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E E Ser N E I S I N d E I ALA R Mr R R T R Er E N
Englische Regierung werde die neuesten Vorschläge Portugals an- nehmen und nun den Handels-Vertrag abschließen. Demgemäß jol= len Portugiesische Weine 3 Shill. die Gallone (6 Flaschen) Cin- angszoll in England zahlen, während alle andere Weine 57 Shill, also 83; pCt. mehr entrichten. Ein so bedeutender Vorzug würde dem Absaß anderer fremden Weine sehr schaden, weil die leichten, billigen weißen Weine von Lissabon, Bucellas, von Teneriffa und Madera den Verbrauch der anderen noch mehr beschränken dürften.
Die beiden Motionen, welche vor einigen Tagen im Oberhause von Lord Monteagle, im Unterhause von Herrn Ward gemacht wur- den, hatten feinen anderen Zweck, als die in der leßten Session durhgegaugene Peelsche Bill, durch welche das Korngeseß in Bezug auf die Skala der Abgabe bei der Getraide-Cinfuhr modifizirt wurde, von neuem in Frage zu stellen. Der Grundgedanke bei diesem oft wiederholten Manöver der Whig-Opposition ijt, daß sie das Kabinet mit der Majorität im Parlament in Zerwürfniß bringen will, indem sie vorgiebt, Sir R. Peel werde es nicht bei der im vorigen Jahre ditchabsemen Modification lassen, sondern er arbeite darauf hin, die Getraide-Einfuhr ganz freizugeben, Dieser Behauptung hat Sir R, Peel, \o oft sie vorgebracht wird, widersprochen, und das that er denn auch diesmal wieder. Er sagte: /
„Als Organ der Regierung habe i in der legten Session angegeben,
wir gedächten unsere Maßregeln im allgemeinen Znteresse des Landes zu treffen z es scv aber unmöglich, die Frage hinsichtlich der Zulassung fremden Getraides und Schlachtviehs zu berühren, ohne in der ackerbautreibenden Klasse ernste Besorgnisse zu weden, Jch glaube, der pauische Schrecken, den die eingeführte Aenderung zur Folge hatte, war nachtheiliger als die Wirkung des Gesebes selbst. Wäre ich der Meinung, oder könnte ich mich überzeugen, daß eine weitere Aenderung in den Korngeseßen zur Förderung der allgemeinen Junteressen des Landes nöthig sev, so würde mich nichts bewegen kön nen, zum Fortbestehenlassen dieser Geseße zu rathen. Da ich aber glaube, daß die Agrikulturisten berechtigt sind, von mix zu erwarten, daß ich die bestehenden (Ge seße aufrecht halten werde, so lange ih nicht von der Nothwendigkeit einen Aenderung überzeugt bin; (hier unterbrach dic Opposition den Redner mit Zeichen ihres Beifalls, gleisam, als sey Sir N, Peel schon von diesex Nothwendigkeit überzeugt; der Minister aber fuhr fort: ) die ehrenwerthen Herren mir gegenüber mögen immerhin jauchzenz; wenn sic sich jedoch ein bilden, daß ich mir irgend. eine Hinterthür für Parteizwecke ofen lasse, so irren sie sih sehr. Jch wiederhole, daß, wenn ich mich überzeugen kann, eine Aenderung in dem bestehenden Korngeseß werde im allgemeinen Interesse des Landes wirken, ich selbst in dem Fall, daß eine solche Aenderung mich morgen um die Gewalt bringen dürfte, nicht einen Augen blick zögern würde, deu Weg einzuschlagen, der mir als der rechte erschie nen wäre, Ich hoffe, immer den Muth zu haben, zu handeln, wie es mix meine Ueberzeugung gebietet, Heute aber habe ich die Ueberzeugung nicht, daß irgend eine Aenderung in dem Korngesez nöthig is, und nachdem mich die Agrikulturisten bis jet unterstüßt haben, würde ich sehx ungerecht ge gen sie handeln, wollte i sie durch Einwilligung in die von dem ehren- werthen Herrn (Ward) gestellten Motion in Unruhe setzen. ““ Auf eine Denkschrift, welche die beim Leinwandhandel interessirten Kausleute an den Minister der guswärtigen Angelegenheiten gerichtet haben, und worin sie über die von der Französischen Regierung guf Britische Linnenwagaren und Garn gelegten hohen Zölle klagen, ift vom Grafen Aberdeen geantwortet worden, daß die Bemühungen der Britischen Regierung, eine Reduction dieser Zölle zu erlangen, bis jeßt vergeblih gewesen seyen, und daß leider auch fürs erste feine Aussicht auf eine Aenderung der im vorigen Jahr von Seiten Frauk reihs angenommenen Politik vorhanden sey.
