1843 / 78 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

332 Allein unsere Finanzen, ohne eben im shlechten Zustande j seyn, sind durch die vielen außerordentlichen U Die LLE eit dem Kabinet vom 4. März, stark angegriffen, Das lau ende Jahr wird s{hwerlih mit einem geringeren Defizit als 90——100 Millionen schließen. Dessenungeachtet denkt die Deputirten-Kammer im Juteresse ihrer Handels=Kolonieen ein neues Opfer zu Gunsten der Jnsel Guadeloupe bringen zu müssen, weshalb sie aus freiem Antriebe die verlangte Geld - Unterstüßung auf 10 Millionen erhöhen will, Die Privat= Wohlthätigkeit regt sih nicht minder lebhaft zu Gunsten der Ein= wohner von Guadeloupe. Der König und die „Königliche Familie * sollen 100,000 Fr. unterschrieben haben. Der hiesige Le und die Finanz = Welt haben in zwei Tagen ctwa eben so viel hon 8 zusammengeschossen. Sämmtliche Theater der Hauptstadt werden Vor=

333 Frage wird also jeßt von der Entscheidung des Repräsentantenbau- ses abhängen, das darüber in nicht geringer Verlegenheit seyn wird, Die Sache is allerdings sehr wichtig und verdient daher doppelt reif liche Ueberlegung, Es handelt sih für die Vereinigten Staaten nicht alleïn darum, sich einer Kollision auszuseßen, die ín einen offenen Krieg mit England aizagen fann, sondern es handelt sich auch zum ersten Male für dieses Land darum, einen Kolonisirungs Versuch zu machen, der ohne Vorgang in seinen noch jungen Ge schichtsbüchern ist, Bis jet waren die Urbarmachung, die Kultivi- rung, die Civilisirung des von der Amerilanischen Union besessenen Kontinents das Werk der Privat-Judustrie, welhem die Negierung nur in seiner Entwickelung und in seinem FJortgange zusah, ohne selbstthätig einzugreifen, Alle Wagnis und Gefahr dieser Unterneh mungen, mochten sie sich nun auf das National - Gebiet be schränken oder darüber hinausgehen, fiel immer um auf diese selbst zurüd, Diíe Oregon Bill aber würde dei Nogierung eine neue Ausf= gabe auferlegen, die nämlich selbst, sich zum Kolonisirer zu machen, auf einem Gebiete, das von ihrer direlten Einwirkung so weit eut fernt ist, das man es einem ausländischen gleich betrachten fann. Wenn Amerikanische Arbeiter auf die Stimme der Central Regierung und unker dem Schuhe ihrer Waffen sich im Oregon-Gebiete fest seßen und niederlassen werden, so wird dies der erste Versuch zu

sten Abenteurer nah China gehen werden, das Parlament dem Resi betresfenden Stellen des Kommissions denten zu Hongkong die ausgedehnteste Strafgewalt wird einräumen gen Volgendes anzusühren ist: L odr, Sat dein müssen, wenn wir niht in ewigem Streit mit China leben sollen. gd ¡F Snfourf findet das össenlliche Schlußverfahren vor dem Man versichert inzwischen, die Chinesische Regierung sey bereit, ien böbe ifi Jet LER bef Mere ogericzt0hof) nur in den sogenann- Europäische Dampsschisfe und audere Kriegsschiffe zu kaufen oder zu eine höhere Strafe steht, statt, Jn den geringe p udthausstrase obe bauen, Künstler jeder Art, Offiziere und Kanonuiere in Dienst zu neh Verbrechen, welche geseßlich mít einer geringeren als Zuchthausstrafe bedroht men, und sich überhaupt so zu rüsten, daß sie uns bei einem neue sind, tritt zwar auch eine Schluß Verhandlung, aber vor dem Untersuchungs6- Kriege dürfte mit Pré Glücke entgegentreten fönnen. T ieses is! Nichter und in nicht öffentlicher Sißzung ein. Nach den Beschlüssen der zum Theil wenigstens wahrscheinlich, und muß uns um so vorsichtiger Kammer der Abgeordneten soll das öffentliche Schlußverfahren außer den machen, daß wir nicht wieder in «Feindseligkeiten gerathen. Man soll sogenannten höheren Strasfallen noch weiter stattfinden: 4) in den übrigen “zwar schon zu Canton die Ausfuhr = Zölle etwas vermindert haben ; kreisgerichtlihen Straffällen (mit Ausnahme derjenigen, die nur mít Geld aber da der erwartete Kommissarius noch nicht angekommen war, so 99e ge efängnifistrafe bedroht sund), wenn der (Georicht6lof dasselbe entweder fonnte zu der Ermäßigung des Tarifs noch eigentlich nichts geschehen Antrag des Anautldi t Ms E f LOLORE. SNIINENN stellungen zum Besten der Einwohner von Guadeloupe veranstalten, * jeyn. Cs pie ae Een würden tes E dai. ah vie bezirkögerichtlihen Strafsällen, welche geseßlich mit einer entehrenden Strafe Jn allen Journalen fängt man au, Listen zu milden Beiträgen zu mäßigung des T Jeezo von a ci rets P j ul 7A I, bedroht sind, in den übrigen bezirkösgerichtlichen Fällen anf Verlangen des dffnen. E / 4 faum ein Uebel, wenn unsere ¿ egierung Yerdurch genöthig ah x Angeschuldigten, mit Ausnahme derjenigen Fälle, in welchen nur (Gelbd- Einige Pariser Blätter haben gemeldet, daß Nafi Efendi, der f die große Summe, die sle jet von diejem NEO dees, auf E ode Bezirks - Gefänguisistrafe geseßlich angedroht is, Die Kammer der une Botschafter der Pforte in Paris, heute seine Kredenzialien in F eine andere Weise zu erheben. Denn es läßt ich gar uicht bezwei Standesherren is dem Entwurfe beigetreten und die Regierung weist die E L |OA / ÿ nige d : Franzosen überreichen wird feln, daß wenn man Canton blofirt und den dortigen Handel ganz weiter gehenden Anträge der Kammer der Abgeordneten entschieden zurück, öffentlicher Audienz dem Könige er Uranzojen Nai (Ffe di V ar abgebrochen hätte, der Krieg weit früher und mit weniger Auf gleiche Weise wurde sodann auch der Beschluß der Kammer Der Tag der feierlichen Audienz ift nod nicht bestimmt. Nasfi Cfendi un gau ( "g zuy , der Arie SMERE "Ltd So tit M es ber Abaeatbdeine bosaitint older dabin aua: begab sich vorgestern in das auswärtige Ministerium, um sich von Blutvergießen vollendet worden wäre, Whigs T ( ( läufig von Herrn Guizot als den Botschafter der Pforte durch Vor

