1843 / 93 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

des Schuees dahin zu erleichtern, daß die M Folge beser Bet tung zu leistende Arbeit nur gegen Zahlung N A Tagelohns gefordert werden könne. 3), p ei x ci: L E Landtag möge an Se. Majestät den König das aller p F nigste Gesuch rihten, daß die Stempelstrafe bei erster Contra- vention, außer der Nachholung des fehlenden Stempels, nu1 in dessen Ae und im Wiederholungsfall im doppelten Betrage bestehen möge, daß diese Strafe nicht vom Produzenten, soudern nur vom eigentlichen Kontravenienten eingezogen werden dürfe, daß die öfters hon beantragte Revision der Stempel-Gesebe Allerhöchst an- befohlen werden möge. 4) Der Antrag: an Se. Majestät den Kô- nig das allerunterthäuigste Gesuch zu richten : Conventionen wegen einer allgemeinen portofreien Rubrik und in Bezug des Zwangs zu portofreier Absendung der Briefe mit denjeuigen Staaten, mit denen derartige Conventionen noch nicht bestehen, Allergnädigst abschließen zu lassen. 5) Zwei Petitionen, betreffend die Bildung von be- sonderen Haudelsgerihten und baldige Emanirung eines Handels-=Ge seßbuhs. 6) Eine Petition wegen Aufhebung der Verordnung vom 26. Mai 1820, betreffend den Zwang zur Weiterreise mit Extrapost, 7) Eine Petition mit dem Antrage, Se. Majestät den König zu bit- ten, daß der §. 14 der Justruction für die Schiedsmänner vom 1. Mai 1841 dahin geändert werde, daß für deu Schiedsmann nicht erforderlich sey, in der fremdeu Sprache auch schreiben zu fönnen, ferner die Niederschreibung des Protokolls in der fremden Sprache unterbleiben fönne. E S : Dagegen wurden uáchsteheude Petitionen für nicht geeignet zu Petitionen des Laudtags geachtet: 1) Eine Petition, betreffend den Tischtitel (titulus meusae) der Kandidaten, katholischen geistlichen Standes. 2) Eine Petition, în welcher darauf angetragen wird: bei Patrimonial-Gerichten die Abhaltung der Termine am Siß des Ge richts zwar als Regel bestehen zu lassen, dem pflichtmäßigen Ermessen des Richters indeß frei zu geben, auh Termine, unter Androhung des geseßlichen Rechtsuachtheils, an seinem Wohnort abhalten zu dür fen, 3) Eine Petition mit dem Autrag, die Patrimonialgerichte zu berehtigen, Stempelvorschüsse zu erfordern. 4) Die Petition eines Geistlichen, betreffend Beschwerden über das Verfahren der vorgeseb- ten Behörden gegen denselben, 5) Die Petition einer städtischen Kom mune, betreffend deren Befreiung von der Verpflegung eines schwachen heimatlosen Menschen, dessen Unterbringung in dem Kreuzburger Ar menhause bei der Königlichen Regierung vergebens beantragt worden. In der Sißung am 24. Marz erfolgte die Wahl der Mitglieder zu dem ständishen Ausschuß nah dem Geseß vom 21, Juni 1842, Mit absoluter Stimmenmehrheit wurden gewählt : 4. Von deu Fürsten und Staudesherren: Als Mitglied: S Der Fürst Heinrich zu Carolgth-Beuthen, in seiner Eigenschaft als Landtags-Marschall. Zum Stellvertreter: Fürst Haßfeld zu Trachenberg. N Von dir Rilter\sGaft: Zu Mitgliedern: Freiherr von Köcritz, auf Sürxchen z Graf vou Renard, auf Groß -Strehliy ; 5 Landrath von Uechtriß, auf Nieder -Heidersdorff ; Landschafts - Direktor Graf Sto\cch, auf Manze; Landrath von Prittwiß, auf Schmoltschüß. Zu Stellvertretern: Ober-Bergrath Steinbeck, auf Muhrau; / Landschafts-Direktor Graf Burghauß, auf Laasan ; Rittmeister von Mutius, auf Börncheuz S Kredit-ZJnstituts-Direktor Freiherr von Gaffrou, auf Kunern ; Kammerherr Freiherr von Buddenbrocck, auf Klein-Tschirne. 3 Von den Abgeordneten der Städte: Zu Mitgliedern: Kaufmann und Fabrikbesißer Milde, aus Breslau; Bürgermeister Dittrich, aus Neinerz; Apotheker Werner, aus Brieg; Zustizrath Wo diczka, aus Bauertwit, Zu Stellvertretern: Kaufmann Klo cke, aus Breslau; Rathsherr Prüfer, aus Görliß; Medizinal-Assessor Bornemann, aus Liegniy z Justizrath und Syndikus Revmann, aus Jauer. 4, Von den Abgeordneten der Landgemeinen: Zu Mitgliedern: Erbscholz Gölln er, aus Seiferdauz Erbscholz Alluo ch, aus Beigwiß, Zu Stellvertretern: Erbscholz Berndt, aus Gallenau; Erbscholz Schwarzer, aus Weizenberg,

Das Ergebniß dieser Wahl ist unverzüglich Sr. Majestät dem Könige zur Allerhöchsten Eutscheidung ehrerbietigst eingereiht worden.

Jn der Sibung am 25. März erklärte sich die Landtags - Ver sammlung bei Berathung der Allerhöchsten Proposition V ein

stimmig dafür, daß es für wünschenswerth gehalten werden müsse, wenn die Verordnung vom 18. Dezember 1841 in Betreff der bürger= lichen Rechte bescholtener Personen, in den mit der Städte Ordnung vom 19, November 1808 beliehenen Städten der Provinz Preußen, in allen mit der genannten Städte - Ordnung beliehenen Städten eingeführt werde. Die Petition eines Abgeordneten der Städte, die- sen Gegenstand betreffend, wurde durch diesen Beschluß erledigt. Man beschloß ferner, in der über die genauute Proposition an Se. Majestät | allerunterthänigst darauf anu- 1) daß nah Analogie der in den Städten geltenden Gesebe hinsichtlich bescholtener Personen, solche Gemeine Mitglieder ländlicher Kommunen , welche wegen Kriminal -Verbrechen durch rich= terliches Erkenntniß verurtheilt worden, fortan durch das Ortsgericht mit Genehmigung der Ortspolizei - Behörde, ihres Stimmrechts bei allen Arten von ländlichen Gemeine-Versammlungen, so wie der Wähl- barkeit zu Kommunal-Aemtern verlustig erklärt werden sollen. 2) Daß Se. Majestät zu befehlen geruhen wolle, daß der Erlaß des vou dem

den König zu richtenden Adresse zutragen :

v

Sten Provinzial-Landtage im Jahre 1837 berathenen Gewerbepolizei-

Geseßes nun um so mehr beschleunigt werden möge.

