1843 / 68 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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“sämmtliche Eisenbahnen f L V! è è 7

“Leichtigkeit, betheiligen werden, : d \ “Bedürfnissen auch in anderen Beziehungen vorzugéwei]e entsprechen,

der National - Marine zu verlangen. Ferner beschuldigen ihn seine Feinde, wie es scheint, niht minder fälschlich, mit Santana einen ge-= heimen Vertrag abgeschlossen und sein Land an Mexiko verkauft zu haben. Wie absurd und wie schwer eine derartige Beschuldigung auch seyn mag, die Journale haben doch nicht unterlassen, dieselbe in ihre Spalten aufzunehmen, und wie schnell und weit ein solher Argwohn unter einer demokratischen Regierungsform sich ausbreitet, davon lie- fert die Geschichte aller Republiken der alten wie der neuen Zeit Beispiele genug. :

Kurz vor Abgang der obigen Nachrichten von Galveston war ein Französisches Schiff, das die Ueberfahrt in 63 Tagen von Havre aus dahin gemacht hatte, mit 117 Auswanderern an Bord im dortigen Hafen eingetroffen. Während der Ueberfahrt waren 2 Todesfälle vorgekommen, die aber durch zwei Geburten wieder ausgeglichen wur= den. Ei Schiff von Havre aus wurde jeden Tag gleichfalls mit

Ein anderes Auswanderern, meist Franzosen, aber auch Deutschen und einigen Schwei zern erwartet. Ein gewisser Herr Castro soll jeden Monat ein Schiff mit Aus= wanderern schicken, die zu Bevölkerung seiner Kolonie in der Grafschaft Be- jar bestimmt sind. Jm Falle dieser Ort nicht als die erwünschte Sicher-= heit bietend betrachtet werden sollte, hat die Regierung von Texas, dem Vernehmen nach, dem Herrn Castro die Erlaubuiß zugesagt, die er nachgesucht hat, sih eine andere Gegend in den noch leerstehenden WUndereien des Staats auszusuchen. Während des leßten Viertel jahres des verflossenen Jahres waren von Houston 1316 Ballen Baumwolle, 1142 getrocknete Häute, 400 Pfund Rehfelle, 61 Tonnen Pakanen und 60 Schafe ausgeführt worden. Ie, Einnahmen des Hafens von Galveston während des lebten Vierteljahres von 1842 hatten sich auf 25,084 Dollars und §80 Cents belgufen.

Julanund.

Berlin, 7. März. Se. Majestät der König haben Allergnä- digst geruht, der Ehegattin des Ober - Regierungs-Raths von Hin feldey, gebornen Frein von Grundherr, zu Merseburg, die An- nahme und Anlegung des ihr verliehenen Titels und der Insignien einer Ehrendame des Königl. ¡Bayerischen Theresien - Ordens zu gestatten.

Breslau, 3. März. (Bresl. Z) Es freut uns, dem gröü- ßeren Publikum anzeigen zu können, daß es einem Schlesier, der seit einer Reihe von Jahren sein Erfindungs-Talent darauf gerichtet hatte, gelungen is, sein höchst shwieriges Ziel eine sichere, nelle, leichte und ungestörte telegraphi|che Korrespondenz glücklich und zur vollkommensten Zufriedenheit kompetenter Beurtheiler zu erreichen z es is der Herr Fabrik-Juhaber Treutler in Hirschberg, dem die Ehre dieser (kürzlich patentirten) Erfindung gebührt. Lebtere is zunächst

284

Jn dem Zeitraume vom 31, Juli bis zum 15. November 1842 betrug die Frequenz 52,743 Personenz mithin sind in diesem Zeitraume durch- \chnittilih 488 Personen jeden Tag befördert worden, sto daß die durch- \chnittliche Frequenz für dic ungünstigste Zeit von der Mitte des November bis Ende Dezember sich nur um 123 Personen tägli geringer stellt, als die Frequenz der besseren Jahreszeit. i A

Der Grund, daß dieser Unterschied niht bedeutender hervortritt, ist darin zu erkennen, daß bei der weiteren Erössnung der Bahn bis Anger münde die Reisenden aus der Uckermark uud theilweise auch aus Vorpom mern mit angezogen sind. Hinsichtlich der Benußzung der einzelnen Wa- genklassen findet, wie aus dem Obigen erhellt, sich dieselbe Erscheinung, wie auf anderen Eisenbahnen, daß nämlich die Zte Wagenklasse am meisten besezt und die erste wenig benußt itz indeß stellt sich dies Verhältniß doch niht zu ungünstig heraus. In dem Zeitraume vom 31. Juli bis 15. November ist das Verhältniß der gesonderten Personen :

in der 1sten Wagenklasse : 2ten 41 : 12,8 E 9 E 1 : 37,4 und (N - C = 4 ¿29

Im Zeitraum vom 15, November bis zum 31, Dezember 9, J. stellt

sich das Verhältniß :

