1843 / 88 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

zur Naricht, daß die auf den Gütern vorhandenen lebenden und todten Jnvoentarien-Gegenstände zu eisern bei den Gütern bleiben, so wie ferner, daß die Guts- Charten nebst Flur-Register und die näheren Pacht- und Aufbots-Bedingungen acht Tage vor dem ersten Ler- mine in der Hofgerichts - Kanzlei, leßtere auch bei dem Ratbs - Verwandten Dr. Schwarz in (Hreiföwald, bei dem Dr. H, Kübl in Stralsund uud bei dem Hofrath Pasedag in Bergen eingesehen werden können.

Greifswald, den 22, März 1843.

Königl. Preuß. Hofgericht von Pommern und Nügen.

(1, 8.) Quistorp, Königl. Hofgerichts-Rath,

Nothwendiger Verkauf. Land - und Stadtgericht zu Brandenburg, den 12, November 1842, j Der allhier vor dem Plauenthore suh Na. 5. bele- agene Weinberg nebst Wohnhaus der verehelicbten (Hastroirthy Naumann, Marie Fricdezifke geb. Beer, früher verwittweten Thiesenhausen, Vol. 11, pag. 41. des Hypothekenbuchs der Altstadt, abgeschäßt auf 5235 Thlx. zufolge der nebst Hvpothekenschein und Bedingungen in der Registratur einzusehenden Tare, soll am 32: Mat £843 Vorm. 14 Uhr, vor dem Herrn Land- und Stadtgerichtsrathe Set an ordeutlicher (Gerichtsstelle subhastirt werden,

—————

Nothwendige Subhastation.

Die dem verstorbenen Sparkassen - Reudant Lu ß ge börigen, zu Torgau belegenen Häuser, als: 1) das Haus an der Esplanade Nr. 552 mit Zube

hör, zu 8213 Thlr. abgeschäßt, 9) das Haus in der Erzengasse mit Zubehör, zu 753

Thlr, abgeschäßt, und 3) die demselben in (Gemeinschaft mit seiner Ehefrau

gehörige Badestubenstelle Nr, 62 in der Erzeugasse,

jeßt aus 2 Holzschuppen und einem wüsten Playe

bestehend, zu 500 Thlr. abgeschäßt, sollen in Folge des eröffneten erbschafilichen Liquida tions8-Prozesses

den 24, August 1843

an Gerichtsstelle im Wege der nothwendigen Subha station an den Meistbietenden verkauft werden. Tare, Hypothekenschein und Grundriß tönnen in der Negistra tur eingesehen werden, j

Die unbekannten Juteressenten zu der Post von 20 Dhlr, sh 4, Rühr. Ul. auf das. Haus Nr. 552 an der Esplgnade für die Wilhelmine von Rappard eingetragen, so wie die Erben des Erblassers, Spa kasten - Rendant Carl August Luß, werden zu diesem Termine hierdurch mit vorgeladen,

Torgau, den 18, Januar 1843.

Königl. Land- und Stadtgericht.

Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 2. Dezember 1842,

Das in der Dresdner - Straße Nr. 33 belegene Plaitscbe Grundstück, gerichtlich abgeschäßt zu 21,701 Thlr. 6 Sar. 6 Pf., soll

18. Ul 1643, Vormtttags 141 Uhx, an der GBzrichtsstelle subhastirt werden, Tare und Hypothekenschein sind in der Negi'tratur einzusehen,

Nothwendiger Verkguf. Stadtgericht zu Berlin, den 6, Januar 1843, Die beiden in der Mübleustraße Nr. 35 und 36 be legenen Skodowsfyschen Grundstücke, vou welchen das erstere zu 1652 Thlr. 41 Sgr. 3 Pf. und das lezgtere zu 8853 Thlr. 19 Sgr. 2 Pf. tarirt worden ist, sollen am 25. August 1843, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taren und Hopothekenscheine sind iu der Registratur einzusehen.

Wenn über das Vermögen des Kaufmanns Ferdi nand Carl Hieronvmus Burel der förmliche Konkurs eröffnet worden ; so werden alle diejenigen, welche aus irgend einem Rechtsverhältnisse an deu genanuten Fauf mann Burel und dic unter der Firma: Burxel et Con- pagnie von ibm geführte Handlung, Ansprüche u:d Forderungeu zu machen berechtigt sind, hierdurch aufge fordert, solche in nachstebenden Terminen, als; am 23. März, oder at 6., oder endlich am 13, Apr! d. J., Nachmittags 3 Ubr, auf hiesiger Weinfkamnniei anzumelden und gehörig zu bescheinigen, oder zu ei warten, daß sie durch das am 26. April d. J. in öf fentlicher Diät zu publizirende Präklusiv-Erkenntuniß wer den prätludint und vou aller Theilnahme an der frag lichen Konfurömaßsse ausgeschlossen werden.

Stralsund, den 15, März 1843.

Berordnete zum Stadtkammergericht. (i S1 Erich son,

P F 0 G | A T As _ Behufs der Konstatirung des Passivstandes der Berlas- senschaft dex am 16, Oktober 1841 hiersc{b#t verstorbenen

verwiitw, Frau von Lühmann, Eleonore geb. von Hake wi, werden Alle und Jede, welche an dieselbe aus irgend einem rectlichen (Grunde Forderungen und Ansprüche haben oder zu haben vermeinen möchten, hiermit gela- den, solche in cinem der auf den 11ten und 25st en fk. Mis. und 8. April d, J-;, jedesmal Mor- gens 10 Uhr, anstehenden Termine anzumelden und gehörig zu bewahrheiten, bei Vermeidung der am 22. April c., Morgens 10 Uhr, guszusprehenden VPrä- tlusion. 2 Datum (Greifswald, den 17, Februar 1843 Das Waisen - Gericht, : (L. S.) Dr. Teßmann,

Berlin - Frankfurter Eisenbahn.