E S S Se Berichts, woraus im Wesent erster Nothwendigkeit, namentli Lebensbedürfnisse, Speisen und Ge

i in Sicherheit zu bringen, die Noth und Entblößung ihrer Ee E S Mtiebüraer E zum Gegenstande und Anlasse as idfnblid en Spcculation und Gewinunsucht zu machen Feten, N on sie die Preise dieser Lebensbedürfnisse auf eine alles Maß e e Billigkeit überschreitende Höhe steigerten , weshalb der j aire der Stadt mit Gutheißung des Gouverneurs der Jusel, um diesem verabscheuungswürdigen Wucher ein Ende zu wen, sich genöthigt sah, ein Preis-Maximum für die einzelnen Speisen und Getränke oder Früchte festzusetzen, mit der Androhung, daß jeder Händler mit dergleichen Waaren, der sih ertappen ließe, die in dem zu diesem Zwecke festgeseßten Tarife angegebenen Preise zu über- schreiten und mehr zu fordern, sogleich der städtischen Behörde ange zeigt werden solle, welhe Maßregeln getroffen habe, um dergleichen \hamlose Spekulauten zu zwingen, daß sie Alles, was ihnen an Wag= ren bliebe, ohne weiteres in das Depot der Vorräthe abgeben müß ten, und zwar nur zu den Preisen, welche vor der Katastrophe vom 8, Februgr für die verschiedenen Gegenstände bestanden hatten. :

Der Gouverneur der Jusel, Coutre-Admiral Gourbeyre, so wie die städtische Behörde , scheinen, gleich nachdem man von dem ersten daruiedershlagenden Schrecken zurückgekommen war, vollkommen 1hre

Es befinden si hier noch 27 veel Me und 5 bewaffnete Dampfschiffe mit 6006 Mann Truppen, größtentheils Europäern,

Die Zahl der Getödteten von den Englischen Mannschaften, welhe von den gestranbeten IANEPO N /- Norbudda ‘’ und „Ann“ im September 1841 und im 9 lärz 1842 auf die Jusel ¿Formosa sich retteten, soll sich auf 280 belaufen, Sie wurden von den Mandarinen theils auf der Stelle niedergemacht, theils in Ketten gelegt, în denen sle eines langsamen Todes starben,

Ju Erwartung dei Ratification des Friedens zwischen England und China hat Sir H, Pottinger bereits eine neue Uebereinfunsft mit den Mandarinen abgeschlossen. Nach derselben verbürgt die Chinesische Regierung sich dafür, daß die Vongfaufleute ihre gegen- wärtigen, 2 Millionen Dollars betragenden Schulben an bie CEnglän=- der bezahlen; vom Tage der Uebereinkunft an aber sind bie Hong- saufleute und sonstigen Eingebornen für weiter zu machende Schulden blos selbst verantwortlich, und bie Mandarinen haben nur bebuís Cintreibung derselben amtlichen Beistaud zu leisten,

bleiben indeß g den Nothfall noch stark genug.

131 nicht die welhe im

Artikel Strafart , oder doch

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nicht wagten, den 3 Millionen von den jährlichen Einkünften zu „Das einzelnen Falle

} voraussichtlich

Stellung, und die Anforderungen, welche sie zu befriedigen berufen

sind, begriffen und eine außerordentliche Umsicht und Le pt d d ent- wickelt zu haben, wie aus den von ihnen erlassenen höchst zwec mäßi gen Anordnungen zu Linderung des Elends und Gang e möglichst erträglihen Zukunft für die Bevölkerung A LDAe et 2508 geht. So hatte der Gouverneur s{hou vom 10, bis L 2 get ic verschiedene Verfügungen im Juteresse des allgemeinen Woh g A sen. Am 10, Februar ertheilte er die Weisung, daz alle Fami len väter thre Frauen, Kinder und sonstigen arbeitsunfähigen Personen aus der Stadt zu entfernen hätten; daß dagegen jeder fráftige, a1 beitsfähige Einwohner der zerstörten Stadt, unverzüglich Pro solle, im Falle er dieselbe verlassen habe, Jede gesunde und A Person in der Stadt ist angehalten worden, in derselben zu b tes und sich zu Verfügung der städtischen Behörde zu Genen, Dra p quisitionen sie Folge zu leisten hat. Die Schiffs Mie, Man angehalten, ihre Cquipagen und Fahrzeuge zu Verfügung der stâ î schen Behörde zu stellen, und ihre Schiffe als Depot-Magazinc dienen zu lassen. Die Truppen aller Waffengattungen sind gleichfalls zur Verfügung der städtischen Behörde gestellt worden, um derselben im Vollzuge der hier aufgezählten Maßregeln Beistand zu leisten.

An demselben Tage hatte der Maire der Stadt, Herr Champy, der erst wenige Tage zuvor sein Amt angetreten hatte, die Mel dung erlassen, daß unverzüglich zur Wegräumung des SQUIEE unt Freimachung des Terrains geschritten werden solle, Zu diesem Ende, und um in die Arbeiten Orduung und Regelmäßigkeit zu bringen, theilte er die ganze Stadt in vier Abtheilungen. Für jede von diesen wurde ein eigener Chef ernannt, welcher die Arbeiten zu leiten hat und ermächtigt wurde, von der Militair=Behörde eine Patrouille von 10) Mann zu verlangen, um den Vollzug einer Anorduungen zuz sichern und Leute zu den Frohuarbeiten herbeizuschaffen. Die Aufgabe dieser bestaud in der Freimachung der Straßen, Wegschaffung der Leichname und Transport derselben nach den zu ihrer Begrabung bestimmten Orten. Ju einer anderen Verfügung hat der Maire, um die Kräfte der im ersten Augenblicke herbeigeeilten Matrosen und der Militairs zu s{honen, einen Aufruf an alle seine Mitbürger zur Theilnahme an diesen Arbeiten erlassen, Jedem, der sich zu D vorerwähnter Arbeiten freiwillig stellte, wurden „außer der 9 a- tion Lebensmittel noch eine Bezahlung von 2 Jr. für den Tag ge- währt. Am 13ten endlich wurde durch den Gouverneur angeordnet, daß jedes Judividuum, das im Besiß von Gegenständen, die aus dem Erdbeben gerettet wurden, sich befände, ohne sih über dic Heim ßigkeit diejes Besißes ausweisen zu können, und das S Stunden dieselben auf die Mairie niedergelegt haben wlirde, den Ge: richten zur Bestrafung überliefert werden folle, & leiches ist denen angedroht, die ohne Beiseyn und Erlaubniß der Behörde unt des Eigenthümers Nachsuchungen auf fremdem Cigenthum anstellen würden.

