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des Herrn Duvergier von Hauranue und des Herrn vou Sade anberaumt er (Guizot) werde aber am Montag genöthigt seyn, in der Pairs Kammer der Diskussion über die geheimen Fonds beizuwohnen, welche wahrscheinlich am Dienstag {on erledigt seyn werdez er wünsche demna, daß die Kammer die Cutwickelungen zener Propositionen bis zum Mittwoch ausseben möge. Die Kammer entsprah diejem Wunsche. Man beschäftigte sich sodann mit den eingegangenen Bitt- schriften. Eine derselben, welche die Abschaffung des Gesetzes fordert, das die Napoleonische Familie aus Frankrei verbannt, wurde an den Conseils-Präsidenten gewiesen. e L 5
Der Cassationshof hat heute früh sein Urtheil in dem Prozesse S gefällt, der gegen die Presse, wegen des von 1hr als Beiblatt qus= gegebenen Bülletin des Tribunaux, anhängig gemacht worden war. Jun der ersten Junstanz hatte die Presse ihren Prozeß ge wonnen (niht verloren, wie irrigerweise mehrere Deutsche Journale melden), indem das Gericht anerkannt hatte, daß das Beiblatt nicht als ein besonderes Journal betrachtet werden, und also auch weder Stempel noch Porto bezahlen solle. Der Cassationshof hat dieses
Urtheil umgestoßen, und der Prozeß wird nun neuerdings vor dem
Königlichen Gerichtshofe von Amiens verhandelt werden, i Das Univers zeigte gestern an, daß Herr von Lesseps, Fran
zösischer Konsul in Barcelona, heute oder morgen in Paris eintreffen
werde. Die Presse dagegen sagt, sie glaube zu wissen, daß Herr vo’. Lesseps, der in der That auf emige Zeit nach Paris fommen wollte, auf den Gedanken, einen Urlaub zu erlangen, verzichtet habe. Es sey auch nicht die Rede davon, thm emen anderen Posten anzu weisen, als den, auf dem er die Würde des Französischen Namens \o trefflich aufrecht erhalten habe.
Galignani?s Messenger meldet über das Erscheinen des
Kometen Folgendes: „Der gestrige Abend wurde dur ein merk würdiges Ereigniß bezeichnet. Gegen 7 Uhr zeigte sih plöblih am Himmel ein ungeheurer Komet. Der Schweif, welcher breit, hell und vollkommen begränzt ist, dehnt sih über einen Raum von mehr als 609 Graden aus. Vom Orion ausgehend, den es unter emem Win fel. von 40° freuzt, verschwindet der prachtvolle Schweif allmälig unter dem Horizonte, welcher noch von der Dämmerung erhellt war. Der Kopf des Kometen war nicht sichtbar. [ der Sternwarte die genauesten Beobachtungen angestellt und wahr \heinlich sogleïih veröffentlicht werden. Ä
Man hat nunmehr die Quantität Wasser genau geme}sen, welche der Artesishe Brunnen in Grenelle binnen 24 Stunden liefert, und man hat gefunden, daß derselbe nach den Preisen, die gegenwärtig
für Quellwasser in Paris bezahlt werden, der Stadt jährli 712,000 Fr.
einbringen kannz dies wäre das Doppelte von dem, was der Brunnen
gekostet hat, | Börse vom 18. März. l i) jen war heute nicht von Belang, doch zeigte sich darin eine gute Stimmung,
obschon aus London vom 16ten eme niedrigere Notirung der Consols Die Syauische aktive Rente hatte cine ganz ent-
eingetroffen war. R eine schiedene Neigung zum Steigen. Man scheint an der Börse zu glau
ben, daß die Spanische Regierung einen Theil ihrer Schuld bezahlen
werde. Niemand weiß aber anzugeben, mit welchem Gelde dies ge hehen soll,
©O Paris, 18. März. Die Oppositions - Blätter bringen heute das Gerücht in Umlauf, daß Herr Teste in Folge des vorgestrigen Votums der Kammer, in Betreff der Eisenbahn von Bordeaux nach Teste, seine Entlassung zu begehren beabsichtigt, und bezeichnen Herrn
Dumont als den Nachfolger desselben. Es kann nicht in Abrede ge
stellt werden, daß ein solches Gerücht gestern Abends in mehreren der am besten unterrichteten politischen Kreise verbreitet war. Man er- zählte, Herr Teste habe sich durch die etwas zu, eilige Un- terbrehung des Grafen Duchätel, seines Kollegen, beleidigt gefunden. Als nämlich Herr Teste im Eifer seiner vorgestrigen Rede sich das Geständniß eutschlüpfen ließ, daß die verlangten zwei Millionen
dienen sollen, den sonst zu Grunde gerich
wirklih uur dazu He Cisenbahn von
# teten Actionairen der i F zur Hülfe zu eilen, unterbrach ihn
rechten Orte seyen. binet zu verbleiben.
, Y F ï ; . P S By 54 . “Dn Minister der öffentlichen Arbeiten cines Anderen zu bereden.
Hy + Y Zas i bia Nr J » eng verbunden is, indem Ersterer als Sachwalter die Privat - Ange
legenheiten des Marschalls noch gegenwärtig leitet, 10 soll Leßterer erflärt haben, daß der Austritt des Herrn Teste aus den Kabinet | So fürchtete man allerdings, daß die Differenz zwischen Herrn Teste und Grafen Du- châtel eine Auflösung des Kabinets zur Folge haben könnte, wenn
Der Kong ließ nun heute gegen elf Uhr das Konseil der Minister zusammenbe- Was darin vorfiel , ist vor der Hand noch ein Geheimniß. Nur \o viel wird mit Bestimmtheit versichert, daß Herr Teste auf
seine eigene Entlassung nach sich ziehen werde.
der Köuig uicht vermittelnd dabei interveniren wollte.
rufen.
seine Entlassung nicht mehr bestehe und sich mit Graf Duchätel völ lig ausgesöhnt habe.
Die Zucker-Kommission hat wirklich mit 8 Stimmen gegen Eine den betreffenden Geseßz-Entwurf der Regierung verworfen. Die große Schwierigkeit besteht jeßt darin, etwas Zweckmäßigeres zu ersinuen,
—_—
um diè Zucker -Frage vor dem Ende der Session einer Lösung eit- Ich habe in einem meiner früheren Berichte Jhnen die große Meinungs-Verschiedenheit unter den Mitgliedern der bejag- : Sie werden daraus ersehen haben, wie {chwer es seyn wird, nach Verwerfung des ministeriellen Geseß-Cnt-
gegen zu führen.
ten Kommission geschildert.
wurfes die Majorität für ein anderes festes Svs
nicht überschreiten dürften.
li zu mähen.