Die Actionairs der Berlin-Frankfurter Cisenbahn-(ze sellschaft werden hierdurch unter Hinweisung auf die §8. 25. und 67. des Gesellschafts-Statuts zu einer or- dentlichen Versammlung am 24. April d. J. und nùö- thigenfalls an den folgenden Tagen, Nachmiitags 4 Uhr, im Haupt-Verwaltungs-Gebäude auf dem hiesigen Bahn hofe, Koppenstraße Nr. 7 und 8, eingeladen. /

Zur Theilnahme an dieser General - Versammlung sind nach §. 28. des Statuts nur diejenigen berechtigt, welche spätestens 8 Tage vor der Versammlung die ihnen eigenthümlich gehörigen Actien in dem Büreau der Gesellschaft auf dem Bahnhofe, welches, mit Aus- nahme der Sonn- und Festtage, Morgens von 9 bis 4 Uhr und Nachmittags von 4 bis 6 Uhr geöffnet ist, oder sonst auf eine der Direction genügende Weise, nie- dergelegt und dadurch die Zahl der Stimmen , zu wel- chen sie berechtigt sind, nachgewiesen haben, Die hier-

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über zu ertheilende Bescheinigung dient zugleich als Ein- laßfarte sür die Versammlung. gs

Die Rüdcgabe der deponirten Actien erfolgt am näch- sten Tage nah dem Schlusse der General - Versamm lung gegen Aushändigung der darüber ertheilten Be- scheinigung. :

Abwesende Actionai:s können sich nur durch andere, mit beglaubigter Vollmacht versehene Actionairs ver treten lassen, und müssen die Vollmachten nach §. 29. des Statuts gleichzeitig mit deu Actien selbst im reau der (Gesellschast niedergelegt werden.

Berlin, den 18, März 1843.

Der Verwaltungsrath der Berlin-Franfkfurter Eisenbahn (Hesellschaft, von Buddenbrock, als Vorsißzender.

Detan t mon.

Vom 41, April d. J. an werden die Dampfwagen- Fahrten auf der hiesigen Eisenbahn nach folgendem Fahrplan ausgeführt werden :

FAT 4140 für die täglicben Dampfwagen - Fahrten auf der Magdeburg - Côthen - Halle - Leipziger Eisenbahn in Verbindung mit den Dampfwagen - Fahrten auf der Berlin -Anhaltischen Eisenbahn.

]. Cours von Magdeburg nach Leipzig.

A. Personenzüge. Von Bon Oen Von ¡Magdeburg.| Schönebecck.| Gnadau. | der Saale. O... Ma, G Ma: G U, Mg. O99 [14% - l +444 Nchm.| 47 - Nchm. Nchm.| 43 Von Von Bon Bon Cöthen. | Stumsdors. Halle. Schkeudiu, 745U. Mg. | 7%U, Ma | 87U, Mgi | 3, Mg: Mitt.\12; - Mitt. 17 - Nchm.| 1% - Nchm,

t

Nchm.| 5% - Nchm.| 63 |

No

E 4

Ñ Ncchm.

Güterzug mit Personen - Beförderung in 3ter Wagen-Klasje.

Von Bon Bon Bon [Magdeburg.| Schönebeck. | Gnadaun. [der Saale. “4a. | 85 U. Mg. | 9 U. Mg. [91.10M.M.| 95 U. Mg.

Bon Von Bn Bon Cöthen. Stumsdorf. Halle. Schkeiudiß. 4c 1021. Mg.| U M: | (U: M. | 127 Mitt Cours vou Leipzig ndcliy Magdeburg. \, Personenzüge.

Von On Bon Von Leipzig. | Schkeudig. Halle. Stumsdorf. 6 U. Mga. | 65 U. Mg. | 6% U, Mg. | 72 1. Mg. 11 11% 1.13; [12% - Mitt. 4 - Nchm.| 4% - Nchm.| 43% - Nchm.| 5% - Nchm.

Bon Von Bon On Cô:hen. |der Saale. | Gunadau. | Schöncbeck. 8 11. Mg. | 8; U. Mg. | 81 U. Mg. | 85 1. Mg. 1 - Mitt. | 17 - Nchm.| 45 - Nchm.| 1% - Ncym, 6- Nchm. | 67 65 63

1

No.

B. Güterzug mit Personen - Beförderung in Zter Wagen-Klasse.

Bon Bon Bon Bon Leipzig. Schkeudih. Halle.

“4b.] 65 U. Mg. | 65 U. Mg. | 91. Mg. | 95 11. Mg.

Ztumsdorf.

Bon Von Bou Von Cöthen. | der Saale. Gnadau. |Schönebed. 40/105 1, Ma, 16, Ma, | 11570. Mag, 1115 1; Vg.

N. Cours von Cothen nah beiden Nictuil agen UND ZUrU e; (Güterzug mit Personen-Veförderiung 111 ziveiter Und dritter Klase. Nach und von Magde 1, Uebernachtung in Cöthen, Nach und von Leipzig.

No,

Bon Bon Magde A.

Vo Vo! V 1 Na. Cöthen der Saale.| Sina Se

Q othen, E N nada, bed. 5. [6U, Mg. [6¿U1, Md-+ [6% U, Mg. 7 U. Mg. 6. | - 7 - Abd./6% - Abd./65 - Abd. 6U. Abds. Bon \ Bol Von Bon Bon Cöthen, |Stumsdo1f.| Halle. |Schkeudig.| Leipztg. 5. [6U. Mg.| 65 U. Mg. |7 U. Mg.|74U, Mg. O - 74 - Abd. |7 - Abd./64 - Abd,|6 U. Abd,

No.

