1843 / 75 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ewirkt habe; ihn erblicke der Landtag jebt mit Stolz und Freude

i Mitte. , g 4 is schloß mit den innigsten Segenswünschen für den ge-

liebten Herrscher und der Aufforderung, einzustimmen in den Ruf: „Es lebe Se, Majestät der König!

Provinz Posen.

Posen, *. März. Nach dem Gottesdienste am 5ten d. M. versammelten sich die Mitglieder des Landtages in dem gewöhnlichen Sihungssaale, Der Landtags-Marschall ernannte eine aus den Herren von Dzialyúsfki, von Brodowski, Peterson und L obrowolsfi bestehende Deputation, die den Königlichen Kommissarius , begleitet von einem Mitgliede der Königlichen Regierung, in den Sihungssaal einführte,

“Der Königliche Kommissarius hielt nachstehende Rede in Deut scher Sprache:

„Zum sehstenmale, meine Herren, treten die Stände des Großherzog-

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Provinzial - Landtag des Großherzogthums Posen für eröffnet‘, und | dien über die Herstellung der Thore des Tempels von Somnath rich verließ unter dem Rufe: „Es lebe der König!“ die Versammlung. |

nisher und Deutscher Sprache verlesen.

Es wurde demnächst das Königl. Propositions- Dekret in Pol Der Herr Landtags

Marschall ernaunte die Herren Schumaun und Naumann zu Secre tairen; die Redaction der Zeitungs - Artikel wurde dem Deputirten Lipsfi übertragen,

thums Posen zusammen, um über das Wohl des Landes zu berathen, die allgemeinen Geseze, welhe nah dem Willen Sr. Majestät des Königs Jhnen zur Prüfung vorgelegt werden, zu begutachten, Bitten und Beschwer den, welche O aut dic T enelles Verhältnisse der Provinz beziehen, zu den Füßen des Thrones nieverzulegen, Was seit der Begründung Unserer pro- vin: (Mgindisden Verfassung durch die Provinzial-Stände und mit Hülfe #4 vecbiden geleistet is, will 1h nicht weiter berühren die von ihnen ge gründeten Anstalten sprechen es ohne Worte aus, gedenken aber muß ih des hochherzigen Sinnes, mit welchem Se, Majestät unjer jeßt regierender König unsere Verfassung erfaßt und zu entwickeln bemüht ist, Festhaltend an 1 lagen derselben, geht sen eifrigstes Bestreben dahin, diese Zustitutionen weiter fortzubilden und zu vervollkommnen, das allgemeine ‘Znuteresse für dieselben anzuregen und sie wahrhaft volksthümlich zu machen. (Fr wollte ferner aber auch ein allgemeines Band um alle seine Provinzen schlingen, er wollte einen Mittelpunkt, in dem die Juteressen aller Landestheile, aller Bolksstämme sich vereinigen könnten, wo die verschiedenen Ansichten der provinzialständischen Versammlungen eine Ausgleichung fänden; darum ordnete er die Ausschüsse sämmtlicher Provinzen in seine Residenz zu etner gemeinsamen Berathung an. Dieses schöne Zusammenwirken aller Landestheile, die edle und würdige Weise, wie hier Negierung und Volk sich die Hand gereicht haben, nur bestrebt, das wahrhaft Gute und Nüpliche zu fördern, fern von Parteiungen unv partikularen Zuteressen ein Theil von Zhnen hat es selbst erlebt, is selbst dabei thätig gewesen; feinem von uns ist es unbe- fannt geblieben, Wenn nun aber unser König selbst vorangeht in dem Streben, unsere provinzialständische Verfassung mit regem Sinne zu behan deln und lebenvíg zu entwickeln, so is es an Zhnen, meine Herren, diesen Sinn richtig zu erkennen und ihm freudig die Hand zu bieten,

„Noch sey es mir vergönnt, hier in dieser geehrten Versammlung an die Tage zu erinnern, während deren wir das Glück hatten, Se. Majestät den König unter uns zu schen, Wem schlägt niht noch heute das Herz höher, wenn er des allgemeinen Enthusiasmus gedenkt, mit welchem der Monarch, den wir mit Stolz den unsrigen nennen, hier empfangen und gefeiert wurde, wic alle Stände, alle Nationalitäten um ihn sich schaarten, eine Familie um einen Bater, Wie diese Tage in seinem Herzen ein un

Festhaltend an den (Hrund- t Charakter,

F Angelegenheit

5

Y

* Bemerkung entgegenzuseben,

Zeitungs -ÜUachrichten.

Ausland.

Srankrei9.

Paris, 10, März. Der Moniteur parisien enthält Folgen des: „Ein Journal meldet, daß cin Handels-Traktat zwischen Frankreich und England unterzeichnet worden sey z diese Nachricht D ungegriün= det, —- Das Commerce bemerkt zu dieser Erklärung: „Das Ministe rium läßt der Nachricht von der Unterzeichnung des Handels-Traktats mit

“England, die beständig als eine Drohung über unsere National-Arbeit

Wir haben indeß jenem Dementi eine wichtige

\chwebt, widersprechen, Es dienen dem Kabinette zwei Abend-

blätter als Organe, aber nur das eine derselben hat einen offiziellen

vergängliches Tenkmal der Liebe seines Volkes zurückgelassen haben, so mögen sie auch uns vorschweben und uns befestigen in der Liebe und Treue, die wir ihm schuldig sind, :

„Es werden Zhnen, meine Herren Stände, mehrere Geseze zur Be- rathung und Begutachtung vorgelegt werden, unter denen ich hier nur zwei anführez das eine für die gesammte Monarchie, das andere jür unjer (Groß- herzogthum Posen von der höchsten Wichtigkeit, Jch meine den Entwurf des neuen Ls und dann ven Entwurf eines Gesehes, welches die Ter erstere (Gesch

Grundbstener-Berhältnisse dieser Provinz ordnen soll, | nach den Bestim-

Entwurf ist bereits von einem aus ihrer Mitte n L mungen des leyten Landtage - Ubschieves gewählten Ausschusse be- rathen worden; Sie werden erfenneu, daß derselbe wichtige Fort- schritte in ver Kriminal-Geseßgebung befundet, Der andere (Hejey-Entwurf berührt die Juteressen unserer GHrunbbesiger sehr nahe, Es ift nicht das erstemal, vaß die hiesigen Grundsteuer - Berhältniise (Gegenstand ter Bera

thung dieser ständischen Versammlung sind; daß Se, Majestät ver König |

eine nochmalige DoOtegang dieser Angelegenheit anzuordnen geruht haben, möge Mies meine Herren, ein Beweis seyn, welchen Werth Allerhöchst vieselben auf Jhre Meinung legen, und wie wichtig es den Monarchen ist, seine Verwaltungs-Maßregeln mit ven Bedürfnissen und den Wünschen seiner Völker in Einklang zu bringen, L