Parteien in der Kammer zu besriedigen.
Die Vertheidiger des Kolonial - Zuckers erwiedern darauf, daß es beinahe unmöglich sey, eine genaüe Aufsicht über die Quantität des erzeugten Rüben=-Zukers zu führenz denn ungeachtet der Vorkeh- rungen, welche Herr Humann getroffen habe, um der Schmuggel=- Fabrication zu steuern, habe die Regierung die volle Ueberzeugung, daß noch gegenwärtig mehrere Millionen Kilogramme Rüben - Zucker jährli in dei Handel fommen, die niht vorgeschriebenerweise der
Heute Abend werden auf
Der Umsahz in Französischen Renten
Bordeaux nah Teste Graf Duchitel mit Nachdruck, # gleichsam um ihn zu bedeuten, daß solhe Aufklärungen hier nicht am 1 Ju der ersten Aufwallung, jagt man, eilte Herr Teste zum Marschall Soult, um ihm zu erklären, es sey ihm (Herrn Teste) niht mehr erlaubt, nah einem solchen Austritt länger im Ka- ) Die bestimmte Art, in welcher Herr Teste diesen seinen Entschluß dem Conseil - Präsidenten zu erkennen gegeben, soll Marschall Soult überzeugt haben, daß man Mühe haben ai n L L L
Teste seit einer langen Reihe von Jahren mit Marschall Soult sebr
temzu gewinnen. Herr Thiers giebt sich viel Mühe, um dem in den Ländern des Deutschen Zoll-Ver= eins cingeführteit Zucker-System in Frankreich Eingang zu verschasfen. D em zufolge, soll von beiden Zuker-Arten die nämliche Zoll - Gebühr von 29 Fr. 50 Cent. für 100 Kilogr. entrichtet werden, mit dem Unter= schiede jedoch, daß, während es den Kolonieen unbenommen bleibt, so viel Zuder, als sie erzeugen können, nach Frankreich einzuführen, die Rübenzucker - Fabrikanten ein bestimmtes Maximum der Production Dieses Maximum soll zwischen 35 und 40 Millionen Kilogr. jährlich betragen. Was darüber an inländischem Zuer fabrizirt wird, soll einer höheren Besteuerung unterworfen werden, um dadurch dem Kolonialzucker die Konkurrenz nicht gefähr-
i Dieses System is Herrn Thiers von den Rü- benzucker-Fabrifanten des Departement du Nord als das cinzige und beste Mittel augergthen worden, um die verschiedenen Jnteressen der
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| Besteuerung unterworfen worden. Einsichtsvolle Männer behaupten | daher, daß die laufende Session abermals ohne Entscheidung der | Zukerfrage vorübergehen werde, da es bei den jo verschiedenen Ju | teressen und Ansichten der Deputirten nicht möglich scyn würde, die | parlamentarische Majorität zu einem bestimmten Entschlusse zu brin gen. Man muß indessen dem Kabinct die Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß es, ungeachtet die Zucker-Kommission den Geseß-Entwurf verwarf, mehr als je an dasselbe hält und entschlossen scheint, ihn uit Energie zu vertheidigen. 5 j :
Nach \ch rift. Die von den Spanischen Blättern neulich verbreitete Nachricht, daß mehrere Städte der Argentinischen Republik die Ober- herrshaft Spaniens anfangs des laufenden Jahres anerkannt haben, erscheinen als ungegründet, Die leßten Nachrichten aus der Havana vom 1. Februar erwähnen nicht im geringsten solcher Ereignisse, die durch Reisende aus der Havana dem Jmparcial von Barcelona sollen mitgetheilt worden seyn. :
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„* Paris, 18. März. Der Bericht, den Herr Rossi in der Pairs-Kammer über den Geseh-Entwurf wegen der geheimen Fonds abgestattet hat, is detaillirter und ausführlicher als derjenige, der in der Deputirten-Kammer erstattet wurde. Man zollt in Ersterem der ministeriellen Politik, sowohl der inneren, als der äußeren, den unbe dingtesten Beifall. Herr Rossi macht sodann auf die Nothwendigkeit aufmerksam, die geheimen Fonds in Zukunft dem gewöhnlichen Bud= get cinzuverleiben. Er is} der Meinung, daß die Kammer ovhnebin Gelegenheit genug finde, um die ministerielle Frage anzuregen z die Erörterung der Adresse, und das Votum bei Gelegenheit des Bud gets wären die natürlichen Anlässe, um die Politik des Kabinets zu beurtheilen. Uns scheiut dies sehr richtig, und dieselbe Ansicht ward im vergangenen Jahre schon in der Deputirten - Kammer ausge|pro hen, aber der Minister des Junern hat keine Rücksicht darauf genommen. Bas die Nothwendigkeit der geheimen Fonds betrifft, die der Berichterstat ter als unabweisbar darstellt, so kaun man darüber eine verschiedene Ansicht haben; deun die Verwendung derselben ift in vielen Fällen ziemlich {wer zu rechtfertigen. Es begreift sich, daß man der Regierung Mittel bewilligt, um eine Polizei unterhalten zu fönnen, die der Oeffentlich feit entzogen werden mußz aber der größte Theil der von den Kam mern bewilligten Geheimen Fonds wird auf eine andere Weije ver= wendet. Die Pariser politische Presse, oder vielmehr einige Organe dieser Presse erhalten, wie Jedermann weiß, sehr bedeutende Sub ventionen. Die ministerielle Presse in den Departements erhält auch eine Belohnung für den Eifer, mit dem sie dem Ministerium dient. Ferner erstreckt sich die Freigebigkecit des Ministeriums auf mehrere ausländische Journale. Diese verschiedenen Ausgaben nehmen einen bedeutenden Theil der jährlih bewilligten geheimen Fonds hinweg, ohne daß die öffentliche Sicherheit dadurch gewinnt. Dies ist aber noch nit Alles: da die Journale uicht unsterblich, und die Journa listen niht unabseßbar sind, so folgt daraus, daß man vielen politi | schen Schriftstellern, welche Dienste geleistet haben, Pensionen aus den geheimen Fonds bewilligt. Obgleich die Kammer sich nicht jeyr schwierig bei Bewilligung der Gehalte zeigt, welche das Ministerium jährlich für ein Heer von Beamten verlangt, \o sind doch nicht sämmt- lihe Besoldungen in das Budget aufgenommen. Alle die Männer, die mit geheimen Missionen, sowohl nah dem Jn- als nach dem Auslande gesandt wurden, fahren fort, ihr Gehalt zu beziehen, auch wenn sie gar nicht mehr beschäftigt sind. Es giebt mchrere Männer in Frankreich, die, auf eine geheime Weise in der 2 iplomatie ver wendet, sich eine Stellung in der vornehmen Welt zu machen wuß- ten, und dazu beteutenver Geldmittel bedurften. Ju sehr zarte und
| Y1 ck T 4 0 | schwierige Angelegenheiten eingeweiht, haben jle den Schlüssel zu vie- |
len Dingen, und mehrere derselben bezichen Pensionen von 30 bis 40,000 Fr., welche natürlich aus den geheimen Fonds bestritten wer den. Man kann ohue Uebertreibung versichern, daß drei Viertel der | geheimen Fonds zu Dingen verwendet werden, die der öffentlichen | Sicherheit völlig fremd sind. Jene Fonds müssen daher auch mehr | als ein Regierungs =- Mittel denn als ein Polizei - Mittel betrachtet | werden, und ihre Nothwendigkeit liegt in der ganzen Art unseres | politischen Lebens.