Die Güterzüge Nr. 4 a. und þ., 5. und 6. werden bei Westerhüsen, Wulffen, Niemberg u. d. Gröbers anhalten, um Passagiere auszune) men und abzusetzeu,

Die Personenzüge Nr. 1 a, und þ. stehen mit dem von Wittenberg kommenden Zwischenzuge und dem um 85 Uhx von Cöthen nah Berlin ab- gehenden Personenzuge ;

die Personenzüge Nr. 2a. und þ, mit dem von Berlin kommenden ersten Personenzuge, und dem von Cöthen um 14 Uhr dahin abgehenden zwei ten Personenzuge, und

die Personenzüge Nr. 3a. und h. mit dem von Berlin kommenden zweiten Persouenzuge, und dem um 62 Uhr von Cöthen nah Witten berg gehenden Zwischenzuge, in Verbindung.

Tie von Berlin fommenden Güter werden nach ibrer Ankunft in Cöthen vrompt nach Leipzig, in der Regel durch einen Extrazug, befördert, weicher aber vou Pajsagieren uicht benußt werden kann.

Die Verbindung mit Dresden wird durch die Per sonenzüge Nr. 2a, und þ. hergestellt. Abfahrt des Personenzuges von Leipzig nah Dresden 4 Uhr Nachmittags. -

Bemerkung. Jn Cöthen wird mit den Perjo- nenzügen 10 Minuten, auf den übrigen Zwischen-Sta tionen aber nur so lange angehalten, als das Abferti gungs-Geschäft Zeit erfordert,

Magdeburg, am 20, März 1843.

Direktorium der Magdeburg - Cöthen - Halle - Leipziger Eisenbahn - Gesellschaft, Cunyv,

Bekanntmachung, i Breslau - Schweidniß - Freiburger Eisen- bahn - Gesellschaft.

A Gemäßheit des §, 13, unseres Gesellschafts- Statuts wiederholen wix hiermit unsere Bekanunt- machung vom 9ten v, M., indem wir die Herren Actionaire unseres Unternehmens zur vierten Ein- zahlung auffordern, Diese findet in der Zeit vom 1. bis 8, April d, J. während der Vormittags-

Amtsstunden von 8 bis 12 Uhr in unserem Büreau, Antonien - Str. Nr. 10, statt, und ist mit dreißig Prozent eines jeden Actien - Betrages zu 200 Thlr. nach Abrechnung der Zinsen, welche zu 4 Prozent von den bereits eingezahlten 30 Prozent für A erste Quartal! d. J. 18 Silbergroschen betragen

sonach mit 59 Thlr. 12 Sgr. unter Vorlegung der Quittungsbogen und gegen Quittung des Haupt - Rendanten Plümicke zu leisten; derselbe ist von uns ermächtigt, noch fernerhin volle Einzahlungen und zur Bequemlichkeit der Herren Actionaire auch {on vor dem 1. April Einzahlungen jener 30 Prozent amzunehmen, welche leßtere jedoch künftig erst vom 41, April d. J. ab verzinst werden können.

Der §. 15. der Gesellshafts-Statuten besagt näher, welche Folgen eintreten, wenn die Einzahlung dieser 30 Prozent nicht bis zum 8. April d. J. erfolgt.

Schließlich bemerken wir noch, daß wir in unserer am Neu d. M, stattgefundenen Sißung beschlossen haben, nah Vollendung dieser vierten Einzahlung die ursprünglichen Actionaire aus der persönlichen Ber bindlichkeit für den vollen Nominalwerth ihrer Actien zu entlassen. Breslau, den 6. März 1843,

Der Verwaltungsrath der Breslau - Schweidniß - Frei burger Cisenbahn - Gesellschaft.

Brant maOUuUn ga

Das zur hiesigen Stadt gehörige, in der Friedrichs stadt sub No, 1. belegene Grundstück, zum „rothen Hause“ genannt, bestehend :

1) aus zwei großen massiven Häusern im besten Bau - Zustande, in welchen sih vier große herr- \chaftliche Quartiere von 37 heizbareu Zimmern, zwei Spezerei - Gewölben nebst 6 Zimmern, einem großen Schank - Lokale mit 5 Zimmern und 11 anderen schönen geräumigen Stuben und den erforderlichen Keller- und Bodenräumen z aus Stallungen für 20 Pferde z aus einem massiven Gartenbaus mit 7 bewohn- baren Stuben ; aus einem großen Garten mit einer mit Ziegeln bedeckten Kegelbahn ; aus einem massiven Brau - und Brennerei - Ge bäude mit allen Brau - und Brennuerci-Utensilien, Kellern 1).

6) aus einem Ackerlande von 30 Scheffeln Bres lauer Maß Aussaat;

soll im Wege der freiwilligen Licitation meistbietend verkauft werden,

Jch habe zu dem Behuf einen Termin auf den 28. April c. in meiner Kanzlei, in welcher auch die Kaufbedingungen zu jeder Zeit cingesehen werden können, anberaumt und lade dazu alle zahlungsfähige Kauflustige ein.

Auch bemeike ich, daß:

1) das Grundstück abgabenfrei ist,

2) dasselbe gegenwärtig 2700 Thlr. jährliche Miethe trägt, 5 die Gebäude mit 21,800 Thlr. bei der Feuerkasse versichert sind, und daß die Prämie von 20,030 Thlr. Versicherungs-Summe auf fünf Jahre vor aus bezahlt is, und

4) daß die Zahlungs - Bedingungen schr billig ge stellt sinv.