Durch die Allerhöchste Proposition X11, i} dem Landtag aufgegeben worden, einen Aus\{huß zur Theilnahme an deu Verland- lungen über die a des Land-Armenwesens zu wählen. Nach-

er geeinigt hatte, daß dieser Ausschuß gus Zwölf Mitgliedern bestehen und von sämmtlichen Mitgliedern des Landtags

: ; die einzelnen Theile

der Provinz nah ihren speziellen Juteressen berüsihtigen möge,

dem man sich darü gewählt werden solle, man bei dieser Wahl au wurde zur Wahl geschritten.

Provinz Pommern.

Stettin, 1. April. Der achte Provinzial-Landtag des Herzog- thums Pommern und Fürstenthums Rügen hat heute seine Sibungen beendigt und ist darauf von dem E Landtags - Kommissarius,

Herrn Ober - Präsidenten von Bonin, geschlossen worden,

t pas

| Englische Unterthanen werden müßten? | darauf: r : | diesem Augenblicke Gegenstand von Unterhandlungen zwischen den bei=

| beiten, uicht eiumal etwas für sich fochen.

404 Zeitungs -Uachrichten.

NuslauDd.

——__

Fuaukrei g.

Pairs-Kammer. Sibßung vom 27. März. Bei der Fortsebung der Erörterung über den Geseß-Entwurf wegen der Er= findungs - Patente {lug die Kommission noch ein Amendement vor, welches zu einer lebhaften Debatte Anlaß gab. Sie verlangte näm lich, daß die Verwaltung, bevor sie ein Patent verleihe, die Erfindung untersuchen und prüfen lasse, ob sie wirklich neu sey, ob sie nicht mehrere verschiedene Gegenstände umfasse, und ob sie nit den Ge seben, den Sitten und der öffentlihen Sicherheit zuwiderlaufe. Die Kommission verlangt ferner, daß im Fall einer Verweigerung des Patents der Erfinder seinen Rekurs bei dem Staats= Rath neh men und im Fall einer für ihn günstigen Entscheidung eine Entschädigung von Seiten der Verwaltung beantragen könne. Die Minister des Handels und der öffentlichen Bau ten erhoben sich mit großer Lebhaftigkeit gegen diesen Autrag, indem sie auf alle Uebelstände aufmerksam machten, die eine solche vorläufige Prüfung nach sich ziehen würden , indem daraus die ärgerlichsten Konflikte zwischen den verschiedenen Zweigen der Ver waltung entstehen könnteu. Wenn man einer Erfindung das Patent verweigere, so könne man ihm dadurch doch nicht des Rechtes berau ben, scine Erfindung auszubenten. Und die Prozesse, die daraus mög licherweise entstehen würden, könnten demüthigend für den Staats-Rath, oder für das Ministerium ausfallen. Sobald also das Patent nicht für solche Mittel oder Specifika verlaugt werde, die jebt geseßlich verboten wären, müsse man eine Erfindung ohne vorherige Prüfung patentiren können. Die Kammer brachte in der heutigen Sibung den Gegenstand uicht zur Entscheidung.

Sißung vom 28. März. Nachdem heute das Amende- ment der Kommission abermals lebhaft erörtert worden war, nahm die Kammer nach zweimaliger zweifelhafter Abstimmung dasselbe mit 57 gegen 50 Stimmen an.

Deputirten-Kammer, S ißung vom 27, März. Die Kammer begann in der heutigen Sißung die Erörterung des Gese. Entwurfs, welher das Budget für 1840 definitiv regulirt. Diese Gelegenheit ward von mehreren Deputirten benußt, um das Ministe- rium über verschiedene Gegenstände zu interpelliren, Herr Sstancelin wünschte zu wissen, ob die Regierung bei der Französischen Niederlassung auf Neu-Seeland direkt betheiligt sey, ob sie in diesem Falle den Eingebor nen ihre Rechte gegen diejenigen sichern würde, die dieselben bei Ablistung ihres Grundeigenthums so s{mählich betrogen hätten? Er fragte ferner, ob die Franzosen, die sich unter der Garantie der Regierung nach Neu=Seeland begeben hätten, guf ihre Nationalität verzichten und

„Die Frage, welche der vorige Redner berührt hat, i} in

den Kabinetten. Der Französischen Regierung liegen die Juteressen der Kolonisten auf Neu=Seelaud am Herzen, und sie wird dieselben nicht aus den Augen lassen. Jh muß auch sagen, daß die Englische Regierung sich bis jeßt geneigt zeigt, dieselben zu achten.“ Die übrigen Junterpellationen boten kein Juteresse dar, und die sämmtli chen Kapitel des Geseß- Entwurfes wurden uach und nach ange nommen.

Paris, 28. März. Das Journal des Débats theilt das

| Schreiben eines Offiziers mit, der an der Expedition nach Otaheiti theil

genommen hat, Es heißt darin: „Als wir aukamen, und die Eingeborenen mit Früchten ans Land kamen, waren wir anfangs erstaunt, daß hier von keinem Tauschhandel die Rede war, daß wir nicht, wie bei auderen Wilden, mit etwas Tabak oder dergleichen bezahlen fonnten. Hier hat uur baares Geld Cours und die kleinste Münze is ein Spaul- \her Real oder ein halber Englischer Schilling. Das Land ist au- ßerordentlich fruchtbar und hat einen Ueberfluß anu Hausthieren. Die Insel hat nur §000 Einwohner, weil uur der Küstenstrich bewohnt ist ; der Menscheuschlag is sehr {öu und die jeßige Hinneigung zu Frankreich verdanken wir blos den Englischen Missionairen, welche durch