„Es werden Zhnen ferner die Berichte der Ausschlisse vorgelegt werben, welche Sie bei Zhrer leyten Versammlung zur Verwaltung Zhrer ständischen Anstalten, des Correctionshauses zu Kosten, der Jrren - Heil Anstalt zu Owinsk, der hiesigen Taubstummen - Anstalt bestimmt haben. Auch elne Uebersicht des Zustandes bes Departemental-Fonds und eine auf die Pro vinzíal-Feuer-Sozietät sich beziehende Denkschrift werden Sie erhalten,

„Jn Jhre Hände, mein Herr l'andtags Marschall, welchen das beson- dere Vertrauen Sr. Majestät des Königs berufen hat, den Borsi in dieser geehrten Versammlung zu führen und die Berathungen derselben zu leiten, in Zhre Häude lege ih nunmehr das Allerhöchste (Eröffnungs Defret mit den dazu gehörigen Propositionen uieber. s is gleichzeitig eine Uebersicht der Lage beigefügt, in welcher sich die durch die früheren Landtags Abschiede noch nit erledigten Angelegenheiten befinden, et :

„Möge der Heist der Cinigfcit unv des Friedens in Zhren Bersamnm- lungen herrshen, so fann es nicht fehlen, daß dieselben zum Segen für das Land und für hre Kommittenten gereichen werben,“

Nach der Rede des Königlichen S sprach der Land tags-Marschall, nachdem er die Königlichen Propositions - Dekrete in (Fmpsang genommen, in Polnischer und Deutscher Sprache, zuerst an die Versammlung : E

„Hochgeehrte Stände! Von Sr, Majestät vem Könige berufen, în hrer Beilanifirn: , Hochgeehrte Kollegen, den Vorsiy zu führen, nehme ich diesen Play voch nur mit Bedenken ein, denn ich weiß, welhe Männer vor mír {hn inne hatten, uud wie wenig ich im Stande seyn werbe, den- selben gleihzukommen, Mit der unserer Nation eigenen Offenheit erkläre ih, daß derselbe gute Wille, derselbe Eifer für bie gute Sache, die uns alle beseelt und bescelen muß, mich bei unseren Berathungen leiten werben, parum rechne ich auf Zhre Geneigtheit unv Zhre Nachsicht, die beste Un- O: die Sie mir bei Ausübung meines gewiß shwierigen Amtes leihen fönnen, Unsere erste Pflicht wirb es seyn, Sr, Majestät unseren Dank auszudrücken für die seit vem leyten Landtage uns erwiesenen Wohl- thaten und Gnaden. A / -

„Erscheint eines ver uns feierlich zugesicherten Nechte dur den leyten Landtags-Abschiev vielleicht in Frage gestellt und fühlen wir unsere (Hemü- ther vadurh beunruhigt, so lassen Sie uns der Gnade des Königs ver- trauen, der unsere Besorgniß gewiß heben wirb, Cintracht wird uns die Lösung der Aufgabe, die uns geworden ist, erleichtern, Lassen Sie uns nach dieser Eintracht streben und, durchbrungen von bem (Geiste derselben, handeln, Dann werden wir zeigen, daß auch sch fremde Nationalitäten, von demselben politischen Bande umschlungen, friedlich und glücklich neben einander bestehen können,“ :

Demnächst zum Königlichen Kommissarius in Deutscher Sprache :

,„Dochzuverehrender Herr Ober-Präsident! Die Versammlung begrüßt Sie zum erstenmale in Zhrer Stellung als Kommissarius des Königs, Sie thut es mit freuvigem Gesühle und vollem Vertrauen, benn ohne vorge: saßte Meinungen sind Sie zu uns gelommen und haben vurh Zhr liebe- volles und bieveres Benehmen alle Herzen zu gewinnen gewuß!, ie Ver- sanunlung ist gewiß, das, sollte es dessen bevürfen, Síe der Dolmetscher ihrer aufrichtigen Gesinnungen für Se. Majestät seyn werden. Jch habe an meine Kollegen die Bitte gerichtet, in kräftiger Eintracht vem ernsten, hohen Beruf, der vieser Versammlung gestellt ist, zu entsprechen, Zch weiß, baß biese Bitte erfüllt werden wird, und ich darf Namens ver Versammlung das BVer-

en geben, daß sie die ihr vorzulegenden C en Propositionen ín pr ame Berathung ziehen und nah bestem Wissen und Gewissen prüfen E Aber auch die Wünsche und Bedürfnisse des Taue werden, reislich erwogen, mit Offenheit und Freimuth Sr, Majestät barge- t werden, So, wir wünschen, wir hoffen es Alle, werden wir ent- ehen. den Erwartungen des Königs, dem Vertrauen des Landes,“

Hierauf erklärte der Königl, Herr Kommissarius „den sechsten

Es scheint uns, daß das Kabinet sich bei einer so wichtigen durch seinen authentischen Dolmetscher aussprechen

beobahtet der Messager Stillschweigen, und

Moniteur parisien allein sprehen; wir werden sehen, ob der Moniteur eine gleiche ¿Zurückhaltung beobachtet, Wir erinern uns, daß im Jahre 1841 die Unterzeichnung des Meerengen-Traktats auh im Boraus verkündet rourde. Diese voreilige Enthüllung war Herrn Guizot unangenehm und er stellte dieselbe im Angesichte der Kammer in Abrede, Nach beendigter Session ward der Traktat eingestanden, und Herr Guizot überführt, die Wahrheit geleugnet zu haben. Wir sehen daher nur ein sehr mäßi- ges Vertrauen in die Ableugnung des Kabinettes und wenn sle auf richtig i, so bezieht sie sich, wie wir glauben, mehr auf die Form, als auf das Wesen der Nachricht, Es ist in der That gewiß, daß fommerzielle Unterhandlungen mit England gepflogen werden, Sir Nobert Peel hat es im Parlamente erklärt, und Herr Guizot hat diese Behauptung auf der Rednerbühne bestätigt. Die Englische Jndustrie, welche in den leßten Ziigen liegt, bedarf unseres Marktes, Das Tory-Kabinet begreift die ganze Stärke, welche ihm der glückliche Ausgang jener Unter handlungen verleihen würde, Herr Guizot ist sein Schuldner; man hat ihm nicht umsonst erlaubt, den Traktat von 1841 nicht zu rati fiziren, und der Englische Einfluß is die Seelo, welche dem Mini sterium vom 29, Oktober Leben verleiht. Wenn Sir Robert ‘Peel

müsse, Judeß läßt den

morgen

morgen dem Herrn Guizot seine Gunst entzöge, so würde er fallen, |

und er weiß dies sehr wohl. England bedarf des Handels-Trafktats mit Frankreich; es zählt in dieser Hinsicht auf Herrn Guizot, und deshalb beschützt es ihn, Wenn England den Traktat noch nicht hat, so wird es ihn bald erhalten.