Paris, 13, März. Das entsebliche Unglück, welches die Sihe Guabeluve am Bten v. M. betroffen hat, dürfte dazu beitragen, daß die Zucker - Frage die von der Regierung den wünschte Lösung erhalten wird. Nur durch die Begünstigung es Koloutal-Zuckters kann den unglücklichen Pflanzern von „S uadeloupe wieder aufgeholfen werden. Man führt die Herren Talabot und Lanyer, beide Mitglieder der Zucker-Kommission , die frühe DIE Dia Gleichheit der Besteuerung des inländischen und des O gestimmt waren, als die an, die gegenwärtig im Juteresse der Zuse Guadeloupe zur Abschaffung der Rübenzucker-Fabrication sich neigen.

In der leßten Sißung vom {10ten l. M, herrschte noh unter den Mitgliedern der Zucker - Kommission folgende Verschiedenheit der Meinungen. Herr Berryer pflichtet durchgehends dem Geseß-Entwurf der Regierung bei: Unterdrückung der Rübenzuer-Fabrication gegen Entschädigung. Die Herren Passy und Dumont ziehen die gleiche Besteuerung vor, Die Herren Talabot und Lanyer möchten die gleiche Besteuerung auf einige Jahre als bloßen Versuch anwenden, mit dem Vorbehalt, den Geseß-Entwurf der Regierung anzunehmen, wenn die von ihnen vorgeschlagene Erfahrung sich zu dessen Gunsten ent- schiedener ausgesprochen haben würde. Herr Darblay wünscht, daß man den Status quo auf weitere zwei Zahre fortbestehen lasse und erst dann zur Lösung der Zucker-Frage ein radikales Mittel anwende, Endlich verfehten die Herren Hussegu - Muizon, Rumilly und Muret de Bort gusschließlih die Juteressen der N en ucktEt Abri anten, :

Bei so vielen und so verschiedenen Ansichten unter den Mitglie- dern der Zucker - Kommission wäre es rein unmöglich, einen Bericht, worauf die Kammer ihre eigene Meinung bauen fönute, zu verfassen. Das Erdbeben von Guadeloupe macht der Kommission endlich be= greiflich, daß, wenn alle Mitglieder ihre eigene Ansicht durchaus be halten und durhseßen wollen, die Zucker-Frage in dieser Sessiou aber= mals unentschieden bleiben wird. Dadurch würde sowohl den Rübenzucker=-Fabrifanten als den Pflanzern in den Kolonieen unendlich geschadet, deun sie würden durch ein volles Jahr noch in der Unge- wißheit ihres Looses {weben müssen. Der ohnehin gelähmte Zucer- handel würde gänzlich ins Stocken gerathen, und beide Industrieen gleih viel dabei leiden, Die Kolonieen verlangen vorx Allem schnelle Hülfe, wenn sie nicht untergehen sollen. Die Rübenzucker= Fabrikanten werden wenigstens, wenn ihre Jndustrie unterdrückt wird, eine Entschädigung erhalten, Die Kolonieen haben nichts dergleichen zu hoffeu. Sie ind überdies angehalten, ihre Produkte nur dem Mutterlande zu verkaufen, während die Rübenzucker-Fabrikanten volle eee TeE enießen. e B ist es, daß man den Kolonieen wenigstens ie Mittel an die Haud gebe, ihre Produkte, die sie nicht an Andere verkaufen dürfen, im Mutterlande abzuseßen. Darauf zielt der von der Regierung eingebrachte Geseß-Entwurf, der in politischer und öfonomis E noch wichtiger erscheint, weil er dem sinken= den Seehandel Fraukreichs ein neues Leben zu geben verspricht.

Es ist stark davon die Rede, den von dem Kabinet vorgestern verlangten außerordentlihen Kredit von 25 Millionen Fr., zu Gunsten der dur das leßte Erdbeben stark beschädigten A a U, auf 10 Millionen zu erhöhen. Die Regierung hätte selbst gern B wünscht , eine Ti Summe zu diesem Zwecke zu verwenden.

zeigung seiner Kredenzialien anerkennen zu lassen. Der König hat ihm aber noch nicht den Tag des Empfanges bei Hofe anzeigen lassen, was gewöhnlich ein oder zwei Tage vor der feierlichen Audienz zut geschehen pflegt. Nafi Efendi is ein Maun von etwa 50 Jahren, wenig mit der Europäischen Kultur vertraut und versteht kein Wort Französisch, Jm Uebrigen gilt er für cinen Mann, der in der Staats Verwaltung seines Landes viele praktische Kenntnisse bewährt hat, Herr von Lamartine hat vorgestern Abends ein höchst glänzen

| des Konzert in seinen weiten Appartements veranstaltet, wozu 800

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Einladungen ausgegeben worden waren. Die ausgezeichnetsten Künst ler der Îtalienischen und Französischen Oper, wie Lablache, Duprez, Mad. Damoreau, der berühmte Biolinspieler Artot , der Violoncellist Batta u. f. w. nahmen daran Theil. Die Präsidenten beider Kam- mern, die Minister Graf Duchatel und Villemain, die Botschafter von Oesterreich und Belgien, Nafi Efendi und mehrere andere Chefs der fremden Legationen, die Deputirten aller Nüancen, die ausge= zeichnetsten Literaten und Künstler wohnten dem Feste bei, welches bis zwei Uhr nach Mitternacht dauerte. Grossbritanien und Irland. London, 14, März. Jm Oberhause machte gestern der Lord-

4 Kanzler auf den Zustand der Geseße in Betreff solcher Verbrechen, * die unter dem Einfluß von Wahnsinn verübt werden, aufmerksam.