1ste Klasse : 2en 7:6 1 ste +¿ Flei 25,4 2te ¿ len =4 t. N09 5 Es hat also in der lezten Zeit die Benußung der 1sstten Wagenklasse zugenommen, die der 2ten aber etwas, wiewohl unbedeutend, abgenommen. “Jn dem Zeitraum vom 31. Juli bis 15. November 1842, wo der Betrieb bis Neustadt oder auf 2 Stationen ausgedehnt war, sind von den beförderten 52,743 Personen 26,456 Rthlr. 4 Sgr. eingekommen, mithin hat jede Person durchschnittlich 15 Sgr. 0,5 Pf. eingebracht; in dem Zeit- raume vom 16. November bis 31. Dezember 1842, wo der Betrieb bis Angermünde auf 3 Stationen ausgedehnt war, sind von 17,1 14 Personen 10,986 Nthlr. 24 Sgr. 6 Pf. eingenommen, und jede beförderte Person hat mithin 19 Sgr. 2,7 Pf. eingebracht. N An Passa gie r-Gepäck sind befördert 1m ? August 1594 Ctr. September... a s Oktober - November Dezember durch Vermittelung des Kö- niglichen Ober-Post-Amts 340 _- = (198 Cir. und dafür aufgekommen 604 Rthlr. 23 Sgr. 6 Pf. Für beförderte 103 Reisewagen ist in den genannten 5 Monaten eingenommen 526 Rihlr. 15 Sgr. und für 130 Stück Hunde 35 Rthlr. 90 Sar. Der eigentliche Güterverkehr hat erst seit November 1842, wo die Zahl der Transportwagen die unbeschränkte Beförderung zu den taris- mäßigen Säßen des Frachtgutes gestattete, sich gehoben, und dann sind vom 12, Dezember ab besondere Güterzüge eingerichtet. An Eil - und Frachtgut wurden befördert :

= 43 =43

T3 Psd.

Einnahme. 239 Rihlr. 27 Sgr. 9 Pf. i 3 100 10a D

( 2,207 Ctr. 16 Psd. September... 4,105 - N - - Ofktober 7,400 65 -

in Q .,-4

auf den im Preußischen Staate eingeführten sechsarmigen Te legraphen berechnet und gewährt , auf Grund eines sehr verbesserten Mechanismus, nicht nur blibschneile Entwickelung der Zeichen am Tage, sondern auch des Nacht s durch eine beliebig zu färbende Lichtmasse von solcher Stärke, daß selbst bei ungünsti= ger Witterung und auf eine größere Entfernung, als es bisher möglich war, das telegraphische Bild vollkommen \harf und sicher dargestellt wird. Dabei is die Handhabung des erforderlichen Me-

® chanismus über alle Erwartung einfach und gefahrlvs, so daß sie jeder gewöhnliche Arbeiter verrichten kann ; auch wird die große Licht= masse, welche sich bei jedem Zeichen entwielt, * daß sie zur Anwendung für den auf Eisenbahnen e zweiarmi- gen Telegraphen nicht mehr, ja eher weniger

F Einrichtungen für nächtlihe Bahnzwecke, weshalb auch ohne Zweifel

so öfonomisch benußt,

ostet, als die bisherigen ih bei dieser sinnreichen, alle Schwierigkeiten mit Sicherheit und Bequemlichkeit überwindenden Einrichtung zumal da deren Eigenthümlichkeiten deu Eisenbahn=

Zwie ‘z. B. die nach Belieben vor- und rückwärts, oder auch nux vor= oder nur rüc{wärts sichtbar zu machenden Signale, ferner: die voll- Fommeue Uebereinstimmung der Nachtzeichen mit den Tagzeichen, wo= pur der Möglichkeit einer Jrrung Seitens der Arbeiter begegnet wird, und endlich: die dadurch bewirkte größere Sicherhe1t sür den Eisenbahn-Verkehr überhaupt.

2

e

* Nesultate des Betriebes der Berlin-Stettiner Eisenbahn oom 31. Juli bis Ende Dezember 1842, auch im Januar und Februar 1843.

Aus den, vom Direftorinm dem Verwaltungs-Rathe mitgetheilten Quar- tal - Verwaltungs - Berichten, zu deren Einsicht wir gelangt sind, theilen wir Nachstehendes über den Betrieb der Berlin - Stettiner Eisenbahn bis Ende 1842, so wie Einiges aus den folgenden Monaten mit: In den 5 Monaten vom 31. Juli bis 31. Dezember haben 69,887 Personen die Eisenbahn benußt und dafür sind 37,406 Nthlr. 18 Sgr. 6 Pf. aufgekommen. Diese vertheilen sih wie folgt: 1ste Wagenklasse } A rlcamene s ( 1,891 Rthlr. 27 4 Erwachsenc 16,516 è } Minder . h 541 ( i ( Erwachsene 49,277 ) 5,4 =4 Zte A | Kinder .…. 41,990 6 21,749 » Im Januar 1843 sind 10,107 Personen gefahren, in 1ster Wagenklasse ; O 375 Rihlr. Erwachsene... Kinder

( Erwachsenc Kinder

2tc » 43.765 »

18

und zwar 17

Sgr.

» 2ter » 2,490 » 5 »

3,649 » » 6,514 Rihlr. 23 Sgr. 6 Pf.

Jm Februar 1843 wurden für Beförderung von 9,797 Personen 6,228 Rihlr, eingenommen, rent zwar in

1sten 7, (Erwachsene. 219 } der Lien Wagenklasse | Kinder 55 { Erwachsene. et e rwachsene. 7,136} » ¿62 Ly e s O Auf den Zeitraum vom 16. November bis Ende Dezember 1842 (wo die Bahn schon bis Angermünde benugt wurde) fallen 17,144 Personen, welches eine durchschnitiliche Frequenz von täglih 365 Personen ergiebt. Bei dem theilweisen Betriebe der Bahn, wo das unbedeutende Städtchen Angermünde den Endpunkt bildet ; bei der ansehnlichen Entfernung dieses Endpunktes von den Bermchegpaupistädten Stettin und Prenzlow, welche noch feine bedeutende Vermehrung der Frequenz von dort aus erwarten läßt, bei dem bisherigen mangelhaften Anschlusse der Post-Verbindung nach Vor- und Neu-Vorpommern, muß dies als cin sehr erfreuliches Resultat ange- ehen werden, besonders, da die T W ziemlich regelmäßig war, und des- alb zu dem Schlusse berechtigt, daß die Neuheit des Unternehmens nicht wesentlich zur Vermehrung der Frequenz beigetragen hat.