Jn Cambridge, wo gegenwärtig eine neue Parlaments-Wahl im Gange und der zum neuen General-Fisfal ausersebene Herr Kelli als Tor9-Kandidat aufgetreten is, kam es am Mittwoch zu blutigem Hand- gemenge, worüber der Globe Folgendes berichtet: „Am Abend ver fiñimiSltci sih die liberalen Wähler im Hoop Hotel, um ihren Kau didaten, Herrn Foster, zu empfangen. Außerhalb des Hotels standen dichte Haufen Neugieriger, und die Studenten hatten sich in großer Anzahl eingefunden, um eine Rauferei anzufangen, Raum war Herr Foster angelangt und der erste Reduer aufgetreten, als ein furchtbares Pfeifen und Lärmen s{ch erhob. Die Versammlung wurde mehrere Minuten lang unterbrochen und die Ruhe nicht eher hergestellt, als bis man die Studenten hinauësgeworfen hatte, was aber, da dieselben Knittel führten, erst nach einer tüchtigen Prügelei geschehen fonte. Viele Studenten wurden von ihren Kameraden mit blutigen Köpfen und Nasen und nach Einbuße ihrer Kappen und Mäntel heimgebracht, während andererseits auch manche Liberale tüchtige Prügel erhalten hatten, Umsonst versuchten die Skudeuten wieder einzudringen und beschränkten sich daher auf lautes Schreien und Tobeu. Die Univer sitäts-Vorsteher fanden sich Arm in Arm erst daun em, als ihre Ge genwart für den Augenblick nicht nothwendig und der Skandal an- \heinend vorüber war, entfernten sich auch sofort wieder. Am Schlusse der Versammlung erneuerte sih daher der vorige Tumult, da eine große Zahl Studenten im Hofe des Hotels geblieben war. Herr Foster und sein Comité wurden mit Pfeifen und Schimpfen empfan- gen und konnten nur mit Mühe das Comité=Zimmer erreichen, dessen Fenster, da es zur ebenen Erde liegt, sofort von den Studenten unter dem Rufe: „, Werft ihn hinaus! Hinaus mit Foster! “ eingeschlagen wurden. Das Einschreiten der liberalen Wähler hinderte größere Exzesse, und die Studenten wurden zum Lbzuge genöthigt. Vor gestern Morgens übergab Foster"s Comité eine Vorstellung an die Üniversitäts-Behörde, und man zweifelt nicht an Bestrafung der Rä- delsführer des Unfugs.“ N /
Ín der Grafschaft Waterford in Jrland hat sich das Volk in Massen zusammengerottet, um der erxekutivischen Beitreibung der Armensteuer, welche wegen allgemeiner Verweigerung dieser Steuer nöthig geworden war, Widerstand zu leisten, Der Heerd des Aus standes is der Bezirk von Gaultier, wo man den lebten Nachrichten vom 1áten d. M. zufolge uicht ohne Besorgniß war, dasz die ver- sammelte Volksmasse einen offenen Angriff auf die Arbeitshäuser beabsichtige. Militair und Polizei war aufgeboten, Auch in Water ford sind am 14ten große Massen von Menschen, zusammen etwa 5000 Mann, vou Kilkenny und Donmore her in die Stadt und n derselben hin- und hergezogen, ohne indeß weitere Ruhestörungen zu veranlassen. «E
Zu Manchester, Liverpool und Preston wurden gestern früh gegen 4 Uhr ein paar Erdstöße verspürt, welche respektive 3 bis 5 und 7 bis 10 Sekunden dauerten, aber feinen Schaden angerichtet haben. Die Häuser wurden indeß stark erschüttert, und man vernahm ein Getöse unter der Erde, als ob ein Dußend Eisenbahnzüge durch einen Tunnel hindurch sausten. Mehrere Leute standen aus ihren Betten auf, weil sie sich darin wie in einer in Federn hängenden Kutsche auf
und nieder gehoben fühlten. Leichte Möbel und Utensilien wurden |
auch an einigen Orten von ihren Pläßen bewegt.
“Mit Ausnahme der Mexikanischen, is jebt die Zahlung aller am 4. April fälligen Dividenden der fremden Anleihen ordnungsmäßig angezeigt worden. Viele Jnhaber Mexikanischer Fonds sind der Mei- nung, daß au die Mexikanische Regierung noch Anstalten treffen werde, ihre Verpflichtungen zu erfüllen, um der nicht unbedeutenden Conventionalstrafe zu entgehen, der sie sich sonst aussehen würde, Wie es heißt, sollen nun auch Schritte gethan seyn, um Buenos- Ayres zu einer Uebereinkunft wegen Leistung der Zinszahlungen von seiner Schuld zu bewegenz eben so auch Peru, welches leßtere übri- gens eine verhältnißmäßig so geringe Schuld hat, daß sie zum jeßzi- gen Marktpreise nur 250,000 Pfd. beträgt,
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304 Ne Lg fen.
: _Brüsssel, 21. März. Ju der gestrigen Kammer-Sibung, wo
die Debatten über die Wahlumtriebe fortgeseßt wurden, nahm auch der Minister der auswärtigen Angelegenheiten das Wort. Er stellte in seiner Rede auf, welche shlechte Erbschaft das vorige Ministerium dem Kabinet hinterlassen habe, und wie dagegen das jeßige bemüht gewesen jey, überall neue Haudels-Verbindungen anzuknüpfen, so mit &ranfkreih, wie mit Spanien und Holland, Am Schlusse sagte er: „Was Preußen betrifft, dem wir, wie man uns vorwirft, Zugeständ= nisse ohne Ersaß gemacht haben sollen, so is es mir für jeßt nicht _mich über Unterhandlungen auszulassen, die noch nicht auf- gegeben sind. Das Stillschweigen wird mir aber um so leichter, da das Land vielleicht {ou in einigen Tagen den Beweis erhalten wird, daß das unsererseits geschehene, angebliche Entgegenkommen nicht um sonst gewesen is. Auch hier haben wir keinen Vergleich zu fürchten, wir haben gehandelt, wie es flug war in der Lage, in welche uns der Mangel eines Handelssystems und die bevorstehende Debatte über die parlamentarische Untersuchung versebßte.“ Die Debatte wurde übrigens geschlossen, und der Autrag der Opposition auf Fortsezung derselben mit 27 Stimmen gegen 24 verworfen. :
Der Prozeß Caumartin's wird den 12teu des nächsten Monats zur Verhandlung kommen, Es is dies eine wahre cause célèbre, mit allen das Znteresse des großen Publikums reizenden Jngredien zien. Dlle, Heinefetter, die traurige Heldin dieses Schauspiels, ist die erste und wichtigste Zeugin für und gegen die Schuld des Ange klagten; sie giebt gegenwärtig in Lille Gastrollen. Von Paris wer den zwei Advokaten erscheineu, der eiue für die Familie Sirey, wel- cher als Civilklüger auftritt, der andere für Herrn Caumartin.
[vi —ti p Deutsche Bundesstaaten.
E München, 19, Müarz, (Frank. Merk.) Lait eimer in der 32sten Sißung der Kammer der Abgeordneten gemachten Mittheilung hat die Kammer der Reichsräthe bei der Berathung bezüglich auf den Antrag des Abgeordneten von Wening, eine allgemeine Civil
Gesebzgebung betreffend, sih ebenfalls für Zugrundelegung des Prin
zips der Oeffentlichkeit und Mündlichkeit ausgesprochen. Jhre Schluß
fassung geht dahin, daß der Bitte um ein erneuertes Geseß über die Behandlung neuer oder revidirter Geseßbücher die Zustimmung jener Kammer nicht zu ertheilen fey, hingegen alle anderen Anträge sub T. die Zustimmung der Kammer der Reichsräthe erhalten sollen, jedoch in folgender modifizirter Fassung: „die Krone sey zu bitten, den Stän
den des Reichs, sobald es unbeschadet der Gründlichkeit geschehen fönne, ein und dasselbe, für das ganze Königreich gelteude bürgerliche und Strafgesebbuch nebst Merkautil - und Wechselreht vorlegen und bei Bearbeitung dieser Geseßbücher Mündlichkeit und bemesseue Def
fentlichkeit des Verfahrens zu Grunde legen zu lassen.“ Die Wiüinsche, die Trennung der Justiz vou der Verwaltung und Austellung einer gewissen Zahl von Accessisten bei den Appellationsgerichtshöfen, welche die Kammer der Abgeordneten dem eigentlichen Antrage beigefügt, wurden von der Kammer der Reichsräthe abgelehut.
