1843 / 80 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

E tit Kei erie Serb L a

La Plata- Staaten. |

Buenos-Ayres, 25. Dez, Nach dem hier erscheinenden British Paket wäre die Niederlage, welche Rivera am 8, Dezem- ber erlitten hat, so entschieden gewesen, daß er auch uicht die ent fernteste Aussicht hätte, eine Streitmacht auf die Beine zu bringen, welhe im Stande wäre, dem vorrlickenden Argentinischen Heere den mindesten Widerstand zu leisten, Der Eifer, mit welchem das Volk in Buenos - Ayres übrigens den Sieg der Argentinischen Truppen gefeiert, und wobei mehrfach der Ruf: „Tod den Fremden ! ‘“ vorgekommen, hat zu einer diplomatischen Unterhandlung des Französischen und des Englischen Gesandten, des Herrn Manbdeville und des Grafen de Lurde, mit dem Minister der auswärtigen Ange legenheiten, Don Felipe Arana, geführt, welcher Lebtere jede Bethei ligung der Regierung in Abrede stellt und die Schuldigen zur Strafe zu ziehen verspricht, sobald sie ihm namhaft gemacht werden, Die

Korrespondenz is auf Befehl von Rosas in den öffentlichen Blättern

abgedruckt, : ' Andererseits wird versichert, daß Herr Mandeville großes Be dauern über den Entschluß der Argentinischen Republik, die Juterven tion Frankreichs nnd Englands zurückzuweisen, ausgesprochen und zu gleich, auf diplomatische Weise, den festen Entschluß der beiden Re gierungen ausgesprochen habe, dem Kriege ein Ende machen zu wollen, P Ostindien.

Bombay, 3. Febr. l at in Fi Besuch des Sohnes und Premier-Ministers des Schir Singh erhal ten unb denselben durch seinen Secretair und andere amtliche Pei sonen in Lahore erwiedern lassen, Er hat hierauf das Lager bei

Firozpur abgebrochen und ist nah Delhi abgegangen, um mit dem

alten Kaiser eine Unterredung zu haben. Es heißt, der General Gouverneur beabsichtige, seine Residenz dann eine Zeit laug in Agra oder vielleiht in Mirut aufzuschlagen,

C Mg,

Sincapore, 3. Jan. (B, H.) Aus den neuesten Chinesi chen Berichten is} zu ersehen, daß sih, wie es scheint, einer baldigen Beilegung der Chinesischen Angelegenheiten noch manche Schwierig keit in ten Weg stellt. Die {hon mit voriger Post bekannt gewo dene Massakrirung der schi}brüchigen Mannschaften der „Aun““ unl der „Nerbudda“/ auf Formosa und die dadurch hervorgerufenen pe remtorishen Genugthuungs-Forderungen vou Seiten Sir H. Pottin ger’s war das erste Ereigniß, welches schon an die Möglichkeit exin nerte, der Chinesische Kaiser suche, zu dem Vertrag vou Nanking uur durch bie Nothwendigkeit gezwungen, diesen sobald als möglich zu brechen ober wenigstens zu vereiteln, Die nun hinzugekommene Ber brennung der British - Dutch = Creef - Faftoreien vurch vie Chine sen in Canton isst aus diater Rücksicht als ein um \o erusteres

Ereigniß anzusehen, als sich dadurch zeigt, vaß der Bolkögeist, | vie Ausführung

der durch den verslossenen Krieg ungebeugt geblieben if, sich gegen die Engländer überaus feindlich auszusprechen scheint, gleichviel ob mit oder ohne Beistimmung des Kaisers, Die in den Chinesischen Blättern enthaltene Korrespondenz zwischen den Englischen in Canton eb i Kaufleuten und Six Henry Pottinger soll schon weiter sort eführt seyn, als bis jeyt gebruckt worden is, und zwar von Seiten bes Lehteren in einem Tone des höchsten (zorns. Während Pottinger den Handel auf legale Basis nach einem niedrigen Tarif festzuseben suchte, haben die Kaufleute, statt ihn darin durch augenblickliche Einstellung der Geschäfte zu unterstüßen, dem schon lange beste henden Opiumshmuggeln auch noch das Schmuggeln von Baum wolle an die Seite gesebt, und statt auf die Einführung des neuen Tarifs zu warten, haben einige Firmen angefangen, Thees zu der hohen Prämie von # Taels (72 Taels = 100) Dollars) auszuführen und Zueker ebenfalls zu den alten hohen Abgaben einzu führen. Daß die Chinesen hierdurch theils an der Macht des (Engli hen Bevollmächtigten irre werden, theils sich natürlich uicht von dei Nothwendigkeit einer beliebigen Festseßung und Promulgation des neuen Tarifs überzeugen können, leuchtet ein, Die vorliegende Korre

spondenz zeigt, E Sir H, Pottinger s\ch nunmehr entschlossen hat, |

das Privat-Juteresse der Kaufleute dem Gemeinwohl zu opfern, und es ift dies unserer Meinung nah auch die einzige Art, wie man

überhaupt noch an ein baldiges Abkommen mit den Chinesen wird |

denken können, Ju Europa wird ohne ¿Zweifel bie Ankunft gegen

wärtiger Nachrichten eine Reaction in dem Berfauf von Chinesischen | : enge N sonen gyn r 5 , / / / G f , Pro , N / , 2 Waaren hervorbringen, welhe durch die Nachricht von dem Bertrag dichterischen Produziren mehr neven einander l, 9 daß sie ich |chon zu

( : f _| innerer Einheit vollfommen burchbrungen hälten, daher ein

| zwischen sentimentaler Nomantikf und mobdernem Naisounement, und zwar

von Nanking wohl bedeutend gedrückt gewesen sind,

Julaud.