Neisse, den 22, Marz 1843.

Der Königl. Landgerichtsrath Justiz-Kommissarius Dou ntg.

Verkauf einer Nunkelrüben- Zuccke1 Fabrif in Nieder-Schlesien.

Die Nunkelrüben- Zucker-Fabrik zu Gräben bei Strie- gau in Nieder Schlesien (Striegauer Kreis), an der Straße von Liegniß nach Freiburg, 9 Meilen von ersterer Stadi, 12 Meile von leßterer, 4 Meile von der Kreisstadt Striegau, welche im Jahre 1837 von mebreren Landwirthen der Umgegend gemeinschaftlich errichtet und bis dahex betrieben worden ist, soll wenn annehmbare Offerten erfolgen, wegen Auseinander- fezung und Ableben einiger Theilnehmer verkauft werden,

Die Fabrik is in ganz vollkommen gutem Zustande, die Gebäude geräumig und wohlerhalten, die Geräth chaften und Utensilien hinlänglich und vollzählig. G jährliche Fabrication hat sich bisher auf 45 50,000 Ctr, Nüben erstreckt, doch könnten ohne bedeutende Bermebrungen der Lokale und Geräthe 60 70,000 Ctr. in der Campagne fabrizirt werden.

Für Vorrath an Spodium is} gesorgt; die nöthigen Nüben zur nächsten Campagne baut vie Umgegend 11 hinreichender Menge.

Das Brennmaterial (Kohle) ist billig und nahe von der Fabrit zu beziehen.

Die Fabrik erfreut sich eines guten Ruses und leb haften Absatzes threr Fabrikate, welcher noch durch die zum Herbst d, J. vollendete Eisenbahn von Freiburg nah Breslau vermehrt werden wird.

Arbeiter sind stets in hinlänglicher Anzahl und um billigen Lohn zu erhalten.

Bexrkauss-Termin i} auf

den 42G N d. 2 angeseßt.

Bom 1. Juni an kann die Fabrik täglich in Augen hein genommen werden, Herr Amtsrath (Humprecht auf Amt Oelse bei Freiburg in Nieder Schlesien, als Mitbesiper der Fabrik, wird gern auf portofreie An sragen nähere Auskunft geben.

(Gräben bei Striegau, am 15. März 488 Die Besißer der Runkelrüben - Zuker - Fabrik daselbst,

Berkauf des Juwelen-, Silber- und Goldwaare1- Lagers des Johann Richter in Prag.

Der Besitzer dieses feit 40 Jahren mit unernudeter Hingebung und unablässiger Beachtung aller Fortschritte im Gebiete der Mode und des neuesten Wiener und Pariser Geschmacks betriebenen, durch wiederholte (He- \chäftsreisen erweiterten, so wie durch Solidität und möglichst billige Preise in den ehrenvollsten Ruf ge- fommenen Süber- und Goldwaaren - Erzeugungs - Cta- blissement is gesonnen, dasselbe aufzugeben

Es dürfte sich vorzüglich für jene seiner jüngeren Herren Kollegen eignen, welche im Begrisfe wären, ein cigenes Geschäft dieser Art zu beginnen. Der Käufer würde nicht nur in ein vollkommen eingerichtetes , der ausgebreitetsten Verbindung und Kundschaft sich er- freuendes, auf das geschmacvollste assortirtes Juwelen-, Silber- und Goldwaaren - Handelsgeschäft eintreten, sondern der gegenwärtige Besizer würde es sich auch, aus besonderer Licbe zu diesem fast ein halbes Jahr- hundert gepflegten Unternehmen, zum Vergnügen ma- hen, einem wackeren und thätigen Käufer durch die

anuehmbarsten Bedingungen das Geschäft zu erleich- tern und ihm mit seinen eigenen Erfahrungen in Be- zug auf Einkäuse, Einlösungen, Empfehlungen, Rath- schläge, industrielle Fortschritte, Geschäftsreijeu u. \. w. thätig an die Hand zu gehen.

Sollte sich bis zum 1. August 1843 fein kauflusti- ger Unternehmer finden, so wird hiermit zugleich die Auflösuug des bemeldeten Geschästs und der bis Ende Oktober dieses Jahres. im Einzelnen stattfindende Ausverkausf Wes gedachten Juwelen-, Silber- und Gold Via e Tagers angetündigt, in dessen Folze O UO die Vermiethung der gegenwärtig inhaben den Lokalität, im eigenen Hause des jeßigen Besitzers e init Vi Ninge der Altstadt Prag Nr. 459, als an E er frequentesten Pläve der Stadt, geschehen

Ausfragen und Anträge exbittet m

- C S an sich oto sreie Briefe. an sich durch porto

ie Kalt-Wasser - Heilanstalt zu Flmenau, eine der zuerst nach G-äfenberg entstandenen, wird in ihrer abermals verbesserten und verschönerten Einrich- tung auch in diesem Jahre fortsabren, allen gerechten Anforderungen und Wünschen der sie bechrenden Kur gâste nach Möglichkeit zu genügen und das ihr zeither geschenkte Vertrauen zu rechtfertigen. Besonderer Lob preisungen enthalten wir uns, da der zahlreiche Besuch, dessen ste sich feit längeren Jahren zu erfreuen gehabt, am fkräftigsten für ihre Zweck-kmäßigkeit gesprochen und ibren Ruf schon weit verbreitet hat. Wir empfehlen dieselbe zur geneigten Berücksichtigung und Theilnahme mit dem Bemerken, daß auf Anfragen wegen Logis das unterzeichnete Comité, wegen sonstiger Verhältnisse aber die Bade-Aerzte, Herr Medizinai-Rath D». Fiuler und Herr Dre. Baumbach, die erforderliche Auskunst bereit willigst ertheilen werden, Ilmenau, am 16, März 1843. Das Comité des Bade-Vereins,

R Hd, S ARZE B S A O

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Jn Unterzeichnetem ist so eben erschienen und an alle Buchhandlungen versandt worden: Der Nibelungen Noth illustrirt mit Dol nten nach Zeichnungen vou Julius Schnorr von Carolsfeld und Eugen NELUr (tb en Die Bearbeitung des Tertes von Dr. Gustav Pfizer.

