gegenwärtig halten wir es für unsere Pflicht, gegen das Kabinet vom 29. Oktober zu stimmen, und ih will Fhnen die Gründe dazu darlegen, (Hört, hört!) Als das Kabinet vom 29, Oktober sich bildete, wußten wir, daß unter den Mitgliedern, aus denen dasselbe besteht, sich mehrere befanden, die unjere Meinungen über wichtige Fragen der inneren Politif nicht theilten z indes war die Lage des Landes der Art, daß uns die Dauer cines Ministeriums nothwendig erschien, um dasjenige wieder zu besestigen, was momentan er schüttert worden war, um wieder Ordnung in unsere Finanzen zu bringen und um den Ausbruch von Zwistigkeiten mit fremden Mächten zu verhin- dein. Aus diesem Grunde glaubten wir für den Augenbli unsere Mei nungs - Verschiedenheit über innere Fragen vergessen und für die Aufrecht- haltung des Kabinets stimmen zu müssen. Als indeß jene inneren Fragen zur Sprache kamen, sprachen wir unsere Meinung unverholen aus und sind derselben bis zu diesem Augenblicke tren geblieben, Wir glaubten und glauben noch, das eine Regierung, die 13 Jahre gedaueit hat, also langer als das Kaiserthum und fast eben so. lange «als die Restauration, ernstlich prüfen muß, ob der Augenblick nicht gekommen sep, um gemäßigtere Neformen vorzunehmen. (Bewegung.) Wir glauben, daß das Verdienst guter Negierungen darin besteht, ven Augenblick zu ergreifen, wo gemäßstigtere Neformen vorgenommen werden müssen, um das Eintreten des Augenblicks zu verhindern, wo man weniger weise Neformen verlangen wird. Die Zeiten, wo die auswärtige Politik drohend war, sind vorüber, und die leßten Wahlen haben uns gelehrt, daß die allgemeine Stimmung im Lande gemäßigten Neformen günstig ist, und daß die Wähler aus dem Kreis der Politik herauszutreten wünschen, die seit zwölf Jahren befolgt werdrn mußte, Judem ich mich diesem Wunsche des Landes, der mit mei- ner persönlichen Ueberzeugung übereinstimmt, anschließe, kann ih dem jeßi gen Kabinet, welches cine starre Stabilität vertritt, kein Vertraucns-Votum bewilligen,

Im weiteren Verlaufe seiner Rede erklärte Herr Dufaure noch, dasz die Haltung des Kabinets in Bezug auf die Frage wegen des Durchsuchungs - Rechtes sein Mißtrauen errege, Das Land habe sich entschieden gegen ein Recht ausgesprochen, in welchem es eine Ver= lezung seiner Würde erblicke; aber er glaube nicht, daß das Kabinet irgend etwas thun werde, um in dieser Hinsicht den Wünschen des Landes zu genüge».

Herr Guizot, der hierauf die Rednerbühne bestieg, äußerte sich im Wesentlichen folgentermaßen :