Berlin, 19, März, Se. Majestät der König haben Allergnä ogt geruht, dem Obersten Prinzen August von Württemberg Königl. Hoheit, Commandeur des Garde - Kürassier - Regiments, bie

Erlaubniß zu ertheilen, das von des Königs von Hannover Majestät |

ihm verliehene Großifreuz des Guelpheu-Ordens ; so wie den Seconde Lieutenants von Berger des 2ten Garde - Regiments zu Fuß und Grafen von Brandenburg des Garde - Kürasster - Regiments, die vierte Klasse des gedachten Ordens anzulegen,

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Königliche Schauspiele.

Nückblick auf die neuen Dramen und Lustspiele des vorigen Jahres.

Ehe wir zu einem Bericht über die neuen Theaterstücke übergehen, welche | in diesem Jahre auf den Königlichen Bühnen in Scene geseßt worden, |

Bekanntmachungen.

; Berlin - Frankfurter Eisenbahn.

Lu ¿Zweckck des Abschlusses unserer Baurechnung er- suchen wir ér welche bisher bei uns noch nicht angemeldete Forderungen für Lieferungen und Arbeiten zum Bau der Berlín - Frankfurter Císen- bahn zu machen da {hre Liguibationen zur Prüfung fend eventuell sofortigen Berichtigung an uns einzu- enden.

Berlin, den 15, März 1843. Die Direction der Berlin-Frankfurter Eisenbahn- Gesellsch

Ediftal-L adung, Zn der beim hiesigen Amte anhängigen Nachlaßsache

fönnen Ebenda

_— Person over

Lord Ellenborough hat in Firozpur den |

338 haben wir den neulih auf die dramatischen Neuigkeiten des porigen Jahres geworfenen Rückblick, der fürs erste nur die Trauerspiele in Betrachtung zog (f. Nr. 49 der St, Z.), noch durch eine Uebersicht über die Productio- nen auf den Gebieten des Schauspiels und des Lustspiels zu ergänzen, Bon der ersteren Gattung kamen sechs neue Werke zur Aufführung, worunter vier einen ganzen Theaterabend füllten, der Sohn der Wilb niß, von Halm, dem Verfasser der „Griseldis“, Bruder Kain, von H, Smidt, bekannt durch seine interessauten, aus eigener Anschauung und Erleb- niß geshöpften Seebilder und See-Novellen, Erich der Geizhals, von C, v, Holtei, und Wer die Liebe hat, führt die Braut heim, von Braunau. Die beiven leßtgenannten Drameu, ganz der bürgerlichen Zphäre angehörig, obwohl vas langbetitelte sich durch das ¿zeitalter, in welchem es spielt, mit einem gewissen romantischen Schimmer zu umhüllen suchte, hatten beide das mit eiuander gemein, daß die Zeichnung eines wunderlichen Charakters, eines Sonderlings, den Mittelpunkt des Gemäldes bildete, und daß die anderen Particen dagegen sehx zurückstauveu 5 dieser Mangel hätte sich nun vielleicht weniger fühlbar gemacht, wäre die Charak terisirung der Hauptperson vou anziehendem JTnteresse und von treffende1 Wahrheit gewesen z aber in beiden Stücken war auch dies nicht der Fall, Das Drama von Braunau nimmt zuerst einen humoristishen Anlauf, aber der pathetische Ernst und die Zentimentalität, in welche die Hand

| sung gegen die Mitte hin umschlägt, werden unbehaglih und langweilig.

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l

Allgemeiner Anzeiger für die Preufi

gitimation gebührend zu deduziren, mit bem Kontra- piftor darüber und unter sich über die Priorität binnen 3 Wochen rechtlich zu verfahren und zu beschließen, \o-

weil, Heinrich Wilhelm Schefflers, Webers und Han- delômanus allhier, haben die Erben, beziehenblich durch ihre Alters-Bormünder, auf Erlassung der Eviftal-Cita- tion, in Gemäßheit des Mandats vom 13, November 1779 angetragen. Amtswegen werden daher alle diejenigen, welche an den Nachlaß des besagten Heinrich Wilhelm Schefflers Ansprüche aus irgend cinem Nechtsgrunde machen zu ei Berlust derselben und ver ihnen etwa zustehenden Nechtswohlthat der Wiedereinsegung in den vorigen Stand, kraft dieses vorgelaven, den 8, August 1843 aft, zu rechter früher Gerichtszeit an hiesiger Amtsstelle in E Y urch hinlänglich legitimirte Gevollmäch- tigte, resp, cum maritis et per tutores zu erscheinen unv ihre Ansprüche nach beigebrachter erforverlichen Le-

| beide Elemente abwechselnd hervorlreten,

| passend vertheilt, und so ist kein innere | Charaftere selbst gekommen,

Auch Herr von Holtei hätte seinem Schauspiel durch ctwas mehr Laune einen besseren Erfolg bereiten fönnenz aber die humoristish seynsollenden Bestandtheile ves Zlücks sind nux außerlih darauf geseht, währen dei Hauptcharakter selbst alles Humors entbehrt, der allein uns das Peinliche und Peinigende dieses vermeintlichen Geizhalses erträglich machen könnte. Fin Maun von solcher Selbstbeherrschung, wie Crich uns erscheinen soll, müßte auch so viel geistige Heiterkeit besißen, um sich über die scheinbare Berächtlichkeit seiner Lage innerlich erheben zu fönuenz am wenigsten aber purste der Dichter ihn die Sparsamkeit so ins Kleinliche treiben lassen, baß der waclere Maun seinen Umgebungen zur lächerlichen Karifatur weiden mußte, ohne selbst mitlächeln und durch Selbstironie dem Zpotk deu 7 tachel abstumpfen zu können, Dem Bernehmen nach siud vou Herrn von Hollet, ver seit einiger ¡Zeit wieder seinen bleibenden Aufenthalt in Berlin genom men hat, noch cinige andere Stücke zur Daistellung eingereicht, und vou seiner bühnengewandten Feder, die uns vorzüglich îm Fache de: Vicder)piels und der Posse schon einige treffliche unv fortwährend in dci (unst bes Publikums sich erhaltende Arbeiten geliefert hat, wie namentlich bie „Bi ner in Berlin“ und die „dreiunddvreisig Minuten in Grüneberg“, k zu (1 warten, daß sie das nächste Mal ven wenig günstigen Eindruck jenes Zat spiels wieder gut machen wird, |