Die Pairs-Kammer hielt heute eine furze Sißung, in welcher der Graf Portalis eine Rede zum Andenken an den Grasen Simon, der zu Anfang des vorigen Jahres gestorben war, verlas, Gleich darauf zogen \\ch die Pairs ín ihre Büreaus zurück, um lber den Seseß-Entwurf hinsichtlich der geheimen Fonds zu berathen.

Der General Jacqueminot hat seit einigen Tagen häufige Kon ferenzen mit dem Minister des Junern, und die Obersten der Le gionen der National-Garde haben den Befehl erhalten, Listen über den guten oder den s{chlechten Geist der verschiedenen Compagnieen zu entwerfen, Man scheint höchsten Orts großen Werth auf das Resultat der bevorstehenden Wahlen in der National Garde zu legen.

s Börse vom 10, März. Da die Course der Englischen (Con sols neuerdings höher gekommen sind, so waren die Französischen Renten während der ganzen Börse gesucht, und die 3 proc, stieg auf 81,90, Die Spanische aktive Schuld erreichte ebenfalls in Folge höherer Notirung aus London den Cours von 28,

—— Grossbritanien und Irland.

Oberhaus, Sihung vom 9, März. Graf Aberdeen erflärte an diesem Abend auf eine an ihn gerichtete Anfrage, baß die Portugiesische Regierung, nachdem ihr Englischer Seits vor Monats is angezeigt worden, daß die Unterhandlungen wegen des neuen Handels-Traktats abgebrohen werden sollten, neue, billigere Vor \chläge eingesandt habe, mit deren Prüfung das Ministerium seht be schäftigt sey, daß aber jedenfalls bie Unterhandlungen, da die Unge wißheit für den Handelsverkehr beraus nachtheilig sey, so schnell wie möglich zu Ende. gebracht werden sollten, sey es nun durch den Ab {luß des Traktats oder durch das Abbrechen der Negociationen, é

Hierauf wurde vom Marquis von Clanricarde ein Beschluß beantragt, durch welchen die befannte Proclamation Lord Ellenborough's an die Flirsten und das Bolf von Ostindien als unzwec{mäßig und ven Juteressen des Britisch - Ostindischen Reiches verderblich erklärt werden sollte, Die Minister erklärten sich begreiflicherweise gegen den Antrag und suchten die großen Verdienste Lord Ellenborough's gegen diesen einen Fehler geltend zu machen. Außer dem Antragsteller sprachen der Bischof von Norwich, der Graf von Clarendon und Marquis von Lansdowne flir, der Herzog von Wellington, Lord Colchester, der Bischof von Llandaff, der Bischof von Chichester, Lord Fibgerald und Lord Brougham gegen den Antrag, der zuleht mit §3 gegen 25 Stimmen verworfen wurde,

Unterhaus, Sihung vom 8 März, Der von Herrn Fox Maule in der gestrigen Unterhaus-Sibhung gestellte Antrag, den Zustand der Schottlschen Kirche zum Gegenstande einer parlamenta- rischen Untersuchung zu machen, veranlaßte eine lange Debatte, welche heute Abend fortgeseßt, zu vem Resultate führte, daß die von den Ministern befámpste Motion mit 211 gegen 76 Stimmen verworfen wurde, Man beflirhtet, daß diese Entscheidung zu einer noch größe ren Spaltung ín der Schottischen Kirche flhren werbe, da die ent- schiedenen Aeußerungen nicht nur der Minister, soubern auch eines Theiles der Opposition keine va auf eine in legislativem Wege zu erlangende Milderung der bestehenden Patronatsrechte librig lassen,

Unterhaus. Sipung vom 9, März, Ju dieser Unter- haus-Sihun d Herr Ber not Smith denselben Antrag, wel- chen Lord Tr eriombns an demselben Abend im Oberhause machte, nämlich daß das Haus, in Betracht der hohen und wichtigen Stel- lung des General Gouverneurs von Ostindien, in Betracht des ge- mischten Charakters der eingeborenen Bevölkerung, und in Betracht ver neulich gegen die Fortdauer aller dem Göhendienst in \udien cine anscheinende Sanction ertheilenden Maßregeln gerichteten estimmun-

en, der Meinung is, daß das Benehmen Lord (Ellenborough 6, in- Pom er die Tageshefehle vom 16, November 1842 erließ und Briefe

von demselben Datum an alle Fürsten, Häupter und Bölfker von Jn-

| Mord an hochgestellten Personen zu begehen, | außer Si

tete, unflug, unschicklih und tadelnswürdig war.“ Nach einer lebhaf ten Debatte, an welher von der einen Seite Herr Macauley, Lord Palmerston, Lord J. Russell und Sir G. Grey, von der anderen Lord Stanley und Sir R. Peel Theil nahmen, wurde der Antrag mit 242 gegen 157 Stimmen auch hier verworfen,

London, 10, März. Die Direftoren des Themse - Tunnels haben den Herzog von Wellington gebeten, ihnen einen Tag zwischen dem 18ten und 25\ten zu bestimmen, wo er der Einweihung des Tunnels und dem dabei stattfindenden Bankett beiwohnen wolle, Die Actionaire dieser Unternehmung haben vorgestern Herrn Brunnel

| einen Dank füx seine Leistungen votirt,

Kaum i} das freisprehende Urtheil in Bezug auf den Mörder

| Macnaughten gesprochen worden, und {hon wieder steht ein Judivi | duum, welches indeß unzweifelhaft verrückt scheint, vor dem Polizei

gerichte, welches sich zu der Absicht bekannt hat, einen öffentlichen Diesesmal galt es, Robert Peel, auch der Königin, Der Mann, dei Beiden nah dem Leben zu stellen erklärt hat, is wieder ein Schotte; er heißt James Stevenson, is 32 Jahre alt und aus Belltries in Renfrewshire gebürtig. Er wurde gestern Abend durch den Capitain Hurst, vom Dampfschiffe „Gazelle““, auf welchem derselbe von Schottland nach London gekommen war, der Polizei übergeben, weil er während dei