Jch danke vor allen Dingen dem vorigen Redner für seine Erklärung über scin bisheriges Verhältniß zu uns, Es is sehr wahr, daß er, in Nebercinstimmung mit seinen ehrenwerthen Freunden, zwei Jahre lang das Kabinct unterstüßt hat, ohne daß irgend eine Verpflichtnng existirt hätte. Fr hat das Kabinet unterstüßt, weil er es für geeignet hielt, nach außen hin unsere guten Verhältnisse mit Europa und im Jnnern die Ordnung, den guten Zustand unse-er Finanzen und den öffentlichen Wohlstand wie- der herzustellen. Dies sind die wahren und cinzigen Beweggründe seines und seiner Freunde Beistand gewesen. Diesen Gründen hat er momen- tan die Meinungs-Verschiedenheit geopfert, welhe zwischen ihm unv dem Kabinette existirte, Der ehrenwerthe Herr Dufaure glaubt, daß der doppelte Zweck, zu dessen Erreichung er das Kabinet unterstüßte, gegenwärtig er- füllt worden is, Er glaubt, daß unsere auswärtige Politif den Frieden befestigt und unsere guten Beziehungen mit Europa wieder hergestellt hat ; er glaubt, daß dic Ordnung im Junern gesichert, und daß unjere Finan- zen sich in einem befriedigenden Zustande befinden, Er fühlt sich daher jeyt frei, ein andercs Ziel zu verfolgen und anderen Jdeen, über welche er verschiedener Meinung mit dem Kabinette war, volles Genüge leisten zu fönnen. Jch danke ihm für seine Aeußerungen, und ih komme nun zu den Meinungs-Verschiedenheiten, die uns von ihm trennen, nachdem das Ziel, welches wir gemeinschaftlich verfolgten, glücklich erreicht worden ist. (Beifall im Centrum.) Wenn jene Meinungs-Verschiedenheit wirklich der Art wäre, wie einige Worte des vorigen Redners es glauben lassen könn- ten, so wäre sie in der That eine ungeheure. Wenn die Politik, die ich die Ehre habe zu unterstügen, und die dic Majoriät dieser Kammer theilt, wirklich cine Politik der Unbeweglichkeit, eine Feindin des Fortschritte# wäre, so hätte der vorige Redner recht, wenn er sie bekämpfte, Aber dem ist nicht so. Jch werde sogleich darthun, daß unsere Politik, „weit davon entfernt, eine Feindin des Fortschritts zu seyn, im Gegentheil dic einzige is, die dem Lande wahrhafte Fortschritte, und zwar solche Fortschritte, deren es bedarf, gewähren kann. Ueber einen besonderen Punft, über die Ausdehnung der politischen Rechte, sind der ehrenwerthe Herr Dufaure und das Kabinet verschiedener Mcinung, und zwar nicht erst scit heute, sondern seit längerer Zeit, Es is wahr, das Kabinet glaubt nicht, daß der Augenblick gekom- men sey, in unsere politische Geseßgebung die Neuerungen einzuführen, die der ehrenwerthe Herr Dufaure wünscht. Nein, das Kabinet glaubt nicht, daß nah dem 13jährigen Bestehen einer Regierung, welche alle unsere Jn- stitutionen neu gestaltet hat, der Augenblick gekommen sey, wo es im Jnter- esse des Landes liege, neuerdings an den Grundlagen unseres gesellschaftlichen Gebäudes zu rühren. (Lebhafter Beifall im Centrum.) Das Kabinet glaubt dies um so weniger, da diejenigen Reformen, die der vorige

Preußische Staats-Zeitung.

| |

Redner verlang!, doc mit der Zeit bewerkstelligt werden müssen,

Alle þÞost - Anskalken des In-

und Auslandes nehmen Bestel-

lung an, für Berlin die Expedition der Staats - Zeilfung:

Frie drihsstrasse Ur. 72.

1343.

t

Kein ver- minftiger Mann kann die Laufbahn der politischen Reformen, die Laufbahn der Ausdehnung der politischen Rechte als füx immer geschlossen ansehen. (Fs ist augenscheinlich, daß die politischen Rechte sib vurch den bloßen Lauf per Linge, burch den natürlichen Fortschritt der Sitten und eines T ages auch duch den Fortschritt ver Beseke auf eine größere Anzabl von Bür- gern ausdehnen werden, Wir glauben aber und wir behaupten, daß es nicht zwecsmäsisg sevn wiirde, in diesem Augenbli irgend cine jener Reformen zu versuchen (Beifall im Centrum); wir behaupten, dasi das Land und bie Freiheit dabei ungleich mehr verlieren als gewinnen würden; wir behaupten, pase unsere Regierung, diese Kammer, die Krone, alle unsere Justitutionen vor allen Lingen befestigt werden, daf! alle unsere Freiheiten burch în- telligente und gebdulvige Ausubung erst fester wurzeln müssen, che man an die Ausdehnung derselben denkt, (Lebhafter Beifall im Centrum.) Bis babn hat unser Land aber nichtsdestoweniger große Fortschritte zu machen, und als die wesentlichsten derselben betrachte ich bie wirfliche, die energische 1 mmsicbtige Benußung unserer Nechte und unserer Freiheiten, Die qute Ausübung der öffentlichen Nechte und Freiheiten is etwas Neues bei uns, (Fa bevarf mehr Zeit, als Síe glauben, um dahin zu gelangen, dieselben u! versteben und sie auf ene ernste und vollständige LBeise auszuüben...