Das Drama Bruder Kain von H, Suidt hat einen historischen Boden, es is nach einer Däuischen Chronik gearbeitet, unk der Beifasser hat den uicht uninteressanten und tramatischen Stoff in diesem Stück schon mit weit größerer Wirksamleit zu behandeln gewußt, als in einem früheren zweiaftigen Schauspiel, Juan Maiquez, welches nicht lange vorher eben falls auf der Königlichen Bühne zuerst aufgesüthrt worden wax. Jn letzte rem war eine Schauspieler - Anekbote mit zu viel Vorbereitung ausgeführt, auch hätten wir vem Schluß, wenn bie Sache sich auch in der Wirflichfeit so zugetragen, nicht einen moralisch so uieverbuückenden Ausgang gewünscht, Ju „Bruder Kain“ dagegen is dic (tatastrophe sehr gut gearbeitet; auch in der Zeichnung der Charaktere zeigt sich ein bedeutende Fortschritt, unt dies Drama hat sich hier, so wie, ven Zeitungsberichten zufolge, auch auf anteren Bühnen, einer aufmunternden Anerfennung erfreut, :

Finnen seltenen Eifolg hatte aber unter ben genauen Zdauspielen des Drama's ver Sohn der Wildnisi von F, Halm, vessen „Griselvis“ \chon mehr als gewöhnlichen Beifall gesunden, Das ausgezeichnete poetische Talent, das sich in diesen Stücken funbgiebt,

unv zwar uicht blos in ver Diction unv dem Fluß der Berse, sondern auch | in vem dramatischen Leben, welches | glücklichen Bereine von Gesühlowärme unv epigrammatischer Schärfe ves | Geistes, werven auch vou ber strengsten Kritik, welche F. Halm hat beste hen müssen, nicht wecguraisonniren seyn, Liese Eigenschasten, bie sei 1 |

beide Werke athmen, so wie in dem

nen Werlen solchen Succeß gewinnen, wirb jeves unbesangene Urtheil gewiß

anerkennen, Damit sin jevoc Ausstellungen in Bezug auf ven GHevanken

\nhalt unv bie Art ver Ausführung desselben nicht ausgeschlossen; ja, | gerade bei cinem so bedeutenden t alent fühlt vie Uritikf sich desto mehr

herausgeforbert, beun gern sähe man nit der ausgezeichneten Form auch | pie Zhee überall in schöner Harmonie, um einer vollkommenen Befriedigung pes poetischen Gefühls zu geniesien, Auf bio Einwendungen näher einzu achen, welche ín dieser Hinsicht mit Recht gegen die Art und Weise gemachi werben können, wie der Dichter ben ber Altbeutschen Griseldis - Sage zu Grunde liegenden ethischen Gevansen, die absolute Hingebung des Wribes an den Mann bis zu vem äußersten Märtyrerlhume, in seinem früheren Drama behandelt hat, inbem er cine durchaus moderne Neizbarkeit der Fmpsinbung hineingebracht 5 over bie poetischen Mängel in der Kontrastixung eines wllven Naturzustanves und ciner feinen Kultur auseinanderzuseßzen, auf welchen beiven Gruntlagen die Wechselwirklung ber Gemüther in den Hauptpersonen des anderen Halmschen Dramas, „der Sohn der Wilbnis““, sich aufbaut, dies nur einigermaßen ausführlich unv motivirenb bainzu

| legen, dazu ist uns in diesen Blättern uicht hinreihenver Naum zugemessen,

Ueberall zeigt sich bei F, Halm die Tendenz, poetische Zdeen in seinen Dramen auszubrücfen, nicht blos leere Theater-Effekte und pikante Situa tionen zu geben z aber Gefühl uud VBerstandes-Neflexionen gehen bei seinem

7 dwanfen

mcist so, daß vas lehtere bei vem geistigen Zuhalt bes Ztüds, bie erstere in der stofflichen Ausführung überwiegt, während im Formellen der Sprache ie sehr der Dichter sich in sol- chen Kontrasten gefällt, vie ihn în „Giiseldis“/ und dem „ohn ber ili

| niß“ gerave in den Hauplsiguren am meisten von bei Naturwahrheit ab | führt und zu erfünstelten psychologischen (Fxperimenten verleitet haben, giebt | sich auch in einem kleineren Drama besselben wiever kund,

welches später auf ver Königlichen Bühne zur Aufführung gelangte, und worin bie lehten Augenblie ves Camoens dargestellt sin, Hier hat jedoch der Auto die beiden Nichtungen seiner Poesie auf zwei einandei gegenüberstebenve Tndividuen, den Lichter ber Lusiade uny seinen prosaischen Zugenbsreund, iverspruch in bie Entfaltung dei Zehr s{chöón vermittelnb und versöhuenb endct dies lyrisch - dramatische Gericht vanit, daß der junge Quevedo, der Sohn jenes Jugenbfreunves ves berühmten Portugiesischen änger“, vou Vehterent

| im Moment seines Todes bíe Dichterweihe cempsäingt.