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des, womit diese illusirirte Ausgabe nunmehr vollendet is, mit der zuversichtlichen Erwartung, daß das edle (Bedicht in der Form und Gestalt, worin cs bier vor liegt, sich den Beifall derjenigen gewinnen werde, welche echter Poesie und wüidiger Kunst zugethan, eine ha monische Verbindung beider zum erhöhten, befriedigend sten Geuuß gern anerkennen und willkommen heißen ; mit der Hoffnung, es werden die Grundsäße, welche die künstlerisben und sprachlicben Bearbeiter gzrkeltel haben, und welche dahin gingen, dem großen, reinen und einsahen Cl'arafter des alten, ehrwürdigen Nag- tionalepos in keiner Weise Gewalt anzuthun, sich ihm mit sorgfältigster, treuester Auffassung seiner Eigenthüm lichkeit anzuschließen und seine Originalität in Tou, Haltung und Gestalten eben so sehr cinerseits schonend zu bewahren, als andererseits zur lebendigen Anschau ung zu bringen, in der Billigung der zum Urtheile Be- fähigten, der für Ehre und Reinerhaltung dieses herr- lichen, alten Denkmals von Deutscher Sprache, Poesie, Sitte und Kraft Antheilnehmenden ihre Nechtfertigung und Bewährung finden ; es werde das in dieser' neuen Gestalt unentstellie Alte die bleibende Liebe zu echter, volfsthümlicher Kunst und Poesie in vielen Gemüthern zut erwecken und zu befestigen beitragen. Stuttgart und Tübingen, März 1843. J. G. Cotta scher Verlag

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Allgemeine

reußische Staats-Zeitung.

Amtliche Nachrichten. : L

Landtags - Angelegenheiten. Provinz Brandenburg. Wahl des ständischen Ausschusses. Provinz Sachsen. Strafgesez buch.

Nußland und Polen. St. Petersburg, Baron Ludwig Stieg- liz 4+. Briefe Heinrich?s 1V, von Frankreich in der Kaiserl, Bibliothek,

Frankreich, Deputirten - Kammer, Ver Vorschlag Duvergier d’Hauranne's wird nicht in Berathung gezogen, Paris. Vermisch- tes, Briefe aus Pari s. (Die Wahlen der National - Garde; Du- vergier’s Motion über das geheime Skrutinium; die Kapazitäten und die Beamten in der Kammerz der Handels-Vertrag mit England z das Zuer gescz. Die Unternehmungen in der Südsee; Don Carlos.)

Großbritanien und Irland. Unterhaus. Palmerston's Motion in Bezug auf den Gränz - Vertrag mit den Vereinigten Staaten. London, Ankunft eines fürstlihen Negerpaares von Haiti,

Deutsche Bundesstaaten. Koburg. Herzogl, Publikandum, die Auflösung der Stände Versammlung betreffend,

Desterreich, Wien, Aerztliches Bülletin,

Ftalien. Rom, Herzog und Herzogin von Leuchtenberg, Besestigung von Ancona,

Portugal. Schreiben aus Lissabon. (Weiteres in Bezug auf die Tarif - Verhandlungen mit England.)

Türkei. Konstantinopel. Ankunft Reschid Pascha's.

Fuland. Stettin, Anwesenheit Sr, Königl, Hoheit des Prinzen von Preußen, Danzig. 500jähriges Jubiläum der St, Marien-Kirche, Düsseldorf. Regierungs-Präsident, Freiherr von Spiegel,

lleber den Eniwurf einer allgemeinen Wege - Ordnung für die Königlich Preußischen Staaten,

Wissenschaft, Kunst und Literatur. London, Herschel's Mit theilung über den Kometen. Musikaliscches, Hektor Berlioz in Veutschland,

Gia ani Si Rin 4 i S iu A A R A A A G E B A G5 STE O A A G A D P A: S E C Pi L E S A A A I S C M I I E

Amtliche Uachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : U

Dem Superintendenten und Archidiakonus P elkmann hierselbst

den Rothen Adler-Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub; so wie dem

hiesigen Stadt-Wundarzte Mohr den Rothen Adler-Orden dritter Klasse mit der Schleife zu verleihen ;

Die bisherigen Gerichts - Amtmänner, jeßigen Gerichts-Kommis= farien Hilner in Belgern, Neßler in Schweinis, Härter in Anng- burg, Balthasar in Schildau und Lüderiß_in Schlieben zu Land- und Stadtgerichts-Räthen bei dem Land- und Stadtgerichte in Torgau zu ernennen; so wie /

Den Charakter als Justizrath dem Kriminal - Richter Fuß in Breslau und dem Patrimonial-Richter Martini zu Jauer, als Land= und Stadtgerichts-Rath dem Land=- und Stadtgerichts-Assessor Gras- nick 14 Jauer und dem Ober - Landesgerichts - Assessor George in Schweidniß, als Rechuungs-Rath dem Stadtgerichts-Salarien-Kasjen- Rendanten Zimmer in Breslau zu verleihen.