Stuttgart, 20, März. (Schw. M.) Das Eisenbahn Geseh is} heute, so wie es nach den übereinstimmenden Beschlüssen heider Kammern sich gestaltet, vou der zweiten Kammer mit 57 ge gen 29 Stimmen angenommen worden.
Kassel, 22. März. (Ka}\. Z) In der Sibung der Stände Versammlung vom 21sten d. M. verkündigte der Präsident einen selbstständigen Antrag des Herrn Wolff, die Abstellung des durch dio leßte Mißärndte herbeigeflhrten Nothstandes betreffend. Herr Eberhard erstattete Bericht über den Antrag des Herrn Rehm, der hohen Staats = Regierung die landständische Bereitwilligkeit zur Zustimmung zu einer angemessenen Erhöhung des Zuschusses zu den Kosten der Landes - Universität zu erklären, Der Ausschuß glaubt, daß es, da sih die Stände stets bereit gefunden hätten, die propo- nirten Erhöhungen des Etats der Universität zu bewilligen, auch) jeßt nicht erforderlich sey, der Regierung im voraus ihre Bereitwilligkeit zu erflären, daß vielmehr eine Proposition abzuwarten sey, und s{chlägt vor, dem Antrage feine weitere Folge zu geben. Pr, Rehm sprach in ausführlicher Rede über die hohe Bedeutung dieser ersten Lehr-Austalt für das Laud. Herr Bähr unterstüßte auch den Antrag des Herrn Rehm, der indeß nicht die Genehmigung der Versammlung fand, Herr Fondy berichtete über den Etat der Landes-Universität, für welche 40,500 Rthlr.,, der Hebammen-Leh1 anstalt, wofür 1600 Rthlr., der Gymnasien, wofür 32,300 Rthlr., der Land - Schullehrer - Seminarien, wofür 12,947 Rthlr., der Taubstummen - Lehr - Anstalt, wofür 240) Rtölr., der höheren Ge werbschule, wofür 6210 Rthlr. bewilligt wurden, Der Etat dei Freischulen hier wurde um 550 Rthlr. Behufs besserer Salgrirung der Lehrer erhöht, Herr Fondy berichtete noch über die Kosten der Unterhaltung für die zu der inneren Landes-Verwaltung gehörigen Stagats-Gebäude, welcher Etat eine Diskussion nicht herbeisührte. — Ju der hierauf folgenden geheimen Sihung begründete Herr Wolf] seinen im Eingang der heutigen Sibung verkündigten Antrag,
Frankfurt a. M., 18. März. (Frankf. Z) Eu Fest, wie es die Geschichte unserer freien Stadt und ihrer evangelisch lutherischen Kirche in glüclichem Zusammentreffen der Berhältmsse bisher noch nicht fannte, wird fünstigen Dienstag den 21sten d, M,, früß 9 Uhr, zu St. Katharinen hier gefeiert, Es 1 dieses das Z50jährige Amtöjubiläum zweier gleich hochachtbaren Geistlichen Frank furts, des Herrn Þr. LTheol., Vice Senitors des evangelisch lutheri \hen Prediger-Ministeriums, Konsistorial-Rathes und Sonntags-Preo digers zu St. Peter, J. P. Benkard, und des Herrn Pfarrers G. P, É. Blum, Sountags-Predigers zu St, Paul. Beide verehrte Männer, obgleih der eine im vollendeten 80sten, der andere im ver lebten 77\ten Jahre, erfreuen sich durch Goktes Gnade noch einer rüstigen Kraft,
A Gezstéerrei a.
Bien, 20, März. (Aerztl, Bülletin.)
Am 19. März, um 9 Uhr früh,
Der gestrige Tag verlief ohne Störung, die Nacht war ruhig, der Schmerz im Kuie hat sih vermindert, und der ganze Zustand des Durch lauchtigsten Erzherzogs Franz Kail is auch heute den Wünschen entsprechend,
Frhr. von Türkheim, Dr. Zangerl, ei pi
Spanien.
Madrid, 13. März. Die Wahlen für Madrid sind beendigt, und die beiden Kandidaten, welche am sehnlichsten die Hauptstadt zu repräsentiren wünschten, die Herren Mendizabal und Antonio Gon- zalez, sind durchgefallen und fommen, als Stellvertreter, erst nach Herrn Llorente. Es bleibt ihnen also jeßt nichts übrig, als sich an einem anderen Orte zur Wahl zu stellen. Für Madrid sind die Herren Beroqui, Santos, Arguelles u. st, w. gewählt worden.
9 Paris, 20, März. Der zuerst durch den Constitucional von Barcelona aufgestellte und mit leidenschaftliher Energie ver- fohtene Saß von der Nothwendigkeit, die Volljährigkeit der Königin Jsabella um einige Jahre hinauszuschieben, wird jeßt von einem an- deren Provinzial-Blatte, dem Democrata gaditano, von neuem aufgenommen. Die genanute Cadirer Zeitung behauptet, daß der Fortbestand der Verfassung und der inneren Ruhe Spaniens von der OVurchführung einer Maßregel abhängig sey, dur welhe es den Fein- den der öffentlichen Freiheit unmöglich gemacht werde, sich \chon in der nächsten Zukunft der Zügel der Regierung im Namen der Kö- uigin_ zu bemächtigen, die bei ihrem jugendlichen Alter natürlich nicht im Stande jey, den Angelegenheiten des Staates selbst vorzustehen. Ver Vemocrata gaditano betrachtet es als eine ausgemadchte Sache, daß die Königin Christine mit dem Regierungs-Antritte ihrer Tochter nah Spanien zurückfehren und einen um so verderblicheren Cinfluß auf die Staatsgeschäfte erlangen werde, je weniger Jsabella ll. fähig sey, die Juteressen ihrer Krone und die Juteressen des Landes zu begreifen und wahrzunehmen. Diese Ansichten finden fortwährend den hejtigsten Widerspruh bei den Oppositions-Blättern aller Farben. Gemäßigte und Exaltirte, Republikaner und Absolutisten verlangen mit Einer Stimme, daß der die Volljährigkeit des Thron - Juhabers be- tresseude Artifel der Verfassung pünktlich vollzogen werde. Einige ihrer Organe berufen si bei diesem Verlangen sogar auf die Worte, welche Herr Guizot bei den Verhandlungen über die geheimen Fonds in Bezug auf Spanien gesprochen , Worte, aus denen sie folgern zu fönnen glauben, daß Franfreih die etwaige Verlängerung der Min- derjährigkeit der Königin als einen Juterventionsfall betrachte, wie wohl eine solche Deutung derselben für jeden unbefangenen Leser der Rede des Französischen Ministers von sehr zweifelhaftem Werthe ist, Was gber die Madrider ministerielle Presse anlangt, so sucht sie diese ganze Frage so viel als möglich zu umgehen. Sie spricht weder Billigung, noch Mißbilligung der Vorschläge des Constitucional und des De- mocrata aus, sie beschränkt sich vielmehr darauf, die von Zeit zu Zeit erhobene Aufklage zurüzuweisen, daß die Regentschaft mit dem Plane umgehe, den Regierungs-Antritt der Königin durch einen gegen die Verfassung gerichteten Staatsstreich zu verzögern. Daß Espar- tero und sein Ministerium und sein ganzer Anhang der Jdee, die Minderjährigkeit der jungen Jsabella zu verlängern, nicht gerade ab hold segen, darf man schon nach allgemein gültigen Vorausseßungen annehmen; daß sie aber auf außergeseßlihem Wege zur Realisirung dieser Jdee gelangen wollen, scheint eben so zweifelhaft, als daß die Cortes geneigt seyn werden, ihre Autorität zur Crreichung eines jol- hen Zweckes herzugeben.