Fine Stimme zur Linken: Und auch auf eíne rechtlihe Weise.

Herr Huizot: Ganz richtig, auch auf eine rechtlihe Weise; denn aus vem SZchoosie der Nevolutionen sind die Freiheiten noch nie rein und recht- lich hervorgegangen. (Lebhafte Unterbrechung zur Linken) Jm Schooße bder Ordnung, (m Schooße einer regelmäßigen Regierung befestigen sich die Freiheiten, und reinigen sich zu gleicher Zeit, Dies ist das Schauspiel, das wir der Welt geben wollen; dies is der Nath, den wir uns erlauben un- serem Lande zu ertheilen z dies is der Fortschritt, der zu thun is, unv dec nicht so bald gethan seyn wird, wie Sie glauben, (Bewegung.) Es giebt noch einen anderen Fortschritt, an dem wir täglich arbeiten, und an vem niemals irgend eine Regierung thätiger und ernstlicher gear- beitet hat, als wir; es ist dies die moralishe und materielle Berbesserung des Schicfsals aller F und aller Stände in Frankreich. Täuschen Sie sich nicht darüber: weder die 4ntel- ligenz, noch vie Aufklärung, noch der Reichthum, noch der moralische und materielle Zustand der Personen stehen auf gleicher Höhe mit unseren Jn- stitutionen. s is noch ungeheuer viel zu thun, um alle Klassen der Be- völferung auf gleiche Höhe mit unseren Znstitutionen und unseren Gesepen zu bringen. Dies is ein unermeßlicher Fortschritt , an dem wir täglich arbeiten; und wenn wir die Ordnung wiederherstellen, wenn wir sie auf- recht erhalten, wenn wir durch eine regelmäßige und starke Verwaltung dic (ntwickelung des öffentlichen R begünstigen, wenn wir den öf- fentlichen Unterricht auf alle mögliche Weise entwickeln, dann thun wir mehr für die wahrhaften Znteressen des Landes, als diejenigen, die ihm einige Feen politischer Rechte mehr zuwerfen wollen, (Beifall im Centrum.) Der Fortschritt, von dem ih spreche, ist das Leben der Gesellschaft, ist die Bedingung der Existenz der Regierung, und je regelmäßiger, ruhiger, geseulicher die Verwaltung, je gesicherter der Frieden ist, um so schneller und wirksamer wird dieser heilsame Fortschritt seyn. Jn diesem Sinne bewegt sich die Politik des Kabinets, dem ich anzugehören die Ehre habe. Wir halten uns für eben so große und größere Freunde des Fortschrittes, als irgend ein ande- res, und wir glauben, die Nation eben so sehr und mchr zu fördern, als irgend ein anderes. (Beifall im Centrum.) Jch habe mih noch über eine andere Meinungs - Verschiedenheit auszusprechen, die zwischen dem vorigen Nevner und dem Kabinette herrsht. Bei Gelegenheit der Debatten über das Durchsuchungs-Necht äußerte ih mich in der Pairs-Kammer folgender- maßen :

„Wir befinden uns hier cinem öffentlichen, allgemeinen, mächtigen und dringenden Gefühl gegenüber; ich räume es ein und ih achte es, Jch würde mich für thöricht halten, wenn ich dasselbe nicht in sehr ernste Ueber- legung nähmez ich würde mich für strafbar halten, wenn ich ihm fnechtisch ge- horchte und ihm die Wahrheit und die gute Politik zum Opfer brächte. Jch habe eine doppelte Pflicht zu erfüllen: das National-Gefühl zut achten, ihm zukommen zu lassen, was ihm gebührt, aber die wahrhaften Znteressen des Landes über dassclbe zu stellen, Jch werde versuchen, diese doppelte Pflicht getreulich zu erfüllen.“ .