| Reise erklärt hatte, er wolle eine Zusammenkunft mit Sir Robert Peel

haben, dem er bereits sechsmal geschrieben habe, ohne Antwort zu be fommen, und wolle dann dafür sorgen, daß dem Uebelstande, die R0 nigin auf dem Throne zu sehen, abgeholfen werde, da cs durchaus ungeeignet sey, daß die Nation von einem Weibe beherrscht werde, (S. das Schreiben aus London in Nr, 72 der Stk, Zkg., wo bereits von diesem Judividuum die Rede ist.) Nachdem über vie Sache dei Regierung eine Mittheilung gemacht worden war, wurde versugk, baß gleih heute mit dem Gefangenen ein Verhör im Mansion House, un ter dem Vorsibe des Lord Mayor, vorgenommen werden solle, Ju diesem Verhöre gab Steveuson seinen Namen und sein Alter au und erklärte, er sey ein Weber, habe aber während der leßten drei Jahre wenig Arbeit gehabt; er habe sich während dieser zeit, nachdem er wegen des vorherrschenden Zwiespalts aus der ck chottischen Kirche getreten sey, mit dem Studium der Bibel und des Griechischen Testa ments beschäftigt, Auf die Frage, weshalb er nach London gekom men sey, gab er zur Antwort, er sich mit Sir Robert Poel habe besprechen wollen, damit derselbe wieder Einigkeit in die Kirche bringe; was er ihm aber habe sagen wollen, sey ihm noch dunkel c

wesen; aber darum habe er ihn ersuchen wollen, die Union zwischen | Zchottland und England wieder aufzuheben und die wahre Kirche zu | schirmen, und, sehte der Gefangene, die Hände zum Himmel erhebend, | hinzu: „Was mich und die Meinigen betrifft, so wollen wir dem | Herrn dienen,“ Ueber seine Reise nach London çah er sehr verwirrte Auskunft; er behauptete, unterweges in Manchester und Hull gewe)en zu seyn und mit nur einer Guinee in der Tasche Schottland verlassen zu haben; er erflärte, daß er verheirathet sey, und daß seine Mutter wisse, erx habe nah London gehen wollen, Auf die Frage, ob er die Königin habe sehen wollen, erwiederte exr bejahend unt sebte hinzu, er habe schen wollen, wie groß sie sey, und habe 1h1 mit den Worten der Schrift: „Weib, gehorhe deinem Manne | vor allen Dingen ‘“, beweisen wollen, daß kein Weib auf | dem Throne siben, sondern daß ein König regieren müsse, Nach | dem der Gefangene so weit verhört worden war, wurde ein Mann, Namens Hewitt, aufgerufen, der mit demjelben von Hull nach Lon | | |

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don gekommen war, Dieser erklärte, daß Stevenson, als er seinen Plah nah London genommen, erklärt habe, fein Weib dürfe die ; bie Köniçcin milsse umgebracht und ein

gel der Regierung führen, Als der Lord-Mayor nun den

| Mann auf den Thron geseht werden, i | Gefangenen fragte, ob er eingestehe, dies gesagt zu haben, erwiederte derselbe: „Ja, 1h habe gesagt, daß, wenn sle ihr Amt micht aufgeben wolle, sie umgebracht werden müsse, und daß, wer das thue, nur den Willen Gottes vollführe. Hewitt sagte darauf, daß Skevenjon zu gleich erflürt habe, wenn Sir Robert Peel die Union nicht aufheben wolle, so miisse er umgebracht werden, und er sey entschlossen, es zu thun, Auch dies bestätigte Stevenson, auf die (Frage des Lori | Mayor, ob er das wirklich gesagt habe, und zwar mik den Worten: | „Ja, und nicht ih allein habe die Pflicht, S1 Nobert Peel umzu | bringen, sondern jeder Engländer.“ Mit den Aussagen Hewitts | stimmten die des Capitain Hurst überein. erflärte, Ztevenson habe ihm auf seine Frage, wie er die Kömgin und Sir Nobert Peel | ausfindig machen wolle, geantwortet: „L, 6s giebt Leute enua, | bie sie mir zeigen fönnen, und ich bin entschlossen, London nicht eher | zu verlassen, als bis ih ihnen das Garaus gemacht habe.“ Ungauf gefordert sehte Stevenson in bem Berhôöre 1040) Dit „30, das is wahr, ih will die Art an die Wurzel des Baumes legen.“ Der Lord richtete darauf noch mehrere eFragen an Skeven fon über seine Religionsbeçzrisfe und seine Familienverhältuisse, welche alle er in einer Weise beantwortete, die feine (Geistesverwirrung, viel leiht durch seine theologischen (Hrübeleien veranlaßt, faum zweifelhaft erscheinen ließen. Auf die rage, ob man au seine Berwandten {reiben solle, erwiederte er verneinen, demi sein Bate1 habe ihn sehr hart gehalten, Nach geschlossenem Verhör, das heute über acht Tage fortgeseßt werden soll, und in dem Augenblicke, wo Skevenson wieder in das Gefängnis zurlifgebracht werben sollte, bat er drin gend, das man ihm seine Bibel, die man ihm nebst anderen Lingen abgenommen hatte, wieder geben möge, und stete das Buch mit hastigem Cifer in die Brusttasche. Jm Verlaufe des Verhörs hatte er gesagt, dasz Niemand jeßt in Schottlaud die Bibel zu erflären verstehe, und daß er als Erflärer der Bibel auftreten werde, sobalb er nah Schottland zurüickgekehrt sey. ; Auch der Kanzler der Schaßkammer, Herr Goulburn, hat einem ihm drohenven Attentat vorbeugen zu müssen geglaubt; er erschien nämlich am Dienstag vor dem Polizeiamt in Bowstreet, um einen Haftbefehl gegen den früheren (Lapitain der Flokte, John Dillon, wohnhaft am Strand, zu verlangen, weil er besorgte, daß sein Leben bur denselben in Gefahr sey, Aus den“ vor dem Polizeiamte laut verlesenen Briefen Dillon's an den Kanzler geht hervor, dasz Ersterer, nach seiner Angabe wenigstens, schon vor 10 zahren, als Herr (Houl burn, wie seßt, Kanzler der Schaßkammer war, sh um Bezahlung einer Summe von 15,000 Pfd, Sk, welche er wegen Enterung bes Schiffes „Peru“ von der Regierung zu fordern haben wollte, an ihn ewenbet hatte, jedoch unter dem Bemerken, daß er sich bei jenem Anlasse fig benommen habe und die Summe erst bann bezahlt werben fönne, wenn er das Gegentheil beweise, abgewiesen worbenwar. Der Ex-Capitain wandte fd, da Goulburn's Nachfolger , Lord Althorp, die Anklage bder Freiheit und die ¡Zahlungs-Weigerung wiederholte, an bas Par lament, und die Moers erflärte, daß sle die Entscheidung, ob Dillon sich feig benommen habe, dem Admiral Codrington anheimge ben und, falls dieselbe verneinend laute, sofort Befehl zur Auszahlung der beanspruchten Summe ertheilen wolle, Der Admiral erklärte sein Verhalten flir durchaus tadellos, aber umsonst suchte der Ge rechtfertigte unter dem Schaßkanzler - Amte Lord Althorp's und des Herru Spring Rice zu seiner Forderung zu gelangen, Am 21sten und 22, Februar und am 4. März schrieb Dillon nun nah er- neuerten fruchtlosen Versuchen, ¿Zahlung zu erwirken, an den seit-