72% Paris, 18. März. Die parlamentarische Session ist seit zehn Wochen eröffnet, und gleichwohl sind die Kammern bis jebt | faum über die Förmlichkeiten hingusgefommen, welche unter dem Na | men von Adreß-Debatten, Verhandlungen über die geheimen „Fonds | u. st. w. den eigentlichen legislativen Arbeiten zur bloßen Emleitung | dienen. Der Anfang der wahren Geschäststhätigkeit der Deputirten- | Kammer i} überdies uicht eben glücklich gewesen; cin s{chneidender Selbstwiderspruch, der mit der linken Hand zerstört, was er mit der reten aufgebaut, eine Jukousequenz der Majorität, welche dem Lande feine großen Leistungen verspricht, Die schließlihe Verwerfung des ministeriellen Kredit - Antrages für die Eisenbazn zwischen Bordeaux und Teste, dessen einzelne Artikel zuvor mit ansehnlicher Stimmen- Mehrheit durchgegangen warea, is einer jener merkwürdigen Miß= griffe, durch die sich die öffentlichen Gewalten selbst am meisten schaden. Das politische Juteresse is in diesem Augenblicke beinahe aus \chließlich den von den Herren von Sade und Duvergier de Hauranne vorgelegten beiden Geselz - Vorschlägen zugewendet, Der erstere del elben wird, aller Wahrscheinlichkeit nach, das Schicksal der früheren in ähnlichem Sinne gemachten Anträge der Herren Remilly , Gau guier, Ganneron u. \. w. theilen. Es ist zu beachten, daß die E sition weit weniger lebhaft für den Sadeschen Geseb Borschlag Partei nimmt, als für die meisten seiner Vorläufer. Lr Grund davon liegt theils darin, daß sie ihn unbefriedigend findet, theils darin, daß sie uicht hofft, ihn durchgehen zu sehen. Was den Antrag des Herrn Duvergier de Hauranne betrifft, so hat derjelbe ohne Zweifel günstigere Chancen, allein man würde sich täuschen, wenn man aus dem vorläufigen Ausspruche der Büreaus mit allzu- großer Sicherheit auf die Annahme desselben rechnete; denn die Grage von der geheimen Abstimmung ist ihrer Natur nach eine von Ee nigen, über welche sich Ae Deputirte scheuen, ihre wahre Mei- ung öffentlich auszusprechen. ; | Dle Nachricht A der Beseßung der Gesellschasts- Di im Namen Frankreichs , bestätigt sich nicht nur durch zahlreiche Mitthei- Aungen aus dritter Hand, sondern auch durch ein gestern eingetrosfe- Mies Privatschreiben des Admirals Dupetit-Thouagrs selbst. i Den ersten [SBorwand zu dieser Occupation hat die chou vor, Jahren erfolgte FBertreibung Französischer Missionaire von Otaheiti gegeben, cine Maßregel, die im Juteresse des inneren Friedens der Znsel durch Sdie Cifersucht der anglikanischen und der katholischen Missiouen noth» Fwendig gemacht war. Als Genugthuung für jene angebliche Belei- digung Frankreichs und als Ersah für die Verluste, welche die Zran- S: ösishen Missionen in Folge ihrer polizeilichen Entfernung von den Gesellschafts - Juselu erlitten haben wollen, verlangte der Romiral E Dupetit - Thouars die Zahlung einer Summe von 40,000 Piastern von der Regierung der Königin Pomaré. Sey es nun, daß man “diese Summe nicht aufbringen können, sey es, daß noch andere bis jeßt unbekannt gebliebene Triebfedern bei dieser Sache im Spiele Seesen genug die Regierung von Otaheiti bot dem Admiral Dupctit- houars die Unterwerfung unter die Französische Souverainetät als Aequivaleut für die geforderte Genugthuung an. Der Admiral glaubte auf diesen Antrag eingehen zu msen, und er {loß, vorbehaltlich der Ratifica-
tion des Kabinets der Tuilerieen, einen Vertrag mit der Königin Pomaré ab, kraft dessen dem Könige der Franzosen die Oberherrlich= feit über die Gesellschafts - Jnselu in allen ihren auswärtigen Ver- hältuissen, und außerdem die unmittelbare Leitung der Angelegenheiten der Weißen auf diesem Archipel übertragen wird. Um dem abge- schlossenen Vertrage eine gewisse vorläusige Sanction zu geben, ließ der Admiral Dupetit - Thouars hierauf die Französische Flagge auf Otaheiti aufpflanzen, und eine Art Regierung für die auf dem ganzen Archipel lebenden Europäer einseßen. Der Admiral versichert, daß er in diesen Dingen nicht auf Befehl seiner Regierung, sondern unter eigener Verantwortlichkeit gehaudelt habe. Man bezweifelt indeß, ob England sich bei diesem Faftum beruhigen werde, da die Verbindun gen der Englischen Mission auf jenem Archipel mit dem Mutter- lande schr innig sind. di C Dai Grossbritanien und Irland.