Der bisherige Land- und Stadtgerichts-Assessor von Franc ois ¡is zum Justiz Kommissarius für den Kalauer Kreis, mit Anweijung seines Wohnsißes in Senftenberg bestellt worden,

Den Fabrikanten Zu st und Comp. in Elberfeld is unter dem

25. März 1843 ein Patent E auf eine durch Zeichnung und Beschreibung nachgewiejene Vorrichtung zum Spülen und Fortführen der Garne in Waschmühlen, so weit sie als neu und eigenthümlich erachtet

worden, , N auf \sechs Jahre, von jenem Tage an gerechnet und für den Umfang der Monarchie, ertheilt worden. Ab gereist: Se, Durchlaucht der General=Lieutenœnt und Gouz= verneur von Magdeburg, Prinz Georg zu Hessen, nah Mag- deburg.

*

Landtags- Angelegenheiten.

Provinz Brandenburg.

Berlin, 28. März. Jn der 7ten Plenar - Versammlung des Müärkish=Nieder-Lausißer Provinzial-Landtages wurden die Mitglieder des ständischen Ausschusses gewählt, welcher nah Vorschrift der Aller- höchsten Verordnung vom 21, Juni 1842 für die Zeit bis zum näch- sten Provinzial- Landtage zu bilden is, Die Wahl fiel auf folgende Abgeordnete :

I. Aus dem ersten Stande.

! A, Für die Altmark: Landrath Frhr. von der Schulenburg;

sen Stellvertreter: Landrath von Knoblauch.

ß. Für dié Kurmark:

a) Hofmarschall von Rochow ; welcher in seiner Eigenschaft als Landtags-Marschall nah §. 6 des allegirten Geseßes Mitglied und Vorsißender des Ausschusses is; dessen Stellvertreter : Graf zu Solms=Baruth.

þ) Landrath von Tschirschkyz dessen Stellvertreter : Ritterschafts- Direktor von Winterfeld.

c) Major von Arnimz dessen Stellvertreter: Ober - Regierungs- Rath von Fo,

C. Für die Neumark: Ritterschasts-Rath von Witte; dessen Stellvertreter : Graf von Finkenstein.

j

| |

Alle PÞost - Anstalten des In- und Auslandes nehmen Bestel- lung an, für Serlin die Expedition der Staats - Zeitung: Friedrihsstrasse Ur. 72,

Berlin, Mittwoch den 29 März

| D, Für die Nieder-Lausiß: Land-Syndikus Frhr. von Hou- | wald; dessen Stellvertreter: Geheimer Ober - Finanz - Rath Freiherr von Patow. |

IT. Aus dem Stande der Städte,

a) Stadtrath de Cuvry aus Berlin; dessen Stellvertreter: Bür- | germeister Stöpel aus Potsdam, | h) Feuer -Societäts - Direktor Fröhner, Abgeordneter der Städte | Beelitz, Belzig, Brü u. \. w.z dessen Stellvertreter : Bürger- | meister von Bennigsen-Förder aus Salzwedel.

c) Bürgermeister Grabow aus Prenzlau; dessen Stellvertreter : Bürgermeister Zimmermann aus Friedeberg.

d) Bürgermeister Neumann aus Lübben; dessen Stellvertreter : Winzler, Stadtverordneten-Vorsteher aus Lübbenau.

[IT, Aus dem Stande der Laudgemeinden.

a) Erbschulze Dansmann, Abgeordneter des Ost - Havelländischen, West - Havelländischen und Ruppinschen Kreises; dessen Stell- vertreter: Freigutsbesißer Röseler, Abgeordneter der Ukermark.

b) Kruggutsbesißer Dolz, Abgeordneter der Kreise Lübben, Luckau und Kalauz dessen Stellvertreter: Schulze Sultmann, Ab- geordneter der Kreise Gardelegen und Salzwedel.

Die sämmtlichen Gewählten nahmen die auf sie gefallenen Wah- len an, und soll demnächst die nah §, 7 der angeführten Verordnung erforderliche Allerhöchste Bestätigung auf dem vorschrifstêmäßigen Wege nachgesucht werden,

Provinz Sachfeu, _ Merseburg, 21. März. Bei Fortsebung des Vortrags über den Strafgeseß-Entwurf in der neunten und zehnten Plenar-Sibung

fam man zunächst an den sechzehuten Titel: „von Verbrechen wider die Sittlichkeit.“ Die hier zur Sprache kommenden Fragen über

| Bestrafung des Ehebruchs gaben zu lebhaften Debatten Veranlassung.

Zwar war man bald darüber einverstanden, daß der Ehebruch über- haupt mit einer Kriminalstrafe, der Ehebruch einer Frau aber mit \streugerer Strafe, als der des Maunes, zu belegen , indem man den