Er beleuchtete das Verfahren in dem Prozeß gegen Macnaughten und kam zu dem Schluß, daß die Jury nach den ihr vorliegenden Aussagen kein anderes Verdikt habe abgeben können. Eine Berän derung in dem einschlagenden Geseß hielt er auch nicht für ange- messen, weil dasselbe auf Menschlichkeit begründet sey; wohl aber schienen ihm wirksamere Vorkehrungs Maßregelu gegen wahusinnige Handlungen zweckmäßig, wiewohl man sich freilich auch davon, bei dem oft verborgenen Charakter solcher Geistesfranfheiten, feine voll- fommene Abhülfe versprechen könne. Jedenfalls will die Regierung durch den Lord-Kanzler eine hierauf bezügliche Bill dem Parlameite in den nächsten Tagen vorlegen lassen. Auch will sie dafür sorgen, daß Judividuen , wie Oxford, Francis und Macnaughten, fünf tig in ihrer Hast niht mehx ein Gegenstand der öffent | lichen Neugier werden können. Lord Brougham meinte, es | fomme vor Allem darauf an, zu ermitteln und festzustellen, | ob ein solhes Judividuum in dem Augenblick seiner That jih bewußt gewesen sey, daß es unrecht handie und die Gesebe verlebez darauf müßten die Juries durch die Richter bingewiesen werden, und ergebe es sih als unzweifelhaft, daß der I hâter im Stande gewejen, den Charakter seiner That einzusehen, jo müsse derselbe verurtheilt und bestraft werden. Wie das Verdikt in der Sache Macnaughten s, nach | dieser Ansicht Lord Brougham's, hätte lauten müssen, kann faum ei nem Zweifel unterliegen, wenn man die Aussagen selbst der Ea stungs=Zeugen durchliest, welche alle nur von der sixen Jdee jenes Men schen sprechen, daß er sich von den Tories oder überhaupt von Feinden | verfolgt und zu Tode gequälkt wähnte, während er im Uebrigen, 0 | selbst sein Vater zugab, sich stets ganz vernünftig ennen at. | Selbst das, was er zu deu Aerzten nah der That M C | geäußert, zeugt wenigstens davon, daß er das Attentat mit L de | seyn und zwar, seiner Erklärung nah, in der Meinung uud absich ausgeführt hat, sich durch Tödtung der Person, ‘auf welche er (e- feuert, von einem der gegen ihn verschworenen «Feinde zu befreien, 7 Lord Stanley hat im Unterhause gestern erklärt, daß die Re gierung sich wahrscheinli veranlaßt finden werde, der Insel Anti- gua, auf welcher das Westindische Erdbeben auch so bedeutende Rate | heerungen angerichtet, mit einem Darlehn zu Pu Le O | daß die Bewilligung des Hauses hierzu werde in Anspruch ge men werden,

14 a Dit ‘ichte i bgleidh 5 London, 14. März. Die Nachrichten von China, Uge

in mancher Hinsicht bedrohlih, haben bei der Vlgen A N ; doch fast keine Bewegung verursacht. Ja man is o wei a B | eine Erneuerung des Krieges zu erwarten, daß die Besiber s 104 noch begieriger scheinen wie zuvor zu verkaufen, und u a E ger Käufer finden können. Daß Pottinger e Ag h Jndien zurückzuschicken, und General Gough, Bibel t isches tumultugrischen Auftritte in Canton, wo der Pöbe N A Lagerhaus verbrannte, zugegen war, selbst dahin a tae eh O läßt keine Vermuthung zu, daß unsere dortigen O E r neuerung des Krieges besorgten. Pottinger sien „ut Í Pon zweifeln, daß der Kaiser wegen der Ermordung Britischer “ugehöri- gen auf Formosa die verlangte Genugthuung gewähren werde; und hatte von den Behörden von Canton die Bersicherung , daß E Kaufleuten der dort erlittene Verlust ersebt Ne E de Me nehmen gegen diese Kaufleute aber scheint besonders darauf ereuet, iese, so wie die in ihren Diensten stehenden Seeleute vorsichtiger zu machen, und somit jene Veranlassungen zu Gewaltthätigkeiten von Seiten der Chinesen zu verhindern, welche neue Kriege nothwendig gden eve, Er en ihnen ein- für allemal erflärt, daß sie auf Chinesischem Gebiet “n unter dem Schutze und der Gewalt der Landes-Behörden stehen un den Landesgeseßen und Einrichtungen gehorhen müßten. Fee von Cauton, Hongkong und A A geben ihm auch unbeding recht. Es soll freilih eine starke Partei zu Cantou und in der Um- gegend geben, welche den Engländern N feindselig gesinnt ist, Doch ver= sichert man, daß diese nichts von derselben zu befürchten Ie, wen sie ihnen nicht selbst Anlaß dazu gäben. Die Behörde sey zwar woe auf den durch die Händel zwischen einem Haufen Laskaren (Ostindi- schen Matrosen) und dem Chinesischen Pöbel plöblich entsagen Ausbruch vorbereitet gewesen und hätte leßterem eine Zeit (90A, y Oberhand lassen müssen; aber sie hätte bald wieder u bi daß sie im Stande und bereit war, zu helfen; und e vitse für gung, welche die Bürgerschaft bezahlen müsse, würde au M ui die Yufunst für die Erbaltung der Ordnung wachsam F eA variWelfalt- gens steht zu erwarten, daß, da von hier und Jndien

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entsagen, die dem Schale aus jenem Handel zufließen, j E

Von Judien sind die Nachrichten nicht bedeutend. Alles scheint auf die Erhaltung des Friedens in allen Richtungen hinzudeuten, Dabei hatte man alle Hindernisse, welche der freien Schifffahrt aus dem Jundus entgegenstanden, beseitigt, und Lord Ellenborough soll nun darauf bedacht seyn, durch Erleichterung der Verklehrsmittel und Sicherung alles Cigenthums die innere Thätigleit zu heben. Tie Erlassung einer Verordnung, wodurch das Sklavenwesen, wo nichl ganz abgeschafft, doch sehr gemäßigt wird, macht sowohl ihm als der Ostindischen Compagnie Ehre, : l ius M

Das Parlament ist sehr unthätig: vou beiden Seiten is Berschieben an der Tagesordnung, und dem Peelschen Ministerium macht man ge rade denselben Vorwurf, den man dem Melbourneschen so oft gemach! hat, nämlich, daß es die wichtigsten Dinge ans Ende der Session hinziehe, wo dann die Bills hastig und unverdaut zu Geseßen erho ben, oder aus Mangel an Zeit auf ein anderes JZahi verschoben wer den müßten, Das schlimmste ist, daß man das Oberhaus während der ersten Monate unbeschäftigt läßt und alle Bills zuerst dem Un terhause vorlegt, während wenn man mit einigen im L beren an finge, gegen das Ende der Session jedes Haus die Arbeiten des anderen nur so zu sagen zu revidiren hätte, und solche nad) Umstän den ändern, annehmen oder verwerfen könnte. Dies rührt aber theils daher, daß diejenigen Minister, welche die meiste e gewöhnlich im Unterhause sind, in diesem auch überhaupt di Meise Thätigkeit herrscht, und mit den meisten Maßregeln etwas von 2 fe steuerung mitunterläuft, wovon sih das Unterhaus unerbittlich das Recht der ersten Einführung vorbehalten hat, - E