Das schließliche Resultat der Wahlen in Barcelona hat den Er wartungen nicht ganz entsprochen, welhe man nah dem Ergebuisse der ersten Wahltage hegen mußte. Jn der Catalonischen Hauptstadt sind 7921 Stimmen abgegeben worden, von denen die absolute Majorität nur auf vier Kandidaten gefallen ist, auf die Herren Viñas, Miralda, Agell und Badia. Diese sind demnach die einzigen gültig ernannten Ve- putirten, Die fünf übrigen Kongreß-Mitglieder und vier Crsaßmän- ner, welche Barcelona zu stellen hat, missen durch einen zweiten Wahlakt aus den 27 Kandidaten genommen werden, deren Stimmenzahl der ab- soluten Majorität am nächsten fommt., Aus demselben Grunde sind von den 15 Kandidaten für den Senat, welche Barcelona der Re- gierung zur Wahl seiner 5 Senatoren zu präsentiren hat, bis jett erst Lier gültig ernannt worden.
Noch immer treiben verschiedene kleine Banden ihr Unwesen in dem Catalonischen Oberlande., Unlängst wurde das Haus des Psfar- rers des Städtcheus Useras von dem Häuptlinge Coba und dessen Spießgesellen angegriffen. Der geisllihe Herr griff zum Karabiner und vertheidigte seine Wohnung mehrere Stunden lang gegen die Angreifer, bis ihm endlich Pulver und Blei ausging, wo sich dann die Banditen seiner bemächtigten. Der kriegerische Pfarrer wurde in das Gebirge geshleppt und erst nah zehntägiger Gefangenschaft wie der losgelassen, nachdem er sich dazu verstanden, ein Löselgeld von 800 Piastern zu zahlen.
Um dem häufigen Desertiren der auf der Gränze stehenden Truppen Einhalt zu thun, hat man neulih in Gerona und in Figue=- gs zwei auf der That ertappte Ueberläufer erschießen lassen.
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Konftauntinopel, 1. März. (A. Z) Die wiederholten Ermahnungen, welche Herr vou Butenieff hinsichtlih Serbiens dex Pforte gegeben, haben bis zu diesem Augenblick wenig gefrudhtet. Oas Türkische Gouvernement beharrt darauf, das organische Statut Zerbiens und dessen Folgen als eine rein innere Angelegenheit inso fern zu betrachten, als es sich auf die Wahl der Serbischen Re- geiïlten beziehe; feine fremde Macht habe die Garantie für dessen Bestimmungen übernommen, die übrigens durh die Absebung des Milosch Obrenowitsch bereits überschritten worden, ohne daß Jemand etwas dagegen eingewendet hätte.
“Es wird dieser Tage eine den Wünschen der Curopäischen Re- präsentanten entsprechende Entscheidung über den Libanon erwartet ; man will wissen, daß die Pforte in diesem Punkt sih nachgiebig er weisen werde, um desto fester in der Serbischen Angelegenheit auf treten zu fönnen. Omer Pascha i} mit dem leßten Dampfboot aus Beirut hier eingetroffen.
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Vereinigte Staaten von Uord - Amerika.
O Netv-York, 1. März. Jch habe Jhnen bereits gemeldet, daß der bisherige Staats-Secretair des Schaßes, Herr Forward, der inzwischen seine Entlassung gegeben hat, vom Kongresse die Ermäch- tigung zu Ausgabe neuer Schabbons im Betrage von fünf Millionen Dollars verlangt hatte. An diese Maßregel sollte sich aber noch eine andere fuipfen. Der Schaß-Secretair verlangte nämlich ferner, daß die Rückzahlung der bereits ausgegebenen Schaßbons bis zum Monat Juli des Jahres 1844 hinausgeriüickt , die Zinsenzahlung davon aber indessen bis zu jener Epoche fortgeseßt werde. Durch diese Maßregel sollte der Entwerthung vorgebeugt werden, welche diese Bons hätte bedrohen können, in Folge der Verlegenheiten des Föderalschabes, wenn er mit Zahlungs-Anforderungen bestürmt worden wäre. Der Minister erlannte zwar an, daß die Brutto-Einnahmen der Douanen während der leßten drei Monate nur auf 2,350,000 Dollars sich beliefen, wovon noch die Kosten und die Drawbacks abge- rechnet werden müssenz der Minister weist selbst nach, daß die Erträgnisse der Douanen 1m lebtverflossenen Jahre um 3,910,000 Dollars hinter denen des unmittelbar vorausgegan- genen Jahres zurückgeblieben sind; dessenungeachtet machte er dem Repräsentantenhause Hossnung, daß am Cude des gegenwärtigen Jah- res im Schahe eine Aktiv-Bilanz von 3- bis 400,000 Dollars vor- handen seyn werde. Doch zeigt ein Umstand, wie wenig er selbst den dem Repräsentantenhause gemachten glänzenden Hoffnungen Ver- trauen schenkte, und zugleich wie gegründet das in der Botschaft des Präsidenten dagegen ausgesprochene Mißtrauen begründet is, Der Schatz - Secretair schlägt nämlich, offenbar nur der Vorsicht willen, vor, von Thee und Kaffee einen Zoll vorweg zu erheben. Beide Artikel waren bisher, aus Riicksicht für gewisse volksthümliche Ge-
wohnheiten, von jeder Tare ganz befreit geblieben, Jn welhe Form |
man aber diese Emission von neuen Schaß=Bons auch verhüllen möchte, sie bleibt immerhin in der Wirklichkeit nichts anderes, als ein neues Anlehen dieser Summe.