Die geringste Frequenz an einem Tage hat 227, die größte 689 Per- sonen betragenz im Uebrigen erreichte dieselbe an 8 einzelnen Tagen die Zahl von nicht, überstieg dagegen an 9 Tagen die Zahl von 400 Personen.

» Zter »

332 Rihlr. 2 Sgr. 6 Pf.

» 2ten » 2,242 I 90 “15 ( 2,292

» 1 » 6 »

3ten »

- November ...43,947 - 78 749 9 D 9 - Dezember .…..42,470 - 37 O M = 70,131 Ctr. 68 Psd. 4,404 Rthlr. 4 Sgr. 6 Pf.

Dieses rasche Wachsen des Güterverkehrs war zwar während der theilweisen Eröffnung der Eisenbahn gar nicht zu erwarten, ist aber eine Bürgschaft mehr dafür, daß sie auf wahres Bedürfniß begründet ist. Am erfreulichsten hat der Verkehr der kleineren Orte zur Seite der Bahn mit Berlin, und unter einander zugenommen, und seine fortwährende rasche Entwickelung is ein neuer Beweis der häufig verkannten Wichtigkeit des Zwischenverkehrs für die Eisenbahnen. M

Auf den Verkehr zwischen den beiden Endpunkten der Eisenbahn hat, der Natur der Sache nach, die jehige Bahn in halber Länge so wenig Einfluß gehabt, daß die Versendungen von Stettin nach Berlin und umgekehrt bisher schr unbedeutend waren z der Personen - Verkehr aber fast gar keine Zunahme erfahren hat. / E : Die Getraide - Versendung aus der Uckermark ist bis jebk nicht von großer Bedeutung gewesen, und wird erst nah und nah der Bahn in dem Maße zufallen, wie sich die jeßt bestehenden und durch lange Gewohnheit befestigten Verhältnisse ändern. L Getraide-Transport ist aber schon jeßt im Zunehmen und die niedrigen Transportsäße leisten Gewähr, daß derselbe in kurzer Zeit fast ausschließlich der Bahn zufallen wird, wie dies jeßt hon mit dem Spiritus, welcher in der Umgegend der Bahn bereitet wird, der Fall ist. 5 S

Auch der Holz- und Bretter - Transport ist, ungeachtet des gelinden Winters und der Konkurrenz des Wasserweges, schon bisher bedeutend ge- wesen und in steter Zunahme.

Die Gesammt-Einnahme war vom : den Personen- und Güter-Transport, an Pachtgeldern für

31. Juli bis Ende 1842 für Restaurationen 2c. Rthlr. Sgr. Pf. A9 20 5 Die Betriebs-Ausgaben betragen dage gen für denselben Zeitraum, einschließlich einer Summe von 2500 Rthlr., für Ab Nthlr. nußung des Inventars ooo e 45,541 Hiervon geht ab, der Werth der vor- handenen, aus dem Betricbsfonds bezahl- ten Kohlen, Coaks und des Brenuholzes

Sgr. Pf. 9.10

194192 9 40 Es verbleiben mithin Betriebs-Ausgaben .……...... 30/349 Folglich entsteht ein Ueberschuß von............. 13,370 20 5 Die Betriebskosten haben zwar hiernach 69 pCt. der Brutto-Einnahme be- tragen, und erheben sich alfo über das Mittel von 50 bis 60 pCk., 1n welchem die mehrsten Deutschen Eisenbahnen sich bewegen, allein das ist das Schicksal jeder nur theilweise eröffneten Eisenbahn, und weil der- gleichen selten Ueberschuß geliefert haben, dieses Resultat sogar ein günsti ges zu nennen. Um durch ein Beispiel diese Behauptung zu erläutern, \emerfen wir Folgendes: 2 N de ha die Güter - Frequenz des Monats Dezem ber v, 5 (obgleich deren Bestandtheile fast nux dem Zwischen verkehre angelö- ren) würde als Norm des künftigen gesammten Frachtverkehrs betrachtet werden können, so hätte die Berlin-Stettiner Eisenbahu jährlich etwa 510,000 Cir. zu erwarten, ; Von den benachbarten Bahnen hat die Berlin - Potsdam im Jahre 1842 Berlin - Anhalt » » Lui Maadeburg-Leipzig» » 18 L (1842 ist noch nicht bekannt) Leipzig - Dresden im Jahre 1841 2E (1842 noch nicht veröffentlicht) Fracht-Güter verführt. Bis zu Ende dcs Jahres 1842

100,571 Cir. 422,209 » 570,815 »

759,142

hatten die Personen- und Güterzüge der Berlin-Stettiner Eisenbahn etwa 5309 Nutzmeilen ge O, und der neueste Quartal-Bericht hebt bei den Transportkosten als besonders erfreu- lih den verhältnißmäßig geringen Verbrauch von Brenn-Material her- vor. Es sind nämlih nach cinem großen Durchschnitte für die Meile Wegelänge (mit Einschluß des Bedarfs der Reserve) nur 35 Scheffel Coaks verbraucht, welche auf dem Tender etwa l Rthlr. kosteten, künstig aber wohlfeiler seyn werden, weil die cigenen Coafks8öfen der Gesellschaft zu ge- ringerem Preise produziren. Einzelne Maschinen bedurften im Durch- nitt nicht volle 3 Scheffel, und nach den neuesten Versuchen mit Loko-

noch mindestens um 2 verringert werden können. Ae E erutian bisher pro Meile Weges 4,5 selbst