Der Prozeß der Chartistenhäupter i} nach achttägiger Daner mit der Schuldigerkennung von 29, worunter auch der befannte 2 A nor, zum Schlusse gekommen, die Urtheile aber f die edt N richts-Versammlung in London verschoben worden. m O ag N selbst lassen dem General Prokurator, welcher di Bing N D zu eröffnen, das Zeugen-Verhör zu leiten un n s ( E S Bertheidigung zu antworten hatte, S Loni tel ‘na i ‘«chtigfeit widerfahren. Er sowohl als der Richter bemüh en sich zu L tis ie es fedem Briten freistehe, Veränderungen in den Landes e ben und. Elnrichtungen, entweder allein oder in Gemeinschaft mit abdia zu suchen, und nur dann straffällig würde, wenn er das suche, was an sich unerlaubt wäre, vder das Crlaubte auf geseßwidrigem Wegez wie nach einer neueren „besseren“ Geseßgebung Arbeitern vet stattet sey, sich mit anderen über den Lohn ,„. wosür sie sich verdingen wollen, zu vereinigen und 1hr Streben nur dani unerlgubl würde, wenn sie gegen andere irgend wie Gewalt brauch ten. Die Zeugen machten ihre Aussagen ohne Feindseligkeit und Uebertreibung; und die Geschworenen, obgleich ihnen noch das Schrecken und die Gefahren des leßten Aufstandes lebhaft vor Augen schweben mußten, und sie zu der Klasse gehörten, welche dabei vorzüglich litt, schienen aufs gewissenhasteste bemüht, dic jenigen, gegen welche der Beweis nicht vollkommen war, von den Ueberwiesenen zu sondern und freizusprehen und bei diesen iee die Art und den Grad des Vergehens genau zu unterscheiden. alu ist nicht zu verkennen, wie außerordentlich belehrend und bildend on solche wichtige Verhandlung für alle Geschworenen, Zeugen ib, Zu hörer seyn muß, und wie der Engländer so viel Eigenthümliches hat, das mehr bildet, als anderwärts weit geregeltere Bildungs-Austalten,

Deutsche Bundesstaaten.

Stuttgart, 10. März, (Schw. Merk.) Ju der Sihung der Kammer der Äbgeordneten vom 9, März führte die Tagesord- nung auf die Berathung in Betresf der Erklärung_ der Staats - Re- gierung über die hinsichtlih des Entwurfs der Straf- Prozeß Ordnung in beiden Kammern der Stände - Versammlung gefaßten Beschlüsse. S : f

N Du Justiz - Ministerium hat mittelst Note vont 31. Abit vorigen Jahres an das Präsidium des ständischen Ausschusses 01 Ständen einen neu redigirten Geseb = Entwurf, wie Aus der Prüfung der ständischen Beschlüsse in 2 Al Ma hervorgegangen ist, mitgetheilt und den Oa, t selben unter folgenden _näheren Bestimmungen Mga P k zunehmen: 41) die Wirksamkeit dieses provisorischen ( esebes so auf einen Zeitraum von sechs Jahren beschränkt seyn, 0G eet Ablauf die Regierung den Ständen die desinitive Annahme a denjenigen Modificationen ansinnen werde, welche die L i ° fahrung, als den anerkannten Bedürfuissen des Landes en sre ceud, an die Hand gebe. Wäre eine Vereinigung nicht zu M, M A e zwischen einer Verlängerung des Prppuoriuws E fn M E N E neen S beh Ae ei das Tiahine des Cut-

»ärtigen Ständen bleibe vorbehalten, M M Ga E Des AUL: Laus 10 Beziehung auf einzelne Punkte Ee O zu vereinigen, welche von der E MERE Mng so weit uur imm E Mrden S Nr iSlages wird angeführt, daß die Re- gierung Anstand nehme, in eine Ausdehnung der Vorschriften des Entwurfes über das öffentliche mündliche Schlußverfahren a ft der {were Straffälle zu willigen, daß sie lo aber dabei nicht verhehle, daß die Ansichten über einen großen Theil der strei- tigen Punkte in Mee, so wie in den Erfahrungen „anderer Deutschen Staaten 1hre Berichtigung finden können, und diese Er- wägung habe sie auf den bemerften Ausweg hingewiesen. Die Kom- mission hat nun die Frage, ob der Vorschlag der Regierung auf pro= visorische Annahme des neu redigirten Entwurfs anzunehmen sev, bejaht, und nachdem das Präsidium in Beziehung auf die formelle Behandlung der Sache seine Ansicht dahin ausgesprochen hatte, daß sich die Berathung zunächst auf obige Frage erstrecken und dem Be- richterstatter (von Scheurlen) überlassen werden sollte, das Nöthige hierüber aus dem Kommissions-Bericht vorzutragen (welcher Vorschlag (ofort von der Kammer genehmigt wurde), verliest von Scheurlen die

zit erfennen isf nah der jepung des Beweises zu erkennen wäre, Zchsußverfahrens zu eutscheiden habe, sur das Verbrechen bestimmten vielleicht im vorliegenden

Anschuldigung unter

einzelnen Fall nicht amuwenden sevn

Boraus über den Eintritt des öffentlichen jondern die Strafart, welche in dem Ztrafrahmen begriffen ist, wenn sie auch wird,“

(Hinsichtlich der Modalitäten des Schlußverfalhrens hatte die Kammer eben

falls eine Reihe von Beschlüssen gefaßt, denen die erste Kammer und die

Negierung nicht beitraten.) Díe Kommission führt nun an, das; sie es fut

überflüssig halte, zu wiederholen, welch hohen Werth sie auf das ZJnstitut des

öffentlich mündlichen Schluß verfahrens vor dem erkennenden Nichter lege z si musse es eben deswegen lebhaft bedauern, dase die im Jnteresse weiterer Aus bildung des Justituts gestellten Anträge auf Erweiterung dey welchen die Schluß-Verhandlung vor dem entscheidenden Nichter cinzutreten hätte, in {hrem ganzen Umfange abelgehut, so wie dast diejenige! Beschränkungen, welche die Zuspension des öffentlichen Verfahrens vo1 dem Ermessen des Justiz- Ministers und von dem vermutheten Vorhanden sevn von Mitschuldigen ablängig machen, festgehalten werden, Judesse1 sey nicht zu mißkennen, daß die Regierung in zwei wichtigen Beziehunge1 die Beschlüsse der Kammer qutgeheißen habe, nämlich: das im öffentlichen Schluß-Verfahren auser dem Angeschuldigten auch Zeu gen vernommen werden fönnen, und 2) den Beschluß, daß in geringe ren Strafsachen das Untersuchungs-Verfahren vor dem erfennenden Bezíirls- Gerichts - Kollegium soll stattfinden können. weiteren sich entgegenstehenden Ansichten der