Sie wissen bereits, daß die Repräsentanten die dur die finan= ziellen Schwierigkeiten, welche gleich schr auf der Regierung wie auf den Judividuen lasten, nothwendig, ja unvermeidlih gewordenen Er sparungen an ih selbst begonnen und dann auch auf den größten Theil der Angestellten aller Art, deren Besoldungen über 1000 Dol- lars steigen, ausgedehnt haben. Ersparung ist, so zu sagen, das Lo sungswort des Repräsentantenhauses geworden. Die Anweisungen sür die Marine, welche doch von jedem Amerikaner als das Haupt- Clement der Macht und des politischen Einflusses der Vereinigten Staaten betrachtet werden muß und betrachtet wird, wurden um 2§ Millionen Dollars verkürzt. Die Armee wurde nicht geringeren Re- ductionen unterworfen, Für den Unterhalt, die Ausbesserug, Erweiterung der vorhandenen Seehäfen oder zu beginnenden Neubauten in denselben wurde auch nicht ein Heller bewilligt; eben so wenig für die verschie- denen Küsten und die Arbeiten des Genie überhaupt. Die Total- Summe der Anweisungen für das mit dem Monat Juli 1844 eudi gende fisfalishe Jahr wird achtzehn bis neunzehn Millionen Dollars nicht überschreiten, was eine oder zwei Millionen weniger gusmacht, als die Regierung verlangt hatte. - (Jh behalte mir vor, aus den offiziellen Dokumenten Jhnen noch einen besonderen Auszug beizufü gen, welcher eine so furz als möglich gefaßte Uebersicht der Vorlagen der Regierung über den Finanzzustand des Landes zu geben geeignet ist.) Die Douane von New-York war eines der hauptsächlichsten Opfer dieser zu Gunsten von einzuführenden Ersparnissen eingetretenen Reaction, 162 Beamten sind durch legislative Eutscheidung der Neform unterworfen worden. Diese furhtbare Reduction grüudet sth darauf, daß im Jahre 1828 bei der Douane der Stadt nur 164 Beamte angestellt gewesen waren, deren Gehalte sich auf 112,970 Dollars beliefen, die von einer Total -= Einnahme von 13,272,926 Dollars vorweg entnommen wurden, während im Jahre 1842 nicht weniger als 502 Beamten vorhanden waren, deren Gehalte im Gesammt Betrage sih auf 489,523 Dollars beliefen, während audererseits die Einnahme guf 10,932,117 Dollars im Jahre 1841 herabgesunken war. Jn Folge davon ist die Zahl der Beamten der Douane jeßt auf 340 beschränkt, und ihre Gehalte betragen im Ganzen noch 320,450 Dollars, was immerhin noch eine respektable Anzahl und eine nicht minder beträchtlihe Summe ausmacht,
Manche wollen, wie sie sagen, aus guten Gründen behaupten, in diesen Cifer der Repräsentauten für das Wohl der Nation, den man jedenfalls nicht absolut in Abrede zu f\tellen vermag, habe sich da und dort auch der Parteigroll gemis{cht, und mancher Beamte habe hauptsächlih dem leßteren Motive den Verlust seiner Stelle zu zuschreiben. Unter den bezeichneten Opfern nennt man Herrn Robert Tyler, den Sohn des Präsidenten, der zugleich bei seinem Bater als Secretair fungirte und mit Unterzeichnung der Patente, den Verkauf von Ländereien betreffend, beauftragt war. Da man in diesem De= partement der Verwaltung Unterschleifen guf die Spur gekommen seyn will, so wurde Einleitung einer Untersuchung anbefohlen, Auch war zu Washington kürzlich das Gerücht gegangen, über dessen Bestä- tigung oder Nichtbestätigung ih Ihnen jedoch bis jeßt uichts Zuver lässiges mitzutheilen vermag, der Kongreß wolle zum Budget ein „Pro viso‘’ hinzufügen, zu dem Zwecke, die Auszahlung von Gehalten an alle Beamten zu verbieten, welche der Präsident in Abwesenheit des Kongresses etwa ernennen fönnte. Die Whig=-Partei, deren Haß nur noch in der möglichst ausgedehnten Verwerfung der vom Präsidenten dem Senat zur Genehmigung vorgeschlagenen Beamten Befriedigung sindot, besorgt, Herr Tyler könnte deu Zwischenraum der Zeit, welche eine Session von der anderen scheidet, dazu beunßzen, eine große Anzahl bedeutender Posten im Junern wie im Auslande nah Gutdünken zu beseßen. Durch das fragliche Proviso wäre denn Herr Tyler ge- zwungen, diese Ernennungen noch vor der nahen Auflösung des Kongresses vorzunehmen, oder die gegenwärtigen Beamten auf ihren
Pläben zu lassen. ect
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Der Courrier du Commerce von New - York enthält die Proclamation des General Boyer, des Präsidenten der Republik, welche das Eude der am 28, Janiar ausgebrochenen Empörung zur allgemeinen Kunde bringt. Diese Nachricht is den Jourüglei von Port-au-Prince vom 2. Februar entnommen, und es heißt in der Proclamation Boyer's unter Anderem: „Ver Bataillons - Chef dez Artillerie, Rivière Herard, hat sich dur ein tolles Gelüjt zu jenem eigenen Verderben verleiten lassen, sich an die Spibe einer Hand voll Elender zu stellen, welche seit langer Zeit die gesellschaftliche Orduung umzustürzen beabsichtigten; er hat es gewagt, dem Divisions-General Borgella ofen Empörung zu erklären. Allein die Aufrührer sahen ihre Pläne gegen den Frieden? und die öffentliche L rdnung an der Treue und Ehre des Generals zerschellen, so wie an der Stimmung der National Garden und Truppen der Distrikte von Cayes und Aquin, welche sich um ihren würdigen Anführer schaarten, Am 30, Zanuar ergrissen die Jusurgenten die Flucht, nachdem sie vergeblich versucht hatten, m der Armee und im Volke Aufruhr zu stiften; sie stohen in die Wäl der. Ein Corps der Miliz und der National-Garde set ihnen nach.“ Diesem folgt ein Paragraph, in welchem der Präsident Boyer die Häupter der Jusurrection vom 28, Januar für Verräther erklärt und allen Verführten Amnestie verspricht, wenn fie sih ihrer Unterwerfung beeilten. Endlich wird der General Borgella mit diftatorisher Boll macht über das südliche Departement gesebt, und sämmtliche Distrikts Kommandauten werden gufgefordert, s{ch seinen Befehlen zur Auf rechthaltung der öffentlihen Sicherheit zu unterwerfen,
Inland. VBerlín, 25, März.