Ueber die Zeit der Eröffnung der äußert der leyte j : hält nur im Allgemeinen die Zusicherung, finden werde,

daß sie im Herbste

——— P ———

i S Robert's veränderter Construction , wird dieser Bedarf motiven von Sharp Robe ou De TEN 6 Scheffel Coaks. Bahn auf ganzer Länge, Bericht begreiflich sich nicht mit Bestimmtheit, O ditt

Bekanntmachung. Ausstellung im Königl. I Gau Vom Donnerstag den Iten d. an wird zum Besten des hiesigen Vereins für den Kölner Dombau im Saale des Königl. Mu- seums, rechts von der Säulenhalle, eine Ausstellung von Kunst- gegenständen des Mittelalters und des 16ten und 17ten Jahrhunderts stattfinden, zu deren Besuh wir ganz ergebenst ein laden. Der Saal ist an den Wochentagen von 10 Z Uhr, am Sonntage von 11 2 Uhr geöffnet; wegen anderweitiger Benußung des Raumes wird diese Ausstellung nur sehr kurze Zeit dauern fönnen. Berlin, den 6. März 1843. Der Vorstand des Berliner Vereins für den Kölner Dombau.

Berlin - Potsdamer Eisenbahn. In der VWVoche vom 28. Februar bis incl. den 6. März c. sind auf der Berlin-Potsdamer Eisenbahn 6093 Personen gefahren. Im Monat Februar c. fuhren auf der Burlin-Potsdamer Eisenbahn 222,825 Personen und betrug die Einnabme 7945 Rtililr. 16 Sgr. 9 Pf.

Meteorologische Beobachtungen.

Abends | 10 Ubr.

Nachmittags | Nach einmaliger

Morgens 2 Ubr. |

6 Ubr. Beobachtung.

1843. 6. März.

Luftdruck ...- {3 10,04" Par. 340,91" Par. 340,94" Par. | Quellwärme 6,9° B. 0,4 2% m. —+- 1 R. + 0,0° n.| Flusswärme 0,8° R. 09" U. |4- 11° R.| Bodenwärme Lo Rie

92 pt. 73 pCt. 80 pCt. Ausdünstung 0,012 Rh,

neblig. heiter. heiter. Niederschlag 0. Wind NW. NNO., Wüärmewechsel + 6:27 Wolkenzug « - - | NW. -

1,1 B. Tagesmittel: 340,63 Par.

0,3° R... 82 pCt. NNW. R erliner Bor Den 7. März 1843.

Lustwärma - ««- Thaupunkt .«- Dunstsättizung Wetter

s Cs

Pr. Cour.

Actien |& Brief. | Geld.

Fonds |S A | | 34/ 1045 | Brl. Pots. Eisenb.| 5

| | Ido. do. Prior. Obl, | Mgd. Lpz. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Brl. Anh. Bisenb. do. do. Prior. ObI.! Düss. Elb, Fisenb. do. do. Prior. Obl. Rhein. | do. do. Prior, Obl. Berl. Frankf. Fis. do. do. Prior. ObI. 0h.-Schles. Fisb.

St. Scbuld-Sch. 104 L

Preuss. Englische Obligat. 30, Präm. Sch. der |

Seebandlung. Kur- u, Neumürk. | | Schuldyversehr./3§)| Berliner Sladt-| | Obligationen. 35) Danz. do. in Th,|— Westpr. Psandbr. 32 : | 102 5 Grossh. Pos. do. | 4 | 106 do. | | 102% 1037

10:3 1-16

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103% | 715 | 94% | 80! 975

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VUDi po eo en tv es e FI. SRbI,

Fraukfurt a. M.

E Petersburg : y H | Nee Auswärtige Börsen.

Niederl. wirkl. Sch, 56. 5% do. 1015. 3% do. 27 ie Pass. 4X. Ausg. —-. Zinsl. s P’reuss Pol. —. Oesterr. 109, 4% Russ. Mope 90%.

A 2, Zins i 1. 18% Br. Antwerpen, 2, März. Zinsl. Neue An x ú E Paris, 2 März. 5% Rente fin cour. 122. 25. 3% Rente fin cour. 81. 20. 5% N j 107. 40. 5% Span. Rente 26). Pass. 4. 5% Neapl. au compt- l Re 6 m c k Wien, 2. März. 5% Met. 1105 ° 1% 102. 3% U 25% --- 1% —. Bank-Actien 1632. Anl. de 1834 143. de 1839 115%. E

Amsterdam, 3. März. Kauz-Bill. ——. 5% Span. 1815.

Präm. Sch. —«

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 8. März. Jm Schauspielhause: Zum erstenmale wiederholt : Mademoiselle de Belle-Jsle, oder: Die verhängnißvolle Wette, Drama in 5 Abth., nach A. Dumas, von Fr. von Holbein.

Donnerstag, 9, März. Jm Schauspielhause: Magister Qua= drat. Hierauf: Die gefährliche Tante. -

Freitag, 10. März. Jm Dpernhause: Der Liebestrank.

Zu dieser Vorstellung sind Billets mit Donnerstag bezeichnet.

Jm Schauspielhause: Spectacle demandé: Les mémoires du diable,

Dienstag, 14. März. Jm Oper in 5 Abth., mit Ballet.

Preise der Pläbe. Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c.

Königsstädtisches Theater.