Wie unter ven Dramen der „Sohn der Wilbnisi““, so hat sich untei ten neuen Lustspielen des vorigen Jahres eines der =tücde, welche bei ber vom Königlichen Theater ausgeschriebenen Konkurrenz zwan nicht ben Preis,

| der keinem zu Theil wurde, aber boch eine ehrenve Anerfennung erhiellen,

Doftor Wespe von Benebix, bei weitem ben meisten Beifall erworben unv am bauernbsten in ber Gunst ves Publikums behauptet, Auch hicr möchte wohl, wie bei Halm, vorzüglich bie dramatische Vebenbvigfeit, mit welcher dies Lustspiel geschrieben is, den hervorragenden (Cifolg desselben

dann aber

schen, hiernächst

ßerbvem aber

| hat, nicht gerade den feineren Wiy des

den 9, September 1843 der Publication eines Präklusiv - Bescheids sich zu ver-

ven 21sten cus d, rer Pflegung der Güte und Berhaublung eines Haupt- Vergleichs anderweit an hiesiger Amtsstelle, unter der Verwarnung, daß diejenigen, welhe nicht erscheinen, oder, wenn sie erscheinen, darüber, ob sie bem in Frage stehenden Vergleiche beitreten wollen? nicht erklären, für Einwilligende in den Beschluß ver Mehrzahl der Gläubiger werden erachtet werden, sich einzufinden, au-

bewirst haben, Jm Lustspiel bängi von elner geschickten Verwickelung und Entwirrung der Fäden noch mehr ab, als im ernsten Schauspiel, Der (Hedankengehalt kann bort Nebensache seyn, das Juleressante, Spannende dei

| Handlung und ein leichter, gefälliger, mit Wiy durhwebter Lialog

Finden wir nun auh bei dem Verfasser Jsdrael‘“‘, welches legtere gleihes Glück gemacht Jntriguenstüls, fo jebli es ihm doch uicht an munterem Humor und ergöblicher Komik, und beson- vers is das Element der Parodie în seinen Stücken sehr wirksam benuht und entwickelt, Tie Verbreifachuug der Person des Doktor Wespe durch wunderliche Zrrungen und Berwechslungen is ein höchst glücklicher Einfall, den der Autor auh sehr geschickt durchgeführt und zur komischsten Berwirrung usammengesponnen hat. Dabei sühlt man es seinen Lust spielen an, daß sie ohne alle Prätension auftreten, daß sie nicht mehr seyn wollen, als ein unterhaltenver Scherz, welchem eine heitere Gemüthlichfeit ohne prielude Spotlsucht zu Grunde liegt, und sie eifüllen ihren Zweck,

Mehr Anspruch auf Reslektirung von Zeitverhältnissen und Tenvenzen machen die Stücke vou Baueruseld, von welchem im vorigen Zahre wicdel zwei neue Lustspiele, die Gebesserten und Zndustrie und Derz,- (n Zcene gingen, Jun einzelnen Partieen is es diesem Autor auch wirklich gelungen, Verkehrtes und Lächerliched in den Bestrebungen, Geistesrichtun gen und gesellschaftlichen Konsliksten der Gegenwart nach dem PBorbilv Molièrescher Lustspiele mit treffenven Farben zu schilvern, aber im (Gamen fehlt es seinen Stücken voch an cinem tieferen ethischen unt poetischen e halt, wie man ihn von dem Dichter zu fordern hat, der seiner ¿zeit den Zpiegel vorhalten will, Ein Solcher muß vor Allem mit sich selbst über bie wichtigen Lebensfragen eins seyn, er muß zugleich heilen können, 1e er verwundet, unb diese Krast, diese sittliche Höhe des Ztanvpunlts vei missen wix au Baueruseldb, Es begegnet ihm daher auch nicht selten, daß er seine Satire gegen das Alleräußerlichste kehrt und ins Triviale, ja lh surde geráätl,

Ein paar heitere und gemüthliche Familien - Gemälde, die Frau im Hause und der Sohn auf Neisen, wurden, das erstere von dem un- ter der Chiffre A, P, schreibenden Autor und wohl die beste seiner bisheri gen Arbeiten, das andere vou Felvmaunn geliefert, jenes mehr dem bürger- lichen Schauspiele, dieses ver Posse sich nähernd, Jun beiden trug sreilich auch die treffliche Darstellung zweier alten Chepaare durch Mad, Wolf, bie vort wie hier bie begütigenve, vermiltelnde Hausfrau mit eben so viel ‘Jun nigkeit als Laune repräsentirt, so wie durch bie Herren Weiß und Gern, viel zu vem angenehmen, erheiternven Einvbruck bei, Dagegen sind zwei andere Lustspiele, ver Bertraute, dessen Berfasser sich nicht genannlk hat, unt Ran Bruck Nentier, nah dem Französischen von Lebrun bearbeitet, rie theils s{leppenbd in ver Hanblung, theils matt im Dialog waren, bald wieder beiseitgelegt worden. Ueber ein Original-Lustspiel von Vogel, Éin Hanudbillet Friedrichs bes Grosien, und ein aus dem ¿Französi- schen bearbeitcetes, Vicomte von L torières, von C, Blum, is vor nicht langer Zeit {hon in diesen Blättern berichtet, wir brauchen daher nicht arauf zurückzufommen, 10,

ist das Haupterforderniß. des „Doktor Wedpe“ und des „langen Stü auf dem Königsstädtishen Theater

Meteorologische Beobachtungen.

Abends |

10 Ube, |

ur. 336 02 Par, [3392 T Par, Quellwllrme 6,9“ nl 1 K Fluxnewürne 01° [19 6,2° R. Hodeuwlrme 3,6 s „U

K pt, | Aundünultung 0/01 1 Rh,

| Niederschlag 0,010 Rh.

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Nachmittogn Nuch einmaliger

2 Ubr. |

Muoreus

18. März. Beobachtun,

Luftdruck... |‘ 36 l l L | Luflwürnno . . 4, - 106“ u |-+

ü l Thaupankt . |- 34 I, -+ F N , rf | Daunitaaitligunyg D pi l, | heiter. Leiter, | rec,

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Wid. 666 wsW., | SW. W- |Würmewechsel-+ 11,1 | W. | 10+ B,

“(6 N... T4 per. WSW.

Wolkenzug « « -

Tageunmittel: 1355/6 i Pan. +3 ou...

Auxnwüärlige Börxvxen.

Amuterdam, Llo», Mürz Kanz-Bill. —. 5% Spau, 19%. 3% do. 29%. Pans, 4/7, Ausg Zivi, 4E, Preurs, Prüm, Seb, , Pol . Oeulerr. 109, 1% Run, Hope 90!

Antwerpen, 14. Múürz Ziuul, « Neue Aul. 19 0,

Ham bu Fe, 17, Mürz, Bank - Actien 10459, FEnyl, Russ, O.