| ihre Strenge Alles erbittert haben. Man zählt nur wenige Katholiken,

da die Englischen Methodisten ihnen immer entgegen gearbeitet haben. Die Methodisten halten strenge Aufsicht und zwingen die Eingebornen, täglich in die Kirche zu gehen, am Sonntage durften sie nicht ar | Diese Strenge hat die Eingebornen den Missionairen abwendig gemacht, und sie gehorchen ihnen nur aus Furcht vor Strafe. Fällt diese Furcht weg, so fällt auch die moralishe Macht der Missionaire. Unsere Einnahme der Marquesas = Juseln hat große Sensation gemacht und die Gerüchte von unserer Ohnmacht, welhe die Missionaire ausstreuten, Lügen gestraft, Bisher hatten die Eingebornen die Franzosen auf alle Weise gemißhandelt, ihre Plantagen verwüstet und selbst mit dem Tode gedroht. Als unser Admiral anlangte, war das Erste, daß er 10,000 Piaster Eutschädigung verlangte. Die Stammhäupter und die Königin kounten sich aber uicht einigen, da die Lebtere gar uichts zugestehen wollte. Darauf entschieden die Chefs, man solle gar nichts bezahlen, sondern sich unter Französischen Schub stellen. Dies wurde von der Königin genehmigt, Der Ad miral befahl sogleich, daß die Französische Flagge innerhalb der _Ota= heitischen angebracht werde; darauf ernannte er den Konsul zum Fran= zösischen Kommissar und gab ihm als provisorische Regierung zwei

| Marine-Offiziere bet.

Ein Schreiben aus Toulon vom 23sten berichtet, daß Capitain Bruat, der für die Marquesas -Juseln ernannte Statthalter, auf te legraphischem Wege nah Paris berufen is. Demnach bleibt die Abfahrt der „Urauie““ auf unbestimmte Zeit ausgeseßt. Wie es heißt ist Capitain Bruat ausersehen, die Königliche Ratification nach Ota heiti zu bringen. Auch scheint es sich zu bestätigen, daß die Mar quesas=Juseln wieder aufgegeben werden sollen. :

Börse vom 28 März. Die Französischen Renten waren bei Eröffnung der Börse {wacch, hoben sich aber später wieder. An der Börse war wieder viel die Rede von kommerziellen Unterhandlungen zwischen den Kabinetten von London und Paris; es hieß, die beiden

| Regierungen ständen auf dem Punkte, sich in Bezug auf diese schon

C

lange {webeude Frage zu vereinbaren.

___= Paris, 28. März. Sobald die Kammer die Debatte über | die definitive Feststellung der Rechnungen vom Jahre 1840 zum Schlusse gebracht haben wird, werden zwei Berichte an die Tages- ordnung kommen, welche bereits an die Deputirten vertheilt worden sind. Der erste dieser Berichte ist von Herrn Duprat verfaßt und betrifft die Supplementar -= und außerordentlichen Kredite von 1842 und 1843. Die Gesammtmasse vie Kredite beträgt niht weniger als nahe an 66 Millionen, wovon aber 22 Millionen in Abrechnung gebracht werden müssen an Geldern, die zwar omi waren, aber nicht zur Verwendung gekommen sind, Die Kommission kann si

- Herr Guizot erwiederte 77,000 3 # scher Truppen belaufen,

nicht enthalten, ihr lebhaftes Bedauern über die fortwährende Zu- nahme dieser außerordentlichen Kredite auszudrüden, die, wie sie sagt, in die Finanzen des Landes große Verwickelungen bringen und die Budgets zu blos imaginairen Schäßungen herabbringeu, die _man ohne Unterlaß abändert und ummodelt, Sie verlangt daher, daß die Anordnungen des Budgets regelmäßiger befolgt werden sollen. Dessenungeachtet beschränkt sih die Kommission nach reifliher und aufmerfsamer Prüfung darauf, im Einklange mit den Ministern zu beantragen, daß die primitiven Kredite nur um 2,492,000 Fr. redu- zirt werden sollen. Der von dem Minister der auswärtigen Angele- genheiten verlangte Kredit von 550,000 Gr. für die unvorhergese henen Ausgaben, wurde ohne irgend einen Abstrich bewilligt. Die Kommission, welche die vertraulihen und umständlichen Aufklärungen des Ministers über jede dieser Ausgaben vernommen hatte, scheint sich vollkommen damit befriedigt erklärt zu haben. Unter den dem Minister des Jnnern angewiesenen Krediten, bemerken wir einen von 325,000 Fr., der zur Unterstüßung der von den Wohlthaten der Amnestie ausgeschlossenen und deshalb noch in Fraukreich zurückgeblie- benen Spanischen Flüchtlinge bewilligt wurde. Aus den in Betreff dieses Punktes der Kommission mitgetheilten Dokumenten geht Her- vor, daß in Frankreich in diesem Augenblicke noch immer 1163 Flücht linge von dieser Kategorie vorhanden siud, mit 487 Frauen und Kin- dern. Davon gehören 380 der Partei der Karlisten und /88 der Partei der Moderados an. : Die Ausgaben in Algerien figuriren für mehr als 30 Millionen unter diesen Kreditenz allein da die Kammer in ihrer Sißzung vom leßten 15. Februar entschieden hat, daß sie sich die Verhandlung aller Fragen, die sih an Algerien kuüvfen, bis zu Gelegenheit des Geseb Entwurfs der außerordentlichen Kredite von 1843 verspart, so hat die Kommission demzufolge es unterlassen, in irgend eine Disfussion darüber vorläufig einzugehen. Der Berichterstatter übrigens fonstatirt, auf offizielle Dokumente sich stüßend, in folgender Weise die im Jahre 1842 in Algerien gemachten Ausgaben: Ï Dieselben belaufen sich, seinen Angaben zufolge, 82,319,035 Fr., die wieder în folgender Weise zerfallen Primitives Budget . 49,028,974 Fr. Supplementar = Kredite 2/6641,664 » Außerordentliche Kredite 30,868,397 » ohne darin die Marine - Ausgaben, noch die in den Magazinen des Staates genommenen Werthe zu begreifen, die nah den Berech nungen in einem Berichte einer der Kommissionen der Kammer über einen Gese-Entwurf, einen Supplementar Kretit betreffend, auf un gefähr 10 Millionen angeschlagen werden müssen. S e : Der Berichterstatter sagt dann weiter: Wir wünschten diese Ausgabe geringer darstellen zu können durch Borlegung der Zisser der Einkünfte Afrikas, die im Jahre 1842 in deu Schaß eingegangen sind, allein sie is noch nicht bekanut. Wir glauben nicht, annehmen zu fönnen, baß diejelbe höher sey als im Jahre 1841; in dem Ent wurfe des Reglements dieses Rehnuugs-Jahres 1st sie sür eine Summe von: 2,033,097 Fr. eingezeichnet. H : : | f Dér Effektivstand der Armee hat sich im Jahre 1842 au