Geseßgebung ausspricht, in den ungleich nachtheiligeren Folgen fand, welche der Ehebruch einer Frau nah ih zieht; dagegen sprach sich

| | | Grund für die verschiedene Bestrafung, welche auch die gegenwärtige | | |

{hon eine erheblihe Meinungs-Verschiedenheit bei der weiteren Frage : ob der unverheirathete Mitschuldige eben so hart, als der ehebreche- rishe Gatte, zu bestrafen? aus. Nach lebhafter Debatte erklärte sich eine Majorität von 39 gegen 29 Stimmen für die Bejahung, weil es dem Rechtsgefühle zuwider sey, zwei unmittelbare Theilnehmer an einer unerlaubten Handlung ungleich zu bestrafen, durch diese Hand= lung aber, an welcher die Theilnahme glei sey, die Ehe in Gefahr gesebt werde, was dem Staate, als dessen Grundpfeiler sie betrach- tet werden müsse, niht gleihgültig seyn könne. Weiter erklärte sich die Versammlung zwar in so weit mit dem Entwurfe einver- standen, als nah demselben eine Strafe wegen Ehebruhs nur dann verhängt werden soll, wenn deshalb eine Ehescheidung oder eine Trennung vom Tisch und Bette ausgesprochen wird; dagegen waltete ín Bezug auf die fernere Frage: ob diese Strafe in dem Scheidungs - Urtel von Amts wegen auszusprehen? eine unverein= bare Meinungs = Verschiedenheit ob, bei welcher die Abstimmung 19 Stimmen für den Entwurf und 49 dagegen ergab, Jene stüßten sich im Wesentlichen auf die Motive der Denkschrift, diese dagegen fanden ihre Meinung durch folgende Gründe gerechtfertigt: die ge- genwärtige Gesebgebung kenue eine Bestrafung des Ehebruchs von Amts wegen nicht, und es habe sich auch das Bedürfniß, eine solche eintreten zu lassen, durch eine größere Unsittlichkeit des jebigen | Zeitalters gegen das frühere nicht herausgestellt, Nur Beleidigung | des anderen Ehegatten, nicht Verleßung der Sittlichkeit, könne als

Grund der Strafe in Frage kommen. Leßtere gehöre, ihrer Natur

nah, dem inneren Menschen an und könne deshalb fein Gegenstand

|

|

| nad

| von Strafgeseben seyn, durch welche sie erfahrungsmäßig nicht ge | fördert werde. Wenn aber der Grund der Strafe aus dem Interesse | hergenommen werde, welches der Staat bei dem Fortbestehen der | Ehen habe, so müßten wenigstens fonsequent Alle, welche | Veranlassung zu einer Ehescheidung gäben, gleich bestraft werden, Am | allerbedenklihsten endlih erscheine das Geseß, wie es der Entwurf | vorshlage, in der Ausführung, weil der Ehebruch wenn er als Ehescheidungsgrund vorkomme in der Regel nicht vollständig er-= wiesen werde und der Beweis dann durch den Eid erfüllt werden müsse, der Meineid aber ohne Zweifel sehr werde vervielfältigt wer= den, wenn dadurch Kriminalstrafe abgewendet werden könne,

Der zwanzigste Titel: „von Fälschung“, handelt, was der Ver- sammlung nicht angemessen erschien, in seinem eter Abschnitte von Münzverbrehen, Man konnte es uicht billigen, daß leihte Miünzver= gehen, wie das wissentliche Ausgeben einzelner falscher Stücke und die täushende Umwandlung einzelner geringerer Geldstüde in scheinbar höhere, mit den harten Strafen der eigentlichen Falshmünzerei und des Verbreitens falsher Münzen in Masse fast gleich belegt sind, be- sonders da der Geseh-Entwurf die Strafen der Münzfälschung über- haupt erhöht hat. Man vereinigte si daher zu dem Vorschlage : die Ma- terie der Münzverbrechen umzuarbeiten, die gefährliche Falschmünzerei nach ihrer friminellen Natur mit {chwereren Strafen zu rügen, die kleinen Münzvergehen im Verhältniß zum Betrug zu ahnden und diesem peinlichen Rechte im neuen Strafgeseßbuche eine passendere Stelle anzuweisen. Dagegen konnte die Versammlung die Ara: ob bei Bestimmung der Strafe der Münzfälschung kein Unterschied zu machen, ob ausländische oder inländische Münzen nachgemacht worden? in vol= ler Anerkennung der Richtigkeit der dafür in der Denkschrift ange- führten Gründe nur bejahen.

trarr a r

Zeitungs -Üachrichten. Nusland.

Russland und Polen.

St. Petersburg, 21. März, Die hiesige Börse und die gesammte Handelswelt haben einen empfindlichen Verlust erlitten,

1843.

| | | Am 18ten d, M. starb plößlich in Folge eines Schlagflusses der | Hof-Banquier Baron Ludwig Stiegliß, geboren zu Arolsen im Für- stenthum Waldeck im Jahre 1779, Sämmtliche hiesige Blätter zeigen diesen Todesfall mit großer Betrübniß an, denn ber Versotbrie war ein eben so hochgebildeter als wohlthätig wirkender Mann, des- sen Name bei feinem Unternehmen fehlte, das der Förderung der Humanität oder dem Wohle seines Adoptiv-Vaterlandes galt.

Der Lektor an der hiesigen Universität, Herr Allier, hat in der Kaiserl. Bibliothek 341 Briefe Heinrich's IV. von Frankreih auf- gefunden, die sich bisher noch in feiner anderen Sammlung, weder in Autographen noch in Kopieen, befinden. Für die Mittheilung einer Abschrift dieser Briefe an die mit einer] vollständigen Aften- sammlung Heinrich's TV, beschäftigte Kommission in Paris hat Herr Allier ein sehr s{chmeichelhaftes Denkschreiben von dem Französischen Minister des öffentlichen Unterrichts empfangen.