Mittwoch, 8. März, (Italienische Opern-Vorstellung.) Norma, Opera in 2 Ali. Musica del Maestro Bellini.

Donnerstag, 9. März. Er weiß Alles, oder: Der Alkade von

Molorido. Mh Das Fest der Handwerker. Vaudeville in 1 Akt, von L. Angely. (Neu einstudirt.) E , M Ricifia, "o N Welcher is der Bräutigam? Hierauf: Vorstellung der Pantomimisten, Herren Gebrüder Lehmann : Harlequins Statue, oder: Das mechanische Standbild. Zum Schluß : Jocko, der Brasilianische Affe, oder : Die Schiffbrüchien Marktpreise vom Getraide.

Berlin, den 6. März 1843. F

Weizen 1 Rthlr, 28 Sgr. 2 Pf., auch 1 Rihlr. 25 Sgr. 3

16 Sgr. 7 Pf., auch 1 Rihlr. 14 Sgr. 5 Pf.z große

Gerste 1 Rihlr. 10 Sgr.z kleine Gerste 1 Rihlr. 4 Sgr. 5 Pf.z Hafer 1 Rthlr. 6 Sgr 3 Pf, auch 1 Rthlr. L

u Wasserz Weizen 2 Rihlr, , auh 41 Nthlr. 26 Sgr. 3 Pf. und

1 Rihlr. 25 Sgr. z Roggen 1 Rthlr. 15 Sgr. z Hafer 1 Rihlr. 1 Sgr.

3 Pf., auch 1 Rthlr.; Erbsen 1 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf. (schlechte Sorte).

Sonnabend, den 4. März 1843.

Das Schock Stroh 10 Rthlr.,, auch 8 Rihlr, 25 Sgr, Der Centner

Heu 1 Rihlr. 10 Sgr., auch 1 Rihlr.

——E——————— j y Verantwortlicher Redacteur Dr. J, W. Zinkcisen, Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober - Hofbuchdruerci,

Opernhause: Armide, große heroische Musik von Gluck. (Neu einstudirt.) Ein Plah in den Logen des ersten

Zu Lande: Roggen 1 _Rthlr.

Preis: Rthlr. sür { Iahr. Rthlr. - 2 Iahr. die, +1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung.

V 68.

In halt.

Amtliche Nachrichten.

Landtags - Augelegeuheiten. Provinz Preußen, Provinz Schlesien, Provinz Posen. Provinz Sachsen. Eröffnung der Provinzial - Landtage. Breslau. Allerhöchste Proposition, das Ausscheiden der Ortschaften Leubus, Dpyhrenfurth, Freyhahn und Karls markt aus dem Stande der Städte betreffend, i

Frankreich, Paris. Telegraphische Depesche, Das Amen- dement der Opposition gegen das Ministerium wird verworfen, Veputirten-Kammer, VBerhaublungen über die geheimen Fonds: Lamartine. Paris, Vermischtes. Briese aus Paris, (Blick „auf die gestrige Zißung der Kammer. Lamartine und die Opposition.)

Großbritanien und Jrlaud. Oberhaus, Brougham über die Mißbräuche in der Londoner Munizipal-Berfassung. London. Hof Nachrichten. Ueber die Vermählung der Königin von S panien, Prozesse gegen Macnaughten und F, O'Connor, Niederlage der Armee von Uruguay, Briese aus London, (Der Volls-Unterricht und die (tirchez Rocbuck’s Motion gegen Lord Auckland, Lord John Russell ; vord Wellington und die Armee.) B at

Belgien, DY üssel. Belgisch-Niederländische Schuld.

Deutsche Bundesstaaten. München, General Verwaltungs - Di- rektor im Kriegs - Ministerium ernannt, Schreiben aus Dresden (Verordnung über Anlage geistlicher Aften ; zur Geseßzgebung im ver- slossenen Jahre.) Schreiben aus Frankfurt a, M, (Maín-Necfar- Eisenbahn; Börse.) Schreiben aus Hamburg (Hambur -Huller Dampfschifffahrt.) j T

Jtalien. Rom, Ueberschwemmungen in der Romagna Ma1's Spicilegium Romanum. h ] i

Portugal. Schreiben aus Lissabon, lungen mit England wegen des Tarifs.)

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika, Yorfkf. (Banlwesen des Staates Louisiana.)

Juland. B el lin, Allerhöchste Bestätigungs - Urkunde für die Breslau Zhweidnig- Freiburger Eisenbahn-Gesell;chaft. :

Kardinal (Näheres über die Verhand

Schreiben aus New -

a, f il U Xe. Fraukreich. Marseille. Nauserei mit Griechischen Natrofen. Großbritauien nund Jrlaud., Armee - Budget, Bermischtes, Deutsche Bundesstaaten, Bamberg. Die Bayerischen Cisenbahnen. Kassel. Stände Versammlung.

Amtliche Uachrichten.

KArouif des Tages.

. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

auf pen Prediger unv Professor Hr, Pif tho n hierselbst, bei bem nisse eines Assessors béi Bai O aus dem Dienst-Berhält= E I em hiesigen Konsistorium, den Charakter eines Konsistorial-Raths beizulegen.