London, 17. März. Jun der heutigen Oberhaus Sißung wurde auf den Antrag des Marquis von Lansdowne eine Adresse an die Königin beschlossen, um sie zur Vorlegung der zwischen Sir Henry Pottinger und den Englischen Kaufleuten in Canton geführten Korrespondenz zu veranlassen. Graf Aberdeen äußerte bei dieser Ge- legenheit, daß die Regierung nur die Berichte des Ersteren erwarte, um zur Anordnung der Verhältnisse in Betreff der neu eröffneten Häfen zu schreiten, daß es dazu aber wohl im Laufe dieser Session nicht mehr werde kommen können, Jm Unterhause wurde die Bera thung über die Stimm-Registrirungs-Bill für England im allgemei nen Ausschuß des Hauses zu Ende gebracht. S z
Ein Schreiben des bekannten Missiouairs Güßlasf aus Ts\chusan vom 28. Oktober v. J, berichtet, daß die Chinesen innerhalb zweier Jahre ihre ganze Schuld an England abtragen wollten. Es lagen ses Kauffahrteischiffe mit Ladungen vor Anker. Für Wollen- und Baumwollenwaaren bietet Schanghi, die einzige Hasfenstadt für Mittel China, große Aussichten, da von dort aus überall hin in das Land die Waaren zu Wasser bequem befördert werden können ; rohe Seide und grüner Thee kämen dafür nah England. Ningpo bietet ähnliche Vortheile. Aus Futschu, der Hauptstadt der Provinz Fokien, wird der {chwarze Thee bezogen und dafür rohe Baumwolle und Fabrikate genommen. Dorthin begiebt sich auch Güblasf. Emoy wird eme Niederlage für alle Waaren, es liefert auch viele. Artikel p den Indischen Markt. Für die wißbegierigen Chinesen soll durch Bücher gesorgt werden, namentlich durch Flugschriften über England und den Handel. E Z i Lord Ashley hat am 14ten angekündigt, dasz er am 28sten eine Resolution beantragen werde, des Juhalts, daß nach dem Dafürhalten des Hauses die Fortdauer des Opiumhandels die Wirkung habe, die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Indien und China zu stören, daß sie ferner dem Mauufaktur-Juteresse des Landes nachtheilig und ganz unverträglich mit der Ehre des Britischen Volkes sey. Cs müß- ten daber so bald als möglich Schritte geschehen, um dies Uebel zu ntfernen. A Me Die fentlichen Blätter theilen eine am 13. Februar hier int London zwischeu dem Grafen Aberdeen und dem Grafen St. Aulaire, als Bevollmächtigten Englands und Frankreichs, abgeschlossene Con vention wegen gegenseitiger Auslieferung von Verbrechern mit. Die in Betracht kommenden Verbrechen sind : Mord, Mord Attentat, Fäl hung und betrügerischer Bankerott. Die Convention is vorläusig auf die Dauer bis zum 1. Januar 1844 abgeschlossen. s
Stevenson is heute abermals von dem Lord - Mayor verhört worden, doch hat Leßterer eine ausführlichere Vernehmung auf mor= gen ausgeseßt, damit zuvor, dem Verlangen des Anwalts der Krone gemäß, ein ärztliches Gutachten über Stevenson aufgenommen wer- den fönne. Stevenson äußerte auf die ¿rage des Lord-Mayor, daß er große Lust zur Heimreise habe, und daß er nux deshalb nach Lon don gekommen sey, um dic Nation vou einer bösen Wunde zu hei- len. Die Glasgow Chronicle giebt einige _Mittheilungen übe Stevenson, die seine Hinneigung zur religiösen Schwärmere! bestäti- gen. Sein Vater und seine gauze Familie gehören zu der strengen Sekte der sogenannten Cameronier oder Mac Millaner in der Graf haft Renfrew, dic als eine Fortseßung der Covenanters betrachtet wer den fönnen. Die Familie Stevenson scheint neuerdings der etuzige Reprä- seutant dieser Sekte in der Gegend ihres Wohnsißes gewesen zu seyn, und der Vater Steveusou's, wiewohl ein alter Mann, pflegte noch in neuerer Zeit jeden Sonntag einen Weg von 16 Miles, von Beltrees nach Glasgow, zu machen, um deu dortigen Prediger jemer Sekte, einen Herrn Reid, zu hörem James Stevenson, der Sohn, führte ein ordentliches, thätiges Leben als Weber 1m Hause- seines Vaters bis zur Thronbesteigung der Königinz da äußerten seine Sekten An sichten ihren Cinjluß auf ihn z er vernachlässigte jeme Arbeit, studirte die Bibel und verfaßte einige politische Flugschriften, dic aber |o heftiger Natux waren, daß er feinen Drucker sinden konnte. Sein Entschluß, nach Loudon zu reisen, scheint ihm ganz plößlich gekommen zu seynz ein Buchhändler, mit dem er über die Reise sprach, rieth ihm, sich in Liverpool einzuschiffen, statt, wie er beabsichtigte, zu (Fuße zu gehen und schon bei dieser Unterredung soll ex ganz unzweideutige Zeichen des Wahnsinnes gegeben haben.