In der Deputirten-Kammer sagte ich:

„Wenn Jemand glaubt, daß die Kammer der Negierung des Königs cine unverzügliche und sofortige Unterhandlung anbefehlen eie so mögc er es sagen, Wir würden uns cinem solchen Befehle nicht unterziehen fönnen; wir müssen unsere volle Freiheit, unsere volle Verantwortlichkeit bewahren, Wir werden feine Erörterung über den Werth einzelner Worte oder Phrasen erheben, aber wir verlangen von aller Welt, daß man sich deutlich und bestimmt über den Sinn der Worte der Adresse ausspreche. So lange die Anempfehlungen der Kammer mit dem übereinstimmen, was ih die Ehre gehabt habe zu sagen, so lange sie den Nationalwunsch und das öffentliche Gefühl ausdrücken, werden wir sie mít der ihnen schuldigen Achtung aufnehmen; aber wir bewahren unsere Freiheit und unsere Ver- antwortlichfeit. Man fragt, ob das Kabinet den Wunsch der Kammer wirklich in ernstliche Ueberlegung nehmen werde? Jch könnte versucht seyn, diese Frage für cine Beleidigung zu halten. Wissen Sie, m. H., was ich thun würde, wenn ich den Wunsch der Kammer nicht in ernstliche Ueber- legung nähme? Jch würde eine Unterhandlung eröffnen, und zwar augen- bliklich, ohne mich um die wahrscheinlichen Folgen zu kümmern. Meiner Meinung nach, würde sie jet nicht gelingen, und wenn sie gescheitert wäre, so würde ih Jhnen sagen; Ich habe gethan, was die Kammer wünschte, aber die Unterhandlungen haben feinen Erfolg gehabt. Was will die Kammer nun thun? Auf diese Weise würde ich die Last von den Schultern des Kabinets auf die Schultern der Kammer wälzen. Ein solches Be- nehmen würde eine Unwürdigkeit und eine Feigheit seyn. Sobald das Kabinet die aufrichtige Ueberzeugung hat, daß die Unterhandlungen zu cinem befriedigenden Resultate führen können, wird es sich auf dieselben einlassen, nicht früher, aber dann gewiß.“

Zch frage nun, m. H., ob es möglich ist, mehr zu sagen. Entweder muß man mir einwenden, daß ih unwahr gewesen sey, und daß ih nicht thun würde, was ich gesagt habe, oder man muß sich mit meiner Erfklä- rung begnügen, denn es is unmöglich, derselben irgend etwas hinzuzufügen. Man hat auf die Ernennung eines Mitgliedes des Kabinets angespielt, welches das Vertrauen des Königs kürzlich in unscre Mitte berufen hat, um daraus u folgern, daß das Ministerium nicht geneigt sey, die Wünsche der Kammer in Bezug auf das Durchsuchungs-Recht zu erfüllen. Man braucht nur die Rede durchzulesen, welche der ehrenwerthe Admiral Roussin in der Pair3-Kammer ge- halten hat, um sich zu überzeugen, daß er in scinen Ansichten vollständig mit denen des Kabinets übereinstimmt, und daß durch seinen Eintritt nichts Lerändert worden ist. Auch kommt es hier gar niht auf diese oder E Persönlich- feit an, sondern auf unsere Prinzipien und auf unsere Aufrichtigkeit. Bis jet is noch Niemand aufgetreten, der gesagt hätte, daß man etwas Ande- res thun fönnte, als was wir bisher in dieser Sache gethan haben. (Bei- fall im Centrum.)

Herr Dufaure: Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten hat gesagt, daß wir dem Kabinet vom 29. Oktober unser Vertrauen bewilligt hätten, damit es den Frieden und die Ordnung im befestige; er hat hinzugefügt, daß ich die Erreichun eingeräumt hätte. Es fann für uns zwei dem Kabinet unser Vertrauen zu entziehen :