und Commandeur der 2ten Jufanterie-Brigade, von Petery, Ge
neral-Major und Kommandaut von Spandau, Schleyer, General- Major und 2er Kommandant von Torgau, alle 3 als General-= Lieutenants, Graf Hülsen, Kommandant von Danzig, von Oesfeld, Oberst und Dirigent des trigonometrischen Büreaus un Generalstabe, von Pribelwiß, Oberst und Commandeur des 26sten Jufanterie-Regi-=
ments, Leßterer als General-Major.
Verlín, 25. März. Wir können aus zuverlässiger Quelle versihern, daß die in öffeutlihen Blättern verbreitete Nachricht von einer Theilnahme des Seehandlungs-Justituts an der projek= tirten Eisenbahn zwischen Berlîn und Hamburg, wodurch die Aus-
führung dieser Bahn gesichert seyn soll, durchaus unbegründet ist,
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Das Institut hat keine Actien gezeichnet und fh weigert eue “* Garantié für die dazu erforderlichen Kapitalien übernommen,
33, 43 Privat-Anstalten.
Das Militair-=Wochenblatt theilt ein Verzeichniß von Abschieds-Bewilligungen mit, in welchem sich unter Anderen Folgende Namen befinden: von Lukowiß, General-Major
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Vreslau, 23. März. Der Ober-Rabbiner der hiesigen jüdi- Die Ursachen, welche auf deu größeren oder geringeren Besuch hen Gemeinde, Herr Tiktin, ist vor einigen Tagen mit Tode abge= | der Volksschulen Einfluß haben, sind entweder zufällig oder permanent. gangen, | Zu den ersteren gehören der Stand des Arbeitslohns und der Preis der nothwendigsten Lebensmittel. Zu den leßteren die Vertheilung der Bevölkerung, die Zerstückelung des Grund = Eigenthums, die Be- shaffenheit des Bodens and bis zu einem gewissen Grad, die Pro- | dukte des Landes. So z. B. trägt die Zerstreuung der Wohnorte in einer merklihen Entfernung von der Ortschaft, wo die Schule liegt, unendlich dazu bei, den Besuch der Schule zu vermindern.
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Statistik des Volks-Unterrichts in Frankreich.
O Paris, 19. März. Der Moniteur enthielt vor kur- zem einen Bericht des Ministers des öffentlihen Unterrichts an den König. Der Bericht umfaßt nicht weniger als 21 gedruckte Ko- Man betrachtet mit Recht oder mit Unrecht die Zerstückelung lonnen und enthält die Org nes Qutanbes des höheren Unter- | des Eigenthums als ein Zeichen des Wohistandes unter dem Land= ridts in Frankreich. Dem Berichte is eine Königliche Ordonnanz | volke. Nichtsdestoweniger ergiebt \ich, daß die Zerstü beigefügt, E verordnet, daß von nun an alle fünf Jahre ein Qa- Grund und aua ren ger Femde Ra De e B E tistisches Schema des höheren Unterrichtêwesens veröffentlicht werden | der die Schule besuchenden Kinder steht. Der Grund davon dürfte soll. Eine ähnliche Verordnung besteht bereits in Betreff des Volks- | folgender seyn, Der Landmann in Frankreich will durchaus etwas be- Unterrichts (instruction primaire), welches jedoh alle drei Jahre | siven, ohne zu wissen, womit er das gekaufte Eigenthum wird bezah- in ein Gesammtbild zusammen zu n und e zu machen ist. | len fönnen. Hat er ein Grundstü gekauft, so sieht er si ges Da der Bericht des Herrn Villemain im Moniteur des | nöthigt, überall herumzuborgen, um den Kaufschilling entrichten eigentlichen Volks-=Unterrichts nicht erwähnt, so glaube ih der Ord- | fönnen, Dadurch ladet er sich starke Suterego s L nung balber, Jhuen die offiziellen Angaben, die mir hierüber mitge- | muß überdies die Steuern und Abgaben bezahlen. Um Alles dies theilt wurden, mittheilen zu müssen, um #o das vom Moniteur ver aufzubringen, muß er alle Hände seiner Familie zur Arbeit anhalten. öffentlihte Bild unseres Unterrichtswesens zu ergänzen. | Seine Kinder sind gezwungen, im Sommer mit ihm auf dem Felde
Nach den leßten amtlichen Zählungen beträgt die Zahl der | zu arbeiten, anstatt die Schule zu besuchen. Bei Allem dem gelingt Elemeutar - oder Volksschulen in Frankreich 55,342, bei 37,295 Ge- | es selten dem Landmann, sih von allen Schulden zu befreien, und meinden, was ein Verhältniß von 1.48 guf die rp bildet, | gleichwohl soll er noch zum Unterhalt einer Volkzschule beisteuern, sv daß in den meisten Gemeinden mehr als eine Schule sich besindet, | Je verschiedener die Erzeugnisse des Bodens sind, desto mehr besonders da es noch gegenwärtig 1604 Gemeinden giebt, welhe | Hände werden zu deren Anbau erfordert. Der Lad E E Armuths halber gar feine Bolksschule unterhalten