77,000 Mann Französischer Truppen und auf 9800 Maun einheimi-

auf etwa

Der Etat der Spitäler weist nah den über die im Jahre 1841 gemachten Ausgaben veröffentlichten Dokumenten für dieses Rechnungs Fahr auf einen Effektivstand von 75,009 Mann, 88,383 in die Spi täler Gekommene und 7802 in den Sypitälern von Afrika Gestorbene nach, ohne die Zahl der in Frankreich Gestorbenen hierin zu begrei fen, die von Afrika dahin übergestedelt worden waren. L

Die neuesten von der Regierung gelieferten Dokumente weisen aus, daß die auswärtigen Produkte, welche direkt von den Entrepots gekommen und in Afrika im Jahre 1841 angelangt sind, einen Werth von 38 Millionen ausmachten, und daß die Französischen Cinfuh1 Produkte in Afrika nur einen solchen vou 26,900,000 Fr. hatten, Endlich hat in dem uämlichen Jahre 1841 der Schaß in Wech seln und in bagrem Gelde 60 Millionen und 126,000 Fr. nach Afrika geschickt, A Aus diesem kurzen Auszuge der weseutlichsten Daten des Kom- missions - Berichtes ersicht man, welch" ungeheure Vpsfer die Kolonie in Afrika Fraukreih noch immer auferlegt, die noch immer im Wach sen sind, ohne daß sich für jebt und noch auf lange Zeit hinaus ein auch nur einigermaßen entsprehendes Erträgniß von dort erwa ten läßt. ——

Der zweite Bericht, der demnächst u der Kammer zur Disfujssion fommen wird, ist der des Herrn von Bussieres, Deputirten des Departements der Marne, über die Umwandlung der Gewehre mit Feuerschlös}sern in der Armee in Perkussions-Gewehre. Die Kommis ston erklärt sich für Bewilligung des zu Deckung der Umwandlungs Kosten verlangten Kredits. Sie ließ sich Muster der so umgewandel- ten Gewehre und namentlich das neue Gewehr nah dem Modell vou 1842 vorlegen, und erkannte nah aufmerfsamster Besichtigung und Prüfung desselben an, daß dieses Gewehr die einfachste, sicherste und solideste Feuerwafse sey, die je eine Truppe besessen habe. T ie (Be=- sammtzahl der Feuergewehre, die bis zu Anfang des nächsten „ahres umgewandelt seyn können, würde 2 Millionen betragen, wofür die Gesammt-Ausgabe, zu je 4 Fr. 68 Cent, augeschlagen, sich auf etwas über §8 Millionen belaufen würde, ohne jedoch die Transport - Kosten einzubegreifen,

Was die Waffen anbelangt, die niht werden umgewandelt wer den föunen, so verlangt die Kommission, man solle sie in den Handel geben mit der Aufgabe, sie auszuführen, was wahrscheinlich auch der Fall seyn wird, wenn der Kriegs-Minister auf die Wünsche der Kom mission eingeht.

—gg r

Grossbritanien und Irland.

Oberhaus. Sipung vom 27. März, Der Marquis von Lansdowne wünschte von dem Minister der anBwe Aen Lu gelegenheiten einige Aufschlüsse über das Verfahren der an Regierung in Bezug auf die Gesellschafts - Jnseln u 2e E A

„Es is befannt“’, sagte derselbe, „daß seit vielen ta N tende Verbesserungen in der Civilisation, dem ia 8 l E Maier ala ralishen Charakter der Einwohner, deren Zahl g N: G I ae O 150,000 Seelen beläuft, durch Jndividuen voll Ce E O sich aus wohlwollenden und frommen e Un ihrer e eer gelassen und sich großen Einfluß unter ihnen Herat haben, Auf diese IReise is! jenes Volk dahin gebracht worden, seine Lebensweise zu ändern, ‘s: ib zabtreidie Schulen dort gegründet und den Znsulanern viele andere wichtige Wohltthaten verliehen worden, Dch will nun keinesweges behaupten, daß England dadur ein Eigenthums oder Supcerioritätsreht auf Otaheiti erlangt habe, noch auch, daß es der ezranzösischen Regierung nicht voll- fommen freistände, durch Vertrag das Recht der Ausübung einer Autorität über jene und andere Inseln zu erwerben; eben so wenig gehöre ih zu denen, welche jedweden Versuch der Französischen Regierung, ihr Kolonisi- rungs - System auszudehnen, mit Eifersucht, mit unnöthiger Eifersucht be- trachten. Jndeß wenn Frankreich auch dies Recht besißt und es auf diese Weise ausgeübt hat, so muß uns doch jedenfalls daran liegen, oder es kann uns wenigstens nicht gleichgültig sevn, zu erfahren, auf welcher Grund- lage und unter welchen Umständen dies Recht ausgeübt worden, damit wir wissen, ob es auch nicht mit dem Schußz unverträglich is ,* welcher jedwe- dem der Britischen Unterthanen gebührt, vor allen aber Unterthanen, welche so wohlbegründete Ansprüche guf Berücksichtigung haben, Jch wünschte

daher zu wissen, ob der edle Graf hierüber Aufklärungen und Versicherungen |

erhalten und ob er Grund hat, davon überzeugt zu seyn, daß Englische Unterthanen, welche bereits dort ansässig sind oder sih künftig noch dort niederlassen möchten, von Seiten der dort bestehenden Französischen Be- hörden den ihnen so gerechter Weise gebührenden Grad von Schuh genie- ben oder sich der Gefahr ausgeseßt schen dürften, aus jenen Gegenden ver- trieben zu werden. Jch glaube gewiß, daß die Antwort des edlen Grafen besriedigend lauten wird, weil ih nicht nur auf den Charakter des Fran- zösischen Souverains , sondern auch auf dic bekannte Tugend und hohen (Grundsäße des ausgezeichneten Judividuums vertraue, welches der Haupt- Rathgeber des Französischen Königs ist,“