[I London, 17. März. Die Bill für die Regulirung der Beschäftigung der Kinder und jungen Leute in den Fabriken und für den besseren Ünterriht der Kinder in den Fabrik - Distrikten , welche heut Abend im Unterhause zum zweitenmal verlesen wird, 1st bei weitem die wichtigste Maßregel, die jemals vou einem Englischen Ministerium zur Beförderung der großen Sache, National - Erziehung, ergriffen wurde. Durch die Kombinirung der Bestimmungen über die Fest stellung der Arbeitsstunden der in den Fabriken beschäftigten jungen Leute mit gewissen wichtigen geseßlichen Verbesserungen in der Ver- fassung der in den Manufaktur Distrikten e Schulen haben die Verfasser der Bill zugleich hinreichende Muße für die moralische und intellektuell Ausbildung der Kinder zu gewinnen und zugleich dafür zu forgen gesucht, Fed e Ruhestunden nicht müßig oder in schlechter Gesellschaft verbracht werden. : 7
A die ersten Klauseln der Bill soll festgeseßt werden, daß kein Kind unter dreizehn Jahren in einer Fabrik länger als 6% Stun- den, oder in zwei Fabriken oder bei Nacht beschäftigt werden darf. Am Sonnabend Abend muß für die Kinder und jungen Leute alle Arbeit um 4% Uhr aufhören. Für das Essen müssen 15 Stunden bewilligt werden und dasselbe darf nicht in einem Zimmer eingenommen werden, wo gearbeitet wird. Acht halbe Feiertage müssen den jungen Leuten in jedem Jahre bewilligt werden. Cs ist beschlossen, daß die Aeltern, da sie von dem Lohn der in Fabriken beschäftigten Kinder direkten Gewinn haben, dafür sorgen müssen, daß jedes Kind wenig-= stens drei Stunden täglih die Schule besuhe. Wenn die Aeltern, sey es durch Vermehrung der geseblichen Arbeitsstunden oder durch Verminderung der geseblichen Schulstunden das Gese verleßen , so verfallen sie in eine Strafe von 1 bis 10 Shillingen. Dies is’ der erste Versuch in England, zum Schulbesuch zu zwingen. }
Die zu diesem Zwecke zu errichtenden Schulen sollen unter die Verwaltung gewisser Kuratoren gestellt werden, einer derselben ist Geistlicher des Kirchspiels, die librigen werden von den Friedensrichteru ernanut. Diese Kuratoren und die Lehrer stehen unter der Kontrolle
Guizot in der Sißung der Französischen Deputirten ten in Bezug auf die hier bestehenden Verhältnisse und die Haltung, die das Französische Kabinet für gewisse nicht schr entfernt liegende Fälle anzunehmen habe, machte, bilden hier den Gegenstand sehr ver- schiedenartiger Auslegungen. nicht mehr des Beifalls derjenigen Personen, die hier Doktrinen kon servatorischer Natur nur deshalb predigen, weil sie hofen, in diesen Deckmantel gehüllt, und Dazwischenkunft allein sie ihr Emporkommen erwarten, als Männer der Ordnung, als aufrichtige Freunde, als wünschenswerthe Bundesgenossen zu erscheinen. Diesen Leuten is Herr Guizot bei weitem zu friedliebend, und, wenn sie gleich gewiß nicht in Abrede stellen können, daß man diesem Staatêmanne allgemein Vorliebe für Erhaltung des Bestehenden und dieselben monarchischen Grundsäße zuschreibt, zu denen sie selbs sich zu bekennen vorgeben, so hört man sie doch hier laut darnach seufzen, daß der Vorgänger des Herrn Guizot, jener beweglihe Mann, der ganz Europa herguszufordern geneigt war, wieder an die Spibe des Französischen Kabinets treten möge. Um diesen Wunsch zu rechtfertigen, berufen sie sich auf den Umstand, daß gerade jeßt die Redner der Französischen Opposition, die Herren de Tocqueville, de Lamartine, die Partei der Spanischen Moderirten er griffen, und die von Herrn Guizot in Bezug auf Spanien befolgte Politik streng verurtheilen, während dieser Minister dagegen sih zum Schußredner des Spauischen Regenten aufwerfe, und die angeblichen Verdienste der Moderirten zu verkennen seine. also dem Französischen Minister der auswärtigen Angelegenheiten, und doch bleibt es gewiß, daß gerade Herr Guizot der Mann is, gegen den auch die hiesigen Exaltirten und namentlich die den Regenten zu nächst umgebenden Personen am meisten eingenommen sind. würden es als einen Gewinn für ihre Sache betrachten, falls Herr Thiers oder selbst der Graf Molé wieder an die Spibe der auswär= tigen Angelegenheiten träte. Die von Herrn Guizot in der Sibung vom 2teu abgegebenen (Erklärungen sollen auf den Regenten eher einen beunruhigenden als zufriedenstellenden Eindruck gemacht haben. Ju der That enthält die Versicherung des Französischen Staatsmannes, daß er überzeugt wäre, der Regent arbeite niht am Umsturze des Thrones und an Errichtung einer militairishen Diktatur, für die- sen eben keine Schmeichelei. ( lih geneigt seyn, seine täglih wiederholten Eide zu verleßen, auch kann er nicht so verblendet scyn, sich dem Wahne hinzugeben, er sey mächtig genug, um den Thron Ferdinand's des Heiligen umzustürzen. Jst dieser gleich in seinen Grundlageu erschüttert und seines Glanzes beraubt worden, bildet er dennoch den nothwendigen Schlußstein in dem hier herrschenden politishen Systeme, und Herr Guizot hat Recht, wenn er überzeugt ist, daß Espartero nicht beabsichtige, ihu wegzu- räumen.
Ministers zu seyn, in denen er den etwaigen Uebergang des Spani= hen Thrones an eine andere Dynastie, als die der Bourbons, für ein Ereigniß erklärt, dem Frankreich sich mit allen Kräften zu wider= seßen habe. die junge Königin zunächst umgebenden Personen und die ganze Par= tei, welche ausschließlih die öffentlihen Verhältnisse des Landes lei= tet, fest entschlossen sind, niemals zuzugeben, daß Isabella 11. sich mit irgend einem den verschiedenen Zweigen der Bourbonischen Dynastie
des Geheimenraths -Comité's für den Unterricht und in religiöser Hinsicht unter dem Bischof der Diözese. Der Religions Unterricht wird, unter Leitung des geistlichen Kurators, ausschließlich im Lesen der heiligen Schrift und im Einüben der Liturgie der Anglikanischen Kirche bestehen. Dieser Religions - Unterricht darf niht über eine Stunde täglih währen, und die Aeltern können, wenn Rücksichten des Gewissens dabei zum Grunde liegen, verlangen, daß ihr Kind einem anderen Theile des Unterrichts beiwohne. Jede bereits bestehende Schule kann zu dem Zweck dieses Geseßes benußt werden, sobald sie sich denselben Vorschristen unter der Sanction des Geheimenraths Comité’s unterwirft. Um die Mittel zur Errichtung und Erhaltung diejer Schulen herbeizuschaffen, hat das Geheimeratls = Comité die Vollmacht, die Friedensrichter anzuweisen, in ihrem Distrikt eine Ab gabe zu erheben, die von den Armen - Aufsehern zum Besten der Schulen ausgezahlt wird. Die Kommissarien für die Anleihen zu öffentlichen Arbeiten werden ebenfalls Geld zum Bau von Schul häusern vorschießen, welches vou jener Abgabe in Raten zurückgezahlt werden soll, j O
Dies is} der allgemeine Juhalt der Bill. Die Bevölkerung der Manufaktur=Distrikte bedarf des Einschreitens der geseßgebenden ‘Ver sammlung am meisten und glücklicherweise können sie in Folge ihrer Lebensweise leicht einer Beaufsichtigung unterworfen und Verbesserun- gen in ihrem Zustande eingeführt werden. Aber dies Geseh is nur der Anfang eines allgemeinen National Unterrichts-Systems, welches ohne Zweifel in kurzem in England eingeführt werden wird. Jch meldete Jhnen, mit welcher Einstimmigkeit diese Bill im Parlament aufgenommen wurde, und bis jeßt is dies fast überall der Fall ge- wesen. Die Disseuters fangen bereits an, dieselbe anzugreifen, da sie wohl fühlen, daß die Errichtung guter Kirchenschulen im ganzen Reiche, wenn auch nach den tolerautesten Prinzipien, ihrem Einflusse auf die arbeitende Klasse unfehlbar nachtheilig seyn muß. Jch zweifle nicht, daß dies der Fall seyn wird. Ju zwanzig, ja vielleicht schon in zehn Jahren werden, nah meiner Ansicht, die höchsten und die niedrigsten Klassen in England der Hochkirhe angehören, während die Prinzipien der Dissenters nur în den handeltreibenden Mittelklassen eine Stübße finden werden. Diese Unterrichts - Bill ist übrigens das mächtigste Werkzeug, welches jemals der Englischen Geistlichkeit in die Hände gegeben wurde, wenn sie es nur richtig zu benutzen versteht ; und daß sie dies wird, hoffe ih unter Gottes Beistand und mittelst des christlichen Geistes, der jeßt in dem Englischen Volke lebt.