London, 14, Mürz. Cons 3% 97, Belg. 101 Zie Neue Anl, 21 L, Pas ive 4%, A ung, Seh, 12%. 2% % Ioli, 504, D) 1()1 Y: V7 Port, ° 3% Egl, Russ 11:57. Bran 807. Chili 86, Coluob, 260 Wes, 307, Peru 19,

Paris, 14. Mürz 5% Ronte fin cour. 120, 75. 3% Kento fin cour. 82, 15. 5% Neupl, au compt. 107. 90, 5% Span, Rente 27%, Pas 4k.

Wien, 14. Mürz, 5% Mot, 110%, 4% 101%. 3% 78, 21% 1%, . Bauk-Actien 1029. Aul. de 1634 142. de 1459 1147

fönigliche Schauspiele.

Moutag, 4U, Marz. im Schauspielhause : Mulier laceal in occlesía, ober: Die fluge Königin, historische Tragilomöbdie in 3 Abth., von E. Raupach, Hierauf: Das Portrait der Geliebten, Lustspiel in 3 Abth, von Feldmann,

Dieustag, 21. März, Jm Opernhause Tochter des Regiments.

3m Zchauspielhause : La premtere représentalion de la rj iy C de: La Camaraderie, ou: La courle ¿chelle, comédie en 5 acles

Marie, ober: Die

elen prose, du théâtre frangais, par Seribe.

üönigsostädtisches Theater. i Montag, 20, März, (Zkalieuische Opern Vorstellung.) Lucrezia Or,

Dienstag, 21, März. Glücfksfind und Unglicksvogel, Hierauf: Borstellung der Pantomimisten, Herren Gebrüver Lehmann: Dei dicke Lord Plumpudding. Komische Pantomime ín 2 Akten. ¿Zum Schluß: Zum erstenmale: Die Zauberflöte, oder: Das Dorfgericht, Komische Pantomime in 1 Aft, arrangirt von Herrn T, Gabrie, Musik von Burghard,

Oeffentliche Aufführungen.

Montag, 20, März, Abends 7 Uhr, in der Sing - Akademie: Bierte und lebte blecjährige Symphonieen-Soiree der Königl. Kapelle, worin bie 3te Symphonie vou F. Mendelssohn (A-moll), C. M, von Webers Ouvertüre zu „Euryanthe“ und die Symphonie în A - dur von Beethoven zur Aufführung kommen,

e G Verantwortlicher Redacteur De, J, W, Zinkeisen,

Gebrudft in ver Decferschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei,

T Ü EETGE E El TETwE

scheu Staateu.

ben 2, Oktober 1843 der Jurotulation der Akten und Versendung derselben nach recchtlichem Erkenntnisse, unv enblich den 4. November 1843 per Publication eínes Locations-Urtels gewärtig zu seyn, Zustiz-Amt Hinter-Glauchau, den 14, Mart. 1843, (L, §,) Dr, Uhlig,

Citerarische Anzeigen.

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M 80.

In halt.

Amtliche Nachrichten.

Landtags-Angelegeuheiten, Provinz Preusien, Petitionen, Frankreich, Deputirten-Kammer, Paris, Subscription (Huabdeloupe, Die Nevue de Paris als Oppositions - Blatt,

(Lolonisation ver Marquesas,

Großbritanien und Jrland. Oberhaus unv Unterhaus. Ber werfung von Motionen zur Revision des Korngesehes, London, Geschenk des Türkischen VBolschasters sür den Sultan, (Einsperrung Macnaughten's und Stevenson's, leber die jeyigen Gelb- und Han- dels-Berhältnisse.

Niederlande, Haag. General Chassé,

Deutsche Bundesstaaten, Stuttgart, Abgeordneten - Kammer, Abstimmung über den neuen Negierungs-Borschlag, tas Straf - Prozeß- verfahren betressenb. Hannover, Ms, Herschel, Hamburg, (instellung der Actienzeihnung für die Berlin-Hamburger Eisenbahu, Brasilianischer Zoll-Tarif. Aufruf zur Unterstüßung von GHuabeloupe, Zhreiben aus Hamburg, (Berlin-Hamburger Eisenbahn; neues Post (Gebäude; Fortgang der Neubauten,)

HBestervreich, Wie n, Aenzllihe Bülletin,

Jtalien. Rom, Diplomatische Berhältnisse mit Brasilien, ín Nom,

Vereinigte Staaten vou Nord-Amerika, Schreiben aus Paris, (Finanzielles; Präsident Tyler erklät sich gegen die Emission neuc1 Staatsschulbscheine,)

Brasilien. Briefe aus Parà und Maranham, (Weitere Nachrichten über bie Neise des Prinzen Avalbert nah dem ‘unern,) / Niederländisches Judien, Schreiben vou der Westküste Bor neo's. (Stellung der Chinesen auf Borneo in Folge des Brítisch- Chinesischen Krieges; Räubereien und Unmenschlschkeit der Tajaks; Golbwäsche und Diamanten - Schleiferei; wissenschaftliche Expeditionen

nach dem Junern der Jnsel.,) j

China. Korrespondenz zwischen den Englischen Kaufleuten und Sir H, Poltingec über bie Voifälle in Canton, Cinholung ves Gutachtens ver Kaufleute über die Negulirung der Handels - Angelegenheiten,

Juland, Koblenz, Bekanntmachung des Obei Präsidenten, den bevor- stehenden Provinzial-Landtag betreffend,

Zpontini

Tas Französische Postwesen und seine Reformen,

Beilage, Juland, Berlin, Beitrag wegen Regulirung del (Sen- tral-Schulv-Berhältnisse ves vormaligen Königreichs Westphalen.

Amtliche Uachrichten.

Krouik des Tages.

Abgereist: Se, Excellenz der Königl, Sächsische Geheime Rath von Ende, nach Leipzig,

Landtags- Angelegenheiten.

Provinz Preußen.