Graf Aberdeen antwortete: „Zch habe allerdings Nachricht von den Begebenheiten erhalten, auf welche der edle Marquis sich bezicht, aber ih bin noch nit hinreichend genau von den Grundlagen unterrichtet, auf welchen die Französische Regierung bei dieser Selegenheit gehandelt hat. s lagen Beschwerden gegen die Behörden jener Jnseln vor, die zu ciner Vonvention führten, aber ich fann weder eine nähere Kunde, noch eine Ansicht über diese Verhandlungen mittheilen. Indeß stimme ih mit dem erlen Marquis darin überein, daß ich die Niederlassungen der Franzosen in jenen Meeren nicht mit Besorgniß betrachte; ih glaube nicht, daß die Han- dels - oder politischen Juteressen Englands darunter leiden werden; im Gegentheil, ih glaube das, was geschehen ist, mit Zufriedenheit betrach- ten und davon vortheilhafte Resultate erwarten zu dürfen. Sobald ich von der Occupation unterrichtet wunde, doch eine Occupation ist es eigent lih nicht, denn die Franzosen haben die Jnsel Otaheiti nicht beseut, also sobald ich von der Convention hörte, welcher zufolge der Französische König dort ein Protektorat ausüben sollte, ohne daß eine Französische Sireit- macht die Jusel in Besiy nähme, säumte ih nicht, in Paris darüber Borstellungen zu machen, und ih freue mich, sagen zu können, daß denselben durch die uneingeschränkteste Versicherung begegnet wurde, es folle den Britischen Missionairen jeder Grad von Schuß und Aufmunterung zu T heil werden. Einer der Artifel der Convention seßt Schuß fest für alle jeßt vorhandenen Andachtshäuser und für die Missionaire in dey Ausübung ihrer Functionen, Jch theile das Vertrauen des edlen Marquis und hege daher nicht den geringsten Zweifel daran, daß man die Missionaire in der Verfolgung ihres so achtungswürdigen Berufs gebührend schüßen und be- günstigen wird,“

__ Vuterhaus. Sihung vom 27. März. Das Unterhaus beschäftigte sich an diesem Abend mit Geld Bewilligungen, welche zum Theil für das Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten be stimmt waren. :

Loudon, 28, März. Vorgestern hat der Erzbischof von Can terbury in Gegenwart der Königin und des Prinzen Albrecht die neue Königliche Kapelle im Buckingham-Palaste eingeweiht.

Die Einweihung uud Eröffnung des Themse - Tunnel hat am Sonnabend, den 25sten d., in Gegeuwart vou ungefähr 4000 Men schen, worunter viele Dameu, stattgefunden. Seitdem haben unge fähr 50,000 Menschen gegen Zahlung von einem Penny den Tunnel passirt, Vorgestern, Souutags, war der Zudrang so groß, daß meh rere Yeute abgewiesen werden mußten, : j

Die neulih erwähnte Maßregel, wodurch es verboten wird, Hunde zum Ziehen zu gebrauchen, ist im Unterhause, ungeachtet der wiederholten Opposition des Herrn Hume, mit 66 gegen 43 Stimmen angenommen worden, E

Die neuesten Nachrichten aus den Fabrik Distrikten von Schott land und Lancashire lauten entschieden günstiger; die Arbeiter finden ziemlich allgemein Beschäftigung, wenngleich ihr Lohn noch nicht wie- der hat erhöht werden fönnen. Weniger günstig dagegen sind die Berichte aus den Distrilten von Yorkshire, in welchen die Wollen- Fabriken ihren Hauptsiß haben, da der Absaß der Wollen-Fabrikate sich noch uicht wieder heben will.

Lord Palmerston hat die neulich von ihm aufgestellte Behaup tung, daß Lord Ashburton Amerikauischer Bürger sey ein Um- stand, den er geltend zu machen gesucht hatte, um die Befähigung desselben zu der ihm übertragenen Mission in Zweifel zu stellen später für unbegründet erklärt.

Die Banquiers, Kaufleute und Rheder von London haben der Regierung eine Denkschrift überreicht, worin sie dieselbe um Annahme einer systematischen Kolonisirung ersuchen, wovon sie sich Gewinn für den Handel und die beste Abhülfe für die Noth des Landes ver sprechen.

Das Dampfschiff „Graf von Noden““ ist an der Jrländischen Küste gescheitert; Passagiere und Mannschaft wurden gerettet.

y London, 24, März, Der Angriff des Lord Palmerston auf den Vertrag des Lord Ashburton ist wie ein Licht ausgegangen, Man versichert, seine Rede, welche über 3 Stunden gedauert, sey eine der geschicktesten gewesen, die seit vielen Jahren im Unterhause ge halten worden, Doch waren diejenigen, welche Peel’'s Autwort ver= nommen, so vollkommen von der Weisheit des getadelten Vertrages überzeugt, daß nur wenige si die Mühe gaben, am folgenden Abend, auf welchen die Debatten vertagt worden, üm Hause zu erscheinen. Und als nun gar der Seifensieder Hawes es auf sih nahm, dieses Werk der Politik zu kritisiren, verloren auch diese die Geduld und liefen davon, Hierauf war denn ein Mitglied so boshast, daß es den Sprecher zur Zählung des Hauses ausforderte, und da sich die ordnungsmäßige Zahl von 40 nicht vorfand, mußte dasselbe vertagt werden, ohne daß man wegen der Fortseßung des besprochenen Ge genstandes hätte etwas bestimmen föunen, Nun hätte es freilich dem edlen Lord freigestanden, den Gegenstand aufs neue vorzubrin gen; aber er erflärte gestern Abend ganz naiv: der Zweck, den er im Auge gehabt, nämlich eine vollständige Erörterung des Gegenstandes, sey vollfommen erreicht worden, und er würde die ¿Frage um so weniger erneuern, da er, nah der Erklärung des Ministers, daß die Vorlegung der vou ihm verlangten Dokumente für den Dienst nachtheilig seyn würde, dieselbe doch nicht zur Abstimmung gebracht haben würde. :