dem wieder Kanzler der Schaßkammer gewordenen Herrn Goulburn drei Briefe, worin er, auf seine eben mitgetheilten Angaben ge stüßt, dringend um Zahlung der ihm gebührenden Gelder auhält und zugleich auf die tiefe Armuth hinweist, in welcher er, ohne Amt und voller Schulden, nah Verpfändung aller Habe und noth gedrungenem Borgen bei seinen Freunden jebt gerathen sey. Alle drei Briefe führen eine drohende Sprache gegen den Minister. Jm ersten sagt Dillon: „Niemand auf der Welt verabsheut die Hand lung eines Meuchelmörders mehr als ich; aber Zhre Ungerechtigkeit ist hinreichend, mich zu ener so unverantwortlihen That zu Gehs, Zch würde den s{chimpflichsten Tod von der Hand eines Feindes der Vinschleppung meines jeßigen elenden Daseyns vorziehen.“ Ju zwei ten Briefe heißt es nah Hinweisung auf seine verzweifelte Stimmung: „Benn man meine schriftlichen Gesuche nicht beachtet, so versichere ih Sie, baß ih, ohne das Verbrechen eines Mordes, die Lage des elenden Macnaughten der Fortsührung meines sebigen Lebens vorzie hen würde.“ Endlich sagt Dillon am Schlusse des dritten Briefes vom 4, März: „Jch appellire an Sie: ist uicht solhe Ungerechtigkeit hinreichend, einen Mann in meiner Lage dahin zu bringen, dasz er ein Pistol ergreift und Jhnen eine Kugel durch den Kopf \chießt? Jch befürchte, daß Sie, wenn Sie mich in meiner jeßigen, dem Berhungern nahen Yage lassen, mich zu einer solchen Handlung treiben werden,“ Auf solche Drohungen gestübßt, verlangte Herr Goulburn vor Gericht einen Haftbefehl gegen Dillon, indem er beifügte, daß er, außer in seiner amtlichen Eigenschaft, nie mit demselben in Berührung gestan den habe; nah jenen Briefen müsse er indessen schließen, daß Dillon ihm schwere förperlihe Unbill zuzufügen vorhabe, Sein Ansuchen gehe durchaus nicht aus Uebelwollen gegen denselben, sondern einzig aus persönlicher Befürchtung hervor, Der Privat - Secretair des Herrn Goulburn erflärte alsdann eidlih, daß Dillon mehrmals n seiner Sache mit ihm gesprochen und geäußert habe, Herr Goulburn sey es, welcher die Zahlungsleistung hintertreibe; derselbe thte abei besser, sich vorzusehen, Ein Farben-Fabrikant, Namens Welch, sagte noch eidlich aus, daß Dillon, den er kenne, vorige Woche auf einem Kasfeehause in Westminster mit ihm über Macuanghten gesprochen unt einen Bergleich zwischen diesem und dem Mörde1 Bellingham zu Gun sten des Vebteren gezogen habe, Später erzählte Dillon zweien ¿çremden, daß er 15,000 Pfo, St, von ber Regierung zu fordern habe ; erhalte er sie nicht bald, so werde er eines ihre1 Mitglieder aufs Korn nehmen; und wenn er einen erschieße, so werde es Herr Goulburn seyn, Lies geschah am späten Abend; Dillon schien ganz nüchtern und bereit zu seyn, seine Drohung zu vollziehen. „Wenn ih vor Gericht acstellt werde“, jagte er, „so werde ih nicht Wahnsinn, soudern Ungerechtig feit plaidiren,“ Einer der Fremden fragte ihn, weshalb ei sich nicht «ans Unterhaus wenden und das Grgebnisß abwarten wolle? Dillon entgegnefe: „Bevor ich eine Antwort auf irgend eine Petition erhalten fann, werde ih Herrn Goulburn das Leben genommen haben und dasir hingerichtet seyn.“ Herr Hall erließ auf alle ‘diese Aussagen hin unverzüglich einen Haftbefehl; am Zchlusse der Sipung aber hatte der Angeklagte uo nicht aufgefunden werden können. Die Polizei stellte jedo sofort die eifrigsten Nachforschungen au, und noch ge\tern Abend ermittelte der Juspektor Hayues, baß der Angeklagte Tages zuvor wegen Schulden verhaftet und ins Gefängniß von Bhitecroß- Street gebracht worden sey. Da er hier unter Hast bes ‘Zherifs sbt, so bedarf es einer besonderen Bollmacht, um ihn vor Herrn Hall nach VBowstreet bringen zu können, Borläusig i Befehl zu seiner sorgsamen Bewachung ertheilt worden.

Vas Dampfschiff „Actäon““ hat neuere Nachrichten aus West indien überbracht, welche melden, daß allerdings der dur das (Erb beben am #8, Februar auf den Britisch Westindischen Juseln anczerich tete Schaden an Häusern und anderem Eigenthum sehr bedeutend ist, daß aber verhältnißmäßig sehr wenige Menschenleben verloren gegan gen sud, Ju Basseterre, der Hauptstadt der Jusel St, Christoph hat besonders die Kirche gelitten, und fast fein Privathaus ift unt- beschädigt davongekommen; auh auf den Plantagen im Junern ist große Berwülistung angerichtet worden, Der Schade wirb auf 100,000 Pfo. veranschlagt. Ju Nevis veranschlagt man ben Scha den zu 40,000 bis 50,000 Pfo, Am meisten hat Autigua gelitten Ju der Hauptstadt St. ‘Johns ist sede Kirche und jedes VBethaus, mit Ausnahme des hölzernen der Mährischen Brüder, zerstört ‘oder unbrauchbar gemacht; außerdem sind alle öffentlichen Gebäude, mit Ausnahme des Regierungshauses, bedeutend beschädigt; in gleicher Weise die Privathäuser, so daß viele Einwohner der Stadt auf den Zhiffen haben Zuflucht suchen müssen, English Harbour und Fal mouth haben ebenfalls viel gelitten ; bie Kasernen auf den Shirley Höhen sind fast ganz zerstört, Die Jusel Monkserrat hat nicht un bebeutend gelitten; Barbadoes verhältnißmäßig wenig. Bon ben | Französischen Kolonieen, Martinique und Guadeloupe, war noch keine Nachricht eingelaufen; man glaubt, in lehterer müsse der Sih bes Uebels seyn, und fürchtet daher, daß dieselbe sehr gelitten habe,

Wie es heißt, soll binnen furzem ein Detaschement von Say peurs und Mineurs nach dem Oregon -(Hebiet abgehen, um die vou (&ngland in Anspruch genommene Gränzlinie abzustecken.