D@n ema x k. | Kopenhagen, 18. März. (Alt. M.) Heute starb Sr. | Majestät des Könmgs General-Adjutant für den See-Ctat und Königl. | Jacht - Capitain, Contre - Admiral Wulf. Er war einer der ausge zeichnetsten Offiziere der Marinez zur Zeit des Krieges erwarb er sich den Namen eines Helden, und auf dem hohen Posten, den er zuletzt befleidete, bewahrte er sich niht nur die Liebe, welche das Volk, sei ner Jugendthaten wegen, für ihn hegte, sondern erwarb sich durch seinen edlen Charakter und seine freundliche, humane Gesinnung die Zuneigung und Hochachtung Aller. : — r
Oesterre JKien, 18. März.
| | |
(Aerztl. Bülletin.) Ani 17. März, um 7 Uhr Abends.
-_
eben so befriedigend, als er es heute Morgen war.
Freiherr von Türkheim. Dr, Z3angerl.
S P E. | © Madrid, 11. März. Die Andeutungen, welche Herr | Kammer vom |
—
Herr Guizot erfreut sich \{chon längst
der fremden Macht, von deren Mitwirkung
,
Leßtere scchmollen
Auch fie
-
Der Herzog de la Vitoria wird {wer
Von ernsterer Bedeutung scheinen die Worte des Französischen
Es is bekannt genug, daß der Regent Spaniens, die
j | |
Der Krankheits - Zustand des Durchlauchtigsten Erzherzogs is Abends | |
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geradezu einen Casus belli zu nöthigt seyn. Die Erklärungen, die Eir furzem im Englischen Parlament in Bezug auf die zu verabredeude Freilassung des Prätendenten gab,
mählungs - Frage
| tigsten Einwendungen gegen eine solhe Maßregel zu treffen.
Während nun die Verhältnisse Spaniens zum Auslande wenige erfreuliche Seiten darbieten, zieht sich hier das Ungewitter zusammen, dessen Ausbruch durch das leßte Manifest des Regenten beschworen j Seit gestern werden in allen Provinzen die Ergeb nisse der Wahlen geprüft, und noch in diesem Augenblicke is es durchaus unmöglich, anzugeben, wer aus diesem nicht nur mit Erbit-= terung, sondern mit Anwendung aller, auch der verworfensten Mit werde. We-= e der Opposition wagt cs, für jeßt die Ueberzeugung auszusprechen, den Sieg davongetragen 1. Die Stimmen haben si fast überall so sehr, und selbst zu Gunsten von Personen, deren politische Gesinnungen nicht genau befannt sind, vertheilt, daß unmöglich entschieden werden kann, auf | Sei Gewiß is jedoch, dasz in vielen Provinzen zweite Wahlen angestellt werden müssen, weil bei den ersten Niemand die vom Gesetz vorgeschriebene absolute : hrhei Auch leidet es keinen Zweifel, daß die von dem Ministerium anfangs ausgesprochenen Erwartungen sich
werden sollte.
tel geführten Kampfe als Sieger hervorgehen der die Partei der Minister, noch die
zu haben.
welche Seite sih die Waagschale neigen werde.
Stimmen - Mehrheit davontrug.
Troß aller von den Beamten in Bewe
gung geseßten Mittel der Gewalt und List kann die Regierung nur auf cine geringe Majorität rechnen und muß auf einen durch die höchste Erbitterung eingegebenen Widerstand gefaßt seyn. Moderirte sind eigentlich nur in Barcelona und in Gijon gewählt worden, Republikaner fast nirgends.
Die Regierung kann also, falls sie bei den Wahlen denno unter liegt, ihr Mißgeschick uicht auf Rechnung der Umtriebe der Coalition 1a Sie wird vielmehr den Kampf mit reinen Progressisten, mit Mäunern vom September, ihren früheren Verbündeten, auszufechten haben. /
__ Prinz Jerôme Napoleon verweilt fortwährend hier. Gestern besuchte er die Taubstummen - Anstalt und erklärte, wie ein ministe rielles Blatt sagt, nirgends ein so trefflih eingerihtetes Justitut ge sehen zu haben. S ?
—— T Konstantinopel, 1. März. (A. Z.) Die Hoffnung des
Herru vou Buteniesf, die Pforte zu einer Modification ihrer Ansich- ten in Hinsicht Serbiens zu bewegen und eine den Wünschen Rußlands
entsprecheudere großherrliche Erwiederung auf des Russischen Kaisers e N Vorgestern erhielt der Russische Botschaster aus dem Osmanischen Departement der aus- wärtigen Augelegenheiten eine Zuschrift , worin er dringend ersucht wird, das großherrliche Antwortschreiben so wie es i} an seine Be- stimmung gelangen zu lassen, indem der Sultan in diesem Fall von feiner anderen Seite als von Sr. Majestät dem Kaiser Nikolgus selbst Zugleich
eigenhändiges Schreiben zu erlangen, i} vereitelt.
irgend eine Bemerkung oder Erwiederung erwarten könne. bedauert der Türkische Minister, den von Herrn von Butenieff geäußer ten Wünschen mcht nachkommen zu können.
sichern würde. sle sich schon öfter in dergleichen Kalküls getäuscht hat. Mehmed Ali, Pascha von Aegypten, scheint die obwaltenden Mißverständuisse mit Rußland als ziemlich ernst zu betrachten, denn er ließ Se. Hoheit dem Sultan durch seinen hier noch immer auwesenden Abgesandten Sami Pascha seine unbedingte Ergebenheit ausdrücken, und im Fall eines Bruchs mit Rußland seine Armce und seine Flotte anbieten. Es läßt sih übrigens kaum annehmen, daß Rußland, welches die Wohlthaten des Friedens zu würdigen weiß, daß sein erhabener Kai- ser, welcher Beweise gegeben, daß er nur nothgedrungen an die Ge-
walt appellixt, wegen einer Frage, die uur durch verlebßte Eigenliebe ihren drohenden Charakter angenommen, die Waffen ergreife und die Ruhe Curopa’s bloßstelle.