Um den Spaß vollständig zu machen, hat der Radikale Hume angekündigt, daß er das Haus zum Dank gegen Lord Ashburton we gen dieses Vertrages auffordern werde. Ob dieses aus Aerger über Lord Palmerston's Benehmen geschieht, oder weil Hume glaubt, Lord Ashburton habe sich in seinen Unterhandlungen besonders freundlich gegen die Republifaner benommen, welche erx selbst so sehr liebt und bewundert, werden wir hören, wenn er seinen Vorschlag machen sollte, Auf jeden Fall is der Vertrag von unjerer Seite wenigstens für immer gebilligt und abgethan; und ob- gleich noch manche unerledigte Streitpunkte übrig geblieben sind, so hat sich doch, was Peel sagte, die Ueberzeugung befestigt, daß auch diese werden zur reten Zeit beigelegt werden. Ja, was das Oregon= Gebiet betrifft, schien er zu glauben, daß es schon binnen weniger Monate hierüber zu einem Vergleich kommen werde. Auch wird hier die Hoffnung täglich stärker, daß die Uniou die Schulden der einzel- nen Staaken auf sich nehmen und zu gleicher Zeit zur Besserung ihrer Einkünfte die Eingangs=Zölle wieder herabseßen und wahrschein- lich auch eíne sonstige Steuer anlegen würde. Es wird freilich nodh viele Debatten fosten, ehe die dortige öffentliche Meinung alles dieses so billigt, daß es dem nächsten Kongreß verstattet werden dürfe, so große, tiefgreifende Maßregeln durchzuseßen. Aber die Noth wird zur Entscheidung treiben, da die Nichtzahlung der Zinsen, welche sich mehrere Staaten zu Schulden kommen lassen, nicht nur diesen Stag= ten den Kredit geraubt, sondern au allen übrigen, mit Einschluß der Central - Verwaltung, und noch überdies jedem einzelnen Kaufmann,

| ihr vorausgesagt,

405

wenigstens doch theilweise. Hier wüusht man jene Maßregel aus dem doppelten Grunde, weil sie erstens die so zahlreichen Englischen Gläubiger zum Jhrigen verhelfen, zweitens aber unserem Ausfuhr= handel mit den Vereinigten Staaten einen neuen Aufschwung geben und somit auch unser Fabrikwesen aufhelfen würde, s

Die große Konzession, die man den Amerikanern durch Zulassung ihres Getraides in England zu machen bereit ist, wenn au auf dem Umwege durch Kanada, soll dort bereits eine bessere Stimmung gegen die Britishers (wie sie die Englänter neuneu) hervorgebracht haben. Unsere Gränzen siud auf jeden Fall siher. Die Frage is nur, ob die Besorgniß der Kanadischen Oekonomisten, daß die Einfuhr des Amerikanischen Getraides sie selbst zu Grunde richten würde, si ge- gründet erweisen wird, Denn hiermit wäre die Freundschaft jener Republifaner zu theuer erkauft; und zwar um \o mehr, weil man, und zwar mit Recht, unsere Nord-Amerikanischen Besißungen als den vornehmsten Punkt in der Welt betrachtet, wo sowohl unsere über- flüssige Bevölkerung als unangelegten Kapitalien vortheilhafte Be schäftigung zu finden hoffen dürften. :

Mit Recht sagte Peel, als er sein Amt antrat: Jrland sey der Punkt, woher ihm die meisten Schwierigkeiten drodten. Freilich sind die, womit er jeßt in diesem Laude zu kämpfen hat, von der Art, wie sie auch die Whigs gehabt haben würden, aber sie sind dennoch von einer Art, die einer Verwal tung die drückendsten Sorgen machen müssen. Die Aufregung sur die Auflösung der Union sind es zwar nicht, obgleich es O'Con- nell gelungen is, den großeutheils unter seinem Einfluß gewählten Stadtrath von Dublin zu bewegen, das Parlament wegen dieser Sache anzugehen, uud er noch fast wöchentlih Geldbeiträge und Er= munterungsshreiben von den Vereinigten Staäten erbält. Die Sache ist deunoch in der Abnahme, und diese ausländischen Theilnahms Aeußerungen fragen besonders dazu bei, rechtliche Leute davon zu versheuhen. Aber die fortdauernde Noth unter den arbeitenden Klassen auf dem Laude, díe häufige Vertreibung derselben aus ihren elenden Lehmhütten auf dem Lande und die daraus entstehenden Mordvershwörungen und Mordthaten unter denselben, die sich immer mehr eutwickelude Widerseblichkeit gegen die Entrichtung der dort neuen Armensteuer dies und ähnliche Dinge sind die Noth der Regierung. i Die eigentlichen Gegner des Armengesebes siud die Gutsherren jelbst; von ihnen angeregt, rotten sich die Bauern zusammen und

geben ihrer blutdürstigen Neigung, besonders, wo es gegen irgend eine der Regierung angehörige Person geht, Naum und verfolgen die Crheber der Armensteuer bis auf den Tod. Vou allen Seiten \chreit man gegen das System. Die Einen wollen keine angestellte Verwaltung, soudern die Sache in den Händen der Gutsbesißer wissen. Andere wollen die Armenhäuser bessei eingerichtet haben, oder wollen, daß man sie wieder ganz und gan niederreiße und den Armen Geldbeiträge gebe, damit sie sich selbst unterhalten könnten, Andere schreien, man hielte die Leute in den Armenhäusern so gut,

| daß sie für ihre eigenen Hütten wenig Vorliebe behalten und entweder in

gewaltsame Aufstände ausbrechen würden, um sich zu Hause die Boequemlichfeiten des Armenhauses zu verschaffen, oder sie würden sich Alle in solhes Elend sinken lassen, daß man ihnen in die- sen freie Rost und Wohnungen würde geben müssen. Jun diesem Drang hat die Regierung ihre Absicht angekündigt, noch vor Ostern dem Parlament einen Plan zur Modification des gegenwärtigen Gesebes vorzulegen, welches vielleicht den mannigfaltigen Üebeln eini germaßen abzuhelfen vermöchte, Dann machte ihr die Erhöhung der Steuer von geistigen Getränfen zu schaffen, die sie voriges Jahr für Zrland allein eingeführt, weil sie es für unmöglich hielt, dort eine Einkommensteuer auszuschreiben, Denn es zeigt sich nun, was man : | Statt daß die Steuer dem Schate mehr ei trägt, bringt sie weniger, und das Einzige, was sich vermehrt hat, ijt das für die Sittlichkeit so verderbliche heimliche Destislliren. Die ses zeigt dann nut au, wie die s{lech{chten Finanzen in den Ver= einigten Staaten, daß es Punkle in dem Steuerwesen wie in den Einfuhr - Zöllen giebt, über welche hinaus zwei Mal zwei nicht vier, jonderut oft kaum drei macht.