Die Berichte aus Kanada reichen ls zum 10, Februar und sie melden, daß sich bei Sir Charles Bagot Symptome der Wasser sucht gezeigt haben, und daß man an seiner Errettung zu verzweifelu beginne,

Das Asiatic Journal enthält ein Schreiben von Sir H, Pottinger an die Besehlshaber der Land - und Seemacht in China, wonach die in Nanking befindlichen Englischen Offiziere von dem be rühmten Porzellanthurm ganze Stücke abgeschlagen, auh Götterbildei und andere Statuen fortgeschleppt hatten, Die Vorsteher des mit bem Thurm verbundenen Tempels hatten über diese zerstörung, hei welcher an 40 Jubivibuen Theil nahmen, nachbrücklih sich beflagt, und das Bolf war so erbittert, dasz man eine gewaltsame vidhtigung | der Tempelschänder fürchtete. Sir Henry Pottinger spricht sich daher | entschieden gegen jenes Benehmen aus, :

Aus China ist eine Anzahl großer Schiffe, meistens mit Thee beladen, im Hafen von London angelangt,

___ London, 10, März, Endlich haben gestern in beiden Häusern zugleich die. lang angedrohten Debatten über Lord Ellenbo rough's Sumnath - Proclamation gehabt, Die Opposition wollte, bas Parlament sollte eín feierliches Verbammungs - Urtheil darüber aussprechen, und dies mít der erflärten Absicht, entwedei dadurch die Regierung zu nöthigen, den Lord von seinem wichtigen Posten abzu- berufen, oder diesen, seíne Stelle von selbst niederzulegen. Es ve1 steht sh also von selbst, daß die Regierung s\ch dem Borschlag wi- derseßen und es yon ihrer Seite ebenfalls zur Partei - Frage machen mußte, und daß, da sle bei einer solchen einer bebeutenben Majorität gewiß Ti der Vorschlag in beiden Häusern verworfen wurde, Jn beiben Häusern gab die Sache zu guten Reden Gelegenheit : für ben Ausländer indessen dürfte bie un Admini ge\chichtlihe Darstellung ber Verhältnisse, unter welchen Ellenborough diese Proclamation so wohl als seine erste, worin er díe Zurlcfzlehung unserer Truppen aus Afghanistan ankündigte, geschrieben hatte, wie sle Welling ton giebt, am belehrendsten seyn, So wle er die Bevölkerung Ju- diens und die Sipoys kenne, versicherte er, sey von jener Proclama- tion feine Unzufriedenheit auf irgend einer- Seite zu erwarten, (6

M Die

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zureden und herbeizuschreiben; und Lehbteres sey b

den Journalen in Judien zu befürchten, die, subem de U Be heit Anspruch machten, sich der größten Uebertreibungen und Entstel- lungen schuldig machten, ;

Jm Unterhaus war Macauley's Rede, wegen ihrer Wärme der Darstellung und als von einem Manne kommend, der selbst in Ju dien gelebt, die anziehendste, Die Bischöfe nahmen von dem Um s]stand, daß die Sache zu einer Partei-Frage benußt worden Anlaß sich entfernt zu halten, oder (mit Ausnahme eines einzigen) gegen den Vorschlag zu stimmen, Lord Auland benahm \ich, wie immen sehr gemäßigt. Er scheint entweder der jehigen Regierung für die bewiesene Schonung seiner Judischen Berwaltung ver pflichtet, oder hofft, durch seine Geduld bei allen Angriffen welche deren Partei auf ihn macht, sie \ich zu verpflichten, Lorb John Russell erkannte den Rückzug aus Afghanistan als eine weise Maßregel anz er mußte dieses um so mehr, da Lord Aueklanb bereits die Befehle dazu gegeben hatte, Aber Palmerston gab nicht im ge- ringsten in seiner Opposition nah und war in seinen Ausfällen gegen Ellenborough so heftig, dasz Peel es bereute, ihn (nämlich Palmerston) bei dem neulichen Roebuckshen Angriff auf ihn unter seinen Schuh genommen zu haben,

Has Publikum is bei der ganzen Sache ziemlich gleichgültig,

der besten Abstcht unternommen habe, is aber doch herzlich froh, der Kampf wieder zu Ende ist, Es stimmt daher auh gern mit dem Parlamente in seinen Danfsagungen an Ellenborough für den An theil, deu er an dem glücklihen Rückzug unserer Truppen gehabt, überein und meint, daß durch das Gelächter bes Publilums jene

schwülstigen Proclamationen schon hinlänglich bestraft seyen, Nur die |

Nachricht, das sein Geschenk der Thore von GBhisui an deu I empel zu Sumnath zur wirklichen Förderung des dortigen (Hößendbienstes odei zu irgend einem feindseligen Ausbruch unter den Mahomedaneru qr führt hätte, fönnte ihm noch Uncannehmlichkeiten von hier aus zuziehen,

Ver Vorschlag im Unterhause in Bezug auf Verbrechen, welche unker dem Vorwande des Wahnsiuns begangen worden, is aus (L t mangelung eines Unterstübers gar nicht zur Berathung gekommen, Wrislich warnte Sir ‘James Graham, man möge bei ausgeregten Doch wird wahrscheinlich die Session nicht zu Ende gehen, ohne daß denselben vors Oberhaus zu bringen, Villon's, den man in Folge seiner gegen den Schah Minister ausge stoßenen LVrohungen hat verhaften müssen, die Gährung unter bem Publikum mr noch vermehrt. (8 geht damit so weit, baß sonst vernünftige Veute steif und fest glauben, es gingen Mörderbandven umher, die mir auf günstige Gelegenheiten lauerten, um Peel und wer weiß wenn noch sonst zu erschießen, Doch is es nicht mehr Mode, diese mörderische Wuth als nothwendig mit der Anti Corn Law League in Berbiuvung zu bringen, Diese fährt daher auch un gehindert in ihrer Thätigkeit fort, ohne sich selbst durch das von vie len Seiten wiederholte Gerücht schrecken zu lassen, die Regierung beabsichtige, Cobden und mehrere Andere als Aufmunterer zur Emp& rung vor Gericht zu stellen,

Her Chartisten-Prozesß ist wahrscheinlich heute zum Schlusse ge fommen, is jedoch hier bis jeßt fast ganz unbeachtet geblieben,