können. fleine Pächter läßt sich hierin von seinen Kindern helfen, sey es, um Da die Bevölkerung Frankretchs auf 33,940,950 C eclen ange die Aussicht über die Arbeiter auszuüben, sey es, um das Vieh zu schlagen wird auf einem Terrain von 52,768,619 Hektaren, so ist das | hüten, So finden wir in den nördlichen Departements von Franks Berhältuiß der Zahl der Volksschulen zu der Bevölkerung wie 1,65 | reih, wo der Landbau weniger Varietäten darbietet, und wo die auf 1000 Seelen, und von 2 auf 10 Quadrat-Lieues, Kultur des Bodens von größeren Pächtern gepflegt wird, einen vere Die 55,342 Elementar - Schulen sind entweder Gemeinde- oder | hältnißmäßig weit bedeutenderen Besuch der Volksschulen als in dex Privat-Schulen, und theilen sih ein, in: | slidlichen Departemeuts. ;
| Da die vorzüglichste Aufgabe des Unterrichts seyn muß, den
Menschen moralisch zu bilden, so dürften einige flüchtige Bemer- fungen über den Einfluß des Unterrichts auf die Moralität am rechten Ort seyn. Aus dem Berichte an den König vom Jahre 1841 über den Zustand des Volks-Unterrichts, und aus dem l’ableau de la justice criminelle vom Jahre 1825—1840, ergiebt sich das auf den ersten Blick unglaubliche Resultat, daß in den meisten Departe- ments, und besonders in den nördlichen und östlichen Distrikten Frank reichs, die Moralität beinahe im umgekehrten Verhältnisse zur Ent« ö - Zusammen 99,942 wickelung des Clementar-Unterrichts steht, nämlich daß die Mehrzahl der Auf hundert Schulen giebt es 66,57 Gemeinde-Schulen und | Departements, welche die meisten Elementar-Schüler zählen, die meisten Verbrecher aufweisen. Soll daraus gefolgert werden, daß der Volks4
Die Zahl der Zöglinge, welhe während des Winters die Volks-= | Unterricht für die Sicherheit der Gesellschaft gefährlich ist? Nein. Schulen besuchen, kann guf 2,881,679 angeschlagen werden, wovon | Man darf nicht übersehen, daß die Verbrecher, welche in dem P'ableau 1,641,407 Knaben und 1,240,272 Mädchen. | de la justice cr.minelle vom Jahre 1825—41840 begriffen sind,
Im Sommer nimmt diese Zahl bedeutend ab, so besuchten im | unmöglich die wohlthätigen Reformen, welche dur das Gese vour Jahre 1841 während der {buen Jahreszeit nur 1,668,042 Schüler | 28. Juni 1833 zur Verbesserung des Volks=-Unterrichts m Frankreich die Volksschulen, wovon 933,190 Knaben und 734,852 Mädchen. | eingeführt wurden, genießen fonnten, Es wäre demnach unlogisch,
Das Verhältniß der Mädchen zu den Knaben is während des | aus dem gegenwärtigen Besuch der Volks-=Schulen eme Folgerung Winters von 1 zu 1.32 und im Sommer von 1 zu 1.26. | zu ziehen, die auf einen ganz anderen Zustand des Volks-Unterrichts,
Die 2,208,217 Kinder, welche während des Winters die Schule | vor der Einführung des Gesebes vom Jahre 1833, Bezug hat. besuchen, theilen sich nah Verschiedenheit ihres Geschlechtes folgen- | Jn der That sehen wir aus den statistischen Tabellen der Regierung, derweise ein: | daß vom Jahre 1828 bis zum Jahre 1840 die Zahl der jungeit Leute von zwanzig Jahren, welche wenigstens lesen können, zu der
Mädchen-Schulen Gesammtzahl der jungen Leute gleichen Alters im Verhältnisse von Vermischte Schulon | 1: 1,258 steht, währeud die Zahl der Verbreher von 21 Jahren, Knaben 4,8: » welche wenigstens lesen fönnen, zur Gesammtzahl der Verbrecher Mädchen A100 » älnlichen Alters, im Verhältnisse von 1 zu 1.285 steht; was zwischen Zusammen... 2,208,217 Zöglinge. | der allgemeinen Entwickelung des Volks-Unterrichts und der Zahl der
Darunter giebt cs 1,503,676 welche Schulgeld entrichten, und | Verbrecher eine parallelmäßige Progression vom Jahre 1825— 18411 zwar 931,933 Kugben und 571,743 Mädchen. Den unentgeltlichen gewährt. 5 S ey Unterricht genießen 439,655 Kuaben und 264,886 Mädcheu, zusam= | Um so mehr darf man noch günstigere Resultate für die Zukunft men 704,541 Zöglinge. Das Verhältniß der uicht zahlenden zu den erwarten, als das Unterrichts-Geseß von 28, Juni 1833 eine wid zahlenden Zöglingen ist von 1 zu 2.13 für beide Geschlehter; von tige Lücke des früheren Erziehungswesens ausfüllt, indem es nicht : r nur dahin zielt, den Verstand zu entwickeln, sondern zu Leider Zeit
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L, Kommunal-Schulen,
Jür Knaben 42/480 D. 0,0) beide Geschlehter vereint. . 18,299
II. Privat=Anustalten. Knaben 5 Mädchen beide Geschlehter vereint
Knaben-Schulen 796,999 Zöglinge.