Den Kammergerichts - Assessor vou Piper zum Nath bei dem Stadtgerichte in Potsdam zu ernennenz : S

Dem Rendanten der General-Post-Kasse, Rohde, den Charalter als Rechnungs-Rath zu verlethen ;

Den praktischen Arzt Per. Schönenberg zu Mülheim an der Ruhr; den Kreis - Physikus Pr, Weß zu Adenau und den Kreis= Physikus Pr, Schramm zu Luckau, zu Sanitäts-Räthen zu ernen- nen; so wie

Dem Amtmann Müller in Steinsdorf, Stifts Neuzelle, den Charakter eines Königlichen Ober - Amtmanns zu verleihen,

“o Se

Se. Majestät der Kaiser von Rußland haben Allergnädigst ge- ruht, dem Polizei - Direktor von Clausewiß zu Danzig den St. Wlagdimir-Orden zu verleihen.

Doerannemaou na

Mit Allerhöchster Genehmigung i} bestimmt worden, daß Kassen- Anweisungen, so wie alle übrige Gattungen von Papiergeld und von Cours habenden Papieren, nah Gutsfinden der Absender deklarirt oder undeklarirt, und letzterenfalls mit oder ohne Recommandation, mit der Post versandt werden können.

Jür die deklarirten Sendungen wird bis zum deklgrirten Be= trage Garantie geleistet. Dergleichen Sendungen dürfen jedoch nicht in relommaudirten Briefen stattfinden. Zur Beförderung solcher de= klgrirter Sendungen darf nicht jede Postgattung, soudern nur solche benußt werden, welhe nach dem Ermessen der Post-Behörde, neben möglichster Schnelligkeit, die nöthige Sicherheit gewährt.

Für die nicht dekflarirten Sendungen siudet Gewährleistung nicht statt. ; i E

Das Porto wird erhoben :

1) für deflarirte Sendungen von Papiergeld und von Cours habenden Papieren, nah der Taxe für Papiergeld und resp für Cours habende Papiere; i

2) für undeklarirte Sendungen in refommandirten Briefen nach der Taxe für reklommandirte Briefe; 5

3) für undeklarirte Sendungen ohne Recommandation, nach der gewöhnlichen Brief- oder Schriften-Taxe.

Diese Bestimmung tritt vom 1. April d. J. an in Kraft, yon welchem Tage an die in der Bekanntmachung vom 4. Juli 1842

ie Versendung von Kassen - Anweisungen und

unter A. enthaltenen, die D L Cours habenden Papieren mit den Posten, betreffenden Bestimmungen außer Anwendung bleiben. y i Berlin, den 28. Februar 1843. Der Geheime Staats-Minister uud General - Postmeister, v. Nagler. Das heute ausgegeben werdende 8te Stück der Geseß- Samm- lung enthält: unter 5 Nr. 2330, Die Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 2, Februar d, J betreffend die künftigen ständischen Verhältnisse der ‘in den Kreisen Darkehmen und Drservung liegenden, bis= her in ständischcr Beziehung mit dem [lt -Rastenburger Kreise verbundenen Rittergüter und Landgemeinden; » 2331, desgl. vom ten ejusd. m., betreffend die Ermä igung der in der Stadt Elbing zu erhebenden Schifftaltcta®

Preuß1#ch

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Allgemeine

Staats-Ze

Alle Post- Anstalten des In- und Auslandes unehmen Sestel- lung an, für Berlin die Expedition

der Staats - Zeitung: + Frie drihsstrasse Ür. 72.

Berlin, Donnsxag Oen Yen

Beräußerung von Pferden in den östlichen Provinze der Monarchie; vom 13ten dess. M. Berlin, den 9, März 1843,

Oebits-Comtoir der Geseß-Sammlung.

Landkags- Angelegenheiten.

Provinz Preußen.

Königäberg, (6. März.

Ueber die Eröffnung des Preußi

März

Nr. 2332, die Verordnung, betreffend die Legitimations- Atteste bei

1

Mr A A A Le U 1 A “u P QOTE a E A a E T Wi -2 V4 L wia I L POMCIAN L T D A NUMDD E M A CINLT d M (C R A 048 AAC A MOTAO U ONZUTORAN O E14 Lim T O L aUERAES 2 LIT LAOD

schen Provinzial Laudtages hat der Herr Ober Präsident Bötticher

folgeude Belanutmachung erlassen :

der &8te Provinzial Landtag des Königreichs Preußen gestern am 9. März e. eröffnet, und den auf dem hiesigen Schlosse versammel ten Herren Provinzial -Landtags - Deputirten das nachstehende Éróúff- nungs=Vekret vom 23. Februar 1843 n der vou Sr. Majestät dem Könige Allerhöchsteigenhändig vollzogenen Urkunde übergeben worden. _RKönigsberg, den 6, März 1843. | Der Königl, Landtags - Kommissarius und Ober - Präsident der Provinz Preußen. C0) Peter,

Provinz Schlesien. 1 Wueslaus 5: Manz: Bresl, Z) jestät des Königs ist heute der siebente Schlesische Landtag durch den wiederum zum Königl, Kommissarius Allergnädigst ernannten Wirk

die Dauer von vier Wochen eröffnet worden. mijsarius übergab den unter dem Vorsiße des Herrn Landtags-Marschalls, Fürsten zu Carolath-Beuthea, ver sammelten Herren Fürsten, Standesherren und Deputirten aller Stände in feierlicher Anrede das Allerhöchste Propositions-Dekret, d. 4. Ber lin vou! 25;

Landtags - Marschall die Versicherung aussprach, daß die Versamm

Der Köaigl. Kom-

seyn werde.