Reschid Pascha is noch nicht angekommen. Die hiesige Donau Dampfschifffahrts-Direction hat ihm zu seiner Ueberfahrt von Kusten- dsche hierher ein eigenes Dampfboot nach leßterem Ort entgegenge chit. Riza Pascha is fortwährend das Faktotum im Serai und stand nie bei dem Sultan in größerer Gunst als gerade jeßt. Sa- rim Efendi und ex im Bunde suchen vou dem Sultan und dem Di= van alle Personen, die der Freundschaft oder Anhänglichkeit au Reschid verdächtig sind, zu entfernen. So muß dic Abseßung Tahir Pascha's, so müssen noch einige bevorstehende Aenderungen im Divan erklärt werden.
Nachrichten aus Trapezunt zufolge, hatten die Unterhandlungen zwi= schen der Türkei und Persien in Erzerum bereits begonnen. Der Engli \{che Commissair soli viel Eifer und Energie dabei entwickeln und sich be: streben, einen billigen Vergleich in der lürzesten Frist zu Stande zu bringen. Mehr beobachtend soll sich der Russische Bevollmächtigte verhalten, ziemlich versöhnlich der Persische, fast rücksichtslos und her= ausforderud der Türkische. Man hat noch keine Nachrichten weder vou Erzerum noch von Teheran über den Eindruck, welchen die Ereig= nisse von Kerbelah daselbst hervorgebracht habeu. Einige besorgen, daß dieselben cinen störenden Einfluß auf die Unterhandlungen üben werden. Man erfährt hier, daß der Pascha von Bagdad von der Expedition zurü bereits in seiner Residenz eingetroffen is, nachdem er in Kerbelah eine starke Türkische Besaßung zurückgelassen. Von den Rebellen hat der Pascha nur zwei köpsen lassen, die übrigen glaubte er begnadigen zu jollen. ?
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Pereinigte Staaten vou Uord - Amerika.
O New-York, 24. Febr. Jn einem früheren Briefe hatte ih bereits gemeldet, daß der Secretair des Schaßes vom Repräsen-= tantenhause die Ermächtigung zu einer neuen Emission von 5 Mil= lionen Dollars in Schaßscheinen verlangt habe. Damit glaubte er dem Kongresse Bürgschaft geben zu können, daß der Shaß am Schlusse des fiskalischen Jahres 1844 eine Bilanz von 400,090 Dollars besitzen werde, Der Minister macht dafür seine Berechnung in folgender Ore: Er nimmt an, daß während des Jahres 1843 die Douanen 13 Millionen Dollars, der Verkauf der Staats-Ländereien 2,500;000, die Anlehen und Schabnoten u. st. w. 4,983,358 Dollars ertragen werden, was hinzugefügt zu der nun in Kasse vorhandenen Bilanz vou 2,840,041 Dollars, für die Einnahmen ein Total vou 23,323,400 Dollars ergiebt. Die Ausgaben sind von ihm guf die Ziffer vou
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angehörenden Prinzen vermähle. Frankreich würde also, um diese sich darbietende Schwierigkeit hinwegzuräumen, entweder den Herzog de la Vitoria, der auh nah Beendigung seiner Regentschaft dem Throne zunächst stehen wird, und die übrigen angedeuteten Per= sonen zu anderen Gesinnungen befehren oder aus der Ver machen ge- Robert Peel vor demnächst l l y verursach= ten hier eine solche Ueberraschung, daß die Regierung sofort mittelst Courier ihrem Gesandten in London die Vorschrift ertheilte, die kräf-
| 22,932,773 Dollars angeschlagen, was also einen Ueberschuß von
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tei el Die Pforte scheint daher fest entschlossen, den Slalus quo in Serbien zu erhalten. Das Bench- men des Türkischen Gouvernements wäre unerklärlih, wenn man nicht wüßte, wie sehr es auf die gegenseitige Eifersucht der Europäischen Groß- mächte gegen einander rechnet, und wie es als ausgemacht annimmt, daß ein neuer Russisch-Türkischer Krieg ihm den Beistand aller übrigen Großmächte Die Pforte möchte sih übrigens darin täuschen, wie
giebt Nachrichten aus Haiti, welche mit dem von nen Schiffe „Joseph Atkins“/ eingetroffen sind. Schiffes berichtet, daß am 26. Januar Abends ein 6 — 8000 Mann si in der an Cayes gränzenden Ebene
390,027 Dollars für den 1. Januar 1844 in Ausficht stellt.
Nun schlägt der Minister die Einnahmen des Jahres 1814 auf 14 bis 15 Millionen Dollars steigend an, und die Ausgaben auf 16 bis 17 Millionen, zu denen man noch den Rückkauf der zum Ver-= fall fommenden Schaßbons hinzufügen muß. Aber durch Verlän-= gerung der Zinsenzahlung von diesen Bons, und mit Hülfe der ver= langten neuen Cmission, glaubt der Minister die angegebene Bilanz von vierhundert und einigen Tausend Dollars zu Gunsten der Eiu-= nahmen gufreht halten zu können.