Das hiesige Publifum is aber überhaupt \chwe1 für irgend etwas zu interessiren, So nahm z, B., mit Ausnahme der hier lebenden chchotten, fast Niemand Notiz von den zwei Abend lang fortgesebten Oebatten über die Schottische Kirche und, wie man versichert werden die Vorlesungen, welhe der beredte Pr, (Candlish fortwährend in allen Theilen Londons über eben diesen Gegen stand hält, ebenfalls nur von Schotten besucht, Da nun das Unterhaus sich durch eine entschiedene Mehrheit gegen die Ansprüche dieser Kirche in ihrer sebigen ¡Form ausgesprochen hat, so hat Pr, Candlish erklärt : es fomme un auf die Entscheidung ber im Mai zu haltenden Kirchen- Versammlung an. derselben gefallen lassen, unter den aufgestellten Bedingungen mit dem taate mm Verbindung zu bleiben, so würden sich die Uebrigen von derselben trennen missen, j von der Verbindung mit dem Staate lossagen. Männer indessen, welche Schottland und deu genau kennen wollen, versichern immerfort, 400, welche vorigen Sommer die Zinn unterzeichnet haben, faum ein Zehntheil dem Pre, (andlish fol gen würden, Sagten ja sowohl Peel als RNussell, das nichts als das vyn der Kirche so rasch und, wie es scheint, durch eine mittelst | Unberechtigten zuwegegebrachten Mehrheit angenommenen Beto-Gesehz | einer gütlichen Ausgleichung (m Wege stehe. Diesen Wink diirften | wohl Manche ergreifen, um mit Anstand zurli{zutreten,

Wohlunterrichtete Schottischen Charakte1 ierfort, dasz selbst von den 3 bis srierliche Erflärung in erwähntem

—_— |

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Fg 2-4; |

; Brüssel, 11, März, Die Differenzen mit den Unternehmern er isenbahn zwischen Lüttich und dei Preußischen Gränze siut 4 ndlich beseitigt und es steht jelzt fest, daß die Bahn

ama) Verviers i ) ers am

| S von Yüttich | : 15, Juli, von da bis zur Gräme am 15. Oktober | erössnet werden wird, ; Kamnei hat die Verlängerung des Transit (Heselzes bis | p Ende des ‘Jahres geuchmigt, | —isi— Pierre ___ ROIen, Min, (A, Z) In dent Befinden Hoheit bes Erzherzogs «Franz Karl is noch feine | ten; vielmehi is nicht mehr zu zweifeln, dasz sich die Krankheit in ben | lebten Tagen als Nervenfieber ausgesprochen hat, das jedoch bis jet einen regelmäßig qutartigen Verlauf zeigt, S „Vie zwischen Rußland und Oesterreich geschlossene Post Conven- | tion i bereits unterzeihnet; man glaubt, baß binnen furzem bie Ng- | tification erfolgen wird.

| en Sr. Kaiserl. Besserung eingetre

| Wien, 10, März. (Aerztliches Blilletin): E | : Am 9, März, um 9 Uhr Früh,

| Lie Krankheit des Durchlauchtigsten Erzherzogs Franz Karl hält sich fortwährent in ihrem regelmäßigen (Gange, und es traten auch von gestern auf heute feine neuen Zufälle ein, Tie Nacht verging ziemlich rubig je od) ohne Schlaf. Heute zeigen sich bei mäßigem Fieber feine beunruhigen- ben (Erscheinungen, : Freiherr von Türkheim,

Dr. Sangerl|l,

_— Italien.

Turín, 4, Mürz, (A, 3) Diese Nacht if unse ‘onprín- zessin, die Erzherzogin Marie Adelaide m Oesterreih teste Tod ter des Erzherzogs Rainer, Vice-Königs des Lombardisch-Venetigni- schen Königreichs, von einer Prinzessin glücklich entbunden worden.

Die Unterhanblungen zwischen En Regierung und dem Hof der Tuilerseen wegen Abschluß eines Handels. Vertrags sind seit meh- reren Wochen ins Stocken gerathen. Man hofft, das, sobald Herr

sey jedoch leiht, über irgend einen Gegenstand Unzufriedenheit herbei

(Fs scheint überzeugt, daß Auckland den Zug gegen Afghanistan in | baß |

Gemüthern nicht in einen allzeit schwierigen Gegenstand eingehen, |

etwas in der Sache geschieht, da Lord Yyndhurst versprochen hat, | Natürlich hat das Betragen |

Wolle sich eine Mehrheit |

Wo nicht, so würde die ganze Kirche sich |

| faum 20 pCt, des Werthes ausmachte,

| 36 pCt. des | Konzesslon an England, welche von den inländischen Tuch-Manufak«

Guizot gegründete Hoffnung haben wird, die laufende Sesslon zu

übeistehen, die Unterhandlungen wieder aufgenommen und einem lüflichen Endresultate entgegen geführt werden. Der Marquis von almatien, Französischer Botschafter an unserem Hofe, is vor weni« gen Tagen unerwartet nah París abgereist, parlamentarishen Zustäude seines Laubdes.

Portugal.

A Lissabon, 28, Febr. Die Englische Partei hat ihren Zweck mehr oder minder erreicht, die Klagen, welche sie von Porto aus so- wohl, als vou den Weinbau treibenden Distrikten von (Estremadura an die Regierung gelangen ließ, daß sle in Rücksicht auf deren Lage Mittel für einen erweiterten Absaÿ ihres Produkts herbeishaffen d, i,, die von England verlangten Konzessionen gewähren möge ha- ben ihre Wirkung gethan; die Erflärung des Lords Howard de Walden, daß von einer Fortseßung der Unterhandlungen wegen Mo- distcationen des Tarifs feine Rede seyu könne, wenn si Portuc al nicht zu weiteren Zugeständnissen verstehe, als jene, welche in E lehten Borschlägen der Portugiesischen Regierung enthalten seyen hatte auf der einen Seite, vereint mit jenen Reclamationen der Weinbau-Distrifte, {wache Charaftere in Schrecken geseht, auf der anderen aber, sobald man dies bemerkte, den Muth der Englischen Partei erhöht, allerseits aber den Wunsch erregt, daß man einmal | aus der gegenwärtigen Ungewißheit, unter welcher Alle leiden auf | die eine oder andere Weise herausfommen möge, : Veshalb richtete Graf Labradbio in der Pairs - Kammer Ju- | terpellationen an die Mínister, wie es mit der Sache stehe; es gín- | gen Gerüchte, sagte er, die Unterhandlungen seyen gänzlich abgebro-