Kollegiun

drei Faktoren sey nicht zu e1

Fälle, ín

t 1 l

1 l

l) den Beschluß,

Cine Ausgleichung über die

warten, und eben deswegen habe die Negierung die provisorische Annalme

des Geseges vorgeschlagen und die von ih angesührten Momente verdienen alle Beachtung, Die Regierung betrachte das öffentliche und mündliche Zchlußverfahren nicht aus dem (Hesichtspunft eines Instituts, das sich als unabweisliches Bedürfniß geltend gemacht habe, sondern als eine weitere schüßende Form, welche wie andere Einrichtungen schon im bisherigen Ver sayren, 4: B. die Vertheidigung von Amtswegen, nur bei den schweren ¿Fallen Anwendung finden solle. Die Kommission werde sich nicht irren, wenn sie annehme, daß die Regierung damit nur eíne Probe machen wolle und dieses Verfahren eben deshalb auf die schwersten Fälle beschränke, (£8 müsse anerkannt werden, daß die Negierung wenigstens eine wahre Probe machen wolle, was aus ihrer Zustimmung zu 1) oben hervorgehe. Es werde sich hierdurh in Württemberg eine ziemlich sichere öffentliche Meinung über dieses Zustitut bilden, welche bei der später nothwendig werdenden neuen Berathung über die Prozeß-Orduung ihren Einfluß zu äußern nicht verseh len werde, Die Erweiterung des Zckchlußverfahrens durch Vermehrung der Fälle würde in der Gerichts-Verfassung gewisse Aenderungen nöthig machen, welche die Negierung vorzunchmen von ihrem Standpunkte aus schon dei osten wegen sich wohl scheuen möge, so lange es ihr noch an genügenden Crfahrungen über die beantragten neuen Cinrichtungen fehle, (Schluß folgt.) —_ Gie ILeL r ei di Wien, 13, März. (Aerztl, Bülletins.) ; i / Am 12, März, um 9 Uh früh,

5e, Kaiserl, Hoheit der T urchlauchtigste Erzherzog Franz Karl hatten gestern den ganzen Tag nervöse Aufregung mit innere) Unruhe, Abends brach ein Friesel - Ausschlag ausz die Nacht war ziemlich ruhig und theil weiser Schlaf gestattet, Heute is das Fieber gelinde, die übrigen Erschei- nungen sind wie gestern, und Se. Kaiserl. Hoheit haben auf Höchsteigenes Begehren das heilige Abendmahl empfangen.

Am 12. März, um 7 Uhr Abends, Jn dem Krankheits-Zustande des Durchlauchtigsten Erzherzogs ist von

heute Früh bis jeßt feine Verschlimmerung eingetreten, —_—

bereimgte Staaten von Uord - Amerika.

() New-York, 12. Febr, Eine der Ursachen, welche die Berathungen des Amerikanischen Kongresses so langsam voranschrei tend, so verwickelt und s{wierig machen, liegt in der Befugniß, welche jedem Mitgliede der Majorität zusteht, die Beschlüsse der Versamm lung wieder rücgängig zu machen dur den Antrag, daß man sie einer nohchmaligen Erwägung unterziehen solle, Nur in seltenen Fäl len wird von diesem Rechte nicht Gebrauch gemacht, was auf nichts mehr und nichts weniger als auf Mißbrauch desselben hingusläusft. Hierin liegt ein großer praktischer Fehler der Amerikanischen Consti tution, Unstreitig is es gut und zweckmäßig, daß die Entscheidun gen gesebgebender Versammlungen einer vorgängigen reiflihen Er wägung unterliegen, und daß ein Gesebgeber erst das Für und Ge-= gen wohl überlege, ehe er seine Kugel bei der Abstimmung in die Urne fallen läßt, Aber es liegt sicherlih auch eine Art Beleidigung in der Unterstellung, daß eine berathende und beschlußfassende Versammlung heute schon wieder anders zu urtheilen fähig L als sie erst Tages zuvor that. Welche Bürgschaft is gegeben, daß das Urtheil von heute richtiger sey, als das von gestern? Mir scheint durch ein solches Verfahren nur der Bestechung Thür und Thor geöffnet, nur den Versuchen zu Einwirkung auf {wache oder im \{chlimmeren «Falle verkäufliche Charaktere ein weiterer Spielraum gegeben zu wer den. Gestern hat der Gesebgeber nach seiner inneren Ueberzeugung, nach dem Urtheile, das er si selbst gebildet, seine Stimme gegeben, heute wird er das Urtheil der Welt auf sich einwirken lassen. Diese zahlreichen Dementis, welche die National - Vertretung in den Ver- einigten Staaten binnen vier und zwanzig Stunden si selbst giebt, thun der Achtung, mit der sie umgeben seyn sollte, so bedeutenden Cintrag, daß die Möglichkeit dazu für immer aufs \leunigste ent- fernt werden sollte, Wie kann man hoffen, ein Geseß als einen Grundsaß der Gerechtigkeit annehmen und achten zu machen, gegen E man sich gestern entschied, um sich heute für dasselbe zu erflären.

ZU diesen Betrachtungen, die, wie mir scheint, ein für alle Staaten der Union gleich hohes Juteresse haben, veranlaßt mich der im Senate ge- stellte Antrag, das Geseb in nochmalige Erwägung zu ziehen, welches die Kolonisirung des Oregon-Gebiets ausspriht. Der den Antrag stellende Senator sagte, er habe für den Geseß-Entwurf nur votirt in der Absicht, ihn dieser abermaligen Probe zu unterwerfen, Das ist eine feine, oft angewendete Taktik, deren Moralität mir aber nicht einleuhten will. Die Kollegen des fraglichen Senators scheinen der= selben Ansicht gewesen zu seyn, denn sie weigerten si, ihr erstes Vo-

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tum zurückzunehmen, oder vielmehr sie haben es bestätigt, Diese

einer Kolonie seyn, außerhalb ihrer diese Neuerung wäre in sozialer wie n politische1 nicht ohne ‘Juteresse.

die eben sv machung des dieses Saatkorn verweichliht und unter dem verderblichen der Agiotage und dei Gewinnsucht ausgeartet ift,

——

On dien.

Bombay, 3, Febr, Das bei Firozpur versammelt qe wesene Reserve - Heer, 95,000 Mann stark, ist am 15. Januar auf gelöst worden, nachdem vom Weihnachtötage an bis zum 6, Januar eine Reihe von militairischen «Festen stattgefunden hatte, Während der Dauer des Lagers haben die Curopäischen Truppen doppelte Na tionen befommen und die L stindischen Truppen nicht weniger als § Tounen Konfekt, das der General-Gouverneur für sie angeschafft hat, verzehrt.