Chefs der Militair Personen aus allen Ständen zu einem Festmahle bei sich vereinigt. Die treue vaterläudische Gesinnung und die \{önste Eintracht aller Stände gab sich unverholen und herzlih fund in dem ungeheu elten Anklange, den die Toaste für das Wohl Seiner Majestät des Königs, Seiner Allerdurchlauchtigsten Gemahlin und des Hohen Kü-

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nigshauses bei allen Anwesenden fanden. Unter den innigsten Wün schen für die Wohlfahrt des gemeinsamen Vaterlandes und für das Gedeihen jeder die provinziellen {Znteressen fördernden Bestrebung, trennte sich die Versammlung.

E Breslau, 6. März. Jn dem Allerhöchsten Propositions Dekret für die Stände der Provinz Schlesteu heißt es unter 10 über as Ausscheiden der Ortschaften Leubus, Dyhrenfurth, Freyhahn und arlsmarkt aus dem Staude der Städte: ( E

„Die Ortschaften Leubus, Dyhrenfurth, Freyhahn und Karls marft, im Regierungs-Bezirk Breslau, haben nah Art. [U1, des Ge seßes vom 2, Juni 1827 bisher ißre Vertretung auf den Landtagen im Stande der Städte gehabt, ohne daß demnächst, auf Grund der Verordnung vom 28, Februar 1832, in denselben die Städte - Ord nung eingeführt worden wäre.

Nach Juhalt der dieserhalb stattgehabten Verhandlungen, die Unser Kommissarius dem Landtage vorlegen wird, haben die Gemeiude- Mitglieder von Leubus, Dyhreufurth und Freyhahn auf die Einfüh- rung der Städte-Ordnung verzichtet und den Wunsch ausgesprochen, in Hinsicht der stäudischen Verhältnisse aus dem Stande der Städte auszuscheiden uud in den der Land-Gemeinden überzugehen,

Aus den in der beigeschlossenen Deukschrift Unseres Ministers

des Junern entwickelten Gründen, die es unzweifelhaft lassen, daß die Städte- Ordnung sih in diesen Ortschaften nicht mit Erfolg winde einführen lassen, und in Betracht, daß auch die Kreisstände sich mit dem Uebertritt der gedachten drei Ortschaften in den Stand der Land- gemeinden einverstanden erflärt haben, sind Wir nicht abgeneigt, jenem Wunsch stattzugeben; wenn es sih indessen hiebei um eine Verände- rung des ständischen Geseßes voin 2, Juni 1827 handelt, \o wollen Wir darüber zuvor das Gutachten Unserer getreuen Stände verneh- men, wobei Wir es denselben lediglich überlassen, ob sie es für ange- messen finden werden, nunmehr, in Folge des Ausscheidens jener Ort- schaften, auch eine anderweite Stimmen - Vertheilung im Stande der Städte zu beantragen. L Was aber die Ortschaft Karlsmarkt betrifft, so liegt hier der Fall in \o fern auders, als dieselbe ihrem Ausscheiden aus dem Stande der Städte widersprochen und sich selbst erboten hat, auch die Städte-Ordnung bei sih einzuführen, wohingegen in der Denkschrift Unseres Ministers des Junern ausgeführt ist, daß sie dazu wegen shrer unbedeutenden Bevölkerung überall niht geeignet sey, und daß ¡elbige überdies auch ursprünglich dur das ihr ertheilte Privilegium nur die Rechte eines Marktfleckens, nicht aber einer Stadt erhalten habe und mithin nur irrthümlih in der Verordnung vom 2. Juni 1827 dem Stande der Städte beigezählt worden sey. Wir wollen daher auch rücksihtlich des Ausscheidens der Ortschaft Karlsmarkt aus dein Stande der Städte dem wohlerwogenen Gutachten Unserer ge- treuen Stände entgegensehen,“ \

Ur r; —_

Provinz Posen.

Posen, 5. März. (Pos. Z.) Heute is der von Sr. Königl. Majestät Allerhöchst zusammenberufene sechste Provinzial-Landtag des

Abgabe; und

Großherzogthums Posen von dem dazu ernannten Königl. Kommissa-

„Nach dem Allerhöchsten Befehle Sr. Majestät des Königs ift

|

Auf Befehl Sr. Ma- | Weise aus

| lichen Geheimen Rath und Ober - Präsidenten Dr, von Merel auf |

Sr. fürstlichen Gnaden

Februar c., worauf Se. fürstlihe Gnaden der Herr lung sich des ihr gewordenen Auftrags würdig zu entledigen bestrebt Mittags hatte der Königliche Landkags-Kommissarius nicht nur

sämmtliche Mitglieder der ständischen Versammlung, sondern auch die und Civil-Behörden und viele andere angesehene

|

443.

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rius, L ber-Präsidenten von Beurmann, feierlich eröffnet, und es ist dabei den versammelten Provinzial - Ständen das Allerhöchste Pro- positions-Deklret verkündigt worden. s

Provinz Sacbfen.

a Merseburg, 3. März. (Magd. Ztg.) Dem Befehle Sr. | Majejtat des Kömgs gemäß wurde heute von Allerhöchstihrem Kom- | missarius, dem Wirklichen Geheimen Rathe und Ober - Präsidenten

Herrn Flottwell Excelleuz, der siebente Laudtag der Provinz Sachsen

eröffnet, j : omnächst wohnten die Herren Abgeordneten dem feierlichen Got- | tesdivnuste in der hiesigen Domkirche bei, an welchem au die sámmt- | lichen Königlichen Militair- und Civil -, so wie die städtischen Be:

hörden theiluahmen, und begaben sich sodann uach dem Ständehause, | dessen eben so zweckmäßige wie geshmackvolle Einrichtung die Ein- | tretenden überrascte. i | Hier wurde der Königl, Kommissarius von einer ständischen De- putation empfangen und in den Sibungs-Saal begleitet, wo derselbe durch eine der Bedeutung und der Feier des Tages entsprechende

Rede den Landtag für eröffnet erklärte und demnächst dem Herrn

Landtags-Marschall, Sr. (Erlaucht dem regierenden Grafen zu Stol-=

berg-Wernigerode, das Allerhöchste Königl. Cröffnungs.- und Propo-

sitions-Dekret vom 23sten v. M., so wie die von dem Königl. Staats-

Ministerium mitgetheilte Uebersicht der Lage, in welcher sich die durch

die früheren den Sächsischen Provinzial-Ständen ertheilten Landtags-

Abschiebe uo nicht erledigten Gegenstände besiuden, behändigte.