1 zu 2.11 für Knaben und von 1 zu 2.15 für Mädchen. M ) | | I : 30 U Durchschnitt giebt es auf 100 nicht zahlende Zöglinge 62,41 Knaben | das Herz der Jugend zu bilden, Wenn einmal unsere Finanzen es und 37,59 Mädchen. erlauben werden, in Folge einer besseren Besoldung der Volkslehrer, Da die Bevölkerung Frankreichs 510,910 Einwohner zählt, | in der Ernennung derselben mit Skrenge und Auswahl zu verfahren, und auf 100 Einwohner 14 Kinder zu stehen kommen, was dem sie- | so wird auch der Elementar Unterriht noch ersprießliher auf die benten Theil der Bevölkerung gleich steht, so ergiebt es si, daß die | Moralität des Volkes wirken, schulsähigen Kinder in Frankreich auf 1,095,727 geschäßt werden können. Allein, wie wir gesehen haben, is die Zahl der Kinder, welche wirklich die Volksschulen besuchen, nur 2,881,679 Köpfe stark, nämlich der | a s . elfte statt des siebenten Theiles der Bevölkerung. Freilih muß man | Wissenschaft, Kunst und Literatur. dazu 300,000 Knaben und Mädchen von 6 L „Jahren, welche in | München, Professor Gruithuisen sagt über den jeßt sichtbaren Ko4 t Kollegien, fleinen Seminarien, Privat nstalten il. }. wv, den | eten in der Münchner politischen Zeitung: „Am 19ten erkannte höheren Vorbereitungsstudien obliegen, zählen, was die Gesammtzahl | ¡ch an diesem Phänomen einen Kometenschweif von der Länge von 40 der die Schule besuchenden Kinder auf 3,181,079 erheben würde, | Graden, dessen Ende zwischen dem Sternbilde des Orions und des Hasen Aber dessenungeachtet bleiben noch immer 1,514,048 Kinder, bei seine Lage, etwas mehr als zwei Grade Breite hatte, und sih nach Westen, nabe ein Drittel der, welche shulfähig sind, ohne allen Unterricht, | gegen seinen Ko) \ hin, der aber Abends um 7 Uhr schon untergegangen so daß etwa nux der zehnte Theil der Bevölkerung die Schulen be war, sih verschmälernd, durch den Brandenburgischen Scepter nach dem \uht. Es i} zu hoffen, daß mit der Zeit diesem Uebelstande wird Eridan fortseute, : Dieser L E Bei gerade E hatte seine Lagé abgeholfen werden, deun vom Jahre 1838 bis zum Jahre 1841 hat [0E gea parallel aat O a ba S nicht erst zux ih die 2abl der Kinder, welhe die Volks - Schulen besuchen, um Sonne und entwidelt ex ich dann me r qus thren Strahlen, so werden sich dié Da) H | l wir auch seinen Kovs sehen und die ganze Länge seines Schweifs wird 200,988 vermehrt. S : i N __| sihtbar seyn, und sich so groß, vielleicht noch größer zeigen als der des Die Mädchen bilden beiläufig nur ? (0,43) der Zöglinge im | Kometen von 1680, welcher 60 Grad lang war. Wir haben eines deé Winter, Jhre Erziehung ist also noch mehr vernachläßigt „ als die | großartigsten, schönsten und interessantesten Phänomene am Himmel zu exs der Knaben. Dies rührt daher, weil mehr als die Hälfte der Ge=- || j meinden aus Mangel an Mitteln nicht im Stande sind, besondere | - ———————
warten, welches jeder sogar ohne Fernrohr betrachten kann,“ Mtdchenschulen zu unterhalten, sondern beide Geschlechter in der näm- | Pariser Kunsthaudel mit Aqguarellen.
lichen Anstalt unter einem Lehrer, statt unter einer eigenen Lehrerin L S E es 4 1 für Mädchen, vereinen, Die Vereinigung beider Geschlechter in der 2) Paris, 10. März, Ie IN Wasserfarben „ausgeführten Bildet nämlichen Schule i} mit zu vielen Jukonvenienzen und Gefahren ver- machen seit längerer Zeit cinen schr blühenden Zweig der Pariser Kunst
h: E T A N F bo wig | und Mode aus. Die Möglichkeit, mit spielendem Pinsel geistreiche, flücho bunden, als daß die Mütter nicht, bejonders au} dem Lande, w0 | jige Zdeen auf leichte, gefällige Art hinzuwerfen, die bequeme Gelegenheit, wemg Sinn ur die weibliche Erziehung herrscht, so viel als möglich | sich die Farbenskizze eines Oelbildes zu ersparen, und endlich die leidiga ihre Töchter von der Schule entfernt zu halten, suchen jollten | Begier, mit wenig Mühe viel Geld zu verdienen, hat diesen farbigen
Wir haben {on oben gesehen, daß die Zahl der Schulkinder im | Zeichnungen zuerst Eingang verschafft, Bald entstanden Sammlungen oder Sommer sich immer vermindert, Die Ursachen davon sind leicht zu Albums, und die große Beliebtheit dieser hübschen Mode-Artikel macht, daß finden, Der Bauer zieht im Allgemeinen vor, jeinen Sohn lieber | es jeyt fast feinen Pariser Künstler giebt, der nicht die Aquarell - Malerei auf dem Felde oder zur Viehweide zu verwenden, als ihn in die | als Nebenbeschäftigung triebe, Die bedeutendsten Französischen Maler ha= Schule zu \chicken, besonders in solchen Gemeinden, wo wenig Wohl ben sih darin Iu ns aag Aquarellbilder geliefert , wae an stand herrscht, und der Schulmeister mehr als eine Last als eine Wohl Tiefe, Frische, Brillanz, Energie und Da her Daee mit den Een that für die Gemeinde betrachtet wird, Oelbildern wetteifern. Gegenstände aller Att, jistorif je, conventionelle, 1G Durchschnitt werden auf 100 Zöglinge, welche die Kommunal- tragische, komische, ausländische und einheimische, Landschaften, Seestürme, E m uri! verde „auf n g ge, L R Porte Architekturen, glänzende Geräthschaften, Stoffe, Ornamente, reich- Volksschulen besuchen, 32 nicht zahlende gezählt. Man könnte viel- | ges{müdckte Figuren sind in den Bereich der Aquarell-Malerei gezogen wor- leiht daraus den Schluß ziehen, daß über drei Zehntel der shulbe- | den, in der so alle Donienrèn und Manieren der modernen Französischen suchenden Kinder der ärmeren Volksklasse angehören, Allein es if}
/ Oelmalerei hervortreten, bekannt, daß in den zahlreichen Unterrichts-Anstalten, welche von den Wenn man auch unter den Aquarellen Auffassungs - und Behand- religiösen Körperschaften unterhalten werden, der Reiche und der
lungsweisen antrifft , die sh wohl nur R i Genre e Sclhmes ; L ZLRR y i tschiedenste denselben romantischen Geshmad, Arme unentgeltlichen Unterricht erhält, Nah genauen und sicheren | ten, so spiegeln andere aufs ent : n + t I T ay j i em d ren ur-Erzeugnissen Untersuchungen beträgt die Zahl der armen Kinder in den Volks- | # welchem die neueren Oelgemälde mit den modernen Literatur-Erzeugniss schulen kaum ein Viertel. Man hat allgemein wahrgenommen, daß
übereinstimmenz wieder andere zeigen nicht minder als jene die Studien der die ärmere Volksklasse in Frankreich im Allgemeinen si gleichgültig
Niederländer oder der älteren einheimischen Meister, und andere, land aft- , , ; j L liche, Architektur- oder Genrestüke, haben mit den Oelbildern die Lieb ings-
für die Wohlthaten des Unterrichts bezeigt, die Einen, weil sie den
Vortheil davon nicht kennen, die Anderen, weil sie der Hände ihrer
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Gegenstände und die Effektgebung gemein, So findet man in H, Vernet A. t affe ers und P. Del ar o e’s Aquare frefen den an Kinder bedürfen, um zum Unterhalt der Familie beizutragen. Vorwürfen au ziemlich dieselbe Farbenwirkung und eisterschaft,