_JIn Schottland häufen si die Schwierigkeiten ebenfalls. Unter Anderem hat ein dortiges Geschwornengericht einem geistlichen Kan- didaten, dem ein Presbÿyterium die Zulassung zur Probe in der Ge meinde, wohin ein Patron ihn berufen, geseßwidrig verweigert hatte, eine Cntschädigung von 2000 Pfd. Skt. von den Mitgliedern dieses Presbyteriums zuerkannt ! |

E ied ertande Nus dem Saag, 28. März. Der Kronprinz von Würt temberg, der sich einige Tage hier aufhielt, hat sih von hier nach London begeben und der Prinz und die Prinzessin von Oranien sind nach Stuttgart abgereist. e Gestern is hier auf dem Holländischen Theater ein neues Trauer spiel unter dem Titel „Kaspar Hauser“ zur Aufführung gekommen.

tif ta— Deutsche Bundesstaaten.

Dresden, 30, März. Se. Durchlaucht der Herzog Ferdinand von Sachsen = Koburg =Gotha und Höchstdessen Söhne, die Prinzen August und Leopold, sind am 28sten d. M. vou Wien hier ein getrossen. Höchstdieselben haben heute Nachmittag die Reise nach Paris fortgesetzt.

r D

Wien, 28, März. (Aerztl, Bülletin.)

Am 27. März, um 9 Uhr früb.

T Se, Kaiserl. Hoheit der T urchlauchtigste Erzherzeg Franz Karl waren gestern den ganzen Tag fieberfrei, aber die bereits angedeuteten Unterleibs- Zufälle steigerten sich Nachmittags zu einer Rol!f, die erst spät Abends sich minderte und dem hohen Patienten einen mehrstündigen Schlaf ge- stattete. Heute zeigen sih bei völliger Fieberfreiheit die Unterleibs Zu- fälle etwas gemildert. i

Frhr. von Türkheim. Dr. Zangerl,

—— P ——— Ie Nom, 19 März. (A. Z,) Sell dem Beginne der Saison hielt sich hier der Wiederherstellung seiner Gesundheit wegen der Her= zog von Manchester auf. Allein die Kräfte des sehr betagten Herzoçs shwanden in den leßten Wochen sihtlich durch wiederholten Blutsturz, und gestern Nachmittag starb er am Schlagfluß. i SPAaNtER __ Paris, 28. März. Die Regierung hat auf telegraphischem Wege die Nachricht aus Madrid erhalten, daß durch ein Dekret vom 22sten d. M. Herr Gomez-Becerra zum Präsidenten des Se- nats und die Herren Landero, Corchado und Ferrer zu Vice-Präsiden- ten ernannt worden sind. —————_——

Portugal.

Lissabon, 20. März. Es bestätigt sich die Nachricht, daß Lord Aberdeen die lebten, von der Portugiesischen Regierung gemah= ten Vorschläge wegen Ermäßigung der Eiufuhrzölle von gewissen Britischen Fabrikaten zurückgewiesen habe, Lord Aberdeen besteht darauf, daß, falls die Unterhandlungen wegen des Haudels-Vertrags fortgeseßt werden sollten, man sich streng an das von ihm der Por= tugiesishen Regierung vor Eingang jener Vorschläge zugefertigte Ulti= matum halte. Nur die Vorschläge, welche \sich auf den Einfuhrzoll von eingesjalzenen Fischen beziehen, hat Lord Aberdeen für genügend erklärt und theilweise den auf Wollenwaaren bezüglichen, doch ver= langt er, daß bei diesen Waaren der Zoll auf 300 statt auf 360 Reis für das Pfund festgestellt werde; außerdem müßten in Bezug auf Baumwollenwaagren, kurze Waaren, Leinen, Butter und Käse noch bedeutende Konzessionen gemacht werden. Die Ausichten über den noch zu erwartenden Beschluß der Portugiesischen Regierung auf die orderungen Lord Aberdeen's lauten sehr verschieden. i

Ver ¿Finanz-Minister hat den Cortes einen (Geseß-Entwurf vor= gelegt, dem zufolge alle Schiffe, fremde oder einheimische, welche in

j | / | / | |

Portugal Wein oder Früchte laden, gar fein oder ein sehr ermäßig= tes Tounengeld zu zahlen haben sollen. /

| ——— G. Sl

| Konstantinopel, 15, März. (Oest, B.) Die Pforte hat (vie bereits erwähnt) mittelst einer vom Minister der auswärtigen

Angelegenheiten au deu Pforten-Dolmetsch gerichteten Justruction die

| | Repräsentanten der fünf Großmächte in Kenntniß gesebt, daß sie be= | lossen habe, den Distrikt von Dschebail im Libanon, dessen Verwal- tung von CEßad Pascha einem muselmännischen Delegirten anvertraut ivorden war, nunmehr dem vom Kaimakam der Maroniten admíni=

E r , e , j strirten Gebiete einzuverleiben.