man sagt wegen der

en. “Er sey, wie Jedermann wisse, dem besagten Bertrage mit | England nichts weniger als gewogen, aber man müsse do endlich | einmal wissen, wie man damit daran seyz denn der jebiíge Zustand | der Dinge sey namentlih für die Manufakturen unerträglich, für die jer, einem Schwanken zwischen Veben und Tod vergleihbar, alle Spe- | culation, allen Unteruehmungsgeist unmöglich mache. Ver Minister des Junern erwiederte darauf, bie Unterhand« | lungen seyen nicht nr nicht ganz abgebrocheu, sondern gerade jet | threm Abschlusse näher, als je, womit si der Fragesteller sowohl, als die Kammer begnügte, Klarer aber und bestimmter geht die Lage | der Dinge aus der Art hervor, wie die Sache in der Deputirten- Kammer zur Sprache gebracht wurde. Va nahm Herr Faustína da Gama von deu neuerlichen (Er- | flärungen Sir Nobert Peel's im Englischen Unterhause auf eine Frage | des Herrn Labouchere, und des Grafen Aberdeen an eine Deputation der mit dem Weinhandel sich befassenden Londoner Kaufleute, welche zum Theil mit der hier geltenden Meinung von dei Sachlage im | Widerspruche standen, Anlaß zu Anregung der Angelegenheit. | Die Antwort des Ministers des Aeußeren, Herrn Gomez de Castro, ging dahin, daß eben aus ven Erklärungen der Engli- hen Minister sich unzweideutig herausstelle, daß vou einem förmli= hen Abbruch der Unterhandlungen feine Rede sey, Jndeß 2 bie Zache in jeder Beziehung für die landwirthschaftlichen wie für die industriellen ‘Juteressen Portugals von höchster Bedeutung. nthen | der Cxistenz, namentlich für die lehteren, fuüpften sich an die zu fas- sende Entscheidung. Die Regierung müsse daher, wolle sie anders | mit Unparteilichkeit ihre Pflicht erfüllen, alle Für und (Hegen aufs reiflihste, umfassendste erwägen, ehe sle einen Beschluß fasse, der für alle ¿Zukunft entscheidend wäre, und dies sei auch bis jeht immer ihr Verfahren gewesen, wie besonders der kräftige Schub, dei zu aller Zeit das jo wichtige landwirthschaftliche Juteresse bei ih gefunden | habe, unbestreitbar beweise; aber dieser Schuß müsse immer mit der | Rücksicht auf die anderen ‘Judustriezweige Haud in Haud gehen, | Aus dieser Antwort, wie allgemein und unbestimmt sie auch ge- | halten war, ersah man doch, daß allerdings der Bertrag mit England nicht aufgegeben sey, weshalb Herr San chez sich erhob, und darauf drang, daß, wenn man doch enen Vertrag abschließen wolle, man | darauf sehen solle, das wirkliche Gegenseitigfeit der Vortheile für bie | beiden fontrahirenden Theile darin stipulirt werde, Ju den bisher | bestehenden Verträgen mit England habe er vergeblich nah dem | Schatten einer solchen gesucht, Herr Garrett stellte noch die be- | stimmte Anfrage an den Minister, ob er den Vertrag abschließen und | ratifiziren werde, ohne vorher das Gutachten der Kammern eingeholt zu haben, worauf aber eine eben so allgemein gehaltene Antwort des Mínisters folgte, wie seine frühere war, ZJudeß ist sicher, daß nach

| dem Eintreffen der Antwort des Grafen Aberdeen auf die lebten von | seiner Seite verworfenen diesseitigen Vorschläge mehrere lange Mini

ster-Räthe gehalten wuden, und daß man endlich zu dem Beschlusse fam, abermalige Borschläge an England zu machen, worin auf einige der von demselben gestellten Forderungen eingegangen wird, Diese

| Vorschläge wurden am 2/5sten durch den Herzog von Palmella dem

Lord Howard de Walden überreicht, und werden mit demselben Vampfboote, das auch dieses mein Schreiben heute mitnimmt, nach

| England an das dortige Kabinet abgehen,

Lie Vorschläge sind solher Art, daß man nicht zweifelt, daß man zu Vonbon darauf eingehen wird, Ju Betreff der Baumwollen- waaren werden zwar auch durch diese feine besonderen Zugeständnisse gemacht, wie Cugland sie wlinschte; dagegen sollen die Zölle auf Wollentücher und gesalzene Fische bei dei Einfuhr n Portugal be- deutend herabgeseßt werden; jene zahlten bisher 600 Reis pro Pfund also nach dem Gewichte, was für die Tücher von geringerer Qualítát etwa 00 pCt, des Werthes gleichkam, für die feinen Tücher aber Nach dem jeßigen Vorschlage nun soll zwar der Grundsahz ber Berzollung nach dem Gewicht bei-

| behalten, dem Wunsche Englands, eine solche nah dem Werthe all- | gemein anzunehmen, nicht willfahrt werden; die Auflage von 600

Reis pro Pfund aber soll auf ihren früheren uiedrigeren Stand von 300 Reis zurlickgeführt werden, Diese Reduction von 60 auf Werthes is unbestreitbar eine sehr bedeutende

turen, die sich namentlich mit der Fabrication der Tücher geringerer UUualität befassen, bie zugleich auch einen Hauptgegenstand der Eng- lischen Einfuhr ausmachen, hart genug gefühlt werden wird, Die

| Fabrication von Tüchern mittlerer und ganz feiner Qualität aber wird

dadurch in Portugal, wo die Fabrication überhaupt noch in ihrer Kind- heit steht, so gut als unmöglich, Was die gesalzenen und getrodne- ten Fische betrifft, so soll der Eingangs- Zoll auf dieselben jeßt um die Hälfte herabgeseßt werden, gerade ein Punkt, in welchem die Portugiesische Regierung am beharrlichsten Widerstand leisten zu wollen chien, Um nun die Fischerei - Unternehmungen des eigenen Landes nicht in allzu grosien Nachtheil zu bringen, soll denselben eine Aus- e Prämie, ein sogenanntes Drawback wie ih höre, zugestanden WwerDen,

Dies wären die hauptsächlichsten Punkte, welche die Portugiesl« {e Regierung jeßt in Vorschlag bringt, und auf deren Annahme zu London die Englische Partei mit allbn Kräften hinarbeitet, Auch Lord Howard de Walden soll in diesem Sinne begutachtend seinen Bericht den Vorschlägen der Portugiesischen Regierung beigefüg! Fe ben. Man sieht leiht ein, welch großen Schritt Tg gur r- reichung seiner Zwecke durch Ana dieser Vorschläge thun

da dadurch unfehlbar der Weg zu weiteren

wäre, Man entgeht badurch den Besorgnissen vor |