Der Herr Landtags-Marschall sprach in seiner Erwiederung den

| ehrsurchtvollsten Dank der Stände-Versammlung gegen Se. Majestät

| den König auf cine die Empfindungen ihrer Mitglieder anregende

3, und ein einstimmiger, der Begeisterung entströmender Se- geuswunsch für den König {loß diese feierliche Handlung.

Zur Mittagstafel hatte der Königliche Kommissarius sämmtliche Mitgliedec des Landtags, so wie die Chess und Vorstände der Mili- tair- und Civil-Behörden der hiesigen Stadt und der näher gelege= nen Provinzialstädte versammelt, “N

| Auch bei diesem von Heiterkeit und Frohsinn belebten festlichen

Mahle sprach sich bei jeder Veranlassung auf eine unverkennbare

Weise die Gesinnung der treuesten Liebe und Anhänglichkeit aus sür

den hochverehrten Landesherrn und das ganze Königliche Haus, und

als am Schlusse desselben ein feierliches Lebehoch dem Königlichen

Herrn, Seiner erhabenen Gemahlin, dem beglücenden Schubgeist

Seiner Tage, uud Sein ganzes Königliches Haus ertönte, gab der

einmüthige Jubel aller Theilnehmer des Festes ein Zeugniß von dem

Gefühl des Dankes uud der Verehrung, von welchem jeder durch die

Liebe zum Vaterlande begeisterte Preuße erfüllt is, und welches auch

in den Verhandlungen des Landtages auf eine segensreihe Weise vor=-

herrschen wird. F E :

Zeikungs-UÜachrichten.

Nusland L0H O

Telegraphische Depesche.

Paris, 4, März, Das Amendement über die geheimen Fonds, welches ein Mißtrauens-WVotum gegen das Mi- uisterium hervorrufen follte, ist gestern Abend mit 242 gegen 197 Stimmen verworsen worden. Majorität für das Ministerium 45,

Deputirten-Kammer. Sißung vom 2, März. Das ganze Juteresse der heutigen Sißung drängte sih auf -zwei Reden zusammen, die eine unermeßliche Wirkung auf die Versammlung her= vorbrachten, nämlih auf die Reden des Herrn von Lamartine und des Herrn Guizot. Zu Anfang der Sibung sprachen die Herren von Tocqueville und von Larcy gegen und die Herren Harlé und von Vat ry für das Ministerium, ohne daß man ihnen jedoch eine besondere Aufmerksamkeit schenkte. Erst als Herr vou Lamar= tine die Rednerbühne bestieg, ward die Aufmerksamkeit der Ver- sammlung rege, und die Spannung stieg, je weiter der berühmte Redner in der Eutwickelung seiner Jdeen vordrang. Wir versuchen, nachstehend einen möglichst ausführlichen Abriß der Rede des Herrn von Lamartine zu geben : | i:

Es handelt si bei der gegenwärtigen großen Debatte weder für mich noc) für die Opposition blos darum, das Ministerium zu verändern; es handelt sih um mehr; es handelt sich darum, die ganze Politik des Landes zu verändern. Und würde es nicht in der That ein findishes und unwür- diges Spiel seyn, wenn wir uns hier versammelten, blos um über Eigen- namen zu seiten? Wäre es nicht für eine große und ernstliche politische Partei durchaus unwürdig, wenn sie die Opposition gleichsam als einen Balken gebrauchte, mit dem sie die Thüren aller Ministerien einstieße und doch dabei fest überzcugt wäre, daß sie morgen dieselben Männer zu be- fämpfen haben würde, denen sie heute zur Macht verhülfe? Nein, m. H., so wird die Opposition dieses Landes nicht mebr zu Werke gehen; sie hat andere Gedanken und andere Pflichten, sie hat andere Pflich- ten, ih wiederhole es, Pflichten , die strenger sind, als die bisherigen z sie hat es nicht mehr mit den Personen, sie hat es mit dem System zu thun, Jch habe das Svstem der Regierung vor einigen Tagen in Bezug auf das Jnland bekämpst ; heute is es meine Aufgabe, dasselbe System in seiner Anwendung nach Außen hin zu bekämpfen. Der Gedanke des Systems, welches alle Ministerien beseelt hat, die seit 7 Jahren unsere auswärtigen An- gelegenheiten leiteten, scheint mir auf eincm doppelten Jrrthum und auf ei- nem doppelten Mißverständnisse zu bcruben. Man hat dem Lande Miß- trauen gegen sich selbst und dem gesammten Europa Mißtrauen gegen uns eingeflößt; man hat uns in unseren eigenen Augen als ein Volk ge- schildert, welhes stets zu neuen Umwälzungen bereit, und immex fertig sey, die Propaganda und die Eroberung in der Wet zu verbreiten, Andererseits hat man uns die Mächte aus das Europäische Gleichgewicht besteht, als eine Coalition die leidenschaftlih gegen uns eingenommen und entschlossen w