„Dex unlängst als Bevollmächtigter der Pforte nah Erzerum abgejandte Nuri Efendi is am 1steu d. M. daselbst an den Folgen eines Schlagflusses mit Tode abgegangen,“

_ Von ver Türkischen Grénze, 22, März. (A. 3.) Man erfahrt auf außerordentlichem Wege aus St. Petersburg, daß ein Russischer Courier von dort mit wichtigen Depeschen nach Konstanti= nopel abgegangen war, denen zufolge Herr von Buteuieff angewiesen

_ -— A, S ch

| ird, das oft erwähnte Großherrliche Antwortschreiben an Se. Ma-

jestät den Kaiser von Rußland auf keinen Fall zu expediren, ferner jede diplomatische Verbindung mit dem Türkischen Gouvernement ab-= zubrechen, und die Türkische Hauptstadt zu verlassen, falls die Pforte auf ihrer Weigerung, die Wall eines neuen Fürsten von Serbien an- zuordnen, beharre. Judeß soll der Russische Botschafter zugleich den Austrag erhalten haben, der Pforte in der Serbischen Frage zwoei Konzessionen zu machen, welche geeignet seyn dürften, die Friedens= liebe und die freundlichen Gesinnungen, von welhen Se. Majestät der Kaiser Nikolaus beseelt if, zu bewähren. E E V er L Paris, 28. März. Jh übersende Jhnen nachfolgende Do-=

fumente, welche auf die leßte Revolution in Peru Bezug haben und noch manche interessante Details darüber enthalten.

| |

| | î | j | [ | /

_ 1, Peruanische Republik. Der Ober-General des nationalen Hecres, Haupt - Quartier auf dem Schlachtfelde am 17. Oktober 1842, An Se. Excellenz Herrn Francisco de Vidal, zweiten Vice Präsidenten des Staats- Naths, als mit der vollziehenden Gewalt beauftragt.

Ercellenz! Jch erfülle die angenehme Pflicht, Ew, Excellenz mitzu- theilen, daß die Feinde am Morgen des heutigen Tages in de: zahl von 4500 Mann aller Waffengattungen erschienen sind, aber durch das Heer unter meinem Befehle, aus 2300 Maun bestehend, bei dem Orte Agua Santa, an den Weinbergen von Caucato, geschlagen worden sind. Der (General Torrico mit San Noman, einigen wenigen Chefs und zwei Esfa- dronen haben voll Schrecken die Flucht nach Chíncha ergriffen, werden aber hartnäckig verfolgt, und bald werden die Ueberreste seines Heeres vollends vernichtet seyn, mit Ausnahme einiger wenigen Zersprengten, die in unsere (Hewalt gefallen sind, Später werde ich Ew. Éxcellenz die Details dieses ruhmvollen Tages geben, für jeßt beshräuke ih mi, Ew. Excellenz Glück zu wünschen, zu dem Erfolge der Waffen, welche die Negierung Ew, Er- cellenz unterstüßen, deren Sachen die Sache des Volkes is, und ibm in Zukunst Friede und Glück verheißt. Gott erhalte Ew. Excellen. n

Antonio Gutierrez de La Fuente.

Il. Ueber die „Bedeutung der lebten Vorgänge von Callao“ ver- öffentlichten „cinige Patrioten“ folgende Erklärung (ohne Datum):

Die Tapferkeit, der Patriotismus und die Thätigkeit, welche aus freiem Antriebe die Kommandanten Freyre, Castillo und French am gestrigen Tage in Callao entwickelt haben, ohne weitere Hilfsmittel als eine geringe Anzahl von Küstenbewohnern, welche ihnen in ihrem Unternehmen beistanden ist des höchsten Lobes würdig und von den wohlthätigsten und wichtigsten Folgen. Bereits hatten sih die zu Caucato geschlagenen Dissidenten auf einer der drei Kriegs-Goeletten mit 3000 Feuergewchren, von denen sic 1500 an Bord hatten, eingeschifft, und wollten für jest nothwendigerweise nach Arica sich wenden, zu dem Zwecke, sich in Puno und den übrigen Departements des chudens festzuseßen, um den Bürgerkrieg zu verlängern und mit ihm alle Uebel, die in seinem Gefolge sind, besonders in dem Zustande des Elen- des, in welchem dieses unglückliche Volk sich befindet! Wie viel Zerstèrung von Eigenthum, wie viel Blutvergießen und wie viele anderen Kalamitäten haben die genannten wohlverdienten Chefs verhütet! Wenn wir zu diesen allgemeinen Betrachtungen die besonderen hinzufügen, welche bei dem nun glücklich durchgeführten Unternehmen si aufdrängten, so werden unsere Leser sih überzeugen, daß gestern in Calloo eine zweite Schlacht gewon- nen worden is, ohne die geringsten Kosten und ohne auch das fkleinste Opfer. Jm Arsenal befand sich eine einzige Patrone mit Kugel, und auf den einzigen Schuß, der gethan werden konnte, sah man die Revolutionaire ihren ganzen neuen Kriegs - Train im Stiche lassen, mit welchem sie nocch länger die Republik in Brand verseßen wollten, und unter der Französischen Flagge auf dem „„Adonis““ eine Zu- flucht suchen, auf welchem sie nur nach dem Auslande abgchen werden, während Schiffe, Ausrüstung und alles im Hafen Befindliche zur Verfügung des Gouverneurs und der constitutionellen Sache blieb. Alles dieses wurde in der kürzesten Zeit und mit Bewahrung der größten Ordnung und Ach- tung der Personen und des Eigenthums erlangt. Wir wünschen daher der Nation zu diesem höchst wichtigen Ereignisse Glück, und als eruancr, die den vollständigen Triumph der geseßlichen Ordnung wünschen, bringen wir auch unseren Dank dar, für einen fo vollständigen Triumph, den würdigen Chefs Freyre, Castillo und French. (Gez) Einige Patrioten.“

111. Geschehen in der Stadt Lima am 19. Oktober 1842. Die sämmtlichen Familienväter und übrigen notablen Personen, im Palast-Sgale versammelt, haben beschlossen und erklären: da die am 16. Oktober vom General Torrico angeführte Faction vollständig verschwunden is durch den Triumph, welchen das brave Nationalbeer errang über die von dem Ty- rannen angeführten Haufen, der sich über den so feierlich ausgesprochenen öffentlichen Wunsch hinwegschte, und weshalb diese Stadt ohne Obrigkeit blieb, aus Ursache der Flucht, welche die Behörden ergriffen haben, die den Verschwörer unterstüßten ; deshalb und weil es eine Sache dringender Not wendigkeit ist, eine politische und militairische Autorität zu konstituiren, welche sowohl für Erhaltung der Ordnung und Ruhe sorge, als au die geeigneten Maßregeln treffe, auf daß die Macht sich organisire, der die Obhut darüber aufzutragen is; und da der wohlverdiente Herr Oberst Don Z. Felix Zaramillo die nöthigen Eigenschaften vereinigt, um dieses Amt de so haben sie den politishen und militärishen Ober- [ des