Königsberg, 14. März. Ju der dritten Plenar-Bersamm- lung beschäftigte sich der Landtag nut verschiedenen Petitionen,

Mehrere Städte, unter auderen Elbing, hatten die Uebelstände dargelegt, welche aus der ¿Zwangs- Verpflichtung, nur versorgungsbe- rechtigte Mililtair-Juvaliden als Ünterbediente anstellen zu dürfen, für die Stadt-Kommunen entstehen, Theils verursache es große Schwie rigleiten, dergleichen zu ermitteln, und es müßten inzwischen aubere Subjekte provisorisch angestellt werden, theils sände man häusig die Ermittelten ihrer Juvalidität wegen später untauglich, zumal flir die Posten von (Exekfutoren, Waldwächtern, Flurwächtern u. w. Der Landtag fand diese Beschwerden begründet und hielt dafür, daß die Versorgung solcher VBaterlands-Bertheidiger, welhe im Kriege invalib geworden, allerdings zu rechtfertigen gewesen sey, selbst wenn sie Vpfer und Belästigungen einzelner Kommunen erfordert habe, Ge genwärtig gebe es aber nur wenig Juvaliden dieser Kategorie, und es erschien unbillig, den Städten fernerhin eine Berpflichtung aufzu- tegen welche nur noch den Zweck haben fönne, einzelne Militair ys ichtige zu einer längeren Dienstzeit zu vermögen und der Armee die erforderlichen Unteroffiziere zu beschaffen. Dieses würde siherlih auf anderen Wegen zu erreichen seyn, Es erschien nicht gerecht, ein E Opfer nur von den Städten zu fordern und diese gewisser maszen zu Bersorgungs Anstalten für das Heer zu machen; während alle übrigen Gemeinden damit verschont bleiben, Daher wurde be schlossen: „die Aufhebung der betreffenden Verordnung Allerhöchsten Orts zu a R h j Cine Vitte es Gumbinuer Müllergewerks um fernere Entschä bigung für die ehemals zwangsberechtigten Mühlen konnte nicht be- sürwortet werden, da deren zum Gemeinwohl aufgehobenen Rechte durch den Erlaß des Mühlenzinses, resp, Kanons, und durch die Ab lösung der Holz-Gerechtigfeiten als genügend verglitet erachtet wer den müßten.

Mehrere Grundbesiger des Gumbinner Kreises hatten beantragt, daß die auf den vormals \chaarwerkspflihtigen Grunkbstücken hastende Verpflichtung zur Getraide-Lieserung an die Universität, das Hospi- tal und das Waisenhaus zu Königsberg aufgehoben oder wenig- stens in eine Geld - Rente“ verwandelt werde. Den ersteren Antrag fand der Landtag niht begründet, indem die Verord- nung vom 27, Juli 1808 die Roggen - Lieferung aufs neue festgestellt habe. E wurden die großen Belästigungen an- erkannt, welche bas Fortbestehen der Natural - Lieferung in Natura für die N Se haben miisse, während die pia corpora von dem Roggen selbst ebenfalls keinen Gebrauh machen können, Man fand es wünschenswerth, daß diese erp wie audere Servitute ab- gen werde, und glaubte, daß die Mittel und Wege dazu, nah der

llerhöchsten Declaration vom 29, Mai 1816 und dem Ministeríal-

Preußische Staats

Allgemeine

Berlin, Diensiag den 2M März

RNeslript vom # Mai 1522, den Juteresseu offen stäuden; es käme nur darauf an, daß dieselben durch die Landräthe erneut und voll

bie nöthigen Anweisungen dieserhalb ergehen zu lassen,

Zeitungs -Uachrichten.

Auslaud.

—_— Frankrei cdch, Deputirten-Kammer. Sihung vom 15, März, Der (Gesel Cutwurs über die Form der Notariats Akte warb im Laufe bei heutigen Sibung mit 253 gegen 36 Stimmen angenommen, Un der Tages-Ordnung war hierauf die Erörterung des Geseß-Ent wurses über den von Guadeloupe bestimmten Kredit von 2,500,000 ezr. Herr von Lagrange verlangte das Wort und bestieg die Rednerbühne, aber man forderte von allen Seiten so stürmisch bie sofortige Abstimmung, daß er genöthigt war, auf das Wort zu verzichten, Die einzelnen Artikel des (Heselze(Fntwurfes wurden darauf durch Acclamation votirt, Bei der geheimen Abstimmung ward der ganze Entwurf mit 296 gegen 2 Stimmen angenommen,

. Paris, 15, Mäz, Die Subscriptionen zur Unterstüßung der Einwohner vou Guadeloupe versprechen die erfreulichsten Resultate. Die verschiedenen Listen, welche täglich publizirt werden, beweisen, wie allgemein bie Theilnahme ist, Außec den gestern erwähnten Beiträgen von Seiten der Königl, Familie hat heute auh noch bie Herzogin von Orleans nebst dem Grafen von Paris 10,000 Fr. und der Herzog vou Nemours 3000 Fr, unterzeichnet,

Die Revue de Paris, oder vielmehr Herr Lerminier in ber dieser ¿Zeitschrist beigegebenen politischen 2Wochenchrouik, fährt fort, sich ungünstig gegen das Ministerium auszusprechen. „Die Prüfung des Budgets“, sagt er, „schreitet in den Blireaus ber Kammer lang sam vorwärts, und die Kommission geht mit Strenge und mit einer his ins Kleinlihe gehenden Aufmerksamkeit zu Werle. Jm All gemeinen bemerft man, daß die Kammer, nachdem sie dem Ministerium die Majorität gegeben, Willens i}, in allen Fra gen mit der vollsten Unabhängigkeit zu handeln, Es ereig- net fd ost, daß bie Mitglieder ber Majorität am leichtesten zu \eschwichtigen sind, Das Ministerium weis auch, daß es eine zahlreiche Opposition vor sich hat, deren Einfluß zu befürchten ist, Die Opposition hat nicht Macht genug gehabt, ein Ministerium zu bilden, aber als Tadler aller Handlungen der Machthaber erhält sle wieder alle Vortheile, und so wird sie wirllich furchtbar, Man fann den Augenbli vorhersehen, [wo mit einer neu erwählten Kam mer das Ministerium sich in derselben Lage befinden wird, wie voriges Jahr, Damals beschwerte sih die Staatögewalt, nur eine s{chwache, schwankende Majorität zu haben, mit welcher sle weder etwas unternehmen

-D(itung.

ständig mit ihren Befugnissen bekannt gemacht würden, Der Laudtag | beschloß daher: daß das Königliche Ober-Präsibium zu ersuchen sey, |

Alle Þost s Anstallen des In-

und Auslaudes nehmen Bestel-

lung an, sür Berlin die Expedition der Slaats - Zeilung:

Friedrichsstrasecc Ur. 72.