Diese Behauptung hatte durch ihren überrascheuden Charakter wirkli einigen Erfolg errungen, Sie war wie ein unerwarteter Bal- sam für alle Finanzmänner gekommen, welche die Zukunft unter viel \{chwärzeren Farben angesehen hatten und dem Kongresse voraussag=- ten, wenn er niht dur irgend eine entscheidende Maßregel dem wei- teren Anwachsen des Defizits des Schatzes vorbeuge, so werde sich die Regierung zwischen zwei Sessionen unversehens in die peinlichste Verlegenheit und in die Nothwendigkeit verseßt sehen, eine außeror= dentliche Session des Kongresses zu berufen, damit derselben für Wiedersüllung der geleerten Kassen des Staates Sorge trage. Der Kongreß konnte niht anders als sehr befrie- digt seyn über diese Eröffnung günstigerer Aussichten durch den Staats - Secretair des Schaßes, welche den Alarmisten ein wie es schien so schlagendes Dementi gaben, Der Kongreß glaubte sih bereits der Mühe der Aufsuchung neuer finanzieller Hülfs quellen überhoben, so wie der, natürliherweise für ihu nicht sehr au genehmen Arbeit, in mehreren Beziehungen das Werk seiner eigenen Hände zu zerreißen, wie dies z. B. bei einer Aenderung des Tarifs der Fall wäre. Die Freude des Kongresses war aber von kurzer Dauer, Der Staats-Secretair des Schatzes hatte bei seiner Rech nung den Präsidenten vergessen, und dieser kam nun vierundzwanzig Stunden nah ihm, um in einer ganz unerwarteten Botschaft das ganze schöne Gebäude von Zllusioneu und Hoffnungen, welches Jener vor dem Kongresse aufgerichtet hatte, zusammenzureißen, Herr Tyler sagt darin den Repräsentanten:
j 9h darf Jhnen meine Besorgnisse nicht verhehlen, daß in dem
Anschlage des Ertrages der Douanen und des Verkaufs der Staats-
Ländereien, den man Jhnen macht, ein ernstliches Defizit vorhanden
seyn möchte. Jch betrachte die Gefahr dieser Enttäuschung für allzu
groß, als daß man die Gefahr einer solchen laufen dürfte, wenn es
ein Mittel giebt, ihr vollständig zu begegnen. Jch bin weit entfernt,
unter den gegenwärtigen Umständen irgend einen Einwurf vorzubrin=
gen gegen das Verlangen des Staats - Secretairs des Schaßes um
eine Ermächtigung, neue Bons zu emittiren in dem Maße, als die alten zurückgekauft seyn werden; eben so wenig als gegen die übri
gen Rathschläge, welche er in diesem Betreff ihnen gemacht hat; aber es wollte mih bedünken, daß die Sache wohl werth wäre, daß Sie in ernstlihe Erwägung zügen, ob niht Subsidien einer sicheren und dauerhafteren Natur vorbereitet werden sollten. Die Emission eines Billets für den Rückkauf eines anderen Billets ist nicht die Zah
lung einer Schuld, die am Ende doch nüúr auf defini= tive Weise mit Hülfe von öffentlichen Taxen unter irgend einer Form bezahlt werden kann und muß. Jch kann mih nicht enthalten, hin= zuzusügen, daß in einem Lande mit so vielen Hülfsquellen, wenu diese auf einsichtsvolle Weise ausgebeutet würden, die Einkünfte der Re- gierung, ihr Kredit, ihre Tüchtigkeit zu Erfüllung ihrer Verpflichtun= gen, niemals von momentanen Auskunftsmitteln und Berechnungen von unzuverlässiger Natur abhäugen sollten. . , . Die Nothwendig feit neuer und umfassender Vorsorge, um den Bedürfnissen des Schatzes zu genügen, wird immer dringender, wenn der Kongreß nicht in sei= ner gegenwärtigen Session irgend einen Plan annimmt, um die Finanz- Operationen der Regierung zu erleichtern, und den Geldumlauf des Landes zu verbesseru.““
Herr Tyler fordert so den Kongreß förmlich auf, verseßt ihn in die Nothwendigkeit, irgend etwas zur Verbesserung der nationalen Geld-Circulation zu thun. Manche wollen darin zugleich eine Rache für die Verwerfung des Plaus des Präsidenten zu Errichtung eines Exchequer erblicken. Der Kongreß wird sih dadur in nicht geringe Verlegenheit verseßt finden. Die Gründe, welche Herr Tyler vor= bringt, sind von der Art, daß sie nicht leiht umzustoßen sind; was er den Herren sagt, is gewissermaßen die Lection eines Staatsmannes an Neulinge. Der Kongreß hat sich also jeßt zu entscheiden zwischen dem Vertrauen, welches der Staats -Secretair des Schabes hegt,
und dem Mißtrauen, von welchem der Präsident erfüllt ijt.
© París, 16. März. Jn einer der leßten Sibungen des
Kongresses ereignete sich eine Scene, die zuleßt eine ziemlich komische
Wendung nahm. Cs handelte sich darum, cine Bill des Senats zu bestätigen, der zufolge die von der Britischen Regierung gewährte Entschädigung von 7,900 Dollars, für die unberechtigte Wegnahme einer Anzahl Sklaven, die sich an Bord der Nord - Amerikanischen Schiffe „Comet‘“ und „Eucomium““ befanden, an die betreffenden Par- teien ausbezahlt werden soll. : comium“, welche eine Ladung Sklaven führten, wurden durch einen starken Sturm an die Küsten von Nassau verschlagen, und von den Britischen Kreuzern daselbst durchsuht, welche d Sklaven als gute Prise Regierung beschwerte sich über einen solhen Akt der Eigenmächtigkeit von Seiten der Britischen Marine, und erhielt ohne Mühe die so eben angeführte Geld =- Entschädigung zu Gunsten der Eigenthümer der weggenommenen Sklaven. k eifrigsten Abolitionisten, die im Kongresse sißen, gegen die Ausbezah= lung dieser Geld = Entschädigung an die betreffenden Pflanzer. Ér behauptete, daß die Pflanzer der südlichen Staaten, welche das ab scheulichste aller Gewerbe, den Menschenhandel, treiben, sich selbst den Schaden, der ihnen dabei erwächst, zuschreiben mögen. Herr Giddings so laut perorirte, ging der General Dawson, der Repräsentant von Louisiana, neben dem Redner vorüber, um auf seinen Plaß sich zu begeben, dings den General fest beim Arme, gleichsam um ihm den Weg zu vertreten. besißt, verseßte aber Herrn Giddings einen derben Stoß, der ihn einige Bänke weiter hinschleuderte. 1 der Drohung, für eine solche Unbill Genugthuung zu verlangen. Ge- neral Dawson erwiederte ihm, er sey bereit, sie ihm zu geben, und er möge die Art und Weise selbs bestimmen. 13e fürchtete schon, daß es zu einem blutigen Zweifkampfe kommen werde, als der Beleidigte ganz gelassen versebte : die Genugthuung wählen, die bei uns Männern von Norden üblich ist — ih werde an die öffentliche Meinung appelliren.“ Gelächter erhob sih sogleich auf allen Bänfen, und Jedermann war froh, die Sache |
Die beiden Schiffe „Comet““ und „Eu=
die vorgefundenen
wegnahmen. Die Nord =- Amerikanische
Herr Giddings erhob -sih als einer der
Während
Im Cifer der Rede faßte Herr Gid-= General Dawson, der eine ungewöhnliche Körperstärke
Herr Giddings erhob sich mit
Die ganze Versammlung „Jn diesem Fall will ich Ein lautes
0 beendigt zu sehen. — ——— M L.L L L London, 17. März. Die Boston Merchants Exchange
Cayes angekfomme- Der Capitain dieses
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