Die vielbesprohenen Thore vou Somnath follen vorläufig nach Delhi gebracht werden, bis man einen Wagen gebaut hat, der groß und stark genug ist, um sie nach ihrem definitiven Bestimmungsorte zu schaffen,

In Sind, wo, Britischer Truppen zu

ausdanernde und beharrlihe Arbeiter für die Urbar

den lebten Nachrichten zufolge, 3000 Mann einer Demonstration gegen Hyderabad in Be wegung geseßt waren, schienen anfänglich die Angelegenheiten eine ernste Wendung nehmen zu wollen, da, den dem Britischen Befehls haber, Sir Charles Napier, zugekommenen Berichten zufolge, die Emirs von Sind sich entschieden dem Traktate widersehßten, zu wel- chem sie genöthigt werden sollen. & pätere Nachrichten indeß melden, daß sie sich von der Nublosigkeit des Widerstandes überzeugt haben, und dasz m1 hoffen dürfe, ihre gutwillige Zustimmung zu erlangen, Diese Aussichten gewinnen um so größere Gewißheit, da Major Outram, der als Unterhändler {hon früher in Sind aroße Geschicl- lihfeit bewiesen, am 4. Januar wieder die Leitung der dortigen diplomatischen Verhältnisse übernommen hat. Gegen die meisten der ín Afghanistan L'ffiziere, welche nach ihre Nückklelzr Kriegsgericht gestellt worden sind, Die fünf Offiziere,

| verwendet gewesenen | aus der Gefangenschaft vor bas | ist das Urtheil bereits gefällt, | welche sich mit ihren Frauen unter deu Schuh | Afbar Chan's begeben haben, nämlich die Hauptleute Anderson, Boyd, | Troup und Walter, und der Lieutenant Eyre, sind von aller Schuld | wegen dieses Schrittes freigesprohen worden. Ebenfalls freige | sprochen is der Oberst-Lieutenant Palmer, der die ¿Festung (Hisni | übergeben hat. Der Prozeß gegen den Oberst Shelton und den | Major Eldred Pottinger dauert noch fort, da die Untersuchung in ihrer Sache viel schwierigerer Art ist; indeß glaubt man gewiß, daß auch sie werden freigesprochen werden,

6. Q.

Macao, 1. Jan, Es scheint, daß in Canton, wohin si un- mittelbar nah dem &riedensschlusse die früher dort etablirt gewesenen Englischen Kaufleute wieder begeben hatten, um von ihren Wagren Häusern Besiß zu nehmen, die dur den Frieden herbeigeführte neue Ordnung der Dinge sehr wenig Beifall gefunden hat, Schon dei Umstand, daß einzelne jener Kaufleute ihre Frauen mitgebracht hatten, während früher den Europäerinnen der ugang zu Canton streng untersagt war, scheint die Besorgniß rege gemacht zu haben, daß die Engländer sih bald als Herren in Canton geltend zu machen suchen würden, und die sch{lechte Aufführung des zum Theil aus Laskaren bestehenden Schisfsvolkes der Britischen Ostindienfahrer, das man {on seit Monaten unvorsichtigerweise sich in der Stadt in großen Haufen hatte umhertreiben lassen, brachte die Unzufriedenheit zum Ausbruche, nachdem das Volk, von einer Anzahl aus dem T ienst entlassener Offiziere bearbeitet, angebli schon seit längerer Zeit einen Angriff auf bie Britischen Faktoreien beabsichtigt hat. Der Ausbruch fand am 7. Dezember statt. Schon den ganzen Morgen über waren fortwährende Prüge leien zwischen den Lasfaren und dem Chinesischen Pöbel vorgefallen, bis endlich gegen 2 Uhr die Zache einen ernsteren Anstrich gewann. Die Lasfaren wurden von dem Volke mit einem Hagel von Steinen und Ziegeln überschüttet und flohen, vou demselben verfolgt, nah den Englischen Faktoreien, welche sogleich von den Chinesen angegriffen wurden. Sie rissen die Gartenmauer nieder, \{chlugen die Fen- ster ein und drangen in die Gebäude, aus denen sie alles Tragbare wegschleppten ; darauf zündeten sie dieselben an, so daß sie bis auf den Grund niederbranuteu. Die Chinesischen Be hörden, welche die Ordnung herstellen wollten, wurden zurückgetrieben, Früh Morgens am §. Dezember erschien indeß Sir Hugh Gough auf dem Dampfschiff „Proserpina““ vor den niedergebrannten Ge- bäuden; seine Anwesenheit {eint den Chinesischen Behörden wieder zu ihrer Autorität verholfen zu haben, und es gelang ihnen, zwei der Hauptunruhstifter einzufangen, die auch sogleich hingerichtet wurden, |

ie Behörden erklärten sih darauf bereit, den Schadenersaß für die von den Kaufleuten erlittenen Verluste beizutreiben, und verpflichteten sich, für die Aufrechterhaltung „der Ruhe einzustehen, während der folgenden drei Wochen, bis jebt nicht gestört worden ist; | dem Verlangen der Britischen Kaufleute in Canton, sie durch eine | Truppen - Abtheilung beschützen zu lassen, hat Sir Henry Pottinger | niht entsprehen zu können erklärt. | _ Daß die Englischen Befehlshaber keine Besorguiß vor neuen Zwistigkeiten mit der Chinesischen Regierun hegen, beweist der Um- stand, daß niht nur Sir Hugh Gough China bereits verlassen bat, |

die deun auch |

um das Ober-Kommando des Heeres in Ostindien anzutreten, son-

dern daß ugleich 2 Fregatten, 5 Dampfschiffe und 43 Transport-=

schiffe nah Ostindien zurückgekehrt sind, Die Streitkräfte in China |

welche die Amerikanische Union so zu sagen Mauern zu begründen versucht haben wirb, und Beziehung sicherlich Sie würde zeigen, ob die Bevölkerung Ame rifa's in ihrem Schooße noch das Saaktkorn jener Nace bewahrt hat,

Vandes wie unershrockene Soldaten lieferte; oder ob hatten

| und die Prinzessin von Preußen, | heiten

| Reiz bekam dieses | Solo-

| ten ein Urtheil erlauben darf, | ter und verräth ein tiefes Studium des erhabenen | älteren Jtalienishen Meister. Den mei Hinsicht das „Agnus Dei“, Solo und „Dona nobis““, zu machen, in welchen der Ko Ausdrucks bis zu wahrhaft ergrefenten Momenten Der zweite Theil war der

Inland,

Die n der Geseb=Sammlu nq ent haltene Allerhöchste Kabinets - Ordre wegen Ausführung des unterm 29, Juli 1842 mit den Regierungen von Hannover, Kurhessen und Braunschweig abgeschlossenen (eíne1 späteren Mittheilung von uns vorbehaltenen) Staats-Vertrages, bie Regulirung dei Central-Schulbd- | Berhältnisse des vormaligen Königreichs Westphalen betreffend, lau- | tet alo:

„Nach Jnhalt und n Folge der Kabínels - Ordre vom 31, „Zanuar |

Berlin, 18, März.