—E— On R

Deputirten-Kammer. Sißung vom 22. März. Herr Duvergier d’'Hauranne gab bei Entwickelung seines Vorschlages iber die Abschaffung des geheimen Skrutiniums eine Uebersicht der Abstimmungs - Akte in den verschiedenen Ländern, die Repräsentatiy- Versammlungen haben. Jn England wird seit undenklichen Zeiten das Votum dadurch bestimmt, daß der eine Theil den Saal verläßt und dann die Mitglieder gezählt werden. Jn den Vereinigten Staa- ten, in Belgien stimmt man laut durch Ja oder durch Nein. Jn Spanien is das öffentlihe Votum die Regel und das geheime Votum die Ausnahme für gewisse im voraus bestimmte Fälle. Jn Gevf werden die Stimmen ebenfalls öfentlich gezählt. Von allen freien

| Ländern sey Frankreich das einzige, in welchem sich die Deputirten

die \eltsame Befugniß vorbehalten hätten, ihrem öffentlihen Votum durch ihr geheimes Votum zu widersprehen und durch Heuchelei der Verantwortlichkeit ihrer Handlungen zu entgehen. Diese Befugniß wolle er abgeschafft wissen. Es sey auch nothwendig, fügte der Redner hinzu, daß der Wähler stets wisse, wie der Deputirte bei dieser oder jener Gelegenheit gestimmt habe, um ihm sein Vertrauen fernerhin zu bewilligen oder zu entziehen. Alle Welt wisse auch, daß jene veränderlichen Mei- nungen, die beständig von der einen Seite nah der anderen hin \{chwankten, ein großes Hinderniß für jede gute Regierung wären, indem sie das Ministerium verhinderten, die öffentlihen Angelegen- heiten fräftig zu leiten, und in alle Reihen Unordnung und Verwir- | rung brächten. Diese Art von Meinungen würden durh das geheime Skrutinium vortrefflich unterstüßt; deun alle jene häufigen und plög- lichen Schwankungen würden weit s{wieriger seyn, wenn man si öffentlih zu denselben bekennen müßte. Jn England könne man bei einem wichtigen politishen Votum die Zahl der verschiedenen Stim- men fast immer ziemlich genau im Voraus berehnen, während in Fraukreih bis zum leßten Augenblick die größte Ungewißheit herrsche und das heutige Votum niemals das morgende verbürge. Wie könne man verlangen, daß das Land inmitten solcher Ungewißheit und solcher Schwankungen gut regiert werde? „Er kümmere sih wenig darum““, so {loß der Redner, „ob die öffentliche Abstimmung dem Ministerium oder der Opposition nüßlich seyn könne, Die Frage stehe, seines Er- achtens, weit über den gewöhnlichen Berehnungen der parlamentari=- schen Taktik. Es sey eine Frage der Ehrlichkeit, der Wahrheit, der öffentlihen Moral. Er habe deshalb auch mit lebhafter Freude wahr= genommen, daß ehrenwerthe Männer von allen Meinungen für einen Augenblick ihre Streitigkeiten vergessen und gemeinschaftlih seinem Vorschlage einen wirksamen Beistand geliehen hätten. Er wisse nicht, ob in diesem Jahre hon der ofene oder geheime Widerstand, den sein Vorschlag gefunden, besiegt werden würde, aber jedenfalls werde er immer wieder darauf zurückfommen, und zuleßt müsse ein Antrag angenommen werden, der so eng mit der Ehre der Kammer in Verbin= dung stände.“ Nachdem (wie bereits gestern erwähnt) mehrere Redner für oder gegen den Antrag gesprochen hatten, ohne daß indeß irgend etwas besonders Bemerkenswerthes zur Sprache gekommen wäre, lege der Prasident ber Kanimev die Frage vor: ob der Vorschlag in Ueberlegung zu nehmen sey. Bei der Abstimmung erhoben sich die linke Seite in Masse und einige Mitglieder des Centrums für und der übrige Theil der Kammer gegen den Vorschlag. Die Herren Guizot und Duchatel nahmen nicht Theil an dem Votum, drei andere Minister stimmten gegen die Proposition. Die erste und dann auch die zweite Abstimmung wurden für zweifelhaft erflärt, und es mußte über die Frage: ob das geheime Skrutinium abzuschaffen sey, zum geheimen Skrutinium geschritten werden, Das Resultat war folgendes : Zahl der Stimmenden..…....,.. 394, Absolute Majorität 4198. Jür don Borsig, s 9e Gegen denselben ee 0 O1 Der Vorschlag des Herrn Duvergier d'Hauranne wird also gegen Erwarten nicht in Ueberlegung genommen.

Paris, 23. März. Das Resultat der Wahlen der National- Garde wird von den ministeriellen Blättern als fortwährend erfreu- lich geschildert, indem der größere Theil der bisherigen Dffiziere und Capitaine wieder erwählt worden sey.

Der Herzog von Glücksberg, Französischer Geschäftsträger in Madrid, wird in einigen Tagen in Paris erwartet.

Das Théâtre français hatte das neue Stück von Victor Hugo die „Burgraves‘“ zu der Vorstellung gewählt, welche sie am vorigen Montag zum Besten von Guadeloupe gab. Das zahlende Publikum, welches bei dieser Gelegenheit allein zugelassen wurde, hat das Stück dermaßen ausgepfiffen, daß es niht zu Ende gespielt werden fonnte.

Börse vom 23, März. Zu Anfang der heutigen Börse wa- | ren die Course sehr ausgeboten, hoben \sich aber zuleßt wieder auf ihren gestrigen Standpunkt, Die Spanische aktive Schuld ging in Folge zahlreicher Verkäufe auf 292 zurück,

„*, Paris, 23. März. Die Ernennungen der Offiziere der NaticiaL Saete gehen ihren regelmäßigen Gang, ohne daß sich tes [t oder zu

ein großer Cifer, den Versammlungen beizuwohnen, fun

jebt sind etwa drei Viertel der alten Offiziere wéiedergew