1843.

| | Agrifulturist mehr des Schußes bedürfe als der Fabri | der Meinung, daß man dem neuen vas A: rain ditis müsse, sich zu bewähren, Wenn man eíne solche ÄntertaßnadSas mission bewilligen wollte, so würde das öffentliche Vertrauen auf die Lauerhaftigkeit aller protefktiven Gesebgebung im höchsten Grade er- | schüittert werden, Graf Clarendon dagegen fand ben Antrag sehr angemessen, um so mehr, als das Haus jeßt noch so wenig zu thun habe. Das Beispiel aller fremden Nationen zeige, da eine Bewegung zu | Gunsten des freien Handels im Gange sey, und England möge endlich au ven Grund und Boden verlassen, auf welchen es slch so unweise gestellt, unb daflir einen gegenseitig vortheilhasten Austausch derjenigen Artikel, | die ein jedes Land am besten produziren könne, eröffnen. Aus den | von Sir R, Peel und Sir J. Graham n der leßten Zeit kundge- | gebenen Anslhten gehe ohnehin hervor, daß ‘vifbas dein Míniste- rum und denen, welhe als dessen Geguer betrachtet wlirden, în der | Lhat sehr wenig Meinmngs- Verschiedenheit herrsche, Viele der Ver- | sprechungen aber, mit welchen bas sebige Ministerium ans Staats-

| ruder getreten, seyen noch unerfüllt, und es thue dringend noth, dur

| herbeigeflihrt worben, | ihr Hauptgrund nur in den gert! | Absabßes auf den Amerikanisc

| es ergaben sh

noch beendigen fönnez wohl möglich, daß die Session nicht vorübergeht, ohne |

zu ähnlichen Klagen Gelegenheit zu geben, das Kabinet nicht die sonderbare Berlegenheit einer Lage, wo, im an

Jnnerlich verhehlt sh

scheinenden Besiße der Mehrheit, in der Wirklichkeit alle wichtigen | Gegenstände in ¡Frage gestellt sind. Man sehe nur, was sich mit den |

Handels « Berträgen ereignet, Das Kabinet möchte gern ein Ucber- einfommen der Art mit England abschließen. anbelangt, so existirt nicht allein ein Entwurf. Sir Robert Peel und Herr Guizot sind bereits (iber die Grunblagen desselben einig gewo den, und denno getraut sich das Kabinet nicht, die Sache einzuge stehen; es will niht mit England unterhandelt haben, obgleich dies sein heißester Wunsch ist, mit der Wahrheit herausrüickt, eine Menge Deputirte abfallen würden.“

Der Courrier francais enthält Folgendes: „Die fleine (1 pedition, welche bestimmt ist, uns die leichte Besebung der Varque sas-Juseln zu sichern, is vor einigen Tagen von Brest abgegangen, Man hat bei dieser Gelegenheit wiederum den Unterschied bemerkt, der zwischen der Art, wie die Engländer es anfangen, um die erobei ten Läuder zu lolonisiren, und dem (Solonisations-System existirt, wel ches wir bis jeßt befolgen, Sobalb die Englische Neglerung daran deukt, {ch irgend einen Punkt von einiger Wichtigkeit anzueignen, so beginnt sie damit, so viel gute Arbeiter und Handwerker, als ste nur immer finden kann, borthin zu senden, indem sle ihnen jede Art von Erleichterung bewil ligt, um ihre ersten Versuche zu begünstigen, Jn Frankreich dagegen haben wir, sobald wir unsere Herrschaft irgendwo begründen wollen, nichts Eiligeres zu thun, als das Land erst durch Truppen, daun durch Gendarmen und später durch Douauiers besetzen zu lassen, Daraus folgt denn nun auch, daß, während die neuen Englischen Kolonieen schnell gedeihen, die unsrigen uns bald zur Last werden und unter der Wucht der Milítair-Besehung zu Grunde gehen.“ Die Akademie der Wissenschaften hat gestern den Professo1 Heinrich Nose in Berlin zum korresponbdirenden Mitgliede flix die Abtheilung für Chemie ernannt,

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Grossbritanien und Irland.

Oberhaus. Sihung vom 14, März, Lord Monteagle beantragte angeklindigtermaßen an diesem Abend die Ernennung einer Kommisfion zur Untersuchung der Wirkungen des im vorigen Jahre angenommenen neuen Korngeseßes, Er wies aus der Erfahrun der leßten 27 Jahre die mit einer fluktuirenden Skala verbundenen Uebel- p nach und machte slch anheischig, in der Kommission, wenn sle ewilligt würde, Alles, was er gesagt, durch Dokumente zu belegen. Die Ern gabe, meinte er, senen feine so stabile Maßregel, das man eine abermalige Prüfung derselben verweigern könne, denn fein Gegen- stand der Geseh ebung habe fortwährend \o viel Aenderungen erlitten. Graf Wharncliffe, der Präsident des Gehéimen Raths, bestritt es, da die im Lande herrshende Noth dur Aufhebung der Korn Eo irgendwie wlirde fbtigen werden fönnen, und \{hrieb die Uebel besonders den

Es weiß, das, wenn es über diesen Punkt |

j

go ichtigen Getraide-Speculationen zu, welche aber durch das jeßige orngeseß sehr entmuthigt worden seyen, Er behauptete auch, daß der

Was diesen Punkt |

| gen die Korngeseße gerihtet war. | Ernennung einer Kommission vor, welche untersuchen so | sondere Lasten die Grundbesißer zu tragen und welcher SEUNIOrAE Ver-

| Freigebung des Handels der wachseuden Bevölkerungszahl die Mittel zur | Beschäftigung zu gewähren. Lord Ashburton meinte jedoch, es sey bis- | her fein Argument vorgebracht worden, welches beweise, daß die a

emein zugegebene und beklagte Landesnoth durch den Zustand der Recaaibia Er erklärte sich vielmehr für überzeugt, daß

ten Erwartungen hinsichtlich des ) ) hen Märkten liege. Der Herzog von Richmond, einst Mitglied des Greyschen Kabinets, widersprach der Behauptung Lord Monteagle's, daß dieses Kabinet jemals über die Korngeseß-Frage getheilter Meinung gewesen sey, und belobte die Jestigkeit, mit der bas jeßige Ministerium an dem bestehenden Korn- geseß festhalte, Er bedauerte es, daß die League sich bemühe, Unei- nigfeit unter den drei großen Klassen des Gemeinwesens zu verbreiten, und hielt einen Schup zu Gunsten des \{chwer besteuerten Englischen Pächters gegen seinen glücklicheren Konkurrenten im Auslande sür durchaus nothwendig. Graf Fißwilliam gab zu, dasz das jeßige Korngeseß eine Berbesserung im Vergleich zu dem früheren sey, weil es sich einigermaßen einem festen Zoll nähere, aber er glaubte, daß beständige Täuschungen, Verlegenheiten und Noth- Zustände nicht eher aufhören würden, bis alle künstliche Handels- Beschränkungen aufgehoben wären, und erpigte daher den vorlie- genden Antrag. Lord Brougham sprach seine Freude darüber aus, daß diese Frage hier mit solcher Parteilosigkeit behandelt wor- den, und tadelte dagegen die factióse Ungerechtigkeit, mit wel- her die Veague bie îm vorigen Jahre in den Korngesehen gemachten Zugeständnisse ausgenommen habe. Die achtbareren hie: glieder dieses Bundes gegen die Korngeseße vertheidigte er jeboh, so wie liberhaupt den Zweck, nah dem die League Gde, obwohl die- selbe durch Gemeinschaft mit Leuten, die sich selbst nicht entblödet auf Meuchelmord hinzudeuten, ihre gute Sache befledt habe. Die Motion Vord Monteagle's unterstüßte der Redner daher und sprach sich gegen jeden Zoll aus, der nicht blos um ber nöthigen Stkaâts- Einnahme, sondern um des Schußes eines besonderen Juteresses wil- len erhoben werbe, Es wurde nun zur Abstimmung geschritten, unb

für den Antrag: Anwesende dur Vollmacht 47 zusammen 78 dagegen: Anwesende Bs durch Vollmacht , 118 zusammen 200 folglih Majorität gegen den Antrag .…. 122 Stimmen,

Unterhaus. Sihung vom 14, März, Jm Unterhause wurde an diesem Abend ebenfalls ein Antrag gestellt, ber indireft P Herr Ward shlue nämlich die

te, welche be-

glinstigungen dieselben s{ch zu erfreuen hätten, Dieser Motion wiber-

| seßte sich das Ministerium eben so, wie im Oberhause der des Lorb | Monteagle, und aus gleichen Gründen, uud es wurde dieselbe mit

232 gegen 133, also mit einer Majorität von 99 Stimmen ver- worf en,

London, 15, März, Der 7 ie Botschaster, Ali Efendi, hat für den Sultan in einer Britischen Manufaktur ein kostbares Ge- schenk verfertigen lassen; es is ein goldener Regenschirm, mit kostba- rem carmoissurothem Atlasbrokat liberzogen, er Griff 6ffnet i durch eine geheime Feder und enthält ein goldenes Chronometer, des sen Zisserblatt etwa anderthalb ¡Zoll im Durchmesser hat. Schraubt man jenes ab, so ist darunter eine Sonnenuhr und eín Kompaß mit goldenen Platten zu finden, Ju mehreren anderen Abtheilungen des Stockes sind ein Thermometer, Etüis, ein On mit zwei Klingen, ein Kamm, ein Zahnstocher, ja sogar ein Spiegel und ein prachtvolles Telesfop enthalten, Alles mit den elegantesten Verzierungen, Die Königin und Prinz Albrecht haben dieses bewundernswürdige Fabri- fat vorgestern in Augenschein genommen.

Borgestern ist Macnaughten von Newgate nah dem Jrrenhaus zu Beblam abgeflihrt worden, Jm Ganzen scheint er si{ch in seinem neuen Wohnsiß ziemlich heimisch zu fühlen, obgleich er sch über seine Einsperrung beshwert, Auh den Schotten Stevenson e man einstweilen in ein hieslges Hospital gebracht und will ihn später nah Schottland zurückschicken,

Ueber den jeßigen Zustand des Geld-Marktes, den der Globe als beispiellos vereiänit macht dieses Blatt in seinem Börsen - Be- riht folgende Bemerkungen :

„Das i e, was einen Vergleich des jeßigen Zustandes der Dinge mít den Ereign n, welche der großen Finanz ree von 1625 und 1 vorhergingen, zuläßt, i die übermäßige Menge müßiger Kapitalien und dex große Vorrath an baarem Gelde in den Kassen der Bank, Jm 1823 hatte bie Bank 14 Millionen Psd, in Gold angesammelt, um Anforderungen zu befriedigen, wege e erwarten mußte der hiehung der Einpfund-Noten, gemäß der Parlaments- vom Um aber die vorerwähnte Masse baaren Geldes an mußte sie díe Masse der En Banknoten nr 1823 bis 1825 bís zu dem Augenblicke g witrde, daß das Parlament gesonnen sep, die Frif pfund-Noten auszudehnen ; die Vor und man ließ die Masse der Noten