1827 Gesep-Sammlung pro 1827 &. 13 haben Meínes in Gott ruhen- dent Herrn Baters Majestät in billiger Berücksichtigung der sich auf bas ehe- j malige Königreich Westphalen beziehenden Zchulbforberungen den bel weitem größten Theil derselben, so weit solches ohne Mitwirkung der übrigen bei dem Westphälischen Schulbenwesen betheiligten Staaten thunlich war, und soweit diese Forderungen die Preußische Negierung angingen, aus bíessei- tigen Staats - Kassen berichtigen lassen, Wegen der nach der Bestimmung der Kabinets - Ordre vom 31, Januar 1827 zub D, a, No, 1, bid 3, zur | Zeil von ber Liquidation und ¿Festsepung ausgeschlossenen Forberungen jepe Jh mit Bezugnahme auf ben unterm 29, Juli 9, 3. mit ven Ne- gferungen von Hannover, Kurhessen und Braunschweig abgeschlossenen taats «Bertrag, die Negulirung der Central-Angelegenheiten ves vormali- gen Königreichs Westphalen betreffen, hiervurch fest, baß:

1) die Zins-Nückstänve derjenigen verbriesten, in Absicht des Kapitals bereits in Preußische Ztaats - Schulbscheine umgeschriebenen Forde- rungen, welche vor Errichtung des Königreichs Westphalen fontra- hirt sind, so weit dieselben bie gegenwärtig ‘Preußischen Gebietstheile angehen, mithin díe Zins-Nücfstände von ben Westphälischen Reichs- Obligationen Lit. E, F. G, U. J. L. M. unb N., in bem von ber Westphälischen Negierung rebuzirten Betrage und nah der von Zhnen, dem Finanz - Minister, zu ertheilenden näheren Anweisung ausbezahlt, unv wegen der Ansprüche an die Besißungen des ehemaligen Deutschen und ‘Johanniter - Ordens die nah dem Artikel 20. des Staats - Ver- lrages vom 29, Juli v. J. getroffenen Berabrebungen zur Ausfüh- rung gebracht werden sollen, Dagegen werden : die zur Abtragung von Kriegs - Contributionen durch bie LWestphäli- schen Dekrete vom 19, Oktober 1808, 4. Dezember 1810 und 12. Juni 1812 nah Art einer Vermögens - Steuer ausgeschriebenen Zwangs - Anleihen mit den vazu gehörigen Zinfen-Ansprüchen weder

ganz noch theilweise anerfannt, so wie auch zur Befriedigung bieser Forderungen die Regierungen von Hannover, Kurhessen und Braun- schweig in Bezug auf die von dem chemaligen Königreiche Westpha- len auf sie unmittelbar übergegangenen Landestheile jede Mitwirkung verweigert haben. Indem Jch Sie, den Finanz-Minister, beauftrage, die wegen Ausführung des Staats-Vertrages vom 29, Juli v, J, erforderlichen Einleitungen zu treffen und dabei die Bestimmungen der Kabinets - Ordre vom 31. ‘Januar 1827 «ub C. Nr. 6 und 7 zur Anwendung zu bringen, ermächtige Jch Sie, den Mínister der auswärtigen Angelegenheiten, den Staats - ertrag vom 29, Juli v, J. nunmehr durch die Geseß-Sammlung zu veröffentlichen,

Berlin, den 3, März 1843. : Friedrich Wilhelm.

An die Staats-Minister Frhr. von Bülow und von Bodelschwingh.“

Nachstehendes is der Juhalt der Allerhöchsten Kabinets - Ordre wegen Herabseßung des Durhgangs=- Zolles von dem auf der Weich- sel und dem Niemen transitirenden Getraide :

„Auf Zhren Bericht vom 22sten v, M. bestimme h : anderweslter Negulirung der Durchgangs- Zollsäße von den auf der Weích- sel und dem Niemen cin - und durch die Häfen von Danzíg, Pillau oder Memel ausgehenden Getraide - Arten und HPülsenfrüchten, an Durchgangs- zoll einstweilen nur erhoben werbe: ;

1) für Noggen, Gerste und Hafer, auf der Weichsel over dem

Niemen eingehend und durch die Häfen von Danzig ober

Memel, auch dur Elbing over K önigsberg über Pillau aus-

gehend, vom Preßuischen Scheffel...

2) für Weizen und andere unter Nr. 1. nicht genannte Ge- traide - Arten, desgleichen für Bohnen, Erbsen, Linsen,

Wicken und andere Hülsenfrüchte, auf denselben Strömen

ein- und über die vorgenannten Häfen ausgehend, vom

Preußischen Scheffel leer errei A 'Shjr, Sie haben dicsen, Meinen Befehl durch die eseß - Sammlung befannt zu

daß bis zu

machen.

Berlin, den 3, März 1843, Friedrich Wilhelm. An den Staats - und Finanz - Mínister von Bodelschwingh,“

Berlin, 18. März. Gestern Abend hatte der Herr Graf von Westmorland, Gesandter Zhrer Majestät der Königin von Groß- britanien am hiesigen Hofe, eine glänzende musikalische Soirée veran=- staltet, welhe Jhre Majestäten der König und die Königin, Se. Ma- jestät der König von Hannover, Ihre Königl. Hoheiten der Prinz und die Mehrzahl der hier anwe- senden Mitglieder des Königlichen Hauses, so wie Jhre Königl. Ho- der Großherzog und die Großherzogin von Medcklenburg- Streliß, durch ihre Gegenwart verherrlihten, Einen besonderen

Fest vorzüglich dadurch, daß Lord Westmorland, befanntlih selbst eben so tiefer Kenner der Musik als geistreiher Komponist, eine Auswahl von Stücckfen aus seinen Compositionen zur Ausführung bringen ließ. Den ersten, ganz der ernsten, strengen Musik gewidmeten Theil bildeten einige Säße aus einer Messe, deren

Satiicen unter der Direction des Königlichen General-Musik= Direktors Meyerbeer, von Dlle, Tuczek, von der Königlichen Oper, Signora Zoja, Signor Gardoni und Signor Zucconi, von der Jta:

lienishen Oper, eben so wie die Chöre, vortrefflich au an wur-

den. Die ganze Musik hat, so weit man sih nah diefen a - einen gediegenen, durchdachten E

Eindruck

und